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Schaltung für Eisenbahn-Sicherungseinrichtungen im besonderen für
Lichtsignalanlagen Bei Schaltungen für Eisenbahn-Sicherungseinrichtungen in besonderen
Lichtsignalanlagen wird der Zustand der draußen auf der Strecke befindlichen Einrichtungen,
z. B. Lichtsignale, durch entsprechende Überwachungsmagnete im Stellwerk angezeigt.
Da man in den meisten Fällen abwechselnd leuchtende Signallampen hat und jeder Begriff
für sich überwacht werden muß, benötigt man eine entsprechende Anzahl von Kabeladern.
Treten nun noch nachträglich zusätzliche Forderungen auf hinsichtlich Überwachung,
so sollen diese Forderungen möglichst erfüllt werden, ohne Hinzutreten weiterer
Kabeladern, nicht nur um der Leitungsersparnis willen, sondern auch, da jede neu
hinzukommende Leitung wieder auf Erdschluß, Leitungsbruch usw. überwacht werden
muß. Diese Schwierigkeit liegt z. 13. vor bei Lichtsperrsignalen. Hier hat mau eine
rot leuchtende und zwei weiß leuchtende Lampen, wobei wahlweise beide Weißlichtlampen
oder nur eine zum Aufleuchten gebracht werden. Es sind also drei Begriffe, die mit
nur drei Leitungen und einer Rückleitung gesteuert werden müssen. Hinzu kommt noch,
daß man aus Sicherheitsgründen Doppelfadenlampen verwendet. Hierbei ist am Signal
ein besonderes Überwachungsrelais vorgesehen, das mit dem Hauptfaden in Reihe liegt,
beim Durchbrennen des Hauptfadens abfällt und den Nebenfaden einschaltet. Jede der
Lampen wird im Stellwerk überwacht, liegt also in Reihe mit einem Überwachungsrelais,
das dem Stellwerkswärter zu erkennen gibt, ob das Signal draußen leuchtet. Es tritt
nun noch die Forderung auf, ohne Hinzunehmen weiterer Adern einen weiteren Zustand
der Signalanlage im Stellwerk erkennbar zu machen. Es soll nämlich angezeigt werden,
wenn an der bzw. den roten Lampen der Hauptfaden durchgebrannt
und
der Nebenfaden eingeschaltet ist. Da Rot das Gefahrsignal ist, muß in solchen Fällen
die Lampe sofort ausgewechselt werden. Man benötigt daher eine sofortige Anzeige
dieser Störung.
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Gemäß der Erfindung kann man ohne Hinzunehmen weiterer Kabeladern
diese Anzeige dadurch bewirken, daß man Kontakte des am Signal befindlichen Hauptfadenüberwachungsrelais
im Stromkreis der anderen, z. B. Weißlichtlampen, anordnet und daß das Durchbrennen
des Hauptfadens dadurch zur Anzeige gebracht wird, daß bei gleichzeitig unterbrochenem
Stellwerkskontakt im Weißlichtstromkreis über die erwähnten Kontakte des Hauptfadenüberwachungsrelais
ein Relais im Stellwerk zum Ansprechen gebracht wird.
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Der Erfindungsgegenstand ist in den Figuren beispielsweise erläutert.
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io ist die Rotlichtlampe mit dem Hauptfaden ii und dem Nebenfaden
12. S ie erhält über einen Transformator T' und eine Leitung LI Strom. Der Hauptfaden
liegt in Reihe mit einem Hauptfadenüberwachungsrelais 2o, das beim Durchbrennen
des Hauptfadens i i abfällt und das Einschalten des Nebenfadens 12 übernimmt, z.
B. durch Schließen eines Kontaktes 21. Man kann die Schaltung jedoch auch so treffen,
daß der Nebenfaden mit einem Widerstand in Reihe liegt, der so bemessen ist, daß
der Nebenfaden normalerweise nicht leuchtet und beim Durchbrennen des Hauptfadens
automatisch zum Aufleuchten kommt. Die Weißlichtlampen i und 2 erhalten Strom über
die Leitungen L2 und L3 und die Transformatoren T2 und T3. Hierbei ist noch die
Möglichkeit geschaffen, entweder nur die Weißlichtlampe i aufleuchten zu lassen,
was über den Transformator T2 und die Leitung L4 geschieht, oder beide Weißlichtlampen
i und 2, was über den Transformator T3 herbeigeführt wird. Das Brennen der Rotlichtlampe
wird im Stellwerk angezeigt durch ein Überwachungsrelais 3o, das Brennen der Weißlichtlampen
durch ein Überwachungsrelais 4. Für alle drei Signale dient die Leitung L4 als Rückleitung.
Es soll nun die Möglichkeit geschaffen werden, ohne Hinzunahme weiterer Kabeladern
das Durchbrennen des Hauptfadens an der bzw. den roten Lampen io bzw. io und 5 anzuzeigen.
Gemäß der Erfindung wird dies dadurch erreicht, daß man zwei Kontakte 22 und 23
im Stromkreis der Weißlichtlampen vorsieht, die z. B. bei leuchtendem Hauptfaden
unterbrochen sind. Wird der Rotstromkreis beispielsweise durch Unterbrechen eines
Kontaktes 6 abgeschaltet und der Weißlichtstromkreis durch Schließen der Kontakte
7 und 8 eingeschaltet, so fällt das überwachungsrelais 2o ab und schließt die Kontakte
22, 23 so daß die Weißlichtlampen Strom erhalten können. Sind dagegen die Kontakte
7, 8 unterbrochen und 6 geschlossen und brennt der Hauptfaden i i durch, so werden
die Kontakte 22 und 23 auch geschlossen und dieser Kontaktschluß wird benutzt, um
ein Relais im Stellwerk zum Ansprechen zu bringen. Dies geschieht in dem dargestellten
Beispiel dadurch, daß ein Relais 40 normalerweise über einen Gleichrichter 41 und
einen Transformator T4Strom erhält, und zwar wenn Rotlicht eingeschaltet ist, Nvas
man zweckmäßig durch einen Kontakt 31 am Rotlichtüberwachungsrelais 30 bewirkt.
Das Relais 40 -,wird beim Schließen der Kontakte 22, 23 über die Leitungen L2, L3
kurzgeschlossen, fällt ab und zeigt damit das Durchbrennen des Hauptfadens an. Statt
eines im Ruhezustand angezogenen Relais 4o kann man unter Umständen auch ein im
Ruhezustand abgefallenes Relais durch Schließen der Kontakte 22, 23 zum Ansprechen
bringen, wobei dieses Relais beim Einschalten der Weißlichtlampen durch einen entsprechenden
Kontakt kurzgeschlossen wird. Ein besonderer Vorzug der dargestellten Schaltung
ist noch, claß eine evtl. Aderberührung zwischen den Leitungen L2 und L3 ebenfalls
zur Anzeige kommt, da sie auch das Relais 4o zum Abfallen bringt.
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Fig. 2 zeigt eine andere Ausführung, bei welcher ein am Hauptfadenüberwachungsrelais
angeordneter Kontakt beim Durchbrennen des Hauptfadens unterbrochen wird. Hierbei
erhält wieder die rote Lampe io Strom über 'die Leitung L1 und die Weißlichtlampen
1, 2 über die Leitungen I_2, 1.3. Hierbei ist eine Leitungsverbindung L5
vorgesehen, in welcher ein Kontakt 24 angeordnet ist, der sich am Hauptfadenüberwachungsrelais
20 befindet. Dieser Kontakt ist bei eingeschaltetem Rotlicht normalerweise geschlossen
und wird beim Durchbrennen des Hauptfadens unterbrochen. Im geschlossenen Zustand
ist das Relais 4o über diesen Kontakt angezogen; wird dieser dagegen bei Durchbrennen
des Hauptfadens unterbrochen, so fällt Relais 4o ab. Zweckmäßig ordnet man in der
Leitung L5 eine Sperrzelle .S" an, um ein Gleichstromrelais verwenden zu können.
Die Kontakte 22 und 23 des Überwachungsrelais 20 kann man trotzdem vorsehen, um
bei einer Aderberührung zwischen LI und L2 das Aufleuchten der weißen Lampen bei
eingeschaltetem Rotlicht zu verhindern. Die Sperrzelle St ordnet man zweckmäßig
in der Leitung L5 an, weil sie dann gleichzeitig die Wirkung hat, eine Leitungsberührung
erkennbar zu machen. Würde nämlich zwischen den beiden Leitungen L 2 und I_3 eine
Berührung eintreten, so würde hierdurch die Sperrzelle kurzgeschlossen, es fließt
dann , nur Wechselstrom, und das Relais 4o fällt ab.
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Die Schaltungen lassen sich entsprechend zur Anwendung bringen, wenn
Gleichstrom und Wechselstrom für den Betrieb der Signale verwendet werden, z. B.
Wechselstrom zum Betrieb der roten Lampen und Gleichstrom zum Betrieb der weißen
Lampen. Ebenso läßt sich die Schaltung auch für andere Signaleinrichtungen, die
nur zwei Begriffe oder aber Rot, Gelb und Grün zeigen usw., analog anwenden. Bei
einem zweibegriffigen Signal würde man das Überwachungsrelais 30 entsprechend
zwischen die Leitung zu dem weißen bzw. grünen Signal und der Rückleitung legen.