DE2321227C3 - Verfahren zur Herstellung von hydroxylierten Acylphloroglucinen bzw. dessen Isomerisierungsprodukten - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von hydroxylierten Acylphloroglucinen bzw. dessen Isomerisierungsprodukten

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DE2321227C3
DE2321227C3 DE19732321227 DE2321227A DE2321227C3 DE 2321227 C3 DE2321227 C3 DE 2321227C3 DE 19732321227 DE19732321227 DE 19732321227 DE 2321227 A DE2321227 A DE 2321227A DE 2321227 C3 DE2321227 C3 DE 2321227C3
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Description

J5
H1C
HO O
O /\ O
C=CH-CH2 R'
worin R' den 3,3-Dimethylallylrest oder Wasserstoff bedeutet und R" ein gesättigter Alkylrest mit 1 bis 6 ν' Kohlenstoffatomen ist, bzw. deren Isomerisierungspro-
dukten der allgemeinen Formel III
H3C
CH3
worin R' und R" die oben angegebene Bedeutung besitzen, in Form des Anions mit aktivem Sauerstoff in Form von Persäuren, Hydroperoxyden oder mit Hilfe von mit Farbstoffen ohne Einwirkung von Licht angeregtem Sauerstoff bei ca. 15 bis 25°C oder mit N-Oxyden bei 40 bis 60°C in einem polaren alkalischen Medium mit einem pH-Wert von 9 bis 13, insbesondere 11 bis 12, behandelt und die so erhaltene Verbindung II gegebenenfalls in an sich bekannter Weise zur Verbindung III isomerisiert.
2. Verfahren nach Anspruch 1. dadurch gekennzeichnet, daß man als Reaktionsmedium ein Ci -Ct-Alkanol, wie Methanol, Äthanol oder deren Gemische, gegebenenfalls in Mischung mit Wasser, verwendet.
3. Verfahren nach Anspruch 1 bis 2, dadurch gekennzeichnet, daß man die Persäure bzw. deren Salz in der 1,2- bis l,5fach äquivalenten Menge, bezogen auf Ausgangsverbindung der Formel I, einsetzt.
HO O
C=CH-CH
H3C
50
55 H3C
H3C
C = CH
worin R' und R" die oben angebenen Bedeutungen besitzen. Der Alkylrest R" kann gerade oder verzweigt sein.
Substituierte Acylphloroglucine (I) stellen eine große Gruppe von im pflanzlichen Material vorkommenden Substanzen dar, denen teilweise pharmakologische Wirkung zukommt. Eine besondere Gruppe bilden dabei die hydroxylierten Acylphloroglucine der allgemeinen Formel Ii mit R' = H, die als wesentlicher Bestandteil der Hopfenharze unter dem Namen Humulone bekannt sind. Bei der Bierbereitung sind es hauptsächlich die Humulone, die zur Bitterung des Bieres beitragen.
Es wird angenommen, daß die Humulone in der Hopfenpflanze über ein Zwischenprodukt, das als 4-Desoxyhumulon (allgemeine Formel I: R' = H, R" = Isobutyl) bekannt ist, gebildet werden. Diese Verbindung stellt auch ein wichtiges Zwischenglied bei der synthetischen Herstellung von HumuLon dar. Die Oberführung von 4-Desoxyhumulon zu Humulon war bisher nur aus den Arbeiten von Riedl bekannt Danach wird in einem sehr zeitraubenden Verfahren, der so^,. »Wöllmer-Oxidation«, 4-Desoxyhumulon unter Einwirkung von Luftsauerstoff in Gegenwart von Bleiacetat zu Humulon oxidiert Die Ausbeuten sind sehr mäßig und liegen bei 6% der Theorie.
Nach dem Verfahren der Erfindung wird die Oxydation in gezielten, einheitlichen Reaktionen in kurzer Zeit mit sehr guten Ausbeuten bis zu UO0Zo erreicht Dies stellt einen wesentlichen Fortschritt gegenüber dem Stand der Technik dar und rückt eine wichtige Stufe der Humuionsynthese in einen wirtschaftlich brauchbaren Bereich.
Hier und im folgenden wird die von Riedl (Brauwissenschaften, Bd. 4, 1951, S. 81; Angew. Chem., Bd. 70,1958, S. 343 und Chem. Ben, Bd. 59,1926, S. 2352) eingeführte Nomenklatur benutzt, weil sie auf diesem Gebiet üblich ist, obwohl nach der Genfer Nomenklatur die hier als 4-Desoxyhumulon bezeichnete Verbindung als 3-Desoxyhumulon bezeichnet werden müßte, da der Acylrest mit R" im allgemeinen der schwerste Rest ist und somit das Kohlenstoffatom, an welchem er sitzt, mit der Nr. 1 bezeichnet werden müßte. Bei dieser Genfer Nomenklatur zeigt sich dann, daß die gemäß Riedl mit 4 bzw. 6-Stellung bezeichneten Kohlenstoffatome jeweils die 3-Stellung nach Genfer Nomenklatur ist, je nachdem ob man nach links oder rechts herum zählt und bei den Verbindungen mit R' = Wasserstoff eine Symmetrieebene von Ci zum C4 nach Genfer Zählung vorliegt, so daß die 5-Stellung und 5-Stellung nach der Genfer Nomenklatur bzw. die 4-Stellung und 6-Stellung nach Riedl identisch sind.
Eine weitere Gruppe der substituierten Acylphloroglucine sind die Lupulone (allgemeine Formel I: R' = R = 3,3-Dimethylallyl). Sie stellen ebenfalls einen wesentlichen Anteil der Hopfenharze dar, die allerdings brautechnisch praktisch nicht verwertbar sind. Beim konventionellen Brauverfahren werden sie nicht ausgenutzt und daher ausgeschieden und verworfen.
Bei der neueren Entwicklung der Verwendung von Hopfenbitterstoffen werden die brautechnisch wertvollen Humulone aus den Gesamtbitterstoffen abgetrennt und in einem besonderen Verfahren isomerisiert. Das verbleibende humulonfreie Hopfenharz kann bis zu 50% Lupulone enthalten. Es steht also ein leicht erhältlicher, lupulonreicher Rohstoff zur Verfügung, der brautechnisch von geringem Nutzen ist. Da die Lupulone im chemischen Aufbau den Humulonen sehr ahnlich sind, bedeutet ihre Überführung in bierlösliche Bitterstoffe eine wesentliche Verbesserung der Ausnutzung der Hopfenbitterstoffe.
Alle bisher bekannten, für die Bierbitterung geeigneten Hopfenbitterstoffe haben eine 5-Ring-Struktur. Das bo Ziel einer Umwandlung der Lupulone in brautechnisch verwertbare Substanzen muß also zunächst in einer Veränderung des Moleküls liegen, die eine Ringverengung ermöglicht. Nach Einführung einer Hydroxylgruppe lassen sich die Lupulone analog der Humulonisomerisierung zu einem 5-Ring-Gebilde umlagern.
Bei Anwendung der Verfahren gemäß der Erfindung werden 6-Hydroxylupulone erhalten, die sich unter sehr milden Bedingungen zu 5-Prenyl-isohumulonen umlagern, welche Bittersubstanzen von brautechnischem Interesse sind.
6-Hydroxylupulone und 5-Prenylisohumulone stellen neue Verbindungen dar, die bisher noch nicht bekannt waren.
Das erfindungsgemäße Verfahren ist dadurch gekennzeichnet daß man eine Verbindung der allgemeinen Formel I
HO O
H3C
R'
worin R' den 3,3-Dimethylallylrest oder Wasserstoff bedeutet und R" ein gesättigter Alkylrest mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen ist, in Form des Anions mit aktivem Sauerstoff in Form von Persäuren, Hydroperoxyden oder mit Hilfe von mit Farbstoffen ohne Einwirkung von Licht angeregtem Sauerstoff bei ca. 15 bis 25° C oder mit N-Oxyden bei 40 bis 6O0C in einem polaren alkalischen Medium mit einem pH-Wert von 9 bis 13, insbesondere 11 bis 12, behandelt und die so erhaltene Verbindung gegebenenfalls in an sich bekannter Weise zur Verbindung III isomerisiert.
Der aktive Sauerstoff kann geliefert werden
1. durch Persäuren z.B. Peressigsäure, p-Nitroperbenzoesäure, Monoperschwefelsäure usw.;
2. durch Hydroperoxyde, z. B. Cumol-hydroperoxyd, tert. Butylhydroperoxyd, Wasserstoffperoxyd;
3. durch mit Hilfe von Farbstoffen ohne Lichteinwirkung angeregtem Sauerstoff;
4. durch N-Oxyde, z. B. Pyridinoxyd oder Triäthylaminoxyd.
In allen Fällen ist kationisches Hydroxyl der aktive Reaktionspartner, also eine positive OH-Gruppe, die gemäß Römpp-Chemie-Lexikon, 6, Auflage, 1966, Spalte 2847 mit dem Namen Hydroxyl zu bezeichnen ist.
Wie schon erwähnt, liegt der große Vorteil dieses Verfahrens in der Tatsache, daß bei geeigneter Wahl der aktiven Sauerstoff liefernden Verbindung die Überführung von Verbindungen der allgemeinen Formel I in solche der allgemeinen Formel II mit hohen Ausbeuten erfolgt und nur leicht zu entfernende oder ungiftige Nebenprodukte entstehen, so daß die Produkte der allgemeinen Formel II direkt weiterverwendet werden können.
Besonders bevorzugt als Oxydationsmittel sind die Persäuren und Hydroperoxyde, da sie sich sehr exakt dosieren lassen, und die Reaktion daher sehr einheitlich und gezielt gesteuert werden kann. Es werden in sehr guter Ausbeute sehr reine Produkte erhalten. Bei den trisubstituierten Acylphloroglucinen werden die Persäuren, insbesondere Permonosulfonsäure (Caroat) besonders bevorzugt, während bei den disubstituierten Verbindungen wegen der geringeren Oxydationskraft die Hydroperoxyde besser geeignet sind, da die Gefahr einer Überoxydation wesentlich geringer ist. Bei Verwendung von H2O2 sollte dieses zweckmäßig durch Zusatz eines Katalysators wie Na-Wolframat, der den Zerfall unter Bildung von OH+ begünstigt, aktiviert werden.
Auch die Verwendung von N-Oxyden führt zu recht guten Ergebnissen, insbesondere bei disubstituierten Acylphloroglucinen.
Die photosensibilisierte Oxydation von Lupulonen ist bereits aus der DE-OS 22 17 135 bekannt, wobei jedoch zur Herstellung der Hulupone Sensibilisator und Lösungsmittel geeignet ausgewählt werden müssen, um überwiegend Hulupone zn erhalten. Die photosensibilisierte Oxydation von Pinen und Terpinen ist z. B. aus der DE-PS 9 33 025 und 7 25 437 bekannt Bei Abwandlung dieser, für Terpine bekannten Arbeitsweise derart, daß die Reaktion bei einem pH-Wert von etwa 12 bis 13 begonnen und nur partiell oxydiert wird, bis der Sauerstoffverbrauch deutlich geringer oder der pH-Abfall deutlich langsamer wird oder fast aufhört, erhält man Hulupone. Bei einer bestimmten Modifikation des in der DE-OS 22 17 134 beschriebenen Verfahrens, nämlich beim Arbeiten mit 1,4-, 1,5- oder 1,8-Di-hydroxyanthrachinon oder Cyaninfarbstoffe^ wie Hämatoporphyrin, Chlorophyüin oder Zn-Phthalocyanin, aber auch mit Chrysazin und Chinizarin in Methanol oder einem Methanol/Wasser-Gemisch von etwa 50/50 kann auch überwiegend 6-Hydroxylupulon erhalten werden. Überraschenderweise hat sich gezeigt, daß die Oxydation der substituierten Acylphloroglucine der allgemeinen Formel I (R' = H) bereits durch Farbstoff allein, z. B. durch Methylenblau, Bengalrosa, Erythrosin B oder Chlorophyllin, so aktiviert wird, daß die Reaktion auch ohne Einwirkung von Licht in kurzer Zeit unter Bildung von hydroxylierten Verbindungen der allgemeinen Formel II (R' = H) in hohen Ausbeuten abläuft. Von dieser Tatsache wird erfindungsgemäß mit Erfolg Gebrauch gemacht.
Bei der praktischen Durchführung der Oxydation mit Persäuren erfolgt die Hydroxylierung zweckmäßig in gepufferter alkalischer Lösung bei einem pH-Wert zwischen 9 und 13, insbesondere zwischen 11 und 12 unter Kühlen mit Leitungswasser, vorzugsweise jedoch mit Eiswasser oder Eis/Kochsalz, wobei man vorzugsweise neutrale Caroatlösung im Überschuß, insbesondere die 1,2- bis l,5fache äquivalente Menge verwendet. Das Produkt, das meist als Harz ausfällt, wird nach Ansäuern, insbesondere auf einen pH-Wert von etwa 3, in einem mit Wasser nicht mischbaren organischen Lösungsmittel, wie Hexan oder Chloroform, aufgenommen und in üblicher Weise, also Abtrennen im Scheidetrichter, Trocknen und Abdampfen des Lösungsminels, isoliert.
Während man beim Arbeiten mit Caroat vorzugsweise in gepufferter Lösung arbeitet, ist es bei organischen so Persäuren bequemer, mit einer auf einen pH-Wert zwischen 9 und 13 eingestellten Lösung zu beginnen und gleichzeitig mit der Zugabe der Persärre weiteres Alkali so zuzugegen, daß der pH-Wert etwa in diesem Bereich bleibt. Er darf mit fortschreitender Reaktion langsam absinken, soll jedoch am Ende nicht unter etwa 8 liegen.
Bei der Oxydation mit Hydroperoxyden stellt man die Ausgangslösung auf einen pH-Wert zwischen 9 und 13 ein, gibt die I1 Mach bis doppelt äquivalente Menge an Hydroperoxyd unter Rühren zu und rührt noch etwas weiter. Die Reakti ,· :m normalerweise nach 2 bis 3 Stunden beendet, je nach Temperatur und angewandtem Überschuß an Hydroperoxyd.
Beim Arbeiten mit N-Oxyden braucht kein Alkali zugesetzt werden, da der alkalische Bereich durch das freiwerdende Amin aufrechterhalten wird. Man verwendet einen größeren Überschuß an N-Oxyd, vorzugsweise 3 bis 5 Moliiquiv. pro Mol Ausgangsverbindung der Formel 1 und arbeitet zweckmäßig bei erhöhter Temperatur, zweckmäßig bei 40—60° C.
Bei der Oxydation durch angeregten Sauerstoff mit Hilfe von Farbstoffen besieht kein merklicher Unterschied zwischen dem Arbeiten im Dunkeln oder bei normalem Tageslicht Im Gegensatz zum üblichen Arbeiten bei der Fotosensibilisierurig, wo die Lampe und auch das Reaktionsgefäß gekühlt werden, ist hier keine Kühlung notwendig. Die Reaktion erfolgt bei normaler Zimmertemperatur. Der Ausgangs-pH-Wert liegt zweckmäßig bei 9 bis 12 und sinkt ohne weiteren Alkalizusatz nur wenig ab. Zweckmäßig enthält die Ausgangslösung einen geringen Überschuß über die zur Bildung des Monoanions erforderliche Alkalimenge. Die Reaktion wird abgebrochen, wenn die berechnete Sauerstoffmenge aufgenommen ist Die Aufarbeitung erfolgt in üblicher Weise und wie oben angegeben.
Bei jeder der genannten Arbeitsweisen ist es zweckmäßig, das Ausgangsmaterial vollständig gelöst zu haben, was leicht durch Zusatz eines mit Wasser mischbaren organischen Lösungsmittels, insbesondere von Methanol oder Äthanol, möglich ist Zweckmäßig wird das Ausgangsmaterial vorher in Alkohol gelöst und die Lösung dann mit Wasser oder Wasser/Alkoholmischung versetzt. Aus Kostengründen verwendet man nur soviel Alkohol, daß das Ausgangsmaterial eben gelöst bleibt.
Die folgenden Beispiele erläutern die Erfindung:
Beispiel la
Herstellung der Verbindung 11
(R' = 3,3-Dimethylallyl; R" = Isopropyl)
■ Man löst 4 g (10 mM) Colupulon (allgemeine Formel 1: R' = 3,3-Dimethylallyl; R" = lsopropyl) in 100 ml 0,5 η-Pufferlösung vom pH-Wert 11,3
(NaPO4 : Na2HPO4 1:1) unter Rühren und Erwärmen, filtriert in einen 250 ml Kolben und tropft unter Rühren und Kühlen mit Eis/Kochsalz 1,2-1,5 Äquiv. neutrale Lösung des Kaliumsalzes der Permonosulfonsäure (K-Caroat) innerhalb von 10 Minuten zu. Das 6-Hydroxycolupulon fällt dabei meist als weißes Harz an. Nach beendeter Reaktion säuert man die Lösung mit 2 η-Schwefelsäure auf einen pH-Wert von ~3 an und extrahiert 2 χ mit je 100 ml Hexan. Sollte sich das ausgefallene Harz dabei nicht lösen, so löst man es in 10 ml Methanol und verteilt es zwischen der wäßrigen und der organischen Phase. Die vereinigten Hexanphasen werden nach Trocknen über Natriumsulfat eingedampft. Man erhält 3,5-3,8 g (84-91%) 6-Hydroxycolupulon in Form eines fast farblosen Öles, das beim Stehen im Eisschrank langsam kristallisiert. Es läßt sich aus Methanol Umkristallisieren und bildet dabei derbe farblose Kristalle F. 48° C. Die Substanz zeigt auf gepufferten Kieselgelplatten (pH-Wert = 6) denselben Rf-Wert wie Lupulon, unterscheidet sich von diesem jedoch durch die ziegelrote Farbe mit FeC^. Sie bildet mit Bleiacetat keine Fällung, ist gegen Oxydation wesentlich stabiler als Lupulon, wird dagegen von Alkalien äußerst leicht zu 5-Prenylisocohumulon umgelagert und zu 5-Prenylcohumulinsäure abgebaut.
Analyse:
Berechnet für C2SH36O5 C 72,08, H 8,71%,
gefunden C 71,89, H 8,88%.
Die Substanz gibt ein charakteristisches UV-Spektrum λ πιμ/max. (ε)
284(9350), 240(8220), 261 Min. (6250)
in saurem Methanol
280 (15300) 237 Min. (6050)
in alkalischem Methanol.
Pks bei Titration mit n/10 NaOH in 80%igem Methanol: 6,8-6,9.
Bereits unter den Bedingungen der Messung in alkalischem Methanol (10-4 η-Natronlauge, Raumtemperatur) tritt langsam Isomerisierung ein.
NMR-Spektren: Die Verbindung stellt ein Racemat dar, kenntlich vor allem an der diastereotopen Isopropylgruppe.
Signale in ppm gegen TMS (Tetramethylsilan):
1,15 und 1,30 Isopropylgruppe
1,4 - 1,8 Prenyl-CH3
2,6 AlIyI-CH2
3,35 Isopropyl-H und -OH
4,85 Vinyl-H
Massenspektrum: M+416(30%)
IR-Spektrum: cm-1 3450 1730 1675
Beispiel Ib
Isomerisierung der Verbindung II zur Verbindung III
(R'=3,3-Dimethylallyl;R" = Isopropyl)
4,16 g(10 mM) 6-Hydroxycolupulon werden in 150 ml Methanol gelöst. Man gibt dazu 4,5 g Magnesiumchlorid · 6 H2O und 8 g Natriumacetat. Man kocht kurz auf, läßt abkühlen, verdünnt mit dem gleichen Volumen Wasser, säuert auf einen pH-Wert von ~2 an und extrahiert 2 χ mit je 100 ml η-Hexan. Nach Trocknen und Abziehen des Hexans erhält man das 5-Prenylisocohumulon in Form eines fast farblosen zähen Öls praktisch rein in quantitativer Ausbeute.
Pks = 4,0 gegenüber Pks Isohumulon = 3,3 — 3,5.
UV-Spektrum: Amax 276 (ε = 10600) 224 (9300)
in saurem Methanol
274 Schulter (12500) 254 (15800)
in alkalischem Methanol
NMR-Spektrum: Signale in ppm gegen TMS:
1,13 und 1,18 diastereotope Isopropylgruppe
1.45 - 1,75 Prenyl - CH3
235 Allyl - CH2
337 - CH2-CO
3.42 CH-CO
5.12 Vinyl-CH
IR-Spektrum 3450. 2980. 2920, 1720, 1700
1625Cm-'
Massenspektrum: M* 416 (43%)
Die Verbindung II (R' = 3.3-Dimethylallyl: R" = Isopropyl), das 6-Hydroxycolupulon, kann auch durch Alkalien zu 5-Prenylisocohumulon isomerisiert werden. Der weitergehende alkalische Abbau zu 5-Prenylcohumulinsäure bestätigt die Struktur, wie der folgende Versuch zeigt:
4.16 g (10 mM) 6-Hydroxycoiupulon werden in 50 ml Methanol gelöst, mit einer Lösung von 10 g Soda in 100 ml Wasser vermischt und 15 Minuten am Rückfluß kühler gekocht. Man läßt abkühlen, säuert die Lösung auf einen pH-Wert von - 2 an und extrahiert 2 χ mit je 100 ml η-Hexan. Nach Trocknen und Abziehen des Hexans erhält man die 5-PrenyIcohumulinsäure als schwach gelbliches öl.
Pks=4,75 gegenüber Pks Humulinsäure=4,0—4,1.
Beispiel 2
2 g Lupulon (allgemeine Formel I; R'=33-Dimethylallyl; R" = Isobutyl) werden in 50 ml 0,2 n-Natronlauge gelöst und filtriert Zu dieser Lösung tropft man innerhalb von 20 Minuten unter kräftigem Rühren und Kühlen mit Eis gleichzeitig aus zwei Tropftrichtern eine Lösung von 1,5 Moläquivalent Peressigsäure in Chloroform und 1 η-Natronlauge so zu, daß der pH-Wert zwischen 8 und 11,5 gehalten werden kann. Das Ende der Reaktion so!! beirr. pH-Wert ~8 Hegen. Man stellt den Rührer ab, läßt die Cloroformphase absitzen und trennt im Scheidetrichter ab. Die wäßrige Phase v/ird nochmals mit 50 ml Chloroform ausgeschüttelt. Die vereinigten Chloroformphasen werden über Natriumsulfat getrocknet und eingedampft
Man erhält 1,5—1,7 g schwach gelbliches Öl (72 — 82%), das nach Animpfen kristallisiert
Beispiel 3
1,68 g (5mMol) 4-Desoxycohumulon (allgemeine Formel I; R' = H, R" = Isopropyl) werden in 20 ml Methanol gelöst und mit 0,40 g (10 mMol) NaOH in 4 ml Wasser versetzt Anschließend werden dazu unter Rühren 1,1 ml 80%iges (ca. 10 mM) Butylhydroperoxyd gegeben. Die Lösung färbt sich nach einigen Minuten dunkelgrün. Sobald sie wieder hell wird (ca. 2 Stunden) ist die Reaktion beendet Man verdünnt mit 50 ml Wasser, entfernt das überschüssige tert. Butylhydroperoxyd durch Ausschütteln mit Hexan, säuert auf einen pH-Wert von ~3 an und extrahiert das Cohumulon (allgemeine Formel II: R' — H; R" = Isopropyl) zweimal mit 50 ml Äther. Nach Trocknen über Natriumsulfat und Abziehen des Äthers verbleiben 1,4 g (80%) fast reines Cohumulon, das teilweise kristallisiert
Beispiel 4
1,68 g (5 mMol) 4-Desoxycohumulon (Formel I R' = H; R" = Isopropyl) werden in 20 ml Methanol gelöst mit 1,2 g (3OmMoI) NaOH in 5 ml Wasser versetzt und dazu 1,5 ml 40%ige Peressigsäure (ca. 7,5 mMol) unter Rühren und Kühlen mit Eiswasser gegeben. Nach 10 Minuten verdünnt man mit 50 ml Wasser, säuert auf einen pH-Wert von ~3 an und extrahiert zweimal mit 50 ml Äther. Man wäscht die Ätherphase einmal mit 50 ml Wasser und einmal mit 30 ml Kochsalzlösung, trocknet über Natriumsulfat und dampft im Vakuum bei Raumtemperatur ein. Man erhält Cohumulon als schwach gelbes, teilweise kristallines Öl in 55%iger Ausbeute.
Beispiel 5
1,66 g (5 mMol) 4-Desoxycohumulon werden in 20 ml Methanol gelöst, mit 234 g (20 mM) Triäthylaminoxyd versetzt und auf 40—50° C erwärmt Die Reaktion wird dünnschichtchromatographisch verfolgt und ist nach ca. 4 Stunden beendet Zur Aufarbeitung verdünnt man mit 50 ml Wasser, säuert mit 2 η H2SO4 auf einen pH-Wert von ~3 an und extrahiert 2 χ mit je 50 ml Äther. Nach Trocknen über Natriumsulfat und Eindampfen erhält man Cohumulon in 30%iger Ausbeute.
Beispiel 6
In einem mit Tropftrichter, Rührer, Gaseinleitung und Gasometer versehenen 3-Hals-KoIben werden 1 g
9 ίο
4-Desoxycohumulon (3 mMol) und 120 mg NaOH pH-Wert von 2 angesäuert und mit Hexan extrahiert.
(3 mMol) in 40 ml Methanol gelöst Die Apparatur wird Das Reaktionsprodukt wird dann in üblicher Weise
geschlossen und Sauerstoff durchgeleitet Nachdem die aufgearbeitet (Trocknen über Natriumsulfat, Filtrieren,
Lösung mit O2 gesättigt ist, werden 5 ml Farbstofflösung Abdampfen des Lösungsmittels). Im erhaltenen Reak-
(10 mg Methylenblau in 5 ml Methanol) innerhalb 5 tionsprodukt wird der Cohumulongehalt durch Titration
weniger Minuten zugetropft, wobei der O2-Verbrauch mit Bleiacetat bestimmt und liegt bei etwa 70%.
stark ansteigt Die Reaktion wird abgebrochen, wenn Der Cohumulongehalt schwankt etwas von Ansatz zu
die berechnete Menge Sauerstoff verbraucht ist. Die Ansatz und von Farbstoff zu Farbstoff. Er liegt
Reaktionslösung wird mit verdünnter Säure auf einen allgemein zwischen 60 und 80%.

Claims (1)

  1. Patentansprüche:
    "1. Verfahren zur Herstellung von hydroxylierten Acylphloroglucinen der allgemeinen Formel II
    HO O
    αϊ)
    H3C
    10
    15
    H3C
    worin R' den 3,3-Dimethylallylrest oder Wasserstoff bedeutet und R" ein gesättigter Alkylrest mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen ist bzw. dessen Isomerisierungsprodukten der allgemeinen Formel III
    4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 2, dadurch gekennzeichnet, daß man das Hydroperoxyd in der l,2-2,5fach, insbesondere l,5-2fach äquivalenten Menge, bezogen auf Ausgangsverbindung der Formel I, einsetzt
    5. Verfahren nach Anspruch 1 bis 2, dadurch gekennzeichnet, daß man das N-Oxyd in der 3-5fach äquivalenten Menge, bezogen auf Ausgangsverbindung der Formel I, einsetzt.
    6. Verfahren nach Anspruch 1 bis 2, dadurch gekennzeichnet, daß man bei der Farbstoff-induzierten Hydroxylierung Sauerstoff oder Luft bis zur Aufnahme von V2 Mol O2 pro Mol Ausgangsverbindung der Formel I durch die Reaktionslösung leitet
    7. Verfahren nach Anspruch 1 bis 2, dadurch gekennzeichnet, daß man bei Verwendung von H2O2 eine katalytische Menge Na-Wolframat zusetzt
    8. Verfahren nach Anspruch 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß man 4-Desoxyhumulon oder Lupulon als Ausgangsmaterial einsetzt.
    H3C
    H3C
    HO HO O
    C=CH-CH,
    H3C
    Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von hydroxylierten Acylphloroglucinen der allgemeinen Formel II
    O R' O
    HO O
    C=CH-CH2
    H3C
    worin R' und R" die oben angegebenen Bedeutungen besitzen, dadurch gekennzeichnet, daß man eine Verbindung der allgemeinen Formel I
    30
DE19732321227 1973-04-26 1973-04-26 Verfahren zur Herstellung von hydroxylierten Acylphloroglucinen bzw. dessen Isomerisierungsprodukten Expired DE2321227C3 (de)

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