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Auslöse- und Antriebs-Umsteuervorrichtung für mechanisch angetriebene
Verschlüsselungsgeräte Die Erfindung betrifft eine Auslöse- und Antriebsvorrichtung
für mechanisch angetriebene Verschlüsselungsgeräte, z. B für Chiffriermaschinen,
Rechenmaschinen u. dgl., mit mindestens einem Typenrad, das für die Wiedergabe von
eingetasteten und durch diie Maschine umgestellten Zeichenfolgen dient, sowie mit
einem schrittweise arbeitenden Umstellgerät.
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Die Vorrichtung soll eine Betätigung von an sich ,selbständig betriebsfähigen
Verschlüsselungsgeräten mittels einer Tastatur dadurch ermöglichen, daß die Einstellung
des Typenrades in die Primärlage durch Betätigung von Tasten eines Tastenfeldes
ausgelöst werden kann. H@ierdu!rch wird die Arbeitsweise beschleunigt und die Bedienung
vereinfacht.
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Die Vorrichtung nach der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, daß
die Einstellung des Typenrades in die Primärlage jeweils durch die Taste eines Tastenfeldes
ausgelöst und die Ermittlung dieser Primärlage auf elektrischem Wege im der Weise
durchgeführt wird, daß die Typenradwel-le bei Erreichen dieser Primärlage gesperrt
und ihr Antrieb auf eine Umistellwelle übergeleitet wird,
die ihrerseits
über das Chiffriergerät die Umstellung der Typenradwelle in eine Sekundärlage bewirkt.
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Es sind an sich elektrische Vorrichtungen an Chiffriermaschinen bekannt,
bei denen mittels einer Taste Typenräder in eine vorbestimmte Stellung gebracht
werden, indessen handelt es sich dabei um Maschinen, die von vornherein für Tastenbedienung
eingerichtet sind. Demgegenüber bildet die Vorrichtung nach der Erfindung eine zusätzliche
Antriebs-Umsteneneinrichtun:g für solche Chiffriermaschinen, die nicht für Tastenbedienung
eingerichtet sind, und ,sie ermöglicht unter Beibehaltung der Funktion des Verschlüsselungsgerätes
eine Anpassung an die einfachere und schnellere Tastenbedienung.
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In der Zeichnung ist beis.piel:seeise eine Ausführungsform einer Auslöse-
und Antriebs-Umsteuervorrichtung gemäß der Erfindung in einem Schema. dargestellt.
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Es bedeutet 39 ein selbständiges, mit einem Typenrad 40 druckendes
Versch;lüsselungsäerät. Das Typenrad isst lediglich der Übersichtlichkeit halber
neben dem: Verschlüsselungsgerät 39 unter Zwischenschaltung eines Vorgeleges@ 96
dargestellt.
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Das als Auslöse- und Antriebsvorrichtung dienende Zusatzgerät besteht
im wesentlichen aus zwei Hauptwellen, und zwar einer Umstellwelle ioo und einer
Typenrad@welle ioi, die beide von einem ständig laufenden Motor i über Vorgeleg
e 2 und 5 angetrieben werden können. Die Welle ioi kann außerdem auch über das Vorgelege
96 von dem schrittweise arbeitenden Umstelllgerät 39 aus angetrieben werden. Das
Umstellgerät dreht jedesmal, wenn es betätigt wird, die Welle ioi um eine Anzahl
von Schritten, die sich von einer Betätigung zur anderen nach einem durch die Bauart
und Einstellung des Verschlüsselungsgerätes bestimmten Plan ändert. Die Welle ioo
ist über Gleitkupplungen 3 und 4 :mit den Vorgelegen 2 und 5 kraftschlüssig verbunden.
Ferner sind auf der Welle ioo drei. Kurvenscheiben 26, 27 und 2:8 befestigt, die
mit federbelasteten mechanischen Sperr- bzw. Schaltteilen 15, 30 zusammen
wirken, wie später noch näher erläutert wird.
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Die Welle ioi ist über eine Gleitkupplung 6 mit dem Vorgelege 5 kraftschlüssig
-verbunden und weist an ihrem linken Ende ein Sperrad 7 auf, das durch eine unter
Belastung der Feder 9 stehende Klinke 8 blockiert werden kann. Ferner tiägt die
Welle ioi ein Sperrad 98, eine Nockenscheibe 36, das Typenrad- 4o und einen Abtastarm
95; letzterer tastet einen ortsfesten Schleifring 97 sowie einen ortsfesten
Kollektor 94 ab. Der Kollektor 94 hat die gleiche Teilung wie das Typenrad-4o, d:ie
Nockenscheibe 36 und das Sperrakt 98.
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Dias Typenrad 4o trägt, wie :bei druckenden Verschlüsselungsgeräten.
üblich., zwei Typensätze, von denen einer für den Druck des Primärtextes und der
andere mit entgegengesetzter Zeichenfolge, für den. Druck des Sekundärtextes dient.
Da die beiden Typensätze entgegengesetzte Zeichenfolge aufweisen, kann das Gerät
ohne Änderung der Richtung, in der das Typenrad vom Umstel:ligerät gedreht wird,
sowohl zum Verschlüsseln als auch zum Entschlüsseln benutzt werden.
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Das Bezugszeichen 2o bezeichnet eine Taste einer hier nicht weiter
dargestellten Tastatur, die mit einer ebenfalls nicht dargestellten Verriegelungsvorrichtung
versehen ist, weiche bei Betätigung einer Taste alle anderen Tasten gleichzeitig
verriegelt. Jede Taste 20 der Tastatur besitzt einen ihr zugeordneten Tastenkontakt
18, der einerseits gemeinsam mit den übrigen Tastenkontakten an einen Elektromagneten
17 angeschlossen ist und andererseits über ' Leitungen 42 bis 67 zu einem Mehrfachumschalter
41 und von diesem über Leitungen 68 bi,s 93 zu je einer Lamelle des Kollektors 94
führt. Durch den Schalter 41 kann ein beliebiger Kontakt 18 mit einer beliebigen
Lamelle des Kollektors 94 verbunden werden. Von der Wicklung des Elektromagneten
17 führt eine zweite Leitung zu einer Stromquelle 38 und. von dieser weiterhin zu
:dem Schleifring 97. An die letztgenannte Leitung ist ein von der Nockenscheibe
36 betätigter Kontakt 37 angeschlossen, der im Stromkreis des Magneten 17 zu den
Tastenkontakten 18 parallel- geschaltet ist.
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Die durch die Feder i9 aufwärts gezogene Taste 2o weist einen klinkenartigen
Ansatz 22 auf. der mit einer entsprechenden Gegenklinke 23 eines neben der Taste
angebrachten Schwenkhebels 2,i zusammen wirkt. Der Schwenkhebel 21 greift mit seinem
unteren freien Ende in die Gabel 102 einer Ste:llschiene io, die an einem Zapfen
99 nach Art einer Kulisse längs beweglich :geführt und außerdem um :den Zapfen 99
-schwenkbar ist. Die Schiene io besitzt an ihrem linken Ende einen hakenförmigen
Ansatz, mit dem sie die Klinke 8 übergreifen kann; sie steht unter der Einwirkung
einer Zugfeder 12, die sie in entgegengesetzter Uhrzeigerrichtung schwenkt, und
ferner über den Hebel 21 unter der Einwirkung einer Zugfeder i i, die bestrebt ist,
die Schiene nach rechts zu ziehen. Unmittelbar neben :dem rechten Ende besitzt die
Schiene einen warzenförmi:gen Ansatz 13, gegen den das freie Ende des waagerechten
Schenkels 14. eines als Winkelhebel ausgebildeten Ankers 15 zur Anlage gelangen
kann. Der andere senkrechte Schenkel dies Winkelhebels wirkt über einen Zahn 24
mit dem Sperrad 9$ und über eine Doppelnase 25 wechselwese mit den Stirnkurven der
Scheiben 26 und 27 zusammen. Eine an dem senkrechten Schenkel angreifende Zugfeder
16 ist bestrebt, den Anker 15 in entgegengesetzter Uhrzeigerrichtung zu schwenken.
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Unimittelbar neben dem rechten Ende der Schien io ist ein weiterer
Schwenkhebel 3o angebracht, der von der Kurvenscheibe 2:8 betätigt wird und an deren
Stirnkurve mit einem nasenförmigen Ansatz 29 unter ,der Einwirkung einer Zugfeder
34 ständig anliegt. Ein an dem anderen Ende des H:ebelis- 3o angebrachter Ansatz
35 kann gegen das rechte Ende der Schiene io stirnseitig zur Anlage kommen und diele
nach links verschie.bcn.
Die Wirkungsweise der Einrichtung ist folgende:
Sobald die Taste 2o abwärts gedrückt wird, klinkt ihre Nase 22 .bei 23 ein, zugleich
wird der Hebel 21 nach links :geschwenkt. Durch diese Bewegung wird über die Gabel
io2 die bei 99 geführte Schiene io. nach liniks mitgenommen und übergreift unter
der Wirkung der Feder 12 die Klinke B. Da die Feder i i nach rechts zieht, wird
auch die Schiene i o über den Hebel :m nach rechts zurückgezogen; sie nimmt die
Klinke 8 mit, die das Rad 7 löst, wodurch die Welle ioi freigegeben wird'.
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:Die freigegebene und vom Motor i über die Vorgel-ege 2 und 5 angetriebene
Welle ioi dreht sich nun so lange, bis der Arm.95 diejenige Lamelle findet, die
über den Umschalter 41 an den geöffneten Tastenkontakt 18 angeschlossen ist. Im
Augenblick, wo sich der Nockenlconta@lct 37 öffnet, wird der Magnet 17 stromlos,
so daß der Anker 15 abfällt und die folgenden Vorgänge auslöst: a) Die Nase 24 blockiert
durch das Sperrad 98 die Welle ioi. Das Typenrad steht nunmehr in der sogenannten
Primärlage, in der das der gedrückten Taste entsprechende. Schriftzeichen abgedruckt
werden kann. Der Umschalter 41 gestattet eine beliebige Verbindung mit den Lamellen
des Kollektors 94 und dadurch Auswahl der Schriftzeichen auf dem Typenrad 40. Er
ist lediglich je-,veils so zu stellen, daß zu jeder gedrückten Taste die entsprechende
richtige Primärlage des Typenrades erreicht wird.
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b) Der Arm 14 drückt unter der Wirkung der Feder 16 auf den Ansatz
13 der Schiene io, ohne letztere zu verschieben. Dadurch wird die Klinke 8 frei
und hält unter der Wirkung der Feder 9 das Sperrad 7 fest, wodurch das Vorgelege
5' stillgelegt wird, welches gleichzeitig durch Gleiten der Reibungskupplung 6 von
der Welle ioi getrennt ist.
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c) Die Nase 25 gibt das Rad 26 frei. Die Welle ioo beginnt :sich zu
drehen und überträgt ihre Bewegung an das Umstellgerät 39. Sofort nach Einsetzen
der Drehung der Welle ioo stellt die Scheibe 27 den Anker 15 wieder in die Ruhelage
zurück, wobei die Welle ioi wieder freigegeben wird. Das Verschlüsselungsgerät 39
dreht nun über das Vorgelege 96 die Welle ioi um die durch das Verschlüsselungsprogramm
gegebene Zahl von Umstellschritten, wodurch das Typenrad 40 in die sogenannte Sekundärlage
:kommt, in welcher das verschlüsselte Schriftzeichen abgedruckt werden kann. Die
schleifende Kappulng 6 löst dabei die Welle ioi vom blockierten Vorgelege 5.
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Kurz bevor die Welle ioo eine ganze Drehung vollendet hat, drückt
.das Rad 28 an der Nase 29 den Hebel 30 kurz weg. Letzterer verschiebt bei 35 die
Schiene io nochmals nach links, jedoch so weit, daß sie bei 8 nicht einklinken kann.
Dabei wird der Hebelei mitgenommen und gibt die durch 23 -und 22 verriegelte Taste
2o frei, die durch dis Wirkung der Feder i9 in ihre Ruhelage zurückkehrt. Die Federn
3.4 und i i ziehen die hierbei betätigten Hebel 3o und 21 wieder in die Ruhelage
zurück. Da andererseits der Anker 15 sich bereits wieder in der Ruhehage befindet,
hängt das Rad 26 bei 25 wieder ein, und die Welle ioo wird ebenfalls stillgesetzt.
Der Vorgang ist beendet und das Gerät wieder in Bereitschaitsstell'ung.
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Mindestens einer der beiden Typensätze des Typenrades 4o kann, zweckmäßig
als ganze Typenscheibe, gegen einen solchen mit anderer Zeichenfolge auswechselbar
sein. In diesem Fall kann der Umschalter 41 mit fest verdrahteten auswechselbaren
Urizschaltelem@enten ausgerüstet sein, von denen jedes einem der auswechselbaren
Typensätze bzw. einer Typenscheibe mit gegebener Zeichenfolge des Typenrades 40
zugeordnet ist.