DE74200C - Vorrichtung zur Aenderung der Fahrgeschwindigkeit von Fahrrädern durch Aus- oder Einrücken eines Umlaufgetriebes - Google Patents
Vorrichtung zur Aenderung der Fahrgeschwindigkeit von Fahrrädern durch Aus- oder Einrücken eines UmlaufgetriebesInfo
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Classifications
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- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B62—LAND VEHICLES FOR TRAVELLING OTHERWISE THAN ON RAILS
- B62M—RIDER PROPULSION OF WHEELED VEHICLES OR SLEDGES; POWERED PROPULSION OF SLEDGES OR SINGLE-TRACK CYCLES; TRANSMISSIONS SPECIALLY ADAPTED FOR SUCH VEHICLES
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- B62M9/04—Transmissions characterised by use of an endless chain, belt, or the like of changeable ratio
- B62M9/06—Transmissions characterised by use of an endless chain, belt, or the like of changeable ratio using a single chain, belt, or the like
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT
Patentschrift
KLASSE 63: Sattlerei und Wagenbaü.
eines Umlaufgetriebes.
Patentirt im Deutschen Reiche vom 14. Februar 1893 ab.
Um mit Fahrrädern auch beträchtlichere Steigungen des Fahrweges ohne gröfsere
Schwierigkeit überwinden zu können, ist, wie nachstehend beschrieben, ein Umlaufgetriebe
angeordnet, welches je nach seiner die Geschwindigkeit verkleinernden oder erhöhenden
Wirkung bei Bedarf ein- bezw. ausgelöst werden kann, ohne ein Absteigen des Fahrers
nöthig zu machen.
Durch die eigenthümliche Anordnung steht dem Fahrer stets die Wahl offen zwischen
der Benutzung der directen Kupplung von Trittkurbelwelle und Treibrad oder der zwischen
beide geschalteten Uebersetzung durch Umlaufgetriebe. Diese besteht im hauptsächlichen
i. aus dem eigentlichen Umlaufgetriebe, 2. einer gegen die Reaction des Getriebes gesperrten
Parallelführung des Planetenrades und 3. einer Kupplung für die Ein- und Auslösung der
Vorrichtung.
Das eigentliche Umlaufradgetriebe (Fig. 1 bis 4) wird gebildet durch die Trittkurbelwelle
A, _auf welcher excentrisch und drehbar das kreisende Zahnrad C (Planetenrad) aufgesteckt
ist und mit der zu einer abschliefsbaren, innen verzahnten Kapsel ausgebildeten Nabe
des Treibrades E in Eingriff steht. Die Trittkurbelwelle A ist, wie bekannt, in dem Kugellagergehäuse
J gelagert und trägt an ihren beiden Enden die Trittkurbeln K. Die Kapsel E ist
durch einen aufschraubbaren Deckel E' staubdicht abgeschlossen.
Die zur Wirkung des Getriebes als Uebersetzung nöthige Parallelführung des Plänetenrades
kann für den vorliegenden Fall passend durch Kreuzschleife oder Zahnrad, welche gegen
Drehung gesichert sein müssen, erreicht werden. Die Anordnung der Kreuzschleife (auch unter
dem Namen Old ham'sehe Kupplung bekannt) ist aus den Fig. 1 bis 3 ersichtlich. Dieselbe
wird gebildet aus dem Planetenrad C, Zwischenscheibe F und Scheibe G, welche Theile, wie
bekannt, durch Nuth und Feder mit einander in Verbindung stehen. Die Parallelführung
durch Zahnrad ist aus den Fig. 5 und 6 ersichtlich und wird aus dem Planetenrad C
(bezw. dem angegossenen Zwischenrad F) und dem festgehaltenen Zahnrad G gebildet.
Die Festhaltung (Sperrung) der beiden erwähnten Führungen des Planetenrades gegen
die Reaction des Getriebes ist bei Benutzung der Vorrichtung für Bergfahrten nur für einen
Drehungssinn, bei Benutzung auch für Thalfahrten jedoch für beide Drehungsrichtungen
nöthig. In den Fig. 2 und 6 ist der erste Fall — Sperrung des Planetenrades gegen Rückwärtsdrehung
— dargestellt. Zu diesem Zwecke laufen Sperrkugeln HHm einer Ringnuth der
Scheibe G einerseits und legen sich andererseits in die schrägen Einkerbungen des Kugellagergehäuses J, Fig. 2 und 6, in bekannter
Weise eine Rückwärtsdrehung der Parallelführung und des Planetenrades verhindernd.
Das letzte Hauptglied der Vorrichtung, die Kupplung, hat die Aufgabe, die^ directe Verbindung
von Trittkurbelwelle A und Treibrad (in der Zeichnung das Kettenrad E) herzustellen
bezw. zu lösen, wodurch im ersteren
Falle im gewöhnlichen Verhältnifs, im letzteren Falle mit zwischengeschalteter Uebersetzung gefahren
wird. Die directe Kupplung von A und E erfolgt durch einen in der Kurbelnabe
sitzenden verschiebbaren Stift L1 welcher durch
eine Druckfeder nach vorwärts in eine entsprechende Vertiefung N im Deckel E' des
Kettenrades E gedrückt wird. Die Entkupplung erfolgt durch Stellung des am Stift L
drehbaren excentrischen Hebelchens M in die punktirte Lage (Fig. 2) durch den Fufs des
Fahrers. Durch die excentrische Form des Hebelchens M wird der Stift L aus der Vertiefung
N des Raddeckels E' herausgezogen. Das Excenter des Hebels bildet in der punktirten
Lage eine Todtpunktsperrung für die Feder, des Stiftes L und legt dieselbe lahm.
Mit dieser Stellung des Stiftes L tritt ohne Weiteres die durch das Planetengetriebe re-,
präsentirte Uebersetzung zwischen Trittkurbelwelle und Treibrad in Thätigkeit.
Durch Rückbewegung des Stiftes L in seine erste Lage wird die Todtpunktsperrung der
Stiftfeder gelöst, die Feder kommt zur Wirkung, drückt den Stift vor und kuppelt, wie schon
beschrieben, die Trittkurbelwelle direct mit dem Treibrad.
Diese Anordnung des Umlaufgetriebes bietet Vorzüge gegenüber bekannten, zu gleichen
Zwecken dienenden Vorrichtungen. Der ganze Apparat läfst sich in einer engräumigen Form
ausführen, umschliefst alle beweglichen Theile staub- und unfallsicher und macht die Wartung
und Schmierung dadurch einfach. Der Apparat hat eine grofse, Anpassungsfähigkeit an alle
Rädergattungen, wozu ihn hauptsächlich das Fehlen eines exponirten Gestänges für die Ein-
und Auslösung geeignet macht. Zahnräder werden nicht aufser Eingriff gesetzt, die Trittkurbeln gehen unter allen Verhältnissen in der
gleichen Drehungsrichtung, gleichviel ob mit oder ohne Uebersetzung gefahren wird, und
bei Nichtbenutzung des Apparates unter gewöhnlichen Fahrverhältnissen dreht sich der
ganze Mechanismus unthätig mit, verursacht also keinerlei Mehrreibung oder Abnutzung.
Bezüglich der Räderanordnung ist noch zu erwähnen, dafs mehrere Aenderungen möglich
und brauchbar sind, d. h. die Bedingung der stets gleichen Drehungsrichtüng der Trittkurbeln
erfüllen, und zwar durch abwechselnde Ausbildung als Stirn- oder lo^inzahnrad.
Bei der in Fig. 1 d^gst^iten Form könnten
also sowohl Plaö^J§niPä4/&Is Treibrad abwechselnd
Stirnrad odei-'Ihnenzahnrad, oder
beide Stirnräder sein.
Bei der Form nach Fig. 5 und . 6 (zwei Paar Verzahnungen, nicht in einer Ebene, wovon
ein Paar Sperrung) sind ähnliche Erwägungen mafsgebend. · . '
An jedem Fahrrad können auch zwei der vorstehend beschriebenen Apparate, einer neben
jeder Trittkurbel, angebracht werden, mit ver-. schiedenen Uebefsetzungen.
Claims (2)
- Patent-AnSprüche:ι . Eine Vorrichtung zur Aenderung der Fahrgeschwindigkeit von Fahrrädern durch Ausoder Einrücken eines Umlaufgetriebes, dadurch gekennzeichnet, dafs ein auf der Tretkurbelachse (A) sitzendes Excenter (B) ein Planetenrad (C) bewegt, welches in die innere Verzahnung des Kettenrades (E) eingreift und durch eine gegen Drehung vermittelst Gesperres (H) gesicherte Oldhamsche Kupplung (F G) parallel geführt wird, während durch Kupplung des Kettenrades (E) mit der Tretkurbel (K) durch Stift (L) das Kettenrad die Umdrehungsgeschwindigkeit der Tretkurbeln erhält (Fig. 1 bis 3).
- 2. Eine Ausführungsform der unter 1. gekennzeichneten Vorrichtung, bei welcher die Parallelführung des Planetenrades (C) durch ein mittelst Gesperres (H) gegen Drehung gesichertes, lose auf der Tretkurbelachse sitzendes Zahnrad (G) geschieht, in welches ein mit dem Planetenrad fest verbundenes Zahnrad (F) eingreift (Fig. 5 und 6.)Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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DE74200C true DE74200C (de) |
Family
ID=347267
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DENDAT74200D Expired - Lifetime DE74200C (de) | Vorrichtung zur Aenderung der Fahrgeschwindigkeit von Fahrrädern durch Aus- oder Einrücken eines Umlaufgetriebes |
Country Status (1)
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DE (1) | DE74200C (de) |
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0
- DE DENDAT74200D patent/DE74200C/de not_active Expired - Lifetime
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