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Schwinganordnung Nach einem älteren Vorschlag werden bei einem Taumelantrieb
für eine Schwinganordnung mindestens drei Elektromagnete um die Taumelachse angeordnet,
die in einer solchen Reihenfolge durch verschiedene Phasen eines Mehrphasennetzes
erregt werden, das die resultierende Erregerkraft der Magnete um die Taumelachse
herumwandert. In einer besonderen Ausführung einer derartigen Anordnung ist der
Schwingkörper mittels eines biegeelastischen Stabes abgestützt.
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Die Erfindung bezieht sich auf eine besonders vorteilhafte Ausführungsform
dieser letztgenannten besonderen Ausführung der Schwinganordnung, bei der also der
Schwingkörper mittels eines biegeelastischen Stabes abgestützt ist; sie besteht
darin, daß der am freien Ende des einseitig am Fundament eingespannten biegeelastischen
Stabes befestigte Schwingkörper als lösbare Haltevorrichtung für einen abnehmbaren
Gutbehälter, beispielsweise einen Mahlgutbehälter, ausgebildet ist. Besonders vorteilhaft
ist es, wenn der als Haltevorrichtung ausgebildete Schwingkörper topfförmig ausgebildet
ist.
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Ein Ausführungsbeispiel dieser Schwinganordnung nach der Erfindung
ist in der Zeichnung dargestellt.
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Fig. I der Zeichnung zeigt den Aufbau der Taumelmühle nach der Erfindung
im Aufriß. Eine runde Stabfeder i ist fest in dem Fundament z eingespannt. Auf dem
freien Federende sitzt eine Haltevorrichtung 3, die nach außen zu topfförmig ausgebildet
ist und zur Aufnahme des Mahlbehälters 4 dient. Auf der anderen Seite der Vorrichtung
3
sind drei Anker 5 befestigt, die sich vor den Polen der Magnete 6 befinden. Die
Magnete 6 mit den Wicklungen 7 sind ebenfalls am Fundament 2 befestigt. Die drei
Einphasenwechselstrommagnete 6 sind an die drei Phasen eines Drehstromnetzes angeschlossen,
so daß sie die Anker 5 nacheinander parallel zur Längsrichtung der Stabfeder I anziehen.
Dadurch wird die Feder I nach allen Richtungen hin abgebogen, so daß der Mahlbehälter
4 Kreisschwingungen ausführt, und zwar mit der doppelten Netzfrequenz, also mit
Ioo Per./s.
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Fig.2 zeigt die Taumelmühle vom Fundament aus gesehen, und zwar an
der Stelle des Schnittes A-B. Wie aus Fig. 2 hervorgeht, sind die drei Magnete mit
ihren Ankern räumlich um I2o° versetzt auf dem Umfang eines Kreises angeordnet.
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Um den Schwingausschlag des Mahlbehälters 4 beeinflussen zu können,
braucht man den Behälter 4 nur in seiner Längsrichtung verschiebbar in der Haltevorrichtung
3 anzuordnen. Wird z. B. in Fig. I der Schwerpunkt des Behälters 4 nach rechts verschoben,
so wird die Abstimmung des schwingenden Systems und damit auch die Amplitude verändert.
Fig. 3 zeigt dieselbe Anordnung wie Fig. I und 2; lediglich sind hier die Anker
5 an einer besonderen Haltevorrichtung 8 befestigt, so daß die Haltevorrichtung
3 zusammen mit dem Mahlbehälter 4 auf der Stabfeder I verschoben werden kann, ohne
daß dabei die Lage der Anker 5 verändert wird. Man kann zwecks Beeinflussung der
Amplitude auch die Stabfeder I zusammen mit der Vorrichtung 3 und dem Behälter 4
in ihrer Fundamenteinspannungverschieben, so daß die Feder I länger oder kürzer
wird. Bei jeder Verstellung muß dann selbstverständlich die Ankerhaltevorrichtung
8 gelöst werden, damit der Luftspalt zwischen den Ankern und den Magneten konstant
beibehalten werden kann.
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Fig.4 zeigt eine andere Ausführung des Mahlbehälters zur Aufnahme
des Gutes und der Mahlkörper, während die Anordnung der Magnete und der Anker dieselbe
geblieben ist. In der Mitte des Mahlbehälters 9 ist ein Röhr eingeschweißt, so daß
der ganze Behälter über die Stabfeder I hinweggeschoben werden kann. Um eine eindeutige
feste Verbindung zwischen dem Behälter 9 und der Feder I zu bekommen, sind Passungsstücke
I o vorgesehen, die mit den Außenwandungen des Behälters 9 verschraubt sind und
zur Verschiebung des Behälters auf der Stabfeder dienen Die Bewegung des Mahlbehälters
4 bzw. 9 ist in den Fig. 5 und 6 dargestellt. Betrachtet man die Fig. I von rechts,
so sieht man die Kreisschwingungen des Mahlbehälters. Jeder Punkt der betrachteten
Fläche führt Kreisschwingungen aus, wie es in Fig. 5 durch den kleinen Kreis links
neben dem Mahlbehälter angedeutet ist. Dabei tritt ein Gut- und Mahlkörperumlauf
im entgegengesetzten Sinn der Kreisschwingung auf. Der Vorteil der Anordnung liegt
darin, daß große Behälteramplituden erreicht werden können, ohne daß große Luftspaltänderungen
auftreten. Von vorn gesehen (Ansicht der Fig. I) führt der Behälter Bewegungen aus,
wie sie in Fig.6 dargestellt sind. Die Kreisbewegungen der rechten Behälteraußenwand
sind dabei größer als die der linken Außenwand. Infolgedessen wird das Gut zusammen
mit den Mahlkugeln von rechts nach links geworfen, häuft sich an der linken Wandung
des Behälters an und bewegt sich auf der Oberfläche durch die Schwerkraft wieder
nach rechts, so daß ein Gut- und Mahlkörperumlauf eintritt, wie er in Fig. 6 durch
die Pfeile angedeutet ist. Bei der Taumelbewegung des Mahlbehälters ergibt sich
also nicht nur ein Gutumlauf in der Kreisschwingungsebene, sondern noch ein zweiter
in einer Vertikalebene senkrecht zur Kreisschwingungsebene. Die Durchmischung und
Mahlung ist deshalb bei der Taumelmühle besonders gut.
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Wenn man ein Schwingungssystem, wie es in den Fig. I bis 4 dargestellt
ist, an einer Vertikalwand (Fundament 2) befestigt, so werden auf die Stützwand
Massenkräfte und Massenmomente ausgeübt; handelt es sich um eine kleine Schwingmühle,
so können diese Kräfte und Momente ohne Störungen und Schaden in das Fundament eingeleitet
werden. Bei Großausführungen dagegen ist es vorteilhaft, diese Kräfte und Momente
von dem Fundament fernzuhalten. Wie dies in zweckmäßiger Weise geschehen kann, zeigt
Fig. 7.
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Es sind vier gleiche Systeme I bis IV an einer Wand angebracht. Jedes
System hat z. B. die in Fig. I gezeigte Form. Die kleinen Kreise innerhalb der gestrichelten
Dreiecke stellen den Federstab I dar, während die Eckpunkte der Dreiecke die Magnete
sind. Schaltet man nun die zwölf Magnete so an ein Drehstromnetz an, daß die mit
gleichen Zahlen bezeichneten Magnete immer parallel geschaltet sind, so heben sich
alle Massenkräfte und alle Momente innerhalb der Stützwand auf, so daß keine Erschütterungen
nach außen übertragen werden können. Die Taumelmühle nach der Erfindung wird man
vorteilhaft so arbeiten lassen, daß der Federstab i horizontal liegt. Man kann die
Mühle aber auch senkrecht aufstellen, so daß der Federstab i vertikal verläuft und
der Mahlbehälter 4 bzw. 9 oben sitzt. Ebenso ist es für den Erfindungsgedanken im
wesentlichen gleichgültig, ob die Richtung der am Schwingkörper angreifenden Erregerkräfte
vollkommen parallel zur Stabachse ist, oder ob sie von dieser Richtung mehr oder
minder abweicht und gegebenenfalls im Grenzfall senkrecht zur Stabachse liegt.