DE2256030C2 - Walzgutabwärtswickler und Verfahren zum Einleiten des Abwickelns eines Walzgutwickels - Google Patents

Walzgutabwärtswickler und Verfahren zum Einleiten des Abwickelns eines Walzgutwickels

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Description

Die Erfindung bezieht sich auf einen dornlosen, zwisehen zwei durch Rollgänge miteinander verbundenen Walzwerken angeordneten Abwärtswickler mit einem durch Walzen gebildeten Wickeleinlauf und Wickelauslauf.
Aus der GB 6 52 772 ist ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Auswalzen von Walzgut bekannt, bei dem zwei Wickelmaschinen verwendet werden, wobei der Wickler, der zwischen dem Grobwalz-Reversiergerüst und der Feinwalzstraße angeordnet ist, als ein dornloser Abwärtswickler ausgebildet ist Bei diesem Abwärtswickler sind eine Vielzahl kreisförmig angeordneter Walzen vorgesehen, die während des Wickelvorgangs bei zunehmender Wickeldicke jeweils entweder paarweise oder einzeln radial nach außen wandern. Der Wickeleinlauf, der gleichzeitig Wickelauslauf ist, weist in seinem Eingangsbereich eine Einzugswalzenanordnung auf und befindet sich in der Aufwickelposition auf entsprechender Höhe mit einer Zuführrampe, auf welcher das Walzgut zu dem Wickler hingeleitet wird. Am unteren Ende der Rampe ist ein klappbares zusätzliches Rampenteil vorgesehen, das je nach Bedarf nach oben geklappt werden kann, um den freien Durchlauf unter den Wickler zu gestatten, wenn das Walzgut für die ersten Reversierstiche unter der Wickelvorrichtung hin- und herbewegt wird. Zum Abwickeln wird die gesamte Wickelvorrichtung so verschwenkt, daß sich die Einzugswalzen bei eingenommener Abwickelstellung in Höhe einer Ablauframpe befinden, auf welcher das Walzgut wieder zurück nach unten auf den Wickeltisch geführt wird. Zwischen den Einzugswalzen und der er-
« sten Ablenkwalze im Inneren des Wicklers ist eine weitere verschwenkbare Abweisrampe zur Führung des einlaufenden Walzguts vorgesehen. Diese Vorrichtung weist den wesentlichen Nachteil auf, daß eine Vielzahl von beweglichen Walzen erforderlich sind, die während des Aufwickelvorganges synchron radial nach außen bewegt werden müssen. Dies erfordert einen komplizierten Aufbau, wodurch sich die Vorrichtung erheblich verteuert Auch erhält man einen relativ festen Wickel mit der Gefahr, daß stets anfallender Zunder mittels der vielen Walzen in das Walzgut eingewalzt wird.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Wickler der genannten Gattung zu schaffen, der bei einfachem und robustem Aufbau einen einfachen, schnellen und sicheren Betrieb gewährleistet, und Beschädigungen sowie eine übermäßige Wärmeabfuhr während des Wickelvorgangs vermeidet, und ein Verfahren der genannten Gattung anzugeben, mit dem insbesondere unter Verwendung eines dornlosen Abwärtswicklers ein schnelles Auf- und Abwickeln möglich ist.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß bezüglich der Vorrichtung dadurch gelöst, daß der Wickler getrennte, stationäre und einen Abstand voneinander aufweisende Wickeleinlauf- und Wickelauslaufbereiche aufweist, und
daß der Raum in Aufwickelrichtung zwischen dem Wikkeleinlauf und dem Wickelauslauf walzenfrei ist Im Zusammenwirken dieser beiden Merkmale ergibt sich ein äußerst einfacher Aufbau, der sehr wartungsarm und störungsunanfällig ist Durch die Trennung des Wickelauslaufbereichs von dem Wickeleinlaufbereich ist es möglich, die beweglichen Teile auf ein Minimum zu reduzieren und so weitere aufwendige Konstruktionen zu vermeiden.
Eine günstige Ausbildung kann darin gesehen werden, daß unterhalb des walzenfreien Raums eine erste und eine zweite Stützrolle angeordnet sind.
Diese Anordnung gestattet ein Herstellen eines sehr lockeren Wickels, bei dem im Gegensatz zu solchen mit einem Dornaufwickler hergestellten Wickel der Zunder nicht durch den Wickelvorgang in die Oberfläche eingepreßt wird. Mit der angegebenen Vorrichtung erhält man an der Außenseite eine nahezu vollständige Entzunderung und die Einpreßgefahr ist beseitigt Darüber hinaus ist es möglich, mit einem sehr geringen Aufwand sehr große Wickel herzustellen, zu deren Herstellung bei anderen, insbesondere bei Wickelvorrichtungen mit Dorn, eine wesentlich aufwendigere Konstruktion erforderlich wäre.
Dabei ist es besonders günstig, daß die erste und die zweite Stützrolle in der Ebene des zugeordneten Rollengangs liegea Auf diese Weise wird der Rollengang in den Aufbau des Wicklers integriert, wodurch man zu einem zusätzliche Aufbauten, z. B. für eine Ablauframpe oder ähnliches einspart und zum anderen eine kürzere Bauweise erhält
Es kann vorteilhaft sein, daß eine dritte Stützrolle zum Auffangen des gebogenen Wickelanfangs oberhalb der Rollengänge und unterhalb des Wickeleinlaufs angeordnet ist Diese dritte Stützrolle dient zu Beginn des Wickelvorgangs als Auffang- bzw. Ablenkrolle für das Kopfende des Walzguts und wird beim Fortschreiten des Wickelvorgangs von dem Wickel wieder freigegeben, da dieser dann gänzlich auf der ersten und zweiten Stützrolle in der Ebene des Rollengangs aufliegt
Eine besonders vorteilhafte Ausgestaltung liegt darin, daß der Wickeleinlauf als eine Biegewalzenanordnung ausgebildet ist Durch diese Maßnahme ist es möglich, dem eintretenden Walzgut eine Vorbiegung zu geben, wodurch dieses in dem Wickler ohne zusätzliche Biegerollen lediglich durch stationäre Rollen zur Bildung einer ersten Wickelschicht abgelenkt zu werden braucht
Eine günstige Ausbildung kann vorsehen, daß zwischen der Biegewalzenanordnung und dem zugeordneten Rollengang Mittel zum Führen des Walzguts zur Biegeanordnung hin vorgesehen sind. Dabei können die Mittel zum Führen des Walzguts aus zwei Führungsflächen bestehen, die zwischen sich das Walzgut aufnehmen.
Als günstig hat es sich herausgestellt, wenn angetriebene Druckwalzen vorgesehen werden, die angepaßt sind, das zu wickelnde Walzgut aufzunehmen und über die Zuführungsmittel der Biegevorrichtung zuzuführen.
Vorteilhafterweise besteht die Biegewalzenanordnung aus einer Walzendreiergruppe, von denen mindestens eine Biegewalze über Bewegungsmittel verstellbar ist.
Es kann ein innerer Wickelhalter vorgesehen und angepaßt sein, während der letzten Phase des Abwickelvorgangs in den Hohlkern des Wickels eingeschoben zu werden, um die inneren Wicklungen des Bunds während dieser letzten Phase zu halten, wobei dieser Wikkelhalter in der Mitte zum Ein- und Ausfahren betätigbar ist Eine derartige Ausbildung hat sich als günstig erwiesen, da durch die sehr hohe Arbeitsgeschwindigkeit große Kräfte auf den Wickel einwirken, so daß das Gewicht des annähernd abgewickelten Wickels diese Kräfte nicht mehr aufnehmen kann und somit Hilfsmittel erforderlich sind.
Ein wesentliches Merkmal liegt darin, daß die geometrische Drehachse der drei Stützrollen während des Aufwickel- und des Abwickelvorgangs stationär verbleiben. Dadurch ist es möglich, daß die Wickelvorrichtung von bereits in dem Rollengang vorhandenen Rollen Gebrauch machen kann.
Die Erfindung wird bezüglich des Verfahrens dadurch gelöst, daß das freie Ende des Walzguts beim Abschluß des Aufwickelvorgangs biegefrei und tangential vom Wickel abstehend bleibt und auf dem Rollgang nach Verlangsamung und Stillsetzen der Stützrollen abgefangen wird und daß im Anschluß daran das Abwickeln in Gang gesetzt wird.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachstehend anhand der Zeichnungen näher erläutert Es zeigen F i g. 1 ein Ausführungsbeispiel einer voll kontinuierlich arbeitenden Walzanlage für eine heißen Streifen nach dem Stand der Technik in schematischer Draufsicht,
Fig.2 eine Walzanlage ähnlich derjenigen von F i g. 1 sowit in ähnlicher Ansicht, jedoch entsprechend einem bevorzugten Ausführungsbeispiel nach der Erfindung,
Fig.3 ein Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Wicklers in Seitenansicht sowie in teilweiser Schnittdarstellung,
F i g. 4 den Wickler von F i g. 3 in Draufsicht,
F i g. 5—10 den Wickler von F i g. 3 in verschiedenen Betriebsstufen, jeweils in schematischer Seitenansicht
Die Walzanlage von F i g. 1 umfaßt in der nachfolgend angegebenen Reihenfolge einen Ofen 10, einen vertikalen Zunderbrecher 11, einen horizontalen Zunderbrecher 12, eine Grobwalzeinrichtung bestehend aus fünf Grobwalzstufen 13, 14, 15, 16, 17, jede mit ihrem eigenen vertikalen Kanter, einen Dreh-Lunkerkopfschneider 18, eine Feinwalzeinrichtung bestehend aus sechs Feinwalzstufen 19, 20, 21, 22, 23, 24 und drei Aufwickler 25, 26, 27. In F i g. 1 sind typische Abstände in Meter zwischen verschiedenen Bestandteilen der Walzanlage angegeben, unter der Annahme, daß ein Stahlstreifen von 181 kp/cm Breite gewalzt werden soll.
Fig.2 zeigt ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel nach der Erfindung zum Walzen eines Streifens gemäß den vorangehenden Angaben. Diese Walzanlage unterscheidet sich von derjenigen gemäß F i g. 1 darin, daß ein Wickler 29 zwischen einer abschließenden Grobwalzstufe 17 und der ersten Feinwalzstufe 19 angeordnet ist Insbesondere befindet sich der Wickler 29 zwischen der Grobwalzstufe 17 und dem Dreh-Lunkerkopfschneider 18. Nicht veranschaulicht, jedoch Teil der Walzanlage für den heißen Streifen ist der Auslauftisch, auf welchem der Streifen von der Feinwalzeinrichtung zu den Wicklern 25, 26, 27 verläuft; ferner sind nicht veranschaulicht Wasserstrahldüsen oberhalb des Auslauftisches, andere Walzentische zwischen verschiedenen Bestandteilen und eine Entzunderungs-Sprüheinheit, welche zwischen dem Lunkerkopfschneider 18 und der ^einwalzstufe 19 angeordnet sein kann, wobei alle diese Teile in üblicher Weise aufgebaut sind. Es versteht sich auch, daß die Anzahl und die Art von Stufen, welche in der Grob- und Feinwalzeinrichtung vorhanden sind,
die Art, Anordnung und Aufstellung eines Lunkerkopfschneiders und die Anzahl und die Art der Wickler 25—27 in Bezug auf den Erfindungsgedanken nicht wesentlich sind.
Der Wickler 29 ist ein dornloser Wickler, welcher den heißen Metallstreifen von der Grobwalzstufe 17 aufnimmt, wobei das Kopfende zuerst auftritt; der Wickler wickelt den heißen Metallstreifen auf und gibt diesen dann mit dem nachlaufenden Ende vorlaufend zu der Feinwalzeinrichtung. Der Wickler 29 ist als dornloser Abwärtswickler ausgestaltet, da ein Wickler dieser Art eine Anzahl von Vorteilen aufweist, die nachfolgend näher erläutert sind. Ein dornloser Abwärtswickler, welcher erfindungsgemäß aufgebaut ist und zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens bzw. als Bestandteil der erfindungsgemäßen Vorrichtung verwendei wird, ist in F i g. 3,4 dargestellt und nachfolgend näher erläutert
Der Betrieb der Vorrichtung nach F i g. 2 und gemäß dem bevorzugten erfindungsgemäßen Verfahren ist nunmehr im Hinblick auf F i g. 2 näher erläutert
Eine Bramme oder ein Rohling wird von einem Ofen 10 ausgehend in üblicher Weise in Zunderbrechern 11, 12 sowie der Grobwalzeinrichtung verarbeitet Wenn die Bramme oder der Rohling durch die Grobwalzeinrichtung läuft, nimmt seine Länge zu, während sich die Dicke vermindert; schließlich tritt eine heiße Überführungsschiene aus der End-Grobwalzstufe 17 aus.
In der gemäß F i g. 1 veranschaulichten, kontinuierlich arbeitenden Heißstreifen-Walzanlage muß der Abstand zwischen der Grobwalzstufe 17 und dem Lunkerkopfschneider 18 ausreichend sein, um eine Anpassung zu dem Walzgut herbeizuführen, welche durch die Grobwalzeinrichtung erzeugt wird; aus diesem Grund muß ein Abstand zwischen der Grobwalzstufe 17 und dem Lunkerkopfschneider 18 in F i g. 1 von mehr als 98 m vorgesehen sein. Jedoch wird durch das Einsetzen des Wicklers 29 zwischen die Grobwalzstufe 17 sowie den Lunkerkopfschneider 18 oder zwischen die Grobwalzstufe 17 und die Feinwalzstufe 19 die Schaffung eines ausreichenden Zwischenraumes zwischen der Grobwalzstufe 17 sowie dem Lunkerkopfschneider 18 oder zwischen der ersteren Stufe und der Feinwalzstufe 19 gänzlich unnötig, um eine Anpassung an die volle Länge des Walzguts zu erzielen. Folglich ergibt sich eine wesentliche Reduzierung des Abstandes zwischen dem Ofen 10 sowie dem Lunkerkopfschneider 18 oder des Abstandes zwischen dem Ofen 10 und der Feinwalzstufe 19 im Vergleich zu der Heißstreifen-Walzanlage von F i g. 1. Dies stellt nicht nur eine Einsparung an Kapital sondern auch eine Einsparung von Walzwerkaufbauten, Gründungen und Walzentischen dar. Um diese Einsparungen zu maximicrcii, süiiic däS Walzgut sü laug wie möglich seia Vorzugsweise ist es beträchtlich länger als der Abstand zwischen der Grobwalzstufe 17 sowie dem Lunkerkopfschneider 18; vorzugsweise ist es sogar beträchtlich länger als der Abstand zwischen der Grobwalzstufe 17 und der Feinwalzstufe 19.
Das Walzgut wird auf einem geeigneten (nicht veranschaulichten) Rollgang angeliefert, wobei das Kopfende zuerst zu dem Wickler 29 verläuft und das Walzgut vollständig dort aufgewickelt wird. Dieser Verfahrensschritt steht im Gegensatz zu dem Betriebsvorgang der Walzanlage nach Fig. 1, wo das Walzgut von der Grobwalzeinrichtung zu einem Verzögerungstisch geliefert wird und dort verbleibt, bis eine Anlieferung zu der Feinwalzeinrichtung erfolgt, und zwar mit allen begleitenden Nachteilen, die sich hieraus ergeben.
Die Anwendung eines Wicklers 29 sowie des vorangehend beschriebenen Walzenpaares ermöglicht, daß die Länge des Übergabetisches zwischen den Grobwalz- und Feinwalzeinrichtungen wesentlich reduziert werden kann. Daher kann mit einer Anlage zum Walzen von Stahl bei 181 kp/cm die Reduzierung der Länge des Übergabetisches um etwa 76 oder 79 m erreicht werden, was eine beträchtliche Einsparung an Kapitalkosten bewirkt
Die erfindungsgemäße Vorrichtung und das erfindungsgemäße Verfahren können bei einer bereits vorliegenden, dem Stande der Technik zugehörigen, kontinuierlich arbeitenden Heißstreifen-Walzanlage gemäß F i g. 1 verwendet werden. Da eine solche Heißstreifen-Walzanlage bereits vorliegt, ergeben sich keine Einsparungen an Grund und Boden, Walzwerkbauten, Gründungen, Roügängcn und dergleichen, jedoch kann andererseits die Kapazität der Anlage in geeigneter Weise gesteigert werden, weil die Anlage auf Walzgut, beim abschließenden Durchlauf durch die Grobwalzstufe 17, angepaßt werden kann und beträchtlich länger sein kann als das Walzgut, welches ohne die Anordnung des Wicklers 29 möglich ist, da ein Wickler dieser Art viele Probleme vermeidet, die bei Heißstreifen-Aufwicklern mit einem Dorn auftreten, wobei solche Wickler beispielsweise in Verbindung mit Steckel-Anlagen verwendet wurden. Ein dornloser Abwärtswickle, ist deshalb vorzuziehen, weil ein Aufwärtswickler nicht von sich aus zu einem nachfolgenden kontinuierlichen Abwickelvorgang ohne Hilfe von Abstreif- und Preßrollen führt. Dies stellt einen wesentlichen Gesichtspunkt dar, wenn man heißes Walzgut betrachtet, das in einer Heißstreifen-Anlage verarbeitet wird, da das Anschrammen des heißen Walzguts oder das Auftreten von Bedingungen vermieden werden muß, bei welchen kalte Punkte an der Schiene entstehen können.
Der dornlose Abwärtswickler wickelt das heiße Walzgut nahezu vollständig auf und gibt es quasi ohne Unterbrechung in Richtung Feinwalzwerk wieder ab. Es dient auch insbesondere zur Vermeidung eines Anschrammens der Oberfläche des heißen Walzguts durch Verminderung der Anwendung von mechanischen Bauelementen, welche zu dieser unerwünschten Wirkung beitragen könnten. Zusätzlich wird der Betrieb in solcher Weise durchgeführt, daß die Bildung kalter Punkte in dem heißen Walzgut als Ergebnis der Tatsache verhindert wird, daß das heiße Walzgut ortsfest wird, während es sich in Berührung mit einer kalten Metallfläche befindet
Gemäß F i g. 4 und 3 umfaßt ein dornloser Abwärtswickler 40 eine Einlauf-Druckwalzengruppe 41, eine Gruppe 42 von Biegewalzen, eine Gruppe 43 von Wikkel-Gerästrollcn, drei Antriebsmechanismen 44,45 bzw. 46 von irgendeiner geeigneten Art für die vorangehenden Gruppen von Walzen, einen innneren Wickelfesthalter 47, einen geeigneten Antriebsmechanismus 48 zur Hin- und Herbewegung des Wickelfesthalters in oder außer Betriebsstellung, Austritts-Seitenführungen 49, eine zusätzliche Austritts-Zusammendrückwalze 50, eine entfernbare Abdeckung 51, einen Notabstreifer 52 und irgendeinen geeigneten Antriebsmechanismus 53 für den Abstreifer 52
Die Eintritts-Druckwalzengruppe 41 besteht aus einer oberen und unteren angetriebenen Walze 54 bzw. 55, die mit ihren Drehachsen parallel zueinander angebracht sind.
Zwischen der Druckwalzengruppe 41 sowie der Biegewalzengruppe 42 sind Ablenkplatten 56 vorgesehen,
um die heiße Überführungsschiene zu der Biegewalzengruppe zu führen. Die letztere weist einen üblichen Aufbau auf und besteht aus einer unteren und zwei oberen getriebenen Walzen 57,58 bzw. 59, deren Drehachsen parallel zueinander sowie zu den Drehachsen der Walzen 54,55 verlaufen.
Lagerblöcke 60,61 sind an jedem Ende von Rollen 58 bzw. 59 vorgesehen und können auf und ab längs Bahnen 62 bzw. 63 mittels hydraulisch betätigter Kolben (nicht veranschaulicht) bewegt werden, die in Zylindern 64 bzw. 65 enthalten und mit Lagerblöcken 60, 61 über Verbindungsstangen 66 bzw. 67 verbunden sind. Die Zylinder 64, 65 sind an einem Teil 68a des Gestells oder Gehäuses des Wicklers 40 angebracht Es versteht sich, daß anstelle der Bewegungswalzen 58, 59 auch Stellschrauben oder andere Einrichtungen verwendbar sind.
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Fig.3 befinden, wird das heiße Walzgut gezwungen, einem gekrümmten Weg beim Durchlaufen zwischen den Walzen zu folgen, wobei es eine permanente Biegung oder Krümmung annimmt Jedoch können die Walzen 58, 59 zurückgezogen werden, wenn die Überführungsschiene nicht gebogen werden soll.
Die Gerüstwalzengruppe 43 besteht aus drei angetriebenen Gerüstwalzen 68, 69, 70, deren Drehachsen parallel zueinander und zu den Drehachsen der Walzen 54, 55, '57, 58, 59 angeordnet sind. Bei einem weniger bevorzugten Ausführungsbeispiel könnte die Gerüstwalze 70 durch eine Auflagerplatte ersetzt sein.
Der innere Wickelfesthalter 47 bleibt normalerweise in einer Rückzugsstellung und wird nicht durch einen Dorn gestört Der innere Wickelfesthalter 47 befindet sich andererseits in seiner Rückzugsstellung während der Gesamtheit des Wickelvorganges und wird in den hohlen Kern des Wickels lediglich gegen das Ende des Abwickelvorgangs eingesetzt und dient zum Festhalten der inneren Windungen des Wickels in ihrer Lage während der letzten Stufen des Abwickeins.
Die auslaßseitigen Seitenführungen 59 unterstützen die richtige Ausbildung des Wickels und verhindern, daß der Wickel in Form eines Teleskops ausgebildet wird.
Der Abstreifer 52 bleibt normalerweise in seiner Rückzugsstellung und wird beim normalen Betrieb des Wicklers 40 nicht verwendet In Notfällen kann jedoch dieses Bauelement in die Betriebsstellung mittels seines Antriebsmechanismus 53 bewegt werden und dient zur Trennung der Windungen von dem Wickel.
Das Gehäuse des Wicklers 40 umfaßt eine wahlweise entfernbare Abdeckung 51, welche nicht unbedingt erforderlich ist, sowie andere Wandungen 72.
Vor dem Wickler 40 befindet sich ein Einlauftisch 73 einschließlich angetriebener Tischwalzen 74, auf welchen das heiße Walzgut zu dem Wickler 40 transportiert wird. Ein Austrittstisch 75 einschließlich angetriebener Tischwalzen 76 ist hinter dem Wickler angeordnet
Die zusätzliche Austritts-Druckwalze 50 wird lediglich in Notfällen verwendet und befindet sich normalerweise oberhalb deren in F i g. 3 veranschaulichter Stellung. Wenn die Walze beispielsweise in Verbindung mit dem Abstreifer 52 verwendet wird, wird sie in die Stellung gemäß F i g. 3 geschwenkt und wirkt mit einer der Walzen 76 zusammen, um eine Druckwalzeneinheit zu bilden.
Die Stellung der Gerüstwalzen 68—70 und deren Wickelgeschwindigkeit gegenüber der Wickelgeschwindigkeit der Biegewalzen 57—59 ist wichtig zur Sicherstellung der Bildung eines richtigen Wickels. In diesem Zusammenhang wird der Wickel anfänglich auf den Walzen 69, 70 gebildet, d. h. während der anfänglichen Bildung des Wickels; das gekrümmte Walzgut, welches von der Gruppe der Biegewalzen herkommt, berührt die Walzen 69, 70 jedoch nicht die Walze 68. Wenn der geformte Wickel genügend groß geworden ist, erfolgt eine Berührung mit den Walzen 68,69, wobei die Berührung mit der Walze 70 unterbrochen wird. Die Stelle der Gerüstwalzen 68—70 gegenüber den Biegewalzen 57—59 sowie die Drehzahl der letzteren gegenüber den ersteren muß so gewählt werden, daß das gekrümmte Walzgut, das aus der Biegewaizeneinheit austritt, daran gehindert wird, dem Weg zu folgen, dem es sonst folgen würde, sowie ferner irgendwo nahe dem Einlaufpunkt zu der drei Walzen umfassenden Biegeeinheit aufzuschlagen; stattdessen wird angestrebt, daß ein dichter kreisförmiger Wickel gebildet wird. Viele unterschiedliche Stellungen und Geschwindigkeiten der Gerüstwalzen sind möglich, jedoch sollten in allen Fällen die Gerüstwalzen schneller als die Biegewalzen 57—59 angetrieben werden. Indessen muß dafür Sorge getragen werden, daß nicht die antreibenden Gerüstwalzen 68—70 so schnell angetrieben werden, daß ein so dichter Wickel gebildet wird, welcher ein Verkratzen und Fressen der Wa!zen an der Überführungsschiene und ähnliche Erscheinungen am Walzgut selbst verursacht Allgemein sollten die Gerüstwalzen die Geschwindigkeiten des Kopfendes des Walzguts bei ihrer ersten Windung nicht wesentlich ändern.
Der Betrieb des dornlosen Abwärtswicklers 40 ist nun in Verbindung mit Fi g. 5—10 beschrieben, aus welchen sich ergibt, daß geeignete Heißmetallanzeiger 78, 79 über Eintritts- und Austrittstischen 73 bzw. 75 angeordnet sind.
Vor der Einleitung des Wickelvorganges befinden sich Betriebsorgane des Wicklers in den Stellungen gemäß F i g. 5, was bedeutet, daß der innere Wickelfesthalter 47 zurückgezogen und die Biegewalzen 57—59 in Betriebsstel'iung sind. Die Biegewalzen werden alle mit der gleichen Geschwindigkeit angetrieben, wie dies für alle Gerüstwalzen zutrifft; dies wird über einen Antriebsmechanismus 45 bzw. 46 erreicht Die Gerüstwalzen werden etwas schneller als die Biegewalzen angetrieben, und die Umfangsgeschwindigkeit der letzteren ist gleich derjenigen des Walzguts. Andruckrollen 54, 55 werden mit der gleichen Umfangsgeschwindigkeit wie die Biegewalzen angetrieben. Die Walze 54 ist schwenkbar so angeordnet, daß nach Erreichen der Biegewalzen durch das Walzgut eine leichte Anhebung möglich ist Danach wirkt das Bauelement als Führungswalze und nicht als Teil einer Druckwalzeneinheit
Der Heißmetallanzeiger 78 zeigt das Kopfende des Walzguts aa Wenn der Heißmetallanzeiger 79 anzeigt,
gestattet, in den Wickler einzutreten. Wenn jedoch der Heißmetallanzeiger 79 anzeigt, daß der Wickler 40 nicht bereit ist, das Walzgut aufzunehmen (weil das vorangehende Walzgut den Wickler 40 noch nicht verlassen hat), so wird der Antriebsmechanismus (nicht veranschaulicht) für die Tischwalzen 74 hiervon getrennt, und das Walzgut wird so lange gehalten, bis der Wickler klar ist Die vorangehend erwähnten Steuervorgänge können elektronisch unter Anwendung bekannter Einrichtungen durchgeführt werden.
Das heiße Walzgut verläuft durch eine Druckwalzengruppe 41 und wird durch Ablenkplatten 56 in eine Biegewalzengruppe 42 geführt, wo eine Krümmung darauf übertragen wird. Das gekrümmte Ende verläuft Kopf voraus nach unten gegen die Gerüstwalzengruppe 43,
berührt die Gerüstwalzen 69,70 und wird zu einem Wikkel geformt. Nachdem der Wickel größer geworden ist, fällt dieser in die Stellung gemäß F i g. 6, wo er auf den Gerüstwalzen 68,69 aufgelagert wird.
Wie sich aus F i g. 6 ergibt, werden die Biegewalzen 58,59 zurückgezogen, nachdem der Heißmetallanzeiger 78 das nachlaufende Ende des Walzguts anzeigt. Dies vermeidet die Einführung einer Biegung oder Absetzung in das nachlaufende Ende des Walzguts und erleichtert das Herausziehen des nachlaufenden Endes vor dem Abwickeln. Wie sich versteht, können auch andere Verfahren als die Anwendung eines Heißmetallanzeigers zum Abfühlen des nachlaufenden Endes des Materials und Rückziehung der Biegewalzen 58, 59 angewendet werden. Beispielsweise kann die Menge des durch die Druckrollen verlaufenden Stahles gemessen werden, wobei die Biegewaizen zurückgezogen werden, kurz bevor die Gesamtheit des Walzmaterials durch die Biegewalzengruppe verläuft
Wenn gemäß Fig.7 das nachlaufende Ende des Walzguts die Druckwalzen 54, 55 verläßt, wird ein Signal abgeleitet und zu dem Antriebsmechanismus 46 durch irgendeine geeignete Anzeigeeinrichtung übertragen; hierbei werden die Gerüstwalzen 68—70 verlangsamt und in dem Augenblick zum Anhalten gebracht, in dem das nachlaufende Ende des Guts die Biegewalzengruppen 42 verläßt und über die Oberseite des Wickels verläuft Das nachlaufende Ende des Wickels fällt danach infolge seiner Masse frei auf den Austrittstisch 75, wobei die Drehrichtung der Gerüstwalzen 68—70 automatisch umgekehrt wird. Der Bund wird danach abgewickelt und wird so angetrieben, daß das nachlaufende Ende zuerst aus dem Wickler 40 heraus verläuft
Im normalen Betrieb kann das nachlaufende Ende nicht unter dem Wickel durchlaufen. Wenn jedoch eine Stauchung an irgendeinem Punkt oberhalb des Wicklers auftritt, würden die Gerüstwalzen 68—70 so angetrie-
ben, daß der Wickel langsam gedreht wird, um die Bildung kalter Punkte zu verhindern. Wenn der Heißmetallanzeiger 79 das Vorliegen von heißem Walzgut anzeigt, wird ein Signal erzeugt, welches zu einem Regelsystem für den Antriebsmechanismus der Biegewalzen
ίο 58, 59 geliefert wird; diese Walzen werden in ihre Betriebsstellung gemäß Fig.8 zurückgeführt. Zusätzlich kann dieses Signal verwendet werden, um den Lunkerkopfschneider zu betätigen.
Irgendeine geeignete Einrichtung kann verwendet werden, um zu bestimmen, wann der Abwicklungsvorgang sich nahe seinem Ende befindet; hierbei kann, wie dies in F i g. 9 gezeigt ist, der innere Wickelfesthaiter 47 betätigt werden. Dieser Festhalter wird durch den hohlen Kern des Wickels eingeführt und dient zum Festhalten der letzten wenigen Windungen des Wickels während des Abwicklungsvorganges.
Wenn gemäß F i g. 10 der Heißmetallanzeiger 79 kein heißes Metall mehr anzeigt, was dem Zustand entspricht, daß das Walzgut den Wickler verlassen hat, wird ein Signal abgegeben und dazu verwendet, den Wickler zurückzustellen (der innere Wickelfesthalter 47 wird in seine Rückzugsstellung zurückgeführt); es wird eine Verriegelung an dem Heißmetallanzeiger 78 freigegeben, um zu ermöglichen, daß das nächste Walzmaterial in den Wickler 40 eintritt, wobei der Lunkerkopfschneider zum Abschneiden eines nachlaufenden Endes betätigt wird (entsprechend vorangehend dem kopfseitigen Ende des Walzguts).
Hierzu 4 Blatt Zeichnungen

Claims (12)

Patentansprüche:
1. Doniloser, zwischen zwei durch Rollengänge miteinander verbundenen Walzwerken angeordneter Abwärtswickler mit einem durch Walzen gebildeten Wickeleinlauf und Wickelauslauf, dadurch gekennzeichnet,
daß der Wickler (29,40) getrennte, stationäre und einen Abstand voneinander aufweisende Wickeleinlauf- und Wickelauslaufbereiche aufweist, und
daß der Raum in Aufwickelrichtung zwischen dem Wickeleinlauf und dem Wickelauslauf waizenfrei ist
2. Wickler nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß unterhalb des walzenfreien Raumes eine erste und eine zweite Stützrolle (68, 69) angeordnet sind.
3. Wickler nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die erste und die zweite Stützrolle (68,
69) in der Ebene des zugeordneten Rollengangs liegen.
4. Wickler nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß eine dritte Stützrolle (70) zum Auffangen des gebogenen Wikkelanfangs oberhalb der Rollengänge (73, 75) und unterhalb des Wickeleinlaufs angeordnet ist
5. Wickler nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Wickeleinlauf als eine Biegewalzenanordnung (42) ausgebildet ist
6. Wickler nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen der Biegewalzenanordnung (42) und dem zugeordneten Rollengang (73) Mittel (56) zum Führen des Walzguts zur Biegeanordnung hin vorgesehen sind.
7. Wickler nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Mittel zum Führen des Walzguts aus zwei Führungsblechen bestehen, die zwischen sich das Walzgut aufnehmen.
8. Wickler nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß angetriebene Druckwalzen (54,55) vorgesehen sind, die angepaßt sind, das zu wickelnde Walzgut aufzunehmen und über die Zuführungsmittel (56) der Biegevorrichtung (42) zuzuführen.
9. Wickler nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Biegewalzenanordnung (42) aus einer Walzendreiergruppe (57—59) gebildet ist, von denen mindestens eine Biegewalze über Bewegungsmittel verstellbar ist
10. Wickler nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet,
daß ein innerer Wickelhalter (47) vorgesehen und angepaßt ist, während der letzten Phase des Abwikkelvorgangs in den hohlen Kern des Wickels eingeschoben zu werden, um die inneren Wicklungen des Bunds während dieser letzten Phase zu halten, und
daß der Wickelhalter ü'uer Mittel zum Ein- und Ausfahren betätigt wird.
11. Wickler nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß die geometrische Drehachse der drei Stützrollen (68,69,
70) während des Aufwickel- und des Abwickelvorgangs stationär verbleiben.
12. Verfahren zum Einleiten des Abwickeins eines Walzgutwickels, insbesondere unter Verwendung eines dornlosen Abwärtswicklers nach mindestens einem der Ansprüche 1—5, dadurch gekennzeichnet, daß das freie Ende des Walzguts beim Abschluß des Aufwickelvorgangs biegefrei und tangential vom Wickel abstehend bleibt und auf dem Rollgang nach Verlangsamung und Stillsetzen der Stützrollen abgefangen wird, und
daß im Anschluß daran das Abwickeln in Gang gesetzt wird.
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