DE74556A - Elektrische Zugdeckungssignaleinrichtung mit elektrisch bewegtem Achsenzähler - Google Patents
Elektrische Zugdeckungssignaleinrichtung mit elektrisch bewegtem AchsenzählerInfo
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Description
KAISERLICHES
PATENTAM
PATENTSCHRIFT
KLASSE 20: Eisenbahnbetrieb.
Patentirt im Deutschen Reiche vom 3. August 1892 ab.
Die bisher im Eisenbahnbetriebe zur Anwendung gebrachten Weichen und Signalsicherungsanlagen
erfüllen zwar je nach ihrer Bauweise verschiedenartige Bedingungen im Einzelnen, doch haben dieselben im Grofsen
und Ganzen nur den Zweck, einem in Bewegung befindlichen Zuge eine bestimmte
Fahrstrafse eines Bahnhofes derart zu sichern, dafs die zu befahrenden Weichen in richtiger
Lage, die feindlichen Weichen und Signale in Schutzstellung so lange verriegelt gehalten werden,
bis der Zug die Fahrstrafse durchfahren hat oder fahrplanmäßig auf derselben zum
Stillstand gebracht ist.
Ein Schutz für ruhende Züge oder einzelne Fahrzeuge sowie die Sicherheit, dafs eine für
«Fahrt« freigegebene Fahrstrafse von anderen Fahrzeugen unbesetzt ist, wird aber durch
diese Einrichtungen nicht gewährleistet.
Die nachstehend beschriebene Schutzblockvorrichtung hat nun den Zweck, die Freigabe
eines optischen Signales auf freier Strecke oder Bahnhöfen nur dann zu gestatten, wenn die
von dem betreffenden Signale gedeckte Strecke oder Fahrstrafse von anderen Fahrzeugen gänzlich
frei ist, so dafs auch Fahrzeuge, welche in abzweigenden Nebengleisen stehen, sich
aufserhalb des Normalprofils des lichten Raumes der freizugebenden Strecke befinden.
Im Besonderen werden von der Blockvorrichtung noch folgende Bedingungen erfüllt:
i. Die Freigabe des hinter einem Zuge auf
»Halt« gestellten Signales soll, wenn die Blockstrecke auf freier Bahn liegt, erst dann erfolgen
können, wenn sämmtliche Achsen des Zuges ' das Signal am Endpunkt der Blockstrecke
passirt haben und letzteres auf »Halt« zurückgestellt ist.
2. Wenn die Blockstrecke die Fahrstrafse eines Bahnhofs bildet, soll die Freigabe des
Einfahrtsignales bezw.des dasselbe verschliefsenden Fahrstrafsenhebels nur dann erfolgen können,
wenn die fragliche Fahrstrafse von anderen Fahrzeugen frei ist und auch Fahrzeuge, welche
in abzweigenden Nebengleisen stehen, sich aufserhalb des Normalprofils des lichten Raumes
der freizugebenden Strecke befinden. Ebenso soll die Zurückstellung eines gezogenen Signales
bezw. Fahrstrafsenhebels erst dann möglich sein, wenn sämmtliche Achsen des Endes
den Endpunkt der Blockstrecke passirt haben, die Blockstrecke also wieder frei von Fahrzeugen
ist; dagegen soll die Zurücknahme des Signalbezw. Fahrstrafsenhebels so lange möglich
bleiben, als der Zug noch nicht in die Blockstrecke eingetreten ist, die Spitze des Zuges
sich also noch vor dem deckenden Signale befindet und somit der Führer noch in der Lage
ist, der veränderten Signalstellung Folge zu geben.
3. Soll verhindert werden, dafs ein bereits gezogener und wieder in die Ruhelage zurückgestellter
Signal- bezw. Fahrstrafsenhebel ohne Zustimmung des die Freigabe bewirkenden Blockwärters bezw. Stationsbeamten nochmals
in »Fahrtstellung« gebracht werden kann, selbst wenn eine Wiederblockirung noch nicht gesqhehen
ist.
4. Der dienstthuende Beamte, welchem die Freigabe einer durch Signale gedeckten Block-
strecke obliegt, soll an der Vorrichtung erkennen können, ob die gedachte Strecke von
Fahrzeugen besetzt ist oder nicht.
5. Soll die Vorrichtung erforderlichenfalls die Möglichkeit gewähren, die Bewegung der
optischen Signale mittelst elektrischer Kraftübertragung entweder direct oder durch Auslösung,
eines geeigneten Motors selbstthätig zu bewirken.
Der Construction der Schutzblockvorrichtung liegt der Gedanke zu Grunde, dafs eine zwischen
zwei bestimmten Punkten liegende Gleisstrecke dann als unbesetzt zu betrachten ist,
wenn über den einen oder den anderen Endpunkt oder auch über beide zusammen ebenso
viele Achsen die Strecke verlassen haben, wie vorher über die genannten beiden Punkte oder
einen derselben in die Strecke eingelaufen sind.
Die hiernach entworfene Schutzblockvorrichtung setzt sich aus folgenden einzelnen
Vorkehrungen zusammen, von denen jede eine besondere Aufgabe zu erfüllen hat, um durch
ihr Zusammenwirken die oben angegebenen Zwecke zu erreichen:
a) die Blockvorrichtung,
b) das Zählwerk,
c) der Gleistaster.
Entsprechend dieser Eintheilung sind in den beiliegenden Zeichnungen die auf die Blockvorrichtung
sich beziehenden Darstellungen mit Fig. an a2 u. s. w., diejenigen für das Zählwerk
mit Fig. bx und b2 u. s. w. und diejenigen für
den Gleistaster mit Fig. C1 und c, u. s. w. bezeichnet.
Die einzelnen Theile der Vorrichtungen sind mit grofsen Buchstaben bezeichnet, denen
wegen der grofsen Zahl der zu bezeichnenden Theile noch Indices nach folgenden Gesichtspunkten
hinzugefügt worden sind.
Die am Kopf der Buchstaben angebrachten Indices deuten an, zu welcher Vorrichtung das
bezeichnete Stück gehört, so dafs die Theile der Blockvorrichtung ohne Kopfindex, die
Theile des Zählwerkes mit Kopfindex ^, z. B. Lineal ΖΛ in Fig. b3 und die Theile des Gleistasters
mit Kopfindex g, z. B. Hebel Hs in Fig. C1 bezeichnet sind.
Durch die am Fufs der grofsen Buchstaben angegebenen Indices sind gleichartige Theile,
welche in den Vorrichtungen doppelt oder mehrfach vorkommen, im Hinblick auf ihre
verschiedenartige Bestimmung unterschieden, so z. B. sind bei der Blockvorrichtung zwei
Stifte mit Tc und Tr, Fig. a15 bezeichnet, um
anzudeuten, dafs der erstere mit dem Verschlufscylinder C und der letztere mit dem Steigrad
R fest verbunden ist, oder beim Zählwerk sind beispielsweise die Elektromagnete mit
und E^a, die Schalträder mit S^e und
u. s. w. bezeichnet, um anzuzeigen, dafs die bezeichneten Theile bei der Einfahrt e bezw. Ausfahrt α eines Zuges in Function treten.
und E^a, die Schalträder mit S^e und
u. s. w. bezeichnet, um anzuzeigen, dafs die bezeichneten Theile bei der Einfahrt e bezw. Ausfahrt α eines Zuges in Function treten.
Aufser den mit α b und c bezeichneten Darstellungen
sind auf den Zeichnungen Blatt IV, V und VI noch mit d und e bezeichnete vorhanden,
welche sich auf die Anordnung derelektrischen Stromkreise (Fig. A1. . .) bezw.
die Erläuterung des Arbeitsvorganges (Fig. ex. .:)
beziehen.
a) Die Blockvorrichtung
(s. Fig. at bis au).
In dem gufseisernen Gehäuse G wird eine Riegelschiene S senkrecht geführt. Dieselbe
ist mit der Handfalle des Signal- bezw. Fahrstrafsenhebels in derartiger Verbindung gedacht,
dafs sie beim Andrücken der Handfalle die erste Hälfte und nach Umlegen des Hebels
und Loslassen der Handfalle die zweite Hälfte ihres ganzen, im vorliegenden Falle zu 2 cm
angenommenen Hubes zurücklegt (s. Blatt II, Fig. a4, a5 und a6).
An der Riegelstange S ist frei beweglich das Pendel P, welches seinerseits den Mitnehmerstift
M trägt, derart aufgehängt, dafs dasselbe bei Haltstellung des Signales sich in senkrechter
Lage, und zwar mit seiner Unterkante dicht über dem Verschlufscylinder C, Fig. an
a2, a3, a15 und a16, befindet. Es ist ersichtlich,
dafs ein Niederdrücken der Stange 5 und damit eine Fahrtstellung des zugehörigen Signales
so lange verhindert wird, als das Pendel P sich in der senkrechten Lage befindet. Die
Lösung dieses Pendelverschlusses kann nur durch einen zweiten Beamten, den nächstfolgenden
Blockwärter bezw. den dienstthuenden Stationsbeamten, auf elektrischem Wege geschehen,
indem durch Entsendung eines Wechselstromes das lose auf der Achse A sitzende Steigrad R zur Ausführung einer
Vierteldrehung genöthigt wird. Hierbei stöfst der an dem Steigrad R befestigte kreisringförmige
Knaggen K gegen den Mitnehmerstift M des Pendels P und bringt letzteres in
eine schräge Lage (Fig. aJ. Wird nun die Handfalle des Signales angedrückt, also die
Riegelstange S um 1 cm abwärts bewegt, dann gelangt das Pendel P in die Lage Fig. a5, bei
welcher der Stift M nach oben auf dem Knaggen K liegen bleibt. Ist das Signal auf
«Fahrt« gestellt und die Handfalle wieder eingeklinkt, hat also die Riegelstange S ihren
ganzen Hub von 2 cm abwärts zurückgelegt, dann ist der Stift M rechts seitlich von dem
Knaggen K abgerutscht und das Pendel P in die Lage Fig. a6 gelangt.
Wird nunmehr das Signal in Haltstellung zurückgebracht und damit die Riegelstange S
um 2 cm gehoben, dann mufs das Pendel P, indem der Stift M unter dem Knaggen K auf
dem Verschlufscylinder C hergleitet, in die senkrechte Lage Fig. a7 zurückkehren. Damit
wird das Signal selbstthätig durch das Pendel P verschlossen und kann nicht wieder gezogen
werden, wenn auch R und K in freigebender Stellung belassen würden. Die erwähnte Drehbewegung
des Steigrades R um 90 ° zur Ueberführung des Pendels P ausder Normallage in die
Lage Fig. ai erfolgt durch die Feder E, deren
radial gebogene Schenkel sich auf die Mitnehmerstifte Tc und Tr, Fig. ax und a.„ stützen,
indem das elektrische Wechselstrom-Echappement, Fig. a3, in Thätigkeit gesetzt wird und dadurch
dem Steigrad R gestattet, dem jeweiligen Druck der Feder Ξ nachzugeben.
Der Stift Tc ist mit dem Verschlufscylinder C, Tr mit dem Steigrad R fest verbunden.
Bei der Drehung des Steigrades R dient der Stift Tc dem einen Schenkel der Feder E als
fester Stützpunkt, während Tr und damit R durch den Druck des anderen Federschenkels
bewegt wird,, sobald das Echappement in Thätigkeit tritt.
Der Verschlufscylinder C mit dem Stift Tc ist wie der Blockhebel L mit der Achse A
fest verbunden, so dafs eine Rechts- oder Linksdrehung des Steigrades R eintreten mufs,
je nachdem der Blockhebel L seine senkrechte Ruhestellung oder die umgelegte waagrechte
Lage einnimmt (Fig. a8 bis a14). Aufser dem
Pendelverschlufs, welcher das Ziehen des Signales von der Zustimmung eines zweiten Beamten
abhängig macht, ist zwischen der Stange S und dem Verschlufscyünder C noch
eine gegenseitige Verriegelung vorgesehen, welche eine Abhängigkeit zwischen dem Signal
und dem Zustand der Blockstrecke — d. h. ob dieselbe von Fahrzeugen besetzt oder frei ist —
herstellt. Dieser gegenseitige Verschlufs zwischen der Riegelstange 5 und dem Verschlufscylinder
C wird dadurch bewirkt, dafs der vorspringende Rand von C in entsprechende
Ausschnitte der Stange S, bezw. dafs die Stange S in passende Ausschnitte des Cylinderrandes
tritt.
Die Ausschnitte in 5 und die Ruhelage von C müssen verschieden angeordnet werden, je
nachdem die Vorrichtung für die freie Bahn oder die Fahrstrafse eines Bahnhofes dienen
soll, und zwar wird in einem Fahrstrafsenblock bei Fahrt- und Haltstellung des Signales die
Stange S in der Ruhelage von L und C durch den Verschlufscylinder C verschlossen (Fig. a4
und a6), während in einem Streckenblock bei Fahrt- und Haltstellung eines Signales die1
Stange 5 in der Ruhelage von L und C, Fig. au und a]6, durch den Verschlufscylinder C
freigegeben ist und C in seiner Ruhelage durch die Stange S1 bei »Fahrtstellung« des
Signales verschlossen wird (Fig. a17). Hiernach
gestalten sich auch die Handhabungen in der Vorrichtung etwas verschiedenartig, wie unter e
bei Erläuterung des Arbeitsvorganges noch näher beschrieben ist.
Die gedachte Abhängigkeit zwischen dem Signal und dem Zustand der Strecke wird
durch Vermittelung des unter b) erläuterten Zählwerkes in der Weise erreicht, dafs nur bei
freier Strecke eine Bewegung der zwischen dem Zählwerk b und der Backvorrichtung α angebrachten
Verbindungsstange 5, Fig. ax und bn
möglich ist. Letztere zieht mittelst der auf sie wirkenden Feder den auf seiner Achse festsitzenden
Hebel J gegen die mit der Achse A fest verbundene kreissegmentförmige Scheibe JV,
welche ihrerseits durch die Feder D stets in die Ruhelage Fig. a12 zurückgebracht wird. Da
der Handgriff L und der Verschlufscylinder C ebenfalls mit der Achse A fest verbunden sind,
so müssen sie der Bewegung von JV folgen. Mit J ist auf derselben Achse ein isolirter
Contacthebel O fest angebracht, dessen Stellung bei der Ruhelage des Handgriffes L in
Fig. a12, bei umgelegter Lage in Fig. a13 ersichtlich
gemacht ist.
Die Feder D mufs so kräftig sein, dafs sie die Spannkraft der Feder E zu überwinden
vermag.
b) Das Zählwerk
ist in den Fig. b1 bis b7 dargestellt.
ist in den Fig. b1 bis b7 dargestellt.
Die an den Endpunkten einer Blockstrecke sowie in den abzweigenden Nebengleisen angebrachten
Gleistaster sind in zwei elektrische Stromkreise derart eingeschaltet, dafs jede in
die Blockstrecke einlaufende Achse den einen, jede auslaufende Achse den anderen Stromkreis
schliefst.
In jedem dieser Stromkreise ist einer der beiden Elektromagnete E^a für Ausfahrt und
E^e für Einfahrt eingeschaltet. Die Anker derselben
übertragen ihre Bewegung auf die Schalträder S^e und Sta, so dafs bei jedem
Stromschlufs infolge einer einlaufenden Achse das Schaltrad S^e und bei einer auslaufenden
Achse das Schaltrad S^a um einen Zahn
weitergeschoben wird. Beide Schalträder sind auf einer fest gelagerten Achse λγϊ in derselben
Richtung drehbar und haben beide dieselbe Anzahl Zähne. Zu jedem Schaltrad gehören
zwei Sperrkegel, von denen der eine um die Achse CK durch den zugehörigen Elektromagneten
E^e bewegt werden kann, während der
andere zwar mittelst der Schraube X% Fig. bj,
zur genauen Einstellung regulirbar, sonst jedoch fest gegen die Achse M<
gelagert ist. Mit dem Schaltrad S^e ist die mit einem vorspringenden
Rande de versehene Kreisscheibe K^e
fest verbunden. Dieselbe ist in ihrem Umfange mit eben so vielen fortlaufenden Zahlen versehen,
wie das Schaltrad Zähne hat, in der Zeichnung sind fünfzig angenommen.
Das Schaltrad Sia ist mitder Kreisscheibe 1
vollkommen fest, mit der daneben gelagerten Scheibe K Ia2 jedoch derart verbunden, dafs
KIa1 und Kia% sich um eine halbe Zahntheilung
gegen einander verschieben können.
Die beiden Scheiben KIa1 und KIa2 sind
an ihren Umfangen mit 50 rechteckigen Ausschnitten versehen und auf den so entstehenden
Zähnen der Scheibe KIa2 fortlaufende
Zahlen von 1 bis 50 angebracht.
Auf der Scheibe KIa1 ist, um den Zapfen Zi
drehbar, ein dreiarmiger Hebel ZX befestigt (Fig. b3 bis b6), dessen einer Arm den auf der
Scheibe Ki a2 angebrachten Stift Pi gabelförmig
umfafst, während die abgerundeten Enden der beiden anderen Arme auf dem Umfange von Cie schleifen. Letzterer ist je in
halber Breite mit einer Vertiefung Vi und einer Nase Ni derart versehen, dafs in der
Ruhelage das eine Hebelende in F?, das andere
auf der Spitze von Ni ruht (Fig. b4). Diese
Ruhelage kann nur dann eintreten, wenn Sia und mit ihm Ki α um eben so viele Zahntheilungen
weitergeschoben ist wie Sie, d. h.
wenn eben so viele Achsen die Strecke verlassen haben, wie vorher in dieselbe eingelaufen
sind. In der Ruhelage stehen dann die Ausschnitte der Scheibe KIa1 genau vor denen
der Scheibe KIa2, so dafs das parallel zur
Achse χϊ xl geführte Lineal Ll, Fig. b3, in dieselben
eintreten kann und somit nicht gehindert ist, durch Anziehen der zur Blockvorrichtung
führenden Verbindungsstange B vermittelst des Winkelhebels Wt in seinen Führungsschlitzen
aufwärts bewegt zu werden. Aufserdem kann der Ruhezustand noch daran erkannt werden,
dafs unter den beiden am Gestell angebrachten Fensterchen Fi α und Fi e die gleichen Zahlen
erscheinen. In der Zeichnung Blatt I, Fig. b15
ist beispielsweise ein Ruhezustand des Zählwerkes dargestellt, welcher eingetreten ist, nachdem
35 Achsen in die Strecke eingelaufen sind und ebenso viele dieselbe wieder verlassen haben.
Wird nun angenommen, dafs eine neue Anzahl Achsen in die Strecke einläuft, dann wird
Sie mit Kle um ebenso viele Zähne weitergedreht,
so dafs unter dem Fensterchen F^e eine
entsprechend gröfsere Zahl sichtbar wird. Es !äfst sich also aus der Differenz der unter
Fie und Fla sichtbaren Zahlen die Anzahl
der auf der Strecke befindlichen Achsen bestimmen.
Beim Eintritt der ersten neuen Achse wird nfolge der Drehung von de der dreiarmige
Hebel Di zwangläufig aus der Lage Fig. b4 in
iie Stellung Fig. be gebracht. Dabei werden gleichzeitig durch Einwirkung von D τ auf den
Stift Pt die Scheiben KAax und Kia% um eine
lalbe Zahntheilung gegen einander verschoben, ■o dafs, wie in Fig. b6 und b7 dargestellt ist,
lie Ausschnitte der Scheibe K^a0 überdeckt
werden. In diesem Zustande ist dann ein Heben des Lineals Li und damit ein Anziehen
der Verbindungsstange B nicht möglich, mithin auch eine Freigabe des zugehörigen Signales
mittelst der Blockvorrichtung α ausgeschlossen. Um zu verhüten, dafs nach Einlaufen eines
Zuges, der gerade so viele Achsen führt, wie das Schaltrad Zähne hat, eine Freigabe des
Signales bei besetzter Strecke möglich werde, ist auf der Achse xi xi eine aus den gleichen
Theilen bestehende Zählvorrichtung angebracht, welche sich von der vorstehend beschriebenen
nur dadurch unterscheidet, dafs die Sperrräder Sie und Sia einen Zahn, die Kreisscheiben
Kle und Kia. einen Ausschnitt und
eine Zahl mehr, also hier 51 anstatt 50 haben.
Somit würde nur eine Freigabe eines Signales bei besetzter Strecke nach Einlaufen von
50 mal 51 = 2550 Achsen denkbar sein, da alsdann beide Zählwerke sich wieder in der
Anfangsruhelage befinden. Diese Möglichkeit ist jedoch beim praktischen Gebrauch mit Rücksicht
auf die Länge der Blockstrecken und die Stärke der Züge als ausgeschlossen zu betrachten.
Da die Differenz der an beiden Zählwerken unter den Fensterchen Fie erscheinenden
Zahlen angiebt, wie viele ganze Umdrehungen die Scheibe Kle des ersten Zählwerkes
gemacht hat, so kann auch bei längeren, mehr als 50 Achsen führenden Zügen die Anzahl
dar in die Blockstrecke jedesmal eingelaufenen
Achsen bestimmt werden.
Der Antrieb der zusammengehörigen Sperrräder Sie bezw. Sia beider Zählwerke erfolgt
gemeinschaftlich durch die Elektromagnete Eie
bezw. Eia.
Auf gröfseren Bahnhöfen wird häufiger die Notwendigkeit eintreten, mehrere Blockstrecken,
von denen jede eine besondere Zählvorrichtung hat, zu verschiedenen Fahrstrafsen derart zu
vereinigen, dafs eine einzige Blockvorrichtung nebst zugehörigem Signal von verschiedenen
Zählvorrichtungen abhängig ist, und dafs auch einzelne Zählwerke für verschiedene Fahrstrafsen
gemeinschaftlich dienen'. Für diesen Fall ist die Verbindungsstange B mit den sämmtlichen
in Frage kommenden Zählwerken in Verbindung zu bringen, indem dieselbe mit kreisförmig geschlitzten Bolzenlöchern an die
verschiedenen Hebel Wi angeschlossen wird.
Die schlitzförmige Gestalt der Bolzenlöcher in B ist erforderlich, um bei einem Zählwerk,
welches verschiedenen Fahrstrafsen angehört, eine Bewegung des Hebels Wt zu gestatten,
ohne doch die zu einem zweiten, einer anderen Fahrstrafse zugehörigen Blockwerk führende
Verbindungsstange mitzubewegen.
Eine derartige Kuppelung mehrerer Zählwerke, läfst sich dadurch vermeiden, dafs für jede
Fahrstrafse ein einziges Zählwerk bestimmt wird und alsdann die sämmtlichen zu einem
Zählwerk gehörigen Gleistaster in die entsprechende elektrische Leitung parallel eingeschaltet
und an den Abzweigungsstellen, wo mehrere Fahrstrafsen zusammentreffen, auch
eine entsprechende Anzahl von Contactfedern mit gemeinschaftlicher Antriebsvorrichtung angeordnet
werden. Eine derartige Anordnung ist auf Blatt IV, Fig. dj und d2, dargestellt.
Endlich ist noch zu erwähnen, dafs jedes Zählwerk auf der Scheibe K^a1 eine Contactfeder
J*, Fig. b5 und b7, trägt, welche durch
Vermittelung des Schleifringes Q? in der Ruhelage
der Zählvorrichtung einen elektrischen Stromkreis, dessen Leitungsdraht bei CA angeschlossen
ist, zum Schlufs bringt (Fig. b3). Durch Vereinigung der Contacte mehrerer
Zählwerke wird es nun möglich, die Wirkung eines elektrischen Stromes nur dann zum
Stellen des zugehörigen Signales entweder direct oder durch Auslösung eines das Zeichen
des Signales bewirkenden Motors selbstthätig zu verwenden, wenn die fragliche Blockstrecke
frei und der Zug bereits in die vorhergehende Strecke eingefahren ist, so dafs hierdurch die
oben unter 5. angegebene Möglichkeit einer selbstthä'tigen Be\vegung der optischen Signale
mittelst der vorliegenden Schutzblockvorrichtung geboten wird.
So lange ein derartiger Betrieb nicht beabsichtigt wird, kann der durch die Contactfeder
J? geschlossene Strom benutzt werden, um an einem im Stationsbüreau, Stellwerk oder
sonst geeignetem Platze aufzuhängenden elektrischen Tableau in augenfälliger Weise ersichtlich
zu machen, welche Blockstrecken des Bahnhofes frei und welche besetzt sind.
c) Der Gleistaster, Fig. C1 bis c3, Blatt IV.
Die Gleistaster haben die Aufgabe, die Stromkreise der oben erwähnten Elektromagnete
E^e und E^a der Zählwerke jedesmal zu
schliefsen, wenn ein Rad über die Endpunkte oder Abzweigungen einer Blockstrecke rollt.
Die Vorrichtung besteht aus einer horizontal gelagerten, senkrecht zur Gleisachse angeordneten
Welle WS, auf welcher die beiden Hebel HS und As sowie die excentrische, aus
Holz oder Ebonit bestehende Scheibe Ds befestigt
sind.
Die Welle Ws ist mit dem einen Ende in dem unter dem Schienenfufs befestigten Lager Ls1
mit dem anderen in dem in einem besonderen gufseisernen Gehäuse befindlichen Lager Ls.2
gelagert. Das Gehäuse, welches aufserhalb .des Gleises selbständig fundirt ist, dient aufserdem
noch zum Schütze des Hebels As und der
Contactfedern Fs. Der Hebel Hs befindet sich unmittelbar neben der Schiene und steht
in der Ruhelage senkrecht, so dafs sein mit der Rolle Rs versehenes Ende über die
Schienenoberkante etwas hervorragt.
Es wird daher jedes über die Schienen rollende Rad die Rolle RS treffen und dadurch den Hebel Hs je nach der Fahrrichtung
nach rechts oder links umlegen.
Die Wiederaufrichtung des umgelegten Hebels Hs geschieht vermittelst der kreisförmigen
Federn Ss, deren Enden bei senkrechter Stellung von Hs sich auf die am Gehäuse
befindlichen Knaggen Ks stützen und den mit Einkerbungen versehenen Hebel As, welcher
frei zwischen den Knaggen durchschlagen kann, umfassen. Für jede Fährrichtung ist ein besonderes
Contactfederpaar Fs vorhanden, von denen, je nachdem Hs nach links oder rechts
umgelegt wird, das eine oder das andere durch die excentrische Scheibe Ds zur Berührung gebracht
wird. Bei Abzweigungen und auf Bahnhöfen kann es erforderlich werden, um möglichst wenige Zählwerke zu erhalten, dafs
für jede Fahrrichtung mehrere Contacte gleichzeitig geschlossen werden müssen. Es ist daher
die zur Aufnahme der Contacte bestimmte Kammer des Gehäuses sowie die Scheibe jD^
von genügend grofser Abmessung angenommen, j um, wie in Fig. C1 punktirt angedeutet ist,
auf jeder Seite' von Ds nöthigenfalls vier Contacte anbringen zu können. Ein derartiger
Fall, bei welchem drei Contacte auf jeder Seite von Ds erforderlich sind, tritt in dem in
Fig. dj und d2 schematisch dargestellten Beispiel
der Stromkreisanordnung für die auf einander folgenden Strecken o, 1, 2 und 3 sowie
die neben einander liegenden und an zwei Punkten zusammentreffenden Fahrstrafsen
und 5 ein.
und 5 ein.
d) Stromkreis-Anordnung.
In Fig. dj ist beispielsweise eine einfache
Gleisanordnung dargestellt, bei welcher die Blockstrecken o, 1. 2 und 3 auf freier Bahn
hinter einander, 4 und 5 jedoch als Fahrstrafsen eines Bahnhofes neben einander liegen.
Die fortlaufend numerirten Gleistaster sind an den Enden und Abzweigungen der einzelnen
Strecken schematisch in Fig. O1 dargestellt und
ist gleichzeitig unter jeder Zahl der Gleistaster durch die kleinen Buchstaben e und a mit
einem der Blockstrecke entsprechenden Index angegeben, welche Elektromagnete der zugehörigen
Zählwerke gleichzeitig durch den betreffenden Gleistaster in ihre Stromkreise eingeschaltet
werden. So wird z. B. durch die Buchstaben e.2 und a3 unter dem Gleistaster 5
am Ende der Blockstrecke 2 angedeutet, dafs gleichzeitig der »Einfahrt-Elektromagnet« der
Blockstrecke 2 und der »Ausfahrt-Elektromagnet « der Blockstrecke 3 in Thätigkeit
kommen.
Die Anordnung der zu den Elektromagneten der Zählwerke und den Gleistastern gehörigen
elektrischen Stromkreise ist in Fig. d2 darge-
stellt, wobei die Contacte, Elektromagnete und Stromquellen schematisch angedeutet und ebenso
wie in Fig. dj bezeichnet sind. An den Abzweigungsstellen
der Fahrstrafsen 4 und 5 sind die Contacte 7, 8, 13 und 14 dreifach angegeben,
da hier auf jeder Seite der Scheibe DS', Fig. C1 und C3, Blatt IV, drei Contactfederpaare F&
erforderlich sind, um gleichzeitig je drei Elektromagnete, und zwar:
durch die Contacte 7 die Elektromagnete e5 aA und O6,
durch die Contacte 8, 8, 8 die Elektromagnete ei e5 imd a3,
durch die Contacte 13, 13, 13 die Elektromagnete
e4, es und an,
durch die Contacte 14, 14, 14 die Elektromagnete
e6 Ct5 und a4
in Thätigkeit zu setzen.
in Thätigkeit zu setzen.
In den Fig. d3 und d4 auf Blatt IV sind die
zu den Wechselstrom-Echappements der Blockvorrichtungen gehörigen elektrischen Stromkreise
dargestellt. Auf Blatt VI sind der Uebersichtlichkeit wegen und zur Ergänzung der den
Arbeitsvorgang erläuternden Darstellungen Fig. ej bis e20 dieselben Stromkreisschaltungen, und
zwar in Fig. d5 für die Streckenblocks und in Fig. d6 für Fahrstrafsen und Stationsblock
nochmals angegeben.
Das Weitere hierüber ist unter e angegeben.
e) Arbeitsvorgang.
Zur Erläuterung ihrer Wirkungsweise sind beispielsweise die zur Sicherung der Blockstrecken
2 und 3 sowie der Fahrstrafse 4, Fig. d, Blatt IV, erforderlichen Zählwerke und Blockvorrichtungen schematisch neben einander
gestellt und in fünf verschiedenen Stadien unter einander in den Fig. C1 bis e20 auf
Blatt V und VI zur Darstellung gebracht.
Die einzelnen Theile der Vorrichtungen haben dieselben Bezeichnungen erhalten wie
in den Einzelstellungen auf Blatt I bis III und haben die Buchstaben, welche sich in den
jeder Figur zugefügten kurzen Bemerkungen sowie den folgenden Erläuterungen befinden,
eingeklammerte Zahlen-Indices erhalten, um die Nummer der zugehörigen Blockstrecke anzugeben;
so ist z. B. in der Erläuterung zu Fig. e9 der Blockhebel mit X^) und das Pendel
mit P(2) bezeichnet, um anzudeuten, dafs diese
Theile dem in der Blockstation Nr. 2 untergebrachten Streckenblock Nr. 2 zugehören.
Zur Erzielung einer gröfseren Deutlichkeit sind die einzelnen Theile der Blockvorrichtungen
besonders neben einander gezeichnet und so die Riegelstange 5 mit dem Verschlufscylinder
C und dem Pendel P, das Steigrad R mit der rothen und weifsen Blockscheibe und
endlich der Blockhebel L mit den Contacten ZZ1 und U2 sowie der zum Zählwerk führenden
Verbindungsstange B getrennt dargestellt, während doch in Wirklichkeit der Verschlufscylinder C, das Steigrad R und der Blockhebel
L sich auf der gemeinsamen Achse A-befinden
(s. Fig. a,, Blatt I, und Fig. ^1 bis e20,
Blatt V und VI).
Der Streckenblock Nr. 2 und das Zählwerk Nr. 2 befinden sich in der am Ende der Blockstrecke
2 belegenen Blockstation Nr. 2, während das mit der Blockvorrichtung in mechanischer
Abhängigkeit befindliche Signal mit Nr. 3 bezeichnet ist, weil es als Deckungssignal für die
Blockstrecke Nr. 3 dient (Fig. ej. Der Streckenblock Nr. 3 und der Fahrstrafsenblock Nr. 4
sowie die Zählwerke Nr. 3 und 4 zusammen sind in dem Endstellwerk des Bahnhofes untergebracht.
Die Blockvorrichtungen 3 und 4 befinden sich in gemeinsamer mechanischer Abhängigkeit
vom Signal 4; aufserdem ist jede für sich noch mit dem ihr zugehörigen Zählwerk verbunden
(Fig. e2 und e3). In Fig. e4 ist der
vom dienstthuenden Fahrdienstbeamten zu bedienende Stationsblock dargestellt.
Die zu dem ersten Stadium gehörenden Darstellungen Fig. ex, e2, e3 und e4 zeigen die
Blockvorrichtungen in ihren Grundstellungen. In Fig. e, ist unter dem Blockfenster F^ die
weifse Scheibe sichtbar, zum Zeichen, dafs die Blockstrecke 3 frei und das Signal 3 durch
Schrägstellung des Pendels P entriegelt ist. Das Pendel P@) ruht mit dem Stift M1^ auf dem
Knaggen K^.
Der Verschlufscylinder C^ hält die Stange 5(2)
nicht verschlossen, es kann daher -das Signal 3 vom Wärter der Blockstation Nr. 2 ohne
Weiteres in Fahrtstellung gebracht werden. Da der Zug bereits in die Blockstrecke Nr. 2 eingefahren
ist, so wird mit dem Zählwerk Nr. 2 durch Vermittelung des Lineals Χΐ, Fig. b3,
Blatt II, und der Verbindungsstange B, Fig. aj
und b15 Blatt I, der Blockhebel L^ in seiner
senkrechten Ruhelage festgehalten. Die Feder E^
des Steigrades R2 ist ungespannt. Der Streckenblock
Nr. 3, Fig. e2, befindet sich in der gleichen Grundstellung wie Streckenblock Nr. 2.
Die Riegelstange 5(3) ist sowohl vom Pendel P@)
als auch vom Cylinder C^ freigegeben. Die Blockstrecke 3 ist noch nicht vom Zuge befahren
, daher sind auch das Zählwerk Nr. 3 und der Blockhebel L^ noch frei. Die in
Fig. e3 dargestellte Grundstellung des Fahrstrafsenblockes
4 weicht von derjenigen des Streckenblockes ab. Das Pendel P^ und der
Cylinder C^ verschliefsen hier die Riegelstange
5(4) und unter dem Blockfenster ist die
rothe Scheibe sichtbar. Das Zählwerk 4 und der Blockhebel X^ sind frei. Die Feder E^)
ist gespannt. Das Signal 4 befindet sich in Haltstellung.
Im Stationsblock (Fig. e4) ist unter dem Blockfenster in der gezeichneten Grundstellung
die rothe Scheibe sichtbar. Die Feder E ist ungespannt. Ein Zählwerk ist hier nicht vorhanden
und daher der Blockhebel L frei beweglich. Eine Verriegelung von L würde nur
dann nothwendig werden, wenn eine gröfsere Anzahl von Fahrstrafsen vom Stationsbüreau
aus unter Blockverschlufs gehalten und alsdann im Stationsblock die feindlichen Fahrstrafsen
ausgeschlossen werden sollen.
Ein derartiger gegenseitiger Ausschlufs feindlicher Fahrstrafsen kann in beliebiger Weise
auf mechanischem Wege hergestellt werden, doch ist der Einfachheit wegen auf eine dementsprechertde
Darstellung verzichtet, ebenso wie auf die für einen gröfseren Stationsblock leicht erreichbare Modification, jeden Blockhebel
dadurch für zwei sich ausschliefsende Fahrstrafsen benutzbar zu machen, dafs der
Blockhebel L zum Durchschlagen nach links und rechts eingerichtet und das Steigrad R
mit zwei weiteren Signalscheibchen, einer rotlien und einer weifsen, also im Ganzen mit vier
Farbenscheiben versehen wird.
Wie aus Fig. A1 und d5, Blatt IV und VI,
hervorgeht sind die Streckenblocks i, 2 und 3 in derartiger elektrischer Verbindung, dafs beim
Umlegen eines Blockhebels das Echappement der eigenen und dasjenige der vorhergehenden
Blockstation in einen Stromkreis eingeschaltet sind, so dafs die beiden zugehörigen Steigräder
R mit den Farbenscheiben gleichzeitig gedreht werden, und zwar derart, dafs das
eigene Blockfeld von »weifs« in »roth« und
dasjenige der vorhergehenden Blockstation von »roth« in »weifs« verwandelt wird. Für den
Streckenblock 3, welcher am Schlufs der freien Bahnstrecke liegt, wurde durch eine kurze
Schleife ein Stromkreis hergestellt, in welchen aufser der Stromquelle nur das eigene Echappement
eingeschaltet ist, wenn der Blockhebel L^ sich in senkrechter Ruhestellung befindet
(Fig. d5). Der Fahrstrafsenblock Nr. 4 ist nicht mit dem Streckenblock Nr. 3 elektrisch verbunden
sondern nur mit dem Stationsblock in der Weise,, dafs beim Umlegen eines Blockhebels
jedesmal beide Echappements in den Stromkreis eingeschaltet sind (Fig. d6).
In dem zweiten Stadium Fig. e5 bis e8 ist
angenommen, dafs das Signal 3 auf »Fahrt« gestellt und der Zug bereits in die Blockstrecke
3 vollständig eingefahren ist. Das Zählwerk 2 in der Blockstation Nr. 2 ist dadurch
frei geworden, doch wird jetzt der Cylinder C(2) und der Blockhebel L^ durch das
auf »Fahrt« gestellte Signal 3 verriegelt (Fig. e5 und a17).
Im Streckenblock Nr. 3 wird der Blockhebel L(3). durch das Zählwerk Nr. 3 verschlossen
gehalten (Fig. e6). Durch die Fahrtstellung des Signales.Nr. 3 und die damit verbundene Abwärtsbewegung
der Riegelstange S2 ist das
Pendel P^) mit dem Stift M(2) rechts seitlich von
dem Knaggen K^ abgeglitten (Fig. e5).
Vom Stationsblock aus sind inzwischen durch Umlegen des Blockhebels L und Entsendung
eines Wechselstromes die Blockfelder im Stationsblock und Fahrstrafsenblock Nr. 4 von
»roth« in »weifs« verwandelt. Dadurch ist de/ Pendelverschlufs im Fahrstrafsenblock Nr. 4
gelöst worden (s. als Zwischenstadium Fig. a9 und a12, Blatt III).
Da der Cylinder C^ in der Grundstellung
(Fig. ey) die Riegelstange S^ verschliefst, so
mufs der Wärter, um eine Abwärtsbewegung von 5(4) und somit die Fahrtstellung des Signales
4 zu ermöglichen, zunächst noch den Blockhebel L^ in waagrechte Lage umlegen,
was voraussetzt, das das Zählwerk 4 frei, also die Fahrstrafse Nr. 4 unbesetzt ist.
In Fig. e7 ist eine derartige Stellung des
Fahrstrafsenblockes Nr. 4 dargestellt. Das Pendel P^ ruht in schräger Lage mit dem
Stift M(4) auf dem Knaggen K^y. Der Blockhebel
L(4) ist umgelegt und somit die Stange 5(4)
durch den Cylinder C^ freigegeben; ein Wechselstrom wird indessen jetzt nicht entsendet.
Da der Streckenblock. Nr. 3 das Signal 4 ebenfalls freigiebt (Fig. ej, so ist nunmehr
das Signal vollständig frei und kann bei Annäherung des Zuges auf »Fahrt« gestellt
werden; es ist jedoch in Fig. e7 noch in Haltstellung
gezeichnet.
Drittes Stadium.
Nachdem der Zug vollständig in Blockstrecke 3 eingefahren ist, soll der Wärter in Blockstation
Nr. 2 zur Deckung des Zuges das Signal Nr. 3 sofort auf »Halt« zurückstellen und
dann die vorhergehende Blockstation wieder deblockiren.
In Fig. e9 ist das Signal 3 auf Halt zurückgestellt
und die Riegelstange 5(2) wieder gehoben.
Dabei ist das Pendel P^) mit seinem
Stift M(2) unter dem Knaggen K^ hergeglitteri
und hat seine senkrechte Stellung wieder eingenommen. Hierdurch wird Signal 3 selbsfthätig
nach dem Zurückstellen auf »Halt« verschlossen.
Um einen Wechselstrom von Blockstation 2 nach Blockstation 1 entsenden zu können, ist
der Blockhebel L^) umgelegt und dadurch die
Feder £"(2) angespannt (Fig. e9). Das Signal 4
ist auf »Fahrt« gestellt. Die Riegelstangen 5(3)
und 5(4) im Streckenblock 3 und Fahrstrafsenblock
4 sind abwärts bewegt und beide Pendel P1^ und P^ rechts seitlich von den
Knaggen K1^ und K(i) abgeglitten (Fig. eI0
und e„).
Im Streckenblock 3 ist der Cylinder C^
mithin auch Blockhebel L@) durch die Riegelstange
5(3) verschlossen. Die Feder Εφ) ist ungespannt
(Fig. E10).
Der Blockhebel L^ im Fahrstrafsenblock 4
ist in seine senkrechte Ruhestellung zurückgelegt, dadurch wird das Signal 4 mittelst des
Cylinders C(4) in Fahrtstellung verschlossen, sobald
der Zug in Fahrstrafse 4 einfährt, da alsdann durch Zählwerk Nr. 4 auch der Blockhebel
L(4) in seiner senkrechten Stellung verriegelt
wird.
Bei der Abwärtsbewegung der Riegelstange 5(4)
ist durch den Stift V der Contact U3, welcher
in dem zum Stationsblock führenden elektrischen Stromkreise liegt, geöffnet (Fig. en).
Hierdurch wird verhindert, dafs der Wärter irrtümlicherweise während der Fahrtstellung
des Signales einen Wechselstrom zum Stationsblock entsenden und dadurch im Fahrstrafsenblock
4 sowie im Stationsblock die weifsen Blockfelder in »roth« umwandeln kann.
Der Stationsblock (Fig. e12) ist unverändert
wie in Fig. e8 geblieben.
Viertes Stadium.
Vom Streckenblock 2 ist bei umgelegtem Blockhebel L^), Fig. e9, ein Wechselstrom zum
Streckenblock 1 entsendet worden und dadurch das Blockfeld -Fq) von »roth« in »weifs«, das
Blockfeld F@) in Blockstation 2 von »weifs« in
»roth« verwandelt (Fig. e13, Blatt VI). Der
Blockhebel Lp) ist in seine senkrechte Ruhelage
zurückgelegt und damit die Feder E2 wieder
angespannt.
Der Zug hat die Fahrstrafse 4 vollständig verlassen, so dafs das Zählwerk Nr. 4 den
Blockhebel L^) mit dem Cylinder C(4) freigiebt.
Der Blockhebel L^ ist umgelegt und das Signal
auf »Halt« zurückgestellt. Die Pendel P^ und P(4) haben sich wieder senkrecht gestellt
und verschliefsen selbstthätig das Signal 4 in Haltstellung. Der Contact U3 ist wieder geschlossen
und mufs nunmehr vom Fahrstrafsenblock 4 zum Stationsblock ein Wechselstrom entsendet werden (Fig. e15, Blatt VI). Im
Streckenblock 3 ist der Blockhebel L^ umgelegt,
um zur Deblockirung des Signales 3 einen Wechselstrom nach Blockstation 2 entsenden
zu können (Fig. e14).
Der Stationsblock Fig. 16 ist auch jetzt noch
unverändert geblieben.
Fünftes Stadium.
Durch Entsendung eines Wechselstromes vom Streckenblock 3 aus sind gleichzeitig die
Echappements in den Streckenblocks 2 und 3 in Thätigkeit gesetzt. Dadurch ist im Streckenblock
2 das Blockfenster von »roth« in »weifs« verwandelt und durch Schrägstellung des
Pendels P1^ das in Haltstellung befindliche Signal
Nr. 3 freigegeben (Fig. el7). Damit ist im
Streckenblock 2 die Grundstellung wieder hergestellt (Fig. ej). Im Streckenblock Nr. 3 ist
das Blockfeld F@) von »weifs« in »roth« verwandelt.
Der Blockhebel L(p) ist in seine senkrechte
Ruhelage zurückgelegt (Fig. eis). Vom
Fahrstrafsenblock 4 aus ist ebenfalls ein Wechselstrom entsendet und sind dadurch
gleichzeitig die Blockfelder im Fahrstrafsenblock 4 und im Stationsblock von »weifs« in
»roth« verwandelt (Fig. e19).
Der Blockhebel L(i) ist in seine senkrechte
Ruhelage zurückgelegt.
Somit sind auch im Fahrstrafsenblock 4 und im Stationsblock die Grundstellungen wieder
hergestellt (Fig. e19 und ei0, s. Fig. e3 und e4).
Um nun auch im Streckenblock 'Nr. 3 die Grundstellung wieder herzustellen, ist im Stellwerk
durch kurze Stromschleife (Fig. d5) ein Wechselstrom zu entsenden, während sich der
Blockhebel L^ in senkrechter Ruhelage befindet
(Fi§· eis)·
Hierdurch wird das Echappementim Streckenblock
3 allein in Thätigkeit gesetzt, das Blockfeld F(ß) von »roth« in »weifs« verwandelt und
durch Schrägstellung des Pendels P^ die Riegelstange 5(3) freigegeben, mithin auch
Streckenblock 3 in seine Grundstellung (Fig. e2) zurückgebracht.
Soll durch die Schutzblockvorrichtung nur der Verkehr fahrplanmäfsiger Züge ohne Rücksicht
auf Rangirverkehr der Stationen gesichert werden, dann braucht nicht jede einzelne Achse
auf die Gleistaster zu wirken, sondern es genügt in diesem Falle, wenn am Anfang und
Schlufs eines jeden Zuges Ausleger derart befestigt werden, dafs nur durch diese die Contacte
an den Enden und Abzweigungen der Blockstrecken zum Schlufs gebracht werden. Bei dieser Art der Stromschlufsanordnung
würden die zugehörigen Zählwerke wesentlich vereinfacht werden können, da jeder Zug nur
ein Weiterschieben der Zahnräder 5?e und S^a
um je zwei Zähne bewirken kann. Es würde alsdann für jede Blockstrecke ein einfaches
Zählwerk von etwa 10 Zahntheilungen genügen, anstatt der auf Blatt I und II dargestellten
doppelten von 50 und 51 Zahntheilungen.
Eine weitere Vereinfachung des Systems läfst sich noch dadurch erreichen, dafs auf eine
Sicherung gegen die seit Einführung der doppelten Sicherheitskuppelung bei Eisenbahnfahrzeugen
erheblich verminderte Gefahr einer Zugtrennung verzichtet wird.
Die Welle Ws der Gleistastervorrichtung erhält alsdann einen Bremsring, welcher ein sofortiges
Zurückspringen des Hebels Hs aus der umgelegten Lage in seine senkrechte Ruhestellung
verhindert, und nur ein langsames Wiederaufrichten des Hebels gestattet, so dafs
durch jeden Zug nur ein einmaliges Umlegen des Hebels und damit nur ein Weiterschieben
der Zahnräder 5?<? und S^a im Zählwerk um
je einen Zahn bewirkt wird.
Besondere Ausleger brauchen in diesem Falle nicht am Anfang und Schlufs eines Zuges angebracht
zu werden, da die Gleistastervorrichtungen in diesem Falle unmittelbar neben den
Schienen angeordnet und durch den Druck der Räder bewegt werden können.
Claims (2)
- Patent-Ansprüche:ι . Eine elektrische Zugdeckungssignaleinrichtung für Eisenbahnen, bei welcher eine Deckung der Züge in den Theilstrecken der freien Strecke sowie in den Fahrstrafsen der Bahnhöfe durch eine doppelte Sperrung der mit dem Signalstellwerk verbundenen Riegelstange S in der Weise bewirkt wird, dafs die eine Sperrung von dem Wärter der an der Ausfahrtseite angrenzenden Theilstrecke bezw. Stationsbeamten durch Vermittelung eines Wechselstrom-Echappements, die andere Sperrung dagegen selbstthä'tig von einer von dem fahrenden Zuge mittelst elektrischer Streckenstromschliefser bewegten Achsenzählvorrichtung überwacht wird.
- 2. Die im Patent-Anspruch i. angegebene Achsenzählvorrichtung, dadurch gekennzeichnet, dafs zwei elektromagnetisch in derselben Richtung bewegte Schaltwerke, je eines für die Ein- und Ausfahrt, Zahlenscheiben vor Schauöffnungen vorüberbewegen, so dafs aus der Uebereinstimmung der Zahlen das Freisein der Strecke zu erkennen ist und die Zahlenscheibe für die Ausfahrt als gezahnte Doppelscheibe ausgebildet ist, deren beide Scheiben durch eine dreiarmige Klinke verbunden sind, von der zwei Arme über den Umfang einer mit der Zahlenscheibe für die Einfahrt fest verbundenen, mit Knaggen und Aussparungversehenen Scheibe schleifen, während der dritte Arm gabelförmig einen Mitnehmerstift an der den Drehbolzen nicht tragenden Scheibe umfafst, so dafs bei besetzter Strecke der aus der Aussparung gebrachte Arm eine Verdrehung der beiden Theile der Doppelscheibe gegen einander bewirkt, wodurch die Zähne beider Scheiben zu einander verstellt werden und den Eintritt eines Lineals in die Lücken der gezahnten Doppelscheibe hindern.
Die im Patent-Anspruch i. angegebene Riegelvorrichtung für das Signalstellwerk mit doppelter Sperrung, bei der eine mit der Riegelstange pendelartig verbundene Klinke erst dann eine Einstellung des Signales auf »Freifahrt« gestattet, wenn dieselbe durch ein von der Ferne bewegtes Wechselstrom -Echappement zur Seite und damit aufser Bereich einer durch Handkurbel drehbaren und durch Ansätze die Riegelstange sperrenden Scheibe gebracht ist, wobei die Drehung der Scheibe von der Bewegung des im Patent-Anspruch 2. erwähnten Lineales, das durch Hebelgestänge und eine excentrisch gestaltete Scheibe mit der Achse der Scheibe in Verbindung und somit von der Stellung der Achsenzählvorrichtung abhängig gemacht ist. Ein Streckenstromschliefser zur Ingangsetzung der im Patent-Anspruch 2. angegebenen elektrischen Schaltwerke, darin bestehend , dafs auf der Welle des drehbar gelagerten, von kreisförmigen Federn in der senkrechten Stellung gehaltenen Druckhebels eine mit Stromschlufsplatte versehene Isolirwalze befestigt ist, die je nach der Drehrichtung die Stromschlufsfedern des Ein- oder Ausfahrtelektromagneten in Berührung bringt.Hierzu 7 Blatt Zeichnungen.
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