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Verfahren und Einrichtung zum Antrieb von RUttelschwingungsgeräten
Es gibt viele Arten von Einrichtungen zum Antrieb von Rüttel. schwingungsgeräten,
bei denen es ersUnscht ist, die Frequenz und/ oder die Amplitude des Antriebs zu
verändern. Rütteltriebe, Rüttelzubringer, Rüttelförderer und Rüttelseparatoren sind
typische Beispiele dieser Art von Einrihtungen. Die Notwendigkeit der Einstellung
von Frequenz und/oder Amplitude kann duth die Eigenart des durch die Einrichtung
zu behandelnden Materials bedingt sein, oder durch das Volumen dieses Materials,
oder durch die Größe des Materialdurcheatzes, den die Einrichtung zu bewltigen hat.
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Die Erfindung betrifft einen neuen Antrieb für Einrichtungen dieser
Art und ist dadurch gekennzeichnet, daß sowohl die Frequenz als auch die Amplitude
zugleich verändert werden können.
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Die Erfindung läßt sich am besten am Beispiel eines Rüttelzubringers
erläutern, wobei selbstverständlich die Auswahl gerade dieser Art von Einrichtungen
fUr die Erläuterung der Erfindung nur illustrative Bedeutung hat.
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Beim Umgang mit Stückgut aus 2'eststoffteilchen gibt es zahlreiche
Wege, um dieses Material zu fördern und es über das offene Ende des Förderbandes
einer gewünschten Ablagestelle zuzuführen. Die Erfindung befaßt sich aber ausschließlich
mit jener Art von Einrichtungen, bei der die Förder-oder Zubringermulde als freie
Masse Rüttelschwingungen ausführt, d. h. bei der die Förder-oder Zubringermulde
gegenüber dem Fundament in geeigneter Weise gepuffert oder abgefedert ist, so daß
sie in Abhängigkeit von einem Schwingungsgenerator in Rüttelachwingungen versetzt
werden kann, im Gegensatz zu einer Masse, die mit der starr Antriebskraft/verbunden
ist, wie dies z. B. der Fall ist beim Antrieb einer Fördereinrichtung mit Hilfe
einer Schubstange, die mit einem Exzenterantrieb von fest eingestelltem Hub verhunden
ist.
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Es ist heutzutage üblich, zur Veränderung der Frequenz und der Amplitude
der Zubringereinrichtung mechanische ittel heranzuziehen. Eine Ausnahme von mechanischen
Mitteln zur Einstellung der Abeitsgeschwindigkeit des Zubringers liegt in dem Falle
eines elektromagnetischen Zubringerantriebs vor, wo die Frequenz oder die Spannung
des der elektromagnetischen Antriebsvorrichtung zugeführten pulsierenden Stroms
verändert wirt. Bei dieser Art von Einrichtungen liegt jedoch die Schwingfrequenz
im allgemeinen oberhalb von 1800 in der Minute, und die Amplituden sind verhältnismäßig
Mein, so daß derartige Einrichtungen auf die Verwendung bei mehr oder weniger frei
fließendem Schüttgutmaterial beschränkt sind, im Gegensatz zu einem Schüttgutmaterial,
das als feucht oder viskos anzusprechen wäre.
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Zur Änderung der"requenz oder der Amplitude mit Hilfe mechanischer
Mittel dient gewöhnlich eine Federungseinrichtung mit veränderbarer iederkraft,
die aus enem im Antriebsaggregat dazwischengeschalteten Luftpolster bestehen kann,
wobei der Druck im Luftpolster einstellbar ist, um eine Anderung der Federkraft
zu ermöglichen ; oder aber man bedient sich irgendeiner Art der mmechanischen Verstellung
der Winkellage oder der örtlichen Linstellung des Antriebsomtors relativ zur Mulde.
Es sind bei Rüttelzubringern schon zahlreiche Versuche unternommen worden, um irgendeine
Art der einstellbaren Fordermengensteuerung zu benutzen, die auf elektrischen Vorgängen
beruhen, aber b.s. jetzt war noch keiner dieser Versuche erfolgreih, und zwar aus
verschiedenen Gründen : Lie elektromagnetischen Rüttelschwinga. r weisen hohe Energieverluste
auf und sind ihrem Wesen nach beschrankt auf Kombinationen von hohen Frequenzen
und kleinen Amplituden. Sa sind auch schon Einrichtungen angegeben worden, die mit
niedrigen Frequenzen und großen Amplituden arbeiten ; sie beruhen auf der Verwendung
von Antrieben mit Wechselstrom von einstellbarer Freguenz, ferner von Mehrgeschwindigkeits-und/oder
Mehrwicklungs-Wechselstrommotoren, und schließlich von Antrieben mit Gleichatrommotoren
von einstellbarer Spannung. Keiner dieser Antriebe hat Jedoch Erfolg gehabt, und
zwar wegen der hohen Investitionskosten, sowie der durch BtirstenverachleiD, Kommutatorschwierigkeiten
u. dgl. verureachten Kosten.
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Gegenstand der Erfindung ist in erster Linie die Angabe eines CuBerct
einfachen und praktischen Wege der Frequenz-und Amplitudeneinatellung für den Antrieb
von Rüttelschwingungageraten,
und zwar unter Heranziehung elektrischer
Vorgänge in Verbindung mit mechaniechen Impedanzeh, die absichtlich in das System
der schwingenden Massen eingebaut sind.
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Der Gegenstand der Erfindung stellt weiterhin einen elektrischen
Antrieb für Rüttelechwingungseinrichtungen dar, der eine vereinfachte Fernsteuerung
zur Xnderung der Frequenz und der Amplitude der Rüttelschwingeinrichtungen ermöglicht.
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Weiterhin wird beim Gegenstand der Erfindung von einem Käfiganker-WechselstrominduktionsmotEr
Gebrauch gemacht, der bekanntlich eine grobe Betriebsweise gestattet und sich durch
niedrige Gestehungs-und Wartingskosten auszeichnet, verglichen mit anderen Elektromotoren
von veränderbarer Drahzahl.
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Weitere Vorteile und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus
der folgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen anhand der Zeichnung in dieser
zeigen : Fig. 1 in der Draufsicht eine Antriebseinrichtung nach der Erfindung, und
zwar an einem Eigenfrequenz-Rüttelzubringer, bei dem die-Federn mit dem motorischen
Antrieb in Reihe liegen ; Fig. 2 eine Seitenansicht davon, Fig. 3 ist eine Seitenansicht,
die erkennen läßt, wie die Erfindung bei einer anderen Form eines Eigenfrequenz-Rüttelzubringers
angewandt werden kann, bei der der
Rüttelschwingungsgenerator an
dem Schwingmassensystem hängt und parallel zusammenarbeitet mit den Federn, die
so dimensioniert sind, daß das System Eigenfrequenzcharakteristik aufweist ; die
Fign. 4 bis 7 Diagramme, auf die bei der Erläuterung gewisser Eigenheiten des Erfindungsgegenstandes
zurUckgegriffen werden wird, und die Fign. 8a, 8b und 80 sinjd Vektordiagramme,
die zum weiteren Verstandnis der Erfindung dienlich sind.
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Selbstverständlich kann die Erfindung im Nahmen der durch sie gegebenen
technischen Lehre in weitestem Umfang angewandt werden, und die folgende Beschreibutn
soll nur beispielsweise zeigen, in welcher Weise die Erfindung mit Vorteil angewandt
werden kann.
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Bei dem in den Figuren 1 und 2 wiedergegebenen Rüttelzubringer ist
zu ersehen, daß der Zubringer eine Mulde 10 aufweist, die von einem Boden 11, Seitenwhden
12 und 13 und einer Endwandung tS gebildet wird, wobei das Vorderende der Mulde
offen ist, wie bei 15 angegeben. Über dieses offene Snde der Mulde wird aus Feststoffteilchen
bestehendes Schüttgut, wie z.B.
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Sand, Kies oder dergleichen, mit irgendeiner vorgegebenen Zubringgeschwind@eit
abgeliefert. Das Schüttgt wird im allgemeinen aus einem Hochbehälter, einem Oberlauf-Förderband
oder mittels ihalicher Einrichtungen in die Mulde aufgeliefert.
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Die Mulde 10 des Rdttelzubringers ruht auf den Ständern 16 und 17,
die vom Vorder-und vom Hinterende einer l'undamentplatte 18 getragen werden, die
ihrerseits aufgehant oder mit dem Fußboden verbolzt sein kann. Zwischen den Ständern
16 und 17 und der Mulde 10 liegen Puffer 20, die aus irgendeiner geeigneten art
von Federaufh'ingung bestehen können ; im vorliegenden Fall aber sind es federnde
Luftkissen. Diese Puffer erlauben es der Rüttelmulde samt der von ihr getragenen
Last, als freie Masse zu schwingen, im Gegensatz zu einer Rüttelschwingungen ausfuhrenden
Masse, die mit Hilfe eines mit der Rüttelmulde fest verbundenen Exzenterantriebs
mit fest eingestellter Amplitude in Schwingungen versetzt wird.
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Unterhalb der ulde 10 ist ein Motorantrieb angeordnet, der die Mulde
mit vorgegebener Frequenz und vorgegebener Amplitude so in Rüttelschwingungen versetzt,
daß sich das in der Mulde befindliche, aus Feststoffteilchen bestehende Schüttgut
nach dem Zubringerende 15 der 4ulde hinbewegt. Beim Gegenstand der Erfindung kann
mittels der Antriebseinrichtung die Zubringgeschwindigkeit eingestellt werden, und
zwar durch Veränderung der Frequenz und der Amplitude'des Schwingsystems.
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Der Ldotorantrieb in den Figuren 1 und 2 besteht aus einem einzigen
Wechselstrominduktionsmotor 21 mit Kafiganker, der über zwei Schraubenfedern 22
von einer Motortragkonsole 23 getragen wird, die unten an der Mulde 10 fest angebracht
sind. Der Motor hat einen Käfiganker, braucht also keine Strozabnahmebüraten.
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Zur Vereinfachung wird im Folgenden bezüglich des Motortype immer
von einem echaelstrominduktionsmotor mit Käfiganker ausgegangen werden, im Gegensatz
zu einem Wechselstrommotor mit verder änderbarer Drehzahl,/zum Zwecke der Drehzahlveränderung
mit einet Vielzahl von Wicklungen oder einer Vielzahl von Polen ausgestattet ist.
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An jedem der beiden Enden der Welle 24 des Motors 21 ist ein Exzentergewicht
25 angebracht, wobei diese Gewichte im allgemeinen parallel zur Welle angeordnet
sind, obwohl e : in manchen Fällen wUnschenswert mein kann, ihre relative Winkeleinstellung
zu ver ; indern, um so eine Einstellung der das Schwingungssystem beeinflussenden
effektiven Exzentermassen zu ermöglichen. Es können den Exzentergewichten bei Bedarf
auch Justiergewichte hinzugegeben oder weggenommen werden. Abschlußkappen 26 decken
die seitlichen idotorenden ab, um das Bedienungspersonal vot den umlaufenden zentermassen
zu schützen.
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Der Motor 21 ist an der Mulde 10 so angebracht, daß die von dem mit
der Unwucht der Exzentergewichte laufenden Motor abgegebene Rüttelschwingunga-Antriebsenergie
auf die Mulde unter einem feststehenden Angriffswinkel übertragen wird, der durch
die Mittellinie 27 bestimmt ist. Dieser Angriffswinkel liegt im allgemeinen in der
Größenordnung von 20 bis t0°, und es zeigt sich, daB, wenn Rüttelschwingungs-Antriebsenergie
lange dieser Achse auf die Mulde übertragen wird, dem in der Mulde befindlicher
Schüttgut eine gegen das offene Muidenende 15 hin fuhrende Bewegung
erteilt
wird, die etwa als Hüpfbewegung bezeichnet werden könnte. wie ohne weiteres ersichtlich,
wird die Auflieferungsgeschwindigkeit in demselben Ma0e verringert, in dem man die
renuenz und/oder die Amplitude des XUttelschwingungsantriebs verringert, und es
ist wünschenswert, diese Auflieferungsgeschwindigkeit von dem Wert Nul oder praktisch
von dem ifert NVll aus bis zu ihrem Höchstwert ändern zu können.
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Die Federn 22 haben vorzugsweise K-Faktoren, d. h. Federkonstanten,
die der Frequenz des motorischen Kntriebs, der auf den Antriebsmotor entfallenden
Masse und der Gesamtmasse des angetriebenen Schwingiungssystems in der Weise angepaBt
sind, daß bei normalem oynchronlauf des hntriebsmotors die Federn 22 in der Sigenschwingung
des Systems oder ganz in deren Nähe arbeiten.
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Mit anderen horten, im pinne einer idealen betriebsweise ist das Rüttelschwingungssystem
zusammen mit seinem Antriebsmechanismus so ausgelegt, daß das gesamte System bei
der Grundfrequenz oder dSht daneben arbeitet, wie das an sich bekannt ist. Diese
Verhältnisse sind in dem Frequenz-Amplituden-Diagramm der Fig. 7 dargestellt, wo
die Ligenfrequenz am Scheitel der Kurve liegt.
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5elbstverständlich sind die Federn 2 ? außerdem so dimensioniert,
daß zur Längsachse der Zubringermulde quer verlaufende KrEfte durch seitliche Auslenkungen
der Federn 22 absorbiert werden. Natürlich können an Stelle des Motors 21 bei Bedarf
auch zwei Zwillingsmotoren zum Einsatz kommen, die dieselbe Charakteristik wie der
Motor 21 aufweisen aber nur halb so stark sind ; sie werden dann gegenläufig betrieben
und sind mit ihren Motorgehausen
fest zusammengebaut, wie dies
fachUblich ist, so das ihre umlaufenden Unwuchten in Phase sind und bei der resultierenden
linearen Amplitude seitliche Kraft kompensiert werden.
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Gewöhnlich wird bei Rüttelzubringern der im Vorstehenden beschriebenen
allgemein iiblichen Art die auflieferungsgeschwindig keit dadurch geändert, daB
die Federkontante der Federn 22 irgendipe gewechselt wird, oder genauerhin dadurch,
daß zwischen dem Motor und der Mulde 10 solche tedern angeordnet werden, deren Federkonstante
auf geeianete Weise geändert werden kann. Typisch fUr diese Lösung ist das USA-Patent
Nr. 2 984 339 von Musschoot.
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Daran wird auch durch den Umstand nichts geändert, daB auch bei diesen
bekannten Anordnungen zur Bereitstellung der Antriebsenægie Wechselstrommotoren
mit K§figankern verwendet wurden.
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Beim Gegenstand der Erfindung tritt nun eine äußerst überraschende
und eigenartige Beziehung zwischen den Kenngrößen des Schwingungssystems und des
Antriebsmotors in Erscheinung, eine Beziehung, die es auf eine keineswegs vorhersehbare
Weise mdglich macht, nicht nur die Nequenz, sondern zugleich auch die Amplitude
eines mit seiner Eigenfrequenz ffhwingenden Rüttelzubringers oder eines ähnlichen
Riittelschwingungssystems lediglich durch eine Änderung der Betriebsspannung des
Wechselstrommotors zu ändern. Wenn man an einen Wechselstrommotor mit Käfiganker
denkt, dann hat man immer einen Motor von praktisch konstanter Drehzahl vor Augen
(natürlich nur soweit es sich nicht um einen Wechselstrommotor mit mehreren Drehzahlbereichen
oder
mit einer Vielzahl von Wicklungen handelt)-einen Motor also,
dessen Drehzahl sich durch Spannungsänobrung nicht merklich ändern läßt. Der Erfidung
liegt jedoch die Erkenntnis zugrunde, da3 bei einem mit der Eigenfrequenz schwingenden
Rüttelschwingungssystem mit ffeier Schwingmasse die Zusammenhänge zwischen den Belastungsänderungen
und der Drahzahl von ähnlicher Art sind wie bei einem Ventilator oder einer Förderpumpe
@@ Flüssigkeiten, und daß es daher möglich sein muS, die Änderung der Betriebsspannung
eines Wechselstrommotors mit Käfiganker dazu heranzuziehen, bei der infrage stehenden
wrt von Rüttelschwingungesystemen die Auflieferungsgeschwindigkeit zu variieren,
und zwar überraschenderweise ohne Überlastung des Motors.
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Diese Möglichkeit, die Auflieferungsgeschwindigkeit lediglich durch
eine Spannungsänderung zu steue-rn, bietet sich natürlich fUr die Ferneteuerung
derartiger Systeme an, und sie ist bei weitem praktischer als der Versuch, die Federcharakteristik
der zwischen dem Motor und dem Zubringer angeordnSten, die Antriebskraft übertragenden
Federeinheiten anzupassen oder zu ändern.
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Bei der in Fig. 3 wiedergegebenen Ausgestaltungeform der Erfindung
hat der Zubringer eine etwas andere Gestalt. In diesem Fall wird die Zubringermulde
40 von einer Grundplatte 41 mit Hilfe von Schraubenfedern 42 und von Blattfedern
43 getragen, wobei der Antriebsmotor zur Absorption seitlicher Kraft vorzugsweise
mit
Hilfe von Blattfedern 19 an einer unterhalb der Mulde 40 angebrachten Konsole 44
befestigt ist und aus einem Käfigankei Wechselstrommotor 45 von geeigneter Leistung
besteht.
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. Man kann dabei mit einem einzigen Motor auskommen, weil die Blattfedern
43 die Wanne 40 an seitlichen Schwingungsbewegungen hindern und die l'edern 19,
falls solche vorhanden sind, die seitlich wirkenden Kräfte in der Hauptsache absorbieren.
Aber auch hier sind gegenläufig betriebene Zwillingsmotoren vorzuziehen, weil sie
die tedern 19 völlig überflüssig machen. Das ganze freischwingende Massensyatem
hat vorzugsweise eine der Frequenz des lviotorantriebs entsprechende Eigenfrequenz,
so daß, wenn man die Motordrehzahl durch Verringerung der an den Motor 45 angelegten
Betriebsspannung heruntersetzt, die Federn 42, die in diesem Fall zu dem Motor parallel
liegen (im Gegensatz zu den mit dem Antrieb in Reihe liegenden Federn nach Fig.
1 und 2) zugleich dazu dienen, die Amplitude des Antriebs zu verringern, und zwar
wegen der mechanischen Impedanz, die sich dem Motor in Gestalt der Federn 42 sowie
der lirägheit der Schwing massen entgegenstellt. Auf diese Weise werden auch bei
dieser Ausführungaform Amplitude und Frequenz zugleich geändert.
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Die Diagramme der Figuren 4 bis 7 sind zum Verständnis des Wirkungsprinips,
auf dem die Erfindung beruht, dienlich. ei Schwingungsaystemen, die bei ihrer yigenfrequenz
arbeiten (s. B. bei den Zubringertypen nach dem USA-Patent 2 725 984 von Klemencik)
wird allgemein davon ausgegangen,
daß man normalerweise feststellen
kann, ob das System bei seiner Eigenfrequenz arbeitet, indem man nämlich die Stromaufnahme
des Motors ermittelt ; denn diese Stromaufnahme hat ihren geringsten Wert, wenn
das Schwingsystem genau bei seiner Sigenfrequenz arbeitet. Umgekehrt geht der Kraftbedarf
in demselben Maße in die Höhe, wie die Schwingfrequenz des systems von der Eigenfrequenz
abweicht, was sich in einer Erhöhung der Stromaufnahme widerspiegelt ; wobei es
gleichgültig ist, ob man oberhalb oder unterhalb der Eigenfrequenz arbeitet.
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Das Erstaunliche beim Gegenstand der Erfindung ist, daß, wenn das
System bei seiner Eigenfrequenz arbeitet, die Stromaufnahme des Motors ihr Maximum
hat und absinkt, wenn die Frequenz (d. h. die Drehzahl) des Motors durch Verringerung
der Speisespannung geändert wird.
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Mit anderen Worten fä lt, wenn man sich bei den in den Figuren 1,
2 und 3 dargestellten Systemen unterhalb der Eigenfrequenz befindet, der vom Motor
aufgenommene Strom eher ab als daß er ansteigt, wie dies normalerweise zu erwarten
wäre.
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Man kann bedenken haben bezüglich der Erklärung dieses eigenartigen
Phanomens, aber es ist eine offensichtliche und bemerkenswerte Tatsache, daß es,
wie der Erfinder erkannt hat, bei dem dargelegten erfindungsgemäBen System muglich
ist, die Auflieferungsgeschwindigkeit eines Rüttelförderer-oder Rüttelzubringersystems
von Null bis zum Höchatwert lediglicA dúrcE
Einstellung der Speisespannung
eines Käfiganker-Wechselstrommotors in wirkungsvoller Weise zu verändern, was natürlich
mit Hilfe eines Autotransformators, wie er in Fig. 2 unter dem Bezugszeichen 50
angegeben ist, bequem möglich ist.
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Die am vernünftigsten erscheinende Erklärung ergibt sich bei Betrachtung
der in den Figuren 4 bis 7 wiedergegebenen Diagramme in Verbindung mit den Vektordiagrammen
der Figuren 8a, 8b und 8c.
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Es ist in der Applikationstechnik elektrischer Motoren von grundsatzlicher
Bedeutung, darauf hinzuarbeiten, daß die Drehmoment-Betriebscharakteristik des Motors
in Übereinstimmung mit der Lastmomentcharakteristik steht. Es gibt ferner auf dem
Fachgebiet der Motorentechnik den Grundsatz, daß ein Käfiganker-Wechselstrommotor
keine wählbare Drehzahländerung erlaubt, weil die Lastmomentanforderungen eo geartet
sind, daß der Versuch, die Drehzahl durch eine Spannungsänderung zu beeinflussen,
zur Überlas@ung des Motors führt, so daß dieser durchbrennt - es sei denn, der Motor
dient zum Antrieb eines Ventilators oder einer Flüssigkeitsförderpumpe, wo ja die
Lastmomentanforderungen mit der Wärmekapazität eines Käfigankers im Einklang stehen.
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Der Grund, weshalb es möglich ist, einen Käfiganker-echselstrommotor
zu benutzen und durch Einstelung von dessen Speiseepannung die Auflieferungsgeschwindigkeit
des Rüttelschwingersystems su ändern, ist darin su seches, dais dan Rüttelschwingersystem
ein
solches ist, das mit freier Schwingmasse bei seiner Eigenfrequenz arbeitet, d. h.
darin, dal3 der motorische Antrieb ein Teil des mit seiner Eigenfrequenz schwingenden
Systems ist und dieses gegenüber dem Fundament gepuffert ist, im Gegensatz zu einem
Rüttelschwingersystem, das ausdrücklich von einem umlaufenden Ezenterbauteil mit
feststehender Amplitude angebrieben wird. Das wird anhand der Figuren 3a, 3b und
8c ersichtlich.
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Wie die Figur 8a zeigt, lassen sich die Kraftkomnonenten, die bei
einem in seiner Eigenfrequenz schwingenden System auftreten, in der Weise darstellen,
da3 der Uassentragheitsvektor durch einen nach oben gerichteten senkrechten Vektor
dargestellt wird, die Federkraft durch einen nach unten geriahteten senkrechten
Vektor mit einer Phasenverdrehung von genau 180°, ferner die Systemdämpfung durch
ein7Rorizontalen Vektor (in r'ig. 8a nach links gerichtet), wobei natürlich die
Antriebskraft hzw. die von außen zugeführte Kraft gleich groß sein muß wie die Dämpfung.
Auch diese beiden Vektoren bilden also einen Phasenwinkel von 180°.
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Da das System unterhalb seiner Eigenfrenuenz arbeitet, liegen die
Verhältnisse so, wie in Fig. 8b dargestellt. Man erkennt daraus, daß der Massenträgheitsvektor
kleiner geworden ist, ebenso die Federkraftwirkung, und die Dampfungsverluste sind
zurUgkgegangen. Die Antriebskraft ist unterteilt in eine
horizontale
und eine vertikale Komponente, wobei die horizontale Komponente die Dämpfungsverluste
aufhebt und die vertikale Komcontente der Federwirkung entgegengerich@t ist. Das
bedeutet bereits eine mechanisehe Impedanz fiir den Motor, und aus diesem Grunde
geht die chwingungsamplitude des Rüttelzubringers zuriick ; zugleich erklärt sich
so auch, warum der vom Motor aufgenommene Strom, oer den Dämpfungsverlusten proportional
ist, kleiner wird, wenn man unter die Eignefrequenz heruntergeht.
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Fig. 8c zeigt lediglich in größerem Ma@stab die Verhältnisse, die
sicli ergeben, wenn man unter die Eigenfrequenz noch wieter heruntergeht. Die Fig.
läßt erkennen, daß der Vektor der Antriebskapft entgegen dem Uhrzeigersinn bis zu
einer Lage verdreht ist, in der er nahezu vertikal verläuft. In dieser Lage ist
er der Federwirkung völlig entgegengesetzt gerichtet, so daß sich theoretisch für
die Auflieferungsgeschwindigkeit der ert Null ergeben würde.
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Diese Betrachtungsweise zeigt, wie die anhand der Figuren 4 bis 7
in verschiedenen Arten dargestellte Motorcharakteristik der Lastmomentcharakteristik
eines mit freier Schwingmasse arbeitenden Rüttelschwingungssystems entspricht.
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Fig. 4 zeigt in verallgemeinerter schematischer Form die verschiedenen
rehzahl-Drehmoment-Kurven, die man erhält, wenn bei einem Käfiganker-Wechselstrommotor
die Speisespannung variiert wird. S und S2 zeigen die Drahzahlwerte unter diesen
Umständen, wenn das lastmomten konstant gehalten wird.
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In Fig. 5 ist schematisch eine Kurve wiedergegeben, die den Schlupf
eines Motos je nach den LaWgtmomentanforderungen zeigt, wenn die Speisespannung
konstant gehalten wird. Bei einem verlangten Drehmoment T1 ergibt sich die Drehzahl
S bei einem verlangten Drehmoment T2 die Drehzahl S2.
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Der Erfindung liegt sonach die Erkenntnis zugrunde, daß ein Käfiganker-Wechselstrommotor
tatsächlich so benutzt werden kann, daß sich seine Drehzahl bei Verringerung der
Speisespannung ändert, vorausgesetzt, daß er sich einer Lastmomentanforderung gegenübergetellt
sieht, die der thermischen Kapazitat des Motors entspricht, und ein in seiner Eigenfrequenz
freischwingendes Rüttelschwingungssystem ist ein eigenartiges System, das diesen
Voraussetzungen entspricht.
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In Fig. 6 sind die Leistungs-, Spannungs-, Stromstärke-und Amplitudenkennihien
über der Drehzahl angetragen, und zwar für einen Rüttelzubringer von der in den
Figuren 1, 2 und 3 wiedergegebenen Art. Man erkennt daraus, daß alle diese GroBen
sich mit der Drehzahl exponentiell ändern und daß schon eine kleine Drehzahländerung
eine merkliche Xnderung der Auflieferungsgeschwindigkeit, des Stroms und der Leistung
hervorruft, woraus erklarlich ist, wieso auf diese Weise die Auflieferungsgeschwindigkeit
gedndert werden kann, ohne daß der Motor durchbrennt.
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Diese Figur ist auch geeignet zu zeigen, daB die Lastmomentcharakteristik
des Motors den Lastmomentanforderungen des
Schwingmassensystems
entspricht.
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Fig. 7 zeigt ein Kurvenbild, das für ein in seiner Eigenfrenuenz
schwingendes System die Frequenz der Amplitude gegenüberstellt, und es ist das Ziel
der Erfindung so nahe am Kurvenmaximum zu arbeiten, als dies bei maximaler Auflieferungsgeschwindigkeit
und normalen Belastungsverhältnissen möglich ist. Praktisch werden die Federkennlinien
fUr den Fall der Lastfreiheit so gewählt, daß das System beim Punkt 5 der Kurve
arbeitet, so daß das Zubringer-oder Pördergerät bei normaler Belastung in der Nähe
des Punktes 1 arbeitet. Wenn die Speisespannung des Motors verringert wird, um von
der maximale zu einer geringeren Auflieferungsgeschwindigkeit tberzugehen, dann
verringert sich sowohl die Frequenz wie auch die Amplitude entsprechend den Punkten
2, 3 und 4, bis der Nullwert der Auflieferungageachwindigkeit annChernd erreicht
ist.
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Bei den voretehenden Betrachtungen ist zwar bezUgllch der Abstimmung
der Schwingmasse mit der Frequenz des Schwingungsantdeba von einer Xeder mit festatehender
Federcharakteristik ausgegangen worden;jedochkönnteselbstverständlich in gewissen
Pollen auch eine Feder mit verZnderbarer Federkonstante benützt werden, um zunächst
in die Niche der Bigenfrequens des Systems su gelangen, und dann die Federkonstante
dieser Feder zu verändern, solange bis sich die Frequenz des Schwingmassensyatema
beim Scheitelpunkt der in Fig. 7 wiedergegebenen Kurve oder in dessen Niche befindet.
Danach kann dann die Verstallung
von Frequenz und Amplitude in
der im Vorstehenden heschriebenen Weise durch Erniedrigung der Speisespannung des
Käfiganker-Wechselstrommotors erfolgen.
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Aus der Fig. 6 ergibt sich, daß bereits eine Drehzahl derung von
weniger als 25 % die Auflieferungsgeschwindigkeit von ihrem Maximalwert bis beinahe
auf Null herunter ändert.
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Als Mittel zur Einstellung der Speisesoannung des Wechseles strommotors
ist zwar ein Autotransformator angegeben ;/ist aber klar, daß es noch andere Möglichkeiten
gibt, um die Spannung zu ändern, wie z. B. eine Festkörper-Regelvorrichtung mit
Begrenzungstransistor.
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Patentansprüche