-
Schaltung für Lichttagessignale, insbesondere im Eisenbahnsicherungswesen
Bei den zunehmend zur Verwendung kommenden Lichtsignalanlagen .strebt man nach einer
möglichst hohen Betriebssicherheit bei kleinem Aufwand. Man hat hierzudie verschiedensten
Maßnahmen .getroffen. Eine dieser Maßnahmen, die der höheren Betriebssicherheit
dienen soll, ist, daß man den ,einzelnen Signallampen Ersatzfäden bzw. Ersatzlampen
zugeordnet hat, die aufleuchten, wenn der Hauptfaden bzw. .die erste Lampe durchgebrannt
ist. Eine derartige Maßnahme hat man vor allem für das Rotlicht getroffen. Es ist
aber erforderlich, das Durchbrennen .des Hauptfadens im Stellwerk anzuzeigen, wofür
nach edenbisherigen Schaltungen ein wesentlicherAufwand insbesondere an Leitungen
erforderlich war. Ähnliche Rückmeldeaufgabeh entstehen auch dadurch, d aß man bestrebt
ist, das Vorhandensein des Rotlichtes unmittelbar am Signal zu überwachen, um Windungsschlüsse
in den am Signal angeordneten Signaltransformatoren sofort und einwandfrei im Stellwerk
kenntlich zu machen. Die Erfindung geht davon aus, daß diese Rückmeldungen in erster
Linie erforderlich sind für das Rotlicht bzw. den Hauptfaden der roten Signallampe.
-
Besondere Einfachheit und gleichzeitig große Betriebssicherheit werden
gemäß der Erfindung dadurch
erreicht, daß die Rückmeldung über
die.Fährtlichtleitung oder eine sonst während der Haltstellung des Signals nicht
benutzte Leitung erfolgt. Eine besondere Betriebssicherheit kann man hierbei noch
dann erreichen, wenn man für die Rückmeldung eine andere Stromart wählt, als zum
Betrieb der Fahrtlichtlampen benutzt wird. Weiter kann man die Betriebssicherheit
für sämtliche Signalstromkreise dadurch erhöhen, daß ein Kontakt des Rotlichtüberwachungsreläis
bzw. des Hauptfadenüberwachumgsrelais des Rotlichtes im Grünlichtstrornkreis des
Signals angeordnet wird, der in angezogener Stellung des Relais unterbrochen ist,
so daß das Grünlicht nicht erscheinen kann, wenn das rote Licht angeschaltet ist.
-
Ein gen besonderer Vorteil der Erfindung und ein sicherungstechnischer
Fortschritt liegen darin, daß sich eine Aderberührung der zum Grünlicht führenden
Leitungen mit anderen stromführenden Leitungen dadurch sofort bemerkbar macht, daß
das im Stellwerk befindliche Üherwachungsrelais stromlos wird, seinen Anker abfallen
läßt und damit diesen Fehler anzeigt, so daß er beseitigt werden kann, ehe ein Gefahrzustand
auftritt.
-
Die Erfindung ist an Hand der Fig: i bis d näher erläutert. In sämtlichen
Figuren ist durch die gestrichelte Linie X, Y der am Signal liegende Teil
von dem an der Steuerstelle bzw. im Stellwerk liegenden Teil getrennt. In Fig. i
ist- eine Schaltung dargestellt, bei der die rote Lampe R und die grüne Lampe G,
je nach Lage der Steuerkontakte io und 2o, über die Leitung i oder 2 und .die Leitung
0 unter Zwischenschaltung von Transformatoren 3 bzw. q. mit Wechselstrom gespeist
werden, der über einen Transformator 5 einem Wechselstromnetz entnommen wird. Die
Rotlichtlampe R ist eine Doppelfäadenl:ampe, deren Hauptfaden 6 mit einem Hauptfadenüberwachungsrelais
7 in Reihe geschaltet ist, während der Nebenfaden 6o in Reihe mit einem Widerstand
8 und einem Kontakt 71 des Hauptfadenüberwachungsrelais 7 liegt. In der gezeichneten
Stellung erhält die Rotlichtlampe vom Transformator 5 über das Rückmel,derelais
9, :den Kontrakt io, Leitung i, Transformator 3, Rückleitung 0 Strom: Dieser fließt
über :den Hauptfaden 6 und das Hauptfadenüberwachungsrelais 7, so daßdieses angezogen
ist und durch seinen Kontakt 71 den Nebenfaden 6o abschaltet. Solange das Hauptfadenüberwachungsrelais
7 angezogen ist, nimmt auch der Kontaktwechsler 72 die gezeichnete Lage ein, so
daß die Kontakte 72a geschlossen und 72b unterbrochen sind. Es fließt deshalb ein
Strom verhältnismäßig niedriger Spannung von der Transformatoränzapfung
50 über das Rückmelderelais i z, den geschlossenen Kontakt 3o, die Leitung
2, den Kontakt 72a und über einen Halbwellengleichrichter bzw. eine Sperrzelle 12,
über die Leitung 0 zum Transform.atör 5 zurück: Der Halbwellengleichrichter 12 läßt
nur die eine Halbwelle :des Wechselstromes durch, d. h. in dem Stromkreis fließt
Gleichstrom, und dieser bringt ,das nur auf Gleichstrom ansprechende Rückmelderelai:s
ii zum Anzug; -damfit wird im Stellwerk angezeigt, daß das Hauptfadenüberwachungsrelais
7 angezogen ist, also derHa:Uptfaden der Rotlichtlampe brennt. Sobald dieser Faden
6 durchgebrannt ist, fällt das Relais 7 ab und .unterbricht den Krantakt 72d. Infolgedessen
wird Idas Relais ii stromlos, fällt ab rund zeigt das Durchbrennen des Hauptfadens
an:. Würden sich ,die Leitungen 3 und 0 berühren, so würde durch das Relais i i
ein Wechselstrom fließen und könnte dieses nicht zum Anzug bringen, da es so bemessen
ist, daß es nur auf @Gleichstrom anspricht. Ergänzend sei noch bemerkt, daßdurch
das Abfallendes HauptfadenüberwachungsTelais 7 oder Kontakt 71 geschlossen wind
und dadurch der Nebenfaden 6o zum Aufleuchten kommt.
-
Werden die Kontakte io und 30 unterbrochen und dafür -der Kontakt
2o geschlossen, so fällt das Hauptfadenüberwachungsrelais 7 ab, schließt den Kontakt
72b, und das Grünlicht G kann nunmehr über den Fahrtlichtüberwacher i9 und die Leitungen
2 und 0 aufleuchten. Durch Kontakt 72b wird gleichzeitig der Abfall, @d. h. Idas
ordnungsgemäße Arbeiten des Hauptfadenüberwachungsrelais 7, geprüft. Die Schaltung
bietet gleichzeitig eine Sicherheit :gegen andere Aderberührungen, insbesondere
gegen Aderberührungen zwischen den Leitungen i und 2. Würden sich diese beiden Leitungen
berühren, solange das Signal alif Rot steht, so kann die grüne Lampe G nicht zum
Aufleuchten kommen, da der Kontakt 72b unterbrochen ist. Würde aber das Signal auf
Grün gesteuert, so leuchtet entweder das rote Licht neben dem grünen, sofern die
Ströme so schwäch sind, daß das Hauptfadenüberwachungsrelais 7 nicht zum Anzug kommen
kann, oder das Signal zeigt weiter rotes Licht, wenn das Häuptfadenüberwachungsrelais
7 anzieht. denn dieses Relais schaltet das grüne Licht G ab.
-
Fig.2 zeigt ein ähnliches Ausführungsbeispiel, jedoch wird hier Idas
Relais i i, das,die Stellung des Haüptfadenüberwachungsrelais 7 im Stellwerk rückmeldet,
unmittelbar mit -Gleichstrom gespeist, wobei dieser Gleichstrom von einer Gleichstromquelle
ioo über eine Sicherung 13, den Rückmelder i i, .den Kontakt 30a, die Leitung 2,
den Kontakt 72a, den Widerstand 1q., die Leitung C, den Kontakt 301'
fließt.
Vor den Transformator 4 ist noch ein Kondensator 15 geschaltet. Er verhindert, daß
beim Abfallen des Hauptfadenüberwachungsrelais 7 die Gleichstromquelle über die
Leitungen 2 und 0 und den Transformator 4 kurzgeschlossen wird. Der Widerstand 14.,
die Sicherung 13 und die Wicklung des Rückmelderelais i i sowie die Spannung der
Gleichstromquelle ioo sind so bemessen, daß im normalen Betrieb der Strom geradezu
ausreicht, um den Magnetschalter i i zum Anzug zu bringen. Würde dagegen eine Leitungsberührung
zwischen den Leitungen 2 und 0 eintreten, so steigt der Strom so weit an, daß die
Sicherung 13 :durchschmilzt und ,der nun dadurch abfallende Rückmelder i i diese
Störung ,anzeigt.
-
Fig. 3 zeigt ein Ausführungsbeispiel, bei dem der Strom, der das im
Stellwerk befindliche Rückmel:derelajis i i betätigt, unmittelbar dem Stromkreis
des Hauptfadens 6 der roten Lampe R entnommen wird,
und zwar über
einen Transformator 16, einen Gleichrichter 17 und eine Drosselspule 18. Das Hauptfadenüberwachungsrelais
7 hat hier zwei Kontaktwechsler 72 und 73, die in angezogener Stellung des Relais
7 den Gleichstrom über die Leitungen ioi und io2 zum Rückmelderelais ii führen.
Auch diese Schaltung bietet einen hohen Sicherungsgrad, insbesondere hinsichtlich
Leitungsberührung.
-
Diie Anordnung gemäß Fi:g. 3 bietet den Vorteil, daß ein Durchbrennen
des Hauptfadens im Stellwerk auch dann angezeigt wird, wenn das Hauptfadenüberwachungsrel.ais
7 einmal bei Durchbrennen des Hauptfadens nicht abfallen sollte.
-
Die grundsätzlich gleiche Anordnung kann man auch treffen, wenn das
Rotlicht keinen Ersatzfaden bzw. keine Ersatzlampe hat. In .allen Ausführungsformen
hat man den Vorteil, d:aß das Brennen des Hauptfadens bzw. des Rotlichtes einwandfrei
überwacht wird, da insbesondere Windungsschluß in den Rotlichttransformatoren oder
Leitungsberührung der den Rotlichtstrom führenden Leitungen im Stellwerk einwandfrei
angezeigt wird.
-
Fig. q. zeigt eine etwas andere Anordnung mit insgesamt drei Signallampen
8o, 85 und 9o, von denen jeweils die Lampen 8o und 85 oder 85 und 9o zu einer Signalanzeige
zusam;mengefaßt werden; das Brennen der Lampen 8o und 85 möge hierbei der Haltanzeige
entsprechen. Aus diesem Grunde sind für diese beiden Lampen Doppelfadenlampen verwendet
und in derselben Weise wie bei den vorher beschriebenen Ausführungsbeispielen durch
Hauptfadenüberwachunigsrelais 7 und 37 überwacht, die bei Abfall durch ihre Kontakte
71 und 371 den Ersatzfaden anschalten. Solange das in der Zeichnung nicht dargestellte
Signalsteuerrelais abgefallen ist, nehmen die Kontakte 5o bis 52 die gezeichnete
Lage ein. Hierbei fließt Strom vom Transformator 5 über den Kontakt 5o, das Rückmelderelais
9, die Leitung i zum Transformator 3 bzw. die Lampe 8o, von da über die Leitung
29 zum Transformator 26, dann zum Transformator q. bzw. die Signallampe 85 und über
die Leitung 2 und den Kontakt 51 zum Transformator 5 zurück. Der Strom fließt hierbei,
wie erwähnt, auch durch den Transformator 26, der über einen Gleichrichter 27 und
eine Drosselspule 28 sowie über die Kontakte 72 und 372,der beiden. Hauptfadenüberwachungsrelais
Gleichstrom über die Leitungen. 2 und 0 nach dem Stellwerk zu dem dort .angeordneten
Rückmelderelais i i sendet. Dieser Gleichstrom kann also nur fließen, wenn die Hiauptfäden
beider Lampen brennen. Er wird abgeschaltet, sobald einer der beiden Hauptfäden
durchbrennt.
-
Zieht das in der Zeichnung nicht dargestellte Signalsteuerrelais an,
so ändern die Kontakte 5o bis 52 ihre Lage, der Kontakt 9i schließt, und es fließt
nun Wechselstrom über die Leitungen 2 und 0 sowie die Transformatoren q. und 40
zu den Lampen 85 und 9o, und das Signal zeigt »Fahrt«. Jetzt fällt nämlich das Hauptfadenüberwachungsrelais
7 der Lampe 8o ab, unterbricht seinen Kontakt 72, schließt aber gleichzeitig den
Kontakt 73, so daß der erwähnte Stromlauf für die Lampen 8-5 und 9o zustande kommen
kann, während der Gleichstrom für das Rückmelderel,ais i i durch den Kontakt 72
unterbrochen wird.
-
Auch diese Schaltung ist sicherheitsteclin:isch hochwertig und bietet
einerseits Schutz gegen Leitungsberührung, andererseits wird eine solche sofort
angezeigt. Berühren sich z. B. während der Haltstellung des Signals die Leitungen
:2 und 0, so kann einerseits die Lampe 9o nicht aufleuchten, da die Kontakte 73
und 373 unterbrochen sind, andererseit;s fällt Idas Rückmelderelais i i ab, und
die Störung zeigt sich an. Berühren sich dieLeitungen i und 0, so kann aus den gleichen
-Gründen die Lampe 9o nicht aufleuchten. Andererseits wirkt sich diese Leitungsberührung
ebenfalls wie ein Kurzschluß des vom Transformator 26 gespeisten Stromkreises aus,
da der von dem Gleichrichter gleichgerichtete Wechselstrom, d. h. also der Gleichstrom,
in den Transformatorenwicklungen der Transformatoren 3, q. und 26 praktisch keinen
Widerstand findet, insbesondere wenn diese entsprechend bemessen sind-.