DE135730C - - Google Patents

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DE135730C
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    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B61RAILWAYS
    • B61LGUIDING RAILWAY TRAFFIC; ENSURING THE SAFETY OF RAILWAY TRAFFIC
    • B61L13/00Operation of signals from the vehicle or by the passage of the vehicle
    • B61L13/04Operation of signals from the vehicle or by the passage of the vehicle using electrical or magnetic interaction between vehicle and track, e.g. by conductor circuits using special means or special conductors
    • B61L13/045Operation of signals from the vehicle or by the passage of the vehicle using electrical or magnetic interaction between vehicle and track, e.g. by conductor circuits using special means or special conductors using separated rail contacts, pedals or similar

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
KLASSE. 20 f.
Patentirt im Deutschen Reiche vom 18. Mai 1900 ab.
Bei Verwendung der bisher im Eisenbahnbetriebe für Signalisirungszwecke gebräuchlichen Elektricitätsquellen (Inductoren und Batterien) kann ein directer Antrieb der Signalkörper nur in jenen Fällen erfolgen, bei welchen die Anforderungen an die Arbeitsleistung geringe sind. Sind jedoch für den Betrieb der Signale oder sonstigen Sicherheitsvorrichtungen gröfsere Kräfte erforderlich, so beschränkt sich die Anwendung der Elektricität blos darauf, die Anregung zum Antrieb zu geben, während die eigentliche Bewegung durch mechanische Kräfte, wie Gewichte, Federn und Menschenhand, erfolgt. Dies führt, da sich hier relativ sehr grofse und kleine Kräfte gegenüberstehen, zu zwar sehr sinnreichen, aber äuiserst verwickelten Anordnungen, welche nur bei Anwendung des besten Materials und sorgsamster Ausführung für die Dauer die Gewähr der Betriebssicherheit und Verläfslichkeit zu bieten vermögen. Dies trifft auch in jenen Fällen zu, in welchen die Elektrizität zur gegenseitigen Abhängigkeitsgestaltung zwischen Signalen unter sich oder zwischen Weichen und Signalen verwerthet wird.
Nachstehend beschriebene Blocksignaleinrichtung hat den Zweck, durch Anwendung gröfserer elektromotorischer Kräfte und directen Antrieb der Signale mittels Elektromotoren und Triebwerken diese Nachtheile zu beseitigen, die Triebwerke kräftiger zu gestalten und dadurch die Dauerhaftigkeit und Betriebssicherheit zu erhöhen, ohne hierbei des bei der Blocksignalisirung unerläfslichen Vortheiks der gegenseitigen Abhängigkeit der Signale verlustig zu gehen.
In beiliegenden Zeichnungen veranschaulichen die Fig. 1 und 2 das Stellwerk der Blocksignaleinrichtung für sich allein in der Seitenansicht bezw. im senkrechten Längenschnitt, wobei in Fig. 1 die vordere Deckplatte des Gehäuses entfernt ist, um die inneren Theile des Triebwerkes sichtbar zu machen.
Fig. 3 zeigt eine abgeänderte Einrichtung zur Uebertragung der Bewegung auf das Signal.
Die Fig. 4 und 5 zeigen einen Blockapparat (Triebwerk) in Verbindung mit zwei mechanischen Contactgebern im senkrechten Längenschnitte bezw. in der Vorderansicht bei abgenommener vorderer Deckplatte.
Die Fig. 6 und 7 zeigen in zwei zu einander senkrecht geführten Schnitten einen Blpckapparat mit mechanischer Umstellung des Streckensignals, wobei die Elektricität blos zur Einstellung des optischen Signals im Blockapparat selbst und zur Erzielung der er-
(2. Auflage, ausgegeben am 10. Januar rgojj.)
forderlichen Abhängigkeit des die Umstellung des Streckensignals bewirkenden Handhebels von dem optischen Signal angewendet wird.
Die Fig. 8 bis 14 zeigen verschiedene Ausführungsarten der mit dem Triebwerk bezw. dem Stellhebel verbundenen selbsttätigen Umschalter.
Die Fig. 15 bis 45 zeigen mehrere Schaltungspläne für die Verbindung der einzelnen Theile unter einander, und zwar
1. für die selbsttätige Einstellung der Signale durch den Zug, wobei der Zug die Stromcjuelle mit sich führt,
2. für die selbstthätige Einstellung der Signale durch den Zug, wobei die Stromquellen sich in den Stationen befinden,
3. für die mechanische Umstellung der Signale mittels Stellhebel, wofür die Anregung durch den Zug selbstthätig ertheilt wird, und
4. für die vereinigte Umstellung der Signale durch den Zug und den das Signal bedienenden Wärter, wobei der Zug unter gleichzeitiger Zustimmung des Wärters nur die »Halt« - Stellung", der Wärter nur die «Frei« - Stellung besorgt.
Die Blocksignaleinrichtung besteht in ihrer Gesammtheit aus folgenden wesentlichen Theilen:
i. den Stellwerken, 2. den Blockapparaten, welche jedoch für gewisse Fälle entfallen können; 3. den mit den Triebwerken verbundenen selbsttätigen Umschaltern, deren Zahl von den durch das Triebwerk nach Maisgabe der jeweiligen Bedingungen auszuführenden Aufgaben abhängig ist; 4. der Vorrichtung zur Uebertragung der umlaufenden Bewegung des Stellwerkes auf eine hin- und hergehende, zum Z\vecke der Stellung der Semaphor-Arme oder -Weichen; 5. den Schienencontacten; 6. den Elektricitätsquellen; 7. der die Verbindung zwischen den einzelnen organischen Theilen der Einrichtung herstellenden Leitung.
Das Stellwerk (Fig. 1 und 2) ist in einem nach aufsen vollkommen abgedichteten Gehäuse untergebracht, m ist ein mehr-, jedoch geradpoliger Elektromotor, dessen geradzahlige Pole in entgegengesetzter Richtung zu derjenigen der Windungen der ungeradzahligen Pole gewunden sind. Die Windungen der in gleicher Richtung gewundenen Pole sind in Hintereinanderschaltung verbunden und stehen mit je einer von aufsen kommenden Leitung in Verbindung. Die anderen Enden der Polwindungen sind mit einander verbunden, und wird von dieser Verbindung aus der Strom zu dem normal gewickelten Anker oder Rotor r geführt, welcher daher unabhängig von der Stromrichtung entweder eine Rechts- oder Linksdrehung machen mufs, je nachdem der Strom durch die eine oder die andere Leitung hindurchgesendet wird, da beim Stromwechsel die Polarität umgekehrt wird.
Diese Art der Umkehrung findet namentlich dort Anwendung, wo der Motor in der einen Drehrichtung mehr Arbeit zu leisten hat, als in der entgegengesetzten Drehrichtung. Der Anker des Elektromotors ist auf der Achse 9 befestigt und diese, wie die Achsen 10 und 11, sind zwischen den Gestellträgern 12 gelagert. Auf der Achse 9 ist aufserdem das Triebrad 13 festgekeilt, welches in das auf der Achse 10 festgekeilte Zahnrad 14 eingreift, dessen Bewegung durch das Triebrad 15 und das Zahnrad 16 auf die Welle 11 übertragen wird.
Durch diese Zahnradübersetzung wird die Bewegung des Motorankers auf die eigentliche Antriebsachse 11, jedoch mit bedeutend verlangsamter Bewegung und dementsprechend gröfserer Kraft übertragen.
Der selbstthätige Umschalter besteht entweder, wie aus Fig. 8 ersichtlich, aus einem um die Achse 17 drehbaren, nicht federnden Hebel 18, an dessen vorderes Ende der aus nicht oxydirenden Metallstreifen zusammengesetzte Contacttheil 19 festgenietet ist. An diesem Hebel ist die Elfenbeinrolle 20 drehbar befestigt. Auf der Oberseite des Hebels 18 befindet sich die Feder 21, welche sich an die Anschlagschraube 22 anlehnt und Hebel 18 abwärts drückt.
Unterhalb des Hebels 18 befindet sich eine auf der Achse 11 des Triebwerkes befestigte Scheibe 25 mit einer in eine sanfte Curve übergehenden Einkerbung 26, in welche sich, wenn sich dieselbe in der in Fig. 8 gezeichneten Lage befindet, das Röllchen 20 einsenkt und hierdurch das Anlegen des Contacttheiles 19 an die Contactschraube 23 gestattet. Bei Drehung der Scheibe 25 wird das Röllchen 20 aus der Einkerbung heraus und hierbei auch gleichzeitig der Hebel 18 nach aufwärts gehoben, der Contacttheil 19 an die obere Contactschraube 24 angelegt und die Feder 21 gespannt. Da die Stellung, bei welcher sich die Einkerbung 26 der Scheibe 25 gerade unterhalb des Röllchens befindet, einer bestimmten Lage des Signals entspricht, kann nur in dieser Lage Strom über den Contact 23 und die Feder 21 zu dem nächsten Signal geleitet werden, und wird hierdurch eine den Sicherheitsbestimmungen entsprechende Abhängigkeit der Signale unter sich erreicht. Soll jedoch, wie dies mitunter erforderlich ist, der Contact für eine Stellung des abhängigen Signals sofort geschlossen werden, wenn der Contact für die andere Stellung des Signals unterbrochen ist, und so die Möglichkeit gegeben werden, die Rückstellung des Signals durchzuführen, ehe dasselbe noch seine Umstellung beendet hat, so kommt der in Fig. 9 dargestellte selbstthätige Umschalter zur Anwendung. Der um
die Achse 17 drehbare, in gleicher Weise wie früher mit dem in Achslagern drehbaren Röllchen 20 aus Elfenbein versehene Hebel 18 trägt diesmal keinen federnden Contacttheil, sondern es liegt die Contactschraube 27 des durch die einstellbare Spiralfeder 28 nach abwärts gedrückten horizontalen Armes des schwenkbaren Winkelhebels 29, 30 unmittelbar auf dem Hebel 18 auf und schliefst mit demselben den Contact. Dreht sich die Scheibe 25, so hebt sich das Röllchen 20 aus der Einkerbung 26 und mit ihm der Hebel 18 nach aufwärts. Hierdurch wird aber auch der Hebelarm 29 nach aufwärts gehoben und gelangt der Hebel 18 in Berührung mit der zweiten Contactschraube 31 und hebt nun den Hebelarm 29 noch ein Stückchen in die Höhe, wodurch der Contact zwischen 18 und 27 unterbrochen wird. Die beiden Contactschrauben 27 und 31 sind nun so eingestellt, dafs die eine Schraube stets den Hebel 18 verläfst, sobald derselbe die andere Schraube berührt; beim Hinaufgehen verläist also die Schraube 27 den Hebel .18, wenn die Contactschraube 31 den Hebel 18 berührt, und beim Hinabgehen verläist die Schraube 31 den Hebel 18, wenn die Schraube 27 mit dem Hebel .18 in Verbindung tritt. Die Schraube 31 ist in den Hebelarm 29 isolirt eingesetzt und geht von derselben ebenso wie von der Schraube 27 und dem Hebel 18 ein isolirtes biegsames Kabel zu den vorgesehenen Verbindungspunkten ab. Bei diesem Umschalter wird daher der Contact für die entgegengesetzte Stellung des abhängigen Signals stets sofort geschlossen, sobald sich das Signal, welches die Abhängigkeit bedingt, in Bewegung setzt, so dais die Umsteuerung des abhängigen Signals auch für diesen Fall itnd nicht blos für die Ruhelage ermöglicht ist.
An Stelle des beschriebenen Umschalters gelangt für gewisse Zwecke der Linienverbinclung auch der in den Fig. 10, 11 und 12 dargestellte selbsttätige Umschalter vortheilhaft zur Anwendung.
: Dieser Umschalter besitzt eine aus hartem Isolationsmaterial hergestellte Scheibe 32, welche auf der oberen Triebachse 11 des Blockapparates festgekeilt ist, so dafs sie sich mit derselben drehen mufs. Sowohl an dem Umfange, als auf der Vorder- und Rückseite der Scheibe 32 ist. je ein bogenförmiges Metallstück 33,34 und 35 befestigt. Die beiden Contactstücke 34 und 35 liegen an den entgegengesetzten Planflächen einander genau gegenüber und sind durch Metallschrauben mit einander leitend verbunden. An das obere Metallstück 33 lehnen sich, durch je eine Feder nach abwärts gedrückt, in der einen Endlage der Scheibe die beiden Contactklötze 36 und 37 an und stellen die leitende.Verbindung zwischen den Leitungen 39 und 40 her. Bei der entgegengesetzten, durch Strichlinien in Fig. 10 angedeuteten Lage der Scheibe 32 ist diese Verbindung unterbrochen.
Zur Herstellung der Leitungsverbindungen zwischen 41, 42 oder 43,44 sind, den beiden Endlagen des Umschalters entsprechend, an geeigneten Stellen je zwei einander gegenüberliegende, äufserst kräftige Blattfedern 45,46 bezw. 47, 48 angebracht, welche ihren oberen Contacttheil fest an die Ebonitscheibe 32 anpressen und in der entsprechenden Lage des Umschalters durch die beiden Metallstücke 34, 35 leitend mit einander verbunden werden.
Entsprechend dem thatsächlichen Bedarf sind daher je nach der Lage des Umschalters entweder die Leitungen 39, 40 und 43, 44 oder blos die Leitungen 41,42 gegenseitig verbunden.
Bei den im Vorhergehenden beschriebenen Umschaltern ist die Anordnung des Elektromotors der Blockapparate stets so getroffen, dafs die Windungen der Feldmagnete einerseits mit der Leitung, andererseits vermöge der Contactfedern der Umschalter mit dem Inductor des Motors unmittelbar verbunden sind.
Hierdurch entstehen, wenn der Contact, welcher die Leitung mit der Stromquelle verbindet, langer geschlossen bleibt, als dies zur Umstellung des Motors von der einen Endlage in die andere nothwendig ist, bedeutende Stromverluste. Um diese Verluste zu verhindern, wird mit dem Triebwerk des Blockapparates ein in Fig. 13 dargestellter Umschalter in Verbindung gebracht, welcher, sobald das Hauptzahnrad 16 bezw. 14 eine halbe Umdrehung vollführt, die Verbindung des Inductors oder Rotors mit der dieser Drehrichtung entsprechenden Windung der Feldmägnete unterbricht, hingegen aber die Verbindung des Rotors mit der der entgegengesetzten Drehrichtung entsprechenden Feldmagnetwindung herstellt.
Der Umschalter selbst besteht (Fig. 13) aus einem um eine im Gestell des Blockapparates gelagerte Achse 49 drehbaren Schaukelhebel 50, 51, welcher in einer seiner beiden Endlagen mit einer der beiden Contactfedern 52, 53 in leitender Verbindung steht.
Diese beiden Federn haben nahe ihren freien Enden eine Einkerbung, in welche sich das Ende des betreffenden Hebelarmes, wenn er an die Feder angedrückt wird, hineinlegt, wodurch ein Rückweichen dieses Hebelarmes nach Aufhören des Druckes so lange ausgeschlossen ist, bis er nicht durch eine Gegenkraft herausgedrückt wird.
Dieser Umschalter wird durch eine in das oberste Zahnrad 16 eingesetzte isolirte Rolle .54. bewegt. Da dieses Zahnrad nur je eine
halbe Umdrehung abwechselnd von rechts nach links und von links nach rechts machen kann, wird dieser Stift entweder den Hebelarm 50 oder 51 treffen und denselben in eine der beiden Endlagen bringen.
Da nun die beiden Hebelarme circa i6o° zu einander geneigt sind, wird beispielsweise bei der Drehung von links nach rechts die Rolle 54 den Arm 51 früher treffen, als das Rad die halbe Umdrehung vollendet hat. Die Rolle drückt hierbei den Arm 51 nach abwärts und hebt den Arm 50 früher von der Contactfeder 52 ab, ehe der Contact 51, 53 geschlossen ist. Hierdurch wird aber der Strom für diese Drehrichtung unterbrochen, wodurch auch der Drehimpuls für den Motor früher aufhört, als das Hauptrad 16 die vorgeschriebene halbe Umdrehung vollendet hat.
Allein die angesammelte lebendige Kraft reicht hin, um infolge der Trägheit dieses Rad in die Endlage zu bringen, wobei sich auch der Contact zwischen 51, 53 herstellt. Jede der beiden Contactfedern ist mit einer der beiden P'eldmagnetwindungen, der Hebel 50, 51 hingegen durch eine Schleiffeder des Collectors mit der Windung des Inductors in Verbindung. Für bestimmte Zwecke gelangt auch der Doppelhebelumschalter (Fig. 14) zur Anwendung. Dieser Doppelhebelumschalter, welcher auf einer Platte im Innern des Stellwerkgehäuses befestigt ist, besteht aus zwei um die Achsen 115 schwenkbaren Hebeln 116, 117, die durch eine von denselben isolirte Querstange 118 verbunden sind. Ferner aus den gleichfalls isolirt befestigten Contactstücken 119, 120, 121, 122, von denen in den beiden Endlagen des Umschalters entweder 119 und 121 oder 120 und 122 mit den Hebeln 116 und 117 in leitender Verbindung stehen. Die Umstellung des Umschalters wird durch einen auf der Welle 11 des Triebwerkes isolirt befestigten Arm 123 bewerkstelligt; auf dieser Welle ist der Winkelhebel zur Uebertragung der Bewegung des Elektromotors auf den Semaphorarm festgekeilt.
Da dieser Arm die hin- und herschwingende Bewegung der Welle 11 mitmachen mufs, sich also abwechselnd von rechts nach links und von links nach rechts dreht, so nimmt er auch abwechselungsweise die Hebel 116 und 117 mit, wobei stets der andere Arm der Bewegung folgen mufs. Die beiden Hebel 116 und 117 sind in solcher Entfernung von einander angeordnet, dafs der Arm 123 anfangs leer läuft und erst gegen Ende seiner Bewegung den einen oder anderen Hebel mitnimmt.
Die Uebertragungsvorrichtung ist aufserhalb des Triebwerkgehäuses angeordnet und besteht, wie aus den Fig. 1 und 2 ersichtlich, aus der auf dem Aufsenende der Welle 11 aufgekeilten Kurbel 55, deren Kurbelzapfen 56 in einen Längsschlitz des um die Achse 57 drehbaren Winkelhebels 58, 59 eingreift und denselben, je nach der Drehrichtung der Welle 11, in die mit 58 oder 581 bezeichnete Lage bringt, welche den Endstellungen J s1 des Semaphorarmes entsprechen. Die Länge und Lage des Schlitzes ist nun so bemessen, dafs der Kurbelzapfen sich bei jeder Umstellung am unteren Ende des Schlitzes befindet und in dieser Lage der Kurbelarm senkrecht zu dem Hebelarm 58 zu stehen kommt, so dafs jeder Druck, welcher auf diesen Hebelarm mittelbar oder unmittelbar ausgeübt wird, durch die Achse 11 aufgenommen und aufgehoben, somit eine Drehung der Kurbel unmöglich gemacht wird. Es ist also bei diesen Endstellungen der Semaphorarm festgehalten und kann durch äufsere Einflüsse nicht aus seiner Lage gebracht werden. Die Uebertragung der Bewegung des Hebelarmes 58 auf den um die Achse 60 drehbaren Semaphor s erfolgt durch den Arm 59, dessen Ende ebenso wie der rückwärtige Arm des Semaphore mit der Zugstange 61 gelenkig verbunden ist.
Eine einfachere Form der Uebertragung der Bewegung der Motorwelle auf den Semaphor ist in Fig. 3 zur Darstellung gebracht. Hier ist der Semaphor s einarmig und dreht sich um die Achse 60. In den Längsschlitz desselben greift gleichfalls der Kurbelzapfen 56 der auf der Welle 11 des Triebwerkes befestigten Kurbel 55 ein, und ist die Länge und Lage des Schlitzes im Semaphorarm .? genau so bemessen, dafs in den beiden Endstellungen des Semaphorarmes, d. h. horizontal und 45 ° nach aufwärts gerichtet, jeder auf denselben ausgeübte Zug oder Druck von der Welle 11 aufgenommen wird, so dafs hierdurch eine Umstellung des Signals unmöglich gemacht ist.
Die Fig. 4 und S zeigen einen gegenüber dem Stellwerk vereinfachten Blockapparat, welcher durch ein Gehäuse nach aufsen abgeschlossen ist. Im Innern des Gehäuses ist eine Querschiene 62 und unterhalb derselben der vierpolige umsteuerbare Elektromotor m mit dem Anker r angeordnet, dessen Einrichtung jener des Motors bei der Anordnung Fig. 1 und 2 gleicht, mit dem Unterschiede jedoch, dafs die Polschuhe aus Schmiedeisen hergestellt und mit dem Gehäuse verschraubt sind. Die Bewegung des Ankers r wird durch Rad 13 auf ein mit der Welle 10 verkeiltes Zahnrad 14 übertragen, welches auf der inneren Planfläche einen Anschlagstift 63 trägt, der sich in den beiden um i8o° abstehenden Endlagen des Zahnrades 14 in die eine oder andere der beiden Ausnehmungen 64 und 65 des Anschlagklotzes 66 hineinlegt und hierdurch dieses Zahnrad an der Weiterdrehung verhindert.
Auf der Welle io des Zahnrades 14 sitzt die hinter einer verglasten, halbmondförmigen Oeffnung 67 des Gehäuses sichtbare Signalscheibe 68, deren eine Hälfte roth, die andere Hälfte weifs gestrichen ist. Bei der einen Grenzstellung des Zahnrades erscheint die das Haltsignal bildende rothe Hälfte, bei der anderen Grenzstellung die das Freisignal bildende weifse Hälfte hinter der verglasten Oeffnung.
Auf der Welle 10 sitzt ferner eine aus Isolirmaterial, vortheilhaft aus Hartgummi hergestellte Contactscheibe 69, deren Umfang das Metallsegment 70 trägt, welch' letzteres in der einen Grenzstellung (siehe Fig. 5) die beiden an die Leitung angeschlossenen Federn 71 leitend mit einander verbindet, während die letzteren bei der anderen Grenzstellung des Segmentes von einander elektrisch isolirt sind.
Umschalter und Contacttaster.
Die Zeitdauer, welche zum einmaligen Umstellen der bisher üblichen Blockapparate von »Frei« auf »Halt« oder umgekehrt erforderlich ist, schwankt zwischen 2 und 5 Secunden, während welcher Zeit der elektrische Strom ohne Unterbrechung den Elektromotor durchflieisen muis. Um nun zu verhindern, dafs der Strom zu kurze Zeit den Elektromotor antreibt, ist es bei der Bedienung der Blockapparate durch eigene Wärter nothwendig, dieselben zu zwingen, hinlänglich langen Stromschlufs zu geben, zugleich aber auch den Strom rechtzeitig zu unterbrechen, um an Strom zu sparen.
Zur Erreichung dieses Zweckes kann vortheilhaft der gleichfalls in den Fig. 4 und 5 dargestellte, unterhalb des Blockapparatgehäuses angeordnete mechanische Umschalter dienen, dessen Einrichtung jedoch keinen Bestandtheil vorliegender Erfindung bildet.
Derselbe besteht aus einem Schaltrad 72, dessen eine Planfläche mit zwei diametral gegenüberstehenden Stiften 73 versehen ist. Neben dem Schaltrade ist ein um 74 schwenkbarer, unter dem Zuge der Feder 75 stehender Winkelhebel 76 angeordnet, dessen längerer Arm 77 beim Abwärtsschwenken sich zwischen die beiden federnden Contacte 78 und 79 einschiebt und daher den Stromschlufs herbeiführt.
Die Drehung des Schaltrades (im Sinne des Uhrzeigers) wird durch einen mit Handgriff versehenen Schalthebel 80 herbeigeführt, dessen Schaltklinke 81 in das Rad 72 eingreift, so dafs dieselbe bei der Verschwenkung des Hebels 80 nach links (Fig. 5) die Drehung des Rades 72 bewirkt. Die Rückdrehung dieses Rades wird durch eine zweite Klinke .82 verhindert.
Die Feder 75 hat das Bestreben, den Hebelarm 77 mittels einer Verstärkung oder eines vollen Theiles 83 an den jeweilig oben befindlichen Stift 73 angedrückt zu halten.
Wird nun das Schaltrad im Sinne des Uhrzeigers gedreht, so drückt dieser Stift den Hebelarm 77 nach abwärts zwischen die Contacte 78 und 79 hinein, wobei eine relative Verschiebung des Stiftes längs der oberen Grenzfläche des Armes 77 stattfindet.
Der Hebelarm bleibt nun so lange zwischen den Contacten 78 und 79, bis der Stift zu einem an der Innenfläche des Armes 77 vorgesehenen Ausschnitt 84 gelangt, in welchem Augenblicke der Hebelarm 77 seine Stützung auf dem Stift verliert und die mittlerweile gespannte Feder den Arm 77 über den Stift hinaus nach oben schnellt, wodurch der Strom wieder unterbrochen wird.
Will der Wärter Stromschlufs herbeiführen, so mufs er den Schalthebel so lange hin- und herbewegen, bis der Stift des sich hierbei drehenden Schaltrades zum Ausschnitt 84 des Hebelarmes 77 gelangt, in welchem Augenblicke der Strom wieder unterbrochen wird.
Die Zahl der Sperrzähne des Schaltrades und die Stellung des Ausschnittes im Hebelarm ist so gewählt, dafs selbst bei rascher Hin- und Herbewegung des Schalthebels der Stromschlufs durch die beiden Contacte 78 und 79 im Verein mit dem Arm 77 mindestens 10 Secunden lang dauert.
Obwohl der Wärter durch das Geräusch, welches der ausgelöste Hebelarm 77 beim Hinaufschnellen verursacht, über die Beendigung der Umstellung hinreichend verständigt wird, ist es dennoch zwecks sicherer Controle zu empfehlen, den Hebel 76,77 mit einem durch einen Bogenschlitz des Schutzkästchens 85 nach aufsen dringenden Zeiger 86 zu versehen, wie dies in Fig. 5 rechts ersichtlich ist.
Für jeden Blockposten sind zwei Umschalter dieser Art nothwendig, von denen der eine zur Umstellung des eigenen Signals auf »Halt«, der andere zur Umstellung des zunächst nach rückwärts gelegenen Signals auf »Frei« dient. Diese beiden Umschalter sind entweder, wie in der Zeichnung dargestellt, unmittelbar mit dem Blockapparat verbunden oder, wenn dies wünschenswerth erscheint, an einem beliebigen anderen Orte angebracht.
Zieht man es vor, dem bisherigen Vorgange bei der Blocksignalisirung entsprechend, die Umstellung der Signale (Strecken- und Blockirungssignale) durch den Wärter selbst besorgen zu lassen und die Elektricität blos dazu zu verwenden, die Stellvorrichtung für diese Streckensignale zu beeinflussen bezw. festzustellen oder auszulösen, je nachdem das optische Signal (Signalscheibe 68) des Blockapparates. auf »Halt« oder auf »Frei« steht,
so wird die in den Fig. 6 und 7 dargestellte Einrichtung gewählt. .
Auf der Welle .10 sitzt hinter dem Zahnrad 14 ein.Daumen oder Excenter 87, welcher ■innerhalb einer Gabel 88 der in den Führungen
89 senkrecht auf- und abbeweglichen Stange
90 angeordnet ist, wie Fig. 7 zeigt.
Die Stange 90 wird in dem Falle, als der Daumen, wie dargestellt, seine Tieflage einnimmt, durch eine Feder 91 nach abwärts gezogen und reicht sodann durch den Boden des Triebwerkgehäuses in den mit dem letzteren verbundenen Untersatz 92 und in einen Schlitz 93 des auf dem Griffhebel 94 befindlichen -Bogenstückes 95 hinein, wodurch dieser Griffhebel in seiner Stellung festgehalten wird. Der zweite Arm 96 des winkelförmigen Griffhebels ist in üblicher Weise mit dem Streckensignal oder einer anderen zweier mafsgebender Endstellungen fähigen Vorrichtung (Weiche, Zugschranken u. s. w.) derart verbunden, dafs der Winkelhebel blos bei der »Halt«-Stellung des Streckensignals in der beschriebenen Weise verriegelt werden kann.
Da das Bogenstück 95 von aufsen nicht zugänglich ist. so kann ein unbeabsichtigtes Verstellen des verriegelten Winkelhebels nicht mehr erfolgen. Ist es übersehen worden, diesen Hebel ganz umzulegen, so stützt sich die Stange 90 auf eine volle Stelle des Bogenstückes 95 und kann erst dann in den Einschnitt desselben einfallen, wenn der Hebel in die »Halt«-Stellung gebracht ist.
Ein derartiges Versehen kann keine weiteren -Folgen haben, als dafs ein Zug bei dem nächstgelegenen rückwärtigen Semaphor aufgehalten würde, indem die Freigabe durch entsprechende Anordnung von Contacten an die Bedingung geknüpft ist, dafs der betreffende ■Wärter vorerst seinen eigenen Semaphorarm auf »Halt« stellt, denselben sodann durch ■ Stellen des Blockapparates auf »Halt« in .dieser Lage verriegelt. Erst dann vermag er Stromschlufs zur Freigabe des nächsten entgegen der Fahrtrichtung gelegenen Signals zu geben.
Befindet, sich der Apparat in der »Halt«- Stellung, so kann er nur von dem in der Fahrtrichtung nächstgelegenen-Blockposten wieder auf »Frei« gestellt werden. In diesem Falle dreht sich der Daumen 87 nach aufwärts, hebt hierbei die Gabel 88 und daher auch die Stange 90 in die Höhe und spannt gleichzeitig die Feder 91. Da sich der Daumen hierbei nur um i8o° dreht, so kann die Stange 90 selbstverständlich so lange nicht nach abwärts gehen, bis sich der Daumen wieder nach ent-. gegengesetzter Richtung gedreht hat.
In dem Untersatz 92 ist gleichfalls nach aufsen abgeschlossen der Contactgeber 97 mit tden - Contactf edern- -98 und 99 untergebracht.
Dieser Contactgeber ist auf der Achse 100 des Stellhebels 94,96 (Fig. 7) isolirt befestigt, so dafs er den Bewegungen dieses Hebels folgen mufs, wodurch die Freigabe des rückwärtigen Signals von der. bestimmten Lage des Stellhebels abhängig gemacht ist, indem der dieser Lage entsprechende Contactschlufs. erst nach erfolgter Umstellung des Hebels hergestellt wird. .
Als Elektricitätsquellen können Dynamomaschinen, kräftige Inductoren sowie Akkumulatorenbatterien verwendet werden. Galvanische Batterien können nur ausnahmsweise dort in Gebrauch kommen, wo es sich um einfache Rückmeldungen oder Controlsignale handelt. Diese Elektricitätsquellen können entweder bei jedem Signalposten oder auch auf dem fahrenden Zuge angeordnet werden. In ersterem Falle sind so viele Elektricitätsquellen erforderlich, als Signalposteil vorhanden sind. Im zweiten Falle genügt eine Elektricitätsquelle für sämmtliche Signalposten, mit Ausnahme der Stationen, welche mit den Aus- und Einfahrtsignalen arbeiten, daher auch die hierzu erforderliche Betriebskraft zur Verfugung haben müssen. Werden Dynamomaschinen oder kräftige Gleichstrominductoren benutzt, so ist in Aussicht genommen, dieselben durch eine aufgespeicherte Kraft, beispielsweise durch ein Gewicht, in Antrieb bringen zu lassen, um einen stets gleichmäfsigen Strom zu erhalten. Ist die Dynamomaschine auf dem Zuge untergebracht, so wird der Antrieb derselben zweckmäfsig durch die Zugbewegung selbst bewirkt und, um eine stets gleiche Stromstärke zu erhalten, eine Akkumulatorenbatterie als Ausgleichs- und Pufferbatterie verwendet. Es sind jedoch hier in erster Linie die Verwendung von Akkumulatorenbatterien auf dem Zuge in Aussicht genommen, da die Capacität einer. Batterie von 25 Elementen ausreichend ist, um 160000 Signalumstellungen durchzuführen.
Aus dem gleichen Grunde können auch für Stationsbetrieb solche Batterien mit Vortheil -verwendet werden. .
. Im Nachfolgenden ist die Anordnung und Schaltung der vorbeschriebenen Einrichtung zum Zwecke der. Sicherung der Eisenbahnzüge beim Fahren in Raumdistanz .näher beschrieben. Beim Fahren der Züge zwischen zwei einen Streckenabschlufs bildenden Stationen in Raumdistanz sind folgende . Bedingungen zu erfüllen.
i. Für die Ausgangsstation:
Der Ausfahrtssemaphor mufs sofort nach dem Vorbeifahren eines ausfahrenden Zuges auf »Halt« gestellt .werden und darf nicht früher auf »Frei« zurückkehren, ehe der ausgefahrene Zug an dem nächsten. Blockposteti
vorbeifährt und der zugehörige Semaphor die Stellung »Halt« eingenommen hat.
Die Station mufs aber, wenn der Ausfahrtssemaphor auf »Frei« steht, jedesmal in der Lage sein, denselben auf »Halt« und sodann, wenn das der Ausfahrt eines Zuges sich entgegenstellende Hindernifs beseitigt ist, wieder auf »Frei« stellen zu können.
2. Für die Eingangsstation und den Stationsabschlufs:
Die Station mufs jederzeit über die Stellung des zum Stationsabschlufs gehörenden, als Einfahrtssignal dienenden Semaphore unterrichtet sein. Sie mufs ferner in der Lage sein, diesen Semaphor nach Bedarf auf »Halt« oder »Frei« zu stellen. Aufserdem mufs der Einfahrtssemaphor nach Vorbeigehen eines jeden Zuges auf »Halt« gestellt werden. Die Station mufs aufserdem eine sichere Controle über die jeweilige Stellung des Ein- und Ausfahrtssignals haben.
3. Für die Streckenblocks:
Der zugehörige Semaphor oder das sonstige Signal mufs nach Vorbeifahren eines jeden Zuges auf »Halt« gestellt werden und in dieser Lage so lange verbleiben, bis der Zug am nächsten Blockposten vorübergefahren ist und das demselben zugehörige Signal auf »Halt« gestellt ist.
In den schematischen Darstellungen (Fig. 15 bis 19), welche das Zusammenwirken der einzelnen Theile für den Fall veranschaulichen sollen, dafs die Stellung der Signale durch den Zug selbstthätig erfolgt, die Stromcjuelle sich auf dem Zuge befindet und die Stellapparate (Fig. 1), die Automaten (Fig. 8, 9 oder 13) für die Blockposten, die Blockapparate (Fig. 4 und 5) mit den. gleichen selbsttätigen Umschaltern für die Stationen, sowie isolirte Contactschienen üblicher Art zur Anwendung gelangen, sind die einzelnen Theile für jeden Blockposten gleich bezeichnet, und zwar:
der umlaufende Anker des Elektromotors mit r\
die Magnetpole, welche bei Stromdurchlauf die »Halt«-Stellung des Semaphore hervorrufen, mit h;
die Magnetpole, welche bei Stromdurchlauf die »Frei«-Stellung des Semaphore hervorrufen, mit ./;
die selbsttätigen Umschalter (Fig. 8) mit a, und die von Hand zu bedienenden Umschalter mit u;
die Elektrieitätsquellen mit q und qw ;
die in üblicher Weise angeordneten Contactschienen mit c und dy
die Erdleitungen mit e-
Für den Betrieb der Streckenblockapparate ist die Elektricitätsquelle auf dem Zuge gedacht und giebt dieselbe den Strom beim Fahren desselben über die Schienencontacte durch einen Schleifbügel, eine Bürste oder eine Rolle an die zugehörigen Leitungen ab, wobei die Erdverbindung durch die Räder und die Fahrschienen hergestellt wird. Die Lage der einzelnen Theile für die eine Fahrtrichtung ist so gezeichnet, als wenn sich in der offenen Strecke kein Zug befinden würde.
Die Fig. 15 bis 19 geben eine vollständige Anlage nur für ein Geleise.
Wie aus den genannten Figuren ersichtlich, sind in jedem Streckenblock nebst dem Motor und dem Automaten zwei Contactschienen der beschriebenen Art angeordnet,· von denen die erste c in der Ausfahrtsrichtung mit der Haltwicklung h des Motors verbunden ist, während die zweite Contactschiene d an den festen Gegencontact χ des selbsttätigen Umschalters α angeschlossen ist, dessen beweglicher Contacttheil y (Hebel· 18 bezw. 29,30) mit dem Motor eines der vorhergehenden Streckenblocks verbunden ist, wodurch eine gegenseitige Abhängigkeit der zu stellenden Semaphore oder Signale erzielt wird.
Im Nachfolgenden sind die einzelnen Arbeitsstellungen der Blocksignaleinrichtung beim Ausfahren eines Zuges aus der (linken) Station beschrieben, und sind die in Betracht kommenden Stromläufe durch stärker gezogene Linien angedeutet.
1. Die Ausgangsstation I läfst den Zug nicht ausfahren, indem der Umschalter u auf 1 gestellt wird. Der Strom der Batterie q geht vom -)- -Pol derselben über Contact χ (welcher den Theilen 23, 24 bez\v. 27, 31 in Fig. 8 und 9 entspricht) zu u, 1 und über h, r, e zurück zur Batterie. Der Semaphor .? ist dadurch auf »Halt« gestellt (Fig. 15).
2. Die Ausgangsstation I läfst den Zug ausfahren, indem ω auf 2 gestellt wird. Der Strom geht sodann von q über x, u, 2 zu /, r, e des Ausfahrtsblockes II, zurück zur Batterie, der Semaphor stellt sich auf »Frei« (Fig. 15).
3. Der Zug fährt aus der Station über die erste isolirte Contactschiene c. Der Strom der Zugbatterie qx geht von c, h, r, e des Ausfahrtsblockes II zurück zur Batterie. Der Semaphor s geht auf »Halt« zurück. Da u eine Zwischenstellung einnimmt, kann der Strom nicht über u gehen. Gleichzeitig mit r dreht sich auch Automat α des Ausfahrtsblockes II und schliefst den Contact bei χ von II (Fig. 16).
4. Der Zug befährt die zweite isolirte Schiene d. Semaphor j von II steht auf »Halt«, Contact χ des Ausfahrtsblockes II ist geschlossen. Der Strom geht von qx über d, χ von II zu h, r, e der Ausfahrtsstation I und zurück zu qw. Anker r und Automat α in der Station I stellen sich auf »Halt«, Contact χ in I wird unterbrochen und die Station ver-
mag den Semaphor .? im Block II nicht mehr zu beeinflussen (Fig. 16).
5. Der Zug befährt die erste isolirte Schiene c des ersten Streckenblockes III. Der Strom geht von qx über c, h und r des Streckenblockes III zurück zu qx. Der Semaphor .? dieses Streckenblockes wird auf »Halt« gestellt, Automat α in III gedreht, wodurch der Contact χ in III geschlossen wird. Alle anderen Stellungen bleiben unverändert(Fig. 17).
6. Der Zug fährt über die zweite isolirte Schiene d des ersten Streckenblockes III. Der Strom geht von qx, d, χ in III zu Station I, über /, r und e von I zurück zu qx. Der Anker r in I dreht sich auf »Frei« und demgemäfs wird χ des Automaten α in I geschlossen. Die Station I kann daher vermittelst des Umschalters u und der Batterie q den Ausfahrtssemaphor s nach Bedarf stellen und einen zweiten Zug ausfahren lassen (Fig. 17).
7. Der Zug befährt die erste isolirte Contactschiene c des zweiten Streckenblockes IV. Der Strom geht von qw über h, r, e in IV zurück zu qx ; der dritte Semaphor ί wird auf »Halt« gestellt, alle drei Automaten a a a in IV stellen sich um und schliefsen ihre bezüglichen unteren Contacte χ χ χ (Fig. 18).
8. Der Zug befährt die zweite isolirte Contactschiene d des zweiten Streckenblockes IV. Der Strom geht sodann von qx über den ersten Contact χ (links) zu f, r, e des ersten Streckenblockes. III zu qx zurück. Der Semaphor s im Streckenblock III wird auf »Frei« gestellt und unterbricht Contact χ des Automaten a in III (Fig. 18).
9. Die Einfahrtsstation V stellt den Einfahrtssemaphor / auf »Frei«, und zwar mittels des Umschalters η in V, welcher auf 2 gestellt wird. Der Strom (Fig. 18) geht von q (V) über u, 2 der Station V, über den unteren Contact des letzten Automaten (rechts) in den Stationsabschlufsblock IV zu /, r, e dieser Blockstation IV und von hier zurück zur Batterie q in V.
Der Semaphor j in IV stellt sich auf »Frei«, alle Automaten α in IV stellen sich um (Fig. 19), so dafs die oberen Contacte geschlossen werden. Nun geht der Strom von q, u der Station V zum obersten Contact χ des letzten Automaten α in IV und von hier zu /, r der Eingangsstation V und zurück zu q in V. Anker r des Motors in V wird auf »Frei« gedreht und zeigt in der Station an, dafs der Semaphor auf »Frei« steht.
10. Die Station stellt den Einfahrtssemaphor j auf »Halt«, und zwar mittels ihres Umschalters u, welcher auf 1 gestellt wird. Der Strom geht (Fig. 19) von q über u in V, 1, Contact χ des mittleren Automaten a in IV, h, r und e in IV zu e in V und zu q in V zurück.
Der Semaphor j in IV stellt sich daher auf »Halt«. Alle drei Automaten a a a in IV schliefsen die unteren Contacte χ χ χ und nun geht der Strom von q in V über u, 1, den unteren Contact χ im mittleren Automaten a des Blockes IV, h, r der Station V, unmittelbar zu q in V zurück, r in V wird auf »Halt« gestellt und zeigt der Station an, dais der Einfahrtssemaphor in IV auf »Halt« steht.
Die auf dem Zuge befindliche Stromquelle kann jedoch in Wegfall kommen, wenn die in den schematischen Fig. 20 bis 25 und 26 bis 38 dargestellte Schaltung oder Verbindimg der einzelnen Apparate unter einander und mit den Leitern und den Elektricitätsquellen angewendet wird.
In den schematischen Fig. 20 bis 25, welche nur für eine Fahrtrichtung, und zwar von links nach rechts Geltung haben, ist stets der Stromlauf für den Verkehr eines Zuges über die ganze Strecke zwischen zwei Stationen für jede einzelne Zugphase veranschaulicht und durch stärkere Linien ersichtlich gemacht. Für alle diese Figuren wurde eine einheitliche Bezeichnung der einzelnen Apparate bezw. Apparatbestandtheile gewählt, und zwar bezeichnen r die Anker der Blockapparate, h die Windungen der Feldmagnete, durch welche der Blockapparat bei Stromdurchlauf auf »Halt«, f die Windungen der Feldmagnete, durch welche der Apparat bei Stromdurchlauf auf »Frei« gestellt wird, y und χ sind die Contacthebel und Contactpunkte, a die Automaten, durch welche die Umlegung dieser Hebel bei Drehbewegung des Elektromotors erfolgt. Diese Automaten sind nur durch einen einfachen Plebel y angedeutet.
u sind von Hand zu stellende Umschalter, q die Elektricitätsquellen, e die Erdverbindungen, c d entweder in das laufende Geleise oder zwischen die beiden Schienenstränge verlegte isolirte ■ Schienen, ^ die zu den einzelnen Blockposten zugehörigen Semaphore und endlich / die Stellapparate für jene Blockschaltung, bei welcher die Umstellung des Semaphors von Hand aus erfolgt (Fig. 26 bis 38).
Die allgemeine Anordnung ist so getroffen, dafs die oberhalb jedes Blockapparates verzeichneten Contacthebel und Contacte als von diesen umgeschaltet zu betrachten sind; das Gleiche gilt auch für die Contacthebel und Contacte, welche bei mechanischer Umstellung der Signale durch den Stellapparat-direct verstellt werden.
Die von Hand zu stellenden Umschalter u werden stets durch eine mechanische Kraft, wie eine Feder u. s. w. in der neutralen Mittellage erhalten und müssen bei Verstellung immer mit einer gewissen Kraft auf die Contactpunkte ι und 2 geschoben werden. Nach Aufhören dieser Einwirkung von aufsen
kehren diese Umschalter stets in die Mittellage zurück.
Die Stellung dieser Umschalter auf Punkt ι bedeutet immer die Haltstellung, die Stellung auf Punkt 2 immer die Freistellung des zugehörigen Blockapparates. Diese nach zwei Richtungen hin wirkenden Umschalter können durch zwei der in den Fig. 4 und S dargestellten, nach einer Richtung hin wirkenden Umschalter ersetzt werden, ohne dafs hierdurch die gesammte Schaltungsanordnung eine Aenderung erfährt.
Zur jeweiligen Kennzeichnung der Lage der einzelnen Blockapparate wurden die mit r bezeichneten Anker für die Haltstellung in ihrer Kreisfläche schraffirt, so dafs die weifse Scheibe die Freistellung andeutet. In Wirklichkeit wird dies nicht direct durch den Anker, sondern durch die in Fig. 4 und 5 dargestellte, an der oberen Zahnradachse befestigte, das optische Signal bildende Scheibe bewirkt.
In den Fig. 20 bis 25 ist eine Schaltung für eine selbstthätige Bedienung der Streckenblockapparate durch den vorbeifahrenden Zug dargestellt. Hierbei bedarf der Zug gar keiner Einrichtung, da der Stromschlufs durch Räder und Achsen des Zuges bei Befahren der einander gegenüberliegenden, mit den Leitungen entsprechend verbundenen isolirten Schienen c und d hergestellt wird. Diese Schienen sind in das laufende Geleise eingefügt und bilden daher einen wesentlichen Bestandteil desselben. Bei Verfolg des Stromlaufes ist die Lage der Signale, sowie der Contacthebel y für den Beginn der Verstellung so anzunehmen, wie dieselbe in der Hauptfig. 20 dargestellt ist, indem hier die Umstellung als bereits durchgeführt erscheint.
Bei dieser Anordnung befinden sich nur zwei Elektricitätsquellen und wird der Strom den einzelnen Blockposten von diesen Elektricitätsquellen durch eigene Stromzuführungsleitungen / / zugeführt. Diese Leitungen durchlaufen nicht die ganze Strecke, sondern endigen für jede Seite bei demjenigen Blockposten, welcher der Mitte der Strecke zunächst gelegen ist, so dafs in diesem Falle diese Leitung von der Station I zur linken nur bis zum Streckenblockposten III und von der Station IV zur rechten nur bis zum Streckenblock IV reicht. Es ist daher die Möglichkeit gegeben, von nur drei stationären Batterien zwei Blockstrecken mit dem nöthigen Strom zu versehen, wodurch sich die Schwierigkeit der Erhaltung der Batterien wesentlich verringert. In allen nachfolgenden Darstellungen ist die gleiche Anordnung von blos in den Stationen befindlichen Elektricitätsquellen durchgeführt.
Bei dieser Anordnung kommen für. die Streckenposten die in Fig. 1 und 2 dargestellten Stellwerke in Verbindung mit dem in Fig. 8 und 9 oder den in Fig. 13 dargestellten Umschaltern und für die Stationen die in Fig. 4 und 5 dargestellten Blockwerke in Verbindung mit den gleichen Umschaltern zur Anwendung.
Nach der Darstellung in Fig. 20 sind alle Blockapparate und Semaphore in der Freistellung und ist kein Zug in der Strecke verkehrend gedacht. Es findet keine Stromcirculation statt.
Fig. 20. Die Station (Stationsblock I) legt den Taster u auf 1 und stellt den Ausfahrtsblock II auf »Halt«; Contact y χ in 1 wird geschlossen. Die Ausfahrt eines Zuges aus der Station wird verboten, ί in II steht auf »Halt«, r in II zeigt roth.
Fig. 20. Die Station (Stationsblock I) legt den Taster u auf 2, stellt Ausfahrtsblock II und Semaphor auf »Frei«, Contact y χ in II wird unterbrochen, Zug kann ausfahren, r in II zeigt weifs.
Fig. 21. Der Zug fährt aus der Station über die Schienen c in IL verbindet dieselben. Ausfahrtsblock II und Semaphor s in II stellen sich auf »Halt«. Contact χ y in II wird geschlossen, r in II zeigt roth.
Fig. 21. Der Zug fährt über die Schienen d in II, stellt Stationsblock I auf »Halt«; hierdurch wird Contact y χ in I unterbrochen, die Station kann den Ausfahrtsblock II nicht mehr auf »Frei« stellen, r in I und II zeigen roth. Fig. 22. Der Zug fährt über die Schienen c in ITI, stellt Streckenblock III und Semaphor s in III auf »Halt«, Contact y χ in III wird geschlossen, r in I, II und III zeigen roth.
Fig. 22. Der Zug fährt über die Schienen d in III, stellt Stationsblock I auf »Frei«, Contact y χ in I wird wieder geschlossen. Die Station kann Semaphor j in II auf »Frei« stellen und einen Folgezug ausfahren lassen. r in II und III zeigen roth.
Fig. 23. Der Zug fährt über die Schienen c in IV, stellt Streckenblock IV und Semaphor ^ in IV auf »Halt«. Contact y χ in IV wird geschlossen, r in II, III und IV zeigen roth.
Fig. 23. Der Zug fährt über die Schienen d in IV, stellt Streckenblock III auf »Frei«, Contact y χ in III wird unterbrochen, Folgezug kann in die Blockstrecke III einfahren, r in II und IV zeigen roth.
Fig. 24. Der Zug fährt über die Schienen c in V, stellt Statioiisabschlufsblock V auf »Halt«, unterer Contact y χ und oberer Contact y χ in V wird geschlossen. Mittlerer Contact y χ in V wird unterbrochen, r in II, IV und V zeigen roth.
.. Fig. 24. Der Zug fährt über die Schienen d in V, stellt Streckenblock IV auf »Frei«, Contact in.IV wird unterbrochen, Folgezug kann in diese Blockstrecke einfahren, r in II und V zeigen roth. ■
Fig. 25. Die Eingaiigsstation (Stationsblock VI) stellt Umschalter u in VI auf 2 und dadurch Semaphor .? in V auf »Frei«. Der Zug kann in die Station einfahren. Mittlerer Contact y χ in V wird geschlossen. Unterer Contact y χ und oberer Contact y χ in λ^ werden unterbrochen. Nur r in II zeigt roth.
Fig. 25. Die Eingangsstation (Stationsblock VI) stellt Umschalter u auf 1, dadurch Semaphor ^ in V auf »Halt« und verbietet die Einfahrt des Zuges. Durch das Umstellen des Blockapparates auf »Halt« werden die oberen und unteren Contacte y χ in V geschlossen, der mittlere Contact y χ in V wird unterbrochen, ein Zweigstrom geht über den oberen Contact y χ in V" zum Stationsapparat und stellt denselben zur Controle auf »Halt«. r in II, V und VI zeigen roth.
Den schematischen Fig. 26 bis 38, welche die Stromläufe für die einzelnen Zug- und Bewegungsphasen darstellen, sind folgende Annahmen zu Grunde gelegt:
1. Sämmtliche Blockapparate sind auf selbstthätige Umschaltung des Elektromotors eingerichtet.
2. Sämmtliche Semaphore der Strecken-· blocks, sowie der Semaphor des Stationsabschlufsblockes sind von Hand zu stellen und werden elektrisch blockirt und deblockirt.
3. Der Ausfahrtssemaphor wird auf rein elektromechanischen! Wege in die beiden Endlagen gebracht und sowohl von der Station, als auch vom ausfahrenden Zuge umgestellt.
4. Die Stellung der eigenen Blockapparate auf »Halt« erfolgt stets selbstthätig durch den Zug, die Stellung derselben auf »Frei« nur durch den nächstfolgenden Wächter, indem er seinen Semaphor auf »Halt« und den Umschalter auf Contact stellt. Nur der Apparat des Ausfahrtsblockes und Stationseinfahrtsblockes können auch von der Station I bezw. VI gestellt werden. Der selbsttätige Umschalter wird durch den Hebel y und die Contacte χ schematisch dargestellt. Die nach Maisgabe der Combination erforderliche Schliefsung und Unterbrechung der Leitung wird durch die Federn η und die Automaten a in der Weise veranschaulicht, dafs die Verbindung der Federn η durch die schwarzen Kreissegmente den Stromschlufs, die entgegengesetzte Lage die Stromunterbrechung anzeigt.
Die jeweilige Lage des Blockapparates auf »Frei« oder »Halt« wird dadurch angedeutet, dafs der zugehörige Automat bei »Frei« weifs, bei »Halt« schwarz schraffirt erscheint. In den Darstellungen des Stromverlaufes ist stets die jeweilige Endlage der einzelnen Theile, Vfie dieselbe nach Durchführung der Function erscheint, dargestellt. Die Automaten α und Umschalter y nehmen daher immer die entgegengesetzte Lage ein, wie solche bei Beginn der Verstellung vorhanden war, worauf bei Verfolg des Stromverlaufes Rücksicht zu nehmen ist.
In den verschiedenen Fig. 26 bis 38 sind nur diejenigen Leitungen und Apparate dargestellt, welche für den jeweiligen Arbeitsgang der Blocksignaleinrichtung in Betracht kommen.
In Fig. 26 stehen sämmtliche Blockapparate und Semaphore auf »Frei«.
Fig. 27. Station I stellt Ausfahrtssemaphor.? in II auf »Halt«.
Fig. 28. Station I stellt Ausfahrtssemaphor auf »Frei«.
Fig. 29. Zug stellt Ausfahrtssemaphor auf »Halt«.
Fig. 30. Zug stellt Stationsblockapparat auf »Halt«, blockirt daher die Station und benimmt derselben die Möglichkeit, den Ausfahrtssemaphor auf »Frei« zu stellen.
Fig. 31. Zug stellt Streckenblockapparat III ,auf »Halt«.
Fig. 32. Wächter von Streckenblock III stellt eigenen Semaphor auf »Halt«, der hierdurch blockirt wird, sodann Umschalter ü in III auf Contact und giebt Stationsblockapparat auf »Frei«. Station kann Ausfahrtssemaphor wieder nach Belieben auf »Frei« und »Halt« stellen.
Fig. 33. Zug stellt Streckenblockapparat IV auf »Halt«.
Fig. 34. Wächter in Streckenblock IV stellt eigenen Semaphor auf »Halt«, Umschalter u in IV auf Contact und giebt Streckenblockapparat III frei.
Fig. 35. Der Zug stellt Stationsabschlufsblock V auf »Halt«.
Fig. 36. Wächter von Stationsabschlufsblock V stellt Semaphor auf »Halt« und giebt durch Umschalter u in V Streckenblock IV frei.
Fig. 37. Station VI giebt Stationsabschlufsblock V frei und daher die Erlaubnifs, Einfahrtssemaphor s in V auf »Frei« zu stellen.
Fig. 38. Station VI giebt Stationsabschlufsblock »Halt« und hiermit Befehl, Einfahrtssemaphor auf »Halt« zu stellen.
Durch die Schaltungsanordnung Fig. 39 bis 45 wird erzielt, dafs
1. die Anregung zur Umstellung eines Signales auf »Halt« durch den vorbeifahrenden Zug selbst gegeben wird, die Umstellung desselben jedoch nur mit Zustimmung des den Block bedienenden Wärters erfolgen kann;
2. die Freigabe des nach rückwärts liegenden Signals erst dann erfolgen kann, wenn das eigene Signal auf »Halt« steht und diese Freigabe sodann nicht eher wiederholt werden kann, ehe das eigene Signal neuerdings vorher
auf »Frei« und hierauf auf »Halt« gestellt wurde, was, da die Anregung zur Stellung des Signals vom Zuge ausgeht, gleichbedeutend damit ist, dafs der vorfahrende Zug die Blockstrecke bereits durchfahren haben mufs und ein Folgezug diese Strecke neuerdings nach rückwärts deckt;
3. der Stromkreis für jede einzelne Signalumstellung stets nur so lange geschlossen bleibt, als für die Durchführung der beabsichtigten Bewegung nothwendig ist, so dafs jede unnöthige Stromverschwendung oder auch die Ableitung durch die Schienencontacte u. s. w. vermieden wird.
Zur Erreichung dieses dreifachen Zweckes sind sowohl beim Ausfahrtssemaphor, bei sämmtlichen Streckenblockposten und beim Einfahrtssemaphor je ein Blockapparat und ein Signalstellwerk, sowie eine mit der Stromzuführungslinie in Verbindung stehende isolirte Schiene, bei den Streckenblockposten und dem Einfahrtssemaphor aufserdem noch ein durch den Wärter von Hand aus zu stellender Hülfscontact oder Umschalter, im Nachfolgenden der Kürze halber mit »Zustimmungsumschalter« oder »-Contact« bezeichnet, vorhanden, dessen Stromschliefshebel mit der Haltwicklung des zugehörigen Triebwerkes verbunden ist, während der Schlieiscontact an die isolirte Contactschiene des zugehörigen Blockpostens gelegt ist, so dais die Umstellung des Signals nur mit Zustimmung des Wärters erfolgen kann. !
Die Blockapparate besitzen die in Fig. 4 und 5 dargestellte Einrichtung und sind mit dem in Fig. 13 dargestellten doppelarmigen' Hebelumschalter ausgerüstet.
Die Stellapparate sind gleichfalls von der in den Fig. 1 und 2 dargestellten Einrichtung, nur sind sie mit dem in. Fig. 14 dargestellten Doppelhebelumschalter versehen, durch welchen die Aenderung der Leitungsverbindung unmittelbar vor Beendigung der Umstellung" des Stellwerkes herbeigeführt werden kann.
Der Zustimmungsumschalter oder Zustimmungscontact bietet in seiner Construction keine besonderen Kennzeichen, indem als solcher jeder einfache Hebelumschalter verwendet werden kann, welcher durch eine Feder oder sonstige Einrichtung nach erfolgter Umschaltung in die neutrale Lage zurückgebracht wird.
Vortheilhaft wird dieser Umschalter mit einem optischen Signal derart in zwangläufige Verbindung gebracht, dafs dasselbe normal auf »Halt« steht und nur während der Verstellung des Umschalters durch den Blockwärter die Freilage einnimmt, sodann wieder selbstthätig auf »Halt« zurückkehrt. Dies hat auch den Zweck, dem Lokomotivführer ein sichtbares Zeichen darüber zu geben, ob der Wärter am Posten ist oder nicht. Die Gesammtanordnung der mit den Anordnungen versehenen Blocksignaleinrichtung ist aus den die Stromläufe für die einzelnen Zugphasen darstellenden schematischen Fig. 39 bis 45 veranschaulicht.
In diesen Figuren sind folgende einheitliche Bezeichnungen gewählt:
b sind die Blockapparate, 0 die Stellwerke, p die Inductoren der Stellwerke, h die Haltwicklungen und f die Freiwicklungen der Blockapparate und der Stellwerke, a die einfachen Umschalter und u die Doppelumschalter (Fig. 14) des Blockapparates, t die Doppelumschalter der Stellwerke, ν die Umschalter zur Freigabe nach rückwärts bezw. in den Stationen zur Freigabe des Aus- bezw. Einfahrtssemaphors, s Nothumschalter, um den eigenen Semaphor im Bedarfsfalle auf »Halt« stellen zu können, i die Zustimmungsumschalter, c die isolirten Contactschienen, e die Erdverbindungen, q die Stromquellen und s die Semaphore.
Der Stromverlauf ist für jede einzelne Stellung durch stärker gezogene Linien hervorgehoben. Da jeder einzelnen Zugphase in der Mehrzahl der Fälle vier verschiedene abwechselnd einander, folgende Stromläufe entsprechen, so ist zwecks Vereinfachung der Darstellung der erste Stromverlauf durchgehende mit i, der zweite mit 2, der dritte mit 3 und der vierte Stromverlauf mit 4 bezeichnet. Da aber der Strom einzelne Leitungstheile für 2, 3 oder auch alle 4 Stromläufe gemeinsam durchläuft, so sind zur Kennzeichnung dieser gemeinsamen Leitungen denselben die zugehörigen Ziffern neben einander beigesetzt, so dafs, wenn z. B. für einen Leitungstheil die Ziffern 1,3 angesetzt erscheinen, dies anzeigt, dais der betreffende Leitungstheil für die Stromphasen 1 und 3 gemeinsam ist.
In der Regel sind für jede vollständige Signalumstellung vier verschiedene Thätigkeiten der Apparate, die in der angeführten Reihenfolge auf einander folgen, ins Auge zu fassen, und zwar:
1. der eigene Blockapparat stellt sich auf »Halt«,
2. das Stellwerk stellt den zugehörigen Semaphor auf »Halt«,
3. das Stellwerk des rückwärtigen Blockes stellt den zugehörigen Semaphor auf »Frei«,
4. der eigene Blockapparat stellt sich zur Controle für die Freigabe des rückwärtigen Blockes auf »Frei«.
Eine Abänderung der Apparate mit Bezug auf die Anordnung und Construction findet nur bei dem Apparate im Stationsblock I und dem Stellwerke für den Ausfahrtsblock II statt, indem den für die Ausfahrt auf der
Station gegenüber der Fahrt auf der offenen Strecke geänderten Bedingungen Rechnung getragen wird. Zu diesem Zwecke ist der Stationsblockapparat b aufser dem normalen einfachen Umschalter α und dem Stellwerk noch mit einem Doppelhebelumschalter. u ausgerüstet, wohingegen bei dem Stellwerk ο des Ausfahrtsblockes II der zweite Hebel des Doppelhebelumschalters weggelassen ist, weil die Freigabe desselben nur von der Station aus erfolgen darf.
In den nachfolgenden schematischen Darstellungen der Stromverläufe sind nunmehr die einzelnen Zug- und Bewegungsphasen veranschaulicht, und soll nun der Verlauf derselben verfolgt werden.
Fig. 39 stellt die Lage dar, bei welcher sich auf der Strecke kein Zug befindet, sämmtliche Signale ^ auf »Frei« stehen und sämmtliche von Hand zu stellenden Umschalter ν sich in der Ruhelage befinden. Die Station kann den Ausfahrtssemaphor, da der Contact zwischen dem rechten Hebelarm des Umschalters a, des Stationsblockes I und dem rechten Contact χ geschlossen ist, nach Bedarf auf »Halt« und sodann wieder auf »Frei« stellen. Stellt die Station (Fig. 40) den Umschalter ν auf Punkt 8, so geht der Strom, wie dies durch stärkere Linien angedeutet ist, von der Stromquelle q (1) längs der Linie (1,2) bis zum Umschalter a (1) und von diesem über χ und Umschalter ν (ι) und Contact 8 längs der Linie 2 zur Haltwicklung h des Stellwerkes des Ausfahrtsblockes II, sodann über p (II) neuerdings längs (1,2) zur Erde und von dieser zur Stromquelle q (I) zurück. Der Semaphor j (II) stellt sich auf »Halt«, gleichzeitig stellt sich 'der Umschalter t (II) des Stellwerkes von rechts nach links (gestrichelt angedeutet). Nunmehr kann die Station den Semaphor j des Ausfahrtsblockes II durch Stellen von ν auf 7 wieder auf »Frei« stellen; wie sich dies durch Verfolg der Linien (1,2) und ι von q in I angefangen, ergiebt.
Bei diesen beiden Bewegungen geht in dem Stations- und Ausfahrtsblock b (I) und b (II) keine Veränderung vor sich.
Sobald ein Zug die Station I verläfst und am Ausfahrtssemaphor vorüberfährt, mufs sich letzterer auf »Halt« stellen. Die Station darf aber in diesem Falle den Ausfahrtssemaphor so lange nicht auf »Frei« stellen können, bis dieser Zug die vorliegende Strecke durchfahren hat, beim nächsten Posten gedeckt und von diesem die Erlaubniis zur neuerlichen Freigabe ertheilt wurde. Die Art und Weise, wie die Deckung des Zuges und die vorhergehende Bedingung erfüllt wird, ist in Fig. 41 dargestellt. Für den Ausfahrtssemaphor wurde eine rein durch den Zug zu bewerkstelligende, also selbsttätige Umstellung des zugehörigen Signals in Aussicht genommen. Es entfällt hier somit der Zustimmungsumschalter, welcher aber im Bedarfsfalle leicht eingefügt werden kann.
Der Vorgang spielt sich nun folgendermafsen ab:
Der. Zug überfährt die erste isolirte Schiene c beim Ausfahrtsblock II und verbindet dieselbe mit der Erde bei e (H). Der Stromkreis wird hierdurch geschlossen und es nimmt nun der Strom folgenden Verlauf:
1. Von q über Linie (1, 2, 3, 4) α in II, x, h des Ausfahrtsblockes b (II), Linie 1 zu c, e in II und e in I, Linie (1, 2) zu q zurück.
Der Ausfahrtsblock stellt sich auf »Halt«, d. h. die rothe Hälfte der Scheibe erscheint im Fenster des Gehäuses. Der Umschalter a des Ausfahrtsblockes II legt sich um, verläist den Contact χ (II) und legt sich an y (II) an (punktirt angedeutet).
2. Nunmehr verläuft der Strom in der zweiten Phase von q über Linie (1,2,3,4), α in II, y, t, h von p in II, Linie 2, e (II), e (I), Linie (1,2,3,4) zur Stromquelle zurück.
Das Stellwerk des Semaphore stellt den Semaphor auf »Halt«, und es verschiebt sich gleichzeitig t (II) von rechts nach links.
Nun geht 3. der Strom von q über Linie (1,2,3,4) über b (II), a (II), y,t (II), Linie (3,4) zu u (I) der Station, über h des Stationsblockapparates b, Linie 3 zu q zurück. Der Stationsblock stellt sich auf »Halt«, der Umschalter u (I) stellt sich von links nach rechts, der Umschalter a (I) verläfst den Contact χ und der Strom geht endlich . .
4. von q über Linie (1, 2, 3, 4) b (II), a (II), y, t (II), Linie (3,4), « (I), Linie 4, Freiwindung / des Ausfahrtsblockes b (II), zu e und q zurück. Der Ausfahrtsblock stellt sich zur Controle auf-»Frei«, der Umschalter a (II) desselben von y auf x, und nunmehr ist der Strom unterbrochen.
Da durch den Umschalter α der Station I die Verbindung bei χ (punktirt angedeutet) unterbrochen ist, vermag die Station den Ausfahrtssemaphor nicht mehr auf »Frei« zu stellen. Gleichzeitig mit der Umstellung des Stationsblockes und der hierdurch bedingten Umstellung von u (I) von links nach rechts wird die Möglichkeit der Freigabe des Stationsblockes vorbereitet, indem der linke Arm dieses Umschalters mit der Freiwindung dieses Blockapparates in leitende Verbindung tritt. Der Nothumschalter ζ gestattet dem Wächter im Gefahrsfall, seinen eigenen Semaphor durch Umstellen von rechts nach links auf »Halt« zu stellen. Das Gleiche kann durch die übrigen Nothausschalter erfolgen. Dieselben sind normal gesperrt (plombirt), was in der Zeichnung durch einen Querstrich angedeutet ist.
Hat der Zug die nächste Blockstrecke fast ganz durchfahren und nähert er sich dem Streckenblock III, so stellt der Wärter (Fig. 42) den Zustimmungsumschalter j in III von rechts nach links und hält denselben so lange fest, bis der Zug über die isolirte Schiene fährt und hierdurch den Stromschlufs herstellt. Sobald sich im Fenster des eigenen Blockapparates das Signal »Halt« (rothe Scheibenhälfte) gezeigt hat, läfst er denselben los. Gleichzeitig mit der Umstellung des Zustimmungsumschalters stellt sich auch das hier nicht gezeichnete Handsignal des Wächters auf »Frei« und zeigt so dem Lokomotivführer an, "dafs der Wächter am Posten steht. Der Stromverlauf ist nun
1. von q über Linie (1, 2, 3, 4) b in III, α in III, x, h des Blockapparates b in III, Linie 1, i, Contactschiene c in III, e in III, e in I, zu q zurück. Der Wächterblock b in III stellt sich auf »Halt« (rothe Scheibenhälfte im Fensterchen), der Umschalter α in III verläfst χ und lehnt sich an y an.
2. Der Strom geht nun von q über Linie (1, 2, 3, 4) b in III, α in III, y, Linie (2, 3, 4) p,h und t in III, Linie 2, Linie (2,4) zu e in III und q zurück. Der Semaphor stellt sich auf »Halt«, beide Hebel des Umschalters t in III verschieben sich von rechts nach links, wodurch einerseits die Verbindung mit den Umschaltern ν in III hergestellt und andererseits die Möglichkeit der Freigabe des Semaphors vom nächsten Blockposten aus vorbereitet wird.
Nunmehr kann der Wärter des Streckenblockes III der Station wieder »frei« geben, indem er den Umschalter ν von rechts nach links verschiebt und so lange die Contactverbindung hergestellt läfst, bis ein eigenes Blockfensterchen wieder die weifse Scheibenhälfte zeigt.
3. Der Stromverlauf geht von q, Linie (1, 2, 3, 4) b und α in III, y, t in III, ν in III, Linie (3, 4) f und b der Station I, Linie 3 und zu q zurück. Der Blockapparat der Station I stellt sich auf »Frei«, der Umschalter u in I von rechts nach links und der Umschalter a in I wieder an den Contact χ, die Station kann nunmehr den Ausfahrtssemaphor wieder beliebig auf »Frei« und »Halt« stellen.
4. Durch Umstellen von u in I auf den linken Contact flrefst nun der Strom von q, Linie (1,2,3,4), b und α in III, y,t in III, Linie (3,4), u in I, Linie 4, f des Blockapparates b in III, Linie (2, 4) e in III, e in I, zu q zurück, stellt den Streckenblock auf »Frei«. Hierdurch legt sich auch der Umschalter a des Streckenblockes III an χ und unterbricht den Contact bei y, so dafs eine neuerlich verbuchte Freigabe des .Stationsblockes durch Umstellen von ν des Streckenblockes III auf den linken Contact erfolglos bleiben müfste.
In ähnlicher Weise spielt sich der Vorgang zwischen zwei Streckenblocks ab (Fig. 43). Hier geht der erste Stromlauf von q der Eingangsstation VI (rechts), Linie (1,2,3,4) b und α in IV, x, h des Blockapparates b in IV, Linie 1, i in IV, Linie 1, c in IV, e in IV zu e in VI, stellt den Streckenblock auf »Halt« und den Umschalter α in IV auf y.
Zweiter Stromlauf: q (rechts), Linie (1,2,
3, 4) b und α in IV, y, Linie (2, 3, 4) t in IV, h des Stellwerkes 0 in IV, Linie 2, Linie (2, 4) zur Erde. Der Semaphor ^ in IV stellt sich auf »Halt« und Umschalter t in IV verschiebt sich von rechts nach links und stellt die Verbindung mit ν in IV her. Stellt der Wächter ν in IV von rechts auf den linken Contact, so verläuft der Strom (3. Stromkreis) von q in VI über (1,2,3,4), b und α in IV, Contact^ (2, 3, 4) t in IV (3,4), ν in IV_(3,4), Freiwicklung f des Stellwerkes 0 in III, Linie 3, e des Streckenblockes III, zur Stromquelle zurück. Der Semaphor stellt sich auf »Halt«, der Umschalter t in IV verschiebt sich von links nach rechts.
Hierdurch verläuft der Strom (4. Stromkreis) von q in VI über (1,2,3,4) b und a in IV, y (2, 3, 4) t in IV (3, 4), ν in IV, t in III, Linie 4, Freiwicklung / des Blockapparates b in IV, Linie (2,4) zur Erde und zur Stromquelle zurück. Der Blockapparat des Streckenblockes IV stellt sich auf »Frei«, der zug-ehörige Umschalter α in (IV) legt sich von y an χ an und unterbricht den Stromkreis. Der Wärter kann ein zweites Mal nicht mehr freigeben.
Für den Stationsabschlufsblock ergeben sich f olg'ende Bedingungen:
1. die Eingangsstation mufs den Einfahrtssemaphor nach Bedarf auf »Halt« und »Frei« stellen können;
2. ein einfahrender Zug stellt den Semaphor nur mit Zustimmung des Wärters auf »Halt«;
3. die Deblockirung des Vorblockes IV erfolgt nicht durch die Station, sondern durch den Wärter des Ausfahrtsblockes;
4. diese Deblockirung ist nur möglich, wenn der Semaphor vom Zuge, nicht aber auch, wenn derselbe von der Station auf »Halt« gestellt wird;
5. die Station mufs, wenn der Semaphor durch den Zug im Einverständnifs mit dem Wärter auf »Halt« gestellt wird, hiervon verständigt werden.
Durch die in Fig. 44 dargestellte Leitungsanordnung wird diesen Bedingungen Genüge geleistet.
Erster Stromlauf: Von q in VI (1,2,3,
4, 5) & und α in V, x, Linie 1, Haltwicklung h des Blockapparates b in V, Leitung /, i in V,
Contactschienc c in V, c in V und zu q in VI zurück. Der Stationsabschlufsblock b in λ'" stellt sich auf »Halt«, Umschalter α in V verläfst χ und legt sich an y an.
Zweiter Stromlauf: Von q in VI (1,2,3, 4, S) b und α in V, y (2, 3, 4, 5) t in V, Haltwicklung h des Stellwerkes 0 in V, Linien 2 und (2, 5) c in V, zu q in VI zurück. Der Semaphor s in V stellt sich auf »Halt«, Umschalter ί in V verschiebt sich von rechts nach links.
Dritter Stromlauf: Von q in VI (1,2,3, 4, S) fc und α in V, y (2, 3, 4, 5) t in V, Linie 3, Haltwicklung h des Blockapparates b in der Eingangsstation VI, α und b der Station Vl, zu q in VI zurück. Der Stationsblock b in VI stellt sich auf »Halt«, der Umschalter a in V stellt sich von χ auf y und unterbricht den Strom.
Vierter Stromlauf: Der Wärter des Stationsabschlufsblockes V stellt ν von rechts nach links. Der Strom geht von q der Station VI (τ, 2, 3, 4, 5) b und α in V, 3/ (2, 3, 4, 5), ί inV, Linie (4,5) ν in V, Linie (4, 5) ί in IV, p des Streckenblockes TV, Leitung IV, e in IV, zu q in VI zurück. Semaphor stellt sich auf »Frei«, Umschalter t in IV verschiebt sich von links nach rechts.
Fünfter Stromlauf: Von q in VI (1,2,3, 4, 5), b und α in V, y (2, 3, 4, 5) t in V, Linie (4,5) ν in V, Linie (4,5) ί in IV, Linie 5, Freiwicklung f des Abschlufsblockes b in V, Linie (2, 5) e in V, zu q zurück. Der Blockapparat des Stationsabschlufsblockes stellt sich auf »Frei«, Umschalter α in V legt sich von y auf .rum, der Strom wird unterbrochen.
Die Station VI kann den Stationsabschlufssemaphor ^ in V nach Belieben auf »Halt« und »Frei« stellen, den letzten Streckenblock aber niemals deblockiren.
Erster Stromverlauf (Fig. 45) : Die Station stellt Umschalter ν in VI nach rechts, Strom geht von q 'in VI über (1, 2, 3) ν in VI (1, 2) t in V, Freiwicklung des Stellwerkes 0 in V, p in V, Linie (1, 3) e in V, zur Batterie zurück. Der Semaphor stellt sich auf »Frei«, der Umschalter ί in V von links nach rechts.
Zweiter Stromlauf: 'Von q über (1,2,3), ν in VI (1, 2) ί in V, Linie 2, Frei wicklung des Blockapparates b in VI, y und durch b in VI zur Batterie zurück.
Der Stationsblock b in VI stellt sich auf »Frei«, der Umschalter α in VI von y auf x, der Stromkreis wird für die rechte Klemme von ν des Stationsblockes VI unterbrochen.
Dritter Stromkreis: Die Station stellt den Umschalter ν in VI auf die linke Klemme. Der Strom geht von q in VI über (1,2,3) ν in VI, Linie 3, Haltwicklung h des Stellwerkes 0 in V, 0 in V, Linie (1, 3) e in V zu q in VI zurück, der Semaphor stellt sich auf »Halt«, der Umschalter ί in V von den Klemmen rechts auf die Klemmen links. Die Station vermag neuerdings »Frei« zu geben.
Eine Controle für die »Halt«-Stellung des Signals findet hier nicht statt, und muis dieselbe durch ein eigenes Controlsignal, welches hier nicht dargestellt ist, erfolgen.

Claims (12)

Patent-Ansprüche:
1. Eine Blocksignaleinrichtung, gekennzeichnet durch je ein in der Station und in den Streckenblocks angeordnetes, zum - Bewegen der zweier maisgebender Endstellungen fähigen Vorrichtungen (Semaphore, Weichen u. d. m.) dienendes, mit einem selbsttätigen Umschalter gekuppeltes Triebwerk, welches je nach dem Stromdurchlauf nach der einen oder anderen Richtung bewegt wird, in Verbindung mit in jeder Station oder in den Streckenblocks hinter einander angeordneten Paaren von isolirten Contactschienen, von denen die erste mit der Haltwicklung· des im gleichen Streckenblock befindlichen Triebwerkmotors verbunden ist, während die zweite Contactschiene an den festen Gegencontact des selbstthätigen Umschalters angeschlossen ist, dessen beweglicher Contacttheil mit dem Motor eines der vorhergehenden Streckenblocks verbunden ist, wodurch eine gegenseitige Abhängigkeit der zu · stellenden Semaphore oder Signale erzielt wird.
2. Ausführungsform der unter 1. angegebenen elektrischen Blocksignaleinrichtung, durch welche die auf dem Zuge bezw. auf der Lokomotive befindliche Stromquelle vermieden wird, gekennzeichnet durch besondere feststehende Stromquellen zur Speisung einer Reihe räumlich entfernter Blockapparate, welche Stromquellen durch eine besondere, nach beiden Fahrtrichtungen sich verzweigende Stromzuführungsleitung mit den je einer Stromquelle zugehörigen Blockapparaten der Strecke verbunden sind, in Verbindung mit in den laufenden Schienen eingefügten oder zwischen denselben hinter einander angeordneten Paaren von isolirten Contactschienen für jeden Blockposten, welch' letztere je zwei einen genügend langen Stromschlufs herbeiführende, jedoch nach beendeter Handhabung stets in die unwirksame Mittelstellung zurückkehrende mechanische Umschalter besitzen, von denen der eine zur Umstellung des eigenen Signals auf »Halt«, der andere zur Umstellung des im vorhergehenden Streckenblock befindlichen Signals auf »Frei« dient, wobei diese Umschalter einerseits mit den
Triebwerken, andererseits mit je einer der Contactschienen und die letzteren mit den Stromquellen derart verbunden sind, dais der vorbeifahrende Zug beim Befahren der Contactschienen Strom in die Elektromotoren der Triebwerke oder in die Umschalter sendet.
3. Eine Ausführungsform der unter 1. und 2. angegebenen Blocksignaleinrichtung, dadurch gekennzeichnet, dafs in jedem Blockposten und in jeder Station nebst dem mechanischen, vom Triebwerk bewegten Umschalter je ein von Hand aus zu bedienender, die Stromentsendung in die Apparate des zugehörigen Blockes . bewirkender Umschalter vorhanden ist und der Triebwerkmotor nur ein optisches Signal (Scheibensignal oder dergl.) innerhalb des Blockapparates zu stellen hat.
4. Eine Ausführungsform der unter 1. und 2. angegebenen Blocksignaleinrichtung', gekennzeichnet durch die Anordnung je eines einfachen Umschalters (α, Fig. 44) in allen Blockposten und Stationen in Verbindung mit je einem Doppelhebelumschalter (u, t) für den . Blockapparat (b) in der Ausgangsstation (I bezw.
. für das Stellwerk (0) in den folgenden Blockposten II bis V), wobei im Ausfahrtsblock (II) der zweite Hebel des Umschalters (t) fortgelassen ist, da die Freigabe desselben nur von der Station I erfolgen darf und der einfache Hebelumschalter (a) der Blockposten mit dem zugehörigen Inductor des Blockapparates (b), der eine SchlieiscQntact (y) dieses einfachen Umschalters mit dem Umschalterhebel (t) für das Stellwerk (0) des zugehörigen Blockpostens, der andere Schliefscontact (x) mit der Haltwicklung (h) des zugehörigen Blockapparates (b) verbunden ist, während die inneren Schliefscontacte jedes der Doppelhebelumschalter (u bezw. t) an die HaItbezw. Freiwicklung im Inductor des Stationsblockapparates (b) bezw. im Inductor der Blockpostenstellwerke (0) angeschlossen sind, zum Zwecke, der Unterbrechung jenes Stromes, welcher die Umstellung vollzogen, unmittelbar nach Vollzug derselben und gleichzeitiger Herstellung jener Verbindung, welche der nächsten entgegengesetzten Umstellung entspricht, wodurch auch gleichzeitig erreicht wird, dafs in jedem der Stromkreise nur so lange Strom circuliren kann, bis die beabsichtigte Umstellung ohne Rücksicht auf den die Bewegung einleitenden Stromschlufs vollzogen ist.
5. Eine Ausführungsform der unter 1. und 2. angegebenen Blocksignaleinrichtung zur Uebertragung der Bewegung auf alle zweier mafsgebenden Endstellungen fähigen Vorrichtungen, wie Semaphore, Dreh- und Klappscheiben, Weichen u. s. w., gekennzeichnet durch einen an der Triebachse des Signalstellwerkes befestigten einarmigen Hebel oder Winkelhebel mit einem Schlitz von solcher Länge und Lage, dafs die auf den Hebel wirkende Kurbel, deren Kurbelzapfen in den Schlitz des Hebels eindringt, in beiden Endstellungen genau senkrecht zum Hebel steht, so dafs eine Veränderung der jeweiligen Endstellung durch Druck oder Zug auf den Hebel unmöglich gemacht wird.
6. Eine Abänderung des unter 5. angegebenen Triebwerkes,. dadurch gekennzeichnet, dafs das vom Elektromotor angetriebene Zahnrad mit einem excentrischen Zapfen versehen ist, welcher durch Anschlagen an einen festen Theil dieses Zahnrad in zwei um i8o° von einander abstehenden Endlagen feststellt, bei welchen ein mit dem Zahnrad verbundenes optisches Signal (Signalscheibe) auf »Halt« bezw. »Frei« eingestellt ist und der gleichfalls mit diesem Zahnrad gekuppelte Contactgeber die Leitung schliefst bezw. unterbricht.
7. Ein Triebwerk der unter 6. angegebenen Art mit durch dasselbe beeinflufstem, von Hand aus zu bewegendem Stellapparat für die Streckensignale (Semaphore, Weichen u. s. w.), gekennzeichnet durch eine von der .Welle des Motorankers aus zu stellende Verriegelungsstange für den Stellhebel, welche bei einer Endstellung des mit der Signalscheibe gekuppelten Zahnrades den Stellhebel verriegelt, in ■der zweiten Endstellung jedoch freigiebt.
8. Eine Ausführungsform der unter 1. und 2. angegebenen Blocksignaleinrichtung mit selbstthätigem Umschalter, gekennzeichnet durch einen um eine Welle schwenkbaren Schaukelcontacthebel mit zwei einen kleineren Winkel als i8o° einschliefsenden Armen, in Verbindung mit zwei Contactfedern, welche mit je einer Einkerbung versehen sind, in welche der zugehörige Schaukelhebelarm bei der einen Grenzstellung der Signalscheibe durch einen excentrischen, die Bewegung der letzteren mitmachenden isolirten Anschlag hineingedrückt uhd darin festgehalten wird, während bei der Rückstellung der Signalscheibe in die andere Grenzstellung der feststehende Arm, noch bevor die Signalscheibe diese Stellung erreicht, durch den Anschlag aus der Einkerbung ' herausgedrückt wird, wodurch
der Strom unterbrochen wird und die Signalscheibe durch die lebendige Kraft der bewegten Massen in ihre Endstellung gelangt.
9. Eine Ausführungsform der unter 1. und 2. angegebenen Blocksignaleinrichtung, gekennzeichnet durch die Anordnung je eines in den Streckenblockposten und im Einfahrtsblock befindlichen Handumschalters (i) (Fig. 39), dessen Schlief scontact an die in eine der Schienen verlegte isolirte Contactschiene (c) des zugehörigen Streckenblockes g-elegt ist, während der Schalthebel dieses Umschalters mit der Haltwicklung (h) des zugehörigen Blockposteninductors (b) verbunden ist, wodurch erreicht ist, dafs zur selbsttätigen Blockirung einer Strecke durch den Zug ein gleichzeitiges Zusammenwirken des Zuges und des diesen Umschalter bedienenden Blockwärters unbedingt nothwendig ist.
10. Eine Ausführungsform der unter 1. und 2. angegebenen Blocksignaleinrichtung, gekennzeichnet durch die Anordnung je einer in den Stationen und in den Streckenblocks (Einfahrtsblock einbegriffen) befindlichen Deblockirungstaste (v), deren Schliefscontact ■ bei den Streckenblockposten (IV. . . .) mit dem Stellwerkumschalter (t) - des vorhergehenden Streckenblockes beim ersten Streckenblock (III) mit dem Doppelhebelumschalter (u) der Ausfahrtsstation (I) in Verbindung steht, während die beiden Schliefscontacte der in den Stationen (I und VI) angeordneten Deblockirungstasten (v) mit dem Stellwerk (0) des Ausfahrts- oder Einfahrtsblockes (II bezw. V) in Verbindung stehen, so dafs die Deblockirung jedes vorhergehenden Blockes dann erfolgen kann, wenn sich alle Theile des eigenen Blockapparates in der richtigen Endlage befinden.
11. Eine Ausführungsform der unter 1. und 2. angegebenen Blocksignaleinrichtung, gekennzeichnet durch einen Umschalter (Fig. 14), welcher durch einen auf der schwingenden Welle (11) des Blockapparates (b) sitzenden isolirten Arm (123) gegen Ende der Bewegung desselben se.lbstthätig in die beiden Endlagen gebracht wird, zwecks Erzielung einer selbsttätigen Rückmeldung der vollzogenen Deblockirung, wodurch auch gleichzeitig erreicht wird, dafs eine Wiederholung der Deblockirung so lange unmöglich bleibt, bis ein Folgezug die Deblockirung des betreffenden Blockpostens, unter Zustimmung des Wärters neuerdings vollzogen hat.
12. Eine Ausführungsform der unter 1. und 2. angegebenen Blocksignaleinrichtung, gekennzeichnet . durch die Anordnung eines beliebig stellbaren Handsignals, welches mit dem eigentlichen Blocksignal derart verbunden ist, dais von der richtigen Stellung des letzteren die selbsttätige Blockirung abhängig ist.
Hierzu 6 Blatt Zeichnungen.
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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US6107451A (en) * 1997-10-23 2000-08-22 Ciba Specialty Chemicals Corp. Hardener for anhydride group-containing polymers

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* Cited by examiner, † Cited by third party
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US6107451A (en) * 1997-10-23 2000-08-22 Ciba Specialty Chemicals Corp. Hardener for anhydride group-containing polymers

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