DE54217C - Einrichtung zum selbstthätigen Blokkiren von Eisenbahnstrecken und zum gleichzeitigen Anzeigen des Ganges des Zuges auf der Abfahrts- und Ankunftsstation - Google Patents
Einrichtung zum selbstthätigen Blokkiren von Eisenbahnstrecken und zum gleichzeitigen Anzeigen des Ganges des Zuges auf der Abfahrts- und AnkunftsstationInfo
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Description
he*
KAISERLICHES
PATENTAMT
KLASSE 20: Eisenbahnbetrieb.
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum seibstthätigen Anzeigen der Fahrt
eines Zuges sowie zur seibstthätigen Blockirung der Strecke. Die zwischen zwei auf einander
folgenden Stationen befindliche Strecke wird hierzu in Abschnitte getheilt, deren Zahl sich
nach dem Betriebe richtet. Im Nachstehenden ist angenommen, die Strecke sei in vier Abschnitte
getheilt.
Fig. ι der beiliegenden Zeichnungen ist eine schematische Darstellung des ganzen Blockirungssystems
mit zwei Endstationen und drei Blockstationen. Fig. 2 zeigt den Klappenschrank der
Endstationen und Fig. 3 dasjenige der Blockstationen. Fig. 4 stellt eine auf den Lokomotiven
anzubringende Signalvorrichtung dar, und Fig. 5 und 6 veranschaulichen in oberer
Ansicht bezw. im Verticalschnitt einen der auf der Strecke zwischen den Schienen angeordneten
Stromschliefser.
Jeder Klappenschrank der Endstationen hat vier Schauöffnungen G1 G2 G3 und G4, Fig. 2,
in welche durch Elektromagnetanker L1 L2 L3
und Z.4 bethätigte Klappen treten können. Die Klappen enthalten eine eine Lokomotive darstellende
Zeichnung. In der ersten Schauöffnung G1 befindet sich ständig das Zeichen
»Frei«, das durch die Klappe P1 verdeckt werden kann, in welchem Falle das Zeichen »Besetzt«
erscheint. Alle Klappen G1 G2 G3 . . .
sind an Scharnieren α drehbar befestigt. Eine kurze Schubstange B verbindet die Klappen
G1 G2 G3 . . . mit den verlängerten Elektromagnetankern
L1 L"1 L3 . . ., deren Elektromagnete
E1 E2 E3 . . . . einerseits an Stromschlufsfedern
rl r2 r3 und r4, andererseits an den
positiven Pol einer Ortsbatterie Q.1 durch Leitungen 22 gelegt sind.
Die Stromschlufsfedern r1 r2 r3 und r4 schleifen
auf einer Scheibe R eines Schaltwerks, welches dazu bestimmt ist, die Anker JL1L2
L3 ... nach einander zu bethätigen, indem ihre Elektromagnete E1 E2 E3 . . . durch einen kreisenden
Stromschliefser X nach einander auch mit dem negativen Pol der Ortsbatterie Q.1 in
Verbindung gebracht werden.
Dem Elektromagneten E1 gegenüber ist ein Elektromagnet Es , angeordnet, welcher dazu
dient, den Anker L1 von E] abzuziehen.
Hierbei wird -nicht' nur die Tafel P1 wieder
zur Seite gedreht, sondern es werden durch Vermittelung der an den Ankern befestigten
Arme M2 M3 Af4 gleichzeitig auch die übrigen
Anker Z.2 L3 JL4 mit ihren Tafeln wieder in
ihre ursprüngliche Lage gebracht.
Die Leitung vom Elektromagneten E5 zu seinem Elektricitätserzeuger wird daher auch
erst geschlossen, nachdem der Strom bereits durch die ersten vier Elektromagnete E J E2 E3
und JE"4 gegangen war. Zu diesem Zwecke ist
das Ende der Wickelung des Elektromagneten E 5 mit einer fünften Stromschlufsfeder r5
in leitende Verbindung gebracht, welche beim Vorbeigang des Stromschliefsers X mit dem
negativen Pol der Ortsbatterie Q1 in Verbindung tritt und ebenfalls auf der den Stromschliefser
X tragenden Scheibe R schleift.
Das andere Ende der Elektromagnetspule
steht durch die allgemeine Rückleitung mit dem positiven Pol der Ortsbatterie Q1 in Verbindung.
Auf der Welle der Scheibe R sitzt ein mit sechs Zähnen versehenes Schaltrad A. Dasselbe
wird durch die am Anker L7 befestigte Klinke c bewegt. Die Spule des zu dem
Anker L7 gehörenden Elektromagneten E1 ist mit dem einen Ende ebenfalls an den positiven
Pol der ersten Ortsbatterie Q1, mit dem anderen Ende dagegen an einen von zwei Stromschliefsern
o4 angeschlossen, welche durch Ausschlag eines Ankers L6 in leitende Verbindung
treten. Der zweite Stromschliefser o4 ist an den negativen Pol der ersten Ortsbatterie Q1
angeschlossen.
Die Spulen des Elektromagneten E6, welcher auf den Anker Le einwirkt, sind an die Klemmen
20a und 20b angeschlossen. Von der
Klemme 20a geht eine Leitung bis zur nächsten
Endstation über die verschiedenen Blockstationen nach der gleichen Klemme des an
dieser Station aufgestellten Klappenschrankes. Die Klemmen 20b beider Stationen stehen mit
grofsen Fernbetriebbatterien D bezw. F, Fig. 1,
so in Verbindung, dafs keine der letzteren zur Wirkung kommt, bevor nicht eine Ableitung
geschaffen oder eine von ihnen ausgeschaltet wird; auch sind beide Batterien mit ihren
anderen, aber gleichen Polen an Erde gelegt.
Aus dem Gesagten geht hervor, dafs auch die Anker L6 auf beiden Stationen nicht eher
bethätigt werden können, bis eine der Batterien ausgeschaltet oder eine gemeinsame Ableitung
vorhanden ist.
Die Abschaltung geschieht durch einen in die Linienleitung 20 eingeschalteten Arm L10,
der drehbar gelagert ist und gewöhnlich an einen Stromschliefser o5 anliegt.
Dieser Arm Z-10 kann mittelst eines Schlüssels
zum Ausschlag gebracht werden. Der Arm verläfst dann den Stromschliefser o5 und tritt
mit einem Stromschliefser o7 in Verbindung, welcher an eine Erdleitung 21 angeschlossen ist.
Dann ist die grofse Batterie D des Bahnhofes I, Fig. i, ausgeschaltet und die entsprechende
Batterie F des Bahnhofes II kann nunmehr zur Wirkung kommen und dort auf
den Anker L6 einwirken.
Das Schlofs S, welches dazu dient, den Arm L10 zum Ausschlag zu bringen, liegt in
einem Gehäuseausschnitt G, welcher durch eine drehbare Platte P geschlossen werden
kann. Das Schliefsen und Oeffnen der Platte erfolgt mittelst eines Winkelhebels Z,8 durch
einen Anker L9, je nachdem letzterer von dem Elektromagneten is8 oder E9 angezogen wird.
Die Spulen dieser Elektromagnete sind einerseits an den positiven Pol der zweiten Localbatterie
Q2, andererseits an zwei Stromschlufspaare o2 bezw. o3 angeschlossen, deren Gegencontacte
mit dem negativen Pol derselben Batterie Q2 verbunden sind.
Zum besseren Verständnifs sind alle jene Leitungen, durch welche der Batteriestrom von
Q1 gehen kann, mit 22 und diejenigen, durch welche der Strom der Batterie Q2 gesendet
wird, mit 23 bezeichnet.
Die Stromschlufspaare o2 bezw. o3 sind so
angebracht, dafs die Anker L1 bezw. L2 beim Schwingen in die punktirt dargestellte Lage ll
bezw. P zwischen den Stromschlufsflächen jedes
Paares die Verbindung herstellen und hierdurch den Strom schliefsen.
An die Linienleitung 20 ist eine Abzweigung angeschlossen, welche in einen Stromschliefser ο
endigt. . Ein zweiter Stromschliefser o1 bildet
das Ende einer Abzweigung der Erdleitung 21. Beide Stomschliefser 0 und o1 treten in leitende
Verbindung, sobald der Anker L1 beim Ausschlag nach links .über dieselben gleitet.
Der Klappenschrank enthält ferner ein Stromschliefserpaar o9, von welchem die beiden
Enden einer nach einer elektrischen Glocke führenden Leitung 25 ausgehen, und zwei
Stromschlufspaare o8, von welchen die Leitungen 24 nach einer elektrischen Läutevorrichtung,
z. B. nach dem Bureau der betreffenden Station, führen. Die Stromschlufspaare o8 sind
so angeordnet, dafs sie in leitende Verbindung' treten, sobald die Anker Z.6 und L1 angezogen
werden. Das Stromschlufspaar o9 wird durch den Ausschlag des Armes L10 in leitende Verbindung
gebracht. ■
An den Abschnitten der Strecke sind zwischen den Schienen Stromschliefser T angeordnet,
Fig. 5 und 6, welche durch Abzweigungen an die Linienleitung 20 angeschlossen sind. Diese Stromschliefser bestehen aus einer
parallel zu. den Schienen liegenden Holzwalze T*, Fig. 5 und 6, welche drehbar zwischen
den Stützen M gelagert ist.. Das Holz ist an der unteren Seite abgeflacht. Diese Abflachung
ist mit von der Erde isolirtem, leitendem Metallblech C beschlagen. Die Zapfen
des Holzes T* sind durch die Stützen M hindurch verlängert und tragen hier an jedem
Ende einen halben Schraubengang R. Die beiden Schrauben haben entgegengesetztes Gewinde.
Die Lager M für die Zapfen sind auf den Schwellen T0 befestigt.
An der Lokomotive ist eine Stromschlufsbürste befestigt, welche bei der Fahrt in folgender
Weise mit dem Metallblech C in Berührung kommt. Die StromschlufsbUrste trifft
zunächst gegen die eine Schraube R, dreht durch den gegen die Schraube ausgeübten
Druck die Walze T* um i8o°, so dafs das Metallblech C nach oben zu liegen kommt,
und streift nun über das Metallblech hinweg. Am Ende kommt die Bürste mit der zweiten
Schraube i?1 in Berührung und dreht hierdurch
die Walze T* wieder in die alte Lage zurück, so dafs das Metallblech gegen Schmutz, Schnee,
Glatteis u. dergl. geschützt ist, da hierdurch die metallische Berührung mit der Bürste leicht
verhindert werden könnte. Die Bürste ist nicht isolirt, sondern steht mit der Lokomotive und
dadurch mit den Schienen und der Erde in leitender Verbindung.
Schleift demnach der Stromschliefser der Lokomotive über einen der Stromschliefser T,
z. B. bei Blockstation I, Fig. ι , so treten die grofsen Batterien für Fernbetrieb an beiden
Bahnhöfen I und II in Wirksamkeit; denn ihre Ströme ' finden eine Ableitung durch
die Lokomotive zur Erde. Es werden daher beide Klappenschränke bethätigt, sobald der
Zug an einer Blockstation vorbeigeht.
Dies ist die einfachste Ausführung der Erfindung, wobei also nur die Endstationen von
der Bewegung des Zuges Kunde erhalten.
Die Wirkungsweise der vorbeschriebenen Einrichtung ist folgende:
Soll ein Zug den Bahnhof I, Fig. i, verlassen, so wirkt der Stationsvorsteher mittelst
eines in das Schlofs 5 eingesteckten passenden Schlüssels derart auf den drehbar aufgehängten
Arm L10 ,ein, dafs derselbe in die punktirt dargestellte
Lage Z10 kommt, den Stromschliefser o5 verläfst und mit o7 in Berührung tritt, wodurch
die Spule E6 des Bahnhofes I aus der Linienleitung 20 ausgeschaltet und Spule E6 des Bahnhofes
II über die Klemmen 2Oa, 2ob und 21 des
Bahnhofes I an Erde gelegt wird. Der alsdann durch die Linienleitung 20 gehende Strom erregt
im Klappenschrank des Bahnhofes II den Elektromagneten Ea. Derselbe zieht seinen
Anker L6 an, wodurch das Stromschlufspaar o4
in leitende Berührung tritt und der Stromkreis der Batterie Q1 über den. Elektromagneten E1
geschlossen wird. Letzterer zieht seinen Anker L7 an, wodurch die an letzterem befestigte
Schaltklinke c hinter den nächsten Zahn des Schaltrades A des Bahnhofes II eingreift. Beim
Seitwärtsschwirigen des Armes Z-10 auf Bahnhof
I stellt derselbe auch zwischen den Stromschliefsern o9 die Verbindung her, wodurch
der Stromkreis 25 geschlossen und die das Abfahrtssignal gebende elektrische Glocke auf
Bahnhof I zum Ertönen gebracht wird.
Die Glocke ist natürlich in einen localen Stromkreis eingeschaltet, zu welchem Zwecke
eine der Batterien Q1 oder Q2 benutzt werden
kann.
Sobald der Stationsvorsteher auf der Abfahrtsstation I den Schlüssel losläfst bezw. wieder
herauszieht, wird der Stromschliefserarm L10 auf Bahnhof I durch die Feder r8 wieder in
seine alte Lage zurückgedreht, wodurch die grofsen Batterien D und F beider Stationen
sich entgegenwirken und der Anker Le auf Bahnhof II durch die Feder r9 in seine gewöhnliche
Lage zurUckbewegt und hiermit auch der Ortsstrom unterbrochen wird; denn die
Stromschliefser o4 sind dann nicht mehr in leitender Verbindung und Anker L1 des Elektromagneten
Εη wird durch eine Feder r6 abgerissen.
Durch diese Bewegung wird auch das Schaltrad A durch Klinke c um einen Zahn
weitergeschaltet und der Stromschliefser X hierbei unter der Feder rl entlang geschleift, wodurch
der die Spule des Elektromagneten E1 einschliefsende Stromkreis der Batterie Q1 geschlossen
und der Anker L1 angezogen wird. Derselbe schwingt in die durch Z1 punktirt angegebene
Lage und dreht hierdurch die Tafel P1 in die Oeffnung G1, so dafs die Inschrift »Besetzt«
sichtbar wird.
Bei dem Ausschlag des Ankers L1 schleift dieser über die Stromschliefser 0 und o1, wodurch
ein Strom durch die Hauptleitung geschickt wird, welcher nunmehr den Elektromagneten
E6 der Station I erregt. Derselbe zieht den Anker L6 an, wodurch der durch
die Spule des Elektromagneten E"1 gehende örtliche Stromkreis an den Stromschliefser'o4
geschlossen und der Anker Z,7 angezogen wird. Sobald auf der anderen Station II die Verbindung
zwischen den Stromschliefsern o1 wieder unterbrochen wird, was eintritt, wenn der Anker
L1 in die Lage Z1 kommt, wird der Anker L7 im Klappenschrank der ersten Station I
durch die Feder re von seinem Elektromagneten abgerissen, hierbei das Rad A mit der Scheibe R
mitgenommen, so dafs X mit dem Stromschliefser r1 in Berührung kommt, der durch
die Spule des Elektromagneten E1 gehende örtliche Stromkreis "geschlossen, der Anker L1
angezogen und somit auch auf der Abfahrtsstation die Aufschrift »Besetzt« durch Drehen
der Klappe P1 zum Vorschein kommt.
Wenn der Anker L1 im Klappenschrank auf
der Abfahrtsstation in die Lage Z1 schwingt, berührt er die Stromschliefser o2, wodurch der
durch die Spule des Elektromagneten Es gehende
Stromkreis geschlossen und der Anker L9 angezogen wird, so dafs er in die durch die
punktirte Linie Z9 angedeutete Lage kommt. Der Anker Z.9 giebt hierdurch den Winkelhebel
Ls frei, so dafs letzterer durch die Wirkung der bis dahin gespannt gehaltenen Feder r7
zum Ausschlag gebracht wird und hierbei die Platte P vor die Oeffnung G dreht und somit
den Zugang zum Schlofs S absperrt.
Die Platte P giebt das Schlofs S erst wieder frei, wenn der Anker L2 in die Lage Z2 schwingt,
hierbei die Stromschliefser o3 in Verbindung bringt und somit den durch die Spule des
Elektromagneten E 9 gehenden Stromkreis
schliefst, so dafs der Anker L9 wieder in seine erste Stellung zurückschwingt und durch Drehen
des Winkelnebels L8 die Platte P wieder von dem Schlofs S fortschiebt, was geschieht, wenn
der Zug bei der ersten Blockstation vorübergeht.
Somit ist es dem Stationsvorsteher nicht möglich, hinter dem ersten Zuge auf demselben
Geleise einen zweiten Zug abzuschicken, bevor der erstere nicht den ersten Streckenabschnitt
durchlaufen hat.
Jedesmal, wenn der Anker L7 in die Lage Z7 schwingt, schliefst er bei o8 den Stromkreis
des elektrischen Läutewerkes, wodurch das Personal jedesmal darauf aufmerksam wird, dafs
der Zug soeben einen Streckenabschnitt durchlaufen hat.
Ist die Strecke nur eingleisig, so bleibt das Schlofs S im Klappenschrank der Auffahrtsstation so lange verschlossen, bis der Zug die
nächste Station erreicht hat, wodurch dem vorgebeugt wird, dafs der Vorsteher dieser letzteren
Station einen Zug auf die bereits besetzte Strecke abgehen lä'fst. Sobald der Zug den
ersten Streckenabschnitt durchlaufen hat, schleift die Metallbürste, welche an der Lokomotive
angebracht ist, kräftig auf der an dieser Stelle angeordneten Stromschlufswalze T, Fig. i, wodurch
die Linienleitung durch die Erde hindurch geschlossen wird. Es gehen demnach Ströme von beiden Batterien D und F in die
Linienleitung 20. Diese Ströme erregen sowohl im Klappenschrank der Abfahrtsstation I
als auch im Klappenschrank der Ankunftsstation II die Elektromagnete E6, so dafs in
derselben Weise, wie oben beschrieben, die Anker L1 angezogen werden und somit die
Klinken c in beiden Klappenschränken in den nächsten Zahn der Räder A eingeschaltet werden.
Sobald die Bürste den Stromschliefser T verläfst und die Erdleitung an der betreffenden
Stelle wieder unterbrochen wird, kehren die Anker L7 in ihre alte Lage zurück, schalten
hierbei die Räder A und damit auch die Scheiben R um einen Zahn weiter, und es tritt
hierbei zwischen X und r2 Stromschlufs ein, wodurch auf beiden Stationen der durch die
Spule des Elektromagneten E"1 gehende Stromkreis
geschlossen und somit auf beiden Stationen die Tafel P2 in die Oeffnung G2 gedreht
wird, wodurch auf beiden Stationen angezeigt wird, dafs der Zug soeben in den zweiten
Streckenabschnitt eingefahren ist. Derselbe Vorgang wiederholt sich bei jedem folgenden
Streckenabschnitt (s. Fig. 1).
Sobald der Zug den nächsten Bahnhof II erreicht hat, stellt der Vorsteher dieser Station
mit seinem Schlüssel den Stromschlufsarm L10 seines Klappenschrankes in die punktirte Lage
ein, so dafs ein Strom durch die Linienleitung hindurch in den Klappenschrank des Abfahrtsbahnhofes
I geht. Dieser Strom bewirkt wiederum mittelst L6 den Schlufs des durch E7
gehenden örtlichen Stromkreises Q1, wodurch die Klinke c mit dem letzten Zahn des Rades A
in Eingriff kommt. Sobald dann der Vorsteher auf der Ankunftsstation II den Strom Z,10
wieder freigiebt und hierdurch den Linienstrom wieder unterbricht, wird der Anker Z.7 auf der
Abfahrtsstation I durch seine Feder rB wieder abgerissen und die Scheibe R um einen .Zahn
weiter geschaltet, wobei zwischen X und r5 Berührung entsteht und der durch die Spule
des Elektromagneten E& gehende Stromkreis Q2
geschlossen wird. Derselbe zieht den Anker L1 an und dreht hiermit die Tafel P1 aus der
Oeffnung G1 heraus, so dafs wieder die Inschrift »Frei« sichtbar wird. Der zurückschwingende
Anker L1 stöfst gegen den Arm M2 und dreht hiermit auch den Anker L2 mit der
Tafel P2 in die ursprüngliche Lage zurück. Ebenso stöfst der Anker L2 gegen den am
Anker L3 befestigten Arm M8 u. s. f., so dafs
also sämmtliche Oeffnungen G1 C2 . . . auf einmal
wieder freigelegt werden.
Bei dem Rückschwingen des Ankers L1 im Klappenschrank der Abfahrtsstation I schleift
derselbe über die Stromschliefser o1, wodurch
ein Strom durch die Linienleitung in den Klappenschrank auf der Ankunftsstation II tritt
und daselbst ein Anziehen des Ankers Z,7 bewirkt, so dafs bei Unterbrechung des Stromes
auch hier der Stromschliefser X mit r5 in Berührung kommt, der Elektromagnet 2Γ5 erregt
und somit auch in diesem Klappenschrank sämmtliche Tafeln P1 P2 . . . aus den Oeffnungen
G1 G2 . . . herausgedreht werden und in G1 ebenfalls die Inschrift »Frei« sichtbar wird.
Wie eben dargelegt wurde, erscheint die Aufschrift »Besetzt« im Klappenschrank der
Abfahrtsstation I erst, nachdem die gleiche Inschrift im Klappenschrank der Ankunftsstation
sichtbar geworden ist. Es wird also von vornherein die ganze Strecke blockirt.
Die beschriebene Einrichtung macht es unmöglich, die Anzeigen im eigenen Klappenschrank
zu verändern, da jeder Stationsvorsteher durch Einwirkung auf den Stromschlufsarm
-L10 mittelst seines Schlüssels nur auf den Klappenschrank der Nachbarstation einen Einflufs
auszuüben in der Lage ist.
Damit nun auch die Wärter an den Blockstationen von dem jeweiligen Zustande der
Strecken nach beiden Seiten bis zu den nächsten Blockstationen oder Endstationen unterrichtet
werden, sind je zwei dem beschriebenen Klappenschrank ähnliche Schränke auf jeder
Blockstation angebracht, Fig. 1 und 3.
Dieselben enthalten jedoch nur je zwei Schauöffnungen G1 und G2, Fig. 3. Hinter der
ersteren befindet sich die Inschrift »Frei«.
Eine Inschrift »Besetzt« erscheint, sobald die Klappe P1 vor die Oeffnung G1 gedreht wird.
Auf der zweiten Klappe P1 steht das Wort »Halt«.
Die Tafeln sind ebenfalls um Achsen α drehbar
und durch Schubstangen B mit den Ankern L4 bezw. Ζ.3 verbunden. Letzterer steht unter
dem.Einfiufs des Elektromagneten E3, dessen Spule einerseits an den einen Stromschliefser o4,
andererseits an eine Stromschlufswalze T1 bezw. T2, welche ähnlich den Stromschlufswalzen
T eingerichtet sind, angeschlossen ist. Der zweite Stromschliefser o4 ist an eine
Batterie Y angeschlossen, welche mit dem anderen Pol an Erde liegt.
Der Anker Z4 steht unter dem Einfiufs der
Elektromagnete JF4 und if5, Fig. 3, welche
durch den Strom einer Ortsbatterie Q3 erregt
werden. Die Spule des Elektromagneten E* ist an drei Stromschlufsfedern rl, die Spule
des Elektromagneten E5 an drei Stromschlufsfedern r2 angeschlossen, welche auf der Scheibei?
schleifen, die mit einem an den anderen Pol der Ortsbatterie Q8 angeschlossenen Stromschliefser
X versehen ist und auf der Achse des mit sechs Zähnen versehenen Schaltrades A
sitzt. Letzteres wird durch die am Anker L2 befestigte Klinke c geschaltet. Der'den Anker Z,2
beeinflussende Elektromagnet E2 wird durch die Batterie Y erregt, sobald der Anker L1
die Stromschliefser. o7 in Verbindung bringt. Hierbei kommen gleichzeitig die Stromschliefser
o10 eines elektrischen Läutewerks in Verbindung.
Die Spule des den Anker L] beeinflussenden
Elektromagneten E1 ist einerseits bei 28 an die Linienleitung 20, andererseits an die Stromschlufswalze
T angeschlossen.
Jedesmal, wenn der Zug einen Streckenabschnitt durchlaufen hat, z. B. bei Blockstation
I, Fig. ι, und die Bürste der Lokomotive mit der Strdmschlufswalze T in Berührung
kommt, wird sowohl die den Abfahrtsklappenschrank 1 b auf der Blockstation I
mit dem Ankunftsklappenschrank 1a auf der
Blockstation II verbindende Leitung als auch die den Abfahrtsklappenschrank auf der Blockstation
II mit dem Ankunftsklappenschrank auf der Blockstation III verbindende Leitung 27 durch
die Erde hindurch geschlossen, da durch den Bürstenschlufs der Hauptstrom 20 zur Wirkung
gebracht und hierdurch die Elektromagnete E1 erregt werden. Dieselben ziehen ihre Anker L1
an und schliefsen die Stromschlufspaare o7 und o8.
Dadurch wird ein Strom von Batterie Y durch Elektromagneten E2 des Klappenschrankes ib
der Blockstation I und ein Strom von Batterie Ϋ des Klappenschrankes 1a der Blockstation II
über Leitung 27 zur Erde gesendet, wodurch die Klappenschränke in Thätigkeit versetzt
werden. Unterbricht man die Erdleitung, so wirken sich beide Batterien Y, wie die der
Bahnhöfe I und II, entgegen. In dem Abfahrtsklappenschrank ι b am Abschnitt 1 und in
dem Ankunftsklappenschrank ia am Abschnitt 2
wird die. Aufschrift »Frei« bedeckt, während im Ankunftsklappenschrank ia der Blockstation I
die Inschrift »Frei« sichtbar wird.
Der Zug stellt also beim Vorübergang bei einem Streckenabschnitt die Signale des eben
zurückgelegten Abschnittes selbstthätig auf »Strecke frei« ein und blockirt gleichzeitig den
Streckenabschnitt, in welchen er einfährt.
Auf der Lokomotive ist ebenfalls ein Klappenschrank, Fig. 4, angebracht, welcher nur eine
Schauöffnung G und die zugehörige Tafel P mit der Inschrift. »Halt« hat. Wenn der Anker
L die Tafel in die Oeffnung dreht, schliefst er bei 0 gleichzeitig den Stromkreis 31 eines
elektrischen Läutewerks 32. Die Spule des Elektromagneten E, welcher den Anker L beeinflufst,
ist bei 30 an eine zweite isolirt an der Lokomotive befestigte Stromschlufsbürste
angeschlossen, welche bei der Fahrt mit der zweiten Gruppe von Stromschlufswalzen T1
bezw. T2 in Berührung tritt, die ebenfalls zwischen den Schienen angeordnet sind. So lange der
Abfahrtsklappenschrank ib am Abschnitt II und
der Ankunftsklappenschrank ia am Abschnitt III
die Aufschrift »Besetzt« zeigen, d.h. so lange der Zug noch nicht in den Abschnitt III eingefahren
ist, befindet sich der Anker L4 dieser beiden Klappenschränke in der Stellung /4, in
welcher er die Stromschliefser o4 mit einander verbindet, wodurch zwischen der Stromschlufswalze
T1 an der Blockstation I mit der Batterie Y
des Klappenschrankes ib dieser Station und
zwischen der Stromschlufswalze T2 am Abschnitt II und der am Klappenschrank ia dieser
Stelle befindlichen Batterie Y Verbindung geschaffen wird, so dafs, wenn ein zweiter Zug,
welcher dem, ersten folgt, bei dem Stromschliefser T1 am Abschnitt I bereits vorübergehen
würde, bevor noch der erste Zug in den Abschnitt II eingefahren ist, durch die Berührung
zwischen der zweiten, an der Lokomotive befindlichen Stromschlufsbürste und der Stromschlufswalze
T1 der Blockstation I ein Strom durch die Spule des Elektromagneten E geschickt
werden würde. Letzterer zieht dann sofort seinen Anker L an, so dafs die Tafel
»Halt« sichtbar wird und gleichzeitig die an die Leitung 31 angeschlossene Glocke 32 ertönt,
welche so lange läutet, bis der Lokomotivführer dieselbe abstellt.
Derselbe Strom erregt auch den Elektromagneten Ji3 im Abfahrtsklappenschrank am
Abschnitt II. Derselbe zieht daher seinen Anker L3 an, und es erscheint somit auch hier
das Signal »Halt«. Dieses Signal kann als Controle dafür dienen, dafs auch auf der Lokomotive
das Signal »Halt« gegeben worden war, denn sonst wäre die Erdleitung bei T1 unter-,
brochen.
Wenn der zweite Zug in diesem Falle zurückfährt und so stehen bleibt, dafs die zweite
Stromschlufsbürste an der Lokomotive sich mit der Stromschlufswalze T1 in Berührung befindet,
so erhält er das Signal »Bahn frei«, sobald der Ankunftsklappenschrank ia am Abschnitt
II durch den bei diesem vorbeigehenden Zug auf »Bahn frei« eingestellt wird.
Die Züge decken sich also selbsttätig sowohl nach vorn als nach hinten, und es
kann daher ein Ueberschreiten des vorschriftsmäfsigen Abstandes nicht eintreten.
Wenn ein Zugführer unter Nichtbeachtung des Haltesignales seine Fahrt doch fortsetzt, so
kann der Wärter an dem Abschnitt seine Zuflucht dazu nehmen, ihm das Haltesignal nochmals
zu geben, wenn der Zug bei dem Standpunkt des Wärters vorbeifährt, wobei natürlich
die Stromschlufswalzen T1 bezw. T2 in genügender Entfernung von der Blockstation
entfernt sein müssen.
Claims (5)
- Patent-An sprüche;ι. Eine Vorrichtung zum selbsttätigen gleichzeitigen Anzeigen der Fahrt eines Zuges auf der Abfahrts- und der Ankunftsstation, bestehend aus zwei durch eine Linienleitung verbundenen Zeichentafeln, in deren Schauöffnungen (G2 G3 . . .) der Reihe nach dadurch Zeichen treten, dafs am Ende der den einzelnen Schauöffnungen entsprechenden Streckenabschnitte durch Stromschlufsbildung des Zuges mit in Abzweigungen der Linienleitung eingeschalteten Stromschlufsflächen (T) jedesmal ein Strom durch die Linienleitung geschickt wird, welcher auf beiden Stationen einen Ortsstromkreis schliefst und hierdurch ein Schaltwerk (c A) derart beeinflufst, dafs bei Unterbrechung des Linienstromes der zu der betreffenden Schauöffnung gehörende Elektromagnet (E2 Es . . .) erregt wird.
- 2. Bei der durch Anspruch i. gekennzeichneten Vorrichtung die Anordnung eines Schlosses (S) in jeder der beiden Zeichentafeln derart, dafs durch Bethätigung des Schlosses auf der Abfahrtsstation ein Strom durch die Linienleitung geschickt wird, welcher lediglich die Zeichen auf der Ankunftsstation in solcher Weise beeinflufst, dafs bei Unterbrechung des Stromes das Sicherungszeichen für die ganze Strecke zuerst auf der Ankunftsstation eingestellt und durch die Einstellung desselben wiederum selbsttätig nach der Zeichentafel der Abfahrtsstation ein Strom durch die Linienleitung geschickt wird, bei dessen Unterbrechung auch hier das Sicherungszeichen eingestellt und gleichzeitig auf beiden Stationen der Zutritt zu dem Schlofs gesperrt wird.
- 3. Bei der durch die Ansprüche 1. und 2. gekennzeichneten Vorrichtung die Anordnung von Elektromagneten (E8 und E9), deren Stromkreise abwechselnd durch das Einrücken der Zeichen (P) erregt und dadurch den Deckel vermittelst der auf ihn einwirkenden Verschlufstheile (L9Lsr7) abwechselnd öffnen und schliefsen.
- 4. In Verbindung mit der durch Anspruch 1. gekennzeichneten Vorrichtung die Anordnung von je zwei Zeichentafeln an jedem Streckenabschnitt, welche unter sich und mit den Stromschlufsflächen (T) derart verbunden sind, dafs beim Ueberfahren der zugehörigen Stromschlufsfläche die Abfahrtszeichentafel an der zuletzt überfahrenen Stromschlufsfläche und die Ankunftszeichentafel an der Zugstelle auf: »Bahn frei«, die Abfahrtszeichentafel an der Zugstelle und die Ankunftszeichentafel am Ende des vorn liegenden Streckenabschnittes auf: »Bahn besetzt« eingestellt werden.
- 5. In Verbindung mit den an den Streckenabschnitten angeordneten Zeichentafeln eine zweite Gruppe von zwischen den Schienen angeordneten Stromschlufsflächen (T1 bezw. T2), welche bei Ueberschreitung eines gesicherten Streckenabschnittes durch eine auf der Lokomotive befindliche Zeichentafel hindurch Stromschlufs herbeiführen und hierdurch sowohl in dieser Zeichentafel als auch in der noch auf »Bahn besetzt« eingestellten Abfahrtszeichentafel am Abschnitt an einer zweiten Schauöffnung ein »Halt«- Zeichen einstellen.Hierzu 2 Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE54217C true DE54217C (de) |
Family
ID=328823
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DENDAT54217D Expired - Lifetime DE54217C (de) | Einrichtung zum selbstthätigen Blokkiren von Eisenbahnstrecken und zum gleichzeitigen Anzeigen des Ganges des Zuges auf der Abfahrts- und Ankunftsstation |
Country Status (1)
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DE (1) | DE54217C (de) |
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0
- DE DENDAT54217D patent/DE54217C/de not_active Expired - Lifetime
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