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Telegrafensender mit Wählgliedern, die von Tasten betätigt werden
und deren Stellung die Zusammensetzung des Zeichens bestimmt Telegrafische Tastensender
besitzen Wählglieder, z. B. Wählschienen, die von den Tasten betätigt werden und
die unmittelbar oder mittelbar über Zwischenglieder Sendekontakte oder auch einen
einzigen Sendekontakt steuern.
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Die Kraft zum Verstellen der Wählglieder und der Übertragungsglieder
bis zum Sendekontakt muß bei den bekannten Anordnungen durch den Tastendruck aufgebracht
werden. Dies führt bei vielen Sendern zu einer erheblichen Beanspruchung der Bedienungsperson
und auch dazu, daß die Kraft, dio für das Niederdrücken der einzelnen Tasten erforderlich
ist, verschieden groß ist.
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Diese Schwierigkeiten machen sich besonders störend bei Geräten bemerkbar,
die mit Zusammensetzung der einzelnen Zeichen aus Elementen arbeiten, wie ein solches
beispielsweise in der Zeitschrift für (las gesamte Eisenbahn-Sicherungs- und Fernmeldewesen
»Das Stellwerk«, 35. Jahrgang, Nr. .4, S. 25 ff, insbesondere Nr. 5, S. 3q.,
beschrieben ist. Bei einem derartigen Gerät wird durch jede Taste, beispielsweise
mit Hilfe von Zugstäben, eine
Anzahl von Wählschienen gegen die
Wirkung vor Federn verstellt, die bei jeder Taste verschieden ist Außerdem müssen
durch den Tastendruck auch nocl die Zwischenglieder für die Betätigung des Sendekontaktes
gesteuert werden. Es ergibt sich also eine verhältnismäßig große und auch noch je
nach der gedrückten Taste verschiedene Kraft, die durch die Bedienungsperson aufgebracht
werden muß.
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Diese Schwierigkeiten werden gemäß der Erfindung dadurch behoben,
.daß von den Wählgliedern Zwischenglieder in eine vorbereitende Stellung verschoben
werden und daß die Einstellung der Einstellglieder für den bzw. die Sendekontakte
abhängig von der Stellung der Zwischenglieder durch vom Motor angetriebene Steuerglieder
erfolgt.
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Bei einem anderen bekannten Gerät (s. ETZ 1928, S. 291, Abs. 3) braucht
zwar vom Tastenhebel keine Kraft für die Einstellung der Sendekontakte aufgebracht
zu werden; der Tastenhebel löst vielmehr die unter dem Einfluß von Federn stehenden
Wählglieder nur aus. Die Anordnung' hat aber den schwerwiegenden Nachteil, daß die
Taste bis zur Beendigung der Zeichenaussendung gedrückt bleiben muß, was durch'
eine Sperrung erzwungen wird und eine besondere Behinderung der Bedienungsperson
bedeutet. Bei der Erfindung kann dagegen die Taste sofort nach der Einstellung der
Wählglieder wieder losgelassen werden.
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Eine zweckmäßige Ausführungsform der Erfindung ergibt sich bei Wählwerken,
bei denen die Wählschienen in einer waagerechten Ebene verschiebbar sind, in der
Weise, daß die Zwischenglieder als um senkrechte Achsen verdrehbare Hebel ausgebildet
werden, von denen mindestens ein Teil federt. Dieses Teil schiebt sich bei entsprechender
Verstellung der Wählschienen unter die Einstellglieder für die Sendekontakte und
wird dann nach dem Anlauf der Sendewelle durch einen Nocken, der eine für alle Zwischenglieder
gemeinsame Zahnleiste steuert, angehoben. Weitere Einzelheiten der Erfindung gehen
aus dem nachfolgend beschriebenen Ausführungsbeispiel hervor.
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Wie in der Figur dargestellt, werden durch Tasten i Wählschienen.
betätigt, von denen nur die Schienen 2 und 3 dargestellt sind. Die Zahl der Wählschienen
entspricht dem .verwendeten Telegrafenalphabet. Bei Geräten, bei denen die Buchstaben
aus einzelnen Teilen zusammengesetzt werden, müssen zwölf bis vierzehn Wählschienen
vorgesehen sein, beim Fünferalphabet deren fünf. In Einschnitte 4 und 5 der Wählschienen
greifen Zwischenglieder 6 und 7 ein, die um die Achsen 8 und j drehbar sind. Diese
als zweiarmige Hebel ausgebildeten Zwischenglieder 6 und 7 besitzen an ihrem zweiten
Arm Ansätze io und i i aus Federblech. Diese Ansätze io und i i arbeiten zusammen
mit einer Zahnleiste 12, deren Zähne 13 mit den Ansätzen io und i i in Eingriff
kommen können. Die Schiene 12 wird durch eine Nockenscheibe 14 gesteuert, die auf
einer vom Motor angetriebenen Welle 15 befestigt ist. Der Sendekontakt 16 wird in
bekannter Weise gesteuert von einer um die Achse 17 drehbaren Klappe 18. Mit der
Klappe 18 arbeiten Stäbe i9 und 20 zusammen, die unter der Einwirkung von Federn
21 und 22 stehen und die durch eine Leiste 23 an Einschnitten 24 und 25 gehalten
werden. Weitere Einschnitte 26 und 27 der Stäbe i9 und 2o können mit der Klappe
18 in Eingriff kommen. Die Stäbe i9 und 20 werden außerdem von Nockenscheiben 28
und 29 beeinflußt, die auf der Sendenockenwelle 3o befestigt sind. Letztere wird
durch einen Motor in bekannter Weise über eine Reibungskupplung angetrieben und
durch einen besonderen Auslösemechanismus, der von dem Tastenwerk aus betätigt wird,
in bekannter Weise für jeweils eine Umdrehung ausgelöst.
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Die dargestellte Anordnung hat folgende Wirkungsweise: Wird die Taste
i gedrückt, so werden die Wählschienen 2 und 3 verstellt. Wie dargestellt verbleiben
bei der angezogenen Verzahnung dabei die Wählschiene 2 und der Hebel 6 sowie der
Ansatz io in der dargestellten Ruhestellung, während die Wählschiene 3 nach rechts
verschoben wird und der Hebel 7 um die Achse 9 gegen den Uhrzeigersinn verschwenkt
wird, so daß der Ansatz i i unter den Stab 20 und über den Zähn 13 der Zahnleiste
12 zu liegen kommt. Der Tastenhebel geht sofort nach der Einstellung der Wählschienen
und Auslösung der Sendewelle in die Ruhestellung zurück. Inzwischen sind durch den
nicht dargestellten Auslösemechanismus die Sendewelle 2o und die Steuerwelle 15
angelaufen. Durch die Nockenscheibe 14 wird die Zahnleiste 12 gehoben und über das
federnde Zwischenglied i i der Stab 2o gegen die Wirkung der Feder 22 angehoben.
Bei der nun folgenden Senderumdrehung steuert die Nockenscheibe 28 über den Stab
i9 die Klappe 18, so daß der Sendekontakt 16 betätigt wird. Auch die Nockenscheibe
29 betätigt den Stab 20, jedoch hat dies keinen Einfluß auf die Betätigung der Sendekontakte,
da die Klappe 18 in den Schlitz 27 eingreift und deshalb nicht betätigt wird.
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Es ergibt sich also, daß die Kraft für die Einstellung der Stäbe i9
und 2o nicht vom Tastenwerk aufgebracht werden muß, sondern den Motorantrieb belastet.
Ein wesentlich leichteres und gleichmäßigeres Tasten ist die Folge.