DE302769C - - Google Patents

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DE302769C
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    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B22CASTING; POWDER METALLURGY
    • B22DCASTING OF METALS; CASTING OF OTHER SUBSTANCES BY THE SAME PROCESSES OR DEVICES
    • B22D9/00Machines or plants for casting ingots
    • B22D9/003Machines or plants for casting ingots for top casting

Landscapes

  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Mechanical Engineering (AREA)
  • Casting Support Devices, Ladles, And Melt Control Thereby (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
- M 302769 KLASSE 31c. GRUPPE
Verfahren und Vorrichtung zum Gießen dichter Metallkörper.
Patentiert im Deutschen Reiche vom 21. Dezember 1915 ab.
Bei der Herstellung* von Blöcken aus irgendwelchen Metallen zur Weiterbearbeitung entsteht durch Schlackeneinschlüsse sowie durch Bildung von Hohlräumen, welche man als Lunkerung und Saigerung bezeichnet, viel Ausschuß. Diese Nachteile sind um so unangenehmer, als sich die Fehler im Metall vielfach, wenn überhaupt, so doch erst bei der Weiterverarbeitung herausstellen und dadurch die Unkosten vermehren.
Es ist somit auch nicht zu verwundern, daß zahlreiche Vorschläge bekanntgegeben wurden, die aber entweder in der Mehrzahl keine Besserung brachten oder aber zu kostspielig
J5 und störend für den Gießereibetrieb waren.
Praktische Bedeutung hat bisher nur das
Harmetverfahren sowie die Behandlung" der Eiseilblöcke mit Lunkerthermit gewonnen.
Nach einem bekannten Verfahren ist es bereits erkannt, daß die vom Metallstab! mitgerissene Luft die Ursache von Lunkerungserscheinungen ist. Es wird dagegen vorgeschlagen, mittels der Gießpfanne durch ein am Boden derselben angeschlossenes Rohr, welches sich zu einem Kolben enveitert, das Metall direkt auf den Kokillenboden zu leiten, um dann die Gießpfanne mit dem Kolben und dem Verbindungsrohr zu heben und hierdurch den Metallspiegel steigen zu lassen.
Diese bekannte Einrichtung übersieht aber, daß' auch noch andere Einflüsse zu berücksichtigen sind, welche für die Lunkerungserscheinung verantwortlich gemacht werden müssen. Sowohl die Schlacken als auch die im Metallbade sich selbst entwickelnden Gase werden durch den Kolben in der Metallmasse zurückgehalten, so daß diese Einschlüsse im verstärkten Maße sich geltend machen würden. Andererseits läßt sich nicht praktisch dichtschließend, ein Kolben in einer Kokille bewegen, und erst -recht ist es bei einem Gießvorgang unmöglich, die, Gießpfanne in dem Maße mit dem Kolben zu heben, wie der Metallspiegel steigt.
Nach einem anderen Vorschlage ist die Pfanne mit einem Rüssel versehen, der beim Gießen unter gleichzeitiger Senkung der Pfanne bis nahe an die Grundplatte der Kokille reicht. Der Kanal im Rüssel soll von doppeltem Druchmesser sein wie die Stopfen-Öffnung im Pfannenboden und gleichzeitig' durch einen Rohranschluß mit der umgebenden Luft in Verbindung stehen. Nach diesem Vorschlag sollen sich Gase der Metallmasse in dem weiteren Kanal des Rüssels abscheiden und durch den Rohranschluß abgesaugt werden. .
Ein dritter Vorschlag geht dahin, in die Kokillenform einen durch Seilzug bewegten Fangbecher für das Metall zu hängen, def in dem Maße hochgezogen wird, wie die Gußform sich füllt. Der Metallstrahl wird teilweise seine Fallwirkung verlieren, aber damit wird eine umständliche Einrichtung in Kauf genommen, die die Quelle vieler Störungen bildet, so daß die Nachteile die Vorteile aj-ifwiegen.
Als Unterlage für die vorliegende Erfindung wurde zunächst festgestellt, daß ein frei. fallender Metallstrahl imstande ist, bis zu
2. Auflage, ausgegeben am /5. Januar igiS.J
20 Volumenprozente Luft mit in die Metalimasse zu reißen, die auf brodelndem Wege, wieder die Oberfläche erreichen muß.
Beim Oberguß nach Fig. I ist. das Mitreißen der Luft am stärksten^ dagegen- bleibt das eingegossene flüssige Eisen mehr in Wallung, so daß die Möglichkeit des Wiederausbringens der Luft eine größere ist als beim Unterguß nach Fig. 2. Beim Oberguß jedoch bleiben
ίο durch den einfallenden Strahl noch Gase in feiner Verteilung im Eisen zurück, die sich
;;: beim Erkalten nach der Mitte des Blockes
;:' drängen und die Hohlräume mit verursachen helfen.
Beim Unterguß nach Fig. 2 ist es dem einfallenden Metallstrahl nicht möglich, Luft in dem Maße mit in die Metallmasse zu bringen, dagegen muß man bei dieser Methode einen anderen Teil mit in Kauf nehmen, der in folgendem besteht.
Der Metallspiegel steigt von unten auf und wird durch unten zufließendes Material allmählich gehoben. Die obere Schicht des flüssigen Metalles, auf der noch etwaige Schlacke schwimmt, ist genötigt, beim Steigen Wärme . für die. Vorwärmung der Gußform herzugeben; es geht deshalb eine starke Abkühlung, namentlich bei eisernen Gußformen, vor sich und gerade an einer Stelle, welche am längsten dünnflüssig bleiben sollte. Der Kopf des Metallblockes, den man wegen seiner Porosität als verlorenen Kopf bezeichnet, wird daher frühzeitig teigig, so daß er etwaige unten eindringende Luft oder sich sonst bildende Gase und Schlacke schließlich nicht mehr durchläßt und so nachteilig für die Homogenität des Metallkörpers wirkt.
Zu beiden Nachteilen der Gießmethode nach Fig. ι und 2 kommen noch die hiervon unabhängigen Schlackeneinschlüsse und die Saige-. rung oder mit anderen Wo'rten die Unmöglichkeit des Nachfließens flüssigen Metalles in die Hohlräume des inneren Kernes, die sich durch die Zusammenziehung beim Erkalten
4-5 des Eisens wegen Materialmangel bilden müssen.
Beim Oberguß zeigt sich am Metallblock ein eingedrückter Kopf, der dadurch entsteht, daß das oben noch heißere Metall beim Erkalten noch so flüssig ist, daß es vom äußeren
. ■ Luftdruck in die inneren Hohlräume heruntergedrückt wird. Da dieses flüssige Metall gewöhnlich nicht ausreicht, so bleiben noch Hohlräume, welche sich manchmal- bis zur Mitte des Blockes in sich immer verkleinern-
; den Größen herunter gruppieren. Bei dem Unterguß nach ,Fig. 2 fließt das Metall noch in den Block, soweit es in dem Einfüllrohr flüssig bleibt, während der teigige Kopf nur selten noch so heiß ist, . daß ein Rückfließen des oberen Metalles in die unteren Räume stattfindet. Es wird dies allerdings vielfach ang-estrebt durch besondere Heizeinrichtungen auf chemischem oder elektrischem Wege, oder auch durch Umhüllung der Form mit wärmeisolierendem Material. Diese Maßnahmen j sind jedoch vielfach kostspielig, haben nur \ einen Teilerfolg und sind außerdem störend im Betrieb.
Das vorliegende neue Verfahren besteht in seiner Gesamtheit wiederum aus verschiedenen einzelnen Maßnahmen, die jede für sich eine Verbesserung herbeiführen, aber den Höchsteffekt durch ihre Gesamtanwendung erreichen.
Das Verfahren besteht darin, daß man von oben durch ein bis in die bereits in der Gußform befindliche Metallmasse eintauchendes Rohr gießt, wobei das Rohr durch das einfließende Metall in der Gußform freischwimmend gehalten und stetig durch dasselbe aufsteigende Metall weiter gehoben wird, wobei das Gußmetall dauernd in Höhe des Metallspiegels und möglichst in wagerechter Richtung aus dem Rohr ausfließt. Hierbei ist den Schlacken und Gasen der in die Form gegossenen Metallmasse Gelegenheit gegeben, sich um einen in die Metallmasse eintauchenden, einen Teil des Einfüllrohres bildenden porösen Kern zu sammeln, wobei die Gase durch die Poren des Kernes nach oben entweichen, während sich die Schlackenteilchen auf dem Kern ansetzen.
Es hat sich durch eingehende Versuche herausgestellt, daß es ■ vorteilhaft ist, beim Gießen den vorerwähnten porösen Kern zu benutzen, um den das Metall herumgegossen wird. Die Oberfläche des Metalles wird durch diese Maßnahme vergrößert, und zwar kommt zu dem wagerechten Metallspiegel noch die Berührungszone mit dem eintauchenden Kern. Die Metallmasse versucht, die spezifisch leichteren Produkte abzustoßen, jedoch wird diesen Produkten in der Gußform keine Gelegenheit geboten, sich festsetzen zu können. Die Schlacke haftet an einer porösen, ihr verwandten Masse leichter als am Metall. Ebenso sind die ausgedrückten Gase imstande, in dem porösen Kern den Weg" nach oben zu nehmen. Auch ist die Metallmasse nicht so kompakt, sondern durch den eintauchenden porösen Kern wird gewissermaßen ein Ausscheidekanal gebildet für die herumfließende Metallmasse.
Ferner soll, wie schon gesagt,' der Metallstrahl in wagerechter oder schwachgeneigter Lage zum Metallspiegel austreten. Hierdurch wird erreicht, daß die vom Metallstrahl mitgerissene Luft nicht in senkrechter Linie nach unten in die. Metallmasse gerissen wird, sondern an der Metalloberfläche Gelegenheit erhält, sich wieder aus dem Metallstrahl zu
lösen bzw. frei zu machen. Auch wird so das Metall gewissermaßen Schicht über Schicht gegossen, so daß das im heißflüssigen Zustande eingegossene Metall immer mehr oder weniger die obere Lage des entstehenden Metallkörpers bildet. Die noch etwa verbleibende Energie des einfließenden Metallstrahles wird außerdem an der Gußform vernichtet, jedoch kommen hierfür in erster Linie Metallgußformen
ίο in Frage, weil solche aus Lehm oder Sand durch den Stoß des Metallstrahles beschädigt werden können.
Ein weiterer Schritt des neuen Verfahrens besteht darin, daß durch die aufsteigende Bewegung des eintauchenden, mit dem Fallrohr verbundenen Kernes die an den Wandungen der Form schon vorgekühlte Metallmasse in regelbarer Zeit in die Mitte des zu bildenden Metallkörpers fließt. Diese Maßnahme hat folgende Bedeutung:
Bei einer Metallmasse ohne eintauchenden Kern bleibt das Metall in der Mitte des Körpers heiß und flüssig und hat daher eine größere Ausdehnung, als die Schichten welche der. Formwand am nächsten liegen. Letztere haben Wärme abgeben müssen, um die Gußform zu erwärmen, und haben sich daher in stärkerem Maße ihrem Erstarrungspunkte genähert, als die innere Masse; damit ist aber auch die Schrumpffähigkeit der äußeren Metallschichten geringer geworden als die der Mitte. Berücksichtigt man nun, daß die Abkühlung von außen nach innen fortschreitet, so bleibt das Metall im Innern am längsten flüssig, kann aber beim späteren Erkalten die Form des Blockes nicht ausfüllen, weil der Guß beendigt ist und allseitig eine Kruste sich gebildet hat. Fließt hingegen das abgekühlte Metall von den Wandungen der Form zur Mitte, so ist durch die niedrige Temperatur der Schrumpfgrad auch hier verringert, und die Neigung, Hohlräume. entstehen zu lassen, ist hierdurch vermindert. Das Zusammenfließen des Metalles unterhalb des eingesetzten Kernes hat aber beim Heben desselben auch noch den Vorteil, daß Schlacken und Gase gerade nach dieser Stelle abgedrängt und mit dem Einsatz gehoben werden. Um dieses zu erreichen, soll in weiterer Ausbildung der Erfindung ein feuerfester Einsatz, der zugleich auch spezifisch leichter als das Gußmetall ist, dazu benutzt werden, die vorerwähnten Aufgaben zu erfüllen.
In weiterer Verfolgung 'des obigen Gedankens soll der eintauchende Kern oder Einsatz mit einem Füllkanal für das flüssige Eisen versehen und die Auslauf öffnung· in der Höhe der Eintauchtiefe angeordnet werden. Diese Maßnahmen sind wichtig, wenn man.bedenkt, daß dem Metallstrahl einmal die Fallenergie genommen werden soll, aber auf einfachere Weise als bekannt, und andererseits dieser gezwungen werden soll, mitgerissene Luft und Gase abzugeben. Das Metall, welches durch einen Kanal in den porösen Kern fließt, übt einen Druck aus auf die eingeschlossene Luft, welche in die Poren des Kernes entweichen und nach oben steigen kann. Ebenso wird die Fallgeschwindigkeit sowohl durch Reibung als auch durch die Umkehrbewegung am Auslaufende nahezu vernichtet, so daß das Metall in dem als ideal zu bezeichnenden Zustande zu der bereits eingegossenen Metallmasse gelangt. Daß sich die Auslauföffnung oder -Öffnungen des Füllkanals in der Höhe der Eintauchtiefe befinden, ist insofern wichtig, als bei einem schwimmenden Kern die Auslauföffnung in ein konstantes Verhältnis zu dem Metallspiegel gebracht wird. Der Kern steigt in dem Grade, wie die Metallmasse zufließt. Damit steigt aber auch gleichzeitig die Auslauföffnung und befindet sich dadurch immer an der als vorteilhaft erachteten Stelle in bezug, zum Metallspiegel. Ein besonders von Hand aus zu betätigendes Hebezeug für einen Fangbecher wird erübrigt und damit alle störenden Umstände einer komplizierten Einrichtung.
Durch die Form, die man dem Einsatz gibt, und durch eine veränderliche Beschwerung an seinem Kopf hat man es .in der Hand, den Einsatz verschieden tief in die Metallmasse eintauchen zu lassen, was wiederum von Bedeutung ist, je nachdem heiß oder kalt gegossen wird, und je nachdem das Metall stark siliciumhaltig oder zähflüssig" ist. Der Einsatz soll aber nur so tief eintauchen, daß auch das nach der Mitte fließende Metall noch in solchem Zustande sich befindet, daß es auch eine innige Mischung bzw. Verbindung mit dem bereits dort befindlichen eingehen kann.
Die Ausführung des Verfahrens wird sich je nach der Form und dem Zweck des Gusses und nach der Art des Metalles verschieden gestalten, jedoch dürften folgende Vorschläge die Hauptlinie für die Ausführung angeben. In die hergerichtete Form (Kokille oder Lehmform) wird ein Kern aus feuerfestem Material eingestellt bzw. eingehängt, der mit einem Längskanal und mit einer oder mehreren fast wagerechten Auslauföffnungen ver-no sehen ist. Der' untere Teil des Kernes soll mit seitlichen Querrillen oder auch am Ende mit einer Aushöhlung versehen sein. Die Querrillen des eintauchenden Teiles ermöglichen eine bessere Mitnahme etwaiger sich ausscheidender Luft und sich ansetzender Schlacke, und die Aushöhlung am Ende würde einen gleichen Erfolg erzielen, jedoch in der Weise, daß hier beim Heben des Kernes eine Art saugende Wirkung eintritt. lzo
Der feuerfeste Kern oder Einsatz soll mit einer Manschette versehen werden, die im
oberen Teile als Aufstützung und Trichter für die Gußform ausgebildet ist. Dieses ist aus zweierlei Gesichtspunkten wichtig; ein ungeschützter Trichter aus feuerfester Masse würde nämlich durch das einfallende Metall bald zu Bruch gehen, und außerdem besteht die Gefahr der Beschädigung durch die weiter zu bewegende Gießpfanne. Die Metallmanschette kann in der Trichterhöhe noch mit ίο Pratzen zur Aufstützung versehen sein, falls der Einsatz in die Gußform eingehängt wird. Bei Kokillen wird man zweckmäßig hierfür den Kopf der Kokille mit einem abnehmbaren, den Rand der Gußform überragenden Deckel versehen. Durch diesen Deckel erhält zunächst der Einsatz eine Auflagerungsfläche und außerdem eine Führung·, um einigermaßen gleichen Abstand von den Kokillenwandungen zu halten. Außerdem bietet der Deckel eine günstige Angriffsfläche für den Stripperkran, um später die Gußform von dem Metallblock abheben zu können. Um noch ein übriges zu tun, soll der Kopf des flüssigen Metallkörpers noch langer flüssig gehalten werden als der untere Teil. Es sind hierfür bereits Vorschläge in großer Zahl gemacht worden, die auch darin bestehen, den Kopf der Kokille auszufüttern. Diese Ausfütterung ist bisher jedoch in ungeeigneter Weise ausgeführt worden, und einer der erfinderischen Verbesse-.. rungsvorschläge besteht darin, daß die Gußform sich auch nach oben erweitert und die geradlinige Verjüngung des Metallblockes durch ein Futterstück mit keilförmigem Querschnitt gebildet wird.
Wie bereits eingangs erwähnt, ist es. wichtig, daß nicht nur Luft und Gase aus der Metallmasse entweichen können, sondern auch, daß die Fallenergie an allen Punkten verringert oder vernichtet wird. Hiermit kann man bereits am Eingußtrichter beginnen.
Demgemäß soll in weiterer Ausbildung der Erfindung der senkrechte Ablaufkanal nicht in dem tiefsten Punkte der 'Trichtermulde münden, sondern an einem höheren Punkte derselben. Während sonst der von der Gießpfanne einfallende Metallstrahl direkt in den senkrechten Füllkanal fallen kann, ist dies jetzt nicht mehr möglich, vielmehr wird schon die Fallgeschwindigkeit von der Gießpfanne bis zum Trichter im Trichter selbst vernichtet. Durch die Umkehrbewegung des Metallstrahles wird dieser bereits gezwungen, etwaige mitgerissene Luft freizugeben, und man kann sogar so weit gehen, die Ablauföffnung, aus dem Trichter geschützt anzuordnen, daß unter allen Umständen der Metallstrahl der Gießpfanne niemals direkt den Ablaufkanal treffen kann.
Bei rohrförmigen Einfüllvorrichtungen wird der vorerwähnte Gedanke in der Weise zweckmäßig zur Ausführung gebracht, daß der Einfüllkanal unterhalb des Trichters nochmals in einem Bogen hochgeführ.t, und daß an dieser Stelle ein Luftrohr angesetzt 'wird.' Die Umkehrbewegung wird in diesem Falle nicht im Trichter selbst, sondern in einem Teil der Ablaufleitung erreicht, und dadurch, daß das Metall hochgeführt wird, drängt es auch etwaige mitgerissene Luft und Gase an den höchsten .Punkt dieser Biegungsstelle, und hier ist eben ein Luftr'ohr angebracht.
In beiliegender Zeichnung ist die Erfindung beispielsweise veranschaulicht, und zwar stellen die Fig. 1 und 2 die bisher gebräuchlichen Gießmethoden dar, während die Fig. 3 bis 8 die neuen Ausführungsformen darstellen, mit welchen die einzelnen Verfahrensformen ausgeführt werden können.
Die Gesichtspunkte, welche bei der Gießmethode nach den Fig. 1 und 2 obwalten, sind bereits eingangs erwähnt, und sind auch hier bereits Ursachen aufgeführt, wodurch mangelhafte Metallblöcke erzeugt werden.
In Fig. 3 besteht die neue Vorrichtung beispielsweise aus einer Kokille α in an sich bekannter Ausführung. Die F°rm erweitert sich nach oben. Durch einen Futtereinsatz b von keilförmigem Querschnitt wird die geradlinige Verjüngung des zu gießenden Metallkörpers erreicht. Der Futtereinsatz wird durch eine Deckplatte c gehalten, welche die Kokille überragt und durch Schlagschrauben d auf dem Kokillenkopf festgespannt werden kann, Die Deckplatte c kann auch auf eine andere Weise, und zwar durch eine Art Bajonettverschluß mit der Kokille verspannt werden. Die Grundplatte e erhält zweckmäßig in der Mitte eine Aushöhlung, in welcher der Kern oder Einsatz f eingestellt oder eingehängt werden kann. Die Aussparung in der Grundplatte gibt dem Kern beim Einfüllen des Metalles zunächst einen Halt oder Führung. Der Kern f,,■ aus feuerfestem Material bestehend, ist weiter oben mit einer Manschette g umkleidet, auf der sich ein Schutzdeckel h befestigen läßt. Außerdem ist die Manschette in ihrem oberen trichterförmigen Teile- mit Pratzen i versehen. Der feuerfeste Einsatz ist nun weiter mit einer Trichteröffnung k als auch mit einem Ablaufkanal I. ausgestattet, der in einiger Höhe über dem Boden in schräg oder wagerecht geneigte Auslaufkanäle in mündet (vgl. auch Fig. 5).
In Fig. 5 ist außerdem der feuerfeste Einsatz an seiner Außenfläche mit Querrillen« o. dgl. versehen; außerdem besitzt der Kern eine Höhlung 0.
Fig- 4 stellt die Veränderung des Einsatzes im Vergleich zur Kokille beim Gießvorgang dar.
In Fig. 6 bis 8 ist die besondere Ausge-
staltung des Einfülltrichters -dargestellt, und zwar befindet sich in Fig· 6 in dem feuerfesten Material des Einsatzes / eine Trichtern-ulde fe, jedoch mündet der 'Ablaufkanal Z nicht an der tiefsten Stelle -dieses Trichters, sondern in seitlicher Höhe. Dieses kann nach Fig. 7 sogar so ausgeführt werden, daß die Ablaufstelle zum Kanal I gegenüber dem einfallenden Metallstrahl verdeckt liegt, indem oben der Rand der. Trichtermulde k wieder etwas eingezogen wird. Es wird dadurch erreicht, daß das Metall in der Fallhöhe von der Gießpfanne zum Einfülltrichter erst in letzterem aufbrodeln muß und hierdurch seine Fallkraft vernichtet wird. Auch besteht die Möglichkeit; daß an dieser Stelle etwaige Schlacke o. dgl. abgenommen werden kann, weil sie nicht unmittelbar in den Ablaüfkanal gerissen wird.
In Fig. 8 ist ein aus einem Rohr hergestellter Füllkanal nach gleichen Gesichtspunkten dargestellt,, indem der Füllkanal I selbst eine Umkehrbewegung nach oben macht, so daß hier die Möglichkeit gegeben ist, Luft und Gase abzustoßen, die dann durch die angesetzten Röhrchen p, p1 entweichen.
Die Bildung des Metallblockes bzw. die einzelnen Stadien des Verfahrens stellen sich nun wie folgt dar: .
Der aus der Gießpfanne in den Trichter k (Fig. 3) einfallende Metallstrahl hat Luft mitgerissen und soll außerdem Schlacke enthalten, die durch den Ablaufkanal I mit in die Form geführt wer den;-indem der Metallstrahl wieder an den Auslauföffnungen, in die eigentliche Form ausfließt. Der Druck des Metallstrahles zwingt zunächst die eingeschlossene Luft, nach Möglichkeit in den porösen Kern / zu entweichen und in ihm-durch den Druck
4P seinen Weg nach oben zu nehmen. Durch die schräg geneigte bzw. wagerechte Auslauföffnung m wird die Wucht des Metallstrahles im wesentlichen vernichtet, und die Metallmasse' schichtet sich in ruhiger Bewegung übereinander, und zwar um den Kern / herum. . Da das spezifische Gewicht des Einsatzrohres f ein geringeres als das des Gußmetalles ist, so fängt der Kern dann an, sich zu heben bzw, zu schwimmen, 'wenn das Gewicht des durch ihn verdrängten Metalles seinem Gesamtgewicht gleich ist. Von der Metallmasse etwa mitgeführte Schlacke und Gase werden um den Einsatz/ abgedrängt und im gleichen Maße wie dieser gehoben. Die um den Kern herum befindliche Metallmasse hat einen Teil der Wärme an die Kokillenwandung abgegeben und ist nicht mehr so heiß, wie es der innere Teil sonst ohne Kern sein würde. Beim Steigen des Kernes (vgl. Fig. 4)
fließen nun die äußeren Schichten des Metalles allmählich nach dem Zentrum, geben , auch noch bei dieser Fließbewegung Gase und Schlacke an den Kern ab, da ,ihre' Masse ein dem Kern verwandteres Material ist Und sie auch außerdem spezifisch leichter als das Metall sind und aus diesem Grunde abgedrängt werden. Das flüssige Metall ergänzt sich währenddessen immer wieder aus der Ausflußstelle m, die in konstantem Verhältnis zu dem Metallspiegel sich befindet und die Metallmasse immer 'an der ' Oberfläche ergänzt sowie höher treibt, bis schließlich die Form gefüllt ist. Der Einsatz/ ist beim Herausnehmen mit abgedrängten Gasen gefüllt und mit Schlacke behaftet, die teils beim Herausnehmen des Kernes auch haften bleibt, näm-Jich wenn, wie nach Fig. 5, die Oberfläche des Kernes noch gerauht ist, wie dieses z. B. durch Querrillen erreicht werden soll. Ist der Kern unten ausgehöhlt, so übt diese Höhlung noch eine, saugende Wirkung beim Heben des Einsatzes aus. Die Schlacke verbleibt beim Herausnehmen auf dem Metallspiegel, und zwar mit günstiger Wirkung als Schutzschicht gegen eine schnelle Abkühlung, wie es überhaupt erwünscht ist, daß der Kopf des Metallblockes länger flüssig bleibt als wie der untere Teil, was durch das keilförmige Futterstück b unterstützt werden soll.
Für die Haltbarkeit des unteren Einsatzkernes wird es für zweckmäßig erachtet, wenn er bei der Herstellung mit Einlagen aus Fassoneisen, versehen wird, oder aber wenn der untere Teil des in die Metallmasse tauchenden Kernteiles auswechselbar ist.

Claims (9)

Patent-An Sprüche:
1. -Verfahren zum Gießen dichter Metallkörper (Blöcke) mittels eines in das Metallbad der Gußform hineinreichenden Einfüllrohres, dadurch gekennzeichnet, daß man das Gußmetall aus dem Einfüllrohr durch seitliche Auslässe in. die Gußform ausfließen läßt und diese Auslässe dadurch dauernd in der Höhe des steigenden Me- 1Oitallspiegels erhält, daß man das Einfüllrohr durch eine in die Metallmasse eintauchende Verlängerung in dieser freischwimmend macht. ■
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch n0 gekennzeichnet, daß man zur Entfernung der in der Metallmasse enthaltenen Gase und Schlacken die in das Metall ein-' tauchende Verlängerung des Einfüllrohres aus porösem, feuerfestem Stoff benutzt.
3. Vorrichtung zur Ausführung des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das in bekannter Weise aus feuerfester Masse bestehende Einfüll- " rohr mit einer oder mehreren fast wagerechten Auslauföffnungen1 in der Höhe der Eintauchtiefe versehen ist.
4· Vorrichtung zur Ausführung des Verfahrens nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der eintauchende Teil des Einfüllrohres seitlich gerillt oder am Ende,, mit einer Aushöhlung versehen ist.
5. Vorrichtung zur Ausführung des Verfahrens nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der feuerfeste Kern mit einer Metalimanschette versehen ist, die im oberen Teile als Aufstützung und Trichter für die Gußform ausgebildet ist.
6. Gußform zur Ausführung des Verfahrens nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß sie zur Führung" des Einfüllrohres mit einem abnehmbaren, ihren Rand überragenden Deckel versehen ist. ■ '
7. Gußform zur Ausführung· des Ver-fahr en s nach Anspruch 1 bis 3., dadurch gekennzeichnet, daß sie am Kopfe erweitert und hier mit einem Futterstück
. von keilförmigem Querschnitt versehen ist.
8. Ausführungsform des Einfülltrich-, ters, dadurch . gekennzeichnet, daß der senkrechte Ablaufkanal seitlich des tiefsten Punktes der Trichtermulde in den Trichter einmündet.
9. Ausführungsform der Einfülleitung, dadurch gekennzeichnet, daß der Einfüllkanal unterhalb des Trichters nochmals in einem Bog'en hochgeführt und an dieser Stelle ein Luftrohr angesetzt ist.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
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Cited By (3)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE747107C (de) * 1941-04-13 1944-09-08 Metallgesellschaft Ag Verfahren und Vorrichtung zum Giessen von auswalzbaren Feinzinklegierungen
DE750989C (de) * 1937-04-02 1954-02-01 Siegfried Junghans Giesseinrichtung zum Herstellen von Straengen aus Metall
US4200140A (en) * 1977-11-07 1980-04-29 Ardal Og Sunndal Verk A.S. Method for teem-welding metals

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