DE54217C - Einrichtung zum selbstthätigen Blokkiren von Eisenbahnstrecken und zum gleichzeitigen Anzeigen des Ganges des Zuges auf der Abfahrts- und Ankunftsstation - Google Patents

Einrichtung zum selbstthätigen Blokkiren von Eisenbahnstrecken und zum gleichzeitigen Anzeigen des Ganges des Zuges auf der Abfahrts- und Ankunftsstation

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DE54217C
DE54217C DENDAT54217D DE54217DA DE54217C DE 54217 C DE54217 C DE 54217C DE NDAT54217 D DENDAT54217 D DE NDAT54217D DE 54217D A DE54217D A DE 54217DA DE 54217 C DE54217 C DE 54217C
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A. berry und L. S. symons in Paris, 243 Boulevard Raspail bezw. 21 Rue de Berne
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    • B61RAILWAYS
    • B61LGUIDING RAILWAY TRAFFIC; ENSURING THE SAFETY OF RAILWAY TRAFFIC
    • B61L3/00Devices along the route for controlling devices on the vehicle or train, e.g. to release brake or to operate a warning signal
    • B61L3/02Devices along the route for controlling devices on the vehicle or train, e.g. to release brake or to operate a warning signal at selected places along the route, e.g. intermittent control simultaneous mechanical and electrical control
    • B61L3/08Devices along the route for controlling devices on the vehicle or train, e.g. to release brake or to operate a warning signal at selected places along the route, e.g. intermittent control simultaneous mechanical and electrical control controlling electrically
    • B61L3/10Devices along the route for controlling devices on the vehicle or train, e.g. to release brake or to operate a warning signal at selected places along the route, e.g. intermittent control simultaneous mechanical and electrical control controlling electrically using current passing between devices along the route and devices on the vehicle or train

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  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Mechanical Engineering (AREA)
  • Train Traffic Observation, Control, And Security (AREA)

Description

he*
KAISERLICHES
PATENTAMT
KLASSE 20: Eisenbahnbetrieb.
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum seibstthätigen Anzeigen der Fahrt eines Zuges sowie zur seibstthätigen Blockirung der Strecke. Die zwischen zwei auf einander folgenden Stationen befindliche Strecke wird hierzu in Abschnitte getheilt, deren Zahl sich nach dem Betriebe richtet. Im Nachstehenden ist angenommen, die Strecke sei in vier Abschnitte getheilt.
Fig. ι der beiliegenden Zeichnungen ist eine schematische Darstellung des ganzen Blockirungssystems mit zwei Endstationen und drei Blockstationen. Fig. 2 zeigt den Klappenschrank der Endstationen und Fig. 3 dasjenige der Blockstationen. Fig. 4 stellt eine auf den Lokomotiven anzubringende Signalvorrichtung dar, und Fig. 5 und 6 veranschaulichen in oberer Ansicht bezw. im Verticalschnitt einen der auf der Strecke zwischen den Schienen angeordneten Stromschliefser.
Jeder Klappenschrank der Endstationen hat vier Schauöffnungen G1 G2 G3 und G4, Fig. 2, in welche durch Elektromagnetanker L1 L2 L3 und Z.4 bethätigte Klappen treten können. Die Klappen enthalten eine eine Lokomotive darstellende Zeichnung. In der ersten Schauöffnung G1 befindet sich ständig das Zeichen »Frei«, das durch die Klappe P1 verdeckt werden kann, in welchem Falle das Zeichen »Besetzt« erscheint. Alle Klappen G1 G2 G3 . . . sind an Scharnieren α drehbar befestigt. Eine kurze Schubstange B verbindet die Klappen G1 G2 G3 . . . mit den verlängerten Elektromagnetankern L1 L"1 L3 . . ., deren Elektromagnete E1 E2 E3 . . . . einerseits an Stromschlufsfedern rl r2 r3 und r4, andererseits an den positiven Pol einer Ortsbatterie Q.1 durch Leitungen 22 gelegt sind.
Die Stromschlufsfedern r1 r2 r3 und r4 schleifen auf einer Scheibe R eines Schaltwerks, welches dazu bestimmt ist, die Anker JL1L2 L3 ... nach einander zu bethätigen, indem ihre Elektromagnete E1 E2 E3 . . . durch einen kreisenden Stromschliefser X nach einander auch mit dem negativen Pol der Ortsbatterie Q.1 in Verbindung gebracht werden.
Dem Elektromagneten E1 gegenüber ist ein Elektromagnet Es , angeordnet, welcher dazu dient, den Anker L1 von E] abzuziehen. Hierbei wird -nicht' nur die Tafel P1 wieder zur Seite gedreht, sondern es werden durch Vermittelung der an den Ankern befestigten Arme M2 M3 Af4 gleichzeitig auch die übrigen Anker Z.2 L3 JL4 mit ihren Tafeln wieder in ihre ursprüngliche Lage gebracht.
Die Leitung vom Elektromagneten E5 zu seinem Elektricitätserzeuger wird daher auch erst geschlossen, nachdem der Strom bereits durch die ersten vier Elektromagnete E J E2 E3 und JE"4 gegangen war. Zu diesem Zwecke ist das Ende der Wickelung des Elektromagneten E 5 mit einer fünften Stromschlufsfeder r5 in leitende Verbindung gebracht, welche beim Vorbeigang des Stromschliefsers X mit dem negativen Pol der Ortsbatterie Q1 in Verbindung tritt und ebenfalls auf der den Stromschliefser X tragenden Scheibe R schleift.
Das andere Ende der Elektromagnetspule
steht durch die allgemeine Rückleitung mit dem positiven Pol der Ortsbatterie Q1 in Verbindung.
Auf der Welle der Scheibe R sitzt ein mit sechs Zähnen versehenes Schaltrad A. Dasselbe wird durch die am Anker L7 befestigte Klinke c bewegt. Die Spule des zu dem Anker L7 gehörenden Elektromagneten E1 ist mit dem einen Ende ebenfalls an den positiven Pol der ersten Ortsbatterie Q1, mit dem anderen Ende dagegen an einen von zwei Stromschliefsern o4 angeschlossen, welche durch Ausschlag eines Ankers L6 in leitende Verbindung treten. Der zweite Stromschliefser o4 ist an den negativen Pol der ersten Ortsbatterie Q1 angeschlossen.
Die Spulen des Elektromagneten E6, welcher auf den Anker Le einwirkt, sind an die Klemmen 20a und 20b angeschlossen. Von der Klemme 20a geht eine Leitung bis zur nächsten Endstation über die verschiedenen Blockstationen nach der gleichen Klemme des an dieser Station aufgestellten Klappenschrankes. Die Klemmen 20b beider Stationen stehen mit grofsen Fernbetriebbatterien D bezw. F, Fig. 1, so in Verbindung, dafs keine der letzteren zur Wirkung kommt, bevor nicht eine Ableitung geschaffen oder eine von ihnen ausgeschaltet wird; auch sind beide Batterien mit ihren anderen, aber gleichen Polen an Erde gelegt.
Aus dem Gesagten geht hervor, dafs auch die Anker L6 auf beiden Stationen nicht eher bethätigt werden können, bis eine der Batterien ausgeschaltet oder eine gemeinsame Ableitung vorhanden ist.
Die Abschaltung geschieht durch einen in die Linienleitung 20 eingeschalteten Arm L10, der drehbar gelagert ist und gewöhnlich an einen Stromschliefser o5 anliegt.
Dieser Arm Z-10 kann mittelst eines Schlüssels zum Ausschlag gebracht werden. Der Arm verläfst dann den Stromschliefser o5 und tritt mit einem Stromschliefser o7 in Verbindung, welcher an eine Erdleitung 21 angeschlossen ist.
Dann ist die grofse Batterie D des Bahnhofes I, Fig. i, ausgeschaltet und die entsprechende Batterie F des Bahnhofes II kann nunmehr zur Wirkung kommen und dort auf den Anker L6 einwirken.
Das Schlofs S, welches dazu dient, den Arm L10 zum Ausschlag zu bringen, liegt in einem Gehäuseausschnitt G, welcher durch eine drehbare Platte P geschlossen werden kann. Das Schliefsen und Oeffnen der Platte erfolgt mittelst eines Winkelhebels Z,8 durch einen Anker L9, je nachdem letzterer von dem Elektromagneten is8 oder E9 angezogen wird. Die Spulen dieser Elektromagnete sind einerseits an den positiven Pol der zweiten Localbatterie Q2, andererseits an zwei Stromschlufspaare o2 bezw. o3 angeschlossen, deren Gegencontacte mit dem negativen Pol derselben Batterie Q2 verbunden sind.
Zum besseren Verständnifs sind alle jene Leitungen, durch welche der Batteriestrom von Q1 gehen kann, mit 22 und diejenigen, durch welche der Strom der Batterie Q2 gesendet wird, mit 23 bezeichnet.
Die Stromschlufspaare o2 bezw. o3 sind so angebracht, dafs die Anker L1 bezw. L2 beim Schwingen in die punktirt dargestellte Lage ll bezw. P zwischen den Stromschlufsflächen jedes Paares die Verbindung herstellen und hierdurch den Strom schliefsen.
An die Linienleitung 20 ist eine Abzweigung angeschlossen, welche in einen Stromschliefser ο endigt. . Ein zweiter Stromschliefser o1 bildet das Ende einer Abzweigung der Erdleitung 21. Beide Stomschliefser 0 und o1 treten in leitende Verbindung, sobald der Anker L1 beim Ausschlag nach links .über dieselben gleitet.
Der Klappenschrank enthält ferner ein Stromschliefserpaar o9, von welchem die beiden Enden einer nach einer elektrischen Glocke führenden Leitung 25 ausgehen, und zwei Stromschlufspaare o8, von welchen die Leitungen 24 nach einer elektrischen Läutevorrichtung, z. B. nach dem Bureau der betreffenden Station, führen. Die Stromschlufspaare o8 sind so angeordnet, dafs sie in leitende Verbindung' treten, sobald die Anker Z.6 und L1 angezogen werden. Das Stromschlufspaar o9 wird durch den Ausschlag des Armes L10 in leitende Verbindung gebracht. ■
An den Abschnitten der Strecke sind zwischen den Schienen Stromschliefser T angeordnet, Fig. 5 und 6, welche durch Abzweigungen an die Linienleitung 20 angeschlossen sind. Diese Stromschliefser bestehen aus einer parallel zu. den Schienen liegenden Holzwalze T*, Fig. 5 und 6, welche drehbar zwischen den Stützen M gelagert ist.. Das Holz ist an der unteren Seite abgeflacht. Diese Abflachung ist mit von der Erde isolirtem, leitendem Metallblech C beschlagen. Die Zapfen des Holzes T* sind durch die Stützen M hindurch verlängert und tragen hier an jedem Ende einen halben Schraubengang R. Die beiden Schrauben haben entgegengesetztes Gewinde. Die Lager M für die Zapfen sind auf den Schwellen T0 befestigt.
An der Lokomotive ist eine Stromschlufsbürste befestigt, welche bei der Fahrt in folgender Weise mit dem Metallblech C in Berührung kommt. Die StromschlufsbUrste trifft zunächst gegen die eine Schraube R, dreht durch den gegen die Schraube ausgeübten Druck die Walze T* um i8o°, so dafs das Metallblech C nach oben zu liegen kommt, und streift nun über das Metallblech hinweg. Am Ende kommt die Bürste mit der zweiten Schraube i?1 in Berührung und dreht hierdurch
die Walze T* wieder in die alte Lage zurück, so dafs das Metallblech gegen Schmutz, Schnee, Glatteis u. dergl. geschützt ist, da hierdurch die metallische Berührung mit der Bürste leicht verhindert werden könnte. Die Bürste ist nicht isolirt, sondern steht mit der Lokomotive und dadurch mit den Schienen und der Erde in leitender Verbindung.
Schleift demnach der Stromschliefser der Lokomotive über einen der Stromschliefser T, z. B. bei Blockstation I, Fig. ι , so treten die grofsen Batterien für Fernbetrieb an beiden Bahnhöfen I und II in Wirksamkeit; denn ihre Ströme ' finden eine Ableitung durch die Lokomotive zur Erde. Es werden daher beide Klappenschränke bethätigt, sobald der Zug an einer Blockstation vorbeigeht.
Dies ist die einfachste Ausführung der Erfindung, wobei also nur die Endstationen von der Bewegung des Zuges Kunde erhalten.
Die Wirkungsweise der vorbeschriebenen Einrichtung ist folgende:
Soll ein Zug den Bahnhof I, Fig. i, verlassen, so wirkt der Stationsvorsteher mittelst eines in das Schlofs 5 eingesteckten passenden Schlüssels derart auf den drehbar aufgehängten Arm L10 ,ein, dafs derselbe in die punktirt dargestellte Lage Z10 kommt, den Stromschliefser o5 verläfst und mit o7 in Berührung tritt, wodurch die Spule E6 des Bahnhofes I aus der Linienleitung 20 ausgeschaltet und Spule E6 des Bahnhofes II über die Klemmen 2Oa, 2ob und 21 des Bahnhofes I an Erde gelegt wird. Der alsdann durch die Linienleitung 20 gehende Strom erregt im Klappenschrank des Bahnhofes II den Elektromagneten Ea. Derselbe zieht seinen Anker L6 an, wodurch das Stromschlufspaar o4 in leitende Berührung tritt und der Stromkreis der Batterie Q1 über den. Elektromagneten E1 geschlossen wird. Letzterer zieht seinen Anker L7 an, wodurch die an letzterem befestigte Schaltklinke c hinter den nächsten Zahn des Schaltrades A des Bahnhofes II eingreift. Beim Seitwärtsschwirigen des Armes Z-10 auf Bahnhof I stellt derselbe auch zwischen den Stromschliefsern o9 die Verbindung her, wodurch der Stromkreis 25 geschlossen und die das Abfahrtssignal gebende elektrische Glocke auf Bahnhof I zum Ertönen gebracht wird.
Die Glocke ist natürlich in einen localen Stromkreis eingeschaltet, zu welchem Zwecke eine der Batterien Q1 oder Q2 benutzt werden kann.
Sobald der Stationsvorsteher auf der Abfahrtsstation I den Schlüssel losläfst bezw. wieder herauszieht, wird der Stromschliefserarm L10 auf Bahnhof I durch die Feder r8 wieder in seine alte Lage zurückgedreht, wodurch die grofsen Batterien D und F beider Stationen sich entgegenwirken und der Anker Le auf Bahnhof II durch die Feder r9 in seine gewöhnliche Lage zurUckbewegt und hiermit auch der Ortsstrom unterbrochen wird; denn die Stromschliefser o4 sind dann nicht mehr in leitender Verbindung und Anker L1 des Elektromagneten Εη wird durch eine Feder r6 abgerissen. Durch diese Bewegung wird auch das Schaltrad A durch Klinke c um einen Zahn weitergeschaltet und der Stromschliefser X hierbei unter der Feder rl entlang geschleift, wodurch der die Spule des Elektromagneten E1 einschliefsende Stromkreis der Batterie Q1 geschlossen und der Anker L1 angezogen wird. Derselbe schwingt in die durch Z1 punktirt angegebene Lage und dreht hierdurch die Tafel P1 in die Oeffnung G1, so dafs die Inschrift »Besetzt« sichtbar wird.
Bei dem Ausschlag des Ankers L1 schleift dieser über die Stromschliefser 0 und o1, wodurch ein Strom durch die Hauptleitung geschickt wird, welcher nunmehr den Elektromagneten E6 der Station I erregt. Derselbe zieht den Anker L6 an, wodurch der durch die Spule des Elektromagneten E"1 gehende örtliche Stromkreis an den Stromschliefser'o4 geschlossen und der Anker Z,7 angezogen wird. Sobald auf der anderen Station II die Verbindung zwischen den Stromschliefsern o1 wieder unterbrochen wird, was eintritt, wenn der Anker L1 in die Lage Z1 kommt, wird der Anker L7 im Klappenschrank der ersten Station I durch die Feder re von seinem Elektromagneten abgerissen, hierbei das Rad A mit der Scheibe R mitgenommen, so dafs X mit dem Stromschliefser r1 in Berührung kommt, der durch die Spule des Elektromagneten E1 gehende örtliche Stromkreis "geschlossen, der Anker L1 angezogen und somit auch auf der Abfahrtsstation die Aufschrift »Besetzt« durch Drehen der Klappe P1 zum Vorschein kommt.
Wenn der Anker L1 im Klappenschrank auf der Abfahrtsstation in die Lage Z1 schwingt, berührt er die Stromschliefser o2, wodurch der durch die Spule des Elektromagneten Es gehende Stromkreis geschlossen und der Anker L9 angezogen wird, so dafs er in die durch die punktirte Linie Z9 angedeutete Lage kommt. Der Anker Z.9 giebt hierdurch den Winkelhebel Ls frei, so dafs letzterer durch die Wirkung der bis dahin gespannt gehaltenen Feder r7 zum Ausschlag gebracht wird und hierbei die Platte P vor die Oeffnung G dreht und somit den Zugang zum Schlofs S absperrt.
Die Platte P giebt das Schlofs S erst wieder frei, wenn der Anker L2 in die Lage Z2 schwingt, hierbei die Stromschliefser o3 in Verbindung bringt und somit den durch die Spule des Elektromagneten E 9 gehenden Stromkreis schliefst, so dafs der Anker L9 wieder in seine erste Stellung zurückschwingt und durch Drehen des Winkelnebels L8 die Platte P wieder von dem Schlofs S fortschiebt, was geschieht, wenn
der Zug bei der ersten Blockstation vorübergeht.
Somit ist es dem Stationsvorsteher nicht möglich, hinter dem ersten Zuge auf demselben Geleise einen zweiten Zug abzuschicken, bevor der erstere nicht den ersten Streckenabschnitt durchlaufen hat.
Jedesmal, wenn der Anker L7 in die Lage Z7 schwingt, schliefst er bei o8 den Stromkreis des elektrischen Läutewerkes, wodurch das Personal jedesmal darauf aufmerksam wird, dafs der Zug soeben einen Streckenabschnitt durchlaufen hat.
Ist die Strecke nur eingleisig, so bleibt das Schlofs S im Klappenschrank der Auffahrtsstation so lange verschlossen, bis der Zug die nächste Station erreicht hat, wodurch dem vorgebeugt wird, dafs der Vorsteher dieser letzteren Station einen Zug auf die bereits besetzte Strecke abgehen lä'fst. Sobald der Zug den ersten Streckenabschnitt durchlaufen hat, schleift die Metallbürste, welche an der Lokomotive angebracht ist, kräftig auf der an dieser Stelle angeordneten Stromschlufswalze T, Fig. i, wodurch die Linienleitung durch die Erde hindurch geschlossen wird. Es gehen demnach Ströme von beiden Batterien D und F in die Linienleitung 20. Diese Ströme erregen sowohl im Klappenschrank der Abfahrtsstation I als auch im Klappenschrank der Ankunftsstation II die Elektromagnete E6, so dafs in derselben Weise, wie oben beschrieben, die Anker L1 angezogen werden und somit die Klinken c in beiden Klappenschränken in den nächsten Zahn der Räder A eingeschaltet werden. Sobald die Bürste den Stromschliefser T verläfst und die Erdleitung an der betreffenden Stelle wieder unterbrochen wird, kehren die Anker L7 in ihre alte Lage zurück, schalten hierbei die Räder A und damit auch die Scheiben R um einen Zahn weiter, und es tritt hierbei zwischen X und r2 Stromschlufs ein, wodurch auf beiden Stationen der durch die Spule des Elektromagneten E"1 gehende Stromkreis geschlossen und somit auf beiden Stationen die Tafel P2 in die Oeffnung G2 gedreht wird, wodurch auf beiden Stationen angezeigt wird, dafs der Zug soeben in den zweiten Streckenabschnitt eingefahren ist. Derselbe Vorgang wiederholt sich bei jedem folgenden Streckenabschnitt (s. Fig. 1).
Sobald der Zug den nächsten Bahnhof II erreicht hat, stellt der Vorsteher dieser Station mit seinem Schlüssel den Stromschlufsarm L10 seines Klappenschrankes in die punktirte Lage ein, so dafs ein Strom durch die Linienleitung hindurch in den Klappenschrank des Abfahrtsbahnhofes I geht. Dieser Strom bewirkt wiederum mittelst L6 den Schlufs des durch E7 gehenden örtlichen Stromkreises Q1, wodurch die Klinke c mit dem letzten Zahn des Rades A in Eingriff kommt. Sobald dann der Vorsteher auf der Ankunftsstation II den Strom Z,10 wieder freigiebt und hierdurch den Linienstrom wieder unterbricht, wird der Anker Z.7 auf der Abfahrtsstation I durch seine Feder rB wieder abgerissen und die Scheibe R um einen .Zahn weiter geschaltet, wobei zwischen X und r5 Berührung entsteht und der durch die Spule des Elektromagneten E& gehende Stromkreis Q2 geschlossen wird. Derselbe zieht den Anker L1 an und dreht hiermit die Tafel P1 aus der Oeffnung G1 heraus, so dafs wieder die Inschrift »Frei« sichtbar wird. Der zurückschwingende Anker L1 stöfst gegen den Arm M2 und dreht hiermit auch den Anker L2 mit der Tafel P2 in die ursprüngliche Lage zurück. Ebenso stöfst der Anker L2 gegen den am Anker L3 befestigten Arm M8 u. s. f., so dafs also sämmtliche Oeffnungen G1 C2 . . . auf einmal wieder freigelegt werden.
Bei dem Rückschwingen des Ankers L1 im Klappenschrank der Abfahrtsstation I schleift derselbe über die Stromschliefser o1, wodurch ein Strom durch die Linienleitung in den Klappenschrank auf der Ankunftsstation II tritt und daselbst ein Anziehen des Ankers Z,7 bewirkt, so dafs bei Unterbrechung des Stromes auch hier der Stromschliefser X mit r5 in Berührung kommt, der Elektromagnet 2Γ5 erregt und somit auch in diesem Klappenschrank sämmtliche Tafeln P1 P2 . . . aus den Oeffnungen G1 G2 . . . herausgedreht werden und in G1 ebenfalls die Inschrift »Frei« sichtbar wird.
Wie eben dargelegt wurde, erscheint die Aufschrift »Besetzt« im Klappenschrank der Abfahrtsstation I erst, nachdem die gleiche Inschrift im Klappenschrank der Ankunftsstation sichtbar geworden ist. Es wird also von vornherein die ganze Strecke blockirt.
Die beschriebene Einrichtung macht es unmöglich, die Anzeigen im eigenen Klappenschrank zu verändern, da jeder Stationsvorsteher durch Einwirkung auf den Stromschlufsarm -L10 mittelst seines Schlüssels nur auf den Klappenschrank der Nachbarstation einen Einflufs auszuüben in der Lage ist.
Damit nun auch die Wärter an den Blockstationen von dem jeweiligen Zustande der Strecken nach beiden Seiten bis zu den nächsten Blockstationen oder Endstationen unterrichtet werden, sind je zwei dem beschriebenen Klappenschrank ähnliche Schränke auf jeder Blockstation angebracht, Fig. 1 und 3.
Dieselben enthalten jedoch nur je zwei Schauöffnungen G1 und G2, Fig. 3. Hinter der ersteren befindet sich die Inschrift »Frei«.
Eine Inschrift »Besetzt« erscheint, sobald die Klappe P1 vor die Oeffnung G1 gedreht wird. Auf der zweiten Klappe P1 steht das Wort »Halt«.
Die Tafeln sind ebenfalls um Achsen α drehbar und durch Schubstangen B mit den Ankern L4 bezw. Ζ.3 verbunden. Letzterer steht unter dem.Einfiufs des Elektromagneten E3, dessen Spule einerseits an den einen Stromschliefser o4, andererseits an eine Stromschlufswalze T1 bezw. T2, welche ähnlich den Stromschlufswalzen T eingerichtet sind, angeschlossen ist. Der zweite Stromschliefser o4 ist an eine Batterie Y angeschlossen, welche mit dem anderen Pol an Erde liegt.
Der Anker Z4 steht unter dem Einfiufs der Elektromagnete JF4 und if5, Fig. 3, welche durch den Strom einer Ortsbatterie Q3 erregt werden. Die Spule des Elektromagneten E* ist an drei Stromschlufsfedern rl, die Spule des Elektromagneten E5 an drei Stromschlufsfedern r2 angeschlossen, welche auf der Scheibei? schleifen, die mit einem an den anderen Pol der Ortsbatterie Q8 angeschlossenen Stromschliefser X versehen ist und auf der Achse des mit sechs Zähnen versehenen Schaltrades A sitzt. Letzteres wird durch die am Anker L2 befestigte Klinke c geschaltet. Der'den Anker Z,2 beeinflussende Elektromagnet E2 wird durch die Batterie Y erregt, sobald der Anker L1 die Stromschliefser. o7 in Verbindung bringt. Hierbei kommen gleichzeitig die Stromschliefser o10 eines elektrischen Läutewerks in Verbindung.
Die Spule des den Anker L] beeinflussenden Elektromagneten E1 ist einerseits bei 28 an die Linienleitung 20, andererseits an die Stromschlufswalze T angeschlossen.
Jedesmal, wenn der Zug einen Streckenabschnitt durchlaufen hat, z. B. bei Blockstation I, Fig. ι, und die Bürste der Lokomotive mit der Strdmschlufswalze T in Berührung kommt, wird sowohl die den Abfahrtsklappenschrank 1 b auf der Blockstation I mit dem Ankunftsklappenschrank 1a auf der Blockstation II verbindende Leitung als auch die den Abfahrtsklappenschrank auf der Blockstation II mit dem Ankunftsklappenschrank auf der Blockstation III verbindende Leitung 27 durch die Erde hindurch geschlossen, da durch den Bürstenschlufs der Hauptstrom 20 zur Wirkung gebracht und hierdurch die Elektromagnete E1 erregt werden. Dieselben ziehen ihre Anker L1 an und schliefsen die Stromschlufspaare o7 und o8. Dadurch wird ein Strom von Batterie Y durch Elektromagneten E2 des Klappenschrankes ib der Blockstation I und ein Strom von Batterie Ϋ des Klappenschrankes 1a der Blockstation II über Leitung 27 zur Erde gesendet, wodurch die Klappenschränke in Thätigkeit versetzt werden. Unterbricht man die Erdleitung, so wirken sich beide Batterien Y, wie die der Bahnhöfe I und II, entgegen. In dem Abfahrtsklappenschrank ι b am Abschnitt 1 und in dem Ankunftsklappenschrank ia am Abschnitt 2 wird die. Aufschrift »Frei« bedeckt, während im Ankunftsklappenschrank ia der Blockstation I die Inschrift »Frei« sichtbar wird.
Der Zug stellt also beim Vorübergang bei einem Streckenabschnitt die Signale des eben zurückgelegten Abschnittes selbstthätig auf »Strecke frei« ein und blockirt gleichzeitig den Streckenabschnitt, in welchen er einfährt.
Auf der Lokomotive ist ebenfalls ein Klappenschrank, Fig. 4, angebracht, welcher nur eine Schauöffnung G und die zugehörige Tafel P mit der Inschrift. »Halt« hat. Wenn der Anker L die Tafel in die Oeffnung dreht, schliefst er bei 0 gleichzeitig den Stromkreis 31 eines elektrischen Läutewerks 32. Die Spule des Elektromagneten E, welcher den Anker L beeinflufst, ist bei 30 an eine zweite isolirt an der Lokomotive befestigte Stromschlufsbürste angeschlossen, welche bei der Fahrt mit der zweiten Gruppe von Stromschlufswalzen T1 bezw. T2 in Berührung tritt, die ebenfalls zwischen den Schienen angeordnet sind. So lange der Abfahrtsklappenschrank ib am Abschnitt II und der Ankunftsklappenschrank ia am Abschnitt III die Aufschrift »Besetzt« zeigen, d.h. so lange der Zug noch nicht in den Abschnitt III eingefahren ist, befindet sich der Anker L4 dieser beiden Klappenschränke in der Stellung /4, in welcher er die Stromschliefser o4 mit einander verbindet, wodurch zwischen der Stromschlufswalze T1 an der Blockstation I mit der Batterie Y des Klappenschrankes ib dieser Station und zwischen der Stromschlufswalze T2 am Abschnitt II und der am Klappenschrank ia dieser Stelle befindlichen Batterie Y Verbindung geschaffen wird, so dafs, wenn ein zweiter Zug, welcher dem, ersten folgt, bei dem Stromschliefser T1 am Abschnitt I bereits vorübergehen würde, bevor noch der erste Zug in den Abschnitt II eingefahren ist, durch die Berührung zwischen der zweiten, an der Lokomotive befindlichen Stromschlufsbürste und der Stromschlufswalze T1 der Blockstation I ein Strom durch die Spule des Elektromagneten E geschickt werden würde. Letzterer zieht dann sofort seinen Anker L an, so dafs die Tafel »Halt« sichtbar wird und gleichzeitig die an die Leitung 31 angeschlossene Glocke 32 ertönt, welche so lange läutet, bis der Lokomotivführer dieselbe abstellt.
Derselbe Strom erregt auch den Elektromagneten Ji3 im Abfahrtsklappenschrank am Abschnitt II. Derselbe zieht daher seinen Anker L3 an, und es erscheint somit auch hier das Signal »Halt«. Dieses Signal kann als Controle dafür dienen, dafs auch auf der Lokomotive das Signal »Halt« gegeben worden war, denn sonst wäre die Erdleitung bei T1 unter-, brochen.
Wenn der zweite Zug in diesem Falle zurückfährt und so stehen bleibt, dafs die zweite
Stromschlufsbürste an der Lokomotive sich mit der Stromschlufswalze T1 in Berührung befindet, so erhält er das Signal »Bahn frei«, sobald der Ankunftsklappenschrank ia am Abschnitt II durch den bei diesem vorbeigehenden Zug auf »Bahn frei« eingestellt wird.
Die Züge decken sich also selbsttätig sowohl nach vorn als nach hinten, und es kann daher ein Ueberschreiten des vorschriftsmäfsigen Abstandes nicht eintreten.
Wenn ein Zugführer unter Nichtbeachtung des Haltesignales seine Fahrt doch fortsetzt, so kann der Wärter an dem Abschnitt seine Zuflucht dazu nehmen, ihm das Haltesignal nochmals zu geben, wenn der Zug bei dem Standpunkt des Wärters vorbeifährt, wobei natürlich die Stromschlufswalzen T1 bezw. T2 in genügender Entfernung von der Blockstation entfernt sein müssen.

Claims (5)

  1. Patent-An sprüche;
    ι. Eine Vorrichtung zum selbsttätigen gleichzeitigen Anzeigen der Fahrt eines Zuges auf der Abfahrts- und der Ankunftsstation, bestehend aus zwei durch eine Linienleitung verbundenen Zeichentafeln, in deren Schauöffnungen (G2 G3 . . .) der Reihe nach dadurch Zeichen treten, dafs am Ende der den einzelnen Schauöffnungen entsprechenden Streckenabschnitte durch Stromschlufsbildung des Zuges mit in Abzweigungen der Linienleitung eingeschalteten Stromschlufsflächen (T) jedesmal ein Strom durch die Linienleitung geschickt wird, welcher auf beiden Stationen einen Ortsstromkreis schliefst und hierdurch ein Schaltwerk (c A) derart beeinflufst, dafs bei Unterbrechung des Linienstromes der zu der betreffenden Schauöffnung gehörende Elektromagnet (E2 Es . . .) erregt wird.
  2. 2. Bei der durch Anspruch i. gekennzeichneten Vorrichtung die Anordnung eines Schlosses (S) in jeder der beiden Zeichentafeln derart, dafs durch Bethätigung des Schlosses auf der Abfahrtsstation ein Strom durch die Linienleitung geschickt wird, welcher lediglich die Zeichen auf der Ankunftsstation in solcher Weise beeinflufst, dafs bei Unterbrechung des Stromes das Sicherungszeichen für die ganze Strecke zuerst auf der Ankunftsstation eingestellt und durch die Einstellung desselben wiederum selbsttätig nach der Zeichentafel der Abfahrtsstation ein Strom durch die Linienleitung geschickt wird, bei dessen Unterbrechung auch hier das Sicherungszeichen eingestellt und gleichzeitig auf beiden Stationen der Zutritt zu dem Schlofs gesperrt wird.
  3. 3. Bei der durch die Ansprüche 1. und 2. gekennzeichneten Vorrichtung die Anordnung von Elektromagneten (E8 und E9), deren Stromkreise abwechselnd durch das Einrücken der Zeichen (P) erregt und dadurch den Deckel vermittelst der auf ihn einwirkenden Verschlufstheile (L9Lsr7) abwechselnd öffnen und schliefsen.
  4. 4. In Verbindung mit der durch Anspruch 1. gekennzeichneten Vorrichtung die Anordnung von je zwei Zeichentafeln an jedem Streckenabschnitt, welche unter sich und mit den Stromschlufsflächen (T) derart verbunden sind, dafs beim Ueberfahren der zugehörigen Stromschlufsfläche die Abfahrtszeichentafel an der zuletzt überfahrenen Stromschlufsfläche und die Ankunftszeichentafel an der Zugstelle auf: »Bahn frei«, die Abfahrtszeichentafel an der Zugstelle und die Ankunftszeichentafel am Ende des vorn liegenden Streckenabschnittes auf: »Bahn besetzt« eingestellt werden.
  5. 5. In Verbindung mit den an den Streckenabschnitten angeordneten Zeichentafeln eine zweite Gruppe von zwischen den Schienen angeordneten Stromschlufsflächen (T1 bezw. T2), welche bei Ueberschreitung eines gesicherten Streckenabschnittes durch eine auf der Lokomotive befindliche Zeichentafel hindurch Stromschlufs herbeiführen und hierdurch sowohl in dieser Zeichentafel als auch in der noch auf »Bahn besetzt« eingestellten Abfahrtszeichentafel am Abschnitt an einer zweiten Schauöffnung ein »Halt«- Zeichen einstellen.
    Hierzu 2 Blatt Zeichnungen.
DENDAT54217D Einrichtung zum selbstthätigen Blokkiren von Eisenbahnstrecken und zum gleichzeitigen Anzeigen des Ganges des Zuges auf der Abfahrts- und Ankunftsstation Expired - Lifetime DE54217C (de)

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