-
TECHNISCHES
GEBIET
-
Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Salz und die zugehörigen Hydrate
von racemischer 7-(3-Aminomethyl-4-methoxyiminopyrrolidin-1-yl)-1-cyclopropyl-6-fluor-4-oxo-1,4-dihydro-1,8-naphthyridin-3-carbonsäure, Verfahren
zur Herstellung derselben, diese umfassende pharmazeutische Zusammensetzungen
und deren Verwendung bei der antibakteriellen Therapie.
-
STAND DER
TECHNIK
-
Die
EP 688772 (entspricht der
offen gelegten Koreanischen Patentveröffentlichung Nr. 96-874) offenbart
neue Chinolin(naphthyridin)carbonsäurederivate, umfassend wasserfreie
7-(3-Aminomethyl-4-methoxyiminopyrrolidin-1-yl)-1-cyclopropyl-6-fluor-4-oxo-1,4-dihydro-1,8-naphthyridin-3-carbonsäure der
Formel I mit antibakterieller Aktivität.
-
-
OFFENBARUNG
DER ERFINDUNG
-
Gemäß der Erfindung
wird 7-(3-Aminomethyl-4-methoxyiminopyrrolidin-1-yl)-1-cyclopropyl-6-fluor-4-oxo-1,4-dihydro-1,8-naphthyridin-3-carbonsäure methansulfonat·H2O bereitgestellt, wobei n im Bereich von
1 bis 4 liegt, mit der Maßgabe,
dass n nicht 1,5 ist.
-
7-(3-Aminomethyl-4-methoxyiminopyrrolidin-1-yl)-1-cyclopropyl-6-fluor-4-oxo-1,4-dihydro-1,8-naphthyridin-3-carbonsäuremethansulfonat
wird nachfolgend als "das
Methansulfonat" bezeichnet.
-
Bestimmte
Hydrate des Methansulfonats, die erwähnt werden können, sind
diejenigen, in denen n 1, 2, 2,5, 3, 3,5 und 4 ist. Besonders bevorzugte
Verbindungen sind diejenigen, bei denen n 3 ist.
-
Der
Feuchtigkeitsgehalt der Methansulfonathydrate variiert mit der Hydratationszahl
(n) des hydratisierten Moleküls.
Das Methansulfonat weist ein Molekulargewicht von 485,5 auf und
folglich ist der berechnete Feuchtigkeitsgehalt der Hydrate, in
denen n 1, 1,5, 2, 2,5, 3, 3,5 und 4 ist, 3,6%, 5,0%, 6,9%, 8,5%,
10,0%, 11,5% bzw. 12,9%. Der tatsächliche Feuchtigkeitsgehalt
der Methansulfonathydrate kann sich jedoch von dem berechneten Wert
in Abhängigkeit
von verschiedenen Faktoren, umfassend die Umkristallisationsbedingungen und
die Trocknungsbedingungen, unterscheiden. Der beobachtete Feuchtigkeitsgehalt
der Methansulfonathydrate, bei denen n 1, 1,5, 2, 2,5, 3, 3,5 und
4 ist, ist in Tabelle 1 (die Daten für n = 1,5 dienen dem Vergleich) gezeigt:
-
-
Es
ist möglich,
Methansulfonathydrate mit unterschiedlichen Feuchtigkeitsgehalten
zusammenzumischen, um Materialien mit dazwischen liegenden Feuchtigkeitsgehalten
zu erhalten.
-
Bevorzugte
Methansulfonathydrate weisen einen Feuchtigkeitsgehalt von 4 bis
6% oder von 9 bis 11%, insbesondere einen Feuchtigkeitsgehalt von
4 bis 6%, auf.
-
Es
wurde festgestellt, dass das Methansulfonat über einen Bereich von Hydratationszahlen
(n) als stabiles Hydrat vorkommt. Die Stabilität des Hydrats bezieht sich
auf dessen Beständigkeit
gegenüber
Verlust oder Gewinn von in der Verbindung enthaltenen Wassermolekülen. Die
Methansulfonathydrate halten einen konstanten Feuchtigkeitsgehalt über einen
vergrößerten relativen
Feuchtigkeitsbereich aufrecht. Das Hydrat mit n = 3 weist bei einer
relativen Feuchtigkeit von wenigstens 23 bis 75% einen konstanten
Feuchtigkeitsgehalt auf (siehe 3 und 4). Im Gegensatz dazu variiert
die Feuchtigkeitsabsorption durch das Anhydrat stark mit der relativen
Feuchtigkeit.
-
Sowohl
das Methansulfonatanhydrat als auch das Hydrat mit n = 3 gehen in
wässriger
Suspension in das Hydrat mit n = 1,5 über, was darauf hinweist, dass
letzteres thermodynamisch stabiler ist. Das Hydrat mit n = 1,5 ist
ein Sesquihydrat mit 11 bis 64% relativer Feuchtigkeit. Bei mehr
als 75% relativer Feuchtigkeit nimmt dieses mehr als 10% Wasser
auf und dessen Röntgenbeugungsmuster
verändert
sich. Das Hydrat (eine andere Form als n = 3 mit unterschiedlichen
physikochemischen Eigenschaften als das Hydrat mit n = 3 des Beispiels
2), das aus dem Hydrat mit n = 1,5 bei 93%-iger relativer Feuchtigkeit
erhalten wird, ist nicht stabil bei einer geringeren relativen Feuchtigkeit
und wandelt sich bei einer relativen Feuchtigkeit von weniger als
75% in das Hydrat mit n = 1,5 um.
-
Die
Hydrate verändern
den Feuchtigkeitsgehalt nicht so leicht wie das Anhydrat und es
können
daher Produkte erhalten werden, die gegenüber einer lang anhaltenden
Lagerung und Formulierung stabil sind. Das Hydrat kann ohne die Zugabe
eines Bindemittels tablettiert werden, da das in der Verbindung
enthaltene Wasser selbst als Bindemittel wirkt, während es
nicht möglich
sein kann, das Anhydrat bei einem vergleichbaren Druck zu tablettieren.
-
Die
vorliegende Erfindung stellt auch ein Verfahren zur Herstellung
von Hydraten von 7-(3-Aminomethyl-4-methoxyiminopyrrolidin-1-yl)-1-cyclopropyl-6-fluor-4-oxo-1,4-dihydro-1,8-naphthyridin-3-carbonsäuremethansulfonat
bereit, welches das Umsetzen von 7-(3-Aminomethyl-4-methoxyiminopyrrolidin-1-yl)-1-cyclopropyl-6-fluor-4-oxo-1,4-dihydro-1,8-naphthyridin-3-carbonsäure mit
Methansulfonsäure
und Kristallisieren des erhaltenen Methansulfonats aus der Lösung und,
falls gewünscht
oder notwendig, das Einstellen der Hydratation der Verbindung umfasst.
-
Die
Methansulfonathydrate können
durch die Zugabe von Methansulfonsäure zu der freien Base, die wie
in der
EP 688772 beschrieben
hergestellt werden kann, hergestellt werden. Vorzugsweise werden
0,95 bis 1,5 Moläquivalente
Methansulfonsäure
zu der freien Base oder 1 Moläquivalent
Methansulfonsäure,
die in einem geeigneten Lösungsmittel
gelöst
ist, zu der freien Base gegeben. Geeignete Lösungsmittel für die Herstellung
des Methansulfonathydrats umfassen alle Lösungsmittel, in denen das Methansulfonat
im Wesentlichen unlöslich
ist, geeignete Lösungsmittel
umfassen C
1-C
4-Halogenalkane,
C
1-C
8-Alkohole und
Wasser oder Mischungen davon. Dichlormethan, Chloroform, 1,2-Dichlorethan,
Methanol, Ethanol, Propanol und Wasser oder Mischungen davon sind
bevorzugte Lösungsmittel.
Falls notwendig, kann die freie Base in dem Lösungsmittel erwärmt werden,
um das Auflösen
vor der Zugabe der Methansulfonsäure
zu erleichtern, alternativ dazu kann die Methansulfonsäure zu einer
Suspension oder partiellen Suspension der freien Base in dem Lösungsmittel
gegeben werden. Nach der Zugabe der Methansulfonsäure wird
die Reaktionsmischung vorzugsweise stehengelassen oder für 1 bis
24 h bei einer Temperatur von etwa –10 bis 40°C gerührt. Das erhaltene Methansulfonat
wird in Form eines Feststoffes erhalten, der durch Filtration oder
durch Entfernen des Lösungsmittels
unter verringertem Druck isoliert werden kann.
-
Unterschiedliche
Hydrate können
erhalten werden, indem die bei der Herstellung des Methansulfonats verwendeten
Umkristallisationsbedingungen verändert werden, wobei solche
Bedingungen durch herkömmliche
Verfahren, die einem Fachmann bekannt sind, ermittelt werden können.
-
Die
vorliegende Erfindung stellt auch ein Verfahren zur Herstellung
eines Hydrats von 7-(3-Aminomethyl-4-methoxyiminopyrrolidin-1-yl)-1-cyclopropyl-6-fluor-4-oxo-1,4-dihydro-1,8-naphthyridin-3-carbonsäuremethansulfonat
bereit, welches das Aussetzen des Methansulfonatanhydrats oder eines
Solvats davon gegenüber
einer hohen relativen Feuchtigkeit umfasst.
-
Das
Methansulfonatanhydrat oder Solvat davon wird einer relativen Feuchtigkeit
von wenigstens 75% ausgesetzt.
-
Das
Methansulfonatanhydrat oder Solvat davon kann einer hohen relativen
Feuchtigkeit ausgesetzt werden, indem angefeuchtetes Stickstoffgas
durch das Methansulfonatanhydrat oder Solvat davon geleitet oder
indem das Methansulfonatanhydrat oder Solvat davon einer hohen relativen
Feuchtigkeit ausgesetzt wird.
-
Das
in diesem Verfahren verwendete angefeuchtete Stickstoffgas, beispielsweise
Stickstoffgas mit einer Feuchtigkeit von wenigstens 75%, kann durch
herkömmliche
Verfahren erzeugt werden. Vorzugsweise wird die Temperatur bei diesem
Verfahren in einem Bereich gehalten, über dem die Kondensation der
Feuchtigkeit erfolgen könnte.
Zudem ist es, insbesondere bei der großtechnischen Herstellung, bevorzugt,
die Probe gründlich
zu rühren,
während
das angefeuchtete Stickstoffgas durchgeleitet wird. Wenn das Hydrat
durch Stehenlassen des Methansulfonatanhydrats oder Solvats davon
bei einer hohen relativen Feuchtigkeit, beispielsweise einer relativen
Feuchtigkeit von wenigstens 75%, hergestellt wird, ist es bevorzugt,
die Probe so dünn wie
möglich
auszubreiten, um die Umwandlungseffizienz zu erhöhen.
-
Die
Solvate des Methansulfonatanhydrats, die in dem Verfahren gemäß diesem
erfindungsgemäßen Aspekt
verwendet werden können,
umfassen Solvate mit einem oder mehreren aus C1-C4-Halogenalkanen und C1-C8-Alkoholen ausgewählten organischen Lösungsmitteln,
beispielsweise diejenigen, die aus der Gruppe bestehend aus Ethanol,
Dichlormethan, Isopropanol und 2-Methyl-2-propanol ausgewählt sind.
-
Die
Solvate des Methansulfonatanhydrats sind neu. Folglich werden gemäß einem
weiteren erfindungsgemäßen Aspekt
ein Solvat von 7-(3-Aminomethyl-4-methoxyiminopyrrolidin-1-yl)-1-cyclopropyl-6-fluor-4-oxo-1,4-dihydro-1,8-naphthyridin-3-carbonsäuremethansulfonat
mit einem oder mehreren aus C1-C4-Halogenalkanen
und C1-C8-Alkoholen
ausgewählten
organischen Lösungsmitteln
bereitgestellt.
-
Die
Solvate des Methansulfonats werden durch Umkristallisation hergestellt
und durch die Bedingungen des Umkristallisationssystems geregelt.
-
Die
Methansulfonathydrate weisen dieselbe wirksame antibakterielle Aktivität auf, wie
die entsprechende in der
EP 688772 offenbarte
freie Base. Die Methansulfonathydrate weisen im Vergleich zu der
freien Base und anderen Salzen davon auch günstige physikochemische Eigenschaften
auf, umfassend eine verbesserte Löslichkeit und einen konstanten
Feuchtigkeitsgehalt, ungeachtet der relativen Umgebungsfeuchtigkeit. Die
Methansulfonathydrate sind folglich einfacher bei der Handhabung,
der Qualitätskontrolle
und der Formulierung als die freie Base und andere Salze davon.
-
Wie
oben erwähnt,
wirkt das Methansulfonathydrat antibakteriell. Die Methansulfonathydrate
können zur
Verabreichung gemäß Techniken
und Verfahren, die im Fachgebiet per se in Bezug auf andere Antibiotika bekannt
sind, auf irgendeine geeignete Art formuliert werden, und die Erfindung
umfasst daher in ihrem Umfang eine pharmazeutische Zusammensetzung,
umfassend 7-(3-Aminomethyl-4-methoxyiminopyrrolidin-1-yl)-1-cyclopropyl-6-fluor-4-oxo-1,4-dihydro-1,8- naphthyridin-3-carbonsäuremethansulfonathydrat,
wie hierin definiert, zusammen mit einem pharmazeutisch annehmbaren Träger oder
Arzneimittelträger.
-
Die
Zusammensetzungen, die das Methansulfonathydrat als Wirkstoff umfassen,
können
zur Verabreichung über
irgendeinen geeigneten Verabreichungsweg, wie für orale, parenterale oder topische
Anwendungen, formuliert werden. Die Zusammensetzungen können in
Form von Tabletten, Kapseln, Pulvern, Granula, Pastillen, Cremen
oder Flüssigpräparaten,
wie orale oder sterile parenterale Lösungen oder Suspensionen, vorliegen.
Die Tabletten und Kapseln für
die orale Verabreichung können
in der Darreichungsform von Einheitsdosen vorliegen und herkömmliche
Arzneimittelträger,
wie Bindemittel, beispielsweise Hydroxypropylmethylcellulose, Hydroxypropylcellulose,
Akazien-Sirup, Gelatine, Sorbit, Traganth oder Polyvinylpyrrolidon; Füllstoffe,
beispielsweise mikrokristalline Cellulose, Laktose, Zucker, Maisstärke, Calciumphosphat,
Sorbit oder Glycin; Tablettiergleitmittel, beispielsweise Magnesiumstearat,
Talk, Polyethylenglykol oder Siliciumdioxid; Abbaumittel, beispielsweise
Natriumstärkeglykolat,
quervernetztes Polyvinylpyrrolidon oder Kartoffelstärke; oder
annehmbare Benetzungsmittel, wie Natriumlaurylsulfat, enthalten.
Die Tabletten können
gemäß Verfahren
beschichtet werden, die in der herkömmlichen pharmazeutischen Praxis
gut bekannt sind. Orale Flüssigpräparate können beispielsweise
in Form von wässrigen
oder öligen
Suspensionen, Lösungen,
Emulsionen, Sirupen oder Elixieren, oder in Form eines Trockenprodukts
vorliegen, das vor der Verwendung in Wasser oder einem anderen geeigneten
Trägermittel
aufgelöst
wird. Solche Flüssigpräparate können herkömmliche Zusatzstoffe
enthalten, wie Suspensionsmittel, beispielsweise Sorbit, Methylcellulose,
Glukosesirup, Gelatine, Hydroxyethylcellulose, Carboxymethylcellulose,
Aluminiumstearatgel oder hydrierte Speisefette; Emulgiermittel,
beispielsweise Lecithin, Sorbitanmonooleat oder Akaziengummi; nicht-wässrige Mittel
(die Speiseöle
umfassen können),
beispielsweise Mandelöl, Ölester,
Glycerin, Propylenglykol oder Ethylalkohol; Konservierungsstoffe,
beispielsweise Methyl- oder Propyl-p-hydroxybenzoesäureester
oder Sorbinsäure;
und, falls erwünscht,
herkömmliche
Geschmacks- oder Farbstoffe. Zäpfchen
enthalten ein herkömmliches
Zäpfchengrundmaterial,
z. B. Kakaobutter oder andere Glyceride.
-
Für die parenterale
Verabreichung werden unter Verwendung der Verbindung und eines sterilen
Trägermittels,
vorzugsweise Wasser, flüssige
Einzeldosen hergestellt. Das Methansulfonathydrat kann in Abhängigkeit
von dem verwendeten Trägermittel
und der verwendeten Konzentration, in dem Trägermittel entweder suspendiert
oder gelöst
werden. Bei der Herstellung von Injektionslösungen kann das Methansulfonathydrat in
Wasser gelöst
und vor dem Abfüllen
in ein geeignetes Glasgefäß oder eine
geeignete Ampulle und dem Versiegeln filtersterilisiert werden.
Vorteilhafterweise können
Agentien, wie Lokalanästhetika,
Konservierungsmittel und Puffersubstanzen in dem Trägermittel
gelöst
sein. Um die Stabilität
zu erhöhen,
kann die Zusammensetzung lyophilisiert und das trockene lyophilisierte
Pulver in einem Glasgefäß versiegelt
werden, wobei für
die Injektion ein zusätzliches
Glasgefäß mit Wasser
mitgeliefert werden kann, um das Pulver vor der Verwendung in Wasser
aufzulösen.
Parenterale Suspensionen werden auf eine im Wesentlichen gleiche
Art und Weise hergestellt, außer,
dass das Methansulfonathydrat in dem Trägermittel nicht gelöst sondern
suspendiert wird und die Sterilisation nicht mittels Filtration
durchgeführt
werden kann. Das Methansulfonathydrat kann durch Aussetzen gegenüber Ethylenoxid
vor dem Suspendieren in dem sterilen Trägermittel sterilisiert werden.
Vorteilhafterweise enthält
die Zusammensetzung ein oberflächenaktives
Mittel oder ein Benetzungsmittel, um die gleichmäßige Verteilung des Methansulfonats
oder Hydrats davon zu erleichtern.
-
Das
Methansulfonathydrat kann auch als das Brustgewebe betreffende Zusammensetzung
(engl. intramammary composition) für den veterinärmedizinischen
Gebrauch formuliert werden.
-
Die
Zusammensetzung kann in Abhängigkeit
vom Verabreichungsverfahren 0,1 bis 100 Gew.-%, vorzugsweise 10
bis 99,5 Gew.-%, insbesondere 50 bis 99,5 Gew.-% des Wirkstoffs,
gemessen als freie Base, enthalten. Wenn die Zusammensetzungen Einheitsdosen
umfassen, enthält
jede Einheit vorzugsweise 50 bis 1500 mg des Wirkstoffs, gemessen
als freie Base. Die bei der Behandlung von Erwachsenen verwendete
Dosis liegt bei einem durchschnittlichen erwachsenen Patienten (Körpergewicht
70 kg) vorzugsweise im Bereich von 100 mg bis 12 g pro Tag, beispielsweise
1500 mg pro Tag, und hängt
vom Verabreichungsweg und der Häufigkeit
der Verabreichung ab. Solche Dosen entsprechen ungefähr 1,5 bis
170 mg/kg pro Tag. Eine geeignete Dosis beträgt 1 bis 6 g pro Tag.
-
Die
tägliche
Dosis wird geeigneterweise verabreicht, indem der Wirkstoff ein
oder mehrere Male in einem Zeitraum von 24 h verabreicht wird, es
können
z. B. bis zu 400 mg einmal täglich
verabreicht werden, wobei in der Praxis die Dosis und die Häufigkeit
der Verabreichung, die für
einen bestimmten Patienten am besten geeignet ist, mit dem Alter,
dem Gewicht und der Reaktion der Patienten variieren wird, wobei
der Arzt gelegentlich eine höhere
oder geringere Dosis und eine unterschiedliche Häufigkeit der Verabreichung
wählen wird.
Solche Dosierungsschemen liegen im Umfang der vorliegenden Erfindung.
-
In
einem weiteren Aspekt stellt die vorliegende Erfindung die Verwendung
von 7-(3-Aminomethyl-4-methoxyiminopyrrolidin-1-yl)-1-cyclopropyl-6-fluor-4-oxo-1,4-dihydro-1,8-naphthyridin-3-carbonsäuremethansulfonathydrat,
wie hierin definiert, zur Herstellung eines Medikaments für die Behandlung einer
bakteriellen Infektion bereit.
-
Die
Methansulfonathydrate wirken gegen eine Vielzahl von grampositiven
und gramnegativen Bakterien und können verwendet werden, um eine
Vielzahl von bakteriellen Infektionen, umfassend diejenigen bei immunsupprimierten
Patienten, zu behandeln.
-
Unter
vielen anderen Anwendungen sind die Methansulfonathydrate nützlich bei
der Behandlung von Infektionen der Haut, von Weichteilgeweben, der
Atemwege und des Harntrakts und bei sexuell übertragbaren Krankheiten beim
Menschen. Die Methansulfonathydrate können auch bei der Behandlung
von bakteriellen Infektionen bei Tieren, wie bei der Mastitis beim
Rind, verwendet werden.
-
KURZBESCHREIBUNG
DER ZEICHNUNGEN
-
Die
folgenden Beispiele und Figuren erläutern die Erfindung, sollen
den Umfang der vorliegenden Erfindung jedoch nicht auf irgendeine
Art und Weise einschränken.
-
1 zeigt das Feuchtigkeitssorptionsprofil
des Methansulfonatanhydrats des Beispiels 1 bei 25°C bei mehreren
relativen Feuchtigkeiten.
-
2 zeigt das isotherme Feuchtigkeitssorptionsprofil
des Methansulfonatanhydrats des Beispiels 1 bei 25°C.
-
3 zeigt den Gleichgewichtsfeuchtigkeitsgehalt
des Methansulfonathydrats mit n = 3 des Beispiels 2 bei einer relativen
Feuchtigkeit von 23 bis 75%.
-
4 zeigt den Gleichgewichtsfeuchtigkeitsgehalt
des Methansulfonathydrats mit n = 1,5 des Beispiels 3 bei einer
relativen Feuchtigkeit von 23 bis 75%.
-
5 zeigt das Pulverröntgenbeugungsmuster
des Methansulfonatanhydrats des Beispiels 1.
-
6 zeigt das Pulverröntgenbeugungsmuster
des Methansulfonathydrats mit n = 3 des Beispiels 2. Die charakteristischen
Peaks sind bei 2θ =
7,7, 11,8°.
Die genaue Lage der Peaks kann sich in Abhängigkeit von den experimentellen
Bedingungen geringfügig
verändern.
-
7 zeigt das Pulverröntgenbeugungsmuster
des Methansulfonathydrats mit n = 1,5 des Beispiels 3. Die charakteristischen
Peaks sind bei 2θ =
8,0, 12,2, 14,7°.
Die genaue Lage der Peaks kann sich in Abhängigkeit von den experimentellen
Bedingungen geringfügig
verändern.
-
8 zeigt die zeitliche Veränderung
des Feuchtigkeitsgehalts des Methansulfonatanhydrats des Beispiels
1, gemessen 0, 5, 10, 20, 30 bzw. 60 min nach Beginn des Durchleitens
des befeuchteten Stickstoffgases.
-
9 zeigt das Ergebnis der
Differentialscanningkalorimetrie des Methansulfonatanhydrats des
Beispiels 1 und des Methansulfonathydrats mit n = 3 des Beispiels
2.
-
10 zeigt die Ergebnisse
der thermogravimetrischen Analyse des Methansulfonathydrats mit
n = 3 des Beispiels 2.
-
11 zeigt die zeitliche Veränderung
des Röntgenbeugungsmusters
des Methansulfonatsolvats (Ethanolgehalt 0,11%) des Beispiels 4,
beginnend mit dem Anfangszeitpunkt des Durchleitens des angefeuchteten
Stickstoffgases mit einer relativen Feuchtigkeit von 93%.
-
12 zeigt die zeitliche Veränderung
des Röntgenbeugungsmusters
des Methansulfonatsolvats (Ethanolgehalt 1,9%) des Beispiels 5,
beginnend mit dem Anfangszeitpunkt des Durchleitens des angefeuchteten
Stickstoffgases mit einer relativen Feuchtigkeit von 93%.
-
13 zeigt die Veränderung
des Röntgenbeugungsmusters
des Methansulfonatsolvats (Ethanolgehalt 0,12%) des Beispiels 5
bei verschieden relativen Feuchtigkeiten, d. h. bei einer relativen
Feuchtigkeit von 93% (1), einer relativen Feuchtigkeit von 52% (2)
bzw. einer relativen Feuchtigkeit von 11% (3).
-
Die 1, 2, 4, 5, 7 und 8 gehören nicht
zur Erfindung und sind nur für
Vergleichszwecke eingeschlossen.
-
BESTE AUSFÜHRUNGSFORM
DER ERFINDUNG
-
Die
Erfinder der vorliegenden Erfindung haben mehrere Experimente durchgeführt, um
den Feuchtigkeitsgehalt und die physikochemischen Eigenschaften
des Methansulfonatanhydrats und jedes Hydrats zu bestimmen. Die
Ergebnisse werden im Folgenden unter Bezugnahme auf die Zeichnungen
beschrieben.
-
1 zeigt das Geschwindigkeitsprofil
der Feuchtigkeitssorption des 7-(3-Aminomethyl-4-methoxyiminopyrrolidin-1-yl)-1-cyclopropyl-6-fluor-4-oxo-1,4-dihydro-1,8-naphthyridin-3-carbonsäuremethansulfonatanhydrats
bei verschiedenen relativen Feuchtigkeiten. Die anfängliche
Feuchtigkeitsadsorption läuft über den
gesamten Bereich der untersuchten relativen Feuchtigkeit bei jeder
relativen Feuchtigkeit rasch ab. In den meisten Fällen wird
das Gleichgewicht innerhalb von 2 h erreicht. 2 zeigt das isotherme Feuchtigkeitssorptionsprofil
des Methansulfonatanhydrats in Abhängigkeit von der Änderung
der relativen Feuchtigkeit bei 25°C.
Der Gewichtszuwachs (%) der y-Achse stellt den Gleichgewichtsfeuchtigkeitsgehalt
dar, anhand dessen ersichtlich ist, dass der Gleichgewichtsfeuchtigkeitsgehalt
von der relativen Feuchtigkeit abhängt. 3 zeigt den Gleichgewichtsfeuchtigkeitsgehalt
des Hydrats mit n = 3 (das durch Umkristallisieren aus einer Lösungsmittelmischung
aus Ethanol und Wasser erhalten wird), nachdem es für 2 Wochen unter
relativen Feuchtigkeiten im Bereich von 23 bis 75% stehengelassen
wurde. Die Ergebnisse zeigen, dass das Hydrat mit n = 3 stabiler
als das Anhydrat ist, da dieses bei den untersuchten relativen Feuchtigkeiten
einen Feuchtigkeitsgehalt von etwa 10% aufrecht erhält. 4 zeigt das isotherme Feuchtigkeitsadsorptionsprofil
des Hydrats mit n = 1,5. Dieses behält bei einer relativen Feuchtigkeit
im Bereich von 23 bis 64% einen Feuchtigkeitsgehalt von etwa 5%
bei. Folglich ist dieses ein stabiles Hydrat.
-
Es
wurde festgestellt, dass die physikalischen Eigenschaften des Hydrats
sehr unterschiedlich zu denjenigen des Anhydrats sind.
-
Beispielsweise
ist durch einen Vergleich der Röntgenbeugungsmuster
des Anhydrats in 5,
des Hydrats mit n = 3 in 6 und
des Hydrats mit n = 1,5 in 7 ersichtlich,
dass sich deren Kristallformen voneinander unterscheiden. Zusätzlich zeigt
die Thermoanalyse unter Verwendung von Differentialscanningkalorimetrie
(DSC), dass der endotherme Peak, der durch Verdampfen der in dem
Hydrat mit n = 3 enthaltenen Wassermoleküle erzeugt wird, bei etwa 50°C beginnt
und der exotherme Peak wegen der thermischen Zersetzung bei etwa
185 bis 220°C
beobachtet wird, während
das Anhydrat nur einen exothermen Peak bei etwa 185 bis 220°C aufgrund
der thermischen Zersetzung und keinen endothermen Peak aufweist
(siehe 9). Gleichzeitig
zeigt die thermogravimetrische Analyse eine Gewichtsverringerung
beim Temperaturbereich des endothermen Peaks, deren Ausmaß dem Feuchtigkeitsgehalt
entspricht, der durch das Karl-Fisher-Verfahren quantifiziert wurde
(Mettler Toledo DL37KF Coulometer) (siehe 10). Demzufolge wurde nachgewiesen, dass der
in der DSC-Analyse sichtbare endotherme Peak der Verdampfung von
Wassermolekülen
zuzuschreiben ist.
-
Die
Erfinder der vorliegenden Erfindung haben auch die chemische Stabilität beim Erwärmen der
Hydrate mit derjenigen des Anhydrats verglichen, um den Einfluss
der Hydratation auf die chemische Stabilität zu bestimmen. In diesem Test
wurde das Anhydrat und das Hydrat jeweils für 4 Wochen bei 70°C gehalten
und das Ausmaß des
Zerfalls durch Flüssigchromatographie
analysiert. Es wurde kein Unterschied im Ausmaß des Zerfalls zwischen den
Hydraten und dem Anhydrat festgestellt, wodurch bestätigt wurde,
dass das Hydrat die gleiche chemische Stabilität wie das Anhydrat aufweist.
-
Das
Methansulfonatanhydrat oder ein Solvat davon kann, wie oben beschrieben,
unter geeigneten Bedingungen in das Hydrat umgewandelt werden. Dieses
Verfahren kann durch die Veränderung
des Röntgenbeugungsmusters
der Verbindung und der Abnahme der Menge von organischem Lösungsmittel
in der Verbindung verfolgt werden. Solche Veränderungen werden durch Wassermoleküle verursacht,
die neu in die Kristallstruktur eingelagert werden.
-
Wie
aus 11 ersichtlich,
verschwinden die auf dem Solvat basierenden Röntgenbeugungspeaks mit dem
Durchleiten von angefeuchtetem Stickstoffgas, wodurch die auf dem
Hydrat basierenden Peaks zurückbleiben.
Dies zeigt, dass alle Solvate in Hydrate umgewandelt wurden. Das
Restlösungsmittel
wird gleichzeitig mit der Änderung
der Röntgenbeugung
auf eine Menge verringert, die geringer ist als die quantitative Grenze. 12 zeigt, dass die auf dem
Solvat basierenden Röntgenbeugungspeaks
verschwinden, wenn das Solvat bei einer relativen Feuchtigkeit von
93% stehengelassen wird. Es tritt jedoch keine Veränderung
des Röntgenbeugungsmusters
auf, wenn das Solvat bei einer relativen Feuchtigkeit von 11% oder
52% stehengelassen wird (siehe 13).
Somit erfolgen die in 12 gezeigten
Veränderungen
nicht durch die spontane Verdampfung des Restlösungsmittels sondern durch
einen Austausch des organischen Lösungsmittels in dem Kristall
durch Wassermoleküle.
-
Bei
der Herstellung des Hydrats gemäß dem oben
beschriebenen Verfahren können
die jeweiligen Hydrate mit unterschiedlichen Hydratationszahlen
durch Verändern
der Bedingungen, wie Feuchtigkeit, Zeit, Temperatur, etc., oder
durch Verändern
der Umkristallisationsbedingungen erhalten werden. Solche Bedingungen
sollten in Abhängigkeit
davon, ob das Ausgangsmaterial das Anhydrat oder ein Solvat ist
und der Beschaffenheit des Solvats eingestellt werden.
-
Die
vorliegende Erfindung wird durch die folgenden Beispiele und die
experimentellen Beispiele ausführlicher
erläutert.
Man beachte, dass die Beispiele die vorliegende Erfindung veranschaulichen,
nicht jedoch den Schutzumfang der- selben auf irgendeine Art und
Weise einschränken.
-
Beispiel 1 (Vergleich):
Synthese des 7-(3-Aminomethyl-4-methoxyiminopyrrolidin-1-yl)-1-cyclopropyl-6-fluor-4-oxo-1,4-dihydro-1,8-naphthyridin-3-carbonsäuremethansulfonatanhydrats
-
7-(3-Aminomethyl-4-methoxyiminopyrrolidin-1-yl)-1-cyclopropyl-6-fluor-4-oxo-1,4-dihydro-1,8-naphthyridin-3-carbonsäure (3,89
g, 10 mmol) wurde in einer Mischung aus Dichlormethan und Ethanol
(110 ml, 8 : 2 (v/v)) suspendiert. Methansulfonsäure (0,94 g, 9,8 mmol) wurde
tropfenweise zugegeben und die resultierende Mischung bei 0°C für 1 h gerührt. Der
resultierende Feststoff wurde filtriert, mit Ethanol gewaschen und
dann getrocknet, wodurch die im Titel angegebene Verbindung erhalten
wurde (4,55 g).
Smp.: 195°C
(Zersetzung)
1H NMR (DMSO-d6) δ (ppm):
8,57 (1H, s), 8,02 (1H, d), 7,98 (3H, br), 4,58 (2H, br), 4,39 (1H,
m), 3,91 (3H, s), 3,85 (1H, m), 3,71 (1H, m), 3,42 (1H, m), 3,20~3,10
(2H, m), 1,20~1,10 (4H, m)
-
Beispiel 2: Synthese des 7-(3-Aminomethyl-4-methoxyiminopyrrolidin-1-yl)-1-cyclopropyl-6-fluor-4-oxo-1,4-dihydro-1,8-naphthyridin-3-carbonsäuremethan-sulfonathydrats
mit n = 3
-
Eine
mit Wasser gefüllte
Ultraschallvorrichtung wurde auf 40°C eingestellt, mit einem Deckel
versiegelt und mit einer Stickstoffzuleitung und -ableitung verbunden.
Wenn der Druck des durch die Zuleitung eingeführten getrockneten Stickstoffgases
20 psi betrug, betrug die relative Feuchtigkeit des durch die Ableitung
austretenden Stickstoffgases mehr als 93%. Das Anhydrat des Beispiels
1 mit einem Feuchtigkeitsgehalt von 2,5% (1,0 g) wurde in einen
Sinterfilter eingeführt
und das wie oben beschrieben hergestellte angefeuchtete Stickstoffgas
durch das Filter geleitet. Proben wurden nach 0, 5, 10, 20, 30 und
60 min gezogen und der Feuchtigkeitsgehalt gemessen. Aus den in 8 gezeigten Resultaten ist
ersichtlich, dass ein Feuchtigkeitsgehalt von etwa 10% beibehalten
wird, wenn die Anfeuchtungsprozedur während etwa 30 min durchgeführt wird.
Das Röntgenbeugungsmuster
der angefeuchteten Probe war identisch zu demjenigen des durch Umkristallisation erhaltenen
Hydrats mit n = 3.
-
Beispiel 3 (Vergleich):
Synthese des 7-(3-Aminomethyl-4-methoxyiminopyrrolidin-1-yl)-1-cyclopropyl-6-fluor-4-oxo-1,4-dihydro-1,8-naphthyridin-3-carbonsäuremethansulfonathydrats
mit n = 1,5
-
Die
im Titel erwähnte
Verbindung wurde über
die folgenden Wege hergestellt:
-
Weg A
-
Das
Anhydrat des Beispiels 1 (1,0 g) wurde in einer Mischung aus Wasser
und Aceton (17 ml, 10 : 7 (v/v)) gelöst. Das Lösungsmittel wurde im Dunkeln
langsam verdampft, wodurch die im Titel erwähnte Verbindung in Form eines
Feststoffes (0,8 g) zurückblieb.
-
Weg B
-
Das
Anhydrat des Beispiels 1 (5,0 g) wurde zu Wasser (10 ml) gegeben
und die Mischung auf 45°C erwärmt, um
die Auflösung
zu unterstützen.
Ethanol (20 ml) wurde zugegeben und die resultierende Mischung gerührt und
dann stehengelassen. Der resultierende Feststoff wurde abfiltriert
und unter einem Stickstoffstrom getrocknet, wodurch die im Titel
angegebene Verbindung (2,6 g) erhalten wurde.
-
Beispiel 4: Synthese des
Hydrates des 7-(3-Aminomethyl-4-methoxyiminopyrrolidin-1-yl)-1-cyclopropyl-6-fluor-4-oxo-1,4-dihydro-1,8-naphthyridin-3-carbonsäuremethansulfonatsolvats
unter Verwendung von befeuchtetem Stickstoffgas
-
Eine
mit Wasser gefüllte
Ultraschallvorrichtung wurde auf 40°C eingestellt und mit einem
Deckel versiegelt. Dann wurde eine Stickstoffzuleitung und -ableitung
mit dem Gefäß verbunden.
Wenn sich der Druck des durch die Stickstoffgaszuleitung eingeführten trockenen
Stickstoffgases auf etwa 20 psi eingestellt hatte, betrug die relative
Feuchtigkeit des durch die Ableitung austretenden ange feuchteten
Stickstoffgases mehr als 93%. Das Solvat (1 g, Ethanol 0,11%) des
Anhydrats des Beispiels 1 wurde in einen Sinterfilter eingebracht und
das wie oben beschrieben hergestellte angefeuchtete Stickstoffgas
durch das Filter geleitet. Proben wurden nach 40 min, 3,5 h bzw.
6 h gezogen. Es wurde die zeitliche Veränderung der Menge des organischen Restlösungsmittels
und des Röntgenbeugungsmusters
untersucht. Nach 3,5 h wurde festgestellt, dass das Produkt das
organische Lösungsmittel
in einer Menge von weniger als 50 ppm enthielt und die auf dem Solvat basierenden
Peaks verschwanden, während
die auf der Mischung aus dem Hydrat mit n = 3 und dem Hydrat mit
n = 1,5 basierenden Peaks auftraten.
-
Beispiel 5: Synthese des
Hydrats des 7-(3-Aminomethyl-4-methoxyiminopyrrolidin-1-yl)-1-cyclopropyl-6-fluor-4-oxo-1,4-dihydro-1,8-naphthyridin-3-carbonsäuremethansulfonatsolvats
unter Verwendung einer hohen relativen Feuchtigkeit
-
Eine
gesättigte
wässrige
Kaliumnitratlösung
wurde in einen Exsikkator gegeben und die relative Feuchtigkeit
im Inneren des Exsikkators entsprechend auf 93% eingestellt. Für die Tests
bei einer relativen Feuchtigkeit von 11% oder 52% wurden Exsikkatoren
vorbereitet, die gesättigte
wässrige
Lösungen
von Lithiumchlorid bzw. Magnesiumnitrat enthielten. In den Exsikkator
mit einer relativen Feuchtigkeit von 93% wurde ein Solvat (1,9%
Ethanol) des Anhydrats des Beispiels 1 eingebracht und in jeden
der Exsikkatoren mit einer relativen Feuchtigkeit von 93%, 52% oder
11% wurde ein Solvat (0,12% Ethanol) des Anhydrats des Beispiels 1
eingebracht. Die Solvate wurden so gelagert, dass diese mit den
zuvor erwähnten
Salzlösungen
nicht direkt in Kontakt kamen. Nachdem eine bestimmte Zeitdauer
verstrichen war, wurden Proben gezogen und einer Gaschromatographie
unterzogen, um die Menge des Restlösungsmittels zu analysieren.
Es wurde als Ergebnis gefunden, dass die für 4 Wochen bei einer relativen
Feuchtigkeit von 93% gelagerten Solvate das organische Lösungsmittel
in einer Menge von weniger als 50 ppm enthielten. Es wurde zudem
mittels eines Röntgenbeugungsmusters
bestimmt, dass die auf den Solvaten basierenden Peaks nach 4 Wochen
verschwanden. Im Gegensatz dazu war in dem Fall, bei dem die Proben
bei einer relativen Feuchtigkeit von 52% oder 11% gelagert wurden,
die Menge von organischem Restlösungsmittel
und das Röntgenbeugungsmuster
nach 4 Wochen mit derjenigen (demjenigen) am Anfang identisch.
-
Beispiel 6: Synthese des
Hydrats mit n = 3 aus 7-(3-Aminomethyl-4-methoxyiminopyrrolidin-1-yl)-1-cyclopropyl-6-fluor-4-oxo-1,4-dihydro-1,8-naphthyridin-3-carbonsäuremethansulfonatsolvaten
-
Getrocknetes
Stickstoffgas bzw. angefeuchtetes Stickstoffgas mit einer relativen
Feuchtigkeit von 78 bis 84% wurden während 24 h durch 10 g von vier
verschiedenen Solvaten, die jeweils ein von den anderen unterschiedliche
Art und Menge eines organischen Lösungsmittels aufwiesen, geleitet.
Die Menge des organischen Restlösungsmittels
wurde gemessen und die Veränderung
des Röntgenbeugungsmusters
analysiert, die Ergebnisse hiervon sind in Tabelle 2 gezeigt. Die
Röntgenbeugungsanalyse
zeigt, dass die Proben, durch welche getrocknetes Stickstoffgas
geleitet wurde, als ursprüngliche
Solvate verblieben, während
die Proben, durch welche das angefeuchtete Stickstoffgas geleitet
wurde, dasselbe Röntgenbeugungsmuster
und Kristallinität
aufwiesen, wie das durch Umkristallisation erhaltene Hydrat mit
n = 3.
-
Die
Ergebnisse aus diesem Beispiel lassen darauf schließen, dass
Wassermoleküle,
die in dem angefeuchteten Stickstoffgas enthalten sind, das organische
Lösungsmittel
in dem Solvat ersetzen. Die Vermutung wird auch durch die Veränderung
des durch die relative Feuchtigkeit (RF) beeinflussten Röntgenbeugungsmusters
gestützt.
-
-
Beispiel 7: Synthese des
0,11% Ethanol enthaltenden Ethanolats
-
Das
Anhydrat des Beispiels 1 (5,0 g) wurde zu einer Lösungsmittelmischung
aus Ethanol (25 ml) und Wasser (25 ml) gegeben und die Mischung
auf 50°C
erwärmt,
um das Auflösen
zu erleichtern. Dann wurde die Lösung
langsam auf –3°C abgekühlt und
bei dieser Temperatur für
ungefähr
3 h stehengelassen. Der resultierende Feststoff wurde filtriert
und mit einer Lösungsmittelmischung
aus Ethanol und Wasser (16,5 ml, Ethanol : Wasser = 20 : 8 (v/v))
gewaschen, wodurch die im Titel angegebene Verbindung quantitativ
erhalten wurde.
-
Testbeispiel 1 (Vergeich):
Feuchtigkeitssorption des Anhydrats des Beispiels 1
-
Die
Feuchtigkeitssorptionsgeschwindigkeit und der Gleichgewichtsfeuchtigkeitsgehalt
des Anhydrats des Beispiels 1 wurden mittels eines automatischen
Feuchtigkeitssorptionsanalysators (MB 3000 Gravimetric Sorption
Analyzer) bestimmt. Dieses Gerät
erzeugt eine bestimmte relative Feuchtigkeit bei einer bestimmten Temperatur
und zeichnet die Gewichtsveränderung
einer Probe aufgrund der Adsorption oder Desorption der Feuchtigkeit,
die mit einer Mikrowaage im Inneren des Gerätes gemessen wird, kontinuierlich
auf. Das Anhydrat des Beispiels 1 (16 mg) wurde auf die Mikrowaage
gegeben und die in der Probe enthaltene Feuchtigkeit unter einem
trockenen Stickstoffstrom bei 50°C
entfernt. Eine Gewichtsveränderung
von weniger als 5 μg
pro 5 min war das Kriterium für
die vollständige
Trockenheit. Anschließend
wurde die Innentemperatur auf 25°C eingestellt
und die Probe in 5%-Intervallen untersucht, wobei die Feuchtigkeit
von 0 bis 95% variiert wurde. Es wurde angenommen, dass die Probe
das Gleichgewicht erreicht hat, wenn die Gewichtsveränderung
weniger als 5 μg
pro 5 min betrug. 1 zeigt
die Feuchtigkeitsadsorptionsgeschwindigkeit, d. h. die Zeit, die
die Probe benötigt,
um das Gleichgewicht bei jeder relativen Feuchtigkeit zu erreichen.
Wie ersichtlich, lief die anfängliche
Feuchtigkeitsadsorption bei jeder untersuchten relativen Feuchtigkeit
rasch ab, wobei in den meisten Fällen
das Gleichgewicht innerhalb 2 h erreicht wurde. 2 zeigt die Gewichtszunahme bei jeder
relativen Feuchtigkeit, d. h. den Gleichgewichtsfeuchtigkeitsgehalt.
Aus 2 ist klar ersichtlich,
dass der Gleichgewichtsfeuchtigkeitsgehalt des Anhydrats von der
relativen Feuchtigkeit abhängt.
-
Testbeispiel 2: Thermoanalyse
des Anhydrats des Beispiels 1 (Vergleich) und des Hydrats mit n
= 3 des Beispiels 2
-
Für die Differentialscanningkalorimetrie
wurde ein METTLER TOLEDO DSC821e und ein METTLER TOLEDO STARe System
verwendet. Die Probe (3,7 mg) wurde in eine Aluminiumschale abgewogen,
die dann mit einem Aluminiumdeckel druckversiegelt wurde. Der Deckel
wurde mit 3 winzigen Nadellöchern
versehen und die Probe untersucht, indem ausgehend von einer normalen
Temperatur in einem Ausmaß von
10°C/min auf
250°C erwärmt wurde.
Wie aus 9 ersichtlich,
beginnt der endotherme Peak aufgrund der Verdampfung der in dem
Hydrat mit n = 3 enthaltenen Wassermoleküle bei etwa 50°C und der
exotherme Peak aufgrund der thermischen Zersetzung tritt bei etwa
185 bis 220°C
auf. Im Gegensatz dazu zeigte das Anhydrat aufgrund der thermischen
Zersetzung nur einen exothermen Peak bei etwa 185 bis 220°C und keinen
endothermen Peak.
-
Für die thermogravimetrische
Analyse wurde SEIKO TG/DTA220 verwendet. Die Probe (3,8 mg) wurde
in eine Aluminiumschale abgewogen und von Normaltemperatur in einem
Ausmaß von
10°C/min
auf 250°C gemäß dem Temperaturanstiegsprogramm
erwärmt.
Wie aus 10 ersichtlich,
wurde beim Temperaturbereich des endothermen Peaks eine Gewichtsverringerung
beobachtet, dessen Ausmaß dem
durch das Karl-Fisher-Verfahren (Mettler Toledo DL37KF Coulometer)
bestimmten Feuchtigkeitsgehalt entspricht.
-
Testbeispiel 3: Bestimmung
des Gleichgewichtsfeuchtigkeitsgehalts der Hydrate
-
Sechs
gesättigte
wässrige
Salzlösungen
wurden in jeden Exsikkator eingebracht, um die relative Feuchtigkeit
im Inneren auf einen bestimmten Wert einzustellen, der in Tabelle
1 gezeigt ist. Dann wurden die Gleichgewichtsfeuchtigkeitsgehalte
des Hydrats mit n = 3 und des Hydrats mit n = 1,5 des Beispiels
2 bzw. des Vergleichsbeispiels 3 bei mehreren relativen Feuchtigkeiten
bestimmt.
-
-
Die
Probe (100 mg) wurde auf einer vorgewogenen Petri-Schale ausgebreitet,
das Gesamtgewicht genau gemessen und dann drei der Proben in jeden
Exsikkator der Tabelle 3 eingebracht. Die Exsikkatoren wurden bei
normaler Temperatur für
7 Tage stehengelassen und die Probe dann zum Abwägen entnommen. Nach 13 Tagen
wurde eine der drei Proben dem Inneren jedes Exsikkators entnommen
und der Feuchtigkeitsgehalt jeder Probe mittels der in Testbeispiel
2 beschriebenen thermogravimetrischen Analyse gemessen. Der Gleichgewichts feuchtigkeitsgehalt
bei jeder relativen Feuchtigkeit ist in 3 (Hydrat mit n = 3) und 4 (Hydrat mit n = 1,5) gezeigt. 3 zeigt, dass der Feuchtigeitsgehalt
des Hydrats mit n = 3 über
den gesamten untersuchten relativen Feuchtigkeitsbereich bei etwa
10% beibehalten wird; 4 zeigt,
dass der Feuchtigkeitsgehalt des Hydrats mit n = 1,5 bei einer relativen
Feuchtigkeit von 23 bis 64% bei etwa 5% beibehalten wird. Beide
Hydrate sind stabil, da diese unabhängig von der Veränderung
der relativen Feuchtigkeit einen konstanten Gleichgewichtsfeuchtigkeitsgehalt
beibehalten.
-
Testbeispiel 4: Röntgenbeugungsanalyse
-
Das
Anhydrat des Beispiels 1, das Hydrat mit n = 3 des Beispiels 2 und
das Hydrat mit n = 1,5 des Beispiels 3 (Vergleich) (jeweils 50 mg)
wurden dünn
auf dem Probenhalter verteilt und eine Röntgenbeugungsanalyse (35 kV × 20 mA
Rigaku Gergeflex D/max-III C) unter den nachfolgend aufgeführten Bedingungen durchgeführt.
- – Scan-Geschwindigkeit
(2θ): 5°/min
- – Abtastzeit:
0,03 s
- – Scan-Modus:
kontinuierlich
- – 2θ/θ-Reflektion
- – Cu-Target
(Ni-Filter)
-
Die
Ergebnisse der Röntgenbeugungsanalysen
des Anhydrats, des Hydrats mit n = 3 und des Hydrats mit n = 1,5
sind in 5, 6 und 7 gezeigt. Die Röntgenbeugungsmuster veranschaulichen
den Unterschied der Kristallformen dieser drei Verbindungen.
-
Gemäß einem
weiteren Aspekt der Erfindung wird 7-(3-Aminomethyl-4-methoxyiminopyrrolidin-1-yl)-1-cyclopropyl-6-fluor-4-oxo-1,4-dihydro-1,8-naphthyridin-3-carbonsäuremethansulfonat
mit einem Röntgenbeugungsmuster,
das im Wesentlichen dem in 5, 6 oder 7 gezeigten entspricht, bereitgestellt.
-
Wir
stellen auch ein 7-(3-Aminomethyl-4-methoxyiminopyrrolidin-1-yl)-1-cyclopropyl-6-fluor-4-oxo-1,4-dihydro-1,8-naphthyridin-3-carbonsäuremethansulfonathydrat
mit Peaks bei 2θ =
8,0, 12,2 und 14,7° in
seinem Röntgenbeugungsmuster; und 7-(3-Aminomethyl-4-methoxyiminopyrrolidin-1-yl)-1-cyclopropyl-6-fluor-4-oxo-1,4-dihydro-1,8-naphthyridin-3-carbonsäuremethansulfonathydrat
mit Peaks bei 2θ =
7,7 und 11,8° in
seinem Röntgenbeugungsmuster
bereit.
-
Die
Veränderung
der Kristallinität
während
der Umwandlung des Solvats in das Hydrat in den Beispielen 4 und
5 wurde durch Röntgenbeugungsanalyse
unter den gleichen oben erwähnten
Bedingungen (siehe 11 bis 13) bestimmt. 11 zeigt, dass das Röntgenbeugungsmuster
des Solvats in dasjenige des Hydrats mit n = 3 (siehe Beispiel 4) überging; 12 zeigt die Änderung
des Röntgenbeugungsmusters
des Solvats mit 1,9% Ethanol vor und nach Lagerung für eine,
zwei, drei und vier Wochen bei einer relativen Feuchtigkeit von
93%; und 13 zeigt die Änderung
des Röntgenbeugungsmusters
des Solvats mit 0,12% Ethanol nach Lagerung für vier Wochen bei 93%, 52%
bzw. 11% relativer Feuchtigkeit (siehe Beispiel 5).
-
Testbeispiel 5: Chemische
Stabilität
-
Die
chemische Stabilität
des Hydrats mit n = 3 des Beispiels 2, des Hydrats mit n = 1,5 des
Beispiels 3 (Vergleich) und des Anhydrats des Beispiels 1 (Vergleich)
wurden bei einer erhöhten
Temperatur verglichen, um den Effekt des Hydratationsgrades auf
die chemische Stabilität
zu bestimmen.
-
Das
Anhydrat und jedes der Hydrate wurden in ein Glasgefäß gegeben
und bei 70°C
gehalten. Der Zersetzungsgrad mit zunehmender Zeitdauer wurde mittels
Flüssigkeitschromatographie
analysiert. Die erhaltenen Ergebnisse sind in Tabelle 4 gezeigt.
-
Tabelle
4. Thermostabilität
mit zunehmender Zeitdauer (bei 70°C,
Einheit: %)
-
Wie
aus Tabelle 4 ersichtlich, weist sowohl das Hydrat mit n = 3 als
auch das Hydrat mit n = 1,5 dieselbe chemische Stabilität wie das
Anhydrat auf.
-
Testbeispiel 6: In vitro
antibakterielle Aktivität
-
Um
zu bestimmen, ob 7-(3-Aminomethyl-4-methoxyiminopyrrolidin-1-yl)-1-cyclopropyl-6-fluor-4-oxo-1,4-dihydro-1,8-naphthyridin-3-carbonsäuremethansulfonat
dieselbe antibakterielle Aktivität
wie die freie Base aufweist, wurde die in vitro antibakterielle
Aktivität
des Methansulfonats unter Verwendung des Agarmedium-Verdünnungsverfahrens
gemessen. Die Ergebnisse sind in Tabelle 5 gezeigt. Die Minimalhemmkonzentration
(MHK, μg/ml)
wurde einfach mittels des Gewichtsverhältnisses berechnet, ohne dabei
das Molekulargewicht zu berücksichtigen,
und Ciprofloxacin wurde als Kontrolle gewählt.
-
-
Testbeispiel 7 (Vergleich):
Wasserlöslichkeit
des Anhydrats des Beispiels 1
-
Es
wurde die Wasserlöslichkeit
der freien Base und verschiedener Salze der 7-(3-Aminomethyl-4-methoxyiminopyrrolidin-1-yl)-1-cyclopropyl-6-fluor-4-oxo-1,4-dihydro-1,8-naphthyridin-3-carbonsäure, umfassend
das Methansulfonat des Beispiels 1, bei 25°C gemessen. Die Ergebnisse sind
in Tabelle 6 gezeigt.
-
-
Wie
ersichtlich, weist das Methansulfonat im Vergleich zu Tartrat, Sulfurat
und p-Toluolsulfonat und der freien Base eine erhöhte Wasserlöslichkeit
auf.