DE77719C - Formmaschine für Käse oder andere knetbare Stoffe - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT

PATENTSCHRIFT

KXASSE 4B: Landwirthschaftliche Geräthe.

Patentirt im Deutschen Reiche vom 8. April 1894 ab.

Bekanntlich werden in der Käsefabrikation auch Käse hergestellt, deren Masse nicht so innig verarbeitet wird als die anderer. Es kann deshalb zum Fertigstellen derartiger Käse eine einfachere Maschine benutzt werden, als die im Patent Nr. 69905 geschützte. Bei vorliegender Maschine ist nun die Mischvorrichtung dadurch vereinfacht worden, dafs die Schnecke weggelassen wurde und die Masse von den Mischwalzen selbst direct in die Formen geprefst wird.

Die Maschine besteht aus einem Trichter mit Mischwalzen, in welchen der Käsequark eingeführt wird. Die Walzen pressen die Masse in Löcher von der gewünschten Form der Käse. Die Löcher sind in einem Brett angebracht, das unter dem Trichter auf einer Gleitbahn hin- und hergezogen wird. Die Dicke des Formbrettes bestimmt die Dicke der Käse. Jedesmal, wenn die mit Käsemasse angefüllten Löcher aufserhalb des Trichters zu stehen kommen, stofsen Stempel selbstthätig die Käse durch die Löcher auf ein Transporttuch oder Brett.

Der Erfindungsgegenstand ist in beiliegender Zeichnung dargestellt, auf welcher Fig. 1 einen verticalen Längsschnitt darstellt, während Fig. 2 ein verticaler Querschnitt mit weggelassenen Hebeln cdd ist.

Fig. 3 ist eine Aufsicht auf das Formbrett.

Unter dem Trichter A für die Käsemasse ist in seitlichen Führungsleisten verschiebbar das Formbrett α angebracht, in dessen Löcher η die Käsemasse von den Walzen ψ geprefst wird. Ferner gleitet dieses Formbrett noch auf der Gleitbahn b, die mittelst der Schrauben Ot vertical verstellt werden kann und so also die Anwendung verschieden dicker Formbretter gestattet; man kann somit Käse verschiedener Dicke herstellen, deren Form von der Form der im Brett α angebrachten Löcher abhängig ist. . .

Das Formbrett α wird, nachdem die Löcher mit Käsemasse gefüllt, mittelst der Hebel c und d unter dem Trichter hervorgezogen, und es stehen dann die Löcher η aufserhalb des Trichters, wie Fig. 1 zeigt. Der Hebel d, der um den Bolzen e drehbar ist, bekommt seine pendelnde Bewegung einerseits von der unrunden Scheibe /, andererseits von der Spiralfeder f, die an dem kurzen Arm d' des Hebels d angreift.

Wenn das Formbrett die in Fig. 1 dargestellte Stellung erreicht hat, treten die Ausstofsstempel i in Thätigkeit und stofsen die Käse aus den Löchern auf ein unter ihnen fortlaufendes Transportband oder Brett. , Die Stempel i werden durch folgende Einrichtung bewegt. An dem Stab h' sind sämmliche Stempel i befestigt, die ihrerseits in den Führungen S geführt sind. An den Enden des Stabes h¹ sind die Arme h angelenkt, die drehbar an den Hebeln g befestigt sind. Die Hebel g ziehen die Arme h und mit diesen die Stempel i nach unten, sobald die auf Welle k aufgekeilten Hebedaumen ρ die kurzen Hebelarme g¹ heben. Diese Hebedaumen ρ sitzen mit den unrunden Scheiben I auf derselben Welle k und sind gegen diese so versetzt, dafs sie den Ausstofsmechanismus in dem Augen-

Claims (2)

1. blick bewegen, in welchem die Hebel c d das Formbrett unter die Ausstofsstempel gezogen haben. Verlassen die Hebedanmen ρ den kurzen Hebelarm g\ so drücken die Federn ο die Stempel wieder in die Höhe.

   Pateνt-Ansprüche:

   i. Eine Formmaschine für Käse oder andere knetbare Stoffe, dadurch gekennzeichnet, dafs ein auf dem Boden eines Fülltrichters aufliegender, mit Formlöchern (n) versehener Schieber (a) (Formbrett) abwechselnd mit seinen Oeffnungen unter die Knetwalzen im Trichter und unter aufserhalb des Trichters angebrachte, zu den Formlöchern passende Stempel (i) gebracht wird, welche die innerhalb des Trichters in die Formen gedrückte Masse durch die Löcher hindurchstofsen und auf ein Transportband oder Brett ablegen.
2. 2. Eine besondere Ausführungsform der durch Anspruch ι. gekennzeichneten Formmaschine, bei welcher

   a) ein Formbrett (α) von beliebiger Dicke mit Formlöchern fnj beliebigen Querschnitts mittelst Hebels (c d) von einer unrunden Scheibe (I) horizontal unter dem Trichter hin - und herbewegt wird;

   b) zum Entfernen der geformten Masse aus den Formlöchern Stempel (i) dienen, welche in Führungen (S) von Armen (h) mittelst Hebel (g g^]) und Hebedaumen (p) nach unten gezogen werden und dann durch Federn (o) wieder aufwärts bewegt.werden;

   c) die Gleitbahn (b) unter dem Formbrett verstellbar ist, so dafs Formbretter verschiedener Dicke angewendet werden können.

   Hierzu ι Blatt Zeichnungen.