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Verfahren zum Aufzeichnen der auf einem Tasteninstrument gespielten
Töne in Notenschrift Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum
selbsttätigen Aufzeichnen der auf einem Tasteninstrument gespielten Töne in Notenschrift
unter Verwendung der Tasten als elektrische Schalter zum Antrieb der Schriftzeichentypen.
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In einem bekannten Falle hat man das Schreibwerk von den Tasten aus
mechanisch angetrieben, was eine unzulässige Belastung der Spieltechnik für die
Hände des Spielers bedeutet. Außerdem werden für die beiden Vorzeichen besondere
Einzeltypen verwendet, wofür wieder eine besondere Transponiervorrichtung nötig
wird. Auch die Obertasten benötigen ein besonderes Gestänge. Das Schreiben von kleinen
Sekunden erfordert eine besondere von Hand zu bedienende Schaltung. Die Abstände
der Notenlinien sind schließlich nicht so groß vorgesehen, daß die beiden Noten
kleiner Sekunden übereinander Platz finden, und es sind auch besondere Typen für
Notenköpfe mit Linienstrichen erfar&rlich.
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In einem anderen Falle hat man zwar die Tasten als elektrische Schalter
für das Schreibwerk ausgebildet, hat aber eine gänzlich andersartige Notenschrift
benutzt, die erst von jedem Benutzer erlernt und geübt werden müßte. Man kann dort
auch nicht gleichzeitig angeschlagene kleine Sekunden in der einfachen Weise aufzeichnen
wie nach der Erfindung.
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Die Erfindung hat sich zum Ziele gesetzt, die Vorrichtung soweit wie
möglich zu vereinfachen, und erreicht dies dadurch, daß ohne Rücksicht auf die Tonart
sämtliche Noten entweder als Note ohne Vorzeichen oder als Note mit Kreuz geschrieben
werden und daß nur in dem Falle solcher kleiner Sekunden, deren beide Töne ihre
Bezeichnung
vom gleichen Buchstaben ableiten (c, cis) für den oberen
Ton die Type des nächsthöheren Tones mit dem Vorzeichen b verwendet wird und daß
ferner für alle spielbaren Töne auf dem Druckstreifen durchlaufende Notenlinien
in einem Abstand voneinander vorgesehen sind, der die Noten kleiner Sekunden übereinanderzuschreiben
erlaubt.
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Mit einer nach diesem Verfahren arbeitenden Vorrichtung wird die hauptsächliche
Arbeit, nämlich die richtige Eintragung des betreffenden Notenkopfes an der richtigen
Stelle besorgt. Die übrigbleibende Arbeit, nämlich das Ausfüllen der Notenköpfe,
das Eintragen der Notenschwänze und Takteinteilungsstriche, ist insofern keine wesentliche
Arbeit mehr, als sie auch von Hilfskräften geleistet werden kann und die, wenn es
sich z. B. um Kontrolle eines Spielers handelt, oft ganz überflüssig.
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Die Vorrichtung zur Ausübung des Verfahrens ist in den Zeichnungen
an einem Ausführungsbeispiel erläutert. Es können an Stelle eines durchlaufenden
und auf Rollen aufgewickelten Druckstreifens auch einzelne Notenblätter Verwendung
finden, die wie bei der Schreibmaschine der Papierbogen fortgeschaltet und ausgewechselt
werden.
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In den Zeichnungen ist die Erfindung an einem Ausführungsbeispiel
in schematischer Darstellung erläutert.
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Fig. i ist eine Ansicht von vorn gegen die Hauptteile der Druckvorrichtung
unter Weglassung vieler Typenhebel, um hinter ihnen liegende Teile sichtbar zu machen,
und Fig.2 eine Ansicht von oben.
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Fig.3 und 4. sind eine senkrechte Schnittansicht und eine Ansicht
von oben auf einen Teil der Tastatur eines Klaviers mit den von ihr gesteuerten
Stromkreisen.
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Die in Fig. i und 2 dargestellte Vorrichtung kann im Klavier eingebaut,
vorteilhafter aber als besonderes Gerät ausgeführt sein, das z. B. oben auf das
Klavier zu setzen ist, aber auch abseits oder in einem anderen Raum aufgestellt
werden kann, wenn das Anschlaggeräusch der Typen den Spieler nicht stören soll.
In jedem Falle sind sämtliche elektrischen Drähte von den Tasten bis zu der Vorrichtung
hinzuleiten.
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Nach Fig. i und 2 läuft der Druckstreifen i von der Rolle 2 ab und
zwischen der Führungswalze 3 und der Linienwalze 4 durch den Typenführungsrahmen
5, von dort an der Führungswalze 6 vorbei und schließlich auf die Rolle ; auf. Die
Führungsrollen und -walzen werden durch ein Uhrwerk oder eine beliebige Kraftquelle
so angetrieben, daß sie den Druckstreifen gleichmäßig weiterfördern. Diese Antriebsmittel
und Kraftübertragungsteile sind nicht mitgezeichnet. 13, 14, 15 sind
Typenhebel, die je in der Anzahl des überhaupt möglichen Vorkommens der betreffenden
Notentype jeder Gruppe auf der ganzen Tastatur nach dem Notenliniensystem übereinander
ausgerichtet angeordnet sind. Von diesen Hebeln trägt die Gruppe 1, z. B.
13, je den einfachen leeren Notenkopf, die Gruppe I I, z. B. 14. den leeren
Notenkopf mit dem Vorzeichen des Kreuzes und die Gruppe 11 1, z. B. 15, den
leeren Notenkopf mit dem Vorzeichen b. Der Typenführungsrahmen 5 erstreckt sich
über die Gesamthöhe der übereinandergeschichteten Typenhebelgruppen und führt die
angetriebenen Typenköpfe durch eine nach außen erweiterte Öffnung i 6 genau auf
die Anschlagsstelle zu. In senkrechter Richtung werden die Typenhebel durch eine
Art Verzahnung 17, die in Fig. i nicht gezeichnet ist, geführt, mit der Abschrägungen
i 8 an den Hebeln zusammenwirken und so die Ausrichtung der Höhe nach zustande bringen.
Der Typenführungsrahmen besitzt an der hinteren Seite eine senkrecht durchlaufende
Ausnehmung i 9, in der das Farbband 2o von der Rolle 2i aus nach einer Aufnahmerolle@22
hindurchläuft. Die Rückseite des Typenführungsrahmens 5 wird durch ein Blech 23
zur besseren Führung des Farbbandes überdeckt, in dem die Fenster 2.1 und 25 ausgeschnitten
sind, durch welche die Typen hindurchschlagen. Zwischen dem Typenführungsrahmen
5 und einem Anschlagpolster 26 aus Gummi wandert der Druckstreifen hindurch. Der
Anschlagsgummi ist in einer Leiste 27 entsprechenden Querschnittes gefaßt. Die Polsterführung
27 kann abklappbar gemacht werden.
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Jeder der Typenhebel trägt an seiner Nabe einen kurzen Arm 28, an
die eine Zugstange 29 angelenkt ist, deren anderes Ende als Kreuzkopf ausgebildet
und in einer Kreuzkopfführung 3o geführt ist. In geringem Abstand von der Kreuzkopfführung
ist der Elektromagnet 3 i ortsfest gelagert, der den Kreuzkopf anzieht und damit
die betreffende Type, zum Anschlag bringt, sobald seine Wicklung 32 Strom erhält.
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Notwendigerweise müssen die Typenhebel derjenigen Noten, die auf oder
zwischen denselben Notenlinien zu schreiben sind, in gleicher Ebene liegen, z. B.
c, ces und cis; a, as und ais. Andererseits kann jeder angeschlagene Ton verschieden
bezeichnet und damit an verschiedene Stellen des Notenliniensystems eingeschrieben
werden, z. B. der Ton c außer als solcher auch noch als . hais; es kämen also für
ein und denselben Ton an sich verschiedene Typenhebel in Frage, wenn man die Aufzeichnung
nach den
strengen Regeln der Tonart des gespielten Stückes vornehmen
wollte. Da dies zu verwickelte Schaltungen ergeben würde, verwendet die Erfindung
ohne Rücksicht auf die Tonart grundsätzlich nur zwei Typenhebelgruppen, die Gruppe
I für die weißen Tasten des Klaviers und die Gruppe II für die schwarzen Tasten
sowie hilfsweise eine Gruppe III für das Schreiben kleiner Sekunden in den unten
besprochenen Fällen. In dem Ausführungsbeispiel. trägt die zweite Gruppe für die
schwarzen Tasten je die durch Kreuz erhöhte nächstniedrigere weiße Tastennote als
Note und dementsprechend die dritte Hilfsgruppe die durch b erniedrigte nächsthöhere
weiße Tastennote. Man könnte statt dessen auch die Vorzeichen dieser beiden Gruppen
vertauschen.
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In jeder Oktave sind demnach in den drei Hebelgruppen folgende Noten
vertreten:
Gruppe I Gruppe II Gruppe III |
h b |
a ais as |
g gis ges |
f fis |
e es |
d dis des |
c cis |
Die Elektromagnete
32 aller Hebel der Gruppe I liegen in den Stromkreisen
C, D, E, F, G, A, H (Fig. 3, 4), welche beim Tastenanschlag durch die Kontakte C
K bis H K geschlossen werden und dadurch den betreffenden Hebel der Gruppe I anschlagen
lassen. Die Elektromagnete 3a der Gruppe II liegen in den Stromkreisen Cis, Dis,
Fis, Gis, Ais, welche ebenso durch ihre Kontakte CisK bis AisK beim Tastenanschlag
geschlossen werden. Ob aber der Schluß dieser Kontakte zum Anschlage eines .Hebels
der Gruppe II führt, hängt noch von einem zweiten je in diesen Stromkreisen befindlichen
Kontakt ab, denn Kontakten CisDesK, Dis Es K, Fis Ges K, Gis As K, Ais B K. Dies
sind Wechselkontakte, die je von in den Hilfsstromkreisen Des, Es, Ges, As, B liegenden
Elektromagneten 33 gesteuert werden, und diese Hilfsstromkreise werden nur geschlossen,
wenn je zwei weitere Kontakte, nämlich CDesK und CisDesK; DEsK und DisEsK; F GesK
und FisGesK; GAsK und GisAsK; A B K und Ais BK geschlossen, d. h. -,venn die kleinen
Sekunden c cis, d dis, f fis, g gis und a ais gleichzeitig angeschlagen werden.
Nur in diesem Falle .erhalten die Elektromagnete 33 Strom, ziehen den Anker 34 an
und öffnen den mit diesem Anker isoliert verbundenen Wechselkontakt, z. B. den gezeichneten
Gis As K. In einem solchen Falle bleibt der Schluß eines der Kontakte Cis K bis
Ais K ohne Wirkung, die Stromkreise Cis bis Ais ohne Strom und die Hebelgruppe II
in Ruhe. Statt dessen hat auch einer der in den Hilfsstromkreisen Des bis B liegenden
Elekt@omagnete 32 ztun Antrieb der Hebelgruppe III Strom erhalten, und es schlägt
somit an Stelle z. B. von gis der Typenhebel as der Gruppe III an: Gemäß Fig.3,
4. sind die Kontakte KK bis H K und Cis K bis Ais K im Verhältnis zu den Kontakten
C DesK und Cis DesK bis A B K und AisBK nahe den Tasten so angeordnet, daß bei deren
Anschlagbewegung die Kontakte C DesK und Cis DesK bis ABK und AisBK eher ihre Stromkreise
schließen (s. Fig.3) als die Kontakte CK bis H K sowie Cis K bis Ais K die ihrigen,
damit im Falle des Anschlagens kleiner Sekunden die Wechselkontakte eher geöffnet
werden, als die Kontakte Cis K bis Ais K schließen können.
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Um die Kontakte oberhalb der Tasten anzuordnen, sind beiderseits der
Tastenreihen Tragbügel36 angeordnet, auf denen über die ganze Tastenreihe hinweglaufende
Tragleisten 37 als Träger der Leitungen und Kontakte gelagert sind. Wie die Kontakte
im einzelnen durchgebildet werden, um den Klavierspieler nicht zu hemmen oder .zu
stören, ist beliebig. Befindet sich das gemeinsame Kipplager sämtlicher Tasten etwa
bei 38, so dürften die Kontakte GAsK und GK der Taste g etwa an die in Fig. 3 gezeichneten
Stellungen zu liegen kommen. Die gestrichelte Tastenlage zeigt dort eine mittlere
Lage zwischen der Ruhelage und der tiefsten Anschlaglage, in der der Kontakt GAsK
bereits geschlossen ist, der Kontakt GK dagegen nicht berührt und auch noch offen.
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In Fig.4 sind die Stromkreise für die Tasten g und gis eingezeichnet.
Hiernach beeinflußt ein Niederdrücken der Taste g unter allen Umständen ein Ansprechen
des Elektromagneten 3 2 für den Typenhebel g. Ein Niederdrücken der 'faste
gis dagegen beeinlußt entweder den Elektromagneten für den Typenhebel gis oder für
den Typenhebel as, wie dies oben beschrieben ist.