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Telegrafischer Tastensender zur Aussendung von Buchstabenbildern entsprechenden
Impulsreihen Für die Aussendung von Buchstabenbildern entsprechenden Impulsreihen
ist ein telegrafischer Tastensender bekannt, bei dem das Schreibtempo von der unmittelbaren
Steuerung durch die mit gleichmäßiger Geschwindigkeit umlaufende Sendewalze unabhängiger
gemacht werden soll. Zu diesem Zweck ist die Sendewalze in einzelne Scheiben, die
unabhängig voneinander beweglich sind, unterteilt. Bei jedem Tastendruck wird eine
dieser Scheiben mit .dem Antrieb gekuppelt, so daß während des Umlaufs dieser Scheibe
schon der nächste Tastendruck und damit eine Vorbereitung der Ankupplung der nächsten
Scheibe möglich wird. Diese bekannte Einrichtung besitzt auch eine Tastensperre,
die verhindert, daß eine zweite Taste gedrückt wird, solange der erste Teil des
ersten Zeichens gesendet wird, dagegen den Tastendruck ermöglicht, wenn ein bestimmter
Teil des ersten Zeichens ausgesendet ist.
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Die bekannte Einrichtung hat den erheblichen Nachteil, daß für die
große Anzahl von Buchstaben, die bei einem derartigen Sender erforderlich ist, im
2,Tormalfall sind es etwa 40 verschiedene Scheiben, auch eine entsprechende Anzahl
von Kupplungen vorhanden sein muß. Der Aufwand. für einenderartigen Sender wird
also gegenüber den bekannten Sendern ohne Speicherung sehr hoch.
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Die Erfindung geht -von dem an sict für Morsesender bekannten Grundgedanken
aus, den Speichervorgang nicht in eine in Scheiben unterteilte Sendewalze zu verlegen,
sondern
besondere Speicherglieder vorzusehen, die zwischen der in
sich geschlossenen Sendewalze und dem Tastenwerk so angeordnet sind, daß nach Verstellung
eines Speichergliedes der Beginn der Aussendung der entsprechenden Impulsreihe ausschließlich
durch die umlaufende Sendewalze bestimmt wird. Ein derartiger Sender ist an sich,
wie oben erwähnt, für die Aussendung von Morsezeichen bekannt. Der bekannte Sender
besitzt jedoch leine Einrichtungen, um eine Doppeiaussendung eines Zeichens beim
Gedrückthalten einer Taste oder die gegenseitige Verstümmelung zweier Zeichen beim
kurz aufeinanderfolgenden Anschlagen zweier Tasten zu verhindern. Deshalb gehört
zu .den Merkmalen der Erfindung auch die eingangs erwähnte an sich bekannte Tastensperre,
die von .der umlaufenden Sendewalze so gesteuert wird, daß die Tasten nach dein
Drücken einer Taste bis zum Beginn der entsprechenden Impulsreihe gesperrt sind,
dann aber noch während der Aussendung dieser Impulsreihe freigegeben werden.
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Gegenübendem eingangs erwähnten Sender, bei dem die Sendewalze in
eine große Anzahl von Scheiben unterteilt ist, besteht der erhebliche Vorteil, daß
eine einzige in sich geschlossene und aus einem Werkstück lierstellbare Sendewalze
verwendet werden kann. Das Gerät wird aber außerdem vollkommen betriebssicher, so
daß die Aussendung falscher Zeichen unmöglich wird. Es ist also auch vorteilhaft
gegenüber dein erwähnten alten Morsegerät.
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Zweckmäßig geschieht die Sperrung der Tasten durch das Speicherglied
selbst, das die Tastensperrscliiene in der Sperrlage verriegelt.
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Die doppelte Aussendung eines Zeichens beim Gedrücktlialten einer
Taste kann dadurch verhindert werden, daß die Taste außer Eingriff mit der Verklinkungseinrichtung
für das Speicherglied gebracht wird. Zur Abtastung der Speicherglieder ist eine
allen Tasten gemeinsame Steuerschiene vorgesehen, die unabhängig vom Umlauf der
Sendewalze bewegt wird. Bei der Bewegung in der einen Richtung bringt diese Steuerschiene
die Kontakteinrichtung zur Wirkung. Sie kann auch zur Rückstellung der Kontakteinrichtung
nach Aussendung des Zeichens benutzt werden, wenn man die Bewegung in der anderen
Richtung entsprechend steuert.
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In der beiliegenden Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung
dargestellt. Die Zeichnung zeigt im Schnitt einen Tastensender der in Rede stehenden
Art, bei dem eine Sendewalze 24 bei ihrem Umlauf einen Kontakt 23 zur Aussendung
der Impulsreihe steuert. Die Sendewalze besteht aus Isoliermaterial, in das leitende
Segmente :25 eingebettet sind. Beim Überstreichen dieser Segmente wird beim Aufliegen
des Kontakts 23 auf -der Sendewalze ein Stromkreis geschlossen und unterbrochen,
so daß die entsprechende Impulsreihe ausgesendet wird. In Achsrichtung der Sendewalze
sind neheneinander die verschiedenen, den Zeichen zugeordneten Impulsreihen aufgebracht.
Die Sendewalze besteht also z. B. aus -to verschiedenen Ringen, von denen einer
im Schnitt dargestellt ist. Anstatt eine Sendewalze zu benutzen, bei der die Impulsreihen
durch in Isoliermaterial eingebettetes Metall gebildet werden, kann man auch N ockenscheiben
verwenden, die die Sendekontakte oder unter Zwischenschaltung einer Wippe einen
einzigen Sendekontakt steuern.
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Die Betätigung der Taste i ist nicht abliü»-gig von der Stellung der
Sendewalze 2.I. sie kann vielmehr in einem in bezug auf die Sendewelle i9 beliebigen
Zeitpunkt niedergedrückt werden. Der am Tastenhebel i angelenkte Zughaken -2 zieht
gegen die Wirkung der Feder 27 die Halteklinke 3 nach unten und gibt dadurch den
zugehörigen Speicherhebel 4. frei. Der Speicherhebel wird unter dein Einfluß der
Feder 5 verschwenkt und drückt dabei den Zughaken 2 gegen die Wirkung der Feder
31 nach rechts, so daß die Taste i den Hebel 3 nicht mehr beeinflussen kann.
Der Speicherliebel4 legt sich von oben auf die Tastensperrschiene G.
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Beim Niederdrücken der Taste i wurde auch die für alle Tasten gemeinsame
Auslösewippe j gegen die Wirkung der Feder 28 betätigt, so daß der Zugstab 8 den
Auslösehebel 9 gegen die Wirkung der Feder 29 mitnimmt und dadurch die Welle io,
die eine verhältnismäßig große Umlaufzahl hat, für eine Umdrehung freigegeben
wird. Die Hilfswelle io wird über eine Reibungskupplung angetrieben. Sofort nach
Beginn ihres Umlaufs drückt der Nocken i i über den Rollenhebel 1a die Tastensperrschiene
<, die für alle Sperrhebel 13 gemeinsam ist, nach links, so daß sich die
Tastensperrschiene <_, in die Ausschnitte aller Sperrglieder 13 mit Ausnahme
des der gedrückten Taste zugeordneten Sperrgliedes legt. Die Tastensperrschiene
6 ist mit dem Rollenhebel 12 starr verbunden und mit diesem auf der Achse 26 gelagert.
Durch das Verschieben der Tastensperrschiene 6 sind nunmehr alle Tasten außer der
schon gedrückten gesperrt. Das Sperrglied 13, das der gedrückten Taste zugeordnet
ist, kann bei der Linksbewegung der Tastensperrschiene 6 ausweichen, indem es unter
der Sperrung der Feder 30 von der Führungsstange 14 abgehoben wird. Der Sperrhebel
.I fällt nach der Bewegung der Tastensperrschiene 6 nach
links unter
dem Einfluß der Feder 5 ein und stützt mit seiner Schulter 15 .die Tastensperrschiene
6 ab, so daß sie in der Sperrlage gehalten wird.. Die Sperrung der Tastatur wird
nun so lange aufrechterhalten, bis die Übertragung des. Zeichens vom Speicherglied
auf das Kontaktglied erfolgt ist.
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Damit auch bei längerem Niederdrücken einer Taste die Hilfswelle io
nur für eine Umdrehung ausgelöst wird, schiebt die Nocke "i i mit dem Rollenhebel
12 auch .die Auslösezugstange 8 gegen die Wirkung der Feder 36 nach links, so .daß
der Sperrhebel g unter dem Einfluß der Feder 29 wieder in die Sperrstellung fällt.
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Während die bisher geschilderten Vorgänge sich zwangsläufig an das
Drücken einer Taste anschließen, geht die Übertragung des in .dem Speicherhebel
4 gespeicherten Tastendrucks auf die Sendereinrichtung abhängig von der dauernd
umlaufenden Sendewelle 1g aus vor sich. Mit der Sendewelle läuft die Kurvenscheibe
2o in der Pfeilrichtung um und steuert über die Rolle _i die für alle Speicherhebel
4 gemeinsame Steuerschiene 22. Der an dem Speicherhebel q. angelenkte kleine Winkelhebel
16 hatte sich beim Einfall des Speicherhebels hinter die Sperrschiene 6 rechts neben
die Nase 18 des Zwischenhebels 17 gelegt. Wird nun die Steuerschiene 22 nach links
gesteuert, so wird der Winkelhebel 16 gegen den Uhrzeigersinn geschwenkt und dann
gemeinsam mit dem Speicherhebel 4 nach links mitgenommen. Das niedergedrückte Ende
des Winkelhebels 16 stößt gegen die Nase 18 des Zwischenhebels 17 und drückt diesen
gegen die Wirkung der Feder 35 nach unten. Dadurch wird .der Sendekontakt 23 unter
dem Einfluß der Feder 35 um einen Lagerpunkt 37 geschwenkt und legt sich auf die
Sendewalze 24 auf. Beim Umlauf der Sendewalze wird also durch .den Sendekontakt
23 der zugeordnete Kontaktring abgetastet.
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Am Ende der Bewegung des Speicherhebels 4 nach links wird er durch
die Halteklinke 3 unter dem Einfluß der Feder 27 wieder verklinkt, so daß er seine
Ruhelage erreicht. Auch wenn die Taste i noch gedrückt gehalten wird, kann ein zweites
Zeichen nicht ausgesendet werden, da der Speicherhebel 4 bei seiner Rechtsbewegung
den Zughaken :2 von der Halteklinke 3 abgestreift hatte. Nach Auslösung der Kontakteinrichtung
ist der Speicher wieder frei.
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Deshalb wird die Tastensperrschiene 6 durch den in die Ruhelage zurückgekehrten
Speicherhebel 4 wieder freigegeben. In diesem Zeitpunkt, der kurz nach dem Beginn
der Abtastung der Walze 24 liegt, bewegt sich also die Tastensperrschiene 6 unter
.dem Einfluß der Feder 32 in die dargestellte Ruhelage zurück, und es kann daher
auf der Tastatur eine neue Taste gedrückt werden. Dieser Tastendruck führt zur Verstellung
eines neuen Speicherhebels 4. Die Aussendung des neuen Zeichens kann jedoch erst
dann erfolgen, wenn das vorhergehende Zeichen beendet ist. Nach beendigter Abtästung
eines jeden Kontaktringes drückt nämlich die Kurvenscheibe 2o über die Ralle 21
die Steuerschiene 22 nach rechts und hebt dabei die Kontaktfeder 23 von der Walze
24 ab und verklinkt die Kontaktfeder hinter der Sperrnase 34 .des Zwischenhebels
17. Erst bei ihrer anschließenden Bewegung nach links kommt die Steuerschiene in
der oben geschilderten Weise mit dem Winkelhebel 16, .der dem neuen Zeichen zugeordnet
ist, in Berührung, und es . schließt sich unabhängig von .dem Druck der Taste die
Zeichenaussendung an.
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Die Einleitung der Tastensperrung kann auch durch einen Elektromagneten
erfolgen. der beim Niederdrücken der Auslösewippe 7 erregt wird und die Tastensperrschiene
6 nach links zieht, wo sie durch den einfallenden Speicherhebel 4 gehalten wird.
Die Hilfswelle io, der Hebel g und der Rollenhebel 12 können dann fortfallen.
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Das vorbeschriebene Ausführungsbeispiel bezieht sich auf eine Sendeeinrichtung
mit einer dauernd umlaufenden Sendewalze. Man kann jedoch die Erfindung auch benutzen,
wenn die Sendewalze im Start-Stop-Betrieb angetrieben wird. In diesem Fall ist es
nur notwendig, .die Auslösebewegung für die Sendewalze nach dem Niederdrücken der
Taste zu speichern, so daß der anschließende Umlauf der Sendewelle unabhängig davon,
ob die Taste gedrückt gehalten wird, sichergestellt ist.