DE84918C - - Google Patents
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- DE84918C DE84918C DE189584918D DE84918DA DE84918C DE 84918 C DE84918 C DE 84918C DE 189584918 D DE189584918 D DE 189584918D DE 84918D A DE84918D A DE 84918DA DE 84918 C DE84918 C DE 84918C
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- rail
- insulated
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- train
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- Expired
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Classifications
-
- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B61—RAILWAYS
- B61L—GUIDING RAILWAY TRAFFIC; ENSURING THE SAFETY OF RAILWAY TRAFFIC
- B61L13/00—Operation of signals from the vehicle or by the passage of the vehicle
- B61L13/04—Operation of signals from the vehicle or by the passage of the vehicle using electrical or magnetic interaction between vehicle and track, e.g. by conductor circuits using special means or special conductors
Landscapes
- Engineering & Computer Science (AREA)
- Mechanical Engineering (AREA)
- Electric Propulsion And Braking For Vehicles (AREA)
- Train Traffic Observation, Control, And Security (AREA)
Description
KAISERLICHES
Patentamt:
PATENTSCHRIFT
KLASSE 20: Eisenbahnbetrieb.
SIEMENS & HALSKE in BERLIN.
Durch den Zug gesteuerte elektrische Signalanlage.
Die im Nachfolgenden beschriebene und auf den beiliegenden Zeichnungen dargestellte, mit
Streckenstromschließern arbeitende Signalanlage hat den Zweck, einen Stromkreis zu
schließen (bezw. zu öffnen), sobald und so lange sich ein Zug auf einer bestimmten Stelle der
Strecke befindet.
Fig. ι bis 6 stellen einen Stromschließer dar, welcher unabhängig von der Richtung des
sich darüber bewegenden Zuges wirkt, während Fig. 7 einen solchen darstellt, welcher je
nach der Zugrichtung verschiedene Stromkreise beeinflußt.
Bekanntlich kann man einen während der ganzen Ueberfahrt des Zuges anhaltenden Stromschluß
dadurch erhalten, daß man eine oder mehrere Schienenlängen der einen Gleisseite gegen die übrigen Schienen und die Erde isolirt
und diese isolirten Schienen mit dem einen Pol einer Batterie verbindet, deren anderer
Pol mit der Erde bezw. den den isolirten gegenüber liegenden Schienen verbunden ist. So
lange dann eine Achse sich auf dem isolirten Schienentheil befindet, schließt sie den Stromkreis,
in welchen die erforderlichen Apparate, wie Wecker, Signale oder Auslösemagnete, eingeschaltet
sind.
Derartige isolirte Schienen haben jedoch trotz ihrer vielen Vorzüge nicht viel Anwendung
gefunden, weil bei denselben eine mißbräuchliche oder fahrlässige Benützung sehr leicht
eintreten kann. Auch bedingen dieselben, falls man sich behufs Ueberwachung der Isolation
zur Anwendung von Ruhestrom entschließt, einen hohen Batterieverbrauch, da der Isolationswiderstand
nie sehr hoch wird.
Man hat deshalb mehrfach, wo es sich um Betriebssicherheit handelt, die mißbräuchlicher
Benutzung entzogenen, sicher wirkenden Schienendurchbiegungscontacte nach D. R. P.
Nr. 35222 angewendet. Der durch diese Apparate erzielte Stromschluß ist aber nur kurz,
es müssen dieselben daher, falls es gilt, anzu-' zeigen, ob ein Zug einen bestimmten Abschnitt
der Strecke völlig geräumt hat, um größte Zuglänge über diesen Abschnitt hinaus vorgeschoben
werden, was meist beträchtliche Kosten und besonders hinter kurzen Zügen auch unnützen
Zeitverlust verursacht.
Im Folgenden sind nun Combinationen von Schienendurchbiegungscontacten mit isolirten
Schienen beschrieben, welche die Vortheile beider Anordnungen vereinigen und gleichzeitig
die Nachtheile derselben vermeiden sollen.
Fig. ι zeigt die Anordnung eines solchen Streckenstromschließers.
Die Schiene 5 ist auf irgend eine bekannte Weise von ihren Nachbarschienen und von
den gegenüberliegenden Schienen isolirt. In der Nähe der isolirten Schiene, am bequemsten
ihr gegenüber, ist ein Schienendurchbiegungscontact angebracht.
Die Batterie B steht mit einem ihrer Pole mit der Erde, mit dem anderen über einem
Elektromagneten Zt mit dem Schienendurchbiegungscontact
in Verbindung.
Die isolirte Schiene befindet sich für gewöhnlich außer Verbindung mit der Batterie.
Sobald die erste Achse eines Zuges sich über dem Contact P befindet, biegt die Schiene
sich durch und bewirkt auf bekannte Weise durch Steigen des Quecksilbers im Rohre r
(2. Auflage, ausgegeben am 20. April igio.j
(Fig. 3) Stromschluß. Der Elektromagnet E wird magnetisch und zieht seinen Anker an.
Der Anker aber schließt die isolirte Schiene, welche bis dahin in keiner Verbindung mit
der Batterie stand, an letztere an, und wenn sich in diesem Augenblick eine Achse auf der
isolirten Schiene befindet, wie es bei der gewählten Lage des Schienendurchbiegungscontactes
ja der Fall sein muß, so wird der Strom nunmehr geschlossen bleiben, und zwar so
lange, bis sich keine Achse mehr auf der isolirten Schiene befindet.
Ist die isolirte Schienenstrecke mindestens so lang als der größte Abstand zweier Achsen
eines Zuges, so wird der Strom so lange geschlossen sein, bis die letzte Achse des Zuges
die isolirten Schienen verlassen hat. Nun wird der Strom unterbrochen, der Elektromagnet
wird ünmagnetisch, läßt seinen Anker los, die isolirte Schiene tritt wieder außer Verbindung
mit der Batterie, der Ruhestand ist wieder hergestellt.
Wäre ein Isolationsfehler im Schienenstromkreise vorhanden, so würde auch nach dem
Passiren der letzten Achse noch Stromschluß vorhanden sein, der Anker könnte also nicht
abfallen und die Störung würde sich dadurch bemerkbar machen.
Die mit einem derartigen Schienenstromschließer etwa im Zusammenwirken stehenden
Apparate zur Anzeige, ob ein Zug einen bestimmten Bahnabschnitt verlassen hat, müssen
selbstverständlich derart eingerichtet werden, daß ihre Wirkung erst dann eintritt, nachdem
der Strom einmal geschlossen und dann wieder geöffnet wurde, oder mit anderen Worten erst
dann, wenn der ganze Zug die isolirte Schiene überfahren. hat.
Zur besseren Erläuterung ist in den Fig. 4 bis 6 ein solcher Streckenstromschließer in Zusammenhang
mit einem Streckenblockapparat gezeichnet. Bei diesen Einrichtungen kommt
es bekanntlich darauf an, daß die rückwärtige Strecke nicht deblockirt wird, bevor der Zug
wirklich diese Strecke verlassen hat.
Es wird deshalb unter Vermeidung längerer Kabel u. s. w. unmittelbar vor dem Wärterhause eine isolirte Schiene S in Verbindung
mit einem Schienendurchbiegungscontact P angeordnet.
Befährt nun ein Zug die isolirte Schiene, so wird zunächst von der ersten Achse die Stromschließung
vollzogen, wodurch mittelst der bekannten Klinke K1 der" Blockknopf D zur
Handhabung des Blockapparates frei wird. Gleichzeitig schiebt jedoch ein zweiter von
demselben oder einem besonderen Elektromagneten beeinflußter Anker eine Sperre K2
unter die Blocktaste,. wodurch diese nun aufs Neue verschlossen ist, bis der Stromkreis geöffnet
wird, also bis der ganze Zug die Schiene S überfahren hat und somit die zu deblockirende
Blockstrecke wirklich geräumt ist.
Fig. 7 zeigt eine Combination von Schienen-. durchbiegungscontacten und isolirten Schienen,
welche geeignet ist, die Stromsendungen von der Richtung der überfahrenden Züge abhängig
zu machen. Es sind hier zwei für sich isolirte Schienenstrecken hinter einander angeordnet
und jede ist für sich mit einem Schienendurchbiegungscontact auf die oben beschriebene Weise
combinirt.
Ein darüber sich bewegendes Fahrzeug wird daher zunächst den Stromkreis der zuerst erreichten
isolirten Schiene, dann, da mindestens zwei Räder vorhanden sind, den beider iso-·
lirter Schienen und endlich den der zweiten allein schließen.
Hierdurch wird je nach der Richtung der Fahrzeuge bald der eine, bald der andere
Stromkreis zuerst geschlossen sein. Sind in die Stromkreise Elektromagnete mit Ankern
eingeschaltet, so wird zuerst der eine Anker, dann beide gleichzeitig und zuletzt der zweite
Anker allein angezogen sein. Wie eine solche Reihenfolge von Bewegungen dazu verwendet
werden kann, um, je nachdem der eine oder der andere Anker das Spiel beginnt, ver-.
schiedenartige. Wirkung zu erzielen, ist im D. R. P. Nr. 72655 gezeigt. In Fig. 7 ist zur
Verdeutlichung einer der in diesem Patent beschriebenen Mechanismen mit den Ankern in
Verbindung gebracht.
An die beiden Anker der Elektromagnete E1 und E2 ist je eine der beiden im Punkte B
gelenkig mit einander verbundenen Stangen L1 und Z,2 angelenkt. Der Punkt B wird dann
bei der oben angegebenen Reihenfolge die aus Kreisbogenstücken bestehende Bahn B1 B2 B3B*
beschreiben, und zwar in einer Richtung, welche davon abhängig ist, ob der eine oder der andere
Anker mit der Bewegung begonnen, was wiederum abhängt von der Bewegungsrichtung der sich über die isolirten Schienen dahinbewegenden
Fahrzeuge.
Je nach der Drehungsrichtung des Punktes B wird nun aber der eine oder der andere Contact
H1 oder H2 geschlossen, so daß daher mit
dieser Einrichtung ein Streckenstromschließer geschaffen ist, welcher ohne irgend einen an
den Schienen angebrachten beweglichen, von den Rädern beeinflußten Theil die Richtung des
Zuges mitwirken läßt.
Die Verbindung der Schienendurchbiegungscontacte mit den zugehörigen isolirten Schienen
ist wie bei der einfachen Stromschluß vorrichtung durch Vermittelung der Elektromagnete E1
und E2 derart bewirkt, daß der Stromschluß zunächst durch den Schienendurchbiegungscontact
eingeleitet wird, worauf bei der hierdurch erfolgenden Anziehung des Ankers die
zugehörige isolirte Schiene mit der Batterie
verbunden wird und so über die Achsen der darüber hinwegrollenden Fahrzeuge der Stromkreis
so lange geschlossen bleibt, bis die letzte Achse die isolirten Schienen verlassen hat.
Die Fig. 8 zeigt die verschiedenen Stellungen eines von links nach rechts die Vorrichtung
befahrenden Fahrzeuges. Die zu jeder dieser Stellungen gehörige Lage des Punktes B ist in
Klammer beigeschrieben. ·
In Fig. 9 sind die entsprechenden Stellungen für ein in entgegengesetzter Richtung sich bewegendes
Fahrzeug zur Darstellung gebracht.
An Stelle des Schienendurchbiegungscontactes können, natürlich auch andere von den Rädern
beeinflußte Contacte Verwendung finden, welche so eingerichtet sind, daß sie nicht ohne Weiteres
auch auf andere Weise als durch ein sich darüber bewegendes Fahrzeug zur Wirkung gebracht
werden können.
Claims (1)
- Patent-Ansprüche:i. Eine Schaltungsweise für durch den fahrenden Zug gesteuerte elektrische Signale, gekennzeichnet durch die Verbindung eines Schienendurchbiegungscontactes (P) oder ähnlich wirkenden Streckenstromschließers mit einer isolirten Schienenstrecke (S) und einem Elektromagneten (E) derart, daß bei Ueberfahrt von Fahrzeugen zunächst ein Stromschluß durch den Streckenstromschließer herbeigeführt und hierdurch unter Vermittelung des mit einer Contacteinrichtung versehenen Elektromagnetankers die isolirte Schiene derart an dieselbe Stromquelle geschaltet wird, daß der Stromschluß so lange erhalten bleibt, als noch eine Achse auf der isolirten Schienenstrecke sich befindet, wobei der hierzu erforderliche Elektromagnet gleichzeitig auch noch andere von der Stromschließung abhängige Arbeit (Signalauslösung oder dergl.) verrichten kann. Die Verwendung der Schaltung nach Anspruch ι in Verbindung mit zwei Stromschlußvorrichtungen zur Erzielung von Wirkungen, welche je nach der Richtung der überfahrenden Fahrzeuge verschieden sind.Hierzu ι Blatt Zeichnungen.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE84918T | 1895-05-22 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE84918C true DE84918C (de) | 1896-01-29 |
Family
ID=357104
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE189584918D Expired DE84918C (de) | 1895-05-22 | 1895-05-22 |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE84918C (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1074077B (de) * | 1960-01-28 | Pintsch Bamag Aktiengesellschaft Berlin | Signalanlage fur Schienenverkehr insbesondere Warnlichtanlage fur Überwege |
-
1895
- 1895-05-22 DE DE189584918D patent/DE84918C/de not_active Expired
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1074077B (de) * | 1960-01-28 | Pintsch Bamag Aktiengesellschaft Berlin | Signalanlage fur Schienenverkehr insbesondere Warnlichtanlage fur Überwege |
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