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Schleppvorrichtung zum Abschleppen von Walzstäben von einem Kühlbett
auf einen Abführrollgang Eine Schleppvorrichtung, bestehend aus einer Reihe von
zusammenarbeitenden, mit Klinken versehenen Förderschlitten zum Abschleppen von
Walzstäben von einem Kühlbett auf einen Abführrollgang ist bekannt.
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Hiervon unterscheidet sich der Erfindungsgegenstand dadurch, daß ein
durch eine Einstelleinrichtung in bezug auf die Klinke verstellbarer Anschlag für
die Walzstäbe so angeordnet ist, daß wahlweise eine verschiedene Anzahl Walzstäbe
erfaßt und abgeschleppt werden kann.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel schematisch dargestellt.
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Abb. i ist ein Grundriß eines Kühlbettenpaares, Abb.2 ein Teilgrundriß
des Austrittsendes eines Kühlbettes in größerem Maßstabe, Abb. 3 ein Querschnitt
nach Linie 3-3 der Abb. 2, Abb. q. eine Einzeldarstellung einer Sperrung für das
Förderglied, Abb. 5 eine Darstellung der Einstellvorrichtung des Fördergliedes,
Abb. 6 ein Längsschnitt eines Kühlbettes. Nach Abb. i werden die Stäbe, die von
Förderrollen i einem Rollgang 2 überliefert werden, breitseits dem einen oder anderen
von zwei Kühlbetten 3 und q. mittels hin und her gehender gradkantiger Schieber
7 und io überliefert, mit denen die Rollensätze 5 und 8 und die Anschläge 6 und
g für das Ansammeln mehrerer Stäbe vor einem oder beiden Schiebern zusammenwirken,
die die Stäbe auf die parallelen Gleitbahnen ix der Kühlbetten 3 und q. überführen.
Dies wird durch Seiltriebe 12 veranlaßt, die um die Scheiben 13 und 15 (Abb.
6) und Antriebstrommeln 14 laufen, die von einem Umsteuermotor 16 angetrieben werden,
so daß der zugehörige Schieber 7 oder io in der einen oder anderen Richtung nach
Belieben bewegt werden kann. Alles dies ist bekannt.
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Die Erfindung befaßt sich mit dem Abladen der Werkstücke von jedem
Kühlbette in der Weise, daß der Arbeiter die höchste Leistung erzielen kann. Das
Abliefern geschieht auf eine Reihe von Förderrollen 17, die im wesentlichen parallel
zum Rollentisch 2 liegen (Abb. i und 2) und in bekannter Art zur Längsförderung
eines Werkstückes oder einer Gruppe von solchen in der einen oder anderen Richtung
zu benutzen sind.
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Nach der Erfindung werden Auswahl und Regelung der Ablieferung wie
folgt erzielt. Wie Abb. 2 und 3 zeigen, ist ein Balken 18, der sich längs der Reihe
von Ablaufrollen 17 erstreckt, breitseits zum Austrittsende des Kühlbettes 3 oder
q. so bewegbar, wie die Schieber 7 und io an den anderen Enden dieser Betten bewegbar
sind. Hierzu hat der Balken 18 nahe seinen Enden die beiden Vorsprünge ig, die zwischen
die Rollen 17 und zwischen benachbarte Gleitschienen ii des Kühlbettes ragen. An
den inneren Enden dieser Vorsprünge ig sind die Seile 2o befestigt, deren jedes
(Abb. 6) um eine Scheibe 21 unter dem Kühlbette läuft,
dann in mehreren
Windungen um eine Antriebstrommel 22, dann um eine Scheibe 23 und zurück zur Außenkante
des Balkens 18. Jeder Satz von Trommeln 22 wird durch Getriebe von einem umsteuerbaren
Motor 24 getrieben, um den Balken 18 nach Belieben einwärts oder auswärts zum Austrittsende
des Kühlbettes zu bewegen.
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Jeder der Vorsprünge i9 und jeder von mehreren gleichen Zwischenvorsprüngen
25 des Balkens 18 trägt nahe seinem äußeren Ende eine Klinke 26, die bei 27 angelenkt
ist und ein Gegengewicht 28 besitzt, durch dessen Einwirkung gewöhnlich die zum
Erfassen des Barrens dienende Spitze 29 der Klinke über die Stützflächen der Gleitschienen
iz und Rollen 17 herausragt. Die verschiedenen Klinken 26 sind miteinander ausgerichtet,
und jede hat denselben bestimmten Abstand von der Innenkante 3o des Balkens 18.
Die Kante 3o dient als äußere Begrenzung der Einstellung für ein bewegliches gradkantiges
Glied 31, das erfindungsgemäß vom Balken 18 einstellbar getragen wird. Hierzu sind
an dem gradkantigen Gliede 31 ein Paar Zahnstangen 32 befestigt, die je mit einem
Ritzel 33 einer Einstellwelle 34 kämmen, die in Lagern des Balkens 18 ruht. Die
Drehung der Welle 34 ermöglicht eine Einstellung des Gliedes 31 nach dem Willen
des Arbeiters in jede gewünschte Lage zwischen den Klinkenspitzen 29 und der Innenkante
3o des Balkens 18, und das Glied 31 kann in solcher gewünschten Einstellungslage
durch die Einrichtung nach Abb. 4 festgestellt werden, die aus einem verzahnten
Arm 38 besteht, der bei 36 an den Balken 18 angelenkt ist und in Eingriff mit der
benachbarten Zahnstange 32 steht.
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Hinsichtlich des Ablieferns der angesammelten Barren von dem einen
oder andern Kühlbett ist zu beachten, daß das Glied 31 erst eingestellt wird, um
ihm von den Klinkenspitzen 29 den gewünschten Abstand je nach Anzahl der Barren
(ein, zwei oder mehr) zu geben, die gleichzeitig vom Kühlbett zu entfernen sind.
Nachdem diese Einstellung gemacht ist, wird die Einwärtsbewegung des Balkens 18
durch die Seiltriebe 2o eingeleitet. Bei dieser Einwärtsbewegung werden die Klinkenspitzen
29 durch ihre Berührung mit den auf dem Kühlbett angesammelten Barren niedergedrückt
und gleiten wirkungslos unter den Unterflächen der zuerst ihnen begegnenden Barren
hinweg, bis das Glied 21 zur Anlage gegen die Außenkante des am weitesten auf dem
Kühlbett vorgeschrittenen Barrens kommt. Dieser Eingriff dient natürlich dazu, das
Werkstück oder die Werkstücke, die entfernt werden sollen, gerade zu richten und
gleichzeitig besser auszurichten sowie die Einwärtsbewegung der Klinken 26 auf diese
jeweiligen Werkstücke zu beschränken. Wird dann der Seiltrieb 2o umgesteuert, so
drängen sich die-Klinkenspitzen 29 von selbst aufwärts, um die Barren abzuteilen
(Abb.3), und zwar an der ersten Kante, welche sie treffen, und dadurch das Abtrennen
und Auswärtswandern der gewünschten Anzahl von Barren zu bewirken. Diese Barren
werden breitseits nach außen zwischen den Klinkenspitzen 29 und dem Gliede 31 (Abb.
3) befördert und auf den Rollen 17 abgelagert, um darauf in der einen oder andern
Richtung zu beliebiger Verwendung abzulaufen.
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Gleichgültig ist es, wieviel Klinken 26 verwendet werden, immer erfordert
ihre gleichzeitige Bewegung für das wahlweise Abliefern von Barren nur das einzige
Paar von Seiltrieben 2o.
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Sind die Längen der Barren verschieden, so daß sie erneut geschnitten
werden müssen, dann wird das Glied 31 so eingestellt, daß die obige Abliefervorrichtung
jedesmal gleichzeitig mehrere, und zwar so viel Barren erfaßt, als zusammen geschnitten
werden können. Das Glied 31 kann von Hand durch ein Handrad 37 auf Welle 34 eingestellt
werden oder durch einen Motor 38 (Abb. 5),-, der vom Balken 18 getragen wird und
eine Schneckentriebverbindung 39 mit der Welle 34hat und aus derFernevoneinem Arbeiter
steuerbar ist, um ein rasches Einstellen in Einklang mit den Beobachtungen des Zustandes
der Werkstücke auf dem Kühlbett zu bewirken. Wenn z. B. eine erhebliche Zahl der
angesammelten Barren Unvollkommenheiten zeigt, so kann die Spanne zwischen den Klinkenspitzen
29 und dem Gliede 31 rasch vergrößert werden, so daß alle diese Barren in einer
Gruppe abgeladen werden können. Erscheint irgendwann die Ablieferung eines einzelnen
Barrens notwendig, so kann die Spanne zwischen den Klinkenspitzen 29 und dem Gliede
31 entsprechend verringert werden.
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Die Abliefervorrichtung paßt sich selbst ohne Erfordernis von Einstellung
oder Wartung seitens des Arbeiters der gewünschten Ablieferung aller beliebigen
Längen von Barren an. Wie die rechte Seite der Abb. i andeutet, können kurze Barren
ebenso vorteilhaft wie längere abgeschleppt werden, da alle Klinken 26 gleichzeitig
durch ein einziges Paar von Seiltrieben bewegt werden.
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Bezüglich des Motors 38 für die gewünschten Einstellungen des gradkantigen
Triebes 31 ist zu beachten, daß die Kontakte 4o, welche den Strom für den Motor
durch Fernsteuerung vom Arbeiterstand aus liefern, in fester Lage sind, so daß der
vom Balken i8 getragene Motor nur dann laufen kann, wenn der Balken in äußerster
Auswärtslage ist. Sobald die gewünschte Einstellung durch den Lauf des Motors gemacht
ist und der Balken 18 sich nach einwärts in Bewegung gesetzt hat, um die gewünschte
Anzahl von Barren aufzupicken, verliert der Motor den Kontakt mit seiner Stromquelle,
der nicht eher
wieder aufgenommen wird, als bis der jeweilige Abladevorgang
beendet ist. Bei Verwendung einer solchen Motoreinstellung ist die Sperrung35 überflüssig,
da der Schneckentrieb 39 bei jeder Lage des Gliedes 31 selbstsperrend ist.