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Enthaarungstisch Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung, die geeignet
ist, als Hilfsgerät für das Lostrennen und Abschaben der Haare von Kopfhäuten geschlachteter
Tiere zu dienen, d. h. ein Enthaarungstisch; und zwar liegt der Erfindung die Aufgabe
zugrunde, ein Arbeitsverfahren zu -ermöglichen, bei dem das Brühen und Enthaaren
der Kopfhäute in hygienisch einwandfreier und veterinärpolizeilich zuverlässiger
Art und Weise vorgenommen werden kann.
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Es war schön immer üblich, die gebrühten Kopfhäute von geschlachteten
Rindern als Wurstbindemittel zu verarbeiten.
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Nun ist neuerdings im Verfolg der Durchführung der strengeren Verordnung,
betreft@end die fleischbeschauliche Untersuchung, verfügt worden, daß ein Brühen
und Enthäuten der Rinderköpfe, bevor die fleischbeschauliche Untersuchung ausgeführt
ist, nicht mehr zulässig ist.
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Ferner kommt aber ein Brühen nach der $eischbeschaulichen Untersuchung
gleichfalls nicht mehr in Betracht mit Rücksicht auf die beim Brühvorgang gegebene
Möglichkeit der Beschmutzung der bei der fleischbeschaulichen Untersuchung angeschnittenen
Flächen der Backenmuskulatur.
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Trotz dieser Schwierigkeiten wollten die Metzger die für die Wurstverarbeitung
sehr wichtigen und praktisch nicht zu entbehrenden Kopfhäute nicht preisgeben und
gingen dazu über, die Kopfhäute zunächst abzulösen und sie dann hernach zu brühen.
-Das Brühen geschah in der allgemein bekannten Art dadurch, daß die zu brühenden
Teile so lange in das im Brühbottich auf die richtige Brühtemperatur gebrachte Brühwasser
gehängt und darin bewegt wurden, bis sich die Haare ausraufen bzw. abschaben ließen.
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Die bei diesem Verfahren eintretende Verschmutzungsgefahr ist außerordentlich
groß. Selbst wenn das Brühwasser sehr häufig erneuert wird, tritt immer wieder eine
rasche Verschmutzung der Fleischseite der Haut mit den Haaren und den auf der Haarseite
der Haut vorhandenen Schmutzteilen ein. Die Folge war, daß die Verschmutzung durch
das Brühen in die Fleischseite der Haut eindringt und eingekocht wird. Die Fleischseite
der
fertigen Kopfhaut war dann grau und mit Haaren durchsetzt, wobei
:eine Entfernung der Haare fast unmöglich war.
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Dieses in den Schlachthäusern zum Teil noch übliche Verfahren wird
als in Widerspruch mit den lebensmittelpolizeilichen Bestimmungen stehend angesehen.
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Auch die bisher üblichen Arbeitsverfahren zum Lösen der Haare von
der Haut nach dem Brühen waren außerordentlich mühsam. Das Lösen der Haare geschieht
in der üblichen Weise mit der Schabeglocke oder dem Schabemesser, wobei als Unterlage
der Rand des Brühbottichs oder danebenstehende Tische verwendet wurden. Diese Unterlagen
waren unh.aindlich und demzufolge das Bearbeiten der Rinderkopfhäute sehr mühsam.
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Hier setzt nun die Erfindung ein, und zwar verbessert sie dadurch,
daß für das Brühen und Enthaaren der Rinderkopfhäute eine in Größe und Form den
Rinderkopfhäuten entsprechende, nach allen Seiten gewölbte, d. h. pilzförmige Platte
benutzt wird, auf die die Rinderkopfhäute mit ihrer Innenseite, d. h. Fleischseite,
aufgelegt bzw. aufgezogen und auf dieser Platte zum Zwecke der Lostrennung der Haare
durch Berieselung mit Heißwasser gebrüht werden. anschließend an den Brühvorgang
wird dann auf der gleichen Platte auch das Iosschaben der Haare in besserer Arbeitsweise
als bisher vorgenommen.
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Vorteilhaft findet eine Einrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens Anwendung, bei der die pilzförmig gewölbte Fläche der Brühplatte aufgerauht
oder gelocht ist, und es ist weiter vorteilhaft, die Brühplatte dreh- bzw. schwenkbar
zu lagern, um eine gute Zugänglichkeit der Brühplatte während des Arbeitsvorganges
zu gewährleisten. Besonders vorteilhaft ist es, die Brühplatte um eine senkrechte
Achse drehbar zu machen.
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Als Baustoff für die Brühplatte kann Holz, das infolge seiner natürlichen
Beschaffenheit s c 'hon die not#i"endi-e ZD Rauhh#eit aufweist, oder auch Metall
verwendet werden.
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In der Zeichnung ist die Erfindung an einem Ausführungsbeispiel dargestellt,
und zwar zeigt Fig. i ein Gesamtbild der Einrichtung in Vorderansicht. Die Brüheinrichtunb
befindet sich senkrecht über der Brühplatte. Die zu verarbeitende Rinderkopfhaut
ist nicht dargestellt.
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Fig. 2 ist eine Ansicht zu dem unteren Teil der Fig. i.
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Die abgelöste Rinderkopfhaut wird auf einer pilzförmig gewölbten,
sorgfältig gereinigten Brühplatte a ausgebreitet, deren gewölbt Oberfläche, die
aufgerauht oder mit einer Lochung h versehen ist, mit b bezeichnet
ist. Die Brühplatte ist im Sockel j um eine Achse c drehbar, so daß sie allseitig
bequem zugänglich ist.
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Infolge der pilzförmig gewölbten Ausbildung der Brühplatte und weiter
durch die Aufrauhung oder Lochung bleibt die Haut fest auf der Brühplatte liegen,
und es findet kein Abrutschen statt, so daß das Arbeiten sehr erleichtert ist.
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Es wird nun die aus Metall oder Gummi bestehende Schlauchbrause d
mit heißem Wasser durch die Zuführungsleitung er gespeist und damit mehrere Minuten
lang die Haut gebrüht. Sobald der Brühvorgang beendet ist, erfaßt der Arbeiter mit
der linken Hand die Haut und bedient mit der rechten Hand das Schabemesser oder
die Schabeglocke. Die abgeschabten Haare fallen zu Boden. Mit kaltem Wasser aus
der Leitung h wird dann nachgebraust, indem einem Dreiwege-Iiahni eine entsprechende
Stellung gegeben wird, um die restlichen Teile abzuspülen.
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Bei Ausführung aus Holz ergibt sich durch die natürliche Rauhheit
dies Holzes in Verbindung mit der der Form der Kopfhaut angepaßten pilzförmigen
Wölbung der Platte eine Saugwirkung auf die mit der Fleischseite auf die Platte
gelegte Kopfhaut, die verhindcrt,-daß die Kopfhaut während des Arbeitsvorganges
verrutschen kann. Das gibt eine wesentliche Erleichterung für das Arbeiten.
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Bei Ausführung der Platte aus Metall erhält die Oberfläche entweder
einen feilenartigen Hieb oder eingegossene oder eingearbeitete kreuz und quer verlaufende
Rillen oder eine Lochung, damit die gleiche Wirkung erzielt wird, wie sie oben für
Holz er tvähnt ist.
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Die Einrichtung kann sinngemäß auch für die Verarbeitung, d. h. das
Brühen und Schaben von Kopfhäuten anderer Schlachttiere Verwendung finden.