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Die vorliegende Erfindung betrifft
ganz allgemein die Herstellung von Brommethyl-biphenyl-Derivaten.
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Die Erfindung betrifft insbesondere
ein Verfahren zur Herstellung von 4'-Brommethyl-biphenyl-Derivaten
der allgemeinen Formel:
in der R:
- – eine Cyanogruppe,
- – eine
Gruppe:
-CO2R1 oder
-CONR2R3
in
denen R1, R2 und
R3, die gleichartig oder verschieden sind,
Wasserstoff oder eine geradkettige oder verzweigte C1-C6-Alkylgruppe, welche gegebenenfalls substituiert
ist durch ein Halogenatom, eine Hydroxygruppe, Aminogruppe, C1-C4-Alkoxygruppe
oder durch 1 bis 3 Phenylgruppen, die gegebenenfalls durch 1 bis
3 Gruppen ausgewählt
aus Halogenatomen, Hydroxygruppen, Nitrogruppen, C1-C4-Alkylgruppen
und C1-C4-Alkoxygruppen
substituiert sind, darstellen,
- – eine
Tetrazolylgruppe der allgemeinen Formel: in der R4 in
der 1- oder vorzugsweise 2-Stellung der Tetrazolylgruppe Wasserstoff
oder eine Schutzgruppe darstellt, insbesondere eine geradkettige
oder verzweigte C1-C6-Alkylgruppe,
die gegebenenfalls durch 1 bis 3 Phenylgruppen substituiert ist,
die ihrerseits gegebenenfalls durch 1 bis 3 Gruppen substituiert
sind, ausgewählt
aus Halogenatomen, Hydroxygruppen, Nitrogruppen, C1-C4-Alkylgruppen und C1-C4-Alkoxygruppen.
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Insbesondere kann R eine Cyano-,
Tetraolyl-, Triphenylmethyl-tetrazo lylgruppe oder eine Gruppe der Formel
-CO2R1 darstellen,
in der R1 Wasserstoff, eine Methyl-, Ethyl-
oder Propylgruppe bedeutet.
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Als Verbindungen der Formel I, die
mit Hilfe des erfindungsgemäßen Verfahrens
hergestellt werden können,
kann man nennen:
4'-Brommethyl-2-cyanobiphenyl
4'-Brommethyl-2-tetrazolylbiphenyl
4'-Brommethyl-2-carboxybiphenyl
4'-Brommethyl-2-methoxycarbonylbiphenyl
und
4'-Brommethyl-2-N-triphenylmethyltetrazolyl-biphenyl.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform
erstreckt sich die Erfindung auch auf die Herstellung der Verbindung
der Formel I, in der R eine Cyanogruppe darstellt, das heißt, 4'-Brommethyl-2-cyanobiphenyl.
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Die 4'-Brommethyl-biphenyl-Derivate der Formel
I sind bekannte Verbindungen, die insbesondere in den Patentanmeldungen
EP 324377 und
553879 beschrieben sind oder die mit
Hilfe der darin beschriebenen Verfahren hergestellt werden können.
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Diese Verbindungen der Formel I stellen
Zwischenprodukte dar, die besonders nützlich sind bei der Synthese
einer Vielzahl von Arzneimittelwirkstoffen, die insbesondere gegen
die Hypertension wirken durch einen Mechanismus der Inhibierung
von Angiotensin II.
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Es wurden in jüngster Zeit verschiedene Methoden
für die
Synthese von 4'-Brommethyl-2-cyanobiphenyl
vorgeschlagen, wobei diese Methoden auf einer chemisch ausgelösten Radikalreaktion
beruhen.
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Beispielsweise kann man die Patentanmeldungen
JP 63-23868, 61-92170
und 62-98683 sowie die Patentanmeldungen
EP 553879, 595150 und
709369 nennen, die sämtlich in
unterschiedlichen Varianten die Bromierung von O-Tolyl-benzonitril
(nachfolgend als OTBN bezeichnet) mit Bromierungsmitteln, wie N-Bromsuccinimid
(nachfolgend als NBS bezeichnet), Dibromdimethylhydantoin (nachfolgend
als DBDMH bezeichnet), N-Bromphthalimid oder Brom in Gegenwart eines
chemischen Initiators, im allgemeinen Benzoylperoxid oder tert.-Butylperoxid, tert.-Butylperbenzoat
oder ein Azobis-Derivat, wie 2,2'-Azobis(isobutyronitril)
(nachfolgend als AIBN bezeichnet) oder 2,2'-Azobis(2,4-dimethylvaleronitril), wobei
das Lösungsmittel
ein C
5-C
7-Alkan,
ein halogenierter aliphatischer C
1-C
4-Kohlenwasserstoff, wie Dichlormethan oder
Tetrachlorkohlenstoff, ein C
1-C
4-Alkylester
der Essigsäure,
wie Ethylacetat, oder schließlich
ein aromatischer halogenierter Kohlenwasserstoff, wie Chlorbenzol,
ist, beschreiben.
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Diese Methoden besitzen gleichzeitig
Nachteile und Probleme, die gelegentlich dazu ausreichen, ihre Anwendung
in technischem Maßstab
auszuschlie- ßen.
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Beispielsweise erweist sich der Einsatz
von Peroxid-Derivaten als sehr schwierig, wenn nicht gefährlich,
angesichts des explosiven Charakters dieser Art von Produkten.
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Andererseits benötigen diese Verfahren relativ
kostspielige Verbindungen, wie die chemischen Initiatoren der Familie
der Azobis-Derivate, oder Produkte, die eine Umweltverschmutzung
darstellen, da sie zu unerwarteten Reaktionsnebenprodukten führen können oder
solchen, deren Recyclisierung schwierig ist.
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Als Folge davon besteht ein unbestreitbares
Interesse für
die Herstellung von 4'-Brommethyl-2-cyano-biphenyl
durch radikalische, umweltverträgliche
Reaktion ausgehend von einem Minimum von Verbindungen, welche Reaktion
kostengünstig
und nicht gefährlich
ist, mit Hilfe eines Verfahrens, welches frei ist von wesentlichen
Schwierigkeiten bei seiner technischen Umsetzung.
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Zur Lösung der oben angegebenen Probleme
kann die photochemische Initiierung einer Radikalreaktion, welche
eine chemische Initiierung ersetzt, aufgrund der damit erzielbaren
Vorteile eine besonders interessante Möglichkeit darstellen.
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Es ist in der Tat bekannt, daß die chemische
Initiierung:
- a) durch die Anwesenheit von Verunreinigungen
in den Ausgangsprodukten inhibiert werden kann ebenso wie eine chemische
Reaktion,
- b) abhängig
ist von der Temperatur; beispielsweise erfordern chemische Initiatoren,
wie Benzoylperoxid oder AIBN, eine Anwendungstemperatur, die vorzugsweise
oberhalb 60°C
liegt, insbesondere für
die Bromierung von OTBN,
- c) Zersetzungsprodukte liefert und demzufolge das Risiko von
Umweltverschmutzungen aufweist.
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Eine radikalische Reaktion für die Herstellung
von 4'-Brommethyl-2-cyano-biphenyl unter
Anwendung einer photochemischen Initiierung wurde in den Patentanmeldungen
JP 62-98683 und
EP 709369 vorgeschlagen.
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So erwähnt die Patentanmeldung JP
62-98683 die Möglichkeit
der photochemischen Reaktion von OTBN mit einem Bromierungsmittel
bei einer Temperatur von 0 bis 80°C,
vorzugsweise 10 bis 40°C,
und zwar in einem Fettsäureester
als Lösungsmittel,
wobei Ethylacetat insbesondere erwähnt wird.
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Weiterhin werden NBS und DBDMH als
bevorzugte Bromierungsmittel erwähnt
und in den Beispielen angesprochen. Wenn Brom ebenfalls als Bromierungsmittel
angesprochen wird, findet sich jedoch keinerlei Beispiel, welches
seine Anwendung erläutert.
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Orientierende Untersuchungen, die
im Rahmen der Ausarbeitung der vorliegenden Erfindung durchgeführt worden
sind, haben eine Reihe von Nachteilen zutage gebracht, die dieser
Verfahrensweise wegen der Art des verwendeten Lösungsmittels eigen sind. Man
beobachtet in der Tat, daß parasitäre Reaktionen
mit dem Lösungsmittel,
das heißt,
Ethylacetat, ablaufen, was zu einem erhöhten Verbrauch des Bromierungsmittels, insbesondere
des Broms, führt.
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In gleicher Weise offenbart die Patentanmeldung
EP 709369 ein Verfahren zur
Bromierung von OTBN, gemäß dem diese
Verbindung mit Brom bei einer Temperatur von 0 bis 100°C, vorzugsweise
20 bis 80°C,
und in Gegenwart eines chemischen Initiators, das heißt, eines
Azobis-Derivats oder von Benzoylperoxid in einem halogenierten Kohlenwasserstoff
oder einem C
5-C
7-Alkan
als Lösungsmittel
umgesetzt wird.
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Es wird weiterhin angegeben, daß die Bildung
von Radikalen durch eine einfache Photobestrahlung ohne die Verwendung
eines Radikalinitiators sichergestellt werden kann.
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Es werden jedoch keine präzisen Angaben
gemacht bezüglich
der Verfahrensbedingungen für
die Durchführung
des Verfahrens, welches auch in keiner Weise durch Beispiele substantiiert
wird.
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Im Rahmen der vorliegenden Erfindung
wurde der Versuch unternommen, diese radikalische photochemische
Reaktion durchzuführen.
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Es hat sich gezeigt, daß die Bromierung
von OTBN mit Brom unter Bestrahlung mit Licht bei Temperaturen unterhalb
50°C in
dem üblicherweise
für diese
Art von Reaktion verwendeten Lösungsmitteln
langsam verläuft.
Beispielsweise erfordert die Reaktion bei 40°C in Dichlormethan mindestens
3 Stunden, während
die Reaktionszeit bei 0°C
mehr als 6 Stunden beträgt.
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Angesichts der Tatsache, daß die Selektivität dieser
radikalischen Bromierung zu dem monobromierten Derivat zum Nachteil
des entsprechenden dibromierten Derivats mit abnehmender Temperatur
zunimmt, erscheint es wesentlich, bei Temperaturen von 45°C oder darunter
zu arbeiten.
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Es sei ebenfalls auf das Patent
EP 336567 Bezug genommen,
welches ein Verfahren zur photochemischen Bromierung eines Alkylarens
mit Hilfe von Bromwasserstoff/Wasserstoffperoxid in einem zweiphasigen
Medium, welches aus einer wäßrigen Phase
und einer organischen Phase gebildet ist, und bei einer Temperatur
von 20 bis 80°C,
vorzugsweise 60 bis 70°C,
betrifft.
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Das Verfahren dieses Patents kann
insbesondere angewandt werden auf die Bromierung des α-Kohlenstoffatoms
einer an einen Benzolring, der seinerseits eine desaktivierende
Gruppe, wie eine Cyanogruppe, aufweist, gebundenen Alkylgruppe.
Jedenfalls ist die Bromierung von OTBN in diesem Patent weder beschrieben
noch nahegelegt.
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Als Folge von vorausgehenden Untersuchungen,
die im Verlaufe der Ausarbeitung der vorliegenden Erfindung durchgeführt worden
sind, konnte gezeigt werden, daß das
in diesem Patent beschriebene Verfahren, wenn es auf die Bromierung
von OTBN angewandt wird, zur Erzielung hoher Umwandlungsausbeuten sehr
lange Kontaktzeiten erforderlich macht.
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Es hat sich nunmehr in überraschender
Weise gezeigt, daß es
möglich
ist, die Verbindungen der Formel I, insbesondere 4'-Brommethyl-2-cyano-biphenyl
mit Hilfe einer quasi augenblicklichen radikalischen photochemischen
Bromierungsreaktion unter Vermeidung der Nachteile und Probleme
der herkömmlichen
Verfahren zu erhalten.
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Erfindungsgemäß erhält man die Biphenyl-Derivate
der Formel I durch Umsetzen eines Biphenyl-Derivats der allgemeinen
Formel:
in der R die oben angegebenen
Bedeutungen besitzt, insbesondere eine Cyanogruppe, mit einem Bromierungsmittel
ausgewählt
aus Brom, N-Bromacetamid, N-Bromphthalimid,
N-Brommaleinimid, einem N-Bromsulfonamid, N-Bromsuccinimid, 1,3-Dibrom,5,5-dimethylhydantoin
und einem Bromwasserstoffsäure/Alkalimetallbromat-System
in einem zweiphasigen Medium unter der Einwirkung der Bestrahlung
mit Licht.
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Das bei dem obigen Verfahren verwendete
zweiphasige Medium wird gebildet aus Wasser und einem oder mehreren
mit Wasser nicht mischbaren organischen Lösungsmitteln, die aus den Lösungsmitteln
ausgewählt
werden, die allgemein bei radikalischen Reaktionen verwendet werden
und geringe Möglichkeiten
der Wechselwirkung mit dem Bromierungsmittel aufweisen.
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Solche Lösungsmittel können beispielsweise
halogenierte, aliphatische C1-C4-Kohlenwasserstoffe, wie
Dichlormethan, Dichlorethan, Chloroform, Tetrachlorkohlenstoff,
Tetrachlorethan oder halogenierte aromatische C6-C10-Kohlenwasserstoffe, wie Chlorbenzol oder
Dichlorbenzol, sein.
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Dichlormethan bildet das bevorzugte
organische Lösungsmittel.
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Das in Rede stehende zweiphasige
Medium umfaßt üblicherweise
0,1 bis 1 Volumen Wasser pro Volumen des organischen Lösungsmittels
und wird in einer Menge von 3 bis 30 Volumenäquivalenten pro Gewichtsäquivalent
der Verbindung der Formel II, und insbesondere OTBN, eingesetzt.
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Das Bromierungsmittel wird bei der
Reaktion in Mengen von 0, 5 bis 1,4 Moläquivalenten pro Moläquivalent
der Formel II, vorzugsweise 0,9 bis 1,2 Moläquivalenten und noch bevorzugter
0,95 bis 1,1 Moläquivalenten
verwendet. [0035] Bei einer Menge des Bromierungsmittels von mehr
als 1,2 Äquivalenten
nimmt die Neigung der Bildung des entsprechenden Dibrom-Derivats
merklich zu.
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Dieses Bromierungsmittel ist Brom
oder eine Brom enthaltende organische Verbindung ausgewählt aus
N-Bromacetamid, N-Bromphthalimid, N-Brommaleinimid, einem N-Bromsulfonamid,
N-Bromsuccinimid (NBS) und 1,3-Dibrom-5,5-dimethylhydrantoin (DBDMH).
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Besonders bevorzugte Bromierungsmittel
sind insbesondere NBS, DBDMH und Brom.
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Alternativ kann das Bromierungsmittel
ein aus Bromwasserstoffsäure
und einem Alkalimetallbromat, vorzugsweise Natriumbromat, gebildetes
System sein.
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In diesem Fall wird das Alkalimetallbromat
in einer Menge von 0,3 bis 0,4 Moläquivalenten pro Moläquivalent
der Verbindung der Formel II eingesetzt. [0040] Die erfindungsgemäße Reaktion
wird üblicherweise bei
einer Temperatur zwischen 0°C
und 45°C
durchgeführt.
Eine bevorzugte Temperatur liegt zwischen 0°C und Raumtemperatur (etwa 20
bis 25°C),
insbesondere zwischen 0°C
und 15°C.
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Bei Temperaturen oberhalb 50 bis
60°C ist
eine relativ starke Verringerung der Selektivität bezüglich der Verbindung der Formel
I zugunsten der entsprechenden dibromierten Verbindung festzustellen.
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Um die Bildung des für die Initiierung
der erfindungsgemäßen Reaktion
erforderlichen radikalischen Broms auszulösen, bestrahlt man die Reaktionsmischung
mit einer geeigneten Lichtquelle, welche Strahlung mit einer Wellenlänge von
weniger als 600 nm aussendet. Man kann einen signifikanten Anteil
von wirksamen Strahlungen mit Hilfe von Lampen erzielen, deren Hauptemission
im Bereich von 350 bis 600 nm liegt.
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So kann man eine Mitteldruck-Quecksilberdampflampe
verwenden, die überwiegend
in diesem Wellenlängenbereich
emittiert.
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Die Ausgestaltung des für die Durchführung des
erfindungsgemäßen Verfahrens
eingesetzten Reaktionsgefäßes trägt ebenfalls
in signifikanter Weise zu der Wirksamkeit der Bestrahlung bei, ebenso
wie andere Faktoren, wie das Verhältnis des Reaktionsvolumens
zu der bestrahlten Oberfläche
oder dem Abstand der Lichtquelle von dem Reaktionsmedium.
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Die Auswahl der Geometrie dieses
Reaktionsgefäßes ist
weiterhin mit der Möglichkeit
verbunden, die Lampe in der für
die Optimierung der Bestrah lung am besten geeigneten Weise anzuordnen.
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So kann man beispielsweise das Reaktionsgefäß in Form
eines einfachen U-förmigen
Rohres oder eines Spiralrohres einsetzen, um in dieser Weise das
Beleuchtungssystem in der unmittelbaren Nähe dieses Reaktionsgefäßes anzuordnen.
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Vorzugsweise wählt man einen Typ von Reaktionsgefäß, der die
Möglichkeit
eröffnet,
die Lampe koaxial anzuordnen, beispielsweise ein Reaktionsgefäß in Schlangenform
oder mit einer Ringrohrstruktur.
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Um weiter die Lichtbestrahlungsverluste
zu verringern, kann man auch Reflektoren vorsehen.
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Darüber hinaus ist es wesentlich,
jene Faktoren zu berücksichtigen,
die dazu geeignet sind, die Wirksamkeit des Lichtflusses pro Einheit
der zu bestrahlenden Oberfläche
zu beeinflussen, wobei man auf Reaktionsgefäße zurückgreifen kann, deren Ausgestaltung
hierfür
am besten geeignet ist.
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Als Folge davon wird die für die Durchführung des
erfindungsgemäßen Verfahrens
bestimmte Vorrichtung in der Weise ausgewählt oder modifiziert, daß die Volumina
der Reaktionsmischung, welche nicht direkt der Lichtstrahlung ausgesetzt
sind, gering oder nicht vorhanden sind. Hierzu erstreckt sich die
Auswahl des Reaktionsgefaßes
vorzugsweise auf Modelle vom Ring-Typ oder in Form einer Schlange,
um in dieser Weise die Lampe in koaxialer Weise anzuordnen.
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Insbesondere wird ein System vorgesehen,
welches dazu in der Lage ist, eine wirksame Bewegung oder Turbulenz
der Reaktionsmischung sicherzustellen, um in dieser Weise die Möglichkeiten
des Hindurchführens
dieser Mischung durch einen beleuchteten Bereich des Reaktionsgefäßes zu steigern.
[0052] Das in dieser Weise beschriebene erfindungsgemaße Verfahren
läuft in
Abhängigkeit
von der angewandten Reaktionstemperatur und der Dauer der Phase
der Zuführung
der Reaktionsteilnehmer während
etwa 1 bis 2 Stunden ab und in der Mehrzahl der Fälle im Verlaufe
von etwa 1,5 Stunden.
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So ist die Reaktion bei Temperaturen
im Bereich von 35°C
bis 45°C
im Verlaufe einer Stunde beendet, was der Dauer der Zuführung des
oder der Reaktionsteilnehmer, das heißt des Bromierungsmittels oder
einer Mischung aus dem Bromierungsmittel und der Verbindung der
Formel II, zu dem Reaktionsmedium entspricht.
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Andererseits ist die Reaktion bei
Temperaturen von etwa 0°C
bis etwa 15°C
im Verlaufe von etwa 1,5 Stunden beendet, wenn die Dauer der Zugabe
der Reaktionsteilnehmer ebenfalls etwa 1 Stunde benötigt.
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Demzufolge beobachtet man, daß die erfindungsgemäße Reaktion
bei Temperaturen im Bereich von 35°C bis 45°C und insbesondere der Rückflußtem peratur
von Dichlormethan, quasi augenblicklich abläuft. Andererseits bleibt die
Dauer der Reaktion bei Temperaturen von etwa 0°C bis etwa 15°C durchaus
verträglich mit
einer technischen Anwendung.
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Beispielsweise wurde die Photobromierung
von OTBN mit Brom bei einer Temperatur von 40°C entweder in Dichlormethan
allein oder in einem zweiphasigen erfindungsgemäßen Medium, welches aus Wasser und
Dichlormethan gebildet ist, durchgeführt im Hinblick auf die Bildung
von 4'-Brommethyl-2-cyanobiphenyl, welches
nachfolgend als Verbindung A bezeichnet wird.
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In beiden Fällen wurden die gleichen Reaktionsbedingungen
angewandt und die Zuführung
des Broms zu dem OTBN enthaltenden Reaktionsmedium wurde im Verlaufe
von etwa 1 Stunde durchgeführt.
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Hierbei wurden die folgenden Ergebnisse
ausgedrückt
als % OTBN, der Verbindung A und von 4'-Dibrommethyl-2-cyanobiphenyl (nachfolgend
als "dibromierte
Verbindung" bezeichnet)
in den folgenden Reaktionsmedien erzielt:
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a)
In Dichlormethan allein
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b)
In dem erfindungsgemäßen zweiphasigen
Medium
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Diese Ergebnisse zeigen:
- – daß die erfindungsgemäße Reaktion
bei der angewandten Temperatur augenblicklich erfolgt, da die Endausbeute
praktisch nach der Beendigung der Zuführung der Reaktionsteilnehmer
erzielt wird,
- – daß das Verfahren
des Standes der Technik mindestens 3 Stunden erforderlich macht
zur Erzielung einer Ausbeute an der Verbindung A, die in die Nähe kommt
der Ausbeute, die man bei der Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens
nach 1 Stunde erzielt.
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Weitere Vergleichsversuche für die Photobromierung
von OTBN wurden bei 10°C
in einem zweiphasigen Wasser/Dichlormethan-Medium mit einem Bromwasserstoffsäure/Natriumbromat-System
als Bromierungsmittel im Vergleich zu einem Bromwasserstoffsäure/Wasserstoffperoxid-System
durchgeführt.
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Die Ergebnisse haben gezeigt, daß die Reaktion
mit dem System Bromwasserstoffsäure/Wasserstoffperoxid
nach 1,5 Stunden nur zu einer Umwandlung von 20% OTBN zu der Verbindung
A führt.
Im Gegensatz dazu beobachtet man bei den gleichen Bedingungen nach
ebenfalls 1,5 Stunden einen Umwandlungsgrad von 85% OTBN zu der
Verbindung A. Darüber
hinaus erweist sich die Bromierung unter Verwendung von Bromwasserstoffsäure/Natriumbromat
als quasi augenblicklich.
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Weiterhin haben diese Ergebnisse
erwiesen, daß am
Ende der Reaktion die Selektivität
für die
Verbindung A bei dem System Bromwasserstoffsäure/Natriumbromat besser ist
als bei dem System Bromwasserstoffsäure/Wasserstoffperoxid.
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Schließlich können die mit Hilfe des erfindungsgemäßen Verfahrens
erhaltenen einfach-bromierten Derivate der Formel I mit Hilfe klassischer
Verfahrensmethoden aus dem Reaktionsmedium isoliert werden, beispielsweise
durch Dekantieren der organischen Phase, Entfernen des Lösungsmittels
und gegebenenfalls Umkristallisation in einem geeigneten Lösungsmittel,
oder aber auch mit Hilfe von chromatographischen Methoden.
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Das erfindungsgemäße Verfahren kann in unterschiedlicher
Weise durchgeführt
werden, wobei, je nachdem, diskontinuierlich oder kontinuierlich
gearbeitet werden kann.
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Beispielsweise kann man die erfindungsgemäße Herstellung
der Verbindungen der Formel I auch unter Anwendung einer diskontinuierlichen
Phase durchführen:
- 1) Entweder durch vollständige Beschickung des Reaktionsgefaßes mit
den verschiedenen Bestandteilen des zweiphasigen Mediums sowie den
Reaktionsteilnehmern, das heißt,
dem Substrat der Formel II und dem Bromierungsmittel, und Bestrahlen
des Reaktionsmediums,
- 2) oder man kann die verschiedenen Bestandteile des zweiphasigen
Mediums zuführen
und diesem unter Bestrahlung gehaltenen Medium eine Mischung der
Reaktionsteilnehmer, gegebenenfalls in Lösung oder Suspension in dem
organischen Lösungsmittel
zuführen,
- 3) oder man kann andererseits das Bromierungsmittel gegebenenfalls
in Lösung
oder Suspension in dem organischen Lösungsmittel in das unter Bestrahlung
gehaltene Reaktionsmedium eintropfen, wobei das Medium die zweiphasige
Mischung bildet, die das Substrat der Formel II enthält. Im Fall
eines Bromierungsmittels, welches aus Bromwasserstoffsäure und
einem Alkalimetallbromat gebildet ist, kann man auch die Bromwasserstoffsäure in ein
unter Lichtbestrahlung gehaltenes Reaktionsmedium eintropfen, welches
Medium aus der zweiphasigen Mischung, Alkalimetallbromat und dem
Substrat der Formel II gebildet ist.
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Zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens
mit Hilfe einer diskontinuierlichen Verfahrensführung kann man eine Vorrichtung
anwenden, welche ein Reaktionsgefäß klassischer Art umfaßt, das
mit einem doppelten Heiz- oder
Kühlmantel
versehen ist und in der Weise ausgelegt ist, daß die Lichtquelle vorzugsweise
in das Reaktionsmedium eingetaucht werden kann.
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Im Rahmen der Durchführung des
erfindungsgemäßen Verfahrens
hat sich gezeigt, daß sich
eine Steigerung der Selektivität
bezüglich
des monobromierten Derivats der Formel I ergibt, wenn die Reaktionstemperatur
erniedrigt wird und wenn die Reaktionsteilnehmer vollständig vor
der Zuführung
in das Reaktionsgefäß vermischt
werden.
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Die Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens
durch Zuführung
der Mischung der Reaktionsteilnehmer, wie sie bei dem oben beschriebenen
diskontinuierlichen Verfahrensweisen 2) und 3) vorgesehen ist, erfordert
eine quasi perfekte Steuerung der Menge des photochemischen Initiators,
um die Kinetik der Reaktion unter Kontrolle halten zu können. Da
die Leistung der für
diese photochemische Initiierung verantwortlichen Lampen nicht gesteuert
werden kann, hat es sich als notwendig erwiesen, kleine Volumen
dieser Mischung zu bestrahlen, deren Temperatur man leichter steuern
kann.
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Aufgrund dieser Einschränkungen
kann man in günstiger
Weise eine Durchführung
des erfindungsgemäßen Verfahrens
in kontinuierlicher Phase vorsehen.
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So kann man die Bromierungsreaktion
in kontinuierlicher Phase durchführen
durch Zirkulieren der Reaktionsteilnehmer, des Bromierungsmittels
und des Biphenyl-Derivats der Formel II in einem Röhrenreaktor
mit Kolbenausstoß ("plug-flow reactor"), das heißt durch
einen Ausstoß derart,
daß jedes
Flüssigkeitselement
das Reaktionsgefäß durchläuft ohne
Vermischen mit dem vorhergehenden oder dem folgenden, wobei dieses
Reaktionsgefäß mit Licht
bestrahlt und bei einer Temperatur zwischen 0°C und 45°C, beispielsweise bei einer Tem peratur
zwischen 0°C
und Raumtemperatur, vorzugsweise einer Temperatur zwischen 0°C und 15°C, gehalten
wird.
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Hierzu kann man mit Vorteil eine
geeignete Vorrichtung verwenden, die beispielsweise eine Zuführung mit
gesteuertem Durchsatz in ein zweiphasiges Medium einer Lösung oder
Suspension des Substrats der Formel II und des Bromierungsmittels,
gegebenenfalls in dem ausgewählten
organischen Lösungsmittel,
ermöglicht,
wobei der Durchsatz durch eine Anordnung aus einer Dosierpumpe und
einem Durchsatzsteuerer, der mit einer Waage verbunden ist, gesteuert
wird. Diese Vorrichtung wird weiterhin durch ein Reaktionsgefäß ergänzt, das
einen Einlauf zur Zuführung
der verschiedenen Bestandteile des Reaktionsmediums und einen Auslauf
zum Abziehen der in der Reaktion gebildeten Produkt versehen ist.
Dieses Reaktionsgefäß, welches das
zweiphasige Medium aufzunehmen bestimmt ist, wird aus einem Rohr,
beispielsweise aus Glas oder Quarz, vorzugsweise in Form einer Spirale,
gebildet, welches in eine Heiz- oder Kühlflüssigkeit eingetaucht ist, beispielsweise
ein gegebenenfalls Glykol enthaltendes Wasserbad, dessen Temperatur
mit Hilfe eines Kryothermostaten gesteuert wird.
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Bei einer solchen Vorrichtung kann
man, wenn das Reaktionsgefäß eine Spiralform
aufweist, die für die
Lichtbestrahlung des Reaktionsmediums erforderliche Lampe, beispielsweise
eine Quecksilberdampflampe, außerhalb
oder vorzugsweise im Inneren der mit Hilfe dieses Reaktionsgefäßes gebildeten
röhrenförmigen Volumens
anordnen, jedoch immer in der unmittelbaren Nähe davon.
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Gewisse bei dem erfindungsgemäßen Verfahren
verwendete Bromierungsmittel können
wasserlösliche
Nebenprodukte ergeben. Dies ist insbesondere der Fall bei DBDMH,
welches wasserlösliches
5,5-Dimethylhydantoin (nachfolgend als DMH bezeichnet) ergibt, welches
jedoch in dem Medium kristallisiert, wenn der Umwandlungsgrad der
Verbindung der Formel II zu der einfach-bromierten Verbindung der
Formel I mehr als 80% beträgt.
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Diese Kristallisation führt zu Phänomenen
des Verstopfens des Röhrenreaktors
und damit zu Störungen
des Kolbenausstoßes
des Reaktionsmediums.
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Demzufolge kann man vorsehen, das
erfindungsgemäße Verfahren
mit Vorteil durch eine kontinuierliche Maßnahme der Extraktion der bei
der Bromierungsreaktion gebildeten wasserlöslichen Nebenprodukte, ihrer
Entfernung aus dem Reaktionsmedium und erforderlichenfalls ihrer
Rückgewinnung
durchzuführen.
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Demzufolge bewirkt man bei einer
bevorzugten Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Verfahrens gleichzeitig
und in kontinuierlicher Phase die Bromierungsreaktion und die Extraktion
der bei dieser Reaktion gebildeten was serlöslichen Nebenprodukte, welche
Nebenprodukte man anschließend
aus dem Reaktionsmedium entfernt.
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Hierzu verwendet man mit Vorteil
einen Röhrenreaktor
mit Kolbenausstoß,
der aus einer Flüssig/Flüssig-Extraktionskolonne
gebilet ist.
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Diese Maßnahmen können mit Hilfe einer Methode
geführt
werden, welche einerseits die Bromierungsreaktion in kontinuierlicher
Phase durch Zirkulieren der durch das organische Lösungsmittel
und die Reaktionsteilnehmer gebildete Reaktionsmischung in einem
Röhrenreaktor
mit Kolbenausstoß,
der aus einer mit Licht bestrahlten Flüssig/Flüssig-Extraktionskolonne gebildet
wird und bei einer Temperatur zwischen 0°C und 45°C, beispielsweise bei einer
Temperatur zwischen 0°C
und der Raumtemperatur, vorzugsweise bei einer Temperatur zwischen
0°C und
15°C gehalten
wird, bewirkt und andererseits die gleichzeitige und kontinuierliche
Extraktion der wasserlöslichen
Nebenprodukte durch das Wasser des zweiphasigen Mediums, welches
im Gegenstrom zu der Reaktionsmischung in der Kolonne zirkuliert,
sowie die Entfernung der in Rede stehenden wasserlöslichen
Nebenprodukte aus dem Reaktionsmedium.
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Diese Methode ermöglicht insbesondere die Erhöhung der
Selektivität
der Bromierungsreaktion und die Verbesserung der Wärmesteuerung
durch, falls erforderlich, die Beseitigung der durch die Lampe und
die Reaktion freigesetzte Wärme.
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Ein weiterer Gegenstand der Erfindung
bezieht sich demzufolge auf eine Photobromierungs-Vorrichtung zur
Durchführung
des erfindungsgemäßen Verfahrens
in kontinuierlicher Phase, welche einen Röhrenreaktor mit Kolbenausstoß umfaßt, der
aus einer Flüssig/Flüssig-Extraktionskolonne
gebildet ist, die mit Licht bestrahlt und bei einer Temperatur zwischen
0°C und
45°C, beispielsweise
bei einer Temperatur zwischen 0°C und
Raumtemperatur, vorzugsweise bei einer Temperatur zwischen 0°C und 15°C, gehalten
wird.
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Weitere Eigenschaften und Vorteile
ergeben sich aus der folgenden Beschreibung eines nicht einschränkenden
Beispiels einer Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Vorrichtung
unter Bezugnahme auf die in der beigefügten Zeichnung dargestellten
Figur, die eine schematische Darstellung einer solchen kontinuierlich
betriebenen Photobromierungs-Vorrichtung zeigt.
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Die beschriebene Vorrichtung ist
besonders geeignet für
die Durchführung
eines Verfahrens, bei dem als mit Wasser nicht mischbare Lösungsmittel
aliphatische oder aromatische halogenierte Kohlenwasserstoffe eingesetzt
werden.
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Wie aus dieser Figur hervorgeht,
umfaßt
die Vorrichtung ein Reaktionsgefäß (1),
das eine Flüssig/Flüssig-Extraktionskolonne,
beispielsweise aus Glas oder Quarz, bildet.
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Dieses Reaktionsgefäß wird gebildet
aus einem ringförmigen
Behälter
(2) mit vertikaler Achse, der durch eine Innenwand (3)
und eine im Abstand davon angeordnete Außenwand (4) begrenzt
wird. In seinen oberen bzw. unteren Abschnitten weist der Behälter (2)
zwei Dekantiereinrichtungen (2a) und (2b) oder
Ruhezonen, die die Trennung der beiden Phasen ermöglichen,
auf. Zwei Scheiben (7) und (5) verschließen die
unteren bzw. oberen Enden des Behälters (2). Die Außenwand
(4) steht in ihrem mittleren Abschnitt mit einem Wärmeaustauscher
(6) in Kontakt. Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung ist der ringförmige
Behälter
(2) in seinem äußeren mittleren
Abschnitt mit einer doppelten Hülle
versehen, in der eine Kühl- oder
Heizflüssigkeit
fließt,
beispielsweise eine Glykol enthaltende wäßrige Lösung.
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Die Innenwand (3) und die
Scheiben (7) und (5) begrenzen einen inneren Behälter (9),
in dem eine photochemische Lampe (10) angeordnet ist, beispielsweise
eine Quecksilberdampflampe, die mit einer (nicht dargestellten)
Hülle versehen
ist, in der eine Kühlflüssigkeit
fließt,
beispielsweise entionisiertes Wasser. Alternativ besitzt die photochemische
Lampe (10) keine solche doppelte Hülle. In diesem Fall kann die
Kühlung
dieser Lampe durch Zirkulieren von hierzu vorgesehener Flüssigkeit
in dem Behälter
(9) sichergestellt werden.
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Die Lampe (10) ist durch
die Scheibe (5) hindurchgeführt, an der sie befestigt ist.
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Das Reaktionsgefäß umfaßt weiterhin am Kopf der Kolonne
eine Versorgungsleitung (12) zur Zuführung der Reaktionsteilnehmer
und des organischen Lösungsmittels
sowie eine Versorgungsleitung für
Wasser (13) am Fuß der
Kolonne. Die Versorgungsleitung für Wasser (13) durchdringt
die Scheibe (7) und endet in der unteren Dekantiereinrichtung
(2b) des Behälters
(2) unterhalb des Niveaus der Lampe (10). Die
Versorgungsleitung (12) durchdringt die Scheibe (5)
und endet in der oberen Dekantiereinrichtung (2a) des Behälters (2).
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Das Reaktionsgefäß umfaßt weiterhin einen Auslaß (14)
für die
wäßrige Lösung zum
Abziehen der wasserlöslichen
Nebenprodukte. Dieser Auslaß ist
am Kopf der Kolonne angeordnet und besteht beispielsweise aus einer
Abziehleitung, welche die äußere Wand
(4) des Behälters
(2) in der oberen Dekantiereinrichtung (2a) durchdringt.
Eine Leitung (15) zum Abziehen der Reaktionsprodukte ist
ebenfalls durch die Scheibe (7) geführt. Die Oberflächen der
Innenwand (3) und der Außenwand (4) des Behälters (2)
umfassen vorzugsweise Vorsprünge,
die beispielsweise in Form von dachziegelartig angeordneten Halbscheiben
längs des
mittleren Abschnitts des Behälters
(2) vorgesehen sind und Leitplatten (18) bilden.
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Diese Halbscheiben sind aus einem
inerten Material gebildet, beispielsweise einem geeigneten Kunststoffmaterial,
wie Polytetrafluorethylen. Alternativ kann die Auskleidung in Form
von Leitplatten aus Kronen oder Scheiben gebildet sein, die durch
(nicht dargestellte) Halterungen getragen werden, die an den Scheiben (5)
und (7) befestigt sind, wobei der Raum zwischen den Kronen
oder Scheiben durch Halterungen definierter Höhe gesteuert werden kann.
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Darüber hinaus kann die Photobromierungsvorrichtung
stromaufwärts
der Versorgungsleitung (12) mit einem Vorratsbehälter (8)
zur Lagerung der Reaktionsteilnehmer und des organischen Lösungsmittels
und stromabwärts
der Abziehleitung (15) mit einem zweiten Vorratsbehälter (16)
zur Lagerung der im Verlaufe der Reaktion gebildeten bromierten
Produkte nach dem Abziehen ausgerüstet sein.
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Mit Vorteil umfaßt diese Vorrichtung eine Flüssigkeitssperre
(17), die unmittelbar am Auslaß der Kolonne und stromabwärts der
Abziehleitung (15) angeordnet ist und mit dem Vorratsbehälter (16)
in Reihe geschaltet ist. Diese Flüssigkeitssperre dient dazu,
die organische Phase kontinuierlich in dem Behälter (2) zu halten,
um die Photobromierung mit dem Kolbenausstoß durchzuführen, wobei Wasser die disperse
Phase bildet.
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Diese mit Hilfe der Leitbleche erhaltene
Dispersion wird weiterhin durch Pulsieren der Reaktionsmischung,
welches durch eine Dosierpumpe (11), beispielsweise einer
Membranpumpe, bewirkt wird, die mit der unteren Dekantiereinrichtung
(2b) des Behälters
(2) verbunden ist, verbessert.
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Bei der Anwendung dieser Vorrichtung
wird der Behälter
(2) zuvor mit dem organischen Lösungsmittel gefüllt. Die
Lampe (10) wird eingeschaltet und ihr Kühlkreislauf in Gang gebracht.
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Wenn vorhanden, wird die Dosierpumpe
(11) in Betrieb genommen, um ein Pulsieren der Reaktionsmischung
in dem Behälter
(2) sicherzustellen.
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Der Behälter (2) wird anschließend mit
Hilfe des entsprechenden Heiz- oder
Kühlsystems
auf die gewünschte
Temperatur gebracht.
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Dann bewirkt man die kontinuierliche
Versorgung der Kolonne mit Wasser einerseits und mit der organischen
Lösung
der Reaktionsteilnehmer andererseits.
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Die Anwendung der in dieser Weise
ausgebildeten Einrichtung zur gleichzeitigen Bromierung und Extraktion
für die
Durchführung
des erfindungsgemäßen Verfahrens
in kontinuierlicher Phase ermöglicht
den Erhalt der monobromierten Derivate der Formel I mit einer ausgezeichneten
Selektivität,
wobei der Umwandlungsgrad der Verbindung der Formel II zu der gewünschten
Verbindung besonders hoch ist.
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Beispielsweise liegt der Umwandlungsgrad
von OTBN zu 4'-Brommethyl-2-cyanobiphenyl
bei 90% oder darüber,
während
die Selektivität
für die
gewünschte
Verbindung zwischen 85 und 90% liegt, während der Gehalt an der entsprechenden
dibromierten Verbindung weniger als 10% beträgt und im allgemeinen im Bereich
von 5 bis 7% liegt.
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Von den bei der Reaktion gebildeten
Nebenprodukten können
jene, die sich durch eine Zersetzung des Bromierungsmittels ergeben
haben, mit Vorteil zurückgewonnen,
wieder rückgebildet
und beispielsweise in das erfindungsgemäße Verfahren zurückgeführt werden.
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Dies ist insbesondere der Fall bei
DMH, einem wasserlöslichen
Produkt, das sich bei der Zersetzung von DBDMH bildet. Dieses Produkt
kann nach der Rückumwandlung
in DBDMH, beispielsweise durch Behandlung mit Brom in basischem
Medium, insbesondere bei einer kontinuierlichen Durchführung des
erfindungsgemäßen Verfahrens
recyclisiert werden.
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Beispielsweise liefert eine solche
Behandlung in Gegenwart von Natriumhydroxid oder Natriumcarbonat
bei 10°C
91 bis 92% DBDMH mit einer Reinheit von mehr als 99%.
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Diese Möglichkeit der Wiedergewinnung
und Recyclisierung der Reaktionsnebenprodukte nach deren Abziehen
erhöht
das Interesse an der Durchführung
des erfindungsgemäßen Verfahrens
in kontinuierlicher Phase, wie sie oben beschrieben worden ist,
da hierbei als Bromierungsreaktor mit Kolbenausstoß eine Flüssig/Flüssig-Extraktionskolonne
eingesetzt wird.
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Die folgenden nicht einschränkenden
Beispiele dienen der Erläuterung
der Erfindung.
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Bei diesen Beispielen wurde der Verlauf
der Reaktion durch Hochleistungsflüssigkeitschromatographie, nachfolgend
HPLC, des in Acetonitril verdünnten
Reaktionsmediums überwacht.
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Weiterhin wird 4'-Dibrommethyl-2-cyanobiphenyl, das ebenfalls
im Verlaufe der Bromierungsreaktion gebildet wird, als "dibromierte Verbindung" bezeichnet.
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BEISPIEL 1
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4'-Brommethyl-2-cyanobiphenyl
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Man beschickt ein 2 Liter-Glasreaktionsgefäß, welches
mit einem Doppelmantel, der mit einem Kryothermostat verbunden ist,
der die Steuerung der Innentemperatur ermöglicht, einem Turbinenrührer, einer
Mitteldruck-Quecksilberdampflampe (Leistung: 150 Watt) ausgerüstet ist,
die in einem Tauchrohr angeordnet ist, welches durch die Zirkulation
von Wasser in einem Doppelmantel gekühlt wird, mit 200 g (1, 036
Mol) OTBN, 1000 ml Dichlormethan und 500 ml Wasser, und bewegt die
Beschickung.
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Man schaltet die Lampe ein, erhitzt
das Reaktionsmedium dadurch bis zum Sieden und gibt dann unter Steuerung
des Durchsatzes im Verlaufe von 1 Stunde eine Suspension von 162,2
g (0,567 Mol) DBDMH in 200 ml Dichlormethan zu.
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Man hält das Medium während der
Zufuhr und anschließend
während
einer weiteren Stunde am Rückfluß. Man kühlt die
Reaktionsmischung auf zwischen 20 und 25°C ab, unterbricht die Bewegung
der Flüssigkeit und
läßt sie während 30
Minuten absitzen.
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Man entfernt die überstehende wäßrige Phase
und wäscht
die organische Phase 2-mal mit 2000 ml Wasser.
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Eine HPLC-Überprüfung zeigt die folgenden Ergebnisse:
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Man isoliert dann die gewünschte Verbindung
nach der teilweisen Beseitigung des Dichlormethans, gibt 250 ml
Methyl-tert.-butylether zu, entfernt das Dichlormethan, wobei man
das Volumen durch sukzessive Zugabe von 250 ml-Portionen von Methyl-tert.-butylether
(Endgehalt an Dichlormethan < 2,5)
konstant hält, kühlt auf
20°C ab,
filtriert, saugt ab, wäscht
mit 150 ml und dann 70 ml Methyl-tert.-butylether und trocknet im Vakuumofen
bei 50°C.
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In dieser Weise erhält man 224,5
g 4'-Brommethyl-2-cyanobiphenyl
in Form eines beigefarbenen Pulvers.
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Ausbeute: 79,6%
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BEISPIEL 2
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4'-Brommethyl-2-cyanobiphen
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Man beschickt ein Glas-Reaktionsgefäß, wie es
in Beispiel 1 beschrieben ist, mit 150 g (0,776 Mol) OTBN, 700 ml
Dichlormethan und 300 ml Wasser und rührt das Ganze dann bei 300
min–1.
Man schaltet die Quecksilberdampflampe ein und gibt dann unter Steuerung
der Zufuhrmenge im Verlaufe von etwa 1 Stunde eine Lösung von
124 g (0,776 Mol) Brom in 200 ml Dichlormethan zu. Man hält das Medium
während
der gesamten Zugabedauer am Rückfluß.
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Eine nach 57 Minuten durchgeführte Überprüfung durch
HPLC zeigt, daß das
Medium folgendes enthält:
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Man hält das Reaktionsmedium während 1
weiteren Stunde am Rückfluß, kühlt dann
auf 20 bis 25°C ab,
unterbricht das Rühren
und laßt
während
30 Minuten absitzen.
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Man zieht die obenstehende wäßrige Phase
ab und wäscht
die organische Phase 2-mal mit Wasser.
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Eine erneute Überprüfung durch HPLC ergibt nach
einer Reaktionszeit von 2 Stunden die folgenden Ergebnisse:
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BEISPIEL 3
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4'-Brommethyl-2-cyanobiphenyl
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Man beschickt ein Glas-Reaktionsgefäß, wie es
in Beispiel 1 beschrieben ist, mit 200 g (1,036 Mol) OTBN, 900 ml
Dichlormethan und 400 ml Wasser und rührt das Ganze bei 380 min–1.
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Man kühlt das Medium auf eine Temperatur
zwischen 0°C
und 5°C
ab, schaltet dann die Quecksilberdampflampe ein, wobei man das Reaktionsmedium
bei der gleichen Temperatur hält.
Durch Steuern des Säuerungszuflusses
gibt man anschließend
im Verlaufe von etwa 1 Stunde eine Lösung von 165,4 g (1,03 Mol) Brom
in 300 ml Dichlormethan zu.
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Man hält das Medium während der
gesamten Zugabedauer bei einer Temperatur zwischen 0°C und 5°C.
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Am Ende der Zugabe, das heißt nach
58 Minuten, zeigt die Untersuchung des Reaktionsmediums durch HPLC,
daß dieses
folgendes enthält:
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Man setzt das Rühren fort, welches 30 Minuten
nach Beendigung der Zugabe ein orangefarbenes Medium ergibt, welches
folgendes enthält:
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60 Minuten nach Beendigung der Zugabe
enthält
dieses mittlerweile gelb gefärbte
Medium folgendes:
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BEISPIEL 4
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4'-Brommethyl-2-cyanobiphenyl
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Man beschickt ein 2 Liter-Glas-Reaktionsgefäß, wie es
in Beispiel 1 beschrieben ist, mit 250 g (1,29 Mol) OTBN, 1000 ml
Dichlormethan und 500 ml Wasser und rührt das Ganze dann bei 300
min–1.
Man kühlt das
Medium durch Zirkulation von Glykol-haltigem Wasser in dem Doppelmantel
auf 10°C
ab und gibt dann 64,9 g (0,43 Mol) Natriumbromat zu.
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Man schaltet die Quecksilberdampflampe
ein und beginnt dann mit der Zugabe von 222 g 47%-iger Bromwasserstoffsäure (was
104,4 g 100 %-iger Säure,
das heißt,
1,29 Mol entspricht) mit Hilfe einer Dosierpumpe und einer Durchsatzsteuerungseinrichtung
(Durchsatz = 222 g/h).
-
Nach Beendigung der Zugabe der Bromwasserstoffsäure, das
heißt
nach 60 Minuten, enthält
das orangegefärbte
Medium:
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Man rührt dieses Medium während weiterer
60 Minuten bei 10°C
und erhält
in dieser Weise eine Mischung, die folgendes enthält:
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BEISPIEL 5
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4'-Brommethyl-2-cyanobiphenyl
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a) Herstellung
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Man beschickt einen Vorratsbehälter mit
100 kg OTBN und 81,2 kg (1,1 Äquivalente)
DBDMH und gibt dann 2000 1 Dichlormethan zu.
-
Man rührt das Ganze bei 60 bis 80
min–1 und
hält die
Mischung bis zur vollständigen
Auflösung
bei 20°C
bis 25°C.
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b) Photobromierung
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Man verwendet für diese Maßnahme eine Vorrichtung, die
einen ring förmigen
Röhrenreaktor
mit Kolbenausstoß in
Form einer Flüssig/Flüssig-Extraktionskolonne
umfaßt,
wie es in der beigefügten
Figur dargestellt ist.
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Man beschickt diese Säule mit
Dichlormethan, regelt die Leistung er Lampe auf 8 kW, bringt den
Druck auf 0,3 bar und setzt den speziellen Kühlkreislauf mit entionisiertem
Wasser in Gang.
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Man schaltet die Lampe ein und nimmt
das Pulsierungssystem für
die Reaktionsmischung in der Kolonne in Betrieb, wobei man die Pulsationsfrequenz
auf 30 % (= 15 Hz) und eine Amplitude von 20 % einstellt.
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Man läßt Glykol-haltiges Wasser in
dem Doppelmantel der pulsierenden Kolonne zirkulieren und steuert
den Durchsatz an Glykol-haltigem Wasser, bis eine Temperatur von
10°C in
dem Dichlormethan-Medium erreicht ist.
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Dann beginnt man mit der kontinuierlichen
Beschickung der pulsierenden Kolonne zunächst mit entionisiertem Wasser
mit einem Durchsatz von 300 kg/h und anschließend einer gemäß dem obigen
Abschnitt a) hergestellten OTBN/DBDMH-Lösung in Dichlormethan mit einem
Durchsatz von 600 kg/h.
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Man behält diese Betriebsbedingungen
bis zur Erschöpfung
der Lösung
der Reaktionsteilnehmer in dem Dichlormethan bei und spült dann
den Vorratsbehälter,
der diese Lösung
enthalten hat, die Versorgungsleitung bis zu der Kolonne sowie diese
mit 200 1 Dichlormethan.
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Eine HPLC-Analyse zeigt, daß die Mischung
am Ende der Reaktion folgendes enthält:
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c) Isolierung
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Man isoliert dann die gewünschte Verbindung
durch Waschen der Lösung
der photobromierten Produkte in Dichlormethan mit einer wäßrigen verdünnten Natriumbisulfitlösung, Gewinnung
der organischen Phase durch Dekantieren, Vorkonzentrierung dieser
organischen Phase, Entfernung des Dichlormethans durch sukzessive
Zugaben von Methyl-tert.-butylether, Kristallisation der Suspension
bei 0°C
bis 3°C,
Filtration, Absaugen der Suspension, Waschen des erhaltenen Produkts
mit Methyl-tert.-butylether und Trocknen bei 40 bis 45°C.
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In dieser Weise erhält man reines
4'-Brommethyl-2-cyanobiphenyl
mit einer Ausbeute von 78 Gew.-%, bezogen auf OTBN.