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Ausziehbares Schüttrohr für Beton Dichter und schwundfreier Beton,
insbesondere Wasser- und öldichter Beton, läßt sich dadurch herstellen, @daß .die
nach Menge und Art sorgfältig ausgewählte Betonmischung in der Mischmaschine gut
durchgemischt und dann mittels der Betonpumpe unmittelbar an .die Einbaustelle gedrückt
wird. Der Vorteil dieses Verfahrens ergibt sich daraus, daß der gut durchgemischte
Inhalt der Mischtrommel auf dem Wege bis zur Rohrmündung .durch die mehr als hundertfachen
Pumpenstöße weitgehend nachverdichtet und entlüftet wird. Dieser Vorteil läßt sich
aber nur bei waagerecht liegenden Rohrleitungen voll ausnutzen, wo die Rohrmündung
leicht der stets wandernden Einbaustelle folgen, kann und ein stetiger Materialstrom
vorhanden ist. Wenn die Betonleitung senkrecht liegt, wie z. B. beim Betonieren
senk-. rechter Wände, so ist es schwierig, die Rohrmündung der wandernden Einbaustelle
folgen zu lassen und einen gleichmäßigen Materialstrom zu erhalten. Der Beton fällt
hier im Rohr frei herab und wird dann mit Schaufeln oder sonstigen Geräten nach
der Einbaustelle .befördert. Hierbei ist ein Entmischen des Betons unvermeidlich,
so .daß die Vorzüge des Pumpbetons wieder verlorengehen.
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Es ist zwar bekannt, daß weicher Betort aus einem nach Abb. r eingetauchten
Rohr so lange stetig ausfließt, wie die Eintauchtiefe bzw. Schütthöhe
h zur Füllhöhe H in einem bestimmten Verhältnis steht, wie z. B. beim
Unterwasserbetonieren mit dem Kontraktorverfahren. Dieses Verfahren eignet sich
aber nicht zum Einbringen von Beton zwischen Schalungen, weil sich das Verhältnis
zwischen Eintauchtiefe und Füllhöhe hier sehr schnell ändert und mittels der gebräuchlichen
Hebezeuge nicht schnell genug geregelt werden kann, um ein stetiges Ausfließen des--Betons
zu gewährleisten. Außerdem ist es schwierig, den Materialstrom dahin zu lenken,
wo er eingebaut werden soll.
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Die Erfindung ermöglicht es, die Rohrmündung stets eingetaucht und
ohne Arbeitsunterbrechung
an jeden Punkt der herzustellenden Betonwand
zu führen, ohne daß Geschwindigkeit und Druck des Materialstromes sich wesentlich
ändern. Durch den ununterbrochenen Materialstrom wird das Eindringen von Luft und
die Entstehung von Arbeitsfugen vermieden. Der Erfindungsgegenstand ist in Abb.
2 und 3 schematisch dargestellt, während Abb. .1 bis 7 ein besonderes Ausführungsbeispiel
in vier Schnitten zeigen.
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Das Rohr i, welches in die Schalung eingehängt ist, besteht in bekannter
Weise aus mehreren teleskopartig ineinandergesteckten Rohren, von denen das oberste
einen Betonaufnahmetrichter und das unterste ein Mundstück 9 mit Fußteller besitzt.
Das Rohrmundstück 9 ist durch Tragseile 8 `mit dem Trichterstück verbunden, während
sich die ' einzelnen Rohrstücke durch die Haken 6 gegenseitig tragen. Beim Verlängern
der Tragseile 8 ziehen sich die einzelnen Rohrstücke so weit auseinander, bis die
an den Haken 6 befindlichen Verbindungsketten straff geworden sind. Erfindungsgemäß
erfolgt die Aufhängung des Teleskoprohres in einem Punkt, nämlich der Rolle 2, und
die Länge des Rohres stellt sich selbsttätig so ein, daß die Rohrmündung beliebig
an allen Punkten einer zum Aufhängepunkt symmetrischen Kreisfläche in der für einen
stetigen Ausfluß erforderlichen Tiefe eingetaucht werden kann. Einige Beispiele
sind durch die Stellungen I, II und III dargestellt. Der Beton gelangt ohne schädliche
Fallhöhe durch eine Anzapfstelle der Pumpenleitung 4 bekannterweise in den Trichter.
Auf der Rolle 2 und der Laufschiene 3, die von den Böcken 5 getragen wird, kann
die Vorrichtung leicht nach Bedarf von einer Anzapfstelle an eine andere gefahren
werden, wodurch gegenüber dein bisher bekannten Verfahren mit fest eingebauten Fallrohren
Rohrmaterial und Zeit gespart werden. Die Einrichtung kann auch so getroffen sein,
daß die Pumpenleitung 4 gleichzeitig äls Laufschiene für die Rolle 2 benutzt wird.
Die Tragseile 8 sind an ihrem oberen Ende an einem Huborgan 7 befestigt, welches
in bekannter Weise in verschiedenen Ausführungsformen für mechanischen, elektrischen
oder ähnlichen Antrieb hergestellt werden kann. Neu ist dagegen, daß bei Betonschüttrohren
die Hubvorrichtung einen fest angebauten Teil des Schüttrohres selbst bildet. Die
Steuerung des Huborgans 7 erfolgt durch eine Steuervorrichtung 1o, die durch einen
im Betontrichter befindlichen Schwimmer i i über ein Hebelsystem 12 betätigt wird.
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Zum Betonieren wird die Rohrmündung g mittels der Handgriffe 13 dorthin
gebracht, wo mit dem Einfrau des Betons begonnen werden soll. Alsbald nach dem Inbetriebsetzen
der Betonpumpe bildet sich um den Fußteller an der Mündung g ein Schüttkegel, der
den freien Abfluß des Betons hindert, so daß sich das Rohrinnere und der Trichter
so hoch anfüllt, daß die Füllhöhe H in jenem Verhältnis zur Schütthöhe h steht,
bei welchem ein stetiger Betonausfluß vor sich geht. Ist die Höhe des Schüttkegels
so hoch geworden, daß sich der Ausfluß verlangsamt, so steigt der Beton im Trichter
höher und hebt den Schwimmer i i an, so daß die Steuervorrichtung 1o in Tätigkeit
tritt und das Hubwerk 7 einschaltet. Dadurch wird .die Rohrmündung 9 angehoben und
die Eintauchtiefe verringert, so daß der Beton wieder normal ausfließt und der Schwimmer
i r beim Absinken das Hubwerk 7 ausschaltet. Dieser Vorgang wiederholt sich so lange,
bis dasHubwerk 7 in seiner höchsten Stellung angelangt ist, die etwa der Dicke der
herzustellenden Betonschicht entspricht. Alsdann wird mittels des Handschalters
14 das Hubwerk 7 auf Rückwärtsgang geschaltet und nach Bedarf ein Rohrstück herausgenommen,
damit sich für die Herstellung der nächsten Betonschicht die richtige Rohrlänge,
wie beschrieben, erneut einstellen kann. Mit dem Schwimmer i i kann ein Kontakt
15 verbunden sein, der die übliche Signalanlage beim Pumpenwärter in Tätigkeit setzt,
wenn aus irgendeinem Grunde der Betontrichter überzulaufen droht.
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Bei dem in Abb. 4 bis 7 dargestellten Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes
erfolgt der Antrieb pneumatisch unter Verwendung .der bei der Betonpumpe üblicherweise
vorhandenen Druckluftanlage. Das Hubwerk 7 besteht bei dieser Ausführung erfindungsgemäß
aus einem oder mehreren Druckzylindern, deren Kolben mit der Rohrleitung i fest
verbunden ist, während der Zylinder sich bewegt. Natürlich ist auch eine umgekehrte
Anordnung möglich. An dem beweglichen Teil des Huborgans 7 sind die Tragseile 8
mittels selbsthemmender Winden 23 befestigt. Das Steuerorgan 1o besteht hier aus
einem Steuerschieber, der über das Hebelsystem 12 durch den Schwimmer i i betätigt
wird. Sobald der Schwimmer i i steigt, öffnet der Steuerschieber 1o die Schlitze
r9, so daß die Druckluft durch den Stutzen 20 und die Kanäle 16 und 21 in den Zylinder
gelangt und das Hubwerk mit der damit verbundenen Rohrmündung 9 so hoch anhebt,
bis der normale Ausfluß wieder erreicht ist. Nun fällt der Schwimmer i i wieder
zurück und stellt den Steuerschieber 1o zum Entweichen der Luft ein. Das Huborgan
7 fällt in seine Ausgangslage zurück, während die Rohrmündung 9 ihre Stellung beibehält,
weil sich der Fußteller auf den schon eingebrachten Beton
aufgesetzt
hat. Die dadurch schlaff gewordenen Seile werden wieder nachgespannt, indem sich
die Winden 23 beim Herabfallen des Huborgans 7 an der feststehenden Zahnstange 22
in Bewegung setzen und die Seile aufrollen, damit sie beim nächsten Hubvorgang wieder
gespannt sind. Während des Hochgehens des Huborgans sind die Seilwinden 23 selbsthemmend
ausgeschaltet. Beim Auswechseln von Rohrstücken und beim Verfahren der Vorrichtung
von einer Anzapfstelle zur anderen dienen dieWinden zweckmäßigerweise zum Anheben
dieser Teile, wodurch ein Zeitgewinn erzielt wird.
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Um Stoßwirkungen beim Ein- und Austreten der Preßluft zu vermeiden,
kann es zweckmäßig sein, die Luft nicht in den Zylinder selbst strömen zu lassen,
sondern eine Flüssigkeit vorzuschalten. Zu diesem Zweck ist ein Flüssigkeitsbehälter
16 vorhanden, der unten mit dem Hubzylinder 7 durch die Kanäle i9 und 21 und oben
mit der Lufteintrittsöffnung 2o und der Luftaustrittsöffnung 18 verbunden ist..
Zwischen die beiden letzteren kann ein besonderer Steuerschieber für Luft eingebaut
sein, der ebenfalls vom Schwimmer i i und dem Hebelsystem 12 betätigt wird. Die
Anordnung von getrennten Steuerungen' für Preßluft und Flüssigkeit ermöglicht es,
die Querschnitte aller Ein- und Austrittsschlitze so auszubilden, daß die Beschleunigungen
und Verzögerungen im Zylinder den gewünschten Bewegungen des Huborgans genau angepaßt
werden.
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Statt des hydraulischen oder pneumatischen Antriebs des Huborgans
kann die Hubwirkung auch durch im Zylinder explodierende Stoffe erzielt werden.
Die Steuerorgane io und 17 werden dann so eingerichtet, daß sie den. Eintritt von
Explosionsstoff und Verbrennungsluft und den Austritt der expandierten Gase sowie
die Zündung regeln.