DE636152C

DE636152C - Lampenwechseleinrichtung fuer UEberwegsignale

Info

Publication number: DE636152C
Application number: DEN34926D
Authority: DE
Inventors: Ernst Wilckens
Original assignee: MEAF Machinerieen en Apparaten Fabrieken NV
Current assignee: MEAF Machinerieen en Apparaten Fabrieken NV
Priority date: 1933-02-22
Filing date: 1933-02-22
Publication date: 1936-10-10

Description

Bei Signaleinrichtungen, die für die Regelung des Verkehrs zu Lande, auf See und in der Luft dienen, werden in vielen Fällen Signallampen angewendet, die aus Sicherheitsgründen mit Ersatzsignallampen ausgerüstet sind. Die Schaltung wird alsdann so vorgenommen, daß bei Versagen der Hauptsignallampen durch mit denselben in Reihe liegende Relais selbsttätig die Ersatzsignallampen eingeschaltet werden.

Liegen nun mehrere Hauptsignallampen parallel und ist für jede Hauptsignallampe eine entsprechende Ersatzsignallampe vorgesehen, so ergeben sich parallel geschaltete Stromkreise. Es hat sich nun gezeigt, daß jede der Ersatzsignallampen durch einen besonderen Kontakt abgeschaltet werden muß, da sonst die Gefahr besteht, daß sich über mehrere parallel geschaltete Lampen ein Nebenstromkreis ausbildet. Dieser Nebenstromkreis führt dann

ao einen Strom, der wesentlich geringer als der Hauptstrom der Lampe ist, jedoch noch ein Aufleuchten der Lampe gestattet. Dieses schwache Aufleuchten ist besonders in der Nacht störend und kann zu falschen Signalen Anlaß geben.

An und für sich ist die Lebensdauer derartiger Signallampen bekannt, und man wird deshalb die Hauptsignallampen nach bestimmter Zeit auswechseln, auch wenn sie noch nicht zerstört sind. Tritt jedoch Zerstörung ein, so wird die Ersatzlampe aufleuchten, und erst das Durchbrennen der Ersatzlampe soll dem Beamten, dem die Überwachung der Gesamtanlage untersteht, angezeigt werden, damit er auf dem schnellsten Wege das erloschene Signal ersetzt. Diese Anzeige wird in den meisten Fällen nicht am Brennort der Lampen selbst vorgenommen, sondern an weit davon entfernt liegenden Stellen. Hierbei ist es erwünscht, mit möglichst wenig Leitungen für die Überwachung auszukommen.

Ferner besteht bei Signaleinrichtungen, bei denen verschiedene Lampen für verschiedene Signalzwecke mit ihren Ersatzlampen vorhanden sind, wie beispielsweise bei Warnanlagen für Wegübergänge, die Gefahr, daß ζ. B., während der Zug sich noch auf dem isolierten Gleisabschnitt befindet und ein rotes Signal erschienen ist, die Lampen für das rote Hauptsignal wie auch die Ersatzsignallampen durchbrennen und jetzt die Überwachungseinrichtung anspricht. Die Ansprechzeit ist außerordentlich kurz, denn sie dauert nur so lange, wie das rote Gefahrensignal bestehen bleibt. Wird innerhalb dieser Zeit der Wärter nicht alarmiert, so schaltet die Überwachungseinrichtung sich wieder ab, nachdem das rote Signal durch die Zugfahrt aufgehoben wurde.

*) Von dem Patentsucher ist als der Erfinder angegeben worden:

Ernst Wilckens in Berlin-Südende.

Es muß also dafür gesorgt werden/ daß die Störungsanzeige über die Zeit der Betätigung des entsprechenden Signals hinaus verlängert wird. ' ·':..

Es ist bereits vorgeschlagen worden, für den'· Lampenwechsel Differentialrelais zu verwendet, was jedoch den Nachteil, hat, daß bei gleich-· zeitigem Versagen von zwei der jeweils eingeschalteten Hauptsignallampen die Einschaltung to der Ersatzlampen nicht erfolgt.

Die Erfindung wird den vorstehend angeführten Anforderungen bei Lampenwechseleinrichtungen für Überwegsignale in der Weise gerecht, daß eine oder mehrere Freisignallampen und eine entsprechende Anzahl Warnsignallampen parallel im Stromkreis einer gemeinsamen, einfach wirkenden Ruhestromrelaiswicklung hegen, durch die beim Ausfallen sowohl einer als auch aller jeweils eingeschalteten ao Hauptsignallampen die Umschaltung auf die entsprechenden Ersatzsignallampen erfolgt. Ferner unterbricht ein im Stromkreis der Ersatzsignallampen liegendes Relais beim Ansprechen den Stromkreis der Hauptsignallampen, as Um die Störungsanzeige erst bei Ausfall der Ersatzlampen erfolgen zu lassen, liegt in der zur Überwachungsanzeigevorrichtung führenden Leitung ein Kontakt jedes den Hauptsignallampen zugeordneten Relais und parallel dazu ein .Kontakt, des Relais des entsprechenden Ersatzlampenkreises. Diese Kontakte sind so beschaffen, · daß sie bei gleichzeitigem Ansprechen beider Relais die Überwachungsleitung unterbrechen.

Um ferner das unerwünschte Verschwinden der Störungsanzeige zu verhüten, enthält der Überwachungsstromkreis ein besonderes Überwachungsrelais, das mit einem entsprechenden Kontakt die einmal angesprochene Überwachungsanzeigevorrichtung angesprochen hält.

In den Abb. 1 und 2 sind zwei Ausführungsbeispiele von Lampenwechseleinrichtungen für Überwegsignale dargestellt.

Die Einrichtung nach Abb. 1 enthält zwei Hauptsignallampen TF₁ und TF₂ einer bestimmten Art und zwei Hauptsignallampen R₁ und R₂ einer anderen Art; beispielsweise können W weiße und R rote Signallampen sein. Die Wahl, welche Hauptlampen brennen sollen, wird von Relais, die die Kontakte 44,13, 34, 23 betätigen; vorgenommen. Diese sind, da sie für diese Schaltung keine Bedeutung haben, nicht mitgezeichnet.

Die entsprechenden Ersatzlampen sind W₁₁, TF₂₂, JR₁₁ und 2?₂₂. Die Ersatzlampen TF₁₁ und W₂₂ werden durch das Relais 5 eingeschaltet, wenn eine der Lampen W₁ oder W₂ durchbrennt und damit der Strom im Relais 5 auf den Halbwert herabsinkt. Sinngemäß gut dasselbe für die Lampen R₁ und R₂. Die Ersatzlampen werden durch das Relais 6 überwacht, und wenn infolge Durchbrennens einer der Ersatzlampen der Strom im Relais 6 auf den Halbwert herabsinkt, fällt dasselbe ab, und der zu diesem Relais , 'gehörende Kontakt 61 sperrt die Zufuhr des . Stroms zu der Überwachungseinrichtung 11, nachdem vorher bereits durch Abfallen des ^Relais 5 der Kontakt 54 der parallelen Stromführung unterbrochen wurde. Statt der Unter- , brechung könnte eine Stromschließung erfolgen. Die erste Anordnung hat den Vorzug, daß mit Ruhestrom gearbeitet wird, so daß auch eine unerwünschte Unterbrechung der Überwachungsleitung, z. B. durch Bruch, durch Ansprechen der Überwachungsvorrichtung angezeigt wird. Der Kontakt 72 eines Verzögerungsrelais 7 kann die Stromunterbrechung aufrechterhalten, nachdem dieselbe über eine bestimmte Zeit angehalten hat. Wird in der Überwachungsleitung mit Ruhestrom gearbeitet, so ist das Überwachungsrelais abfallverzögert ausgebildet, derart, daß es die Überwachungsleitung dauernd unterbricht, wenn der Strom in derselben für eine bestimmte Zeit, beispielsweise 3 Sekunden; ausbleibt.

Bekanntlich werden Eisenbahnsignallampen zur Erhöhung der Alarmwirkung mit Hilfe eines" Blinkkontaktes periodisch unterbrochen. Hierfür dient im vorliegenden Fall der Kontakt K. Er ist von einem Widerstand TF und einem Kondensator C überbrückt, welche die Wirkung haben, daß auch in den Tastpausen des Blinkkontaktes noch ein Strom über die Relaiswicklungen und die Lampen führt. Hierdurch wird das Abfallen der Relais während der kurzen Blinkpausen verhindert. Außerdem werden die Signallampen durch den in den Pausen fließenden Strom nicht vollständig abgekühlt, sondern behalten eine erhöhte Temperatur, so daß sie beim Wiedereinschalten schnell ihre volle Leuchtstärke annehmen können.

Die Abb. 2 stellt eine Ausführung dar, bei der je eine Frei- und Warnsignallampe durch ein entsprechendes Relais überwacht werden. So wird für die Lampe TF₁ durch das Relais 5, für die Lampe TF₂ durch das Relais 6 die Ersatzlampe TF₁₁ bzw. TF₂₂ eingeschaltet, wenn die Hauptlampe durchbrennt. Die Überwachung der Ersatzlampe TF₁₁ erfolgt dann durch das Relais 7, die der Ersatzlampe TF₂₂ durch das no Relais 8. Solange die Relais 5 und 6 angezogen sind, sperren die Kontakte 51, 61, 52 und 62 die Stromzufuhr. zu den Ersatzlampen. Die Überwachungseinrichtung 11 erhält über die Kontakte 54 und 64 Strom, solange die Relais 5 und 6 angezogen sind, d. h. die Hauptlampen brennen. Brennen die Ersatzlampen TF₁₁, TF₂₂ oder R₁₁, R_i2, so erhält die Überwachungseinrichtung noch Strom über die Kontakte 71 und 81, während die Kontakte 54 und 64 den parallelen Stromkreis unterbrechen. Brennen jetzt die Ersatzlampen durch, so werden auch

die Kontakte 71 oder 81 unterbrochen, und damit wird die Überwachungseinrichtung ausgeschaltet. Der Kontakt 101 eines Verzögerungsrelais 10 wird unterbrochen werden, wenn die Stromzufuhr im Überwachungskreis über eine bestimmte Zeit hinaus unterbrochen war. Es muß zu diesem Zweck ein Verzögerungsrelais verwendet werden, da statt festen Lichtes auch blinkendes Licht auf die Überwachungseinrichtung übertragen werden kann und da bei Umschalten, z. B. von Lampe W₁ auf Lampe W₁₁, eine kurzzeitige Unterbrechung erfolgt, die die Überwachungseinrichtung nicht in Tätigkeit setzen soll. Der Vorteil der zweiten Anordnung gegenüber der ersten ist der, daß, wenn eine Hauptlampe durchbrennt, nur die entsprechende Ersatzlampe eingeschaltet wird, so daß die übrigen Hauptlampen im Betrieb voll ausgenutzt werden können, während bei der Schaltung ι bei Durchbrennen nur einer Hauptlampe alle Ersatzlampen in Betrieb genommen werden.

Claims

Patentansprüche:

i. Lampenwechseleinrichtung für Überwegsignale mit Anzeigevorrichtung zur Überwachung der Signallampen, bei der beim Ausfallen einer Hauptsignallampe ein hierdurch ausgelöstes Relais den Stromkreis einer Ersatzsignallampe schließt, dadurch gekennzeichnet, daß eine oder mehrere Freisignallampen (W) und eine entsprechende Anzahl Warnsignallampen (R) parallel im Stromkreis einer gemeinsamen, einfach wirkenden Ruhestromrelaiswicklung (z. B. 5, Abb. 1) liegen, durch die beim Ausfallen sowohl einer als auch aller jeweils eingeschalteten Hauptsignallampen (z. B. W₁, W₂) die Umschaltung auf die entsprechenden Ersatzsignallampen (z. B. W₁₁, W₂₂) erfolgt.
2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch

gekennzeichnet, daß ein im Stromkreis der Ersatzsignallampen (z. B. W_n, TF₂₂) liegendes Relais (z. B. 6, Abb. 1) beim Ansprechen den Stromkreis der Hauptsignallampen (z. B. W₁, W₂) unterbricht.
3. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Überwachungsanzeigevorrichtung (11) erst bei gleichzeitigem Ansprechen eines Hauptrelais (z. B. 5, Abb. 1) und des entsprechenden Ersatzrelais (z. B. 6, Abb. 1) betätigt wird.
4. Einrichtung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß im Stromkreis der Überwachungsanzeigevorrichtung (11) ein Kontakt (54, Abb. 1) des Hauptrelais (5) und parallel dazu ein Kontakt (61) des entsprechenden Ersatzrelais (6) liegt.
5. Einrichtung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Stromkreis öo der Überwachungsanzeigevorrichtung (11) außerdem ein besonderes Überwachungsrelais (7, Abb. 1; 10, Abb. 2) enthält, das die 'einmal angesprochene Überwachungsanzeigevorrichtung (11) angesprochen hält.
6. Einrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß das ÜberwacKungsrelais (7 bzw. 10) parallel zu der Überwachungsanzeigevorrichtung (11) und ein Kontakt (72 bzw. 101) dieses Relais im gemeinsamen Stromkreis der beiden liegt.
7. Einrichtung nach Anspruch 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Überwachungsrelais (7 bzw. 10) als Verzögerungsrelais ausgebildet ist, das auf ganz kurzzeitige Stromänderungen, beispielsweise eines Blinkstromes, nicht anspricht.
8. Einrichtung nach Anspruch 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß parallel zu dem Tastkontakt (K) ein Widerstand (R) und ein Kondensator (C) gelegt sind, durch die auch in den Tastpäusen des Blinkkontaktes ein Strom über die Relais und Signallampen geführt wird.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen