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Schwingmühle Gegenstand der Erfindung ist eine Schwingmühle, welche
insbesondere als Kolloidmühle verwendet weiden kann und sich durch besondere Einfachheit
auszeichnet. Die Schwingmühle besteht erfindungsgemäß darin, daß ein oder mehrere
vorzugsweise senkrecht angeordnete Federstäbe mit ihrem einen Ende fest mit dem
Fundament verbunden sind und an ihrem anderen Ende einen M,ahIgutbehälter tragen
und daß mindestens, .einer der Federstäbe in der Nähe seines ,den Mählgutbehälter
tragenden Endes mit einer El.ektr omagn@etanordnung versehen ist, die auf ihn periodische
Kräfte quer zu seiner Längsachse ,ausübt. Die Federstäbe werden hierbei zweckmäßig
als permanente oder el:ektrisch erregte Magnetstäbe ausgebildet.
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Die Vorteile der Schwingmühle nach der Erfindung sind folgende: Zunächst
liegt ,eine gi-o.Ijje Einfachheit darin, daß ein und derselbe Federstab sowohl zum
Tragen des Mahlbehälters als auch gleichzeitig als 'Federelemlen ,t des eliektromagnetisch
wirkenden Schwingungserzeugers dient. Ferner ist durch die senkrechte Anordnung
des einseitig eingespannten Federstabes und durch die Anbringung des Mahlbehälters
an seinem oberen, freien Ende eine bes,onderseinfache und wirksame Lagerung erreicht,
denn die Schwingbewegungen beanspruchen den Federstab auf Biegung, während das Gewicht
des Mahlbehälters von dem Stab in seiner Längsrichtung aufgenommen wird und keine
Verbiegung des Stabes hervorruft. Somit fallen .auch jegliche sonst bisweilen erforderliche,
Vorspannungen des Federelementes zur Komp.ensierung des Mahlbehältergewichts fort.
außer dem Fortfall :einer Vorspannung hat die Anbringung des Mahlhehälters am oberen
Ende ,des senkrechten Federstabes
noch den Vorteil, daß die Schwingung
vollkommen unabhängig von den bei verschiedener Füllung des '.Mahlbehälters auftretend
Masseänderungen ist. Dies ist gerade r. Kalloidmühlen besonders. wichtig, da beittdie-.
sen häufig Schwingungen von sehr kl.efneiJ Amplitude und sehr großer Frequenz @erwünscht
sind, die bei bekannten Anordnungen durch gegebenenfalls auftretende Masseänderuingen
leicht gestört werden können.
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Senkrechte Federstäbe sind bei schwingenden Arbeitsmaschinen und --eräteni
an sich bekannt, doch finden sie bei den bekannten Einrichtungen nicht in der erfindungsgemäß
angegebenen vo.rteilbaften `Veisie Verwendung.
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Einzelheiten der Erfindung werden an Hand eines in der Zeichnung dargestellten
Ausführungsbeispiels erläutert. Eint Fderstab i, beispielsweise ein permanenter
Magnetstab (z. B. aus. Hondastahl), ist mit seinem unteren Ende fest in einem schweren
Fundamentblock 2 eingespannt, beispielsweise durch Hineinwürgen. An seinem oberen
Ende trägt der Federstab einen Behälter 3, welcher zur Aufnahme des Mahlgutes dient.
Ferner ist der Federstab an seinem oberen Ende von einer Elektromagnetanordming
4 umgeben, «-elche von einem am Fundamentblock 2 befestigten Tragrohr 4. gehalten
wird. Die Elektromagnetan.ordnung besitzt einen oder mehrere Elektromagnete, welche
bei periodischer Erregung auf den Federstab periodische Kräfte quer zu seiner Längsa.chs.e
ausüben. Besteht die Elektromagnietanord: nung aus drei Magneten, welche an die
drei Phasen eines Drehstromnetzes angeschlossen und in gleichen Abständen voneinander
um den: Federstab herum angeordnet sind, so wird auf den Federstab eine Querkraft
ausgeübt, welche mit der doppelten Netzfrequenz und mit gleichbleibender Größe um
die Achse des. Federstabies umläuft. Das obere Ende des Federstabes und mit diesem
der Mahlgwtbe:hälter 3 führen dann kreisende Schwingbewegungen aus, die sich auch
auf den Inhalt des Behälters übertragen.
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Die Schwinganordnung nach der Erfindung ist für an sich beliebiges
:Mahlgut geeignet. Beispielsweise kann sie zur Emulgierung von Kohlenstaub in Sprit
verwendet werden. Der Mahlgutbehälter kann auch als Siebbehälter ausgebildet sein.
Ferner kann die Schwingmühle nach der Erfindung sowohl für Grobmahlung .als auch
für Feinmahlung biss zu kolloidaler Feinli.eit verwendet werden. Zweckmäßig wird
man. je nach der Höhe der gewünschten Feinheit auch die Erregerfrequenz der Elektromagnetanordnung
:entsprechend hoch wählen. Während für Grobmahlung beispielsweise eine Erregerfrequenz
von 25 oder 5o Hz empfehlenswert ist, kann inan für Kolloidmahlung Frequenzen bis
zu 5o ooo Hz und noch höher verwenden. Wührend bei Grobmahlung das Mahlgut zveckm
zig mit Mahlkugeln oder ähnlichen Mahl--, 1pern untermischt wird, empfiehlt es sich
'`bei Kolloidmahlung, das beispielsweise in Grießform vorliegende Mahlgut zusammen
mit einer Flüssigkeit, beispielsweise Sprit, in den Mahigutbehälter zu füllen, wobei
sich das Mahlgut unter dem Einfluß der Schwingbewegungen durch das Gegeneinanderrcibeii
seiner einzelnen Teilchen in der Flüssigkeit bis zu kolloidaler Feinheit zerreibt.
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Die Erfindung ist nicht an das dargestellte Ausführungsbeispiel gebunden,
sondern kann in mannigfacher Weise abgewandelt werden. So kann beispielsweise die
Anzahl der Elektromagnete je nach der gewünschten Schwingungsform beliebig groß
sein; bei ge-
radliniger Schwingbewegung genügen andererseits auch schon zwei
Elektromagnete oder gar ein. einziger Elektromagnet. Die Schwinganordnung kann auch
so ausgebildet sein, daß sich die räumliche Lage der Elektromagnete zum Federstab
und die Größe der von ihnen auf den Federstab ausgeübten Kräfte verschieden einstellen
lassen. Beispielsweise können bei einer aus drei Elektromagneten bestehenden, an
ein Drehstromnetz angeschlossenen Elektromagnetanordnung die einzelnen Magnete in
an sich bekannter Weise im Kreise oder auch in ihr r Längsrichtung verschiebbar
sein, wodurch sich eine von der Kreisform abweichende Form der Schwingbewegung,
beispielsweise eine Ellipsenform, erzielen läßt. Auch kann die Stärke oder die Frequenz
der Magucterregung in bekannter Weise einstellbar sein. Bei höheren Frequenzen empfiehlt
sich zur Frequenzänderung die Verwendung eines steuerbaren. Stromrichters, z. B.
Wechselrichters, dessen Steuergitter zweckmäßig unmittelbar von der Bewegung des
Feiderstabes oder des Malhlgutbehälters. gesteuert wird.
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Auch die bauliche Ausbildung der Schwingmühle nach der Erfindung kann
mannigfach abgewandelt werden. So: können beispielsweise, namentlich bei größeren
Schwingmühlien:, statt eines einzigen Federstabes auch mehrere Federstäbe parallel
zueinander vorgese@h,en und mit einem gemeinsamen Mahlgutbehälter versehen sein.
Beispielsweise kann bei einem viereckigen Mahlgu,tbeliälter an jeder Behälterecke
ein Federstab angebracht sein. Hierbei können entweder alle Federstäbe oder auch
nur einzelne derselben mit einer schwingungserregenden Elektromagnetanor dnung versehen
sein.
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Die Massen des bzw. der Federstäbe und des Schwingbehälters sowie
die Federkonstante
der Federstäbe werden zweckmäßig auf die erregende
Frequenz der Elektromagnetanordnung abgestimmt, wodurch große Schwingungsweiten
erzielt werden können.