DE33709C - Verfahren und Vorrichtung zum Giefsen von Flufseisenblöcken - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum Giefsen von FlufseisenblöckenInfo
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Classifications
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- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B22—CASTING; POWDER METALLURGY
- B22D—CASTING OF METALS; CASTING OF OTHER SUBSTANCES BY THE SAME PROCESSES OR DEVICES
- B22D9/00—Machines or plants for casting ingots
- B22D9/003—Machines or plants for casting ingots for top casting
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
Die vorliegenden Neuerungen beim Giefsen von Flufseisenblöcken bezwecken, die Herstellung
eines dichten und gleichmä'fsigen Arbeitsproductes dadurch herbeizuführen, dafs sie
einerseits die Ueberführung des geschmolzenen Metalles aus der Giefskelle in die Form unter
Abschlufs der Luft von dem sinkenden Metall vornehmen und andererseits durch allmälige
Vergröfserung der Tiefe der Form das Metall in geschlossener Masse aus der Giefskelle in
letztere hereinziehen, ohne besondere Saugoder Druckvorrichtung, einfach dadurch, dafs
die allmälige Verlängerung der Form so regulirt wird, dafs die Geschwindigkeit des
Metalles beim Ausfüllen derselben nie die natürliche Fallgeschwindigkeit erlangt und dabei
gleichmöfsig bleibt, wodurch gleichzeitig erreicht wird, dafs die Metallsäule beständig unter
einem gewissen Eigendruck verbleibt.
Hierzu wird der vorliegenden Erfindung ■
gemSfs:
1. die oben und unten offene Form an der im Boden der Giefskelle befindlichen Ausflufsöffhung,
welche denselben Flächeninhalt wie diese besitzt, befestigt, und
2. die allmälige Vertiefung der Form nach der Füllung der Giefskelle mit der ganzen
Charge derart vorgenommen, dafs man entweder die Giefskelle mit der daran befestigten
Form stillstehend anordnet und sich in letzterer einen Boden mit geringerer als der Fallgeschwindigkeit
des geschmolzenen Metalles von oben nach unten bewegen läfst, oder dafs
man umgekehrt die Formböden stillstehend anordnet und die Form mit der daran befestigten
Giefskelle, und zwar wiederum langsamer als das Metall frei fallen würde, von
unten nach oben bewegt.
In beiden Fällen wird das Metall aus der Giefskelle als eine geschlossene Metallsäule in
die Form hineingezogen. Da so eine Trennung der kleinsten Theilchen des geschmolzenen
Metalles nicht mehr stattfinden kann, auch jeder Zutritt von Luft zu der sinkenden Säule
aufserhalb und innerhalb der Form ausgeschlossen bleibt, und ferner die Füllung. der
Form zugleich unter dem Selbstdruck der Metallsäule und gleichmäfsig vor sich geht, so
entstehen als Endproduct dichte und gleichmäfsige Blöcke mit glatter Oberfläche und
blasenfreiem Kopf. Das innegehaltene Verfahren unterscheidet sich in allen den gegebenen
Merkmalen wesentlich von allen anderen. Das Metall wird nicht mehr durch die freie Luft
in die Formen geschüttet oder im Strahl eingegossen, sondern in einer zusammenhängenden
Masse von gleichem Querschnitt in dieselbe durch die regulirte Bewegung der Formböden
von oben nach unten oder der Formen von unten nach oben hineingezogen. Weiter sind
auch besondere Vorkehrungen zum Entfernen der Luft aus den Formen nicht mehr nöthig,
es ist vielmehr einer ihrer Zwecke, letztere kostspieligen ■ und schwierigen Hülfsmittel in
Wegfall zu bringen.
Auf der beiliegenden Zeichnung ist ein zur Ausführung des beschriebenen Verfahrens dienlicher
Apparat in zwei Modificationen dargestellt, und zwar zeigt:
Fig. ι im Verticalschnitt eine Ausführungsform, bei welcher mit der Giefskelle nur eine
Form verbunden ist und diese Theile fest-
stehend sind, während der Formboden bewegt wird;
Fig. 2 im Verticalschnitt und Fig. 3 in der Oberansicht eine Ausführungsform, bei welcher
mit einer Giefskelle mehrere Formen verbunden sind und gleichzeitig diese Theile bewegt werden,
während die Formböden feststehen.
Auf den von der Grundplatte J2, Fig. 1, getragenen Säulen K sitzt eine Plattform G,
auf deren Säulen M die Giefskelle C ruht. Letztere ist mit einem feuerfesten Futter ausgeschlagen
und besitzt im Boden eine centrale Ablauföffnung E, deren Flächeninhalt gleich
dem der Form ist. Die Oeffhung E ist ringsum mit einer Garnitur η aus Ganister oder anderem
geeigneten feuerbeständigen Material versehen. An der Unterseite der Giefskelle ist um die
Oeffnung E ein Hals F gebildet. An letzterem wird die oben und unten offene, zweckmäfsig
aus mehreren durch Reifen B zusammengehaltenen Theilen bestehende Form A mittelst
ihres Flantsches f und der Schraubenbolzen b befestigt. Zwischen das untere Ende der Form
und die Plattform G werden Klötze H eingeschoben. Genau unterhalb der unteren Formöffnung
befindet sich in der Plattform eine Oeffnung von gleichem Querschnitt und Flächeninhalt,
unterhalb derer auf der Grundplatte J ein hydraulischer Cylinder I mit Kolben / und
Kolbenstange e aufgestellt ist. Auf dem Haupte c der letzteren ist mittelst Schraubenbolzen d der
in der Form zu bewegende Boden α befestigt. Die Kolbenstange e ist oben durch eine Stopfbüchse
g abgedichtet, so dafs der Cylinder I doppeltwirkend ist. h bezw. /i1 sind die Einlasse
und 0 bezw. o1 die Auslässe für das Druckmedium. Die Einlasse h h1 stehen durch
einen mittelst Stange k zu regierenden Dreiweghahnj
und Rohr i mit einem Accumulator oder einer anderen Druckquelle in Verbindung.
Die Auslässe m bezw. in1 sind dagegen jeder
mit einem Hahn versehen, von denen der auf m geöffnet ist, wenn der Kolben aufsteigt,
dahingegen der auf m\ wenn der Kolben niedergeht. Durch entsprechende Stellung des
letzteren Hahnes kann die Geschwindigkeit des Niedergehens des Kolbens und Deckels α leicht
in der nöthigen Weise regulirt werden.
Die in der Zeichnung dargestellte Lage der beweglichen Theile ist die vor und bei Beginn
der Arbeit oder dem Einfüllen des flüssigen Materials in die Giefskelle C. Hierbei liegt
der Boden α fest gegen die Garnitur η des Ausflusses E an und schliefst dieselbe. Nachdem
man die zum Gusse eines Blockes benöthigte Menge geschmolzenen Metalls in der Giefskelle angefüllt hat (an welcher man zweckmäfsig
eine diesbezügliche Marke anbringt), läfst man zunächst das Metall so lange ruhig
in derselben verweilen, bis alle damit gemischten Gase entwichen sind, was bei der grofsen Oberfläche
und verhältnifsmäfsig geringen Tiefe des Gefäfses schneller und besser von statten geht,
als in der Form. Nöthigenfalls kann man dabei einer Abkühlung durch Anbringung eines
Heizmantels um die Giefskelle vorbeugen. Nachdem die Gase entwichen sind, stellt man
den Hahn j so, dafs das Druckmedium durch h über dem Kolben in den Cylinder / eindringt
und, öffnet gleichzeitig den Hahn m\ Der Deckel α sinkt mit dem Kolben / und das
Metall wird aus der Giefskelle in einer zusammenhängenden Säule in die sich allmälig
vertiefende Form nachgezogen. Die Stellung des Hahnes m1 wird so regulirt, dafs der
Boden α immer mit geringerer Geschwindigkeit niedergeht, als das Metall beim freien Fall
entwickeln würde. Gewünschtenfalls kann die Regulirung des Hahnes m1 auch automatisch
geschehen, so zwar, dafs seine Ausflufsöffnung allmälig immer enger wird, um den erhöhten
Druck, der aus der Zunahme der Länge der in die Form sinkenden Metallsäule resultirt,
auszugleichen und eine ungehörige Beschleunigung von deren Bewegung zu verhindern.
Auch könnte man die beiden Auslässe m1 und
m mit einander in Verbindung setzen und würde dann der die Geschwindigkeit des Kolbens regulirende
Hahn in der Verbindung zwischen beiden angebracht werden.
In der beschriebenen Weise wird die Form allmälig mit einer geschlossenen, auf sich selbst
drückenden Säule Metalles gefüllt. Durch geeignete Wahl von deren Geschwindigkeit erzielt
man Blöcke von glatter Oberfläche.
Da ferner der Uebertritt der Metallsäule aus der Gieskelle in die Form ohne jedes Zusammentreffen
mit Luft stattfindet, ist der Inhalt der Form vollkommen luftfrei und bilden sich
beim Abkühlen desselben keinerlei Hohlräume in der Masse. Dadurch ferner, dafs man die
Giefskelle mit der genügenden Menge , Metall beschickt und eventuell das Sinken des Deckels
etwas eher aufhält, als er noch alles Metall nachgezogen hat, bleibt genug Uebergufs vorhanden,
um den Block auch am Kopfe vollkommen ausgebildet und dicht zu gestalten.
Sobald die Form und ihr Inhalt genügend abgekühlt sind, zieht man den Deckel α bis
in die Plattformöffnung zurück, schlägt die Klötze H heraus, schraubt die Form von der
Kelle los und läfst sie mittelst eines Hebezeuges auf die Plattform G herab, von welcher
man sie zur Herausnahme des Blockes entfernt.
In der Modification Fig. 2 und 3 werden mehrere Formen A (nach Fig. 3 deren fünf)
zu gleicher Zeit aus derselben Giefskelle C gefüllt, und ist dabei die Einrichtung getroffen,
dafs die Formen mit der Giefskelle beweglich, die Formenböden α aber stillstehend sind.
Die Formen A sind, wie in Fig. 1, mit den Ausflufsöffnungen der Giefskelle verbunden und
wird letztere von den in den hydraulischen Cylindern J beweglichen Kolben J1 getragen.
Die Formenböden α sitzen unbeweglich auf an der Bodenplatte L befestigten Stangen K. Beim
Füllen der Giefskelle nimmt dieselbe mit den angehängten Formen die untere Lage ein, wobei
ihre Ausflufsörfhungen von den Böden a
geschlossen sind. Nach beendeter Füllung und Entweichenlassen der Gase treibt man die
Kolben J1 in die Höhe, und zwar unter denselben Geschwindigkeitsbedingungen, welche
bei der Anordnung Fig. ι für die Bewegung des Bodens α von oben nach unten mafsgebend
waren. Auch hier wird das geschmolzene Metall mit dem gleichen Resultate wie dort langsam in geschlossener und auf sich
selbst drückender Masse allmälig und gleichmäfsig in die Form hineingezogen. Nach vollendeter
Füllung der Formen läfst man dieselben an der Giefskelle so lange in ihrer
oberen Lage, bis ihr Inhalt genügend erkaltet ist, worauf man die Formen abnimmt und
entfernt. Die Blöcke bleiben auf den Böden a stehen. Man kann nun die Giefskelle so weit
niederlassen, dafs die Blöcke nach oben vorstehen und bequem durch Hebezeuge weggenommen
werden können.
Statt durch Druck könnte man die Bewegung der Böden α bezw. der Formen und Giefskelle
auch durch andere für derartige Zwecke bekannte Mittel, z. B. Zahnstange und Zahnrad
u. s. w., bewirken. Die Erfindung wird aus diesem Grunde nicht an das in der Zeichnung
dargestellte specielle Mittel gebunden.
Claims (1)
- Patent-Ansprüche:
Ein Verfahren zum Giefsen von Flufseisenblöcken, welches darin besteht, dafs man vom Boden der Giefskelle aus das Metall direct und ohne es dabei der Berührung mit der Luft auszusetzen in die Form dadurch einzieht, dafs man deren Innenraum nach der Tiefe allmälig und gleichmäfsig vergröfsert, entweder indem man den Boden der Form von oben nach unten in der feststehenden, mit der Giefskelle verbundenen Form, oder umgekehrt die Form mit sammt der Giefskelle bei feststehendem Boden von unten nach oben mit einer Geschwindigkeit bewegt, welche langsamer ist als die freie Fallgeschwindigkeit des Metalles, so dafs letzteres in einer geschlossenen, auf sich selbst drückenden Säule, ohne Berührung mit der Luft, langsam und gleichmäfsig unter seiner eigenen Schwere in die Form gezogen wird. Ein Apparat zur Ausführung des unter i. gekennzeichneten Verfahrens, bestehend in der Verbindung der mit Ausflufs im Boden versehenen feststehenden Giefskelle C mit einer oder mehreren daran befestigten Formen A und den in letzteren durch bekannte Hülfsmittel regulirbar von oben nach unten beweglichen Böden a, Fig. i. Die Modification des Apparates unter 2., bei welcher die Formböden α feststehen, dagegen die Formen mit der an ihnen befestigten gemeinsamen Giefskelle durch bekannte Hülfsmittel regulirbar von unten nach oben bewegt werden, Fig. 2.Hierzu ι Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
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