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Zylinder- oder Trommelfilter
Die Erfindung bezieht sich auf ein ein-
oder mehrfaches Zylinder- oder Trommelfilter für staubhaltige Luft oder Gase mit
Abreinigung der beaufschlagten Filterflächenseite durch Saug- oder Druckdüsen mittels
gegen den Staubluftstrom gerichteter Abreinigungsluft.
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Die bisher in Verwendung befindlichen Filteranlagen bestanden im
allgemeinen aus einer oder mehreren Filterkammern, in denen Filterschläuche aufgehängt
waren, und durch die die zu reinigenden staubhaltigen l uft- oder Gasströme geleitet
wurden. Die Abreinigung dieser Schläuche erfolgt nach Abschaltung der betreffenden
Filterkammer durch Abklopfen der Schläuche. Um dieses Abklopfen der Schläuche und
das Abschalten der Filterkammern zu vermeiden, sind schon Filteranlagen bekanntgeworden,
bei denen die l:ilterschläuche durch innere oder äußere ringförmige Düsen, die je
nach der Richtung der eintretenden Staubluft unter Sog oder Druck gesetzt wurden,
auf der beaufschlagten Filterflächenseite durch Auf- und Abwärtsbewegung dieser
Ringdüsen abgereinigt wurden. Es ist auch schon bekanntgeworden, daß man auf ähnlichem
Wege Trommelfilter abreinigen konnte. Diese Trommelfilter, die aus einem Zylinder
mit aufgespanntem Tuch o. dgl. bestanden, wurden dadurch gereinigt, daß die beaufschlagte
Filterflächenseite von einer oder mehreren Düsen, die auf- und abwärts bewegt wurden,
bestrichen wurde, wobei sich diese Düsen gleichzeitig um das Trommelfilter herum
bewegten. Die Abreinigung der Filterfläche erfolgte also in Schraubenlinien um das
Trommelfilter herum.
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Da diese letztere Ausführung der Abreinigung von Trommelfiltern einen
äußerst komplizierten Aufbau erfordert, wird erfindungsgemäß der entgegengesetzte
Weg eingeschlagen, und zwar besteht die Erfindung darin, daß bei den eingangs erwähnten
ein- oder mehrfachen Zylinder- oder Trommelfiltern das frei stehende
oder
in einem Gehäuse untergebrachte Zylinderfilter drehbar um seine Längsachse gelagert
ist und daß zu jedem Filter je nach beaufschlagter Filterflächenseite außen oder
innen ein achsparalleles, unter Sog oder Druck stehendes Abreinigungsrohr mit der
Filterfläche zugekehrtem Langschlitz feststehend angeordnet ist. Es ist also lediglich
erforderlich, das Zylinderfilter mit dem unteren Ende auf einem Kugelring o. dgl.
luftdicht zu lagern und dieses Filter in Umdrehung zu versetzen, sobald eine Abreinigung
durch das Abreinigungsrohr mit dem Langschlitz erfolgen soll. Durch die Ausbildung
gemäß derErfindung kann man Zylinderfilter mit oder ohne äußeres geschlossenes Gehäuse
verwenden, und je nach beaufschlagter Filterflichenseite kann man mit Druck- oder
Saugluft zur Abreinigung arbeiten. Die einzelnen Möglichkeiten, die fich aus der
Ausbildung gemäß der Erfindung ergeben, werden nachstehend noch näher beschrieben.
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In der Zeichnung ist 41er Erfindungsgegenstand in einem Ausführungsteissiel
dargestellt, und zwar zeigt Fig. 1 einen senkrechten Achsschnitt durch ein Trommelfilter,
teilweise in Seitenansicht der Zu- und Ableitungsrohre, Fig. 2 einen Teilschnitt
nach der Linie II-II in Fig. I, Fig. 3 eine schematische Wiedergabe eines abgeänderten
Trommelfilters, Fig. 4 ein weiteres Ausführungsbeispiel des Trommelfilters.
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Das Zylinder- oder Trommelfilter I nach dem Ausführungsbeispiel besteht
aus zylindrisch geformtem porösem Stein, aus zwei zylindrischen Drahtgeweben oder
zylindrischen Siebblechen, zwischen denen hochtemperaturbeständiges Filtermaterial,
z. B. Glaswolle, eingefüllt ist. Das Zylinderfilter kann aber auch aus einem mit
Drahtgewebe bespannten Rahmen bestehen, auf das wieder übliches Filtertuch aufgespannt
ist.
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Das Zylinderfilter 1 ist über einen Kugelkranz 2 drehbar auf dem
unteren Staubsammelbehälter 3 des Filters gelagert, wobei der Kugelkranz 2 derart
ausgebildet ist, daß er einen luftdichten Abschluß des Filterinnern gegen die Außenluft
gewährleistet. Nach dem Beispiel der Fig ist das Zylinderfilter I oben durch eine
Platte 4 abgeschlossen und wird durch einen beliebigen kleinen Elektromotor über
eine Verzahnung und einen Zahnkranz oder durch einen Reibradantrieb in Umdrehung
versetzt, sobald es abgereinigt werden soll, und wird im übrigen durch den Zubringerventilator
5 von innen nach außen mit staubhaltiger Luft bzw. staubhaltigen Gasen beaufschlagt.
Auf der Innenseite des Zylinderfilters I ist ein achsparalleles feststehendes Absaugerohr
6 vorgesehen, welches, der inneren Filterfläche zugekehrt, einen von oben nach unten
reichenden Schlitz 6a aufweist, wie Fig. 2 schematisch zeigt. Dieser Schlitz verengt
sich entsprechend dem Druckverlauf im Abreinigungsrohr 6 vom freien Ende bis zur
Unterkante des Filters I. Das Absaugerohr 6 weist etwas radiales Spiel in bezug
auf den Filterzylinder auf, durch das sich das Rohr 6bei der saugenden Abreinigung
gegen die innere Filterfläche legt, so daß der Absaugeschlitz 6a eine einwandfreie
Abreinigung ohne Nebenluft gewährleistet. Das Absaugerohr ist mit einem Abreinigungsventilator
7 verbunden, der die Abreinigungsluft ins Freie bläßt oder zweckmäßig wieder in
das Filtergehäuse zurückleitet, wie es in Fig. I angedeutet ist. Die Abreinigungsluft
wird vorteilhaft vor dem Ventilator 7 durch einen Zyklon 8 von Staub usw. befreit.
Es ist selbstverständlich möglich, das Abreinigungsrohr 6 auch auf der Außenseite
des Zylinderfilters I achsparallel anzuordnen, jedoch ist es dann erforderlich,
zur Abreinigung mit Druckluft zu arbeiten und das Abreinigungsrohr 6 durch leichten
Federdruck gegen die Außenfläche des Zylinderfilters I zu drücken.
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Die Abreinigung erfolgt in diesem Fall dadurch, daß der sich auf der
Innenseite des Filters I absetzende Staub durch den Druckluftstrom gelöst wird und
in den Bunkerraum 3 der Filteranlage niederfällt.
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Wie in Fig. 3 gezeigt ist, kann man das Zylinderfilter I auch in
einem geschlossenen Gehäuse g unterbringen und dabei je nach Beaufschlagung das
Abreinigungsrohr auf der Innen- oder Außenkante anordnen, wobei man wahlweise mit
Druck- oder Saugluft arbeiten kann. Im Falle des Beispiels Fig. 3 ist es auch möglich,
an Stelle eines Druckventilators 5 einen Saugventilator 5 anzuordnen.
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Bei dem Beispiel nach Fig. 4 ist das Zylinderfilter I wieder in einem
geschlossenen Gehäuse untergebracht, jedoch ist hier an Stelle des Saugventilators
56 ein Druckventilator b für das Einführen der staubhaltigen Luft vorgesehen, so
daß das Innere des Zylinderfilters I über einen besonderen Ahnahmeraum Io mit der
Abgasleitung II verbunden sein muß. In diesem Falle arbeitet das auf der Außenseite
angebrachte Abreinigungsrohr 6 mit Saugluft, jedoch kann man es auch auf der Innenseite
anordnen und dann mit Druckluft betreiben. Der Staub aus den zugeführten, zu reinigenden
Gasen fällt in den unteren Bunkerraum I2, von dem er durch eine Schleuse o. dgl.
abgenommen werden kann. Es ist selbstverständlich möglich, auch bei der Ausführung
nach Fig. 4 an Stelle des Druckventilators 5 b einen Saugventilator in der Reingasleitung
II anzuordnen.
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Das beschriebene Filter läßt sich auch als Sichter verwenden, denn
die groben Staubteile des Staubluftstromes fallen beim Durchgang durch die Filterfläche
infolge ihrer Korngröße und ihres Gewichtes nach unten in den Sammelbehälter 3 (Fig.
1), während die feinen Teilchen an der Filterfläche haftenbleiben.
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Durch das Abreinigen der beaufschlagten Filterfläche mittels der stehenden
Absaugerohre 6 über einen gesonderten Ventilator und einen vorgeschalteten Zyklon
werden die feinen Staubteilchen von den groben Staubteilen getrennt, so daß das
Filter gleichzeitig Sichter ist. Man kann dabei die Ausführung nach Fig. I verwenden
und den Abreinigungsluftstrom in die Filteranlage zurückführen oder ins Freie blasen.