DE69802098T2

DE69802098T2 - Wickelmaschine für warmgewalztes walzgut wie bänder oder bleche

Info

Publication number: DE69802098T2
Application number: DE69802098T
Authority: DE
Inventors: Giacinto Dal Pan; Fausto Drigani; Cesare Galletti
Original assignee: Danieli and C Officine Meccaniche SpA
Current assignee: Danieli and C Officine Meccaniche SpA
Priority date: 1997-07-15
Filing date: 1998-07-14
Publication date: 2002-06-20
Anticipated expiration: 2018-07-15
Also published as: CN1264324A; EA001059B1; TR200000089T2; AU733149B2; AU7928098A; KR20010021908A; CA2296546A1; EA001057B1; EP0996511B1; DE69802098D1; KR20010021909A; ID24499A; US6220070B1; EA200000124A1; DE69802087D1; KR20010021910A; EP0999904B1; TR200000087T2; AU7927998A; ATE206966T1

Description

GEGENSTAND DER ERFINDUNG

Die Erfindung betrifft eine Wickelmaschine für warm gewalztes Walzgut, wie Band oder Blech, wie in dem Oberbegriff des Hauptanspruchs angegeben (siehe JP-A-1157713).
Die Erfindung wird auf Walzstrassen für flache Produkte angewendet, um die Schritte der Bildung der warmgewalzten Coils, die stromab der Walzstrasse durchgeführt werden, zu optimieren, rationalisieren und zu beschleunigen.
Die Erfindung wird im Besonderen auf die Produktion von Band oder Blech angewendet, beide mit einer Dicke zwischen 0,5 und 5 mm, aber auch mehr als 5 mm, wobei die Temperatur des Walzgutes bei etwa 700 bis 800ºC oder mehr liegt und mit einer Produktion von etwa 20 bis 22 m/sek.

STAND DER TECHNIK

Gemäß dem Stand der Technik gibt es eine Vielzahl von Einrichtungen und Apparaten zum Wickeln von Band oder Blech, welches eine Warm- oder Kaltwalzstrasse verlässt, wobei diese ihre Funktion mehr oder weniger effizient durchführen.
Eine Art von Wickelmaschine, welche besonders bei dem Warmwalzen von Band oder Blech angewendet wird, ist die Einrollmaschine, genannt "downcoiler"" welche zumindest zwei Wickeldorne besitzt, die hintereinander und unterhalb der Ebene angeordnet sind, auf welcher das zu wickelnde Band oder Blech läuft.
Dieses Wickelsystem, wenngleich es weit verbreitet ist, zeigt Probleme hinsichtlich der Geschwindigkeit, mit welcher die Coils gebildet werden und ebenso hinsichtlich der Qualität der erhaltenen Bleche, insbesondere falls diese Produkte besonders dünn sind.
Im Falle eines dünnen Bandes oder Blechs können tatsächlich Probleme in der Qualität des Produktes verursacht werden, wenn das Führungsende unter die Ebene gebogen wird, auf welcher es zugeführt wird, um auf der Einrollmaschine aufgewickelt zu werden.
Weiters wird das Wickeln nicht in einer wiederholenden Art durchgeführt, da es abwechselnd auf zwei Einrollmaschinen erfolgt, die in unterschiedlichen Abständen von der Schere gelegen sind.
Damit, dass das Band oder Blech dünn ist, ist auch ein weiteres Problem verbunden, nämlich jenes, dass das Band auf der Rollbahn reibt, welche es zu der Wickelmaschine bringt, was eine Verschlechterung in der Oberflächenqualität des Bandes oder Blechs verursachen kann.
Ein weiteres Problem liegt darin, dass bei nach dem Stand der Technik bekannten Systemen mit einem Führungsband für das anfängliche Wickeln die Wickelgeschwindigkeiten notwendigerweise niedrig bleiben müssen. Ein anderes Problem liegt in dem Einführen des Bandes während des anfänglichen Wickelschrittes, wenn dünne Bänder produziert werden.
Ein weiterer Nachteil ist der Abstand zwischen der Schere und der stromab gelegenen Einrollmaschine im Hinblick auf die darauf folgende Gefahr eins Blockierens des Vorderendes des Walzgutes und den Problemen eines Temperaturverlustes aufgrund von Strahlung.
Auch existiert das Problem, dass das führende Ende des gewickelten Bandes während des Abbremsschrittes des Coils gegen die Einrichtung schlägt. Ein weiteres Problem ist eine frei tragende Abstützung des Wickeldorns.
Noch ein Problem liegt darin, wie das Band geführt werden kann, ohne eine Beschädigung seiner Oberfläche zu verursachen.
Das Dokument JP-A-1157713 beschreibt eine Wickeleinrichtung mit zwei Wickeldornen, auf welche das Walzgut abwechselnd gewickelt wird.
Das Wickeln des Bandes beginnt mit einem ersten Dorn in einer ersten Position. Sodann, wenn einige Wicklungen des Bandes gewickelt wurden, verdreht sich ein Drehtisch und invertiert die Lagen der Dorne, während das Band weiter auf den ersten Dorn gewickelt wird.
Der erste Dorn bewegt sich in eine Lage zum Fertigstellen des Wickelns und zum Entfernen des Coils, wogegen sich der zweite Wickeldorn in eine Startposition für das Wickeln bewegt.
Wenn der Coil auf dem ersten Dorn die gewünschte Größe erreicht hat, wirkt eine stromab angeordnete Schereneinheit auf das Band und dessen Vorderende wird in Richtung des zweiten, leeren Dorns abgelenkt, auch weil sich hier eine Ablenkwalze und eine untere Führung befinden.
Zwischen der Schereneinheit und dem Drehtisch ist eine Führungsschaufel angeordnet, deren Funktion darin liegt, das führende Ende des geschnittenen Bandes zuzuteilen und abzulenken, um es in Richtung des neuen Dorns zu senden, und um das führende Ende des geführten Bandes in der Richtung des Dorns zu halten, welcher das Wickeln vollendet.
Die Führungsschaufel besitzt eine dreieckige Form mit einer Spitze, welche der Schneideinrichtung und der Ablenkwalze zugewendet ist, wobei die Spitze von zwei Seiten gebildet wird, nämlich einer oberen Seite, die mit der Unterseite des Bandes und mit dem Dorn, welcher das Wickeln beendet, zusammen wirkt und eine untere Seite, welche mit der oberen Seite des Bandes und mit dem neuen Wickeldorn zusammen wirkt.
Die obere Seite besitzt keine pneumatischen Stützmittel und ihre einzige Funktion liegt darin, ein nach unten Fallen des Endabschnittes des führenden Endes des Bandes zu verhindern, wobei sie im Wesentlichen als Unterstützung für das genannte führende Ende während des Schrittes des Wicklungsbeendens dient.
Im Gegensatz dazu ist die untere Seite mit pneumatischen Blasmitteln versehen, welche dazu dienen, das führende Ende des geschnittenen Bandes zunächst abzulenken und sodann, gegen eine untere Führung, während des Schrittes des Wicklungsbeginns auf den neuen Dorn zu pressen.
Die Lösung nach der JP "713" beseitigt jedoch keinen der oben erläuterten Nachteile. Im Gegenteil, sie betont sie, indem sie das Band sowohl an der Oberseite der Führung als auch an der Unterseite der Führung, auf welche das Band gepresst wird, gleiten lässt. Außerdem kontrolliert sie ein keiner Weise das Schlagen des führenden Endes beim Abbremsen des Coils.
Die Anmelder haben diese Erfindung entworfen, geprüft und ausgeführt, um die Nachteile nach dem Stand der Technik zu beheben, indem eine funktionelle und besonders wirksame Lösung gegeben wird, sowohl im Hinblick auf den Betrieb als auch auf die Qualität des Produktes.

ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG

Die Erfindung ist in dem Hauptanspruch niedergelegt und charakterisiert, wogegen die abhängigen Ansprüche Varianten der Idee der Hauptausführung beschreiben.
Der Zweck der Erfindung liegt in der Schaffung einer Wickelmaschine für dünnes Band oder Blech, die geeignete Mittel zur Führung des Vorderendes des Walzgutes in Richtung der Wickelelemente aufweist und welche dazu geeignet ist, die oben genannten Nachteile wirksam zu beheben und welche insbesondere für die Wickelvorgänge Effizienz, Funktionalität und Rationalität garantiert.
Gemäß der Erfindung besitzt die Wickelmaschine stromauf des Drehtisches und stromab der Schere zumindest eine erste Führungsschaufel, welche oberhalb der Zuführebene des Walzgutes angeordnet ist und dabei einen wesentlichen Teil des Abschnittes zwischen der Schereneinheit und dem Drehtisch einnimmt, um als Fluidführung für das Walzgut in Richtung der Wickeldorne zu dienen, wobei die Führungsschaufel zumindest eine Arbeitsposition im Wesentlichen parallel zu der Zuführebene besitzt und mit einem Mittel zum Ausstoßen zumindest eines Luft- und/oder Flüssigkeitsstrahls gegen die obere Oberfläche des Walzgutes versehen ist.
Gemäß einer Variante sind zwei bewegliche Führungsschaufeln vorgesehen, eine unterhalb und eine oberhalb der Zuführebene des Walzgutes.
Gemäß der Erfindung besitzen die beweglichen Führungsschaufeln Schlitze in ihren Oberflächen, welche mit der Zuführebene des Walzgutes zusammen wirken. Die Schlitze stoßen Jets aus Luft, Flüssigkeit oder einer Mischung daraus aus, um das Walzgut, das zum Wickeln gesandt wird, abzustützen.
Die pneumatische, hydraulische oder gemischte Abstützung verhindert Probleme, welche durch Reibung an der Oberfläche des Walzgutes verursacht werden und die im Falle von dünnem Walzgut, wie bei der Erfindung, beträchtlich sind. Dabei wird eine Verschlechterung der Oberflächenqualität des Endproduktes verhindert.
Diese Abstützung verhindert darüber hinaus ein Umschlagen oder -biegen des führenden Endes des Walzgutes in dem Abschnitt zwischen den Zieh- und Schneideeinheiten und dem Dorn und verhindert daher das Risiko von Blockierungen oder eines Zusammenstoßes mit der Ausrüstung.
Gemäß einer Variante sind im Zusammenwirken mit den Luftstrahlen angetriebene Walzen vorgesehen, welche sich mit einer Geschwindigkeit bewegen, die größer als jene des Bandes ist und welchen der Effekt zukommt, das Band als solches vorwärts zu bewegen, um dadurch Blockierungen zu verhindern.
Gemäß einer Variante ist der oberen beweglichen Führungsschaufel eine zweite bewegliche Führungsschaufel zugeordnet, welche an der ersten drehbar ist und zumindest eine Gleitrolle an dem freien Kopf trägt.
Die beweglichen Führungsschaufeln besitzen eine Arbeitsposition, in welcher sie, in Zusammenwirken mit der Zuführebene des Walzgutes, das Walzgut stützen und führen, sowie eine Position, in welcher sie im Wesentlichen von der Zuführebene entfernt sind, so dass sie keine gegenseitigen Beeinflussungen hervorrufen.
Weiters besitzt die obere Führungsschaufel eine dritte Position, welche sie während des Zyklus und in der Übergangsphase zwischen den beiden Positionen einnimmt. In dieser Position ergreift die obere Führungsschaufel das Walzgut, während es auf den Dorn gewickelt wird, welcher sich in seiner zweiten Position befindet, und begleitet das Walzgut auf seiner Zuführebene, um es zur Aufnahme durch den anderen Wickeldorn, der in seiner ersten Arbeitsposition liegt, vorzubereiten.
Eine weitere Aufgabe der Erfindung liegt darin, Wickelbedingungen zu erhalten, welche jegliche Änderungen der Eigenschaften der Oberflächenqualität des zu wickelnden Walzgutes so weit wie möglich verhindern.
Die Wickelmaschine nach der Erfindung ist an dem Auslass einer Finish-Strasse für Band oder Blech mit einer Dicke von vorzugsweise zwischen 0,5 und 5 mm bei einer Arbeitsgeschwindigkeit von etwa 20-22 m/sek angeordnet.
Gemäß der Erfindung liegt die Wickelmaschine unmittelbar stromab einer Schneideinheit, welche eingreift, sobald das Wickeln eines Coils beendet ist, und welche das führende Ende des Bandes vorbereitet, welches den darauf folgenden Coil bildet.
Die Schereneinheit ist nach der Erfindung so nahe wie möglich an der Wickelmaschine angeordnet, so dass das Risiko einer Blockierung des Vorderendes des Bandes auf ein Minimum reduziert wird.
Gemäß einer Variante der Erfindung besitzt die Schere einen Positionier- und Halterahmen, dem ein bewegliches Gehäuse zugeordnet ist, welches die Scherenklingen trägt und deren Austausch erleichtert.
Gemäß einer Variante kann das Gehäuse axial bezüglich der Klingenachsen herausgezogen/eingesetzt werden.
Gemäß einer Variante besitzt die Wickelmaschine eine zurückziehbare Rollenbahn, welche dann eingreift, wenn Produkte größerer Dicke bearbeitet werden sollen. Diese können mit Hilfe der Wickelmaschine nach der Erfindung nicht gewickelt werden und werden daher stromab überführt, nachdem die Wickelmaschine von der Strasse entfernt wurde oder jedenfalls einen nicht wirksamen Zustand eingenommen hat.
Gemäß der Erfindung besteht die Wickelmaschine aus einer Drehtischeinheit, auf welcher zwei Wickeldorne in diametral gegenüber liegenden Lagen montiert sind.
Der Drehtisch kann rotieren, um zumindest drei Positionen einzunehmen, nämlich eine Außerbetriebsposition und zwei Betriebspositionen.
In der ersten Außerbetriebsposition befinden sich beide Dorne in einer Position außer Eingriff mit der Zuführebene des Walzgutes.
Diese Position wird eingenommen, wenn Walzgut großer Dicke erzeugt wird, wenn die Rollenbahn in ihre Arbeitslage gebracht wurde, um das Walzgut zu üblichen Wickelmaschinen zu bringen, beispielsweise zu Einrollmaschinen oder zu Kühleinrichtungen.
In der ersten Arbeitsposition befindet sich ein erster Dorn in einer Position, in welcher er im Wesentlichen mit der Zuführebene des Walzgutes zusammen wirkt und wartet auf den Empfang des führenden Endes des zu wickelnden Walzgutes, wogegen sich ein zweiter Dorn in einer Position befindet, welche andererseits zum Abführen des fertiggestellten Coils am Ende des Wickelns dient.
In dieser ersten Arbeitsposition wird das Wickeln des Bandes begonnen und auf dem ersten Dorn für eine bestimmte gewünschte Länge durchgeführt.
In der zweiten Arbeitsposition, die im Wesentlichen um 180º bezüglich der ersten Arbeitsposition verdreht ist, bewegt sich der erste Dorn in eine Lage, in welcher das Wickeln beendet wird, wogegen der zweite Dorn in eine Warteposition gebracht wird, in welcher er mit der Zuführebene des Walzgutes zusammen wirkt, um einen zweiten Coil zu bilden.
Das Wickelverfahren weist somit eine wiederholte Sequenz von abwechselndem Wickeln auf einem Dorn und auf dem anderen auf, wobei der fertiggestellte Coil mit Hilfe von dem Stand der Technik angehörenden Mitteln von dem Dorn abgeführt wird, bevor derselbe Dorn in eine Wickelbeginn-Position zurückkehrt.
Jener Dorn, der in der ersten Arbeitsposition gelegen ist, an welcher das Wickeln begonnen wird, und welcher mit der Zuführebene des Walzgutes zusammen wirkt, arbeitet gemäß der Erfindung mit einer Einheit von Wickelwalzen zusammen, welche auf Gelenkarmen angeordnet sind und an verschiedenen Umfangspositionen in äußeren Kontakt mit dem zu wickelnden Walzgut gelangen, wodurch das Wickeln erleichtert und beschleunigt wird.
Das führende Ende des Streifens arbeitet gemäß einer Variante bei seinem Einlangen mit zumindest zwei parallelen und benachbarten Walzen zusammen, welchen die Funktion eines Glättens des führenden Endes des Bandes zukommt.
Die Anordnung von Wickelwalzen ist auf einem Wagen montiert und kann eine Nicht- Arbeitsposition einnehmen, in welcher die Walzen offen sind und mit dem zu wickelnden Walzgut nicht in Kontakt kommen.
Die Außerbetriebsposition wird zumindest dann eingenommen, wenn der Wickeldorn von seiner ersten in seine zweite Arbeitsposition gelangt, um das Wickeln zu beenden.
In seiner zweiten Arbeitsposition arbeitet der Dorn mit zumindest zwei bewegbaren Einheiten von einer Arbeitsposition in eine Außerbetriebsposition zusammen.
Genauer gesagt gibt es gemäß der Erfindung zumindest eine Einheit zum Abstützen des Dorns, welche eingreift, um die Dornwelle abzustützen, wenn der Coil ein merkliches Gewicht anzunehmen beginnt, sowie zumindest eine Einheit zum Abstützen des Coils, die mit Walzen ausgerüstet ist, welche von unten in einen peripheren Kontakt mit dem Coil gelangen und das Wickeln erleichtern.
Gemäß einer Variante arbeitet die Einheit zum Abstützen des Wickeldorns im Sinne der vektoriellen Summe der Komponenten des Gewichtes und der Ziehwirkung.
Gemäß einer weiteren Variante gibt es andere bewegliche Einheiten, die mit Rollen ausgerüstet sind, welche in der Arbeitsposition in Kontakt mit dem Coil gelangen, um das Wickeln zu erleichtern und es regelmäßig und gleichmäßig zu gestalten. Weiters verhindern sie, dass, wenn das Band geschnitten wurde und sich der Coil in dem Abbremsschritt befindet, das Vorderende des Bandes gegen die Ausrüstung schlägt und Schaden verursacht, und ebenso das Abwickeln von dem Coil.
Alle diese Einheiten sind bewegbar, sei es axial und/oder in Rotationsrichtung, damit sie in eine Position außer Kontakt während der Bewegungen des Drehtisches von seiner ersten in seine zweite Arbeitsposition und zurück oder in eine Außereingriffposition bewegt werden können.

KURZE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN

Die beiliegenden Figuren sind als nicht einschränkendes Beispiel gegeben und zeigen eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung wie folgt:
Fig. 1 zeigt den Endabschnitt einer Walzstrasse, in welcher die Wickelmaschine gemäß der Erfindung installiert ist,
Fig. 2 zeigt die Wickelmaschine nach der Erfindung mit dem Drehtisch in der nicht wirksamen bzw. Außereingriffposition,
Fig. 3 zeigt die Wickelmaschine nach der Erfindung mit dem Drehtisch in einer ersten Arbeitsposition,
Fig. 4 zeigt die Wickelmaschine nach der Erfindung mit dem Drehtisch in seiner zweiten Arbeitsposition,
Fig. 5 zeigt eine Variante der vorgehenden Ausführungen,
Fig. 6 ist eine Draufsicht auf eine Walzstrasse, in welcher die Wickelmaschine nach der Erfindung installiert ist, in einer ersten Arbeitsanordnung,
Fig. 7 ist eine Draufsicht auf die Walzstrasse gemäß Fig. 6 in einer zweiten Arbeitsanordnung,
Fig. 8 ist eine Seitenansicht der Walzstrasse in ihrer ersten Arbeitsanordnung, und
Fig. 9 ist eine Seitenansicht der Walzstrasse in ihrer zweiten Arbeitsanordnung.

BESCHREIBUNG EINER BEVORZUGTEN AUSFÜHRUNGSFORM DER ERFINDUNG

Gemäß den beigefügten Figuren ist die Wickelmaschine 10 gemäß der Erfindung an dem Ausgang einer Warmwalzstrasse 100 für nicht gezeigtes Band oder Blech angeordnet, welches mit Geschwindigkeiten von bis zu 20-22 m/sek. läuft und geeignet ist, dünnes Walzgut zwischen 0,5 und 5 mm zu erzeugen, die jedoch, was später beschrieben wird, vielseitig und anpassbar ist, um Walzgut mit einer Dicke von mehr als 5 mm zu bearbeiten.
Stromauf der Wickelmaschine 10 befindet sich eine Schereneinheit 11, welche mit zwei Zieheinheiten 19a und 19b Versehen ist, wovon eine stromauf und eine stromab der Scherenelemente 11a und 11b gelegen ist, welche letztere das Walzgut schneiden können, wenn ein Coil endgültig gebildet wurde.
Die Schereneinheit 11 besitzt eine im Wesentlichen U-förmige Tragestruktur 47, an deren vertikalen Armen 47a und 47b zwei Zieheinheiten 19a und 19b montiert sind. Zwischen den Armen 47a und 47b befindet sich ein Gehäuse 48, auf welchem zwei Schneiden tragende Wellen 49a und 49b drehbar gelagert sind.
Das Gehäuse 48 kann von der Tragestruktur 47 selektiv entfernt werden, entweder mit einer Bewegung nach oben oder mit Hilfe einer Versetzung in axiale Richtung, parallel zu den Achsen der Wellen 49a und 49b.
Die gesamte Schereneinheit 11 kann auch selektiv von ihrer in den Fig. 1 bis 6 und 8 gezeigten Arbeitsposition in eine Außerbetriebsposition gemäß den Fig. 7 und 9 versetzt werden.
Tatsächlich ist die Tragestruktur 47 auf einem Paar Schienen 50 angeordnet und kann längs einer Achse senkrecht zu der Achse der Walzstrasse versetzt werden.
Die Wickelmaschine 10 (Fig. 1 bis 4) besitzt eine Drehtischeinheit 12, welche sich um eine Achse 13 dreht, die auf einer Ebene im Wesentlichen parallel zu der Zuführebene 14 des Walzgutes, nämlich zu wickelndes Band oder Blech, liegt und im Wesentlichen senkrecht zu der Zuführachse des zu bearbeitenden Walzgutes liegt.
Der Drehtisch 12 trägt zwei Wickeldorne, nämlich 15a bzw. 15b, die einander diametral gegenüber liegend angeordnet sind, und von welchen jeder auf einer Achse rotiert, die im Wesentlichen parallel zu der Drehachse 13 des Drehtisches 12 verläuft.
Durch Verdrehen um die Achse 13 des Drehtisches können die Dorne 15a und 15b zumindest drei Positionen einnehmen.
In einer Nicht-Arbeitsposition, gezeigt in Fig. 2, befinden sich beide Dorne 15a und 15b des Drehtisches 12 nicht im Kontakt mit der Zuführebene 14 des Walzgutes. Genauer gesagt können die Dorne 15a und 15b entweder mit ihren Achsen auf einer einzigen horizontalen Ebene gelegen sein und sich daher beide oberhalb der Ebene 14 befinden, oder mit ihren Achsen auf einer einzigen vertikalen Ebene, wobei dann einer der Dorne 15a oberhalb der Ebene 14 und der andere Dorn 15b unterhalb der Ebene 14 angeordnet ist.
Diese Nicht-Arbeitsposition wird eingenommen, wenn sich die Wickelmaschine 10 in einer Lage außerhalb der Strasse befindet, z. B. wenn Walzgut mit einer Dicke von über 5 mm bearbeitet wird, welches daher nicht mit der Wickelmaschine 10 gewickelt werden kann.
Eine Rollenbahn 16 der zurückziehbaren Art kann selektiv mit der Wickelmaschine 10 (Fig. 2 und 6 bis 9) zusammen wirken. Die Rollenbahn 16 besitzt eine Mehrzahl von Rollen 16a, die drehbar auf seitlichen Stützen einer im Wesentlichen horizontalen Bank 60 angeordnet sind, welche mit Hilfe von Rädern 61 auf einer unteren Bahn gleiten kann, welche durch ein Paar von Schienen 62 gebildet ist, die parallel und benachbart zu den Schienen 50 liegen.
Auch die Bank 60 kann mit Hilfe eines Läufers 64 auf einem zweiten Paar von Schienen 63 gleiten, welche parallel zu der Walzstrasse und daher senkrecht zu den Schienen 62 liegen. Auf der Bank 60 ist auch ein Paar von Schutzschirmen 67 und 68 vorgesehen, die folgendermaßen gelegen sein können, wenn der Drehtisch 12 sich in seiner inaktiven oder Ausschlussposition befindet: Der erste zwischen den ersten Walzen 16a und dem Dorn 15a, der sich unterhalb der Rollenbahn 16 befindet und der zweite zwischen den Walzen 16a und dem Dom 15b, der sich oberhalb der Rollenbahn 16 befindet. Die Schutzschirme 67 und 68 verhindern damit, dass die von dem Walzgut, welches über die Rollen 16a läuft, abgestrahlte Hitze die Dorne 15a und 15b erreicht und beschädigt, welche während dieses Schrittes des Arbeitszyklus stationär und nicht gekühlt sind.
Falls Walzgut mit einer Dicke von zwischen 0,5 und 5 mm verarbeitet wird, befinden sich die Bank 60 und die zugehörige Rollenbahn 16 in einer inaktiven Position (Fig. 6 und 8), entfernt von und hinter der Wickelmaschine 10.
Wird jedoch Walzgut mit einer Dicke von mehr als 5 mm verarbeitet, so werden die Bank 60 und die zugehörige Rollenbahn 16 mit Hilfe von Motoren 65 und 66 in die Arbeitsposition, wie in den Fig. 2, 7 und 9 gezeigt, gebracht.
In dieser Arbeitsposition gelangt die Rollenbahn 16 in Zusammenwirken mit der Zuführebene 14, sodass sie das Walzgut in Richtung konventioneller, stromab angeordneter Wickeleinrichtungen begleitet, beispielsweise zu Einrollmaschinen 17a und 17b (Fig. 1), nachdem das Walzgut durch die Kühlzone 18 gelaufen ist.
Ist jedoch die Dicke des Walzgutes mit der Wickelmaschine 10 kompatibel, beispielsweise zwischen 0,5 und 5 mm, bringt der Drehtisch 12 die beiden Dorne 15a und 15b in die eine oder die andere der zwei in Fig. 3 und 4 gezeigten Arbeitspositionen, um das Band zu wickeln.
In jeder der beiden Arbeitsposition liegt die Ebene, welche durch die Rotationsachsen der beiden Dorne 15a und 15b verläuft, im wesentlichen unter einem Winkel von 45º bezüglich der Vertikalebene, auf welchen die Rotationsachsen der Dorne gelegen waren, als sich der Drehtisch 12 in seiner außerbetriebs- oder ausgeschlossenen Position gemäß Fig. 2 befunden hat.
In der ersten Arbeitsposition (Fig. 3) befindet sind der erste Dorn 15a im wesentlichen im Zusammenwirken mit der Zuführebene 14, wogegen sich der zweite Dom 15b in einer gehobenen Position und entfernt von der Zuführebene 14 befindet.
In der zweiten Arbeitsposition (Fig. 4), die um 180º bezüglich der ersten Arbeitsposition verdreht ist, befindet sich hingegen der Dorn 15a, auf welchem der Coil aus Walzgut bereits aufgewickelt ist, in der Position, in welcher zuvor der entsprechende Dorn 15 war, wogegen sich Letzterer in einer Position befindet, wo zuvor der Dorn 15a war, bereit ein neues Führungsende des Walzgutes zu Empfangen.
Am Auslass der Schereneinheit 11 begleitet die Zieheinrichtung 19b das Vorderende des Walzgutes in Richtung des ersten Dorns 15a und lässt es durch zwei bewegbare Führungsschaufeln bewegen, nämlich eine obere 20a bzw. eine untere 20b.
Die bewegbaren Führungsschaufeln 20a und 20b sind bezüglich der Zuführebene 14 einander gegenüberliegend angeordnet und sind gelenkig und pendelnd in entsprechenden Gelenken 21a und 21b in dem vertikalen Arm 47b der Schereneinheit 11 angeordnet, sodass sie eine erste Position außer Kontakt (Fig. 4), entfernt von der Zuführebene 14, sowie eine zweite Arbeitsposition (Fig. 3 und 5) in direktem Zusammenwirken mit der Zuführebene 14 einnehmen. Die bewegbaren Führungsschaufeln 20a und 20b können auch, zusammen mit der Schereneinheit 11, auf welcher sie montiert sind, von der Zuführebene 14 in Abstand gebracht werden, sodass sie nicht störend in die Rollenbahn 16 und die zugehörige Bank 60 eingreifen.
Die Oberfläche der bewegbaren Führungsschaufeln 20a und 20b besitzt Schlitze 22 zum Ausstoßen eines Strahls eines Fluidums, vorzugsweise Luft oder Luft gemischt mit Öl oder eine andere Flüssigkeit, die als pneumatische, hydraulische oder gemischt pneumatisch- hydraulische Abstützung für das Walzgut in dem Abschnitt zwischen der Schereneinheit 11 und der Drehtischeinheit 12 wirkt.
Aufgrund dieser pneumatischen, hydraulischen oder gemischt pneumatisch-hydraulischen Abstützung kann das Vorderende des Bandes geführt werden, ohne dass es gebogen oder umgebogen wird oder dass es reibt, und in jedem Fall wird sichergestellt, dass das Walzgut geführt wird.
Die obere Führungsschaufel 20a ist an dem Ende mit einer Gleitrolle 51 versehen, sowie an zumindest einer dazwischenliegenden Stelle zwischen der ersten Position des Nichteingreifens und der zweiten Arbeitsposition. In dieser Zwischenstellung begleitet die obere Führungsschaufel 20a das Walzgut während des Endschrittes des Wickelns, wenn sich der Drehtisch 12 in seiner zweiten Arbeitsposition befindet.
Bei der in Fig. 5 gezeigten Variante sind die Schlitze 22 zum Ausstoßen eines Fluidjets an beiden beweglichen Führungsschaufeln 20a und 20b vorgesehen, wobei den Schlitzen 22 angetriebene Rollen 52 zugeordnet sind, welche mit einer Umfangsgeschwindigkeit rotieren, die größer als die Zuführgeschwindigkeit des Walzgutes ist, wodurch das Auftreten von Blockierungen verhindert wird.
Gleichfalls gemäß Fig. 5 ist der oberen Führungsschaufel 20a, entsprechend der Gleitrolle 51, eine zweite obere Führungsschaufel 120a zugeordnet, welche auf der ersten Schaufel 20a schwenkbar ist und gleichfalls an dem Ende mit einer Gleitrolle 151 versehen ist, welche zur Steuerung und Führung des Walzgutes dient, und dazu, das Vorderende während des Bremsschrittes des Coils zu halten.
Auch die zweite obere Führungsschaufel 120a kann Schlitze 22 für Fluidjets besitzen.
Während des Startschrittes des Wickelns an dem ersten Dorn 15a oder an dem Dorn welcher sich auf jeden Fall in einer Position des Zusammenwirkens mit der Zuführebene 14 (Fig. 3) befindet, wird eine Anordnung 23 von Wickelwalzen 24, die auf einem Wagen 25 montiert ist, von einer ersten ausgeschlossenen Position (Fig. 2) in eine Arbeitsposition gebracht, zusammenwirkend mit dem ersten Dorn 15a, um das führende Ende des Walzgutes zu begleiten und um den ersten Dorn 15a zu führen und das Wickeln zu beginnen.
Die Anordnung 23 besitzt in diesem Fall eine Reihe von vier Rollen 24, welche mit drei oder vier Umfangspositionen des Dorns 15a zusammenwirken, wobei jede der Rollen 24 auf einem zugehörigen gelenkigen Arm 26, verbunden mit einem zugehörigen Antrieb 27, montiert ist.
Wenn der Wunsch besteht, die Anordnung 23 von der in Fig. 2 gezeigten Ausschlussposition in die in Fig. 3 gezeigte Arbeitsposition zu bringen, werden durch Aktivieren der Antriebe 27 die Rollen 24 geöffnet, sodann wird der Wagen 25 angehoben, damit er näher zu der Zuführebene 14 gelangt, und sodann wird ein Antrieb 28 aktiviert, um das Einführen der Rollen 24 in Ausrichtung mit dem Dorn 15a zu vervollständigen, sodass letzterer sich innerhalb des Umfangsprofils 29 der Anordnung 23 einstellt.
Sodann werden die Rollen 24 wieder um den Dorn 15a geschlossen, wobei die gelenkigen Arme 26 um ihre zugehörigen Gelenke mit Hilfe der Aktivierung der Antriebe 27 pendeln.
Während des Aufnahmeschrittes sieht die Erfindung vor, dass eine Glättungswirkung auf das führende Ende des Walzgutes (Fig. 5) ausgeführt wird und aus diesem Grund sind zwei Paare von Rollen 24a, 24b vorgesehen, welche auf das führende Ende des einlangenden Walzgutes eine vorbiegende Wirkung ausüben.
Sodann beginnt das gesteuerte Wickeln des Walzgutes um den Dorn 15a.
Wenn die gewünschte Anzahl von Spiralen auf den ersten Dorn 15a aufgewickelt ist, wird die Drehtischeinheit 12a um 180º in ihre zwei e Arbeitsposition (Fig. 4) verdreht, um den ersten Dorn 15a in die Position zu bringen, in welcher das Wickeln beendet und daraufhin der Coil entladen wird, wogegen der zweite Dorn 15b in die Warte- und Wickelbeginnposition gebracht wird, welche zuvor von dem ersten Dorn 15a eingenommen wurde.
Bevor die Drehtischeinheit verdreht wird, werden die Wickelwalzen 24 geöffnet.
Während sich die Drehtischeinheit 12 verdreht, dreht sich der erste Dom 15a weiter um das Walzgut auf sich zu wickeln, bis er sein Positionieren in der in Fig. 4 gezeigten Lage beendet.
Das Wickeln geht weiter, bis der geformte Coil 30 ein gewisses Gewicht erreicht hat, wobei an diesem Punkt die entsprechenden Stützeinrichtungen 31 und 32, die unterhalb des Dornes 15a angeordnet sind, eingreifen, um den Dorn 15a und den Coil 30 zu stützen. Gleichfalls an diesem Punkt greifen die Einrichtungen 33 und 34, welche das Wickeln gleich- und regelmäßig gestalten und um den Dorn 15a herum angeordnet sind, ein.
Die Abstützeinheit für den Dorn 15a besitzt zumindest einen Arm 35, der axial von einer Position außer Kontakt, entfernt von dem Drehtisch 12, in eine Position gebracht werden kann, in welcher er mit der Welle 36 des Dorns 15a zusammen wirkt.
Der Arm 35, der an seinem Ende beispielsweise mit gabelartigen, handartigen oder sattelartigen Stützen, oder was immer für diesen Zweck geeignet ist, ausgestattet ist, erstreckt sich in Richtung des Dorns 15a, ist von einem Antrieb 37 angetrieben und stützt entsprechend dem ständig steigenden Gewicht des sich bildenden Coils 30 die Welle 36 des Dorns 15a ab.
Gemäß einer in Fig. 5 gezeigten Variante ist der Arm drehbar und weist an seinem freien Ende eine Stütze auf, welche dazu geeignet ist, die Welle 36 des Dorns 15a abzustützen.
Diese Abstützung erfolgt bezüglich der Komponente von Zugkraft und Gewichtskraft.
Die Einheit zum Abstützen des Coils 30 besitzt einen bewegbaren Wagen 39, der längs einer Achse 38 angehoben werden kann. Oberhalb der Einrichtung zur Abstützung des Coils befinden sich Rollen 40 zur Abstützung des Coils 30 von unten. Die Rollen 40 werden in ihrer Arbeitsposition in Kontakt mit dem Coil 30 gebracht und stützen ihn von unten ab.
Die Einrichtungen 33 und 34, welche das Wickeln gleich und regelmäßig gestalten, besitzen entsprechende Arme 41 und 42, die um zugehörige Lager 43 und 44 pendeln und sich von einer Position außer Kontakt (Fig. 2 und 4) in eine Arbeitsposition bewegen, in welcher sie mit dem zu bildenden Coil 30 zusammenwirken.
An den Enden der Arme 41 und 42 befinden sich jeweils Rollen 45 und 46, welche während der Bildung des Coils 30 in einem Abstand von etwa 10 mm von dem Umfang des Coils 30 angeordnet sind, sodass sie bei dessen Formung nicht stören, bereit in Kontakt mit dem gewickelten Walzgut zu gelangen, um eine Bremswirkung auszuüben und einen möglichen Zusammenbruch oder ein Abwickeln des Coils 30 zu verhindern, wenn dieser fertiggestellt wird.
Gemäß der in Fig. 5 gezeigten Variante ist der Arm 42 mit einem Führungsfortsatz 70 versehen, welcher sich über die Rolle 46 hinaus erstreckt, um in Zusammenwirken mit der Führung 120a zu verhindern, dass das Vorderende des Walzgutes unkontrolliert gegen den oberen Teil des Drehtisches 12 schlägt, bevor der Coil 30, soeben fertiggestellt, von dem Dorn 15a entfernt wird. Die Anordnung 32 zur Abstützung des Coils 30 und die Einrichtungen 33 und 34, welche das Wickeln gleich und regelmäßig gestalten, werden während des Wickelschrittes in Übereinstimmung mit der Dicke des sich bildenden Coils 30, verlagert.
Wenn der Coil 30 fertiggestellt ist, schneidet die stromauf der Wickelmaschine 10 gelegene Schereneinheit 11 das Walzgut, wobei das Vorderende des neuen Coils definiert wird, welcher auf dem zweiten Dorn 15a zu wickeln beginnt, nachdem die Einheit 23 der Wickelwalzen 24 in eine Position des Zusammenwirkens mit dem Dorn 15b zurückgebracht wurde, sowie dies zuvor mit dem Dorn 15a getan wurde.
Die Einrichtung zur Abstützung des Doms 15a, die Einrichtung 32 zur Abstützung des Coils 30 und die Einrichtungen 33 und 34, welche das Wickeln gleich und regelmäßig gestalten und mit dem ersten Dorn 15a zusammenwirken, werden teilweise geöffnet, sodass sie ein Entnehmen des gebildeten Coils 30 gestatten. Dies wird auf eine Weise und mit Mitteln durchgeführt, welche dem Stand der Technik angehören.
Der Wickelzyklus kann so in der oben beschriebenen Weise wiederholt werden.

Claims

1. Wickelmaschine zum Wickeln von warmgewalztem Walzgut, wie Band oder Blech mit einer Dicke zwischen 0,5 und 5 mm, welche stromab einer Walzstrasse angeordnet ist und eine Schereneinheit (11) besitzt, aus welcher das Walzgut längs einer Zuführebene (14) austritt, wobei die Wickelmaschine einen Drehtisch (12) aufweist, welcher parallel zur Zuführebene (14) um eine zentrale Drehachse (13) rotiert, sowie zwei Wickeldorne (15a, 15b), die auf dem Drehtisch (12) an bezüglich der zentralen Drehachse (13) diametral gegenüber liegenden Seiten und mit ihren Drehachsen parallel zur zentralen Drehachse (13) montiert sind, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest eine erste Führungsschaufel (20a), welche sich senkrecht bezüglich der Ebene, auf welcher das Walzgut liegt, drehen kann, oberhalb der Zuführebene (14) angeordnet ist und einen wesentlichen Teil des Abschnittes zwischen der Zieheinrichtung und dem Drehtisch (12) einnimmt, um als Fluidführung für das Walzgut in Richtung der Wickeldorne (15a, 15b) zu dienen, wobei die Führungsschaufel (20a) zumindest eine Arbeitsposition im Wesentlichen parallel zu der Zuführebene (14) besitzt und mit einem Mittel (22) zum Ausstoßen zumindest eines Luft- und/oder Flüssigkeitsstrahls gegen die obere Oberfläche des Walzgutes versehen ist.

2. Wickelmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Führungsschaufel (20a) zwischen einer ersten Außenposition, die oberhalb und von der Zuführebene (14) entfernt angeordnet ist, und einer zweiten Arbeitsposition, in Zusammenwirken mit der Zuführebene (14) und im Wesentlichen parallel zu dieser, verdrehbar ist, wobei auch zumindest eine dritte Position vorgesehen ist, um das Walzgut in dem Übergangsabschnitt zwischen den beiden Positionen zu ergreifen.

3. Wickelmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass eine zweite Führungsschaufel (20b), welche sich senkrecht zu der Ebene, auf welcher das Walzgut liegt, drehen kann, unterhalb der Zuführebene (14) für einen wesentlichen Teil des Abschnittes zwischen der Zieheinrichtung und dem Drehtisch (12) angeordnet ist, welche als Fluidführung für das Walzgut in Richtung der Wickeldorne (15a, 15b) dient, wobei die zweite Führungsschaufel zumindest eine Arbeitsposition im Wesentlichen parallel zur Zuführebene (14) besitzt und dazu eingerichtet ist, einen Luft- und/oder Flüssigkeitsstrahl gegen die untere Fläche des Walzgutes zu liefern, so dass sie zusammen mit der oberen Führung (20a) einen Fluidkanal mit kontrolliertem Durchgang bildet.

4. Wickelmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Führungsschaufel (20a) mit angetriebenen Walzen (52) ausgerüstet ist, welche mit einer Umfangsgeschwindigkeit rotieren können, die größer als die Zuführgeschwindigkeit des Walzgutes ist.

5. Wickelmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Führungsschaufel (20a) am Ende mit einer anderen, oberen Führungsschaufel (120a) verbunden ist, welche senkrecht zu der Ebene, auf welcher das Walzgut liegt, selbständig drehbar ist und das auf den Wickeldornen (15a, 15b) gewickelte Walzgut führen kann.

6. Wickelmaschine nach Anspruch 1, bei welcher eine Bandführungseinrichtung (23) selektiv mit jedem der Wickeldorne (15a, 15b) zusammen wirken kann und der Wickeltisch (12) durch Verdrehen eine erste Winkelposition einnehmen kann, in welcher ein erster Wickeldorn (15a oder 15b) mit der Zuführebene (14) ausgerichtet ist und das führende Ende des Walzgutes aufnehmen und zu wickeln beginnen kann, dadurch gekennzeichnet, dass die Bandführungseinrichtung (23) eine Mehrzahl von Wickelwalzen (24) besitzt, welche direkt auf das Walzgut wirken und deren Rotationsachsen parallel zu der zentralen Drehachse (13) liegen und längs eines eigentlichen Umfanges außerhalb des von jedem der Wickeldorne (15a, 15b) eingenommenen Bereiches angeordnet sind, so dass sie einen kreisförmigen Führungspfad für das Vorderende des Walzgutes um den Dorn herum bilden, welcher vorübergehend mit der Zuführebene (14) ausgerichtet ist, die Bandführungseinrichtung (23) üblicherweise in einer ersten inaktiven Position außerhalb des Drehtisches (12) angeordnet ist und selektiv in eine zweite Arbeitsposition bewegbar ist, welche der ersten Winkelposition des Drehtisches (12) zugeordnet ist und in welcher sie mit dem Vorderende des Walzgutes zusammen wirken kann, um dieses um den ersten Wickeldorn (15a oder 15b) zu führen.

7. Wickelmaschine nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Drehtisch (12) durch Verdrehen eine zweite Winkellage einnehmen kann, welche um 180º bezüglich der ersten Winkellage verdreht ist, und in welcher ein zweiter Wickeldorn (15b oder 15a) in Ausrichtung mit der Zuführebene (14) ausgerichtet und bereit ist, das Vorderende des Walzgutes zu empfangen und mit dem Wickeln zu beginnen, wogegen der erste Wickeldorn (15a oder 15b) sich zur gleichen Zeit in einer Position befindet, in welcher der Coil (30) vollständig gewickelt und zum Abführen bereit ist, und die Bandführungseinrichtung (23) die inaktive Position während des Verdrehens des Drehtisches (12) von der ersten Winkellage zu der zweiten Winkellage und umgekehrt einnehmen kann.

8. Wickelmaschine nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass drei Wickelwalzen (24) vorgesehen sind, deren Achsen im Wesentlichen um 120º längs des uneigentlichen Umfanges angeordnet sind, und dass zumindest eine der Wickelwalzen (24) selektiv in Abstand zu dem uneigentlichen Umfang gebracht werden kann, damit der zugehörige Wickeldorn (15a, 15b) zwischen den drei Wickelwalzen (24) angeordnet werden kann.

9. Wickelmaschine nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Wickelwalzen (24) an zugehörigen Pendelarmen (26) montiert sind, welche mit Antrieben (27) verbunden sind, die sie selektiv von der Position des Zusammenwirkens mit dem Umfang des zugehörigen Wickeldorns (15a, 15b) entfernen können.

10. Wickelmaschine nach Anspruch 7, bei welcher jeder der Wickeldorne (15a, 15b) eine eigene Rotationswelle (36) besitzt, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest eine Halteeinrichtung für den Dorn (15a) vorgesehen ist, welche mit der Rotationswelle (36) des Dorns zusammenwirkt, der sich in einer Position befindet, in welcher der Coil (30) fertiggestellt und von dem Wickeldorn (15a oder 15b) entfernt wird, wobei die Halteeinrichtung für den Dorn (15a) zwischen einer inaktiven Position und einer Arbeitsposition, in welcher sie mit der Welle (36) des Doms zusammenwirkt, bewegbar ist.

11. Wickelmaschine nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Halteeinrichtung für den Dorn (15a) einen Arm (35) besitzt, welcher axial bewegbar ist und an seinem Ende gabelartige, handartige oder sattelartige Halteelemente besitzt, um die Welle (36) des Dorns zu halten.

12. Wickelmaschine nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest eine Coilhalteeinrichtung (32) vorgesehen ist, um von unten mit dem gebildeten Coil (30) in jener Lage zusammenzuwirken, in welcher der Coil (30) vollständig gewickelt und bereit zum Abführen von dem Wickeldorn (15a, 15b) ist, wobei die Coilhalteeinrichtung (32) bewegbar ist und eine erste inaktive Position sowie eine zweite Position des Zusammenwirkens mit dem Coil (30) besitzt.

13. Wickelmaschine nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Coilhalteeinrichtung (32) ein Paar von Walzen (40) besitzt, dem ein bewegbarer Wagen (39) und ein Hebeantrieb zugeordnet ist.

14. Wickelmaschine nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest eine Einrichtung (33, 34) vorgesehen ist, um das Wickeln gleich- und regelmäßig zu gestalten, welche mit dem Umfang des gebildeten Coils (30) in jener Position zusammen wirkt, in welcher der Coil (30) vollständig gewickelt und bereit zum Entfernen von dem Wickeldorn (15a, 15b) ist, wobei die Einrichtung (33, 34), welche das Wickeln gleich- und regelmäßig gestaltet, bewegbar ist und eine erste inaktive Position sowie eine zweite Position aufweist, welche dem Umfang des gebildeten Coils (30) zugeordnet ist.

15. Wickelmaschine nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Einrichtung (33, 34), welche das Wickeln gleich- und regelmäßig gestaltet, einen Pendelarm mit einer Rolle an ihrem Ende besitzt.

16. Wickelmaschine nach einem der vorgehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass stromab der Zieheinrichtung eine Rollenbahn (16) vorgesehen ist, welche eine erste zurückgezogene Position einnehmen kann, sowie eine zweite Position, in welcher sie mit der Zuführebene (14) zusammen wirkt, wobei sich die Rollenbahn (16) über den Drehtisch (12) hinaus erstreckt.