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Sender zur Auswertung von auf Speicherstreifen gespeicherten telegraphischen
Impulskombinationen des Sechsstromschrittalphabetes Die Herstellung von Speicherstreifen
für Telegraphensender ist besonders einfach, wenn man Zeichen des Sechseralphabetes
speichern kann. Es erübrigt sich dann nämlich in dem Tastenlocher bzw. ,in ,einem
ähnlichen Gerät eine Einrichtung zur Eintestung des Typengruppenwechselzeichens.
Für die Herstellung der Speicherstreifen ergeben sich dann einfache Geräte. Die
Verwendung solcher einfachen Schreibmaschinen zur Herstellung .der Speicherstreifen
ist besonders dann vorteilhaft, wenn an mehreren Stellen Speicherstreifen für einen
Telegraphensender hergestellt werden. Es ergeben sich dann zwar etwas umfangreichere
Sendeeinrichtungen für diese Speicherstreifen, jedoch können die Loch- bzw. Druckgeräte
sehr einfach ausgebildet sein. Sender zur Auswertung von Speicherstreifen, die Impulskombinationen
des Sechseralphabetes enthalten, jedoch Impulskombinationen des Fünferalphabetes
senden, sind bekannt. Die bekannten Geräte benötigen aber eine größere Anzahl von
Kontaktringen eines umlaufenden Verteilers und Relais für den Typengruppenwechsel,
die die Stromwerte- aller fünf Impulse der Wechselkombination steuern.
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Die Erfindung geht von der Erkenntnis aus, daß man nur .den dritten
Impuls der Fünferkombination beim . Einschieben des Typengruppenwechsels umzusteuern
braucht, weil die Impulskombination »Buchstabenwechsel« nur aus -Trennstrom bestehende
Impulse enthält, von denen sich die Impulskombination
»Ziffernwechsel«
nur durch den dritten Impuls, der ein Zeichenimpuls ist, unterscheidet. Dementsprechend
besteht die Erfindung darin, daß das Speicherglied für den Kennimpuls des Sechseralphabetes
beim Wechsel der Typengruppe einerseits den besonderen Umlauf der Sendeachse veranlaßt
und anderseits die, Stromart des dritten Impulses der bei dem besonderen Umlauf
der Sendeachse ausgesendeten Impulskombination so steuert, daß die zugeordnete Wechselkombination
des Fünferalphabetes ausgesendet wird, während die Speicherglieder für die verbleibenden
Impulse der Sechserkombination in einer der Aussendung von Trennstrom entsprechenden
Ruhelage verbleiben.
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Besonders zweckmäßig ist es, den Sender mit lichtelektrischer Abtastung
für Druckstreifen auszurüsten, weil dann das Gerät für die Herstellung der Speicherstreifen
eine einfache Schreibmaschine sein kann.
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Gemäß weiterer Erfindung wird eine Vorbereitungsachse vorgesehen,
die die Speicherrelais für die Impulse der Sechserkombination nacheinander erregt
und die beim Wechsel der Typengruppe von der sie antreibenden dauernd umlaufenden
Sendeachse abgekuppelt wird.
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Weitere Einzelheiten der Erfindung sind aus dem an Hand der beiliegenden
Figuren beschriebenen Ausführungsbeispiel ersichtlich.
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In den beiliegenden Fig. i bis 4. ist ein Ausführungsbeispiel der
Erfindung dargestellt. Die beiliegende Fig. i zeigt den telegraphischen Sender,
die Fig. z ein Teilbild der Kupplung zwischen der Vorbereitungsachse und der Sendeachse.
Die Fig.3 zeigt ein Zeitdiagramm für die Schließung und Öffnung der verschiedenen
Kontakte. Die Fig. 4 stellt einen Streifen dar, wie er durch den Sender abgetastet
werden soll.
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Es sei angenommen, daß durch den Sender Impulse nach dem Druckstreifen
gemäß Fig. 4gesendet werden sollen. Dieser Druckstreifen besitzt Transportlöcher,
durch die er von einer Transportrolle weitergeschaltet werden kann. Er trägt außerdem
die Impulskombinationen für die Buchstaben und Zeichen, und zwar ist er nach dem
Sechseralphabet bedruckt. Der mit 0 bezeichnete Impuls ist der Kennimpuls, der die
Typengruppe der anschließenden Impulse I bis V bestimmt. Die einzelnen Impulse einer
Impulskombination liegen in zwei Reihen nebeneinander, um den Streifen halten zu
können und um seine Herstellung durch eine normale Schreibmaschine zu ermöglichen.
Die Abtastung eines solchen Streifens durch das Gerät nach Fig. x erfolgt in folgender
Weise: Der Motor MO treibt über ein Vorgelege die Sendeachse SA im
Sinne des Pfeiles an. Diese nimmt über eine Kupplung KU, die in Fig.2 im einzelnen
dargestellt ist, die Vorbereitungsachse VA mit. Von der Achse VA wird über ein Zahnrad
R der Streifenvorschub angetrieben. In an sich bekannter Weise wird auch eine Lichtblende
angetrieben, die das Licht einer Lampe in bestimmten Zeiten auf die einzelnen
Impulsbilder des Streifens gemäß Fig. 4 wirft und so die Belichtung der Photozelle
P steuert. Die Photozelle P dient zur Steuerung der Relais A, B, C, D, E, F,
die
nacheinander durch die Nocken der Vorbereitungsachse VA und die Kontakte K1 bis
KB mit den Ausgangsklemmen des Verstärkers V verbunden werden. Die Aussendung der
Impulse selbst erfolgt durch die von den Socken der Sendeachse SA gesteuerten Kontakte
K8 bis @i.
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Bevor auf die Beschreibung der Wirkungsweise eingegangen wird, sei
die Fig.3 erläutert. Nach rechts ist ,die Zeit t aufgetragen, und zwar sind die
Offnungs- und Schließungszeiten der in den verschiedenen Linien dargestellten Kontakte
auf die Impulszeiten der einzelnen Impulse der Impulskombinationen des Fünferalphabetes
bezogen, die in der Linie i dargestellt sind.
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In der Linie a ist die Belichtung der Photozelle P dargestellt. Die
Linie b zeigt die Schließung der Kontakte, während die Linie c die Öffnungszeiten
der Kontakte b, c, d, e, f
darstellt. Die Linie d zeigt die Schließungszeiten
der Kontakte a1 und a2, die Linie e die Erregung des Magneten M, die Linie f den
Umlauf der Achse VA, die Linie g die Schließung des Kontaktes K7 und die Linie lt
die des Kontaktes G. Wie aus der Linie i ersichtlich, beginnt eine Impulskombination
des Fünferalphabetes mit einem Zeitpunkt Null und endet nach 140 ms. Auf diese Zeitwerte
sind die in den einzelnen Linien eingeschriebenen Ziffern zu beziehen.
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Bei Aussendung der in Fig. 4 dargestellten Impulskombination muß der
Sender nacheinander die Kombinationen »Ziffernwechsel«, »6a, »Buchstabenwechsel«,
»Ra; über die Leitung La, Lb aussenden. Es sei angenommen, daß bei einem
schwarzen Feld des Lochstreifens, also bei unbelichteter Photozelle, kein Strom
im Ausgang des Verstärkers V fließt. Gegen Ende des Umlaufes des vorhergehenden
Zeichens beginnt die Belichtung des dem Kennimpuls 0 zugeordneten Feldes im Streifen.
Die Photozelle wird, da diese Stelle nicht bedruckt ist, belichtet, und der vom
Verstärker kommende Strom erregt über den geschlossenen Kontakt I(1 die Wicklung
A I des Relais A, so daß das Relais A anspricht. Dadurch legt der
Kontakt a1 von + nach - um, und der bisher geschlossene Kontakt a2 wird geöffnet.
Das Umlegen des Kontaktes d1 hat zur Folge, daß sich der Kondensator H über
den
Kupplungsmagneten M und die Wicklung G I entlädt. Magnet M zieht seinen Anker an.
Das freie Ende des Ankers kommt dadurch in den Weg der umlaufenden Kupplungsklinke
und bewirkt Ausheben der Klinke und Anhalten der Vorbereitungsachse VA.
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Die Kupplung ist in Fig. 2 dargestellt. Bei eingefallener Klinke nimmt
der von der Sendeachse angetriebene Arm die Klinke und damit die Vorbereitungsachse
VA mit. Wenn der Magnet M angesprochen hat, so läuft der Klinkenfortsatz gegen den
Anker des Magneten an. Die Klinke wird dadurch von dem Mitnehmerarm gelöst. Eine
weitere Drehung der Vorbereitungsachse VA kann erst nach Ablauf einer vollen Umdrehung
der Sendeachse SA stattfinden, nachdem inzwischen der Kupplungsmagnet seinen Anker
losgelassen hat. Die Sendeachse SA macht also eine volle Umdrehung bei Stillstand
der Vorbereitungsachse.
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Durch Erregung der Wicklung G I über Kondensator H hat Relais G angesprochen
und den Kontakt G .geöffnet. Bei er weiteren Drehung der Achse SA schließt der Kontakt
K, und erzeugt einen Haltestrom für die Relais A und G. Bei dem Umlauf der Sendeachse
sind also die vorbereitenden Kontakte für die Nock enkontakte 1(B, Kg, I(11
und K12 geschlossen, während über Klo kein Strom-_ kreis zustande kommen kann. Es
wird demnach die Zeichenkombination -[- +-+ -f-, d. h. Ziffernwechsel, ausgesandt.
Kurz vor Beendigung,des Umlaufs, etwa bei Beginn des Sperrschritts, öffnet sich
der Kontakt K7 und läßt Relais G abfallen. Relais A bleibt weiter gehalten, weil
die Belichtung der Photozelle und der Ausgangsstrom des Verstärkers sowie die Schließung
des Kontaktes. K1 andauern.
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Nach Vollendung der Umdrehung der Senderachse wird die Vorbereitungsachse
wieder mitgenommen. Dabei öffnet sich K1. Relais A fällt aber noch nicht ab, weil
in dem gleichen Zeitpunkt K7 wieder schließt. Die Wicklung G II ist jedoch so bemessen,
daß die Erregung nicht ausreicht, um das abgefallene Relais dabei wieder ansprechen
zu lassen. Beim folgenden Umlauf der Sendeachse ist also der Kontakt a.2 geöffnet,
jedoch durch den Kontakt g überbrückt.
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Bei der weiteren Drehung der Achsen werden die Kontakte K2 bis K6
nacheinander geschlossen und legen die Relais B bis F an den Verstärker. Bei .dem
gewählten Beispiel findet Belichtung der Phofozelle beim zweiten und vierten Impuls
der Fünferkombination statt, so daß die Relais C und E ihre Kontakte c und e öffnen,
während die Kontakte b, d und f geschlossen bleiben. Die Erregung
der Relais C und E ist verhältnismäßig kurzzeitig, sie sind daher mit Abfallverzögerung
ausgerüstet, um die Öffnungszeit der vorbereitenden Kontakte gegenüber der Länge
der zugehörigen Sendeimpulse genügend zu verlängern.
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Würden weitere Zahlen und Zeichen folgen, so. würde Relais A immer
wieder gehalten, jedoch Relais G abgefallen bleiben. Die Senderachse und -die Vorbereitungsachse
würden also dauernd miteinander gekuppelt bleiben und nur die Kombinationen des
Fünferalphabetes aussenden.
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Da jedoch das nächste Zeichen ein Buchstabe ist, bei dem das Feld
des Kennimpulses bedruckt ist, erhält,die Photozelle bei Belichtung dieser Stelle,
d.-h. noch während des Sperrschrittes der vorhergehenden Kombination, kein Licht,
und die Wicklung A I wird bei Schließung des Kontaktes K1 nacht erregt. Relais A
fällt also ab in der Zeit, in der Kontakt K7 geöffnet ist. Dadurch legt sich der
Kontakt a, zurück an den Pluspol, und a2 wird geschlossen. Kondensator H wird wieder
geladen. Der Ladeimpuls geht über Kupplungsmagneten M und Wicklung G I. Der Magnet
M bewirkt Anhalten der Vorbereitungsachse VA für eine Umdrehung. Die Öffnung des
Kontaktes g durch Ansprechen des Relais G ist wirkungslos, weil a2 geschlossen ist.
Bei der Schließung von K7 im Verlaufe der folgenden Umdrehung der Sendeachse SA
wird Relais G über die Wicklung G II gehalten, Relais A wird nicht erregt, weil
die Wicklung A II so bemessen ist, daß der Strom nicht zum Anziehen ausreicht. Bei
der Schließung von Ks...Kl, werden nur Stromimpulse ausgesandt, so daß die Kombination
+ + + -.E- -[-, d. h. Buchstabenwechsel entsteht. Nach Vollendung dieser Umdrehung
wird die Vorbereitungsachse wieder mitgenommen. Bei dieser und den folgenden Umdrehungen
bleibt Relais A abgefallen,- Relais G fällt nach Öffnung des Kontaktes K7 ebenfalls
ab. Beide sprechen..erst wieder an, wenn von Buchstaben auf Zahlen umgeschaltet
wird.
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Die Erfindung, bei der eine dauernd umlaufende Sendeachse verwendet
wird, und eine Vorbereitungsachse, die nur bei Einschiebung von Wechseln wirksam
wird, kann natürlich auch bei mechanischer Abtastung des Lochstreifens angewendet
werden. Die Speicherung erfolgt dann nicht in Relais, sondern in mechanischen -Gliedern,
die die Sendekontakte steuern..
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Wenn man für jeden Impuls .der Impulskorn!bination eine Photozelle
verwendet, kann die Speicherung der Impulse in den Relais A bis F auch erfolgen,
ohne daß eine besondere Vorbereitungsachse vorgesehen ist. Es muß dann nur dafür
Sorge getragen werden, daß beim Einschieben von Wechseln die Speicherung in den
Relais B bis F während
der Aussendung der Typengruppen Wechsel durch
:die Sendeachse erhalten bleibt, und daß die Sendeachse im Anschluß daran wieder
ausgelöst wird.