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Anordnung bei Eisenbahn-Signalen, bei welchen ein Zusatzzeichen vorgesehen
ist Bei Eisenbahn-Signalen verwendet man vielfach Zusatzzeichen in Form eines Buchstabens
oder einer Zahl. Diese Zusatzzeichen werden gebildet aus einer größeren Anzahl von
Lampen, aus denen jeweils eitle bestimmte Gruppe für die Bildung eines besonderen
Buchstabens, einer Zahl oder eines sonstigen Zeichens herausgegriffen wird. Diese
Zusatzzeichen sollen (lern Lokführer eine bestimmte Anweisung geben, z. B. wurde
die Zah1.3 an einem Hauptsignal bedeuten: \taximalgeschwiidigk eit 3o km/Std. Es
muß nun verhindert werden, daß das Hauptsignal ohne das Zusatzzeichen erscheint.
Zu diesem Zweck hat man in Reibe mit dem Zusatzzeichen einen Magnetschalter angeordnet,
der das Zusatzzeichen überwacht und nur, wenn der Magnetschalter anzieht, über einen
Kontakt desselben das Hauptsignal einschaltet. Es mini aber noch verhindert werden,
daß leim Ausgehen einiger der Lampen, aus denen (las Zusatzzeichen gebildet wird,
ein anderes Zeichen übrigbleibt, das unter Umständen eine höhere Gescliw-iric@igkeit
gestattet als eigentlich verlangt wird bzw. einen Zustand der Strecke kennzeichnet,
der nicht dem tatsächlichen entspricht. Würde z. B. bei einer Zahl 2 der untere
Teil der Lampen erlöschen, so ergäbe das eine 7. Anstatt 2o km, wie gefordert, würde
also dem Lokführer angezeigt werden, dnß er 7o km Geschwindigkeit haben darf. Die
bisherige Parallelschaltung aller zu einem bestimmten Zeichen gehörigen Lampen führt
'hier nicht zum Ziel, da hier bei Verlöschen einiger Lampen der restliche Teil immer
noch leuchtet. Außerdem hat die durch das Verlösc'lien einiger Lampen eintretende
geringere Belastung keine solche Stromverminderung zur Folge, daß der Überwachungsmagnetschalter
im Stellwerk abfällt und die Störung zur Anzeige bringt. Man könnte diesem Übelstand
dadurch begegnen, daß man die Lampen sämtlich in Reihe schaltet. Dies hätte jedoch
verschiedene Nachteile:
i. \'Vürde schon bei Verlöschen einer dieser
Lampen (las ganze Zeichen verlöschen, obgleich dies nicht erforderlich wäre, da
in den meisten Fällen durch Verlöschen nur einer der Lampen keine Fehlanzeige herbeigeführt
wird; 2. würde eine solche Reihenschaltung sämtlicher Lampen praktisch kaum durchführbar
sein, da zu den verschiedenen zu gebenden "/.eichen jeweils eine verschiedene Anzahl
von l.amhen gehört.
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Es würde also für jedes Zeichen ein anderer Anschluß mit einer anderen
Spannung am Transformator erforderlich werden. Bei der maximalen Anzahl von Lampen
könnte sich'hierbsei sogar eine Spannung ergeben, die über der üblichen Niederspannung
von 220 Volt liegt und in bezog auf die Isolierung und die sonstigen Sicherheitsvorschriften
für diesen Zweck nicht mehr zulässig wäre. .-\ußer-<lein ist die Reihenschaltung
sehr vieler Lampen ungünstig, da auch bei gleichartigen Lampen die Toleranzen der
einzelnen Widerstände immer noch so erhelylich sind, daß man je nach der Anzahl
der in keilie liegenden Lampen eine verschiedene Helligkeit bekommen würde.
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Gemäß der Erfindung wird den oirengetianuten ßrfordernissen unter
Vermeidung der erwähnten Mängel dadurch genügt, daß man bei den einzelnen zu gebenden
"Leichen zwischen für das "Zeichen wesentlichen und unwesentlichen Lampen unterscheidet
und die Lampen an zwei oder mehr Transformatoren verteilt, wobei unter Verwendung
von heihenschaltung oder Parallelschaltung oder von beiden Schaltungsarten die Anordnung
jeweils so getroffen wird, daß bei Verlöschen einer oder mehrerer der unwesentlichen
Lampen das ganze Zeichen nicht sofort erlischt, dagegen bei Verlöschen einer oder
mehrerer der wesentlichen Lampen das ganze Zeichen zum Verlöschen kommt und eine
Vberwachungseinrichtung im Stellwerk anspricht. Man muß hierbei bei jedem Zeichen
untersuchen, durch Verlöschen welcher Lampen das Zeichen verstümmelt wird, d. h.
also als solches nicht mehr erkennbar ist, oder sogar ein Fehlzeichen ergibt, und
andererseits durch Verlöschen welcher Lampen das Zeichen als solches trotzdem noch
erkennbar ist, (l. 1i. also z. B. man könnte hei der Zahl 2 die den unteren Querbalken
bildenden Lampen als wesentlich bezeichnen, weil bei ihrem Verlöschen an Stelle
der 2 die Zahl 7 gegeben wird. Dagegen. würde das Verlöschen nur jeder zweiten Lampe
im ganzen Zeichen unter Umständen die zwei immer noch als solche erkennbar machen.
Man müßte also 'hier die erstgenannten Lampen in Reihe geschaltet an den eitlen
Transformator legen, die anderen Lampen parallelliegend an einen zweiten Transformator,
wobei die Transformatoren so bemessen werden, daß bei \"erlöschen einer der in Reihe
liegenden Lampen die Primärwicklung dieses Transformators als Drossel wirkt und
damit also das ganze Zeichen zum Verlöschen bringt und die Cherwachungseinrichtung
ini Stellwerk zum Ansprechen bringt.
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Die Erfindung ist in den Abbildungen beispielsweise erläutert.
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Es sei hierbei angenommen, daß aus einer Mehrzahl von Lampen die Zaltl
2 zum .\tlfleucllten gebracht «-erden soll. Hierbei wird vorausgesetzt, daß schon
das Verlöschen einer der 1_ampen 82 bis 85 als eine gefährliche Verstümmelung angesehen
werden soll, derart, (fall; schnn eiii Verlöschen einer dieser Lampen das ganze
Zeichen zum 1'erlöschen bringt, d. h. also, man niinint an, daß schon, wenn eine
dieser Lampen erlischt, (las ganze Zeichen nicht mehr erkennbar ist oder sogar als
Zahl 7 erscheint. Dl) (lies der Fall ist, hängt im Einzelfall davon all. welche
2luzahl von Lampen für das Ersclifinen von Zeichen verwendet wird. Würde der untere
Balken der Zahl 2 durch zehn Lampen gebildet werden, dann würde man nicht annehmen,
dalß schon das Verlöschen einer dieser Lampen eine Fehlanzeige ergibt. /e weniger
Lampen sich aber in dein Balken befinden, desto gefährlicher wird (las Verlöschen
schon einer dies:i' Lampen. Deshalb ist auch im vorliegenden Beispiel vorausgesetzt,
daß schon (las Verlöschen einer der Lampen 82 bis 8,5 als so gefährlich anzusehen
ist, daß das ganze Zeichen zum Erlöschen gebracht werden soll. Demgemäß sind die
Lampen, die üb Fig. i zu einer Zahl 2 zusammengefügt sind, üb Fig. 2 auf die Transformatoren
T 1. T 2, T 3 verteilt. Die als wesentlich angesehenen Lampen 82 bis 85 liegen
in Reihe an der Sekun därwicklung des Transformators T i, während die anderen Lampen
des Zeichens beispielsweise abwechselnd in Parallelschaltung auf die beiden Transformatoren
T 2 und T 3 verteilt sind. Würde hierbei z. B. die Lampe 83 verlöschen, so wird
der ganze Sekundärkreis des Transformators T 2 stromlos, und die Primärwicklung
des Transformators ist so bemessen, daß die durch die nunmehr eintretende Drosselwirkung
herbeigeführte Stronisenkuug zur Folge hat, daß auch die an die Transformatoren
T 2. T 3 an-
geschlossenen Lampen nicht mehr zum Aufleuchten kommen. Außerdem
fällt auch der im Stellwerk befindliche Überwachungsmagnetschalter L" i all und
zeigt hiermit die Störung an. Würde dagegen z. 13. die Lampe 71 erlöschen, so brächte
(las noch keine solche Wendung der Stromverhältnisse, daß auch andere Lampen zum
Erlöschen kämen. je nachdem, wie man die Transformatoren bemißt, kann man erreichen,
daß erst bei Verlöschen von drei, vier oder in,-Ihr Lampen, die entweder an einem
Transformator oder an beidlen Transformatoren verteilt liegen können, (las ganze
Zeichen erlischt. Im vorliegenden Fall, wo die Lampen allwechselnd an die beiden
Transformatoren T 2 und 7@ 3 angeschlossen sind. wird man z. 13. annehmen können,
claß erst das Verlöschen von sechs oder mehr Lampen in beiden Sekundärkreisen zwingt,
(las ganze Zeichen zum Verlöschen zu bringen.
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Wie bereits oben erwähnt. wird die :\nzahl der Lampen, aus der ein
Zeichen zusaminen,-esetzt ist. und die Dichtigkeit der :Anordnung der Lampen jeweils
maßgebend :ein dafür, welche der Lampen inan als wesentlich oder unwesentlich ansieht.
1#.s gibt z. 13. auch Zeichen, die so wesentlich sind, daß durchweg schon das Verlöschen
einer Lampe als so wesentlich angesehen werden kann, d'aß (las ganze Zeichen zum
Verlöschen kommen soll, wenn irgendeine
der Lamlx,ii erlischt.
Dies kann z. 1i. der Fall sein bei dem Kreuz, welches als Früh-Halt-Zeichen für
Fahrt in ein Stumpfgleis gilt. l3ei diesem würde man die Lampen dann z. ß. so anordnen,
wie in Fig. 3 dargestellt. Klier führt schon das \'erlösclien einer der Lampen,
z. 13. i oo dazu, (laß der Sekundärkreis des "Transformators I' i unterbrochen wird
und damit auch alle an dem Transformator T2 liegenden Lampen nicht mehr leuchten
können tind die Cberwach ungseinrichtung stromlos wird.
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l?s kann natürlich auch der Fall eintreten, (laß nian bei Darstellung
irgendeines Zeichens in deinsellren Stromkreis Parallel- und Reihenschaltung vorsieht.
Ein Beispiel hierfür zeigt Fig. d, wo an (leinselben Transformator T3 drei Lampen
81, 82, 83 in Reihe geschaltet sind und parallel hierzu und zueinander die Lampen
8.1 und 8j, wobei der Transformator dann z. l1. so bemessen werden kann, (laß bei
Verlöschen einer der in Reihe liegenden Lampen die vorher geschilderte Sperrwirkung
eintritt, w-<illren(1 (las %'erlöschen einer der parallel liegenden Lampen 84
oder 8,' hierfür noch nicht genügt. Durch die Verteilung cler Lampen auf jeweils
zwei oder mehr Transformatoren wird erreicht. (laß man hei vier gleichen Anzahl
zu gebender Zeichen finit wesentlich weniger Anzapfungen an jedem Transformator
auskommt.