DE749921C - Gerbverfahren - Google Patents

Description

• Gerbverfahren Gegenstand des Patents 728 816 ist ein Gerbverfahren, wobei das zu gerbende Gut mit Halogeniden höhermolekularer aliphatischer Carbon- oder Sulfonsäuren in Gegenwart von säurebindenden Stoffen behandelt wird.
• Es wurde nun weiter gefunden, daß sich organische Halogenverbindungen, worin das Halogen durch nahestehende, insbesondere benachbarte Doppelbind'ungern oder durch negativ ierende Substituenten, insbesondere Carbonylgruppen, beweglich gemacht ist, ausgezeichnet als Gerbemittel eignen.
• Beispiel i i oo Gewichtsteile Kalbsblöße werden i o Minuten lang mit 2q. Teilen wasserfreiem 2,-,atriumcarbonat gewalkt. Dann gibt man 3o Teile Dichlorbuten- zu und walkt 2 bis 3 Tage mit zeitweiligen Unterbrechungen weiter. Die behandelte Blöße wird i Tag lang bei d.5° getrocknet und schließlich gründlich mit warmem Wasser ausgewaschen. Man erhält ein weiches, weißes Leder.
• Beispiel 2 ioo Gewichtsteile Rehblöße werden, gewünschtenfalls nach einer VorgerbL@ng mit i °/0 3o°/diger Formaldelydlösung, nach längerem Abtropfenlassen im Wallcfaß etwa 3 Stunden lang finit 150/, des in der nachstehend angegebenen Weise gewonnenen Chlorl:etoris und 61/, Natriumcarbonat unter Einblasen von d.o" warmer Luft behandelt. Wenn das Keton in die Haut eingezogen ist, werden die Felle i bis 2 Tage bei 45° getrocknet, dann, gegebenenfalls unter Zusatz von etwas Natriumcarbonat, gewaschen, wie Sämischleder z. B. mit Schwefelfarben gefärbt, leicht gefettet, getrocknet, wie üblich gestollt und weiter zugerichtet. Man erhält so ein Leder von

  der Art des Sämischleders.

  Das Chlorketon wird erhalten, indem

  aus Vorlauffettsäuren der Parafhnoxy

  von der Kettenlänge C7 bis Cq in Gege

  von Eisen Kohlendioxyd abspaltet und dasZer.

  haltene Keton in der Hitze von Chlor behan-

  delt. Es hat eine Kettenlänge von Clg bis C17 und enthält etwa 26 % Chlor.
• Beispiel 3 ioo Gewichtsteile Schaf-, Kalbs- oder Rindsblöße werden, gegebenenfalls nach einer Vorbehandlung mit i Gewichtsteil 3oo/oigem i,>äßrigem Formaldehyd, im Warmluftfaß mit 10 Gewichtsteilen p-Dichlorbenzol, das gegebelie:ifalls in etwa der doppelten Menge Methylacetat gelöst sein kann, und 7,2 Gewichtsteilen wasserfreiem Natriumcarbonat 3 Stunden gewalkt und dann wie in Beispiel i weiterbehandelt. Man erhält ein volles, weiches, weißes Leder. Beispiel Rindsblöße wird auf die in Beispiel 3 angegebene Weise unter Verwendung von 12 Teilen Benzotrichlorid und io Teilen Natriumbicar-

  onat gegerbt. Man erhält ebenfalls ein vol-

  > weiches Leder.

  in Leder mit ähnlichen Eigenschatften

  erhalten, wenn man 12 Teile Butan-bis-

  l,O(rameisensäureester und g Teile Natrium-

  bicarbonat verwendet.

Claims (1)

1. PATENTANSPRUCH: Gerbverfahren nach Patent 728 816, dadurch gekennzeichnet, daß man andere organische Halogenverbindungen anwendet, worin das Halogen durch nahestehende, insbesondere benachbarte Doppelbindungen oder durch negativierende Substituenten, insbesondere Carbonylgruppen, beweglich gemacht ist. Zur Abgrenzung des Anmeldungsgegenstandes vom Stand der Technik sind im Erteilungsverfahren keine Druckschriften in Betracht gezogen worden.