DE1695245B2 - Verfahren zur herstellung von n,n'- dimethyl-4,4'-bipyridyliumsalzen - Google Patents
Verfahren zur herstellung von n,n'- dimethyl-4,4'-bipyridyliumsalzenInfo
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Description
N,N'-Dimethyl-4,4'-bipyridyliumsalze sind wichtige Herbicide.
Man hat bereits versucht, derartige Bipyridyliumsalze
dadurch herzustellen, daß man Natrium mit Pyridin oberhalb Zimmertemperatur umsetzte und das
erhaltene Umsetzungsprodukt mit einem Alkylhalogenid alkylierte. Diese Reaktion lieferte aber nur einen
Sirup, der einige Eigenschaften eines Tetrahydrobipyridyls zeigte, aus dem es jedoch nicht möglich
war, das gewünschte N.N'-Dialkyltetrahydrobipyridyl
zu isolieren, das anschließend in das entsprechende Bipyridyl dehydriert werden könnte.
Aus der deutschen Patentschrift 14 45 944 ist es bekannt, ein 4,4'-BipyridyI dadurch herzustellen, daß
man Pyridin mit einer Lösung von Natrium oder Ka-Hum in flüssigem Ammoniak umsetzt und das erhaltene
Umsetzungsprodukt mit einem sauerstoffhaltigen Gas oxydiert. Das erhaltene 4,4'-Bipyridyl kann
dann leicht in üblicher Weise alkyliert werden, wobei die entsprechenden Bipyridyliumsalze entstehen.
Das in der deutschen Patentschrift 14 45 944 beschriebene Verfahren liefert zwar vorzügliche Ausbeuten,
besitzt aber den Nachteil, daß die direkte Oxydation des hochreaktionsfähigen Natrium/Pyridin-Zwischenprodukts
ziemlich gefährlich ist. Es wurde nunmehr gefunden, daß diese Oxydation weitaus weniger gefährlich ist, wenn man die Alkylierung zum
Bipyridyliumsalz vor der Oxydation durchführt.
Gegenstand der Erfindung ist also ein Verfahren zur Herstellung von N,N'-Dimethyl-4,4'-bipyridyliumsalzen,
welches dadurch gekennzeichnet ist, daß man zunächst in an sich bekannter Weise Pyridin mit
einer Lösung eines Alkali- oder Erdalkalimetalls in flüssigem Ammoniak umsetzt, hierauf das Umsetzungsprodukt
mit Methylchlorid, -bromid oder -jodid behandelt und das so erhaltene N,N'-Dimethyll,r,4,4'-tetrahydro-4,4'-bipyridyI
wiederum in an sich bekannter Weise oxydativ in ein N,N'-DimethyI-4,4'-bipyridyliumsaIz
überführt.
Die Lösung des Natriums oder Kaliums in flüssigern Ammoniak kann in der Weise hergestellt werden,
wie es in der deutschen Patentschrift 14 45 944 beschrieben ist. Der Ammoniak sollte weitgehend
wasserfrei sein und kann gegebenenfalls auch ein inertes organisches Verdünnungsmittel, wie z. B. einen
Äther, enthalten.
Geeignete Äther für diesen Zweck sind insbesondere Polyäther, bei denen zwei Äthersauerstoffatome
durch eine Kette von zwei Kohlenstoffatomen getrennt sind. Vorzugsweise sollte der Äther in seiner
Struktur wenigstens eine endständige Methoxygruppe enthalten. So können beispielsweise Äther von TetrahydrofurfurylalkohoL
z. B. der Methyläther, und Diäther von Äthylenglykol, verwendet werden. Besonders
geeignet sind 1,2-Dimethoxyäthan, Bis-(2-methoxyäthyij-äther
und l,2-Bis-(2-methoxyäthyl)-äther.
Das Metall/Pyridin-Umsetzungsprodukt wird als Suspension oder Aufschlämmung erhalten. Seine Isolierung
aus der Suspension oder Aufschlämmung ist wegen seiner explosiven Natur bei Kontakt mit Luft
schwierig und gefährlich. Daher wird das Metall/Pyridin-Umsetzungsprodukt
als Suspension oder Aufschlämmung ohne intermediäre Isolierung verwendet. Der Mengenanteil an Lösungsmittel in der Suspension
oder Aufschlämmung sollte wenigstens ausreichen, das Metall/Pyridin-Umsetzungsprodukt zu befeuchten,
doch ergibt die normale Arbeitsweise zur Herstellung des Metall/Pyridin-Umsetzungsprodukts
gewöhnlich eine Zusammensetzung, die aber mehr als die Mindestmenge an Lösungsmittel enthält.
Das Methylhalogenid kann als Lösung in einen Lösungsmittel, das ähnlich oder gleich ist wie dasjenige,
in welchem das Metall/Pyridin-Umsetzungsprodukt vorliegt, oder unverdünnt in gasförmigem
oder flüssigem Zustand verwendet werden. Das Methylhalogenid wird vorzugsweise zur Suspension oder
Aufschlämmung des Metall/Pyridin-Umsetzungsprodukts zugegeben, jedoch ist auch der umgekehrte
Weg möglich. Die Reaktion des Methylhalogenids mit dem Metall/Pyridin-Umsetzungsprodukt ist stark
exotherm, und es ist daher zweckmäßig, für eine Abführung von Wärme aus dem Reaktionsgemisch zu
sorgen.
Eine zweckmäßige Methode zur Kontrolle der Temperatur der Reaktion besteht darin, daß man etwas
von dem flüssigen Ammoniak verdampfen läßt.
Die Zeit, die die Reaktion bis zur Beendigung braucht, liegt im allgemeinen zwischen 15 min und
24 h.
Wenn die Reaktion des Metall/Pyridin-Umsetzungsprodukts
mit dem Methylhalogenid beendet ist, kann das N,N'-Dimethyl-l,l',4,4'-tetrahydro-4,4'-bipyridyl
vor der Oxydation aus dem Reaktionsgemisch durch übliche Methoden gewonnen werden. Beispielsweise
kann überschüssiges Lösungsmittel durch Verdampfen entfernt und das N,N'-Dimethyl-l,l',4,4'-tetrahydro-4,4'-bipyridyl
aus dem Rückstand durch ein organisches Lösungsmittel, wie Äther, extrahiert werden. Alternativ kann das rohe Reaktionsgemisch,
welches das N,N'-DimethyI-l,l',4,4'-tetrahydro-4,4'-bipyridyl enthält, oder das rohe Reaktionsgemisch,
aus welchem der flüchtigere Anteil des Lösungsmittels durch Verdampfen entfernt wurde, direkt der
Oxydation unterworfen werden, beispielsweise wie es in der deutschen Patentschrift 15 45991 beschrieben
ist, durch Behandlung mit einem Oxydationsmittel, das ein Wasserstoffakzeptor ist und ein positiveres
Redoxpotential als — 1,48 V hat. Geeignete Oxydationsmittel zur Verwendung in diesem Verfahren sind
Chinone, wie Benzochinon, und leicht reduzierbare ungesättigte Carbonsäuren und deren Derivate, z. B.
Maleinsäure und Maleinsäureanhydrid.
5 g Natrium wurden in 300 ml flüssigem Ammoniak gelöst und unter einer Argonatmosphäre bei
i. 35° C 1 h lang gerührt. 17 ml Pyridin wurden
zum Gemisch gefeiL, bis die blaue Farbe ver-Xand
Dann luVde gasförmiges Methylcblorid unter
Rühren in das Gemisch in einem langsamen Strom etwa 30 min eingeleitet, bis das Gemisch färb-
los wurde. Um die vollständige Umsetzung zu gewährleisten, wurden weitere 10 g flüssiges Methyl-Chlorid
und dann 300 ml Diäthyläther zugegeben. Das Reaktionsgemisch wurde in einen mit Argon gefüllten
Kolben überführt und überschüssiges Methyl- »·
Chlorid in einem Argonstrom entfernt Die zurücäcbleibende
Lösung wurde mit 55 g wasserfreiem Magnesiumsulfat getrocknet und filtriert und der Äther
durch Verdampfen entfernt, was ISJS g Ν,Ν'-Dimethyl-l,l',4,4'-tetrahydro-4,4'-bipyridyl
ergab. Dieses »5 wurde dann in 150 ml Bis-(2-methoxyäthyl)-äther sich
gelöst, und eine Lösung von 18,4 g !«^f^
in 250 ml Bis-(2-methoxyathyl)-ather wurde tropfen
weise unter raschem Rühren ?**%»££*£
wurde bei 0° C innerhalb
50 nun vorgenommen wobei
Feuchtigkeit und Luft ^
bei der Chmonzugabe sch«
blaue Festsubstanz ab. Nach
de eine wäßrige Losung von ^\
(25 g SSWge Saure, verdünnt ^nut
aUmählich zugefugt Die erhalte°e Losung
polarograph«* und colonmetnsch JNN
thyl-4,4'-bipyndylium.on analysiert ^
an N.N'-DimethyW^'-b.pyr.dyhumchlond betfug Λ
wa 65«/o der Theone, bezogen auf N,N-Dimethyl
l,l',4,4'-tetrahydro-4,4'-bipyndyl.
Claims (1)
- IS 95Patentanspruch:;." Verfahren zur Herstellung von N,N'-Dimethyl-'4,4'-bipyridyliumsalzen, dadurch gekennzeichnet, daß man zunächst in an sich bekannter Weise Pyridin mit einer Lösung eines Alkali- oder Erdalkalimetalls in flüssigem Ammoniak umsetzt, hierauf das Umsefrungsprodukt mit Methylchlorid, -bromid oder -jütLd behandelt und das so erhaltene N,N'-Dimethyl-l,l',4,4'-tetrahydro-4,4'-bipyridyl wiederum in an sich o<.-kannter Weise oxydativ in ein Ν,Ν'-Dimethj l-4,4'-bipyridyliumsalz überführt.15
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