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Verfahren zurr Zusammensetzen von Pelzwerk Bei der Verarbeitung von
Rauchwaren werden bekanntlich kleinere Felle oder entsprechend geschnittene Stücke
zu sog. Tafeln zusammengesetzt. Bei der kürsChnermäßigen Verarbeitung von Pelzen
zu Kleidungsstücken werden kleinere Felle zu größeren Teilen bzw. zum Kleidungsstück
verbunden. In derartigen Fällen hat man die miteinander zu verbindenden Teile durch
Nähte vereinigt. Das Nähen verlangt eine vom Kürschner durchzuführende Vorbereitung
der Felle, Pelze, Pelzstücke oder sonstigen Teile und ist schon aus diesem Grunde
ziemlich umständlich und nur von geübten Personen durchzuführen. Aber auch das nachfolgende
Zusammennähen der einzelnen Stücke ist unter Umständen mühevoll. Zudem hat das Verfahren
den Nachteil, daß die Stellen, wo Nähte verlaufen, am fertigen Stück auf der Ifmrseite
bemerkbar sind. Die Haarseite zeigt eine Gliederung. die deutlich erkennen läßt,
daß das Stück aus kleineren 'feilen zusammengesetzt ist. Dadurch wird vielfach das
Aussehen der Pelzwaren beeinträchtigt. Daher muß man vielfach davon absehen, Abfälle
zu verarbeiten.
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Man hat auch vorgeschlagen, '!--Felle dadurch zu verbinden, daß man
auf ihrer Rückseite einen die stumpf aneinander stoßenden Ränder überbrückenden
Lederstreifen o. dgl. aufklebt. Abgesehen davon, daß das Verfahren verhältnismäßig
umständlich ist, hat es den Nachteil, daß die Haardecke des auf diese Weise zusammengesetzten
Pelzes beim Biegen längs der Stoßstelle der Pelzstücke deutlich aufspaltet.
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Diese Nachteile werden durch die Erfindung beseitigt. Die Erfindung
besteht darin, daß einer der miteinander zu verbindenden Teile am Rande enthaart
und der oder die anderen Teile mit der Fleischseite auf den enthaarten Rand aufgeklebt
werden. Auf diese Weise kann man Felle, Pelze, Teile derselben sowie Teile zur Herstellung
von I-Zlcidurgsstücken so zusammensetzen, daß sie auf der Haarseite eine einheitlich
geschlossene Fläche bilden, die in keiner Weise die
Zusammensetzung
aus kleineren Teilen erkennen läßt. Infolgedessen können auch aus kleinen 'Abfällen
geschmacklich zusagende größere Stücke hergestellt werden.
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Ein wesentlicher Vorzug des neuen Verialirens liegt in der 1-creiiifachung
des Arbeitsganges. Das Enthaaren der Randteikder zu verbindenden Stücke sowie das
Verbinden derselben gemäß dem erfizidutigsgtznäßen Verfahren kann von ungelernten
Personen durchgeführt werden. Das Enthaaret. erfolgt beispielsweise in der Weise,
daß man zunächst die Haare durch Scheren entfernt und alsdann die Haarreste bzw.
die Haarwurzel durch Ätzen, Schleiferz o. dgl. beseitigt. Für das Verkleben der
Felle, Pelze oder sonstigen Werkstücke können die für Leder gebräuchliche Klebstoffe
verwendet werden.
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Der Gegenstand der Erfindung ist nachstehend an Hand. der Zeichnung
beispielsweise erläutert.
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Das Fell i oder sonstige Pelzstück wird beispielsweise gemäß Abb.
i an einem Rande geschoren. Man kann die Haare außerdem auch durch Schleifen, ätzen
oder auf sonstige Weise entfernen. Mit 2 ist der in dieser Weise bearbeitete haarfreie
l-,and des Felles bezeichnet. Abb.2 zeigt im Schnitt und in schematischer Darstellung,
wie ein zweites Fel13 an das Fell i angefügt wird. Beim Fell 3 werden keine Haare
entfernt. Das Fell 3 wird mit dem Rand, und zwar mit der Fleischseite, auf
die enthaarte Haarseite des Randes 2 vom Felle t aufgeklebt. Abb. 3 zeigt in Draufsicht
und schematischer Darstellung ein Fell, das am Rande ringsum enthaart ist. Man kann
also ringsum an am Rand enthaarte Felle weitere Felle so ansc tzen, wie vorstehend
an Hand der Abb.2 erläutert ist. Auf diese Weise können die sog. Tafeln hergestellt
werden.
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Entsprechend verfährt man bei der Herstellung gebrauchsfertiger Pelzwaren
aus einzelnen Fellen, Fellstücken oder -zuschnitten, die auch selbst wieder aus
kleineren Teilerz gen.ül: dein 1-erfahren nach der Erfindung zUs@I111IlletlbC Setzt
seni * könne n. So kann malt beispielsweise die Teile einer Vrlzjacke. eines l--clzinantels
oder einer Pelzdecke ohne jedes \<ihen dadurch zusammenfügen. daß man von den
zusammenzubringenden Teilen den einen Ani Rand enthaart und den anderen Teil mit
seinem Rande, und zwar mit der Fleischseite, auf den enthaarten Rand aufklebt. Alle
diese Arbeitsgänge können von ungelernten Personen durchgeführt werden und sind
verhältnisinäbig einfach. Infolgedessen ist das neue Verfahren wesentlich einfacher
als das bekannte -Nähen. Das neue Verfahren eignet sich für alle Verbindungen von
Fellen, Pelzen, Teilen derS,-llien, Abfallstücken, Zuschnitten und Teilen von Pelzbekleidungsstücken
und sonstigen Pelzwaren. Die Felle o. dgl. lassen sich ohne weiteres so zusammenfügen,
daß die Haarseite in keiner Weise die Zusammensetzung des ganzen Stückes aus kleineren
Teilen erkennen läßt, sondern die Haardecke des ranzen Stückes vielmehr als ein
einheitliches Cannes erscheint. Daher können auch aus kleinerer. Abfallstücken geschmacklich
ansprechende Pelzwaren hergestellt werden.
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Das genaue Zuschneiden der Felle kann nach der Enthaarung erfolgen.
wobei das Arbeiten leichter ist, als beim Beschneiden nicht enthaarter Teile und
neuzeitliche, schnell arbeitende Werkzeuge zum B_°schnciden von Leder verwendet
werden közzneti.