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Schaltungsanordnung für Lichtsignale in Eisenbahnanlagen Die Erfindung
bezieht sich auf eine Schaltungsanordnung für Lichtsignale in Eisenbahnanlagen,
in denen zum Speisen von Signallampen für einen Regelsignalbegriff mit Wechselstrom
und von Hilfssignallampen mit Gleichstrom gemeinsame Speiseleitungen zwischen Stellwerk
und Signal vorgesehen sind. Die Signallampen der bedarfsweise anschaltbaren Hilfssignalbegriffe,
z. B. die Ersatz-, Vorsichts-, Vorrücksignallampen oder die Notrotlampe sind bei
diesen Schaltungsanordnungen in Reihe mit den zum Speisen der Regelsignallampen
vorgesehenen Transformatoren an die gemeinsamen Speiseleitungen angeschlossen. Durch
den in diesen Hilfssignallampen auftretenden Spannungsabfall des Wechselstromes
wird die Stellentfernung der Regelsignale verringert. Außerdem besteht der Nachteil,
daß beim Durchbrennen einer Hilfssignallampe auch der Regelsignalbegriff nicht angezeigt
werden kann.
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Gemäß der Erfindung können diese Nachteile dadurch beseitigt werden,
daß parallel zu den Hilfssignallampen ein den Gleichstrom sperrender, dagegen für
den Wechselstrom niedrigohmiger Widerstand liegt und Kontakte eines bei leuchtenden
Regelsignallampen ansprechenden, am Signal vorhandenen Relais vorgesehen sind, die
einen parallel zu diesem Widerstand geführten Stromzweig, der die Hilfssignallampen
enthält, von der Speiseleitung für die Regelsignallampen abschalten und eine an
sich bekannte Verbindung dieser Leitung mit einer Speiseleitung für Signallampen
eines anderen, nicht gleichzeitig erscheinenden Regelsignalbegriffs anschalten,
über welche ein auf Gleichstrom ansprechendes hochohmiges Relais im Stellwerk den
die Hilfssignallampen enthaltenden Stromzweig überprüft. Das am Signal vorhandene
Relais kann beispielsweise bei Schaltungsanordnungen für Signallampen mit Haupt-und
Nebenfaden ein am Signal angeordneter Hauptfadenüberwacher sein. Als parallel zu
den Hilfssignallampen liegender Widerstand wird zweckmäßigerweise ein Reihenresonanzkreis
verwendet, der auf die Frequenz des Speisewechselstromes für die Regelsignallampen
abgestimmt ist.
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Eine Verbindung zwischen den Speiseleitungen von nicht gleichzeitig
erscheinenden Regelsignallampen ist in einer bekannten Schaltungsanordnung für Lichtsignale
zu anderen Zwecken vorgesehen. In dieser Schaltungsanordnung für ausschließlich
mit Wechselstrom gespeiste Signallampen wird die Verbindung entweder durch einen
Kontakt des beim Signal angeordneten Überwachungsrelais des Haltlichtes hergestellt,
um Berührungen der Fahrtlichtleitungen mit Ende oder Fremdspannung mittels eines
im Stellwerk angeordneten Melderelais anzuzeigen, oder ein Kontakt eines über die
Speiseleitungen des Haltlichtes mit Gleichstrom erregten Umschaltrelais verbindet
die Leitungen, um einen von zwei Fahrtsignalbegriffen anzuschalten. Bei diesem Signalbegriff
wird der für den anderen Fahrtsignalbegriff vorgesehene Fahrtlichtstromkreis im
Stellwerk nur einpolig angeschaltet und verläuft über eine Leitung des Haltlichtstromkreises.
Demgegenüber liegt dem Herstellen der Verbindung gemäß der Erfindung die Aufgabe
zugrunde, die Hilfssignallampen auch dann durch ein im Stellwerk angeordnetes Relais
überprüfen zu können, wenn sie zwecks Vermeidung eines unerwünschten Spannungsabfalls
nicht vom Wechselstrom für die über dieselbe Leitung gespeisten Regelsignallampen
durchflossen werden. Die Schaltungsanordnung gemäß der Erfindung hat den Vorteil,
daß für die hierzu erforderlichen Schaltvorgänge beim Signal kein gesondertes Relais
benötigt wird, sondern Kontakte eines bereits vorhandenen Relais verwendet werden
können, das beim ordnungsgerechten Leuchten der Regelsignallampen auf den dabei
fließenden Wechselstrom anspricht und beim Anschalten der Gleichstromquelle für
die Hilfssignallampen abfällt. Ferner ergibt sich der Vorteil, daß das Prüfrelais
für die Hilfssignallampen außerdem benutzt werden kann, um in bekannter Weise Berührungen
der Signalleitungen mit Erde oder Fremdspannung zu melden.
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Ein Ausführungsbeispiel einer Schaltungsanordnung gemäß der Erfindung
ist in der Zeichnung dargestellt und nachstehend erläutert.
Die
Zeichnung zeigt auszugsweise eine Schaltungsanordnung für ein zweibegriffiges Hauptsignal
mit vier Speiseleitungen 1 bis 4 für die rote Regelsignallampe 5, die grüne Regelsignallampe
6 und die Ersatzsignallampen 7. Die Leitungen 1 und 2 sind zum Speisen der Lampe
5 mit Wechselstrom aus der Stromquelle R, O und der Lampen 7 mit Gleichstrom aus
der Stromquelle P, M vorgesehen. Zum Überwachen der jeweils leuchtenden Signallampen
sind im Stellwerk die Relais 50, 60 und 70 angeordnet. Das Relais 71 dient zum Prüfen
der Ersatzsignallampen 7 beim Leuchten des Hauptfadens der roten Signallampe 5,
der in bekannter Weise durch das am Signal angeordnete Relais 51 überwacht wird.
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In der Zeichnung ist der bei Grundstellung des Signals, also bei angezeigtem
Halt-Signalbegriff bestehende Schaltzustand dargestellt. Die Kontakte 11 bis 15
von nicht dargestellten Stehrelais für die Signalbegriffe »Halt«/»Fahrt« sowie die
Kontakte 21 bis 24 eines nicht dargestellten Stellrelais für das Ersatzsignal nehmen
dabei die gezeichnete Lage ein, so daß der Wechselstromkreis R-11-50-21-1-52-53-54-2-22-12-M/0
für die Primärwicklung des Transformators 52 geschlossen ist. Der Hauptfaden der
roten Signallampe 5 leuchtet, so daß im Stellwerk das Relais 50 und im Signal das
Hauptfaden-Überwachungsrelais 51 mit den Kontakten 511 bis 514 ihre Anker angezogen
haben. Der Kontakt 511 hat beim Ansprechen des Relais 51 den Stromzweig des Nebenfadens
der Lampe 5 unterbrochen. Der Stromzweig mit den Ersatzsignallampen 7 ist durch
den Kontakt 512 von der Speiseleitung2 abgeschnitten und durch den Kontakt 513 mit
der Speiseleitung 3 für die gleichzeitig mit der roten Signallampe 5 nicht anschaltbare
grüne Signallampe 6 verbunden worden. Der Kontakt 514 hat die Speiseleitung 4 unterbrochen.
Bei diesem Schaltzustand werden die Ersatzsignallampen 7 im Stromzweig P-71-15-3-513-7-72-2-22-12-M/0
durch das nur auf Gleichstrom ansprechende Relais 71 überprüft, das, so hochohmig
ist, daß der dabei fließende Strom nicht zum Aufleuchten der Signallampen 7 ausreicht.
Die Drosselspule 72 mit hoher Induktivität und geringem ohmschem Widerstand sperrt
diesen Gleichstromkreis gegen Wechselstrom. Das Relais 71 löst bei jeder Störung
dieses Zustandes durch sein Abfallen eine optische oder akustische Meldung aus.
Es zeigt also nicht nur den ordnungsgerechten Zustand der Ersatzsignallampen an,
sondern auch das Durchbrennen des Hauptfadens der Signallampe 5. Im letzteren Fall
wechseln nämlich die Kontakte 511 bis 514 ihre Lage. Dann wird der Halt-Signalbegriff
durch den leuchtenden Nebenfaden der Lampe 5 angezeigt. Der Kontakt 513 öffnet den
vorher beschriebenen Gleichstromkreis, und das Relais 71 fällt ab. Mit dem Kontakt
512 wird der Stromzweig mit den Ersatzsignallampen parallel zu der Reihenschaltung
von Kondensator 53 und Drosselspule 54 geschaltet. Hierbei ändert sich der Widerstand
am Wechselstromkreis über den Transformator 52 nur unwesentlich, wenn diese Blindschaltmittel
auf Spannungsresonanz für den Wechselstrom abgestimmt sind.
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Soll an Stelle des Halte-Signalbegriffes der Fahrt-Signalbegriff angezeigt
werden, so werden die Kontakte 11 bis 15 umgelegt. Am Signal fällt das Relais 51
ab und schließt seinen Kontakt 514 in der Leitung 4. Im Wechselstromkreis R-13-3-514-4-60-14-0
wird die grüne Signallampe 6 gesperrt, und das zugehörige Überwachungsrelais 60
im Stellwerk spricht an und meldet diesen Zustand.
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Ist dieser Stromkreis für die Fahrtsignallampe gestört oder können
die Kontakte 11 bis 15 infolge einer Störung in der nicht dargestellten Stellwerksschaltung
nicht umgelegt werden, so muß das Ersatzsignal gestellt werden. Zu diesem Zweck
werden die Kontakte 21 bis 24 umgelegt. Beim Abschalten der Wechselstromquelle fällt
das Relais 51 ab, unterbricht mit seinem Kontakt 513 den Prüfstromkreis der Ersatzsignallampen
7 und schaltet diese mit seinem Kontakt 512 parallel zu der Reihenschaltung von
Kondensator 53 und Drosselspule 54. Da die Kontakte 23 und 24 die Gleichstromquelle
P, M angeschaltet haben, ist der Stromkreis P-23-2-72-7-512-52-1-24-70-M für die
Ersatzsignallampen geschlossen. Das Fließen eines Stromes im Stromzweig 53-54 ist
durch den Kondensator 53 verhindert. Das Leuchten der Lampen 7 wird im Stellwerk
durch Ansprechen des Relais 70 angezeigt.
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Die Ersatzsignallampen 7 und die Signallampe 5 für die Halte-Signalbegriffe
werden also wie bisher üblich über gemeinsame Leitungen 1 und 2 gespeist. Durch
die Parallelschaltung des Ersatzsignallampenstromzweiges und der den Gleichstrom
sperrenden, dagegen für den Wechselstrom niedrigohmigen Widerstandkombination 53,
54 wird aber erreicht, daß kein unerwünschter Wechselstrom-Spannungsabfall an den
Ersatzsignallampen auftritt. Außerdem ist durch Abschalten einer Verbindung des
Stromzweiges mit den Ersatzsignallampen von der gemeinsamen Speiseleitung 2 und
Anschalten dieses Stromzweiges an die Speiseleitung 3 der Signallampe 6 für den
bei angezeigtem Halte-Signalbegriff gleichzeitig ausgeschlossenem Fahrt-Signalbegriff
die Möglichkeit geschaffen, die Ersatzsignallampen in einem Gleichstromkreis zu
überprüfen.