DE33710C - Verfahren und Vorrichtung zum Giefsen von Flufseisenblöcken - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum Giefsen von FlufseisenblöckenInfo
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- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B22—CASTING; POWDER METALLURGY
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Description
KAISERLICHES PATENTAMT,
Wenn man Metall in geschmolzenem Zustande frei durch die Luft oder in Gegenwart
des gewöhnlichen Atmosphärendruckes durch ein Rohr in die Form fallen liifst, so werden
seine kleinsten Theilchen infolge der natürlich eintretenden Beschleunigung der Geschwindigkeit
von einander getrennt, Luft dringt in die dabei geschaffenen leeren Räume ein und wird
auch sonst mitgerissen, so dafs sich in der Form ein höchst inniges Gemisch von Metall
und Luft vorfindet.
Diesen Uebelständen abzuhelfen, ist der Zweck der vorliegenden Erfindung, und besteht ihr
Gegenstand darin, das Einfüllen des flüssigen Metalles aus der Giefskelle oder einem sonstigen
dasselbe enthaltenden Gefäfs in die Form in solcher Weise bei gewöhnlichem Atmosphärendruck vorzunehmen, dafs weder eine Trennung
der Theilchen des fallenden Metalles, noch eine Vermischung derselben mit Luft stattfinden
kann, indem sie das Metall in einem von der Luft abgeschlossenen Räume fallen
läfst und dabei seine Geschwindigkeit so regulirt,
dafs dieselbe niemals der natürlichen Fallgeschwindigkeit
gleichkommt und das Metall gezwungen bleibt, sich in einer continuirlichen
Säule zu bewegen. Durch die Art der Ausr
führung dieses Verfahrens werden alle besonderen Hilfsmittel zur vorherigen Entfernung.
der Luft aus der Kelle und der Form überflüssig. Die Erfinder verfahren in der Weise,
dafs sie den Ausflufs des Metalles aus einer vertical beweglichen Giefskelle durch ein am
Boden derselben befestigtes Röhr stattfinden lassen, welches am unteren Ende eine Art
Deckel zum Abschlufs der Form nach oben trägt und sich in dem Mafse in der Form von
unten nach oben bewegt, als man die Kelle hebt, ■
Auf der beiliegenden Zeichnung ist ein zur Ausführung der gekennzeichneten Arbeitsweise
dienender Apparat in centralem Verticalschnitt dargestellt.
A is die zur bequemeren Herausnahme der fertigen Blöcke zweckmüfsig aus mehreren
durch Ringe oder Reifen B zusammengehaltenen Theilen bestehende Form.
E ist die an einem Hebezeug JK aufgehängte Giefskelle. Dieselbe ist im Boden mit
einer centralen Ausflufsöffnung versehen und ■" setzt sich um dieselbe nach unten in einen
Rüssel oder ein Rohr D fort. Giefskelle und Rüssel sind mit einem feuerbeständigen Futter F
ausgeschlagen. An dem unteren Ende des Rüssels X) ■ ist ein Ansatz E aus feuerfestem
Thon oder Graphit befestigt, welcher unten mit einem die Form abschliefsenden Flantsch G
entsprechenden Querschnitt versehen ist.
Zur Regulirung des Einlaufe des Metalles in den Rüssel D ist an der Ausflufsöffnung der
Giefskelle ein mittelst Griffes einzustellendes Ventil H vorgesehen. Dasselhe sitzt beim Einbringen
des flüssigen Metalles in die Kelle auf deren Ausflufsöffnung auf und schliefst dieselbe;
Nachdem die Giefskelle gefüllt ist, hängt man sie über der Form auf und läfst sie so
tief in letztere ein, bis der Deckel G auf dem Boden der Form aufsitzt. Nun öffnet man
das Ventil H, das Metall fällt durch den Rüssel D und Fortsatz E und treibt die Luft vor sich
her, die alsdann durch die Fuge zwischen den Wandungen der Form und den mit genügen-
dem Spiel schlicfsenden Deckel G entweicht. Sobald das Metall den Boden der Form erreicht
hat, ist auch alle Luft ausgetrieben und der fernere Zuflufs des Metalles findet ohne
jedes Zusammentreffen mit Luft statt. Die Giefskelle wird nun langsam gehoben, und
zwar werden diese Bewegung sowie die Stellung ■ des Ventils H so regulirt, dafs der Deckel G
auf dem Metall aufliegen bleibt und nicht etwa schneller als dieses in die Form steigt.
Die Giefskelle kann entweder so viel Metall enthalten, als zum Füllen nur einer Form oder
mehrerer Formen erforderlich ist. Im letzteren Falle schliefst man bei vollendeter Füllung der
betreffenden Form die Giefskelle mittelst des Ventils H,.. hängt sie über die nächste Form
und verfährt in derselben Weise, wie beschrieben.
Mit der beschriebenen Anordnung wird zwischen dem Boden der Kelle und der nach
oben ebenfalls abgeschlossen bleibenden Form eine gegen Luft unzugängliche Verbindung
unterhalten, welche das in die Form fallende Metall vor dem Zusammentreffen mit Luft
schützt; ferner wird auch einem Zerreifsen der fallenden Metallsäule durch den Deckel G wirksam
vorgebeugt, indem man die Giefskelle durch geeignete Hebezeuge nur mit einer solchen
Geschwindigkeit hochhebt, dafs die Abflufsgeschwindigkeit
des Metalles oder vielmehr die Geschwindigkeit der aus der Kelle durch den Rüssel in die Form abfliefsenden Metallsäule
niemals die natürliche Fallgeschwindigkeit erreicht, sondern vielmehr unter dieselbe
verlangsamt wird. : ;
Ein wesentliches Erfordernifs zur Ausführung des Gusses von Blöcken in der gekennzeichneten
Weise ist die vollkommene oder nahezu vollkommene Parallelität der Form auf ihrer
ganzen Höhe, damit der Deckel G in jeder Höhenlage gut schliefst und das Metall nicht
durch die Fuge durchdringen kann. Doch ist eine leichte Erweiterung der Form nach oben
nicht ganz ausgeschlossen, nur mufs man in diesem Falle den Deckel G nach dem Einsetzen der Giefskelle in die Form mit losem
Sande beschütten, welcher alsdann beim Hochgehen des Deckels die sich erweiternde Fuge
geschlossen hält.
Sehr vorteilhaft für die Herstellung tadelfreier Blöcke ist, das Metall vor dem Einfüllen
in die Form einige Zeit ruhig in der Giefskelle verweilen zu lassen, um den vom Metall
umhüllten Gasen Zeit und Gelegenheit zum Entweichen zu geben. Diese Gasentbindung
geht übrigens in derartigen Gefäfsen rascher und leichter vor sich, als in der Form selbst.
Beim Beginn des Gusses kann man das Metall auch durch vollständiges Hochheben des Ventils
H sehr rasch in den Rüssel und Fortsatz D E einströmen lassen,· um einerseits eine
möglichst plötzliche Austreibung der Luft herbeizuführen, und andererseits den Rüssel in
kürzester Zeit mit Metall zu füllen. Sobald letzteres eingetreten ist, hat man die Regulirung
der Fallgeschwindigkeit des Metalles vollständig in der Hand.
Der Inhalt der in beschriebener Weise gefüllten Form ist frei von Luft und anderen
Gasen und bildet nach dem Erkalten einen dichten, insbesondere auch am Kopf blasenfreien
Block.
Claims (2)
1. Ein Verfahren zur Herstellung von Flufseisenblöcken,
darin bestehend, dafs man das geschmolzene Metall aus einer vertical be-
''· wegten Giefskelle durch ein mit dieser verbundenes und in die Form reichendes Rohr
fliefsen läfst, welches mindestens so lang wie diese ist und gleichzeitig an seinem
unteren Ende einen die Form nach oben. schliefsenden Deckel trägt, so dafs das Metall
während seiner Bewegung vor der Berührung mit der Luft geschützt bleibt, und dafs man gleichzeitig die Bewegung der
Giefskelle derart regulirt, dafs das Metall mit einer geringeren als seiner natürlichen
Fallgeschwindigkeit durch den Rüssel in die Form gelangt.
2. Eine Vorrichtung zum Füllen von Blocke formen nach dem unter i. beschriebenen
Verfahren, bestehend aus einer Gufskelle C mit Ventil H, dem bis auf den Boden der
Form reichenden, an die Ausflufsöffnung der Giefskelle angeschlossenen Rüssel D E
und dem Deckel G. '
Hierzu ι Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE33710C true DE33710C (de) |
Family
ID=309664
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DENDAT33710D Expired - Lifetime DE33710C (de) | Verfahren und Vorrichtung zum Giefsen von Flufseisenblöcken |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE33710C (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE745944C (de) * | 1939-06-14 | 1944-05-30 | Willi Strecker | Giessvorrichtung fuer Leichtmetall |
DE3621334C1 (en) * | 1986-06-26 | 1988-02-18 | Hagenburger Chamotte Ton | Method and device for the production of metallic mouldings |
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- DE DENDAT33710D patent/DE33710C/de not_active Expired - Lifetime
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE745944C (de) * | 1939-06-14 | 1944-05-30 | Willi Strecker | Giessvorrichtung fuer Leichtmetall |
DE3621334C1 (en) * | 1986-06-26 | 1988-02-18 | Hagenburger Chamotte Ton | Method and device for the production of metallic mouldings |
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