DE710744C

DE710744C - Einrichtung zum Buendiglegen des Walzgutes auf Kuehlbetten

Info

Publication number: DE710744C
Application number: DEK147660D
Authority: DE
Inventors: Emil Kaestel
Original assignee: Fried Krupp Grusonwerk AG
Current assignee: Fried Krupp Grusonwerk AG
Priority date: 1937-08-22
Filing date: 1937-08-22
Publication date: 1941-09-20

Description

Einrichtung zum Bündiglegen des Walzgutes auf Kühlbetten Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zum Bündiglegen von Walzgut auf Kühlbetten. Bekanntlich bleibt bei mechanischen Kühlbetten mit davorstehenden rotierenden Scheren beim Unterteilen der Walzader auf annähernd Kühlbettlänge bzw. einem vielfachen der Handelslänge stets ein Reststück von unbestimmbarer Länge übrig, das so vom Auflaufrollgang abgehoben und auf das Kühlbett abgelegt werden muß, daß sein vorderes Ende mit den vorderen- Enden der bereits auf das Kühlbett abgelegten Stäbe gemischter Länge ungefähr gleich, d. h. bündig, liegt. Dabei ist ein schnelles Abheben der Stäbe vom Zufuhrrollgang auf das Kühlbett erforderlich, damit der Zufuhrrollgang für die folgende Walzader sofort wieder aufnahmefähig ist.
Es ist vorgeschlagen worden, in das Kühlbett, und zwar an der Übergangsstelle zwischen Kühlbett und Sammelrost, gleichlaufend mit dem Scherenrollgang einen Hilfsrollgang einzubauen, der die auf das Kühlbett abgelegten Stäbe gegen einen Anschlag fährt, um sie so bündig zu legen. Ein solcher Hilfsrollgang kann aber seinen Zweck nur ungenügend erfüllen; denn die auf die gewünschte Länge geschnittenen Stäbe liegen alle so auf dem Kühlbett, dhß sie nur einen kleinen Weg benötigen, um bündig gelegt zu werden. Der Rollgang kann verhältnismäßig langsam laufen, weil immer die gesamte Zeitdauer zwischen dem Ablegen zweier auf -dem Zufuhrrollgang hintereinander ,ankommender Stäbe auf das Kühlbett zur Verfügung steht, um das Bündiglegen der Stäbe zu bewirken. Bei dem langsamen Lauf des Hilfsrollganges gelangen aber die Reststücke, die mitunter nur die halbe Kühlbettlänge einnehmen, nicht bis zu dem zum Bündiglegen dienenden Anschlag. Würde man aber die Geschwindigkeit des Hilfsrollganges mit Rücksicht auf die Länge der kürzeren Reststücke so steigern,. daß auch diese Reststücke in der zur Verfügung stehenden Zeit bündig gelegt werden, so würden die dünnen Reststücke mit so großer lebendiger Kraft gegen den Anschlag zum Bündiglegen stoßen, daß die Stäbe sich krumm biegen. Aus diesem Grunde hat sich dieser Hilfsrollgang auch nicht in die Prasci.s einführen können.
Es ist weiterhin bei einer Einrichtung zum Bündiglegen von Walzgut auf Kühlbetten vorgeschlagen worden, in das Kühlbett einen Rollgang einzubauen, der das Walzgut in Richtung eines zum Bündiglegen dienenden Anschlages verschiebt, der am Ende des Rollganges angeordnet ist. Die gemeinsam angetriebenen Rollen des Rollganges sind mehrrillig ausgeführt, so daß mehrere nebeneinanderliegende Walzgutstäbe bündig gelegt werden können. Auch diese Einrichtung weist den Nachteil des erstgenannten Hilfsrollganges auf.
Um die Forderung zu erfüllen, daß die Reststücke auch bei langsam laufendem Hilfsrollgang den Anschlag zum Bündiglegen erreichen und so die Gefahr des zu heftigen Auftreffens auf den Anschlag vermieden wird, werden gemäß der Erfindung mehrere Rollgänge nebeneinander in das Kühlbett eingebaut. Diese Rollgänge werden unabhängig voneinander angetrieben. Die Fördergeschwindigkeit der Rollgänge wird so gewählt, daß kein Verbiegen des Walzgutes beim Auftreffen auf den zum Bündiglegen dienenden Anschlag zu befürchten ist. Die Anzahl der Rollgänge richtet sich nach der Art des Walzgutes und der vorkommenden Länge der Reststücke. Die einzelnen unabhängig voneinander arbeitenden Rollgänge werden selbsttätig beim Anstoßen der von ihnen geförderten Stäbe an den zugehörigen Anschlag bzw. Vorstoß einzeln ausgeschaltet, damit die Rollgangsrollen nicht unnötig an dem Walzgut reiben. Die Geschwindigkeit der einzelnen Rollgänge kann gleich oder verschieden sein.
Auf der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes dargestellt, und zwar zeigen Abb. i das Kühlbett mit den Rollgängen zum Bündiglegen in Draufsicht, Abb. 2 die Seitenansicht eines Teils dieser Rollgänge in vergrößertem Maßstab und Abb.3 einen Querschnitt durch das Kühlbett mit den eingebauten Rollgängen zum Bündiglegen, ebenfalls in vergrößertem Maßstab.
In das Kühlbett i, das sich bekanntlich zwischen dem Zufuhrrollgang 2 und dem Abfuhrrollgang 3 befindet, sind die gleichlaufenden, aus den Rollen 4, 5 und 6 bestehenden Rollgänge eingebaut. Die nebeneinanderliegenden Rollen 4., 5 und 6 der Rollgänge sind ..gemeinsam auf einer Achse 7 drehbar gelägert (Abb. 2), und jeder der Rollen 4, 5; 6 ein Antriebsrad 8, 9, i o zugeordnet, das mit der zugehörigen Rolle gekuppelt ist. Beim Ausführungsbeispiel erfolgt der Antrieb der Rollen 4., 5 und 6 durch je ein Seil i i, 12 und 13 (Abb. i, 2 und 3). Jedes dieser Seile wird von Rollen 14, 15, 16 getragen. Die jeweils nebeneinanderliegenden Tragrollen 14, 15, 16 sind auf einer gemeinsamen Welle 17 gelagert. Das Antriebsseil i i der Rollgangsrollen .4 umläuft die Leitscheiben 18, 19, von denen die Scheibe 18 durch den Motor 20 Mittels des Vorgeleges 21 angetrieben wird. Das Antriebsseil 12 der Rollgangsrollen 5 umläuft die Leitscheiben 22, 23. Die Scheibe 22 wird durch den Motor 24 mittels des Vorgeleges 25 angetrieben. Das Antriebsseil 13 der Rollgangsrollen 6 umläuft die Leitscheiben 26, 27, von denen die Scheibe 26 durch den Motor 28 mittels des Vorgeleges 29 angetrieben wird. Die Leitscheiben i9, 23, 27 sind zugleich Spannscheiben. Die Tragrollen 14, 15, 16 sind in der Höhe so gegenüber den Antriebsscheiben 8, 9, 1o der Rollgangsrollen 4, 5, 6 angeordnet (Abb. 2), daß die Seile i i, 12, 1 3 gegen die Scheiben 8, 9, io gedrückt werden. Die Tragrollen 14, i 5, 16 können in der Höhenrichtung einstellbar sein, um das Andrücken der Seile i i, 12, 13 an die Scheiben 8, 9, i o und dadurch den notwendigen Reibungsschluß der Seile i i, 12, 13 mit Gien Scheiben 8, 9, io zu gewährleisten. Die Seile i i, 12, 13 laufen mit gleicher Geschwindigkeit, sie können aber auch verschiedene Geschwindigkeit haben. Die Geschwindigkeitsverteilung hängt jeweils von der Länge der restlichen Walzstäbe ab. Es muß jedenfalls gewährleistet sein, daß die Reststücke von dem dem Abfuhrrollgang 3 benachbarten Rollgang 6 vor dem Abheben des Gutes von diesem Rollgang den Anschlag 3o zum Bündiglegen der Walzgutstäbe erreicht haben. Der Anschlag 3o ist mit in den Stromkreis der Antriebsmotoren der Rollgänge 4, 5, 6 eingeschalteten Kontaktklappen 31, 32, 33 versehen, die durch das vorstoßende Walzgut betätigt werden und den Stromkreis unterbrechen, so daß der betreffende Rollgang stillgesetzt wird. Beim Querfördern von bereits bündig liegendem Walzgut von einem der Rollgänge 4, 5 zu dem danebenliegenden wird dann durch das Walzgut die betreffende Kontaktklappe des Anschlages 3o betätigt, so daß auch dieser Rollgang stillgesetzt wird, da ein Verschieben des bereits bündig liegenden Gutes nicht mehr erforderlich ist. Es sei angenommen, ein vom Zufuhrrollgang z durch die Querfördermittel des Kühlbettes abgehobener Restwalzstab x befindet sich in der Lage nach Abb. i auf dem Kühlbett i. Beim nächsten Hub der Kiihlbettquerfördermittel gelangt dieser Stab x auf den Rollgang q. und wird von diesem in die La,-ex'-in Richtung des Anschlages 3o gefördert. Beim nächsten Hub der Querfördermittel des Kühlbettes gelangt der Stab x' auf dem Rollgang 5 in die Lage x", ohne den Anschlag 3o beim folgenden Querhub erreicht zu haben. Erst auf dem Rollgang 6 erreicht der Stab die Lage x"' und damit den Anschlag 3o. Das Reststück liegt nun mit den Walzstäben y normaler Länge bündig. Sobald der Walzstab den Anschlag 3o erreicht hat, wird durch die Betätigung des Kontaktes 33 der Rollgang 6 selbsttätig stillgesetzt. Hat der Walzstab den Rollgang 6 beim folgenden Querhub verlassen, so läuft der Rollgang selbsttätig wieder an.
Der Antrieb der Rollgangsrollen 4., 5, 6 kann auch in anderer als der dargestellten Weise erfolgen. Die Anzahl der Rollgänge ist beliebig.

Claims

PATEN TA NS PRUCIl Einrichtung zum Bündiglegen des Walzgutes auf Kühlbetten mittels eines zusätzlichen, im Kühlbett angeordneten Rollganges, an dessen Ende sich ein Anschlag zum Bündiglegen des Walzgutes befindet, dadurch gekennzeichnet, daß mehrere unabhängig voneinander angetriebene Rollgänge (q., 5, 6) nebeneinander angeordnet sind, die sowohl mit gleicher als auch mit verschiedener Fördergeschwindigkeit angetrieben werden können.