DE821758C - Verfahren zum Sensibilisieren bzw. Supersensibilisieren photographischer Emulsionen - Google Patents
Verfahren zum Sensibilisieren bzw. Supersensibilisieren photographischer EmulsionenInfo
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Description
(WiGBL S. 175)
AUSGEGEBEN AM 19. NOVEMBER 1951
G 3600 IV a j J7 b
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Sensibilisieren bzw. Supersensibilisieren photographischer
Emulsionen und schließt ein mit solchen Emulsionen hergestelltes photographisches Material
ein.
Bekanntlich steht die sensibilisierende Wirkung eines Sensibilisators nicht in einem bestimmten Verhältnis
zu der verwendeten Menge des Sensibilisators, sondern es wird auch bei höheren Konzentrationen
ein bestimmtes Sensibilisierungsmaximum nicht überschritten.
Im allgemeinen wird die Sensibilisierungsintensität einer photographischen Emulsion nicht dadurch gesteigert,
daß statt eines einzigen Sensibilisators mehrere verschiedene Sensibilisatoren zugefügt werden,
in der Voraussetzung natürlich, daß die Konzentration des einzelnen Sensibilisators gleich der Gesamtkonzentration
der miteinander vermischten Sensibilisatoren sind. Ganz im Gegenteil ist gewöhnlich
die Sensibilisierungsintensität zweier oder mehr miteinander vermischter Sensibilisatoren derjenigen eines
einzelnen sensibilisierenden Farbstoffes unterlegen.
Andererseits ist bekannt, daß mittels bestimmter sensibilisierender Mischungen ein Übersensibilisierungseffekt
erreicht werden kann. Unter diesem Effekt ist keinesfalls eine allgemeine Steigerung der spektralen
Sensibilisierungsintensität einer photographischen Emulsion zu verstehen, sondern eine Erhöhung
des Sensibilisierungsmaximums eines Farbstoffes mittels einer anderen chemischen Verbindung,
die ebenfalls ein Sensibilisator sein kann, aber nicht sein muß. Jedoch ist die Zahl solcher Mischungen
mit übersensibilisierender Wirkung verhältnißmäßig gering im Vergleich zu der gesamten Reihe von
Mischmöglichkeiten.
Es wurde nun gefunden, daß die photographischen Emulsionen dadurch vorteilhaft sensibilisiert bzw.
supersensibilisiert werden können, daß man ihnen solche Cyanin-, Polycyanin-, Iminolcyanin-, Oxonolcyanin-
oder Styrylfarbstoffe einverleibt, die eine Gruppe nach Formel I der Formelzusammenstellung
ίο enthalten, in der bedeuten: R = einen Hydrazin-
oder Hydrazonrest, Z=O oder S, L = eine substituierte oder nichtsubstituierte Methingruppe,
w=0 oder i, D = die nicht metallischen Atome, die zum Schließen eines heterocyclischen, eventuell
zu einem kondensierten Ringsystem gehörenden Fünfer- oder Sechser-Ringes erforderlich sind.
Diese Farbstoffe bekommt man durch Einwirkung von Zwischenprodukten oder von in der Cyaninchemie
bekannten Kondensationsmitteln auf Basen nach
so Formel II oder deren quaternäre Salze. Die Symbole
der Formel II haben die obengenannte Bedeutung.
Die Basen nach Formel II bekommt man:
a) falls R ein Hydrazinrest ist, durch Reaktion
eines Hydrazins mit einer Verbindung nach Formel II,
»5 in der R = OC2H5 ist und die entweder durch Einwirkung
des Carbäthoxyessigsäurechlorids auf ein Produkt der Formel III oder nach den Vorschriften
von Oparina in Chem. Zentralblatt 1935 I, S. 2536, erhältlich ist;
b) falls R ein Hydrazonrest ist, durch Reaktion der Derivate unter a) auf ein Keton oder Aldehyd.
Die folgenden Beispiele dienen der Erläuterung der Erfindung.
2 g 2-Benzthiazolylacethydrazid (erhältlich aus
2-Benzthiazolyläthylacetat und Hydrazinhydrat) und
i,8g p-Dimethylaminobenzaldehyd, aufgelöst in 50cm3
Alkohol, werden 30 Minuten am Rückflußkühler in An-Wesenheit von 1 cm3 Piperidin erhitzt. Nach erneutem
Zusatz von 1,5 g p-Dimethylaminobenzaldehyd und ι-cm3 Piperidin wird noch 5 Stunden am Rückflußkühler
erhitzt. Nach Erkalten wird der gebildete Niederschlag abgesaugt und der erhaltene Farbstoff
nach Formel IV aus Butanol umkristallisiert. Schmelzpunkt 211 bis 212° C (mit Zersetzung).
Der Farbstoff nach Formel IV sensibilisiert eine Chlorsilberemulsion bis 555 ΐημ. In Kombination mit
dem Cyanin nach Formel V bekommt man einen Sensibilisierungsbereich bis 600 ΐημ mit einem hervorragenden
Maximum bei 580 πιμ.
2,7 g 2-Benzthiazolylbenzalacethydrazon (erhältlich
aus 2-Benzthiazolylacethydrazid und Benzaldehyd) und 3,i g 2-Methyhnercaptobenzthiazoldimethylsulfat
werden am Rückflußkühler in 25 cm3 absolutem Alkohol erhitzt. Nach Zusatz einer Lösung von 1,2 g
Triäthylamin in 5 cm3 absolutem Alkohol wird nochmals 45 Minuten am Rückflußkühler erhitzt. Nach
Erkalten der Masse wird der gebildete Niederschlag abgesaugt und der erhaltene Farbstoff nach Formel VI
aus Propanol umkristallisiert. Schmelzpunkt 267 bis 2680 C.
Dieser Farbstoff sensibilisiert eine Chlorbromsilberemulsion
nur schwach bis 520 ιτιμ. In Kombination
mit dem Cyanin nach Formel V bekommt man einen Sensibilisierungsbereich bis 605 ηιμ mit einem scharfgezeichneten Maximum bei 580 ηιμ. ηο
1,5-g 2-Benzthiazolylbenzalacethydrazon und 2,2 g
2-(ß-Anilinovinyl)-benzthiazoläthyljodid werden in 70 cm3 Alkohol iJ/2 Stunden am Rückflußkühler in
Anwesenheit von 0,5 cm3 Essigsäureanhydrid und 0,75 cm3 Triäthylamin erhitzt. Nach Erkalten wird die
Reaktionsmasse abfiltriert und das Produkt mittels Eiswasser niedergeschlagen. Der gebildete Farbstoff
nach Formel VII wird aus Äther umkristallisiert. Schmelzpunkt 185 bis 1870 C.
Dieser Farbstoff sensibilisiert eine Chlorbromsilberemulsion bis 605 ιημ mit einem Maximum bei 560 ηιμ.
In Kombination mit dem Trimethincyanin nach Formel V-III bekommt man einen Sensibilisierungsbereich
bis 650 Γημ mit einem Maximum bei 620 ηιμ.
I g 2-Benzthiazolylacethydrazid und 2 g 2-(/?-Anilinovinyl)-benzthiazoläthyljodid
werden in 90 cm3 Alkohol ι Stunde am Rückflußkühler in Anwesenheit
von 0,5 cm3 Essigsäureanhydrid und 0,7 cm3 Triäthylamin erhitzt. Nach Erkalten wird der Niederschlag
abfiltriert und das Filtrat mit Eiswasser behandelt. Der erhaltene Farbstoff nach Formel IX
wird aus Methanol umkristallisiert. Schmelzpunkt 2040 C (mit Zersetzung).
Dieses Cyaninbase verhält sich wie der Farbstoff des Beispiels 3.
3 g 2-Benzthiazolylbenzalacethydrazon und 3,5 g
5-Acetanilinomethylen-3-phenylrhodanin werden in 50 cm3 Pyridin 3 Stunden am Rückflußkühler in Anwesenheit
von 5,2 g wasserfreiem Kaliumcarbonat erhitzt. Nach Erkalten wird die Reaktionsmasse abfiltriert
und das Filtrat mit Äther behandelt. Das gebildete Iminolcyaninkaliumsalz schmilzt bei 184
bis 1860C (mit Zersetzung). Dieser Farbstoff nach
Formel X sensibilisiert eine Chlorsilberemulsion bis 585 ΐημ mit einer kompletten Grünlücke. In Kombination
mit dem Cyanin nach Formel V bekommt man einen Sensibilisierungsbereich bis 600 ηιμ mit
einem scharfgezeichneten Maximum bei 580 πιμ und
einer hervorragenden Grünlücke.
Das Kaliumsalz nach Beispiel 5 wird mit einem Überschuß einer Perchlorsäurelösung in Methanol
behandelt. Der erhaltene Niederschlag wird aus wäßriger Essigsäure umkristallisiert. Schmelzpunkt
194 bis 1960 C. Diese freie Säure nach Formel XI
besitzt die gleichen sensibilisierenden und super-
sensibilisierenden Eigenschaften wie das Kaliumsalz des Beispiels 5.
a) Das 2-Benzimidazolylacethydrazid nach Formel
XII bekommt man wie folgt: 2g 2-Benzimidazolyläthylacetat
(beschrieben von Copeland und Day, J. Am.Chem. Soc, 65, 1943, 1074) und 20 cm3 500/°iges
Hydrazinhydrat werden 30 Minuten am Rückflußkühler erhitzt. Nach Erkalten wird der gebildete
Niederschlag abgesaugt und aus Alkohol umkristallisiert. Schmelzpunkt 206 bis 2070 C.
b) 1,9 g 2-Benzimidazolylacethydrazid und 3,54 g 5-Acetanilinomethylen-3-phen^rhodanin in 60 cm3
Pyridin werden 6 Stunden am Rückflußkühler in Anwesenheit von 5 g wasserfreiem Kaliumcarbonat erhitzt.
Nach Abfiltrierung des Kaliumcarbonats läßt man die Masse erkalten und scheidet das Produkt
mittels eines Überschusses von Äther ab. Das er-
ao haltene Kaliumsalz schmilzt bei 195° C (mit Zersetzung).
Der Farbstoff nach Formel XIII sensibilisiert eine photographische Chlorsilberemulsion bis 580 πιμ.
In Kombination mit dem Cyanin nach Formel V verhält sich der neue Farbstoff wie das Kaliumsalz des
Beispiels 5.
2 g Trimethincyaninbase nach Formel VII . (beschrieben in Beispiel 3) und 1,15 g Methyljodid werden
10 Stunden bei 900 C im Druckrohr erhitzt. Nach
erfolgter Reaktion wird der Farbstoff mit einer Mischung von 5o0/0 Aceton und 50% Äther niedergeschlagen
und dann mehrmalig mit Äther gewaschen. Dieser Farbstoff nach Formel XIV sensibilisiert eine
Chlorsilberemulsion bis 610 πιμ mit einem Maximum
bei 560 πιμ. In Kombination mit dem Cyanin nach
Formel V bekommt man einen Sensibilisierungsbereich bis 610 ιημ mit einem hohen Maximum bei 580 ΐημ.
Claims (1)
- Patentanspruch:Verfahren zum Sensibilisieren bzw. Supersensibilisieren photographischer Emulsionen, dadurch gekennzeichnet, daß der Emulsion solche Cyanin-, Polycyanin-, Iminolcyanin-, Oxonolcyanin- oder Styrylfarbstoffe einverleibt werden, die eine Gruppe der folgenden allgemeinen Formel aufweisen:N( = L-L)m=C-C =In dieser Formel bedeuten: R = einen Hydrazin- oder Hydrazonrest, Z=O oder S, L = eine substituierte oder nichtsubstituierte Methingruppe, m = O oder 1, D = die nichtmetallischen Atome, die zum Schließen eines heterocyclischen, eventuell zu einem kondensierten Ringsystem gehörenden Fünfer- oder Sechser-Ringes erforderlich sind.Hierzu 1 Blatt Zeichnungenθ 2227 11. Jl
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
FR821758X | 1948-08-18 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE821758C true DE821758C (de) | 1951-11-19 |
Family
ID=9278434
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEG3600A Expired DE821758C (de) | 1948-08-18 | 1950-09-19 | Verfahren zum Sensibilisieren bzw. Supersensibilisieren photographischer Emulsionen |
Country Status (2)
Country | Link |
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DE (1) | DE821758C (de) |
FR (1) | FR970548A (de) |
-
1948
- 1948-08-18 FR FR970548D patent/FR970548A/fr not_active Expired
-
1950
- 1950-09-19 DE DEG3600A patent/DE821758C/de not_active Expired
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
FR970548A (fr) | 1951-01-05 |
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