DE69826852T2 - Verbessertes verfahren zur fermentativer herstellung von penizillin - Google Patents

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    • C12BIOCHEMISTRY; BEER; SPIRITS; WINE; VINEGAR; MICROBIOLOGY; ENZYMOLOGY; MUTATION OR GENETIC ENGINEERING
    • C12PFERMENTATION OR ENZYME-USING PROCESSES TO SYNTHESISE A DESIRED CHEMICAL COMPOUND OR COMPOSITION OR TO SEPARATE OPTICAL ISOMERS FROM A RACEMIC MIXTURE
    • C12P37/00Preparation of compounds having a 4-thia-1-azabicyclo [3.2.0] heptane ring system, e.g. penicillin
    • C12P37/06Preparation of compounds having a 4-thia-1-azabicyclo [3.2.0] heptane ring system, e.g. penicillin by desacylation of the substituent in the 6 position

Description

  • Gebiet der Erfindung und technischer Hintergrund
  • Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen von Penicillinen, die an der 6-Aminogruppe deacyliert sind, indem man eine Fermentation eines Penicillin erzeugenden Mikroorganismus in Gegenwart einer Seitenkettenvorstufe durchführt und das fermentativ erzeugte N-substituierte Penicillin deacyliert.
  • 6-Aminopenicillansäure (6-APA) stellt ein wichtiges Zwischenprodukt in der pharmazeutischen Industrie dar, das im Allgemeinen durch chemische oder enzymatische Spaltung ("Deacylierung") von Penicillin G oder Penicillin V erhalten wird.
  • Penicilline selbst werden durch Fermentation unter Verwendung von Stämmen von Penicillium chrysogenum erhalten. Bei einem typischen Verfahren zur Gewinnung von Penicillin G wird die Gärbrühe filtriert und gewaschen. Penicillin G wird nach Ansäuern des Filtrats in Butylacetat oder Methylisobutylketon extrahiert. Anschließend wird das Lösungsmittel mit Aktivkohle entfärbt und Penicillin G-säure wird nach Neutralisation mit einer wässrigen Kaliumsalzlösung, wie Kaliumacetat, in Wasser rückextrahiert. Diese Lösung wird mit einer ausreichenden Menge an Butanol vermischt. Nach Verringern des Wassergehalts durch Eindampfen des Butanol-Wasser-Azeotrops werden die gebildeten Penicillin G-Kristalle durch Filtration gewonnen und anschließend gewaschen und getrocknet.
  • Bei einem weiteren Verfahren wird das kristalline Material direkt aus der organischen Lösung erhalten, indem man Kaliumacetat oder andere Kaliumsalze zusetzt und das Azeotrop eindampft, wonach die Kristalle abfiltriert, mit Butanol gewaschen, filtriert und getrocknet werden. Für Penicillin V kann das gleiche Verfahren herangezogen werden. Jedoch kann Penicillin V aufgrund seiner besseren Stabilität unter sauren Bedingungen auch in Säureform anstelle des Kaliumsalzes kristallisiert werden, ohne dass unannehmbare wirtschaftliche Verluste eintreten.
  • 6-Aminopenicillansäure wird im Allgemeinen aus einer Lösung von gelöstem, festem Penicillin G oder V erhalten, die mit immobilisierter Penicillin G-acylase bzw. Penicillin V-acylase in Kontakt gebracht wird. Die Umwandlungslösung wird sodann einer Kristallisationsvorrichtung zugeführt, wo das feste Produkt durch Fällung bei einem pH-Wert von etwa 3,5 bis 4,5 gebildet wird. Im Allgemeinen wird bei diesem Kristallisationsverfahren der pH-Wert stufenweise gesenkt, um eine Verunreinigung des Endprodukts 6-APA mit hohen Anteilen an Seitenketten und gefärbten Verbindungen zu vermeiden. Ferner werden Lösungsmittel, wie Methanol, Ethanol und Isopropylalkohol, zugegeben, um diese inakzeptable Verunreinigung zu vermeiden. Es ist ersichtlich, dass diese Arten von Herstellungswegen für 6-APA langwierig und kostspielig sind.
  • Erfindungsgemäß wird ein verbessertes Verfahren zur Herstellung von 6-APA beschrieben, wobei die Isolierung von Penicillin G oder V als festes Zwischenprodukt nicht erforderlich ist und wobei Maßnahmen zur Farbkorrektur überflüssig sind.
  • Beschreibung der Erfindung
  • Erfindungsgemäß wird ein verbessertes Verfahren zum Herstellen von 6-Aminopenicillansäure (6-APA) aus einer Fermentationsbrühe eines Penicillin erzeugenden Mikroorganismus beschrieben.
  • Im Allgemeinen umfasst das neuartige Herstellungs- und Reinigungsverfahren die folgenden Stufen:
    Ein Penicillin erzeugender Mikroorganismus wird in Gegenwart einer geeigneten Seitenkettenvorstufe fermentiert. Die Fermentationsbrühe wird filtriert, wonach das Filtrat mit einem organischen Lösungsmittel extrahiert wird, um eine organische Phase zu erhalten, die den Großteil an N-substituierter Penicillansäure enthält. Anschließend wird die N-substituierte Penicillansäure in Wasser rückextrahiert. Die wässrige Phase wird gegebenenfalls abgestreift, um Spurenmengen an Lösungsmittel zu entfernen. Die verbleibende wässrige Lösungsphase wird enzymatisch unter Bildung von 6-APA und einer Seitenkette, z.B. Phenoxy- oder Phenylessigsäure, behandelt.
  • Anschließend wird 6-APA aus der wässrigen Umwandlungslösung nach Ansäuern dieser Lösung ausgefällt und als kristallines Produkt isoliert. Jedoch umfasst eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung die Ansäuerung der Umwandlungslösung und die anschließende Extraktion der Seitenkette in ein organisches Lösungsmittel, wonach 6-APA aus der wässrigen Phase unter Anwendung einer pH-Verschiebung ausgefällt wird. Nachstehend werden die folgenden Stufen des erfindungsgemäßen Verfahrens ausführlich beschrieben.
  • Eine Fermentationsbrühe mit einem Gehalt an N-substituiertem Penicillin wird durch ein beliebiges geeignetes Fermentationsverfahren erhalten, z.B. durch Fermentation eines Stammes von Penicillium chrysogenum in Gegenwart einer geeigneten Seitenkettenvorstufe, z.B. Phenylessigsäure oder Phenoxyessigsäure.
  • Die Biomasse wird aus der Fermentationsbrühe unter Anwendung einer beliebigen geeigneten Technik, z.B. durch Zentrifugation oder Filtration, abgetrennt, wodurch man eine Penicillin enthaltende Fermentationsflüssigkeit erhält. Vorzugsweise wird zur Erzielung dieser Trennung eine Filtrationsstufe durchgeführt. Die verbleibenden Feststoffe werden gegebenenfalls gewaschen.
  • Die Fermentationsbrühe oder -flüssigkeit wird auf einen pH-Wert im Bereich von 2-4 und vorzugsweise auf einen pH-Wert im Bereich von 2,5-3 angesäuert, indem man eine Säure, wie Schwefelsäure, Salzsäure, Salpetersäure oder eine Kombination davon, zusetzt. Das N-substituierte Penicillin wird sodann aus der angesäuerten wässrigen Phase durch Extraktion in ein organisches Lösungsmittel abgetrennt. Beim vorzugsweise verwendeten organischen Lösungsmittel handelt es sich um Amylacetat, Butylacetat, Ethylacetat, Methylisobutylketon, Cyclohexanon, Isobutanol oder n-Butanol. Die Zugabe eines geeigneten Deemulgators kann die Extraktion in erheblichem Maße verbessern.
  • Bei einer Ausführungsform der Erfindung kann ein Teil des organischen Lösungsmittels der Fermentationsbrühe oder -flüssigkeit vor der Ansäuerung zugesetzt werden. Es wurde festgestellt, dass dadurch in zufriedenstellender Weise eine Ausfällung vermieden wird, wobei eine derartige Ausfällung gelegentlich als eine unerwünschte Nebenwirkung bei der Ansäuerung der Fermentationsbrühe oder -flüssigkeit auftritt. Eine Ausfällung ist deswegen unerwünscht, weil sie zu einem Verlust an Produkt führt und anschließende Schwierigkeiten bei der Aufarbeitung hervorrufen kann.
  • Bei der nächsten Stufe wird das N-substituierte Penicillin, das im organischen Lösungsmittel vorhanden ist, bei einem pH-Wert von 6-10 und vorzugsweise von 7-9 in Wasser rückextrahiert. Bei der für die pH-Einstellung verwendeten Base kann es sich beispielsweise um Ammoniak oder um eine Alkali- oder Erdalkalihydroxidlösung handeln.
  • Nach der Phasentrennung wird die wässrige Phase gegebenenfalls abgestreift, um das organische Lösungsmittel zu entfernen.
  • Anschließend wird die wässrige Phase oder Lösung mit einer geeigneten Penicillin-acylase behandelt.
  • Nachstehend werden Beispiele für Organismen aufgeführt, die Penicillin-acylase bilden: Acetobacter, Aeromonas, Alcaligenes, Aphanocladium, Bacillus sp., Cephalosporium, Escherichia, Flavobacterium, Kluyvera, Mycoplana, Protaminobacter, Providentia, Pseudomonas oder Xanthomonas species. Enzyme, die sich von Acetobacter pasteurioanum, Alcaligenes faecalis, Bacillus megaterium, Escherichia coli, Providentia rettgeri und Xanthomonas citrii ableiten, haben sich im erfindungsgemäßen Verfahren als besonders erfolgreich erwiesen. In der Literatur werden Penicillin-acylasen auch als Penicillin-amidasen bezeichnet.
  • Die Penicillin-acylase kann in Form eines freien Enzyms verwendet werden, es kann sich aber auch um beliebige geeignete immobilisierte Formen handeln, wie sie beispielsweise in EP-0 222 462 und WO-97/04086 beschrieben sind.
  • Durch die vorliegende Erfindung wurde in erfolgreicher Weise gezeigt, dass es möglich ist, eine fermentativ erhaltene N-substituierte Penicillinverbindung, wie Penicillin G, einer enzymatischen Umwandlung zu 6-APA zu unterziehen, ohne dass es erforderlich ist, vorher die N-substituierte Penicillinverbindung in kristalliner Form zu isolieren.
  • Die vorliegende Erfindung sieht auch die Möglichkeit vor, die Fermentationsflüssigkeit mit Penicillin-acylase zu behandeln, d.h. ohne eine vorherige Extraktions- und Rückextraktionsstufe vorzunehmen.
  • Die Umwandlungslösung, die sich aus der vorstehend angegebenen enzymatischen Umsetzung ergibt, enthält 6-APA, eine Seitenkette, wie Phenyl- oder Phenoxyessigsäure, gefärbte Produkte und Spurenmengen an nicht-umgewandeltem Produkt.
  • Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung wird das als Produkt gebildete 6-APA aus der Umwandlungslösung durch Kristallisation unter sauren Bedingungen isoliert. Typischerweise wird die Kristallisation von 6-APA aus einer wässrigen 6-APA-Lösung durchgeführt, indem man den pH-Wert der 6-APA-Lösung auf einen sauren Wert einstellt, wobei man ein Titrationsmittel zu der 6-APA-Lösung gibt, bis der pH-Wert einen Wert im Bereich von 2,5-4,5 und vorzugsweise einen Wert von 3-4 erreicht hat.
  • In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird die Kristallisation von 6-APA aus einer wässrigen Lösung durch Zugabe der 6-APA-Lösung in ein Kristallisationsgefäß durchgeführt, das unter Verwendung eines geeigneten Titrationsmittels auf einen fixierten pH-Wert im Bereich von 2,5-4,5 gehalten wird.
  • In einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird diese Kristallisation durch stufenweise Einstellung des pH-Werts der 6-APA-Lösung auf einen endgültigen Wert im Bereich von 2,5-4,5 vorgenommen, indem man die 6-APA-Lösung zu einer Reihe von untereinander verbundenen Kristallisationsgefäßen gibt, d.h. indem man die 6-APA-Lösung in ein erstes Gefäß gibt, gleichzeitig den Inhalt des ersten Gefäßes in ein zweites Gefäß gibt, gleichzeitig den Inhalt des zweiten Gefäßes in ein drittes Gefäß gibt und dergl. wobei ein pH-Wert in den miteinander verbundenen Gefäßen unter Verwendung eines geeigneten Titrationsmittels angewandt wird, wobei man im ersten Gefäß bei einem pH-Wert beginnt, der um etwa 0,5-2 pH-Einheiten vom pH-Wert der 6-APA-Lösung abweicht, und im letzten Gefäß mit einem pH-Wert endet, der im Bereich von 2,5-4,5 liegt. Zweckmäßigerweise wird der pH-Wert der wässrigen 6-APA-Lösung auf den angestrebten endgültigen Wert eingestellt, indem man eine Reihe von 2 bis 6 miteinander verbundenen Gefäßen verwendet.
  • Beispielsweise kann zur Erzielung einer Kristallisation von 6-APA aus der Umwandlungslösung ein von 8 auf 3 sinkender pH-Bereich angewandt werden, indem man ein Titrationsmittel verwendet, bei dem es sich um eine Säure, wie Schwefelsäure, Salzsäure und/oder Salpetersäure handelt, wobei man sich einer Reihe von 3 bis 4 miteinander verbundenen Kristallisationsgefäßen bedient.
  • Die beiden vorstehend beschriebenen bevorzugten Ausführungsformen werden vorzugsweise kontinuierlich durchgeführt.
  • In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird die Phenyl- oder Phenoxyessigsäure-Seitenkette vor der Kristallisation von 6-APA durch Extraktion in ein organisches Lösungsmittel entfernt. Die Umwandlungslösung wird angesäuert und sodann mit einem organischen Lösungsmittel, wie Amylacetat, Butylacetat, Ethylacetat, Methylisobutylketon, Cyclohexanon, Isobutanol oder n-Butanol, extrahiert. Das Ansäuern der Umwandlungslösung wird mit einer Säure, wie Schwefelsäure, Salzsäure oder Salpetersäure oder einer Kombination davon, vorzugsweise mit Schwefelsäure, auf einen pH-Wert unter 3 und vorzugsweise unter 2 durchgeführt. Es wurde in überraschender Weise festgestellt, dass bei Anwendung dieser Extraktionsstufe auch ein hoher Wirkungsgrad in Bezug auf die Entfernung von gefärbten Verunreinigungen erreicht wird.
  • In einer Ausführungsform der Erfindung wird die Extraktion mit dem organischen Lösungsmittel in 2 bis 4 Stufen einer intensiven Kontaktextraktion durchgeführt, beispielsweise durch Kombination eines intensiven Mischers, z.B. eines Mischers von hoher Scherkraft, mit einer Zentrifugaltrennung, wobei die Stufen vorzugsweise im Gegenstromverfahren betrieben werden.
  • Das organische Lösungsmittel, das Phenyl- oder Phenoxyessigsäure und gefärbte Verbindungen enthält, kann eine geringe Menge an 6-APA enthalten. Dieses 6-APA kann in Wasser rückextrahiert werden, vorzugsweise in 2 bis 4 Extraktionsstufen, die im Gegenstrommodus betrieben werden. Das Wasser für diese Rückextraktion wird auf einen pH-Wert unter 6 und vorzugsweise unter 3 angesäuert. Das bevorzugte Wasser/Lösungsmittel-Verhältnis beträgt 1:5, insbesondere 1:20 und ganz besonders 1:10. Die auf diese Weise erhaltene wässrige Phase kann der 6-APA-Kristallisation zugeführt oder in die Seitenkettenextraktion zurückgeleitet werden.
  • Nach Extraktion der Seitenkette mit dem organischen Lösungsmittel kann das 6-APA-Produkt aus der wässrigen Phase auf verschiedene Weise kristallisiert werden, beispielsweise gemäß den vorstehend angegebenen Möglichkeiten für die Kristallisation von 6-APA aus einer wässrigen Lösung.
  • In einer bevorzugten Ausführungsform wird der pH-Wert der wässrigen Phase auf einen Bereich von 2,5-5 und vorzugsweise auf einen Bereich von 3,5-4,5 erhöht, indem man die 6-APA-Lösung in einer Stufe in ein Kristallisationsgefäß, das auf dem erwünschten pH-Wert gehalten wird, oder in eine Reihe von 2 bis 6 miteinander verbundenen Kristallisationsgefäßen gibt, wobei man einen steigenden pH-Bereich anwendet. Diese Verfahren werden zweckmäßiger Weise kontinuierlich durchgeführt.
  • Bei Anwendung dieses Aspekts des erfindungsgemäßen Verfahrens ist der Anteil an Seitenketten, z.B. Phenyl- oder Phenoxyessigsäure, und gefärbten Verbindungen, die in den 6-APA-Kristallen vorhanden sind, gering, verglichen mit herkömmlichen Verfahren, bei denen die Seitenkette nicht extrahiert wird und eine absatzweise Kristallisation aus einer neutralen Lösung vorgenommen wird.
  • Sämtliche vorerwähnten Stufen, d.h. die Extraktion, Rückextraktion und Kristallisation, lassen sich absatzweise oder halbkontinuierlich ("fed batch") durchführen, wobei aber aus Gründen der Stabilität eine kontinuierliche Ausführungbevorzugt wird.
  • Die auf diese Weise erhaltenen 6-APA-Kristalle werden durch Filtration oder Zentrifugation isoliert und in einem herkömmlichen kontinuierlichen oder absatzweisen Trockner getrocknet.

Claims (9)

  1. Verfahren zum Herstellen von 6-Aminopenicillansäure (6-APA) aus einem durch Fermentation hergestellten N-substituierten Penicillin, mit folgenden Stufen: Extraktion des in einer Fermentationsbrühe oder einem Fermentationsfluid vorliegenden N-substituierten Penicillin in ein organisches Lösungsmittel, Rückextraktion des N-substituierten Penicillins in Wasser, Behandlung der wässrigen Phase mit einer Penicillin-acylase und Isolierung der 6-APA aus der so erhaltenen Umwandlungslösung durch Kristallisation.
  2. Verfahren nach Anspruch 1, ferner dadurch gekennzeichnet, daß die Seitenkette, die in der nach der Acylasebehandlung erhaltenen Umwandlungslösung vorliegt, in ein organisches Lösungsmittel extrahiert wird, bevor die 6-APA aus der wässrigen Phase durch Kristallisieren isoliert wird.
  3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, worin vor der Extraktion die Umwandlungslösung auf einen pH-Wert unter 3 angesäuert wird.
  4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, worin die Kristallisation von 6-APA aus der Umwandlungslösung oder der wässrigen Phase durch Zuführen der 6-APA-Lösung in einen Kristallisationsbehälter durchgeführt wird, der unter Einsatz einer geeigneten Titrierstandardlösung auf einem festen pH-Wert im Bereich von 2,5 bis 4,5 gehalten wird.
  5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, worin die Kristallisation von 6-APA aus der Umwandlungslösung oder der wässrigen Phase durch Zugabe der 6-APA-Lösung zu einer Reihe von miteinander verbundenen Kristallisationsbehältern durchgeführt wird, wobei ein pH-Bereich unter Einsatz einer geeigneten Titrierstandardlösung eingestellt wird sowie in dem ersten Behälter bei einem pH-Wert begonnen wird, der um etwa 0,5 bis 2 pH-Einheiten vom pH-Wert der 6-APA-Lösung abweicht, und das Ende in dem letzten Behälter bei einem pH-Wert erreicht wird, der im Bereich von 2,5 bis 4,5 liegt.
  6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, worin vor der Extraktion die Fermentationsbrühe oder das Fermentationsfluid auf einen pH-Wert in einem Bereich von 2 bis 4, vorzugsweise von 2,5 bis 3, angesäuert wird.
  7. Verfahren nach Anspruch 6, worin ein Teil des organischen Lösungsmittels der Fermentationsbrühe oder dem Fermentationsfluid zugegeben wird, bevor diese Brühe oder dieses Fluid angesäuert wird.
  8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, worin die wässrige Phase vor dem Behandeln mit einer Penicillinacylase abgezogen wird.
  9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, worin das organische Lösungsmittel Amylacetat, Butylacetat, Ethylacetat, Methylisobutylketon, Cyclohexanon, Isobutanol oder n-Butanol ist.
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