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Typendrucktelegraphenapparat Gegenstand des Hauptpatentes 651 293
ist ein Typendrucktelegraphenapparat, bei dem der gleiche Sendezeichencharakter
für zwei verschiedene Typengruppen (Buchstaben und Zahlen) benutzt wird, wobei#zur
Vermeidung von Übertragungsfehlern durch den Typengruppenwechsel am Sender der Typengruppenwechsel.
in Abhängigkeit vom Empfänger erfolgt.
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Bisher war bei Apparaten, die für den Typengruppenwechsel eine besondere
Kombination aussenden, besonders beim Selbstanschlußbetrieb, die Vorschrift einzuhalten,
daß vor Beginn eines Telegramms stets diejenige LTmschaltetaste gedrückt werden
mußte, welche dem ersten zu sendenden Zeichen entsprach, gleichgültig, ob der eigene
Apparat schon auf diese Typengruppe eingestellt war oder nicht. Diese Vorschrift
war erforderlich, um den Sender immer in der richtigen Typengruppe mit dem Empfänger
beginnen zu lassen.
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Gemäß der Erfindung soll diese Vorschrift erübrigt und eine weitere
Verbesserung derartiger Apparate dadurch geschaffen werden, daß vom Empfänger der
eigenen Station abhängige Steuermittel die Aussendung eines Typengruppenwechselzeichens
immer veranlassen, wenn beim Arbeiten des Empfängers der eigene Sender in Ruhestellung
stand. Hierdurch wird eine erhöhte Sicherheit gegenüber den durch Tvpengruppenwechsel
auftretenden Fehlern erzielt. Vorteilhafterweise wird die Übereinstimmung der Typengruppen
zwischen Sender und Empfänger dadurch erreicht, daß in Abhängigkeit vom Empfänger
beim Empfang von Zeichen eines fernen Senders durch eine Sperrschiene sämtliche
Tasten der Tastatur mit Ausnahme der Tasten für die Aussendung der Typengruppenwechselzeichen
gesperrt werden. Hierzu kann eine an sich bekannte Sperrschiene zur Vermeidung von
Typengruppenwechselfehlern derartig ausgebildet werden, daß diese Sperrschiene drei
Stellungen einnehmen kann, wobei in der linken Stellung alle Buchstaben-, in der
rechten Stellung alle Ziffern- und Zeichentasten und in der Mittelstellung sämtliche
Tasten mit Ausnahme der Tasten für die Aussendung der Typengruppenwechselzeichen
gesperrt sind. Hierdurch ist Vorsorge getroffen, daß das Bedienungspersonal, ohne
auf den
Wechsel der Verkehrsrichtung zu achten, immer gezwungen
ist, bei einem Wechsel der Typengruppen vorher das erforderliche Typengruppenumschaltezeichen
auszusenden, da die -Sperrschiene die Tastatur so lange gesperrthält, bis die Aussendung
des erforderlichen Wechselzeichens veranlaßt ist.
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Die Erfindung kann auch in vorteilhafter Weise bei Sendeeinrichtungen
für Fernschreibmaschinen angewendet werden, die mit Aufspeicherung der zu übertragenden
Zeichen und selbsttätiger Aussendung des Typengruppenwechselzeichens arbeiten. Bei
derartigen Fernschreibmaschinen erfolgt bei Betätigung einer Zeichentaste eine selbsttätige
Aufspeicherung der Typengruppenwechselzeichen in Abhängigkeit vom Empfänger derartig,
daß bei jedem Wechsel der Verkehrsrichtung eine Aufspeicherung bzw. Aussendung eines
Typengruppenwechselzeichens erfolgt.
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Die erfindungsgemäße Anordnung wirkt sich besonders im Fernschreibteilnehmerbetrieb
mit Wähleranlagen vorteilhaft dadurch aus, daß beim Beginn des Schreibens immer
eine selbsttätige Einstellung der miteinander verbundenen Apparate auf die gleiche
Zeichengruppe erfolgt. Da bei den üblichen Ein- und Ausschaltmethoden des Apparates
der Empfänger durchläuft, während der Sender steht, wird in derselben Weise wie
beim Empfang von der Gegenstation die Aussendung eines Wechselzeichens bei dem ersten
Tastengriff vorbereitet. Hierdurch sind alle Ursachen für Wechselfehler durch falsche
Bedienung der Typengruppenumschaltung beseitigt.
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In Fig. i und 2 werden Ausführungsbeispiele der Erfindung veranschaulicht.
Die Fig. i zeigt die Anwendung der erfindungsgemäßen Anordnung für einen einfachen
Sender, die Fig. 2 für eine Sendeeinrichtung mit Aufspeicherung der zu übertragenden
Zeichen und selbsttätige Aussendung des Typengruppenwechselzeichens.
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In Fig. i kann die in der Tastatur angeordnete Sperrschiene i drei
Stellungen einnehmen. In der gezeichneten Stellung (nach rechts verschoben) sperrt
sie alle Tasten für Ziffern und Zeichen. In der Mittelstellung liegen die Zähne
der Sperrschiene einerseits noch so- weit unter den Tasten für Ziffern und Zeichen,
daß diese gesperrt bleiben, kommen aber andererseits auch schon unter die Tasten
für Buchstaben. Es ist also die ganze Tastatur gesperrt mit Ausnahme der Tastenhebel
für Buchstaben- und Zahlenwechsel, unter denen sich schräge Zähne der Sperrschiene
befinden. Ganz nach links verschoben werden die Buchstabentasten gesperrt und die
Tasten für Ziffern und Zeichen freigegeben. Diese Stellung wird erreicht, wenn die
Taste 2 für Zahlenwechsel gedrückt wird. An der Schräge 3 wird die Schiene i dann
so weit verschoben, daß der Ansatz 4. den . Tastenhebel 5 für die Zahl 5 freigibt.
Trifft heim Empfänger ein Zeichen ein, welches nicht vom eigenen Sender gegeben
worden ist, so wird beim Druckvorgang durch die -Druckerfalle 6 der Hebel 7 nach
vorn gestoßen. Sein vorderer Arm drückt das Steuerstück 8 und mit ihm den Hebel
9 abwärts, so daß dieser in den dreieckigen Ausschnitt io der Sperrschiene gelangt.
Dabei wird die Sperrschiene in ihre mittlere Stellung verschoben. Vom eigenen Apparat
kann erst wieder nach Aussendung eines Wechselzeichens gesandt werden.
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Während der Sendung vom eigenen Sender aus wird die Beeinflussung
durch den Drucker unterbunden. Die auf der Sendewelle i i angeordnete Sendenockenbuchse
12 bringt bei jedem Umlauf den Hebel 13 außer Eingriff mit der Spindel 1.4, so daß
er unter dein Einfluß der Feder 1 5 nach rechts gezogen wird und das Steuerstück
8 mitnimmt. In dieser Stellung bewegt sich der vordere Arm des Hebels 7 an dem Steuerstück
8 vorbei und bleibt wirkungslos. Der Hebel 13 fällt in einen anderen Gang der Spindel
wieder ein und wird mit einer gewissen Verzögerung wieder nach links bewegt, so
daß das Steuerstück 8 sich wieder unter den Hebel 7 legt, wenn nicht weitergesandt
wird.
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In Fig. 2 ist die Anwendung der erfindungsgemäßen Anordnung für die
Sendeeinrichtung einer Fernschreibmaschine mit Aufspeicherung der zu übertragenden
Zeichen und selbsttätiger Aussendung des Tvpengruppenwechselzeichens gemäß Patent
651 293 dargestellt. Dabei bedeutet 36 ein Teil der Sendernockenbuchse, 22 ein Teil
der Empfängernockenbuchse, 23 ein Teil der Hilfsnockenbuchse für die Speicherung
der Zeichen und `2d. die Speicherscheibe mit radial angeordneten Reihen von je 5
Stiften, an denen die auszusendende Kombination eingestellt und gespeichert wird.
Beim Drücken einer Taste in der Tastatur wird die Schiene 25 nach rechts oder links
verschoben, je nachdem, ob es sich um einen Buchstaben oder eine Zahl handelt. In
der gezeichneten Stellung ist angenommen, daß eine Zahlentaste gedrückt wurde, während
vorher Buchstaben geschrieben sind. Die Schiene 25 ist dadurch nach links verschoben
worden und hat über den Hebel 26 den Steuerhebel 27 angehoben. Der Lappen 28 des
Hebels 27 ist dadurch vor die Nase 29 des Klinkenhebels 30 gelangt. Durch
den Tastendruck ist ferner die Hilfsbuchse 23 für eine Umdrehung ausgelöst worden.
Bei diesem Umlauf stößt der Nocken 31 den Hebel
27 nach links. Dabei
wird der Klinkenhebel 30 gedreht, die Klinke 32 schaltet die Speicher 34. um einen
Schritt vorwärts.
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Am Ende des Hubes wird in bekannter Weise durch die Nase 33 der Hebel
34 betätigt, der den mittleren Stift der unter ihm liegenden Stiftreihe eindrückt,
so daß die Kombination '-, -,' - -1- -1-- für Zahlen"vechsel eingestellt ist. Bei
der Vorwärtsbewegung hat der Hebel 3o die Rastrolle 35 angehoben. Dadurch wird der
zweite Hebel 16 freigegeben, der bisher hinter der Rastrolle verklinkt war. Beim
Zurückgehen des Hebels 27 wird also die Klinke 3o durch die Rastrolle v erklinkt,
während Hebel 16 zurückgefallen ist. Werden weiter Zahlen und Zeichen übermittelt,
so wird die Nase 29 nicht mehr betätigt, der Hebel27 arbeitet leer. Wird dann eine
Buchstabentaste gedrückt, so kommt der Lappen 17 durch Abwärtsbewegung des Hebels
27 vor den Hebel 16, und beim Umlauf der Walze 23 wird der Hebel 16 betätigt und
seinerseits verklinkt, während Hebel 30 wieder frei wird.
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Es könnte vorkommen, daß infolge ungenauer Einstellung einer der Hebel
30 und 16 die Rastrolle nicht genügend hochhebt, um den anderen- Hebel freizugeben.
In diesem Falle würden beide Hebel von der Rastrolle verklinkt, und der Apparat
würde dann keine Wechselzeichen mehr aussenden. Diese Gefahr wird vermieden durch
den Bügel 18, der sich federnd gegen die Hebel 30 und 16 legt und sich während
des Schaltvorganges unter die Rastrolle 35 dreht, so daß diese erst einfallen kann,
wenn eine der Klinken wieder nach vorn geht und den Bügel zurückbewegt.
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Solange vom eigenen Sender Zeichen gesandt werden, wird die Bewegung
der Rastrolle 35 nur durch die Hebel 30 und 16 gesteuert. LTin nach dem Empfang
der Zeichen vom Gegenapparat zu Anfang der eigenen Zeichensendung die selbsttätige
Einschaltung eines Wechsels herbeizuführen, ist es nur notwendig, die Rastrolle
35 anzuheben, so daß beide Hebel 30 und 16 zurückfallen. Beim nächsten Tastendruck
wird dann auf jeden Fall je nach der Stellung der Schiene 25 eine der beiden Klinken
betätigt und das entsprechende Wechselzeichen ausgesandt. Das Ausheben der Rastrolle
15 geschieht beim Empfang fremder Zeichen durch den Stößer i9. Dieser wird vorn
Empfänger 22 über den Hebel 20 gesteuert und stößt bei jedem eintreffenden Zeichen
auf den Rasthebel 21, wenn gleichzeitig die Sendewalze 36 ruht. Ist das vorn Empfänger
aufgenommene Zeichen vom eigenen Sender gesandt, so wird durch den Sender der Stößer
i9 so weit gedreht, daß er den Hebel 21 nicht trifft.
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Bei dieser unmittelbaren Steuerung durch den Empfänger ist die Verzögerungseinrichtung
mit der Spindel, wie in Fig. i dargestellt, nicht notwendig. Je nach den konstruktiven
Verhältnissen kann natürlich das Ausheben des Rasthebels 21 vom Drucker aus erfolgen.
In diesem Falle ist auf der Senderachse wieder eine Spindel als Verzögerungseinrichtung
vorzusehen, da der Drucker erst nach Stillstand des Senders arbeitet.