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GEBIET DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung betrifft im Allgemeinen neuartige Smoothened-Proteine,
die mit Hedgehog- und Patched-Signalstoffmolekülen wechselwirken, die an der
Zellvermehrung und -differenzierung beteiligt sind. Insbesondere
betrifft die vorliegende Erfindung neu identifizierte und isolierte
Wirbeltier-Smoothened-Proteine und dafür kodierende DNA, einschließlich Ratten-
und menschliches Smoothened, und verschiedene modifizierte Formen
dieser Proteine, sowie Wirbeltier-Smoothened-Antikörper und
verschiedene Verwendungen davon.
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HINTERGRUND
DER ERFINDUNG
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Die
Entwicklung mehrzelliger Organismen hängt zumindest teilweise von
Mechanismen ab, die Positionsinformationen für Zellstrukturen, Gewebe oder
Organe spezifizieren, dorthin dirigieren oder beibehalten. Verschiedene
abgegebene Signalstoffmoleküle,
wie z.B. Elemente von transformierendem Wachstumsfaktor-β ("TGF-β"), Wnt, Fibroblastenwachstumsfaktor
("FGF") und Hedgehog-Familien,
sind mit Strukturierungsaktivitäten
verschiedener Zellen und Strukturen bei Drosophila sowie bei Wirbeltieren
in Zusammenhang gebracht worden [Perrimon, Cell 80, 517-520 (1995)].
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Studien
mit Drosophila-Embryonen haben ergeben, dass in der Phase des Zellblastoderms
oder in späteren
Entwicklungsphasen die Information über die Zellgrenzen hinweg
mittels Signaltransduktionswegen aufrechterhalten wird. Es wird
davon ausgegangen, dass solche Wege von extrazellulären Signalen,
wie z.B. Wingless ("Wg") oder Hedgehog ("Hh"), initiiert werden.
Das extrazelluläre
Signal Hh kann die Expression von TGF-β-, Wnt- und FGF-Signalstoffmolekülen erwiesenermaßen steuern
und Signalwirkungen sowohl kurzer als auch langer Reichweiten initiieren.
Eine Wirkung kurzer Reichweite von Hh bei Drosophila liegt beispielsweise
in der abdominalen Epidermis vor, wo Hh damit in Zusammenhang steht,
benachbarte Zellen dazu zu bringen, Wingless- (wg-) Expression beizubehalten
[Perrimon, Cell 76, 781-784 (1984)]. Im Zentralnervensystem von
Wirbeltieren wird beispielsweise Sonic Hedge hog ("SHh"; ein sekretiertes
Wirbeltier-Homolog von dHh) in Chordazellen exprimiert und ist mit
der Induktion von Bodenplattenbildung innerhalb des benachbarten Neuralrohrs
in kontaktabhängiger
Weise assoziiert [Roelink et al., Cell 76, 761-775 (1994)]. In Perrimon,
Cell 80, 517-520 (1995) wird ein allgemeiner Überblick über einige der mit Hh assoziierten
Wirkungen langer Reichweite gegeben.
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Studien
des Hh-Proteins bei Drosophila ("dHh") haben ergeben,
dass hh für
ein natives 46-kDa-Protein kodiert, das zu einer 39-kDa-Form gespalten
wird, gefolgt von Signalsequenzabspaltung und anschließend in
eine 19-kDa-Form mit Aminoterminus und eine 26-kDa-Form mit Carboxylterminus
gespalten wird [Lee et al., Science 266, 1528-1537 (1994)]. Lee
et al. berichten, dass die 19-kDa- und 26-kDa-Formen unterschiedliche
biochemische Eigenschaften aufweisen und unterschiedlich verteilt
sind. DiNardo et al. wie auch andere haben offenbart, dass das dHh-Protein
eine Signaltransduktionskaskade, die wg aktiviert [DiNardo et al.,
Nature 332, 604-609 (1988); Hidalgo und Ingham, Development 110,
291-301 (1990); Ingham und Hidalgo, Development 117, 283-291 (1993);
und zumindest ein weiteres Segmentpolaritäts-Gen, Patched (ptc) [Hidalgo und
Ingham, siehe oben; Tabata und Kornberg, Cell 76, 89-102 (1994)], auslöst. Die
Eigenschaften und Merkmale von dHh werden auch in Berichten von
Ingham et al., Curr. Opin. Genet. Dev. 5, 492-498 (1995) und Lumsden
und Graham et al., Curr. Biol. 5, 1347-1350 (1995), beschrieben.
Die Eigenschaften und Merkmale der Wirbeltier-Homologe von dHh,
Sonic Hedgehog, werden von Echelard et al., Cell 75, 1417-1430 (1993); Krauss
et al., Cell 75, 1431-1444 (1993); Riddle et al., Cell 75, 1401-1416
(1993); Johnson et al., Cell 79, 1165-1173 (1994); Fan et al., Cell
81, 457-465 (1995); Roberts et al., Development 121, 3163-3174 (1995); und
Hynes et al., Cell 80, 95-101 (1995), beschrieben.
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Von
Perrimon, Cell 80, 517-520 (1995), wurde berichtet, dass die biochemischen
Mechanismen und Rezeptoren, wodurch die Signalstoffmoleküle, wie
z.B. Wg und Hh, die Wirkung, Transkription oder beides der sekundären Signaltransduktoren
steuern, im Allgemeinen nicht ausreichend verstanden worden sind.
Bei Drosophila zeigen genetische Beweise, dass Frizzled "Fz" zur Übertragung
und Transduktion von Polaritätssignalen
in Epidermiszellen während
der Haar- und Borstenentwicklung wirkt. Fz-Rattenhomologe, die eine
strukturelle Ähnlichkeit
mit Elementen der G-Protein-gekoppelten-Rezeptorüberfamilie aufweisen, werden
von Chan et al., J. Biol. Chem. 267, 25202-25207 (1992), beschrieben.
Insbesondere beschreiben Chan et al. das Isolieren zweier unterschiedlicher
cDNAs aus einer Rattenzellbibliothek, wobei die erste cDNA für ein vorhergesagtes
641-Reste-Protein Fz-1 kodiert, das 46%ige Homologie mit Drosophila-Fz
aufweist, und eine zweite cDNA für
ein Protein Fz-2 mit 570 Aminosäuren
kodiert, die zu 80 % zu Fz-1 homolog ist. Chan et al. stellen fest,
dass ein Säugetier-fz
Teil einer Genfamilie sein kann, die zur Transduktion und interzellulären Übertragung
von Polaritätsinformationen
während
der Gewebemorphogenese oder in differenzierten Geweben wichtig ist.
Vor kurzem ist von Bhanot et al. die Identifizierung eines Drosophila-Gens,
Frizzled2 (Dfz2) und eines vorhergesagten Dfz2-Proteins beschrieben
worden, das als Wg-Rezeptor in Kulturzellen wirken kann [Bhanot et
al., Nature 382, 225-230 (1996)]. Bhanot et al. offenbaren jedoch,
dass es keinen In-vivo-Beweis gibt, der zeigt, dass Dfz2 für die Wg-Signalisierung
erforderlich ist.
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Obwohl
einige Nachweise nahe legen, dass Zellantworten auf dHh vom Transmembranprotein
Smoothened (dSmo) abhängig
sind [Nusslein-Volhard et al., Wilhelm Roux's Acr. Dev. Biol. 193, 267-282 (1984);
Jurgens et al., Wilhelm Roux's
Acr. Dev. Biol. 193, 283-295 (1984); Alcedo et al., Cell 86, 221-232
(26. Juli 1996); van den Heuvel und Ingham, Nature 382, 547-551
(8. August 1996)] und vom Transmembranprotein "Patched" negativ gesteuert werden [(Hooper und
Scott, Cell 59, 751-765
(1989); Nakano et al., Nature 341, 508-513 (1989); Hidalgo und Ingham,
siehe oben; Ingham et al., Nature 353, 184- 187 (1991)] sind die
Rezeptoren für Hh-Proteine
bisher nicht biochemisch charakterisiert worden. Verschiedene Genprodukte,
einschließlich
des Patched-Proteins, des Transkriptionsfaktors Cubitus interruptus,
der Serin/Threonin-Kinase "Fused" und der Genprodukte
von Costal-2, Smoothened (smo) und Suppressor of fused (Su(fu))
werden damit in Verbindung gebracht, vermeintliche Komponenten des
Hh-Signalwegs zu sein.
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Frühere Studien
bei Drosophilae führten
zu der Annahme, dass ptc für
den Hh-Rezeptor kodiert [Ingham et al., Nature 353, 184-187 (1991)].
Die Aktivität
des ptc-Produkts, das ein mehrere Membranen überspannendes Zelloberflächenprotein
darstellt, welches als Patched bezeichnet wird [Hooper und Scott,
siehe oben], unterdrückt
die wg- und ptc-Gene und wird vom Hh-Signal antagonisiert. Patched
wurde von Ingham et al. als konstitutiver aktiver Rezeptor vorgeschlagen,
der durch Bindung von Hh inaktiviert wird, wodurch die Transkription
von Hh-responsiven Genen ermöglicht
wird. Wie von Bejsovec und Wieschaus, Development 119, 501-517 (1993),
berichtet wird, zeigt jedoch Hh Wirkungen bei ptc-losen Drosophilaembryos
und kann folglich nicht der einzige Hh-Rezeptor sein. Somit ist
die Rolle von Patched bei der Hh-Signalisierung noch nicht völlig geklärt.
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Goodrich
et al. haben ein Mäuse-Patched-Gen
isoliert [Goodrich et al., Genes Dev. 10, 301-312 (1996)]. Menschliche
Patched-Homologe sind in kürzlich
veröffentlichter
Literatur ebenfalls beschrieben worden. Beispielsweise beschreiben
Hahn et al., Cell 85, 841-851 (1996), die Isolierung eines menschlichen
Homologs von Drosophila-ptc.
Das Gen zeigt mit dem Drosophilagen bis zu 67 % Sequenzidentität auf Nucleotidebene
und 60%ige Ähnlichkeit
auf Aminosäureebene
[Hahn et al., siehe oben]. Johnson et al. stellen auch eine vorhergesagte
Aminosäuresequenz
eines menschlichen Patched-Proteins bereit [Johnson et al., Science 272,
1668-1671 (1996)]. Johnson et al., offenbaren, dass das Protein
aus 1.447 Aminosäuren
96%ige bzw. 40%ige Identität
mit Mäuse-
bzw. Drosophila-Patched aufweist. Die Daten über Menschen und Mäuse dieser Forscher
legen nahe, dass Patched ein Einzelkopie-Gen bei Säugetieren
ist. Gemäß Hahn et
al., Cell 85, 841-851 (1996), haben Analysen die Gegenwart von drei
unterschiedlichen 5'-Termini
für ihr
menschliches ptc-Gen ergeben. Hahn et al. postulieren, dass es zumindest
drei unterschiedliche Formen des Patched-Proteins in Säugetierzellen
gibt: die durch die Mäusesequenz
gegebene Stammform und die zwei menschlichen Formen. Patched wird
zudem in einer kürzlich
erschienen Arbeit von Marigo et al., Development 122, 1225 (1996),
behandelt.
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Studien
mit Drosophila haben auch zu der Annahme geführt, dass Smo ein möglicher
Rezeptor für
Hh sein könnte
[Alcedo et al., siehe oben; van den Heuvel und Ingham, siehe oben].
Das Smoothened-(smo-) Gen wurde als Segmentpolaritätsgen identifiziert
und anfänglich
als Smooth bezeichnet [Nusslein-Volhard et al., siehe oben]. Da
jedoch diese Bezeichnung bereits einen anderen Locus beschrieb,
wurde das Segmentpolaritätsgen
zu Smoothened umbenannt [Lindsley und Zimm, "The Genome of Drosophila melanogaster", San Diego, CA,
USA, Academic Press (1992)]. Wie zuerst von Nusslein-Volhard et
al., siehe oben, berichtet wurde, ist das smo-Gen zur Aufrechterhaltung
der Segmentierung in Drosophila-Embryonen erforderlich.
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Alcedo
et al., siehe oben, haben kürzlich
das Klonen des Smoothened-Gens bei Drosophila beschrieben [siehe
auch van den Heuvel und Ingham, siehe oben]. Alcedo et al. berichten,
dass eine Hydropathieanalyse vorhersagt, dass das vermeintliche
Smo-Protein ein integriertes Membranprotein aus sieben Membran-durchdringenden α-Helices,
einem hydrophoben Segment in der Nähe des N-Terminus und einem
hydrophiler C-terminalen Schwanz ist. Folglich kann Smo der Schlangenrezeptorfamilie
angehören,
deren Mitglieder alle an G-Proteine gebunden sind. Alcedo et al.,
siehe oben, berichten auch, dass smo für Hh-Signalisierung erforderlich
ist und stromab von hh und ptc wirkt.
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Wie
von Pennisi, Science 272, 1583-1584 (1996), diskutiert, wird von
manchen Entwicklungsgenen angenommen, dass sie eine bestimmte Rolle
bei Krebs spielen, da sie Zellwachstum und -spezialisierung steuern.
Jüngste
Studien schlagen vor, dass Patched ein Tumorsuppressor oder ein
Gen ist, dessen Verlust oder Inaktivierung zum exzessiven Wachstum
von Krebszellen führt.
Insbesondere haben Hahn et al. und andere Forscher herausgefunden,
dass Patched in einigen herkömmlichen
Formen von Basalzellkarzinomen bei Menschen mutiert ist [Hahn et
al., Cell 85, 841-851
(1996); Johnson et al., siehe oben; Gailani et al., Letters. Nature Genetics
13, September 1996]. Hahn et al. berichten, dass es in sechs nicht
miteinander verwandten Patienten mit Basalzellnävussyndrom ("BCNS"), einem familiären Komplex von
Krebsarten und Entwicklungsstörungen, zu
Veränderungen
kommt, die vorhersagen, dass das Patched-Genprodukt inaktiviert
ist. Hahn et al. berichten auch, dass durch Klonen des Pankreastumor-Suppressorgens,
DPC4, der ptc-Weg mit Tumorigenese in Zusammenhang gebracht wurde.
Wirbeltier-Homologe zweier anderer Drosophila-Segmentpolaritätsgene,
Mäusebrust
Wntl (Rijsewijk et al., Cell 50, 649 (1987)] und menschliches Glioblastom
GLI [Kinzler et al., Science 236, 70 (1987)] wurden ebenfalls mit
Krebs in Zusammenhang gebracht.
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ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
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Die
Anmelder haben cDNA-Klone identifiziert, die für neuartige Wirbeltier-Smoothened-Proteine
kodieren, welche hierin als "vSmo" bezeichnet werden.
Insbesondere sind cDNA-Klone, die für Ratten-Smoothened und menschliches
Smoothened kodieren, identifiziert worden. Es wurde überraschenderweise
festgestellt, dass die vSmo-Proteine
der vorliegenden Erfindung mit den Patched-Proteinen coexprimiert
werden und physikalische Komplexe mit Patched bilden. Die Anmelder
haben zudem herausgefunden, dass vSmo allein Sonic-Hedgehog nicht
binden konnte, dass jedoch Wirbeltier-Patched-Homologe Sonic-Hedgehog
mit relativ hoher Affinität
binden konnten. Es wird angenommen, dass Sonic-Hedgehog seine biologische
Aktivität
durch einen Mehrfach-Untereinheiten-Rezeptor vermitteln kann, worin
vSmo eine Signalkomponente und Patched eine Liganden bindende Komponente
sowie ein Liganden-gesteuerter Suppressor von vSmo ist. Folglich
können,
ohne in irgendeiner Weise an eine Theorie gebunden zu sein, pathologische
Leiden, wie z.B. Basalzellkarzinome, die mit inaktiviertem (oder
mutiertem) Patched in Verbindung stehen, das Ergebnis konstitutiver
Aktivität
von vSmo oder vSmo-Signalisierung sein, gefolgt von einer negativen
Steuerung durch Patched.
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Die
Erfindung stellt isoliertes Wirbeltier-Smoothened bereit. Insbesondere
stellt die vorliegende Erfindung isoliertes Wirbeltier-Smoothened
mit nativer Sequenz bereit, das in einer Ausführungsform eine Aminosäuresequenz
umfasst, die die Reste 1 bis 793 aus 1 (Seq.-ID
Nr. 2) umfasst. Die Erfindung stellt auch isoliertes Wirbeltier- Smoothened mit nativer
Sequenz bereit, das eine Aminosäuresequenz
umfasst, die die Reste 1 bis 787 aus 4 (Seq.-ID
Nr. 4) umfasst. In anderen Ausführungsformen
umfasst das isolierte Wirbeltier-Smoothened eine Aminosäuresequenz
mit zumindest 80%iger Identität
mit dem Wirbeltier-Smoothened mit nativer Sequenz, das die Reste
1 bis 787 aus 4 (Seq.-ID Nr. 4), oder
die Reste 1 bis 793 aus 2 (Seq.-ID
Nr. 2) umfasst.
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In
einer weiteren Ausführungsform
stellt die Erfindung chimäre
Moleküle
bereit, die Wirbeltier-Smoothened umfassen, das an ein heterologes
Polypeptid oder an eine heterologe Aminosäuresequenz fusioniert ist.
Ein Beispiel für
ein solches chimäres
Molekül
umfasst ein an eine Epitopmarkierungssequenz fusioniertes Wirbeltier-Smoothened.
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In
einer weiteren Ausführungsform
stellt die Erfindung ein isoliertes Nucleinsäuremolekül bereit, das für Wirbeltier-Smoothened
kodiert. In einem Aspekt ist das Nucleinsäuremolekül RNA oder DNA, die für ein Wirbeltier-Smoothened
kodiert, oder ist komplementär
zu einer solchen kodierenden Nucleinsäuresequenz und bleibt auch
unter stringenten Bedingungen stabil daran gebunden. In einer Ausführungsform
ist die Nucleinsäuresequenz
ausgewählt
aus:
- (a) der Kodierungsregion der Nucleinsäuresequenz
aus 1 (Seq.-ID Nr. 1), die für die Reste
1 bis einschließlich
793 kodiert (d.h. die Nucleotide 450-452 bis 2826-2828),
- (b) der Kodierungsregion der Nucleinsäuresequenz aus 4 (Seq.-ID
Nr. 3), die für
die Reste 1 bis einschließlich
787 kodiert (d.h. die Nucleotide 13-15 bis 2371-2373) oder
- (c) einer Sequenz, die einer Sequenz gemäß (a) oder (b) entspricht und
im Rahmen der Degeneration des genetischen Codes liegt.
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In
einer weiteren Ausführungsform
stellt die Erfindung einen Vektor bereit, der ein Nucleinsäuremolekül umfasst,
das für
das Wirbeltier-Smoothened kodiert. Es wird auch eine Wirtszelle
bereitgestellt, die den Vektor oder das Nucleinsäuremolekül umfasst. Außerdem wird
ein Verfahren zur Herstellung von Wirbeltier-Smoothened bereitgestellt.
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In
einer weiteren Ausführungsform
stellt die Erfindung einen Antikörper
bereit, der sich spezifisch an Wirbeltier-Smoothened bindet. Der
Antikörper
kann ein agonistischer, ein antagonistischer oder ein neutralisierender
Antikörper
sein.
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In
einer weiteren Ausführungsform
stellt die Erfindung nicht-menschliche, transgene oder Knock-out-Tiere
bereit. Eine weitere Ausführungsform
der Erfindung stellt Gegenstände
und Sets bereit, die Wirbeltier-Smoothened oder Wirbeltier-Smoothened-Antikörper enthalten.
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Eine
weitere Ausführungsform
der Erfindung stellt Proteinkomplexe bereit, die Wirbeltier-Smoothened-Protein
und Wirbeltier-Patched-Protein umfassen. In einer Ausführungsform
umfassen die Komplexe zudem Wirbeltier-Hedgehog-Protein. Gegebenenfalls
umfasst das Wirbeltier-Patched eine Sequenz, die ein Derivat oder
ein Fragment eines Wirbeltier-Patched mit nativer Sequenz ist.
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KURZBESCHREIBUNG
DER ZEICHNUNGEN
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1 zeigt das Nucleotid (Seq.-ID Nr. 1)
und die abgeleitete Aminosäuresequenz
(Seq.-ID Nr. 2) von Ratten-Smoothened mit nativer Sequenz.
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2 zeigt die Primärstruktur von Ratten-Smo (rSmo)
und Drosophila-Smo (dsmo).
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Die
Signalpeptidsequenzen sind unterstrichen, konservierte Aminosäuren in
Kästchen
dargestellt, Cysteine mit Sternchen gekennzeichnet, potenzielle
Glykosylierungsstellen in gestrichelten Kästchen dargestellt, und die
sieben hydrophoben Transmembrandomänen sind schattiert.
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3 zeigt die Gewebeverteilung von SHH,
Smo und Patched in Gewebe von Rattenembryonen und erwachsenen Ratten.
In-situ-Hybridisierung von SHH (linke Spalte), Smo (mittlere Spalte)
und Patched (rechte Spalte, ausschließlich Inserts) an Rattengewebe.
Reihe E15 Sag: Sagittalschnitte durch E15-Rattenembryos. Reihen
E9, E10, E12 und E15: Koronarschnitte durch E9-Neuralwülste, E10-Neuralrohr
und Somite, E12 und E15-Neuralrohr. Die Inserts in Reihe E12 zeigen
Schnitte durch die Vordergliedmaßenknospe von E12-Rattenembryos.
Abkürzungen:
ht=Herz; sk=Haut; bl=Blase; ts=Hoden; lu=Lunge; to=Zunge; vtc=Wirbelsäule; nf=Neuralwulst;
nc=Chorda dorsalis; so=Somit; fp=Bodenplatte; vh=Vorderhorn; vz=Ventrikelzone;
cm=Herzmesoderm und vm=vorderes Mittelhirn.
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4 zeigt die Nucleotid- (Seq.-ID Nr. 3)
und die abgeleitete Aminosäuresequenz
(Seq.-ID Nr. 4) von menschlichem Smoothened mit nativer Sequenz.
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5 zeigt die Primärstruktur von menschlichem
Smo (hSmo) und Ratten-Smo (rat.Smo) und die Homologie zu Drosophila-Smo
(dros.smo). Konservierte Aminosäuren
sind in Kästchen
dargestellt.
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6 veranschaulicht die Ergebnisse von Bindungs-
und Co-Immunfällungstests,
die SHH-N-Bindungen zu mPatched, nicht aber zu rSmo zeigen. Färbung von
Zellen, die das Flag-markierte rSmo (a und b) oder Myc-markiertes
mPatched (c, d und e) exprimieren, mit (a) Flag-(Smo-)Antikörper, (c)
Myc-(mPatched-)Antikörper,
(b und d) IgG-SHH-N oder (e) Flag-markiertem SHH-N. (f) Co-Immunfällung von
Epitop-markiertem mPatched (Patched) oder Epitop-markiertem rSmo
(Smo) mit IgG-SHH-N. (g) Vernetzen von 125I-SHH-N(125I-SHH) mit Zellen, die mPatched oder rSmo
in Abwesenheit oder Gegenwart von unmarkierten SHH-N exprimieren.
(h) Co-Immunfällung
von 125I-SHH durch ein Epitop-markiertes
mPatched (Patched) oder ein Epitopmarkiertes rSmo (Smo). (i) Kompetive
Bindung von 125I-SHH an Zellen, die mPatched
oder mPatched plus rSmo exprimieren.
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7 veranschaulicht (a) immunohistochemische
Doppelfärbung
von Patched (rot) und Smo (grün)
in transfizierten Zellen, wobei gelb die Co-Expression der zwei
Pro teine anzeigt. (b und c) Detektion von Patched-Smo-Komplexen
durch Immunfällung.
(b) Immunfällung
mit Antikörpern
gegen das Epitop-markierte Patched und Analyse auf einem Western-Blot
mit Antikörpern
gegen Epitop-markiertes Smo. (c) Immunfällung mit Antikörpern gegen
das Epitop-markierte Smo und Analyse auf einem Western-Blot mit
Antikörpern
gegen Epitop-markiertes Patched. (d und e) Co-Immunfällung von125-I-SHH, gebunden an Zellen, die sowohl
Smo als auch Patched exprimieren, mit Antikörpern gegen entweder Smo- (d)
oder Patched-(e) Epitopmarkierungen.
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8 zeigt einen Western-Blot aus einem SDS-Gel,
der den Expressionsgrad eines Wildtyp-(WT) und eines mutierten Patched
(mutiert) darstellt.
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9 zeigt
ein Modell, das den vermeintlichen SHH-Rezeptor und dessen vorgeschlagene
Aktivierung durch SHH beschreibt. Patched ist eine Liganden bindende
Komponente und vSmo ist eine Signalkomponente in einem Mehrfach-Untereinheiten-SHH-Rezeptor.
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DETAILLIERTE BESCHREIBUNG
DER BEVORZUGTEN AUSFÜHRUNGSFORMEN
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I. DEFINITIONEN
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Die
Bezeichnungen "Wirbeltier-Smoothened", "Wirbeltier-Smoothened-Protein" und "vSmo" umfassen, wie hierin
verwendet, Wirbeltier-Smoothened mit nativer Sequenz und Wirbeltier-Smoothened-Varianten (die
jeweils hierin definiert sind). Diese Bezeichnungen umfassen Smoothened
aus einer Vielzahl von Tieren, die als Wirbeltiere zu klassifizieren
sind, einschließlich
Säugetiere.
In einer bevorzugten Ausführungsform
ist das Wirbeltier-Smoothened Ratten-Smoothened (rSmo) oder menschliches
Smoothened (hSmo). Das Wirbeltier-Smoothened kann aus einer Vielzahl
von Quellen isoliert werden, wie z.B. aus menschlichen Gewebetypen oder
aus anderen Quellen, oder es kann durch Rekombinations- oder Syntheseverfahren
hergestellt werden.
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Ein "Wirbeltier-Smoothened
mit nativer Sequenz" umfasst
ein Protein mit der gleichen Aminosäuresequenz wie ein aus der
Natur erhaltenes Wirbeltier-Smoothened. Folglich kann ein Wirbeltier-Smoothened
mit nativer Sequenz die Aminosäuresequenz
von natürlich
vorkommendem menschlichem Smoothened, Ratten-Smoothened oder Smoothened
beliebiger Wirbeltiere aufweisen. Ein solches Wirbeltier-Smoothened
mit nativer Sequenz kann aus der Natur isoliert werden oder auf
rekombinante oder synthetische Weise hergestellt werden. Die Bezeichnung "Wirbeltier-Smoothened
mit nativer Sequenz" umfasst
insbesondere natürlich
vorkommende verkürzte
Formen des Wirbeltier-Smoothened, natürlich vorkommende Variantenformen
(z.B. alternativ gespleißte
Formen) und natürlich
vorkommende allelische Varianten des Wirbeltier-Smoothened. In einer
Ausführungsform
der Erfindung ist das Wirbeltier-Smoothened
mit nativer Sequenz reifes Smoothened mit nativer Sequenz, das die
Aminosäuresequenz
von Seq.-ID Nr. 4 umfasst. In einer anderen Ausführungsform der Erfindung ist
das Wirbeltier-Smoothened mit nativer Sequenz ein reifes Smoothened
mit nativer Sequenz, das die Aminosäuresequenz von Seq.-ID Nr.
2 umfasst.
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Die "Wirbeltier-Smoothened-Variante" bezeichnet ein nachstehend
definiertes Wirbeltier-Smoothened mit weniger als 100 % Sequenzidentität mit Wirbeltier-Smoothened,
das die in Seq.-ID Nr. 4 für
menschliches Smoothened gezeigte oder die in Seq.-ID Nr. 2 für Ratten-Smoothened
gezeigte abgeleitete Aminosäuresequenz
aufweist. Solche Wirbeltier-Smoothened-Varianten umfassen beispielsweise
Wirtbeltier-Smoothened-Proteine,
worin ein oder mehrere Aminosäurereste
am N- oder C-Terminus der oder innerhalb der Sequenzen von Seq.-ID
Nr. 4 oder Seq.-ID Nr. 2 hinzugefügt sind, worin etwa 1 bis 30
Aminosäurereste
deletiert sind oder gegebenenfalls durch einen oder mehrere Aminosäurereste
substituiert sind, sowie Derivate davon, worin ein Aminosäurerest
kovalent so modifiziert worden ist, dass das resultierende Produkt
eine nicht natürlich
vorkommende Aminosäure
aufweist. Normalerweise verfügt
eine Wirbeltier-Smoothened-Variante über zumindest 80%ige Sequenzidentität, noch
bevorzugter zumindest 90%ige Sequenzidentität und insbesondere zumindest
95%ige Sequenzidentiät,
mit der Sequenz von Seq.-ID Nr. 4 oder Seq.-ID Nr. 2.
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Die
Bezeichnung "Epitop-Markierung" bezieht sich, wie
hierin verwendet, auf ein Markierungspolypeptid mit ausreichend
Resten, um ein Epitop bereitzustellen, gegen das ein Antikörper erzeugt
werden kann, das jedoch kurz genug ist, um die Aktivität des Wirbeltier-Smoothened
nicht zu stören.
Das Markierungspolypeptid ist vorzugsweise auch ziemlich einzigartig,
sodass der Antikörper
dagegen im Wesentlichen keine Kreuzreaktionen mit anderen Epitopen
eingeht. Geeignete Markierungspolypeptide weisen im Allgemeinen
zumindest sechs Aminosäurereste
und üblicherweise
zwischen etwa 8 und 50 Aminosäurereste
(vorzugsweise zwischen etwa 9 und 30 Reste) auf.
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Wenn
es zur Beschreibung verschiedener hierin offenbarter Proteine gebraucht
wird, wird mit "isoliert" Protein bezeichnet,
das identifiziert und von einer Komponente seiner natürlichen
Umgebung getrennt und/oder daraus gewonnen worden ist. Verunreinigungskomponenten
seiner natürlichen
Umgebung sind Materialien, die üblicherweise
die diagnostische oder therapeutische Verwendung für das Protein
stören
würden und
können
Enzyme, Hormone und andere proteinhaltige oder nicht-proteinhaltige
Substanzen umfassen. In bevorzugten Ausführungsformen wird das Protein
(1) zu einem Grad gereinigt, der ausreicht, um zumindest 15 Reste
einer N-terminalen oder internen Aminosäuresequenz mittels eines Drehbecher-Sequenzierers
zu erhalten, oder (2) mittels SDS-PAGE unter nichtreduzierenden
oder reduzierenden Bedingungen unter Verwendung von Coomassie-Blau
oder vorzugsweise Silber bis zur Homogenität gereinigt. "Isoliertes Protein" umfasst Proteine
in situ innerhalb rekombinanter Zellen, da zumindest eine Komponente
der natürlichen
vSmo-Umgebung nicht anwesend ist. Üblicherweise wird das isolierte
Protein jedoch durch zumindest einen Reinigungsschritt erhalten.
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Ein "isoliertes" vSmo-Nucleinsäuremolekül ist ein
Nucleinsäuremolekül, das identifiziert
und von zumindest einem verunreinigenden Nucleinsäuremolekül getrennt
wird, mit dem es in der natürlichen
Quelle der vSmo-Nucleinsäure üblicherweise
assoziiert ist. Ein isoliertes vSmo-Nucleinsäuremolekül weist eine andere Form und
ein anderes Umfeld auf als jene(s), mit der bzw. in dem es in der
Natur vorkommt. Isolierte vSmo-Nucleinsäuremoleküle werden folglich von in natürlichen
Zellen vorkommen den vSmo-Nucleinsäuremolekülen unterschieden. Dennoch
umfasst "isoliertes
vSmo-Nucleinsäuremolekül" auch vSmo-Nucleinsäuremoleküle, die
in Zellen enthalten sind, die üblicherweise
vSmo exprimieren, wenn das Nucleinsäuremolekül beispielsweise an einer Chromosomenstelle
vorliegt, die sich von jener natürlicher
Zellen unterscheidet.
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Die
Bezeichnung "Kontrollsequenzen" bezieht sich auf
DNA-Sequenzen, die erforderlich sind, um eine operabel gebundene
Kodiersequenz in einem bestimmten Wirtsorganismus zu exprimieren.
Die für
Prokaryoten geeigneten Kontrollsequenzen umfassen beispielsweise
einen Promotor, gegebenenfalls eine Operatorsequenz, und eine Ribosomenbindungsstelle.
Eukaryotische Zellen verwenden bekanntlich Promotoren, Polyadenylierungssignale
und Enhancer.
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Eine
Nucleinsäure
ist "operabel gebunden", wenn diese in eine
funktionelle Beziehung zu einer weiteren Nucleinsäuresequenz
gestellt ist. Eine DNA für
eine Präsequenz
oder eine Sekretionsleitsequenz ist beispielsweise operabel an eine
DNA für
ein Polypeptid gebunden, wenn sie als Präprotein exprimiert wird, das an
der Sekretion des Polypeptids teilnimmt; ein Promotor oder Enhancer
ist operabel an eine Kodiersequenz gebunden, wenn er die Transkription
der Sequenz beeinflusst; eine Ribosomenbindungsstelle ist operabel
an eine Kodiersequenz gebunden, wenn sie so positioniert ist, dass
dadurch die Translation erleichtert wird. Im Allgemeinen bedeutet "operabel gebunden", dass die verbundenen
DNA-Sequenzen zusammenhängend
sind und im Falle einer Sekretionsleitsequenz zusammenhängend und
in Lesephase sind. Enhancer müssen
jedoch nicht zusammenhängend
sein. Die Verbindung wird von Ligation an geeigneten Restriktionsstellen
begleitet. Wenn keine solche Stellen existieren, werden synthetische
Oligonucleotid-Adaptoren oder -binder gemäß herkömmlicher Praxis verwendet.
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Die
Bezeichnung "Antikörper" wird im weitesten
Sinne verwendet und umfasst insbesondere monoklonale Anti-vSmo-Antikörper (einschließlich agonistische,
antagonistische und neutralisierende Antikörper) sowie Anti-vSmo-Antikörperzusammensetzungen
mit Polyepitop-Spezifität.
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Die
Bezeichnung "monoklonaler
Antikörper" bezieht sich, wie
hierin verwendet, auf einen Antikörper, der aus einer Population
von im Wesentlichen homogenen Antikörpern erhalten wird, d.h. die
jeweiligen die Population bildenden Antikörper sind identisch, mit Ausnahme
von natürlich
vorkommenden Mutationen, die in geringem Ausmaß vorhanden sein können. Monoklonale
Antikörper
sind hochspezifisch und gegen eine einzige Antigenstelle gerichtet.
Verglichen mit herkömmlichen
(polyklonalen) Antikörperzusammensetzungen,
die üblicherweise
verschiedene Antikörper
umfassen, die gegen verschiedene Determinanten (Epitope) gerichtet sind,
ist jeder monoklonale Antikörper
zudem gegen eine einzige Determinante auf dem Antigen gerichtet.
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Die
monoklonalen Antikörper
hierin umfassen Hybrid- und rekombinante Antikörper, die folgendermaßen erhalten
werden: durch Spleißen
einer variablen (einschließlich
hypervariablen) Domäne
eines Anti-vSmo-Antikörpers
mit einer konstanten Domäne
(z.B. "humanisierte" Antikörper) oder
einer leichten Kette mit einer schweren Kette oder einer Kette von
einer Spezies mit einer Kette einer anderen Spezies, oder durch
Fusionen mit heterologen Proteinen, unabhängig von der Ursprungsspezies
oder der Immunglobulinklassen- oder Unterklassenbezeichnung, sowie
Antikörperfragmenten
(z.B. Fab, F(ab')2 und Fv), sofern diese die gewünschte Aktivität aufweisen.
Siehe US-Patent NR. 4.816.567 und Mage et al., "Monoclonal Antibody Production Techniques
and Applications",
S. 79-97, Marcel Dekker, Inc., New York (1987).
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Folglich
weist der Modifikator "monoklonal" auf die Art des
Antikörpers
hin, der dann aus einer im Wesentlichen homogenen Population von
Antikörpern
erhalten wird, und ist nicht so auszulegen, dass die Herstellung
von Antikörpern
durch ein bestimmtes Verfahrens erforderlich sei. Beispielsweise
können
die gemäß der vorliegenden
Erfindung zu verwendenden monoklonalen Antikörper durch das zuerst von Kohle
und Milstein, Nature 256, 495 (1975), beschriebene Hybridomverfahren
oder durch DNA-Rekombinationsverfahren hergestellt werden, die z.B.
im US-Patent 4.816.567 beschrieben werden. Die "monoklonalen Antikörper" können
auch aus Phagenbibliotheken isoliert werden, die beispielsweise
unter Anwendung der von McCafferty et al., Nature 348, 552-554 (1990),
beschriebenen Verfahren erhalten werden.
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Die "humanisierten" Formen von nicht-menschlichen
(z.B. Mäuse-)
Antikörpern
sind spezifische chimäre
Immunglobuline, Immunglobulinketten oder Fragmente davon (wie z.B.
Fv, Fab, Fab', F(ab')2 oder
andere Antigen-bindende Untersequenzen von Antikörpern), die eine minimale von
nicht-menschlichem Immunglobulin stammende Sequenz enthalten. Zu
einem Großteil
sind humanisierte Antikörper
menschliche Immunglobuline (Empfängerantikörper), in
denen Reste aus einer komplementaritätsbestimmenden Region (CDR)
des Empfängers
durch Reste aus einer CDR einer nicht-menschlichen Spezies (Spenderantikörper), wie
z.B. einer Maus, einer Ratte oder eines Hasen, ersetzt sind, die
die gewünschte
Spezifität,
Affinität
und Kapazität
aufweisen. In einigen Fällen
werden Fv-Gerüstregionsreste
(FR-Reste) von menschlichem Immunglobulin durch entsprechende nicht-menschliche
Reste ersetzt. Zudem können
humanisierte Antikörper
Reste umfassen, die weder in den Empfängerantikörpern noch in den importierten
CDR- oder Gerüstsequenzen
vorliegen. Diese Modifikationen erfolgen, um die Antikörperleistung
zusätzlich
zu verfeinern und zu optimieren. Im Allgemeinen umfasst der humanisierte
Antikörper
im Wesentlichen die Gesamtheit zumindest einer und üblicherweise
zweier variabler Domänen,
worin alle oder im Wesentlichen alle CDR-Regionen jenen eines nicht-menschlichen Immunglobulins
entsprechen, und alle oder im Wesentlichen alle FR-Regionen sind
jene einer menschlichen Immunglobulin-Consensus-Sequenz. Die humanisierten
Antikörper
umfassen optimalerweise auch zumindest einen Teil einer konstanten
Immunglobulinregion oder -domäne
(Fc), üblicherweise
jenen eines menschlichen Immunglobulins.
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Die
Bezeichnung "Wirbeltier" bezieht sich, wie
hierin verwendet, auf alle Tiere, die als Wirbeltiere klassifiziert
sind, einschließlich
bestimmter Klassen von Fischen, Reptilien, Vögeln und Säugetieren. Die Bezeichnung "Säugetier" bezieht sich, wie hierin verwendet,
auf alle Tiere, die als Säugetiere
klassifiziert sind, einschließlich
Menschen, Rinder, Ratten, Mäuse,
Pferde, Hunde und Katzen.
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II. ARTEN DER DURCHFÜHRUNG DER
ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung basiert auf der Entdeckung von Wirbeltier-Homologen
von Smoothened. Insbesondere haben die Anmelder menschliches und
Ratten-Smoothened identifiziert und isoliert. Die Eigenschaften
und Merkmale von menschlichem und Ratten-Smoothened werden detaillierter
in den nachstehenden Beispielen beschrieben. Auf der Basis der Eigenschaften
und Merkmale von hierin offenbartem menschlichem und Ratten-Smoothened
sind die Anmelder gegenwärtig
der Meinung, dass Wirbeltier-Smoothened eine Signalkomponente in
einem Mehrfach-Untereinheits-Hedgehog-Rezeptor (insbesondere Sonic-Hedgehog- ("SHH-") Rezeptor) ist.
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Im
Folgenden wird die Herstellung von Wirbeltier-Smoothened beschrieben.
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A. Herstellung von vSmo
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Geeignete
Verfahren zur Herstellung von vSmo sind auf dem Gebiet der Erfindung
allgemein bekannt und umfassen das Isolieren von vSmo aus einer
endogenen Quelle des Polypeptids, Peptidsynthese (unter Verwendung
eines Peptid-Synthesizers) und Rekombinationsverfahren (oder beliebige
Kombinationen dieser Verfahren). Die nachstehende Beschreibung betrifft
hauptsächlich
die Herstellung von vSmo durch Kultivierung von Zellen, die mit
einem Vektor transformiert oder transfiziert wurden, der vSmo-Nucleinsäure enthält. Es wird
natürlich
in Erwägung
gezogen, dass alternative, auf dem Gebiet der Erfindung allgemein
bekannte Verfahren zur Herstellung von vSmo angewandt werden können.
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1. Isolierung
von vSmo-kodierender DNA
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DNA,
die für
vSmo kodiert, kann aus jeder beliebigen cDNA-Bibliothek erhalten
werden, die aus Gewebe erzeugt wurde, von dem angenommen wird, dass
es vSmo-mRNA besitzt
und in detektierbarem Ausmaß exprimiert.
Folglich kann menschliche Smo-DNA problemlos aus einer cDNA-Bibliothek
erhalten werden, die aus menschli chem Gewebe erzeugt wurde, wie
z.B. die in Beispiel 3 beschriebene Bibliothek von menschlicher embryonaler
Lungen-cDNA. Ratten-Smo-DNA kann ohne weiteres aus einer cDNA-Bibliothek
erhalten werden, die aus Rattengeweben erzeugt wurde, wie z.B. in
Beispiel 1 beschrieben. Das für
vSmo kodierende Gen kann auch aus einer genomischen Bibliothek oder
durch Oligonucleotidsynthese erhalten werden.
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Die
Bibliotheken können
mit Sonden gescreent werden (wie z.B. Antikörpern gegen vSmo oder Oligonucleotiden
oder Polypeptiden wie in den Beispielen beschrieben), die dazu dienen,
das Gen von Interesse oder das dadurch kodierte Protein zu identifizieren.
Die Sonden sind vorzugsweise so markiert, dass sie nach Hybridisierung
an DNA in der gescreenten Bibliothek detektiert werden können. Markierungsverfahren
sind auf dem Gebiet der Erfindung allgemein bekannt und umfassen
die Verwendung von radioaktiven Markierungen, wie z.B. 32P-markiertes
ATP, Biotinylierung oder Enzymmarkierung. Das Screenen der cDNA
oder der genomischen Bibliothek mit einer ausgewählten Sonde kann unter Anwendung
von Standardverfahren durchgeführt werden,
wie sie in Sambrook et al., "Molecular
Cloning: A Laboratory Manual",
Cold Spring Harbor Laboratory Press, New York (1989), beschrieben
sind. Ein alternatives Verfahren zur Isolierung des Gens, das für vSmo kodiert,
ist die Anwendung der PCR-Methodik [Sambrook et al., siehe oben;
Dieffenbach et al., "PCR
Primer: A Laboratory Manual",
Cold Spring Harbor Laboratory Press, New York (1995)].
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Nucleinsäure mit
der vollständigen
Protein-kodierenden Sequenz kann erhalten werden, indem ausgewählte cDNA
oder genomische Bibliotheken unter Verwendung der hierin offenbarten
abgeleiteten Aminosäuresequenzen
gescreent werden und je nach Bedarf unter Anwendung herkömmlicher
Primerverlängerungsverfahren,
wie von Sambrook et al., siehe oben, beschrieben, um Vorläufer und
Verarbeitungszwischenprodukte von mRNA zu detektieren, die nicht
in cDNA revers transkribiert worden sind.
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vSmo-Varianten
können
hergestellt werden, indem geeignete Nucleotid-Änderungen in die vSmo-DNA eingeführt werden,
oder mittels Synthese des gewünschten
vSmo-Polypeptids.
Fachleuten auf dem Gebiet der Erfindung ist klar, dass Aminosäure änderungen
(im Vergleich zur nativen vSmo-Sequenz) posttranslationale Prozesse
des vSmo verändern
können,
wie z.B. eine Änderung
der Anzahl oder der Position von Glykosylierungsstellen.
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Änderungen
in vSmo mit nativer Sequenz können
unter Einsatz beliebiger der im US-Patent 5.364.934 dargelegten
Verfahren und Anleitungen für
konservative und nicht-konservative Mutationen hergestellt werden.
Diese umfassen Oligonucleotidvermittelte (stellengerichtete) Mutagenesen,
Alaninscanning und PCR-Mutagenese.
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2. Insertion
von Nucleinsäure
in einen replizierbaren Vektor
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Die
für vSmo
kodierende Nucleinsäure
(z.B. cDNA oder genomische DNA) kann zum weiteren Klonieren (DNA-Amplifikation)
oder zur Expression in einen replizierbaren Vektor insertiert werden.
Es sind verschiedene Vektoren frei erhältlich. Die Vektorkomponenten
umfassen im Allgemeinen, jedoch nicht ausschließlich, einen oder mehrere der
Nachstehenden: eine Signalsequenz, einen Replikationsursprung, ein
oder mehrere Marker-Gene, ein Enhancer-Element, einen Promotor und
eine Transkriptionsterminationssequenz, die jeweils nachstehend
beschrieben werden.
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(i) Signalseguenzkomponente
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Das
vSmo kann rekombinant nicht nur direkt, sondern auch als Fusionspolypeptid
mit einer heterologen Aminosäuresequenz
oder einem heterologen Polypeptid hergestellt werden, das eine Signalsequenz
oder ein anderes Polypeptid mit einer spezifischen Spaltungsstelle
am N-Terminus des reifen Proteins oder Polypeptids sein kann. Allgemein
kann die Signalsequenz eine Komponente des Vektors sein oder Teil
der vSmo-DNA, die in den Vektor insertiert wird. Die ausgewählte heterologe
Signalsequenz ist vorzugsweise eine, die von der Wirtszelle erkannt
und verarbeitet (d.h, durch eine Signalpeptidase gespalten) wird.
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(ii) Ursprung der Replikationskomponente
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Sowohl
die Expressions- als auch die Klonierungsvektoren enthalten eine
Nucleinsäuresequenz,
die es dem Vektor ermöglicht,
sich in einer oder mehreren ausgewählten Wirtszellen zu replizieren.
Im Allgemeinen ist diese Sequenz bei Klonierungsvektoren eine, die
es dem Vektor ermöglicht,
sich unabhängig
von der chromosomalen DNA des Wirts zu replizieren, und umfasst
Replikationsursprünge
oder autonom replizierende Sequenzen. Solche Sequenzen sind für eine Vielzahl
von Bakterien, Hefe und Viren bekannt.
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Die
meisten Expressionsvektoren sind "Shuttle-Vektoren", d.h. sie können sich in zumindest einer Klasse
von Organismen replizieren, können
aber zur Expression in einen anderen Organismus transfiziert werden.
Beispielsweise wird ein Vektor in E. coli kloniert, und anschließend wird
derselbe Vektor zur Expression in Hefe- oder Säugetierzellen transfiziert,
obwohl er nicht fähig
ist, sich unabhängig
vom Wirtszellenchromosom zu replizieren.
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DNA-Amplifikation
kann auch durch Insertion in das Wirtsgenom erfolgen. Dies wird
einfach unter Verwendung von Bacillus-Spezies als Wirte erreicht,
indem beispielsweise in den Vektor eine DNA-Sequenz eingeführt wird,
die zu einer in der genomischen Bacillus-DNA vorliegenden Sequenz
komplementär
ist. Die Transfektion von Bacillus mit diesem Vektor führt zu homologer
Rekombination mit dem Genom und zur Insertion von vSmo-DNA.
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(iii) Selektionsgenkomponente
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Expressions-
und Klonierungsvektoren enthalten üblicherweise ein Selektionsgen,
das auch als selektierbarer Marker bezeichnet wird. Dieses Gen kodiert
für ein
Protein, das für
das Überleben
oder Wachstum von transformierten Wirtszellen, die in selektiven
Kulturmedium gezüchtet
werden, erforderlich ist. Wirtszellen, die nicht mit dem Vektor
transformiert sind, der das Selektionsgen enthält, überleben im Kultur medium nicht. Übliche Selektionsgene
kodieren für
Proteine die (a) Resistenz gegen Antibiotika oder andere Toxine
verleihen, wie z.B. Ampicillin, Neomycin, Methotrexat oder Tetracyclin,
(b) auxotrophe Mängel
komplementieren oder (c) entscheidende Nährstoffe bereitstellen, die
nicht aus komplexen Medien erhältlich
sind, wie z.B. das für
D-Alanin-Racemase kodierende Gen für Bacilli.
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Ein
Beispiel für
ein Selektionsschema verwendet ein Arzneimittel, um das Wachstum
einer Wirtszelle anzuhalten. Jene Zellen, die erfolgreich mit einem
heterologen Gen transformiert wurden, produzieren ein Protein, das
Arzneimittelresistenz verleiht, und überleben somit die Selektionsbedingungen.
Beispiele für
eine solche dominante Selektion verwenden die Arzneimittel Neomycin
[Southern et al., J. Molec. Appl. Genet. 1, 327 (1982)], Mycophenolsäure [Mulligan
et al., Science 209, 1422 (1980)] oder Hygromycin [Sugden et al.,
Mol. Cell. Biol. 5, 410-413 (1985)]. Die drei oben angeführten Beispiele
nutzen bakterielle Gene unter eukaryotischer Kontrolle, um Resistenz
gegen das entsprechende Arzneimittel zu verleihen, d.h. G418 oder
Neomycin (Geneticin), xgpt (Mycophenolsäure) bzw. Hygromycin.
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Weitere
Beispiele für
geeignete selektierbare Marker für
Säugetierzellen
sind jene, die die Identifikation von Zellen ermöglichen, die kompetent genug
sind, um die vSmo-Nucleinsäure
aufnehmen zu können,
wie z.B. DHFR oder Thymidin-Kinase. Die Säugetierzelltransformanten werden
unter Selektionsdruck gesetzt, so dass nur die Transformanten einzigartig
angepasst sind, um aufgrund der Tatsache zu überleben, den Marker aufgenommen
zu haben. Der Selektionsdruck wird ausgeübt, indem die Transformanten
unter Bedingungen kultiviert werden, bei denen die Konzentration
des Selektionsmittels im Medium nach und nach geändert wird, was zu Amplifikation
sowohl des Selektionsgens als auch der für vSmo kodierenden DNA führt. Amplifikation ist
ein Verfahren, durch das Gene aufgrund erhöhten Bedarfs an der Produktion
eines Proteins, das für
das Wachstum entscheidend ist, innerhalb der Chromosomen nachfolgender
Generationen von rekombinanten Zellen hintereinander wiederholt
werden.
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Zellen,
die mit dem DHFR-Selektionsgen transformiert worden sind, können zuerst
durch Kultivierung aller Transformanten in einem Kulturmedium identifiziert
werden, das Methotrexat (Mtx), einen kompetitiven Antagonisten von
DHFR, enthält.
Eine geeignete Wirtszelle bei Verwendung von Wildtyp-DHFR sind die
Ovarialzellen des chinesischen Hamsters (CHO-Zelllinie), die einen
Mangel an DHFR-Aktivität
aufweisen und die wie von Urlaub et al., Proc. NatI. Acad. Sci.
USA 77, 4216 (1980), beschrieben hergestellt und vermehrt wurden.
Die transformierten Zellen werden anschließend erhöhten Methotrexatmengen ausgesetzt.
Dies führt
zur Synthese von Mehrfachkopien des DHFR-Gens und gleichzeitig zu
Mehrfachkopien von anderer DNA in den Expressionsvektoren, wie z.B.
der für
vSmo kodierenden DNA.
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(iv) Promotorkomponente
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Expressions-
und Klonierungsvektoren enthalten üblicherweise einen Promotor,
der vom Wirtsorganismus erkannt wird und operabel an die vSmo-Nucleinsäuresequenz
gebunden ist. Promotoren sind untranslatierte Sequenzen, die stromauf
(5') vom Startcodon
eines Strukturgens (im Allgemeinen innerhalb von etwa 100 bis 1.000
bp) liegen und die Transkription sowie die Translation bestimmter
Nucleinsäuresequenzen,
wie z.B. der vSmo-Nucleinsäuresequenz,
an die sie operabel gebunden sind, steuern. Solche Promotoren werden üblicherweise
in zwei Klassen eingeteilt: induzierbar und konstitutiv. Induzierbare
Promotoren sind Promotoren, die als Antwort auf gewisse Änderungen
der Kulturbedingungen, wie z.B. Gegenwart oder Abwesenheit eines
Nährstoffs
oder Temperaturveränderunge,
erhöhte
Transkriptionsmengen von DNA unter ihrer Kontrolle initiieren. Derzeit
ist eine große
Anzahl von Promotoren allgemein bekannt, die von einer Reihe von
potenziellen Wirtszellen erkannt werden. Diese Promotoren werden
operabel an vSmo-kodierende DNA gebunden, indem der Promotor aus
der Ursprungs-DNA durch Restriktionsenzymverdau entfernt und die
isolierte Promotorsequenz in den Vektor insertiert wird.
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Promotoren,
die sich zur Verwendung mit prokaryotischen Wirten eignen, umfassen
die β-Lactamase- und
Lactose-Promotorsysteme [Chang et al., Nature 275, 615 (1978); Goeddel
et al., Nature 281, 544 (1979)], alkalische Phosphatase, ein Tryptophan-(trp-)Promotorsystem
[Goeddel, Nucleic Acids Res. 8, 4057 (1980); EP-A-36.776] und Hybridpromotoren,
wie z.B. den tac-Promotor [deBoer et al., Proc. NatI. Acad. Sci.
USA 80, 21-25 (1983)].
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Promotorsequenzen
für Eukaryoten
sind bekannt. Im Grunde weisen alle eukaryotischen Gene eine AT-reiche
Region auf, die ca. 25 bis 30 Basen stromauf von jener Stelle liegt,
wo die Transkription initiiert wird. Eine weitere Sequenz, die 70
bis 80 Basen stromauf vom Transkriptionsstart vieler Gene liegt,
ist eine CXCAAT-Region, wobei X ein beliebiges Nucleotid sein kann.
Am 3'-Ende der meisten
eukaryotischen Gene ist eine AATAAA-Sequenz, die das Signal für die Hinzufügung des
poly-A-Schwanzes
an das 3'-Ende der
Kodiersequenz sein kann. Alle diese Sequenzen werden entsprechend
in eukaryotische Expressionsvektoren eingeführt.
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Beispiele
für geeignete
Promotorsequenzen zur Verwendung bei Hefewirten umfassen die Promotoren
für 3-Phosphoglycerat-Kinase
[Hitzeman et al., J. Biol. Chem. 255, 2073 (1980)] oder andere glykolytische Enzyme
[Hess et al., J. Adv. Enzyme Reg. 7, 149 (1968); Holland, Biochemistry
17, 4900 (1978)], wie z.B. Enolase, Glyceraldehyd-3-phosphat-Dehydrogenase,
Hexokinase, Pyruvat-Decarboxylase, Phosphofructokinase, Glucose-6-phosphat-Isomerase,
3-Phosphoglycerat-Mutase, Pyruvat-Kinase, Triosephosphat-Isomerase, Phosphoglucose-Isomerase
und Glucokinase. Geeignete Vektoren und Promotoren zur Verwendung
bei der Hefeexpression sind in der EP-A-73.657 beschrieben.
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Die
vSmo-Transkription aus Vektoren in Säugetier-Wirtszellen wird beispielsweise
durch Promotoren gesteuert, die aus den Genomen von Viren, wie z.B.
Polyomavirus, Geflügelpockenvirus
(UK-A-2.211.504, veröffentlicht
am 5. Juli 1989), Adenovirus (wie z.B. Adenovirus 2), Rinderpapillomvirus,
Vogelsarcomvirus, Cytomegalievirus, Retrovirus, Hepatitis-B-Virus
und insbesondere Simian-Virus 40 (SV40), aus heterologen Säugetier-Promotoren,
z.B. Actin-Promotor, oder einem Immunglobulin-Promotor erhalten werden.
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Die
frühen
und späten
Promotoren des SV-40-Virus werden günstigerweise als SV40-Restriktionsfragment
erhalten, das auch den SV40-viralen Replikationsursprung enthält [Fiers
et al., Nature 273, 113 (1978); Mulligen und Berg, Science 209,
1422-1427 (1980); Pavlakis et al., Proc. NatI. Acad. Sci. USA 78,
7398-7402 (1981)]. Der unmittelbare frühe Promotor des menschlichen
Cytomegalievirus wird günstigerweise
als Hind-III-E-Restriktionsfragment erhalten [Greenaway et al.,
Gene 18, 355-360 (1982)]. Ein System zur Expression von DNA in Säugetierwirten
unter Verwendung des Rinderpapillomvirus als Vektor wird im US-Patent 4.419.446
offenbart. Eine Modifikation dieses Systems ist im US-Patent 4.601.978
beschrieben [siehe auch Gray et al., Nature 295, 503-508 (1982)
bezüglich
der Expression von cDNA, die für
Immuninterferon in Affenzellen kodiert; Reyes et al., Nature 297,
598-601 (1982) bezüglich der
Expression von menschlicher β-Interferon-cDNA
in Mäusezellen
unter der Steuerung eines Thymidin-Kinase-Promotors von Herpes-Simplex-Virus; Canaani und
Berg, Proc. NatI. Acad. Sci. USA 79, 5166-5170 (1982) bezüglich der
Expression von menschlichem β-1-Interferon
bei Zuchtmäusen
und Hasenzellen; und Gorman et al., Proc. NatI. Acad. Sci. USA 79, 6777-6781
(1982) bezüglich
der Expression von bakteriellen CAT-Sequenzen in CV-1-Affennierenzellen,
Hühnerembryofibroblasten,
Ovarialzellen des chinesischen Hamsters, HeLa-Zellen und Mäuse-NIM-3T3-Zellen unter
Verwendung der langen terminalen Wiederholung von Rous-Sarcom-Virus
als Promotor].
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(v) Enhancerelementkomponente
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Die
Transkription von DNA, die für
das vSmo kodiert, mittels höherer
Eukaryoten kann gesteigert werden, indem eine Enhancersequenz in
den Vektor eingeführt
wird. Enhancer sind cis-wirkende DNA-Elemente, üblicherweise aus etwa 10 bis
300 bp, die auf einen Promotor einwirken, um dessen Transkription
zu steigern. Enhancer sind relativ richtungs- und positionsunabhängig und
wurden 5' [Laimins
et al., Proc. NatI. Acad. Sci. USA 78, 993 (1981)] und 3' [Lusky et al., Mol.
Cell. Bio. 3, 1108 (1983)] zur Transkriptionseinheit, innerhalb eines
Introns [Banerji et al., Cell 33, 729 (1983)] sowie innerhalb der
Kodiersequenz selbst [Osborne et al., Mol. Cell. Bio. 4, 1293 (1984)]
angetroffen. Von Säugetiergenen
sind gegenwärtig
viele Enhancersequenzen bekannt (Globin, Elastase, Albumin, α-Fetoprotein
und Insulin). Üblicherweise
wird jedoch ein Enhancer aus einem eukaryotischen Zellvirus verwendet.
Beispiele umfassen den SV-40-Enhancer auf der späten Seite des Replikationsursprungs
(bp 100 bis 270), den frühen
Cytomegalievirus-Promotor-Enhancer, den Polyoma-Enhancer auf der
späten
Seite des Replikationsursprungs und Adenovirus-Enhancer. Siehe auch Yaniv, Nature 297,
17-18 (1982), bezüglich
Enhancerelementen zur Aktivierung von eukaryotischen Promotoren.
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(vi) Transkriptionsterminationskomponente
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Die
in eukaryotischen Wirtszellen verwendeten Expressionsvektoren (Hefe-,
Pilz-, Insekten-, Pflanzen-, Tier-, menschliche oder zellkernhaltigen
Zellen anderer mehrzelliger Organismen) enthalten üblicherweise
auch Sequenzen, die zur Termination der Transkription und zur Stabilisierung
der mRNA erforderlich sind. Solche Sequenzen sind herkömmlicherweise
von den untranslatierten 5'-
und gelegentlich 3'-Regionen
eukaryotischer oder viraler DNA oder cDNA erhältlich. Diese Regionen enthalten
Nucleotidsegmente, die als polyadenylierte Fragmente im untranslatierbaren
Abschnitt der für
vSmo kodierenden mRNA transkribiert werden.
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(vii) Konstruktion und
Analyse von Vektoren
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Die
Konstruktion geeigneter Vektoren, die einen oder mehrere der oben
angeführten
Komponenten enthalten, umfasst die Anwendung von Standard-Ligationsverfahren.
Isolierte Plasmide oder DNA-Fragmente werden gespalten, maßgeschneidert
und in der gewünschter
Form religiert, um die erforderlichen Plasmide zu ergeben.
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Zur
Analyse zwecks Bestätigung
der korrekten Sequenzen in den konstruierten Plasmiden können die Ligationsgemische
verwendet werden, um den E. coli-K12-Stamm 294 (ATCC 31.446) zu
transformieren, und erfolgreiche Transformanten je nach Bedarf mittels
Ampicillin- oder Tetracyclinresistenz selektiert werden. Plasmide
werden aus den Transformanten präpariert,
mittels Restriktionsendonucleaseverdau analysiert und/oder durch
das Verfahren von Messing et al., Nucleic Acids Res. 9, 309 (1981),
oder das Verfahren von Maxam et al., Methods in Enzymology 65, 499
(1980), sequenziert.
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(viii) Vorübergehende
Expressionsvektoren
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Es
können
Expressionsvektoren eingesetzt werden, die für vorübergehende Expression von für vSmo kodierender
DNA in Säugetierzellen
sorgen. Allgemein umfasst vorübergehende
Expression die Verwendung eines Expressionsvektors, der fähig ist,
sich in einer Wirtszelle effizient zu replizieren, sodass die Wirtszelle viele
Kopien des Expressionsvektors anhäuft und umgekehrt große Mengen
eines gewünschten
Polypeptids, für
das der Expressionsvektor kodiert, synthetisiert [Sambrook et al.,
siehe oben]. Vorübergehende
Expressionssysteme, die einen geeigneten Expressionsvektor und eine
Wirtszelle umfassen, ermöglichen
eine bequeme positive Identifikation von Polypeptiden, für die klonierte
DNA kodiert, sowie das rasche Screenen solcher Polypeptide auf gewünschte Eigenschaften.
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(ix) Geeignete exemplarische
Wirbeltierzellvektoren
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Andere
Verfahren, Vektoren und Wirtszellen, die sich zur Adaptation für die Synthese
von vSmo in rekombinanter Wirbeltierzellkultur eignen, werden von
Gething et al., Nature 293, 620-625 (1981); Mantei et al., Nature
281, 40-46 (1979); in der EP-A-117.060;
und in der EP-A-117.058 beschrieben.
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3. Auswahl
und Transformation von Wirtszellen
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Als
geeignete Wirtszellen zum Klonieren oder Exprimieren der DNA in
den Vektoren hierin eignen sich die oben beschriebenen Prokaryoten,
Hefen oder höheren
eukaryotischen Zellen. Geeignete Prokaryoten für diesen Zweck umfassen, sind
jedoch nicht beschränkt
auf Eubakterien, wie z.B. gramnegative oder grampositive Organis men,
beispielsweise Enterobacteriaceen, wie z.B. Escherichia. Vorzugsweise
sollte die Wirtszelle minimale Mengen an proteolytischen Enzymen
absondern.
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Zusätzlich zu
den Prokaryoten können
eukaryotische Mikroben, wie z.B. Fadenpilze oder Hefe, als geeignete
Klonierungs- oder Expressionswirte für vSmo-kodierende Vektoren
dienen. Saccharomyces cerevisiae oder gewöhnliche Backhefe ist unter
den niederen eukaryotischen Wirtsmikroorganismen die am häufigsten verwendete.
Eine Reihe von anderen Gattungen, Spezies und Stämmen ist jedoch allgemein verfügbar und für die Zwecke
hierin geeignet.
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Geeignete
Wirtszellen zur Expression von glykosyliertem vSmo stammen aus mehrzelligen
Organismen. Solche Wirtszellen sind fähig, komplexe Verarbeitung
und Glykosylierungsaktivitäten
durchzuführen.
Im Grunde ist jede beliebige höhere
eukaryotische Zellkultur nutzbar, unabhängig davon, ob sie aus einer
Wirbeltier- oder einer Wirbellosen-Kultur stammt. Beispiele für Wirbellosenzellen
umfassen Pflanzen- und Insektenzellen.
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Die
Vermehrung von Wirbeltierzellen in Kultur (Gewebekultur) ist auf
dem Gebiet der Erfindung ebenfalls allgemein bekannt [siehe z.B.
Kruse und Patterson (Hrsg.), "Tissue
Culture", Academic
Press (1973)]. Als Beispiele für
geeignete Säugetierwirtszelllinien
dienen die Affennieren-CV1-Linie, transformiert mit SV40 (COS-7,
ATCC CRL 1.651), die menschliche Embryonierenlinie [293 oder 293-Zellen,
die für
Wachstumszwecke in einer Suspensionskultur subkloniert wurden (Graham
et al., J. Gen. Virol. 36, 59 (1977))], Babyhamsternierenzellen
(BHK, ATCC CCL 10), Ovarienzellen chinesischer Hamster/DHFR (CHO,
Urlaub und Chasin, Proc. NatI. Acad. Sci. USA 77, 4216 (1980)),
Mäusesertolizellen
(TM4, Mather, Biol. Reprod. 23, 243-251 (1980)), Affennierenzellen (CV1
ATCC CCL 70), AGMK-Zellen (VERO-76, ATCC CRL-1.587), menschliche Cervicalkarzinomzellen
(HELA, ATCC CCL 2), Hundenierenzellen (MDCK, ATCC CCL 34), Büffelrattenleberzellen
(BRL 3A, ATCC CRL 1.442), menschliche Lungenzellen (W138, ATCC CCL
75), menschliche Leberzellen (Hep G2, HB 8.065), Mäusebrusttumor
(MMT 060562, ATCC CCL 51), TRI-Zellen (Mather et al., Annals N.Y.
Acad. Sci. 383, 44-68 (1982)), MRC-5-Zellen und FS4-Zellen.
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Die
Wirtszellen werden transfiziert und vorzugsweise mit den oben beschriebenen
Expressions- oder Klonierungsvektoren zur vSmo-Produktion transformiert
und in herkömmlichen
Nährstoffmedien
kultiviert, die zur Induktion von Promotoren, Selektion von Transformanten
oder Amplifikation der Gene, die für die gewünschten Sequenzen kodieren,
entsprechend modifiziert wurden.
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Transfektion
betrifft die Aufnahme eines Expressionsvektors durch eine Wirtszelle,
unabhängig
davon, ob es tatsächlich
zur Expression von Kodiersequenzen kommt. Fachleuten auf dem Gebiet
der Erfindung sind eine Vielzahl von Transfektionsverfahren bekannt,
wie z.B. CaPO4 und Elektroporation. Erfolgreiche
Transfektion wird im Allgemeinen erkannt, wenn es irgendeinen Hinweis
auf die Wirkungsweise dieses Vektors innerhalb der Wirtszelle gibt.
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Als
Transformation wird die Aufnahme von DNA in einen Organismus bezeichnet,
so dass die DNA replizierbar wird, entweder als extrachromosomales
Element oder durch Chromosomenintegration. Je nach verwendeter Wirtszelle
findet Transformation unter Anwendung von Standardverfahren statt,
die für
solche Zellen geeignet sind. Von Sambrook et al., siehe oben, beschriebene
Calciumbehandlung unter Verwendung von Calciumchlorid oder Elektroporation
werden allgemein für
Prokaryoten oder andere Zellen verwendet, die substanzielle Zellwandbarrieren
aufweisen. Infektion mit Agrobacterium tumefaciens wird zur Transformation
von bestimmten Pflanzenzellen verwendet, wie von Shaw et al., Gene
23, 315 (1983), und in der WO 89/05859, veröffentlicht am 29. Juni 1989,
beschrieben. Pflanzen können
zudem mittels Ultraschallbehandlung transfiziert werden, wie in
der WO 91/00358, veröffentlicht
am 10. Januar 1991, beschrieben.
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Für Säugetierzellen
ohne solche Zellwände
wird das Calciumphosphat-Fällungsverfahren
von Graham und van der Eb, Virology 52, 456-457 (1978), bevorzugt.
Allgemeine Aspekte der Wirtssystemtransformation von Säugetierzellen
sind im US-Pa tent 4.399.216 beschrieben worden. Transformationen
in Hefe werden üblicherweise
gemäß dem Verfahren
von Van Solingen et al., J. Bact. 130, 946 (1977), und Hsiao et
al., Proc. NatI. Acad. Sci. USA 76, 3829 (1979), durchgeführt. Es
können
jedoch auch andere Verfahren zur Einführung von DNA in Zellen angewandt
werden, wie z.B. durch Kern-Mikroinjektion, Elektroporation, bakterielle
Protoplastenfusion mit intakten Zellen oder Polykationen, wie z.B.
Polybren, Polyornithin. Bezüglich
verschiedener Verfahren zur Transformation von Säugetierzellen siehe Keown et
al., Methods in Enzymology 185, 527-537 (1990), und Mansour et al.,
Nature 336, 348-352 (1988).
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4. Kultivierung der Wirtszellen
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Prokaryotische
Zellen, die zur Herstellung von vSmo verwendet werden, können, wie
allgemein von Sambrook, siehe oben, beschrieben, in geeigneten Medien
kultiviert werden.
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Die
zur Produktion von vSmo verwendeten Säugetierwirtszellen können in
einer Reihe von Medien kultiviert werden. Beispiele für handelsübliche Medien
umfassen Ham's F10
(Sigma), Minimal Essential Medium ("MEM",
Sigma), RPMI-1640 (Sigma) und Dulbecco's Modified Eagle's Medium ("DMEM",
Sigma). Jedes dieser Medien kann nach Bedarf mit Hormonen und/oder
anderen Wachstumsfaktoren (wie z.B. Insulin, Transferrin oder Epidermiswachstumsfaktoren),
Salzen (wie z.B. Natriumchlorid, Calcium, Magnesium und Phosphat),
Puffern (wie z.B. HEPES), Nucleosiden (wie z.B. Adenosin und Thymidin),
Antibiotika (wie z.B. GentamycinTM), Spurenelementen
(definiert als anorganische Verbindung, die üblicherweise in Endkonzentrationen im
mikromolaren Bereich vorliegen) und Glucose oder einer äquivalenten
Energiequelle ergänzt
werden. Es können
auch andere beliebige Ergänzungsmittel
in geeigneten Konzentrationen, die Fachleuten auf dem Gebiet der
Erfindung bekannt sind, verwendet werden. Die Kulturbedingungen,
wie z.B. Temperatur, pH und dergleichen, entsprechen den zuvor in
Zusammenhang mit der zur Expression aus gewählten Wirtszelle angewandten
Bedingungen und sind für
Fachleute auf dem Gebiet der Erfindung klar.
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Prinzipien,
Vorschriften und praktische Techniken zur Produktivitätsmaximierung
von Säugetierzellkulturen
finden sich in "Mammalian
Cell Biotechnology: A Practical Approach", M, Butler (Hrsg.), IRL Press (1991).
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Die
in dieser Offenbarung beschriebenen Wirtszellen beziehen sich auf
Zellen in Kultur sowie Zellen, die sich in einem Wirtstier befinden.
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5. Detektion
von Genamplifikation und -expression
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Die
Genamplifikation und/oder -expression kann in einer Probe direkt
gemessen werden, beispielsweise durch herkömmliches Southern-Blotting,
Northern-Blotting, zur Quantifizierung der Transkription von mRNA [Thomas.
Proc. NatI. Acad. Sci. USA 77, 5201-5205 (1980)], Dot-Blot (DNA-Analyse)
oder In-situ-Hybridisierung unter Verwendung einer entsprechend
markierten Sonde, auf Basis der hierin bereitgestellten Sequenzen.
Es können
verschiedene Markierungen eingesetzt werden, am häufigsten
Radioisotope und insbesondere 32P. Andere
Verfahren können
jedoch ebenfalls angewandt werden, wie z.B. die Verwendung Biotin-modifizierter
Nucleotide zur Einführung
in ein Polynucleotid. Das Biotin dient dann als Bindungsstelle für Avidin
oder Antikörper,
die mit einer breiten Vielzahl an verschiedenen Markierungen markiert
sein können,
wie z.B. mit Radionucleotiden, Fluoreszenzmitteln oder Enzymen.
Alternativ dazu können
Antikörper
verwendet werden, die spezifische Duplexe erkennen können, einschließlich DNA-Duplexe,
RNA-Duplexe und DNA-RNA-Hybridduplexe oder DNA-Protein-Duplexe.
Die Antikörper
können
wiederum markiert sein, und der Test kann durchgeführt werden,
indem der Duplex an eine Oberfläche
gebunden ist, sodass die Gegenwart des an den Duplex gebundenen
Antikörpers
nach der Ausbildung des Duplex auf der Oberfläche detektiert werden kann.
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Genexpression
kann alternativ dazu durch immunologische Verfahren gemessen werden,
wie z.B. mittels immunohistochemischer Färbung von Zellen oder Gewebe schnitten
und Test der Zellkultur oder von Körperflüssigkeiten, um die Expression
des Genprodukts direkt zu quantifizieren. Bei immunohistochemischen Färbeverfahren
wird eine Zellprobe hergestellt, üblicherweise durch Dehydrierung
und Fixierung, gefolgt von einer Reaktion mit markierten Antikörpern, die
spezifisch für
das gebundene Genprodukt sind, worin die Markierungen üblicherweise
visuell detektierbar sind, wie z.B. enzymatische, fluoreszierende
oder lumineszierende Markierungen.
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Antikörper, die
sich zur immunohistochemischen Färbung
und/oder zum Testen von Probeflüssigkeiten
eignen, sind entweder monoklonal oder polyklonal und können in
jedem beliebigem Säugetier
produziert werden. Geeigneterweise können die Antikörper gegen
ein vSmo-Protein mit nativer Sequenz oder gegen ein synthetisches
Peptid auf Basis der hierin bereitgestellten DNA-Sequenzen erzeugt
werden.
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6. Reinigung
von vSmo
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Es
wird in Betracht gezogen, dass es erwünscht sein kann, eine Form
von vSmo aus rekombinanten Zellproteinen oder Polypeptiden zu reinigen,
um Präparate
zu erhalten, die bezogen auf vSmo im Wesentlichen homogen sind.
Als erster Schritt kann das Kulturmedium oder Lysat zentrifugiert
werden, um partikuläre Zelltrümmer zu
entfernen. vSmo kann anschließend
von kontaminierenden löslichen
Proteinen und Polypeptiden gereinigt werden, wobei die nachstehenden
Verfahren als Beispiele für
geeignete Reinigungsverfahren dienen: Fraktionierung auf einer Ionenaustauschersäule, Ethanolfällung, Umkehrphasen-HPLC,
Chromatographie auf Kieselgel oder einem Kationenaustauscherharz,
wie z.B. DEAE, Chromatofokussierung, SDS-PAGE, Ammoniumsulfatfällung, Gelfiltration
unter Verwendung von beispielsweise Sephadex G-765 und Protein-A-Sepharosesäulen zur
Entfernung von Kontaminanten wie etwa IgG. vSmo-Varianten können auf
gleiche Art und Weise wie vSmo mit nativer Sequenz gewonnen werden,
wobei jegliche wesentliche Änderung
der Eigenschaften, die durch die Variation hervorgerufen wird, berücksichtigt
wird.
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Ein
Proteasehemmer, wie z.B. Phenylmethylsulfonylfluorid (PMSF), kann
sich auch zur Hemmung des proteolytischen Abbaus während der
Reinigung eignen, und Anti biotika können eingeführt werden, um das Wachstum
von adventiven Kontaminanten zu verhindern.
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7. Kovalente
Modifikationen von vSmo
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Kovalente
Modifikationen von vSmo liegen im Schutzumfang der vorliegenden
Erfindung. Ein Typ von kovalenter Modifikation von vSmo, der im
Schutzumfang der vorliegenden Erfindung liegt, umfasst die Änderung
der nativen Glykosylierungsstruktur des Proteins. Die "Änderung der nativen Glykosylierungsstruktur" dient hierin dem
Zweck, eine oder mehrere in der nativen vSmo-Sequenz vorliegende
Kohlenhydrat-Gruppierungen
zu deletieren und/oder eine oder mehrere Glykosylierungsstellen
hinzuzufügen,
die nicht in der nativen vSmo-Sequenz enthalten sind.
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Die
Glykosylierung von Polypeptiden ist üblicherweise entweder N-gebunden
oder O-gebunden.
N-gebunden bezieht sich auf die Bindung von Kohlenhydratgruppierungen
an der Seitenkette eines Asparaginrests. Die Tripeptidsequenzen
Asparagin-X-Serin
und Asparagin-X-Threonin, worin X eine beliebige Aminosäure außer Prolin
ist, sind die Erkennungssequenzen für die enzymatische Bindung
der Kohlenhydratgruppierung an die Asparagin-Seitenkette. Folglich
bildet die Gegenwart jeder dieser Tripeptidsequenzen in einem Polypeptid eine
potenzielle Glykosylierungsstelle. O-gebundene Glykosylierung bezieht
sich auf die Bindung eines der Zucker N-Acetylgalactosamin, Glactose
oder Xylose an eine Hydroxylaminosäure, am häufigsten Serin oder Threonin,
obwohl 5-Hydroxyprolin oder 5-Hydroxylysin ebenfalls verwendet werden
können.
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Hinzufügung von
Glykosylierungsstellen an das vSmo kann durch eine Änderung
der Aminosäuresequenz
erzielt werden, so dass diese eine oder mehrere der oben beschriebenen
Tripeptidsequenzen (für
N-gebundene Glykosylierungsstellen) aufweist. Die Änderung
kann auch durch Addition oder Substitution von einem oder mehreren
Serin- oder Threoninresten an das vSmo mit nativer Sequenz (für O-gebundene
Glykosylierungsstellen) erfolgen. Die vSmo-Aminosäuresequenz
kann gegebenenfalls durch Änderungen
auf DNA-Ebene verändert
werden, insbesondere durch Mutieren der DNA, die für das vSmo-Protein
kodiert, an zuvor ausgewählten
Basen, sodass Codons gebildet werden, die zu den gewünschten
Aminosäuren
translatiert werden. Die DNA-Mutationen können unter Einsatz von Verfahren
erfolgen, die oben und im US-Patent 5.364.934, siehe oben, beschrieben
wurden.
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Chemische
oder enzymatische Anbindung von Glykosiden an das Polypeptid stellt
eine weitere Möglichkeit
zur Erhöhung
der Anzahl an Kohlenhydratgruppierungen auf dem vSmo dar. Je nach
verwendeter Bindungsart können
der oder die Zucker an (a) ein Arginin und Histidin, (b) freie Carboxylgruppen,
(c) freie Sulfhydrylgruppen, wie z.B. jene von Cystein, (d) freie
Hydroxylgruppen, wie z.B. jene von Serin, Threonin oder Hydroxyprolin,
(e) aromatische Reste, wie z.B. jene von Phenylalanin, Tyrosin oder
Tryptophan, oder (f) die Amidgruppe von Glutamin gebunden werden.
Diese Verfahren werden in der WO 87/05330, veröffentlicht am 11. September
1987, und von Aplin und Wriston, CRC Crit. Rev. Biochem., 259-306
(1981), beschrieben.
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Entfernung
von Kohlenhydratgruppierungen auf dem vSmo-Protein kann chemisch
oder enzymatisch oder durch Mutationssubstitution von Codons erfolgen,
die für
Aminosäurereste
kodieren, welche als Ziele für die
Glykosylierung dienen. Beispielsweise kann chemische Deglykosylierung
durch Aussetzen des Polypeptids gegenüber der Verbindung Trifluormethansulfonsäure oder
einer äquivalenten
Verbindung zur Abspaltung der meisten oder aller Zucker mit Ausnahme
des Verbindungszuckers (N-Acetylglucosamin oder N-Acetylgalactosamin)
führen,
wobei das Polypeptid intakt bleibt. Chemische Deglykosylierung wird
von Hakimuddin et al., Arch. Biochem. Biophys. 259, 52 (1987), und
von Edge et al., Anal. Biochem. 118, 131 (1981), beschrieben. Enzymatische
Abspaltung von Kohlenhydratgruppierungen auf den Polypeptiden kann
wie von Thotakura et al., Meth. Enzymol. 138, 350 (1987), beschrieben
durch Verwendung einer Vielzahl von Endo- und Exo-Glykosidasen erzielt
werden.
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Glykosylierung
an potenziellen Glykosylierungsstellen kann wie von Duskin et al.,
J. Biol. Chem. 257, 3105 (1982), beschrieben durch Verwendung der
Verbindung Tuni camycin verhindert werden. Tunicamycin blockiert
die Ausbildung von Protein-N-Glykosidbindungen.
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8. vSmo-Chimären
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Die
vorliegende Erfindung stellt auch chimäre Moleküle bereit, die vSmo umfassen,
das an andere, heterologe Aminosäuren
oder Polypeptide fusioniert ist. In einer Ausführungsform umfasst das chimäre Molekül eine Fusion
des vSmo mit einem Marker-Polypeptid,
das ein Epitop bereitstellt, an das sich ein Anti-Markierungs-Antikörper selektiv
binden kann. Die Epitopmarkierung liegt im Allgemeinen am Amino-
oder Carboxyl-Terminus von vSmo vor: Solche Epitop-markierte Formen
von vSmo sind erwünscht,
da ihre Gegenwart unter Verwendung eines markierten Antikörpers gegen
das Marker-Polypeptid detektiert werden kann. Die Bereitstellung
der Epitopmarkierung ermöglicht
auch, dass das vSmo mittels Affinitiätsreinigung unter Verwendung
des Anti-Markierungs-Antikörpers
problemlos gereinigt werden kann. Affinitätsreinigungsverfahren und diagnostische
Tests, die Antikörper
verwenden, werden hierin später
beschrieben.
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Markierungs-Polypeptide
und deren jeweilige Antikörper
sind auf dem Gebiet der Erfindung allgemein bekannt. Beispiele umfassen
das Grippe-NA-Markierungs-Polypeptid und dessen Antikörper 12CA5
[Field et al., Mol. Cell. Biol. 8, 2159-2165 (1988)]; die c-myc-Markierung
und dessen Antikörper
8F9, 3C7, 6E10, G4, B7 und 9E10 [Evan et al., Molecular and Cellular
Biology 5, 3610-3616 (1985)]; und die Herpes-Simplex-Virus-Glykoprotein-D-(-gD-)Markierung
und dessen Antikörper
[Paborsky et al., Protein Engineering 3(6), 547-553 (1990)]. Andere
Markierungs-Polypeptide sind auch offenbart worden. Beispiele umfassen
das Flag-Peptid [Hopp et al., BioTechnology 6, 1204-1210 (1988)];
das KT3-Epitop-Peptid [Martin et al., Science 255, 192-194 (1992)];
ein α-Tubulin-Epitop-Peptid
[Skinner et al., J. Biol. Chem. 266, 15163-15166 (1991)]; und die
T7-Gen-10-Proteinpeptidmarkierung [Lutz-Freyermuth et al., Proc.
NatI. Acad. Sci. USA 87, 6393-6397 (1990)]. Nachdem das Markierungs- Polypeptid ausgewählt worden
ist, kann unter Verwendung der hierin offenbarten Verfahren ein
Antikörper
dagegen erzeugt werden.
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Die
allgemeinen Verfahren, die sich für die Konstruktion und Produktion
von Epitopmarkiertem vSmo eignen, sind die gleichen wie die hierin
oben offenbarten. vSmo-Markierungspolypeptid-Fusionen
werden am günstigsten
durch Fusionieren der cDNA-Sequenz, die für den vSmo-Abschnitt "in-frame" kodiert, an die
Markierungspolypeptid-DNA-Sequenz und Exprimieren des resultierenden
DNA-Fusions-Konstrukts in geeignete Wirtszellen konstruiert. Bei
der Herstellung der erfindungsgemäßen vSmo-Markierungspolypeptid-Chimären wird üblicherweise
Nucleinsäure,
die für
das vSmo kodiert, an ihrem 3'-Ende
an Nucleinsäure
fusioniert, die für den
N-Terminus des Markierungspolypeptids kodiert, wobei jedoch 5'-Fusionen ebenfalls
möglich
sind.
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9. Verfahren
zur Verwendung von vSmo
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Das
in vorliegender Beschreibung offenbarte vSmo ist in therapeutischen
und nicht-therapeutischen Anwendungen
nützlich.
Zu therapeutischen Zwecken kann vSmo (oder die für vSmo kodierende Nucleinsäure) in
Gentherapieverfahren in vivo oder ex vivo angewandt werden. In nicht-therapeutischen
Anwendungen können
Nucleinsäuresequenzen,
die für
vSmo kodieren, als Diagnostika zur gewebespezifischen Typisierung
verwendet werden. Verfahren wie In-situ-Hybridisierung, Northern-
und Southern-Blotting sowie PCR-Analyse können beispielsweise eingesetzt
werden, um zu bestimmen, ob für
vSmo kodierende DNA und/oder RNA in den überprüften Zelltypen vorliegt. vSmo-Nucleinsäure eignet
sich auch zur Herstellung von vSmo durch hierin beschriebene Rekombinationsverfahren.
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Das
isolierte vSmo kann in quantitativen diagnostischen Tests als Vergleich
verwendet werden, gegen den Proben mit unbekannten Mengen an vSmo
hergestellt werden können.
vSmo-Präparate
eignen sich auch zur Erzeugung von Antikörpern, als Standards in Tests
auf vSmo (z.B. durch Markieren von vSmo zur Verwendung als Standard
in einem Radioimmunassay, Radiorezeptorassay oder enzymgebundenen
Assays) oder für Affinitätsreinigungsverfahren.
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Nucleinsäuren, die
für vSmo,
wie z.B. das hierin offenbarte Ratten-vSmo, kodieren, können auch
zur Erzeugung von entweder transgenen Tieren oder "Knock-out"-Tieren verwendet
werden, die sich wiederum für die
Entwicklung und zum Screen von therapeutisch wertvollen Reagenzien
eignen. Ein transgenes Tier (z.B. eine Maus oder eine Ratte) ist
ein Tier mit Zellen, die ein Transgen enthalten, wobei das Transgen
in das Tier oder in einen Vorfahren des Tiers in einer pränatalen,
z.B. embryonalen, Phase eingeführt
wurde. Ein Transgen ist DNA, die in das Genom einer Zelle integriert
ist, aus der sich ein transgenes Tier entwickelt. In einer Ausführungsform
kann Ratten-cDNA, die für
rSmo oder eine geeignete Sequenz davon kodiert, verwendet werden,
um durch bestehende Verfahren eine genomische DNA, die für Smo kodiert,
und genomische Sequenzen zu klonen, die zur Bildung von transgenen
Tieren verwendet werden, die Zellen zur Expression von für Smo kodierender
DNA enthalten. Verfahren zur Züchtung
von transgenen Tieren, insbesondere von Tieren wie Mäusen oder
Ratten, sind auf dem Gebiet der Erfindung üblich geworden und sind beispielsweise
in den US-Patenten 4.736.866 und 4.870.009 beschrieben worden. Üblicherweise
werden bestimmte Zellen als Ziele der vSmo-Transgen-Aufnahme mit
gewebespezifischen Enhancern verwendet. Transgene Tiere, die eine
Kopie eines Transgens enthalten, das für vSmo kodiert und in die Keimbahn
der Tiere in der Embryonalphase eingeführt worden ist, können verwendet
werden, um die Auswirkung von verstärkter Expression von für vSmo kodierender
DNA zu überprüfen. Solche
Tiere können
als Testtiere für
Reagenzien verwendet werden, von denen angenommen wird, dass sie
einen Schutz vor beispielsweise pathologischen Leiden verleihen,
die mit der konstitutiven Aktivität von vSmo oder Hedgehog in
Verbindung gebracht werden, einschließlich einiger Krebsformen,
die daraus resultieren können,
wie z.B. Basalzellkarzinome, Basalzellnävussyndrom und Pankreaskarzinome.
Ein Tier wird gemäß diesem
Aspekt der vorliegenden Erfindung mit dem Reagens behandelt, und eine
reduzierte Anzahl an Vorfällen
des pathologischen Leidens würde
auf eine potenzielle therapeutische Intervention für das pathologische
Leiden hinweisen.
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Alternativ
dazu können
die nicht-menschlichen Homologe von vSmo dazu verwendet werden,
ein vSmo-"Knock-out"-Tier zu züchten, das
als Ergebnis homologer Rekombination zwischen dem für vSmo kodierenden
endogenen Gen und für
vSmo kodierender, veränderter
genomischer DNA, die in dessen Embryonalzelle eingeführt wurde,
ein defektes oder verändertes
Gen aufweisen, das für
vSmo kodiert. Beispielsweise kann Ratten-cDNA, die für Smo kodiert,
verwendet werden, um für
Smo kodierende genomische DNA gemäß bestehender Verfahren zu
klonieren. Ein Teil der für
Smo kodierenden genomischen DNA kann deletiert oder durch ein anderes
Gen ersetzt werden, z.B. durch ein Gen, das für einen selektierbaren Marker
kodiert, der dazu verwendet werden kann, die Integration zu überwachen. Üblicherweise
sind mehrere Kilobasen an unveränderter
flankierender DNA (sowohl am 5'-
als auch am 3'-Ende)
im Vektor enthalten [siehe beispielsweise Thomas und Capecchi, Cell
51, 503 (1987), bezüglich
einer Beschreibung von homologen Rekombinationsvektoren]. Der Vektor
wird in eine embryonale Stammzelllinie (z.B. mittels Elektroporation)
eingeführt,
und es werden Zellen selektiert, in denen die eingeführte DNA
mit der endogenen DNA homolog rekombiniert hat [siehe beispielsweise
Li et al., Cell 69, 915 (1992)]. Die selektierten Zellen werden
sodann in Blastozyten eines Tieres (z.B. einer Maus oder einer Ratte)
injiziert, um Aggregations-Chimären
zu bilden [siehe z.B. Bradley, "Teratocarcinomas
and Embryonic Stem Cells: A Practical Approach", E. J. Robertson (Hrsg.), S. 113-152,
IRL, Oxford (1987)]. Ein chimärer
Embryo kann anschließend
in ein geeignetes scheinträchtiges
weibliches Pflegetier implantiert und der Embryo geboren werden,
um ein "Knock-out"-Tier zu erzeugen.
Nachkommenschaft, welche die homolog rekombinierte DNA in ihren
Keimzellen trägt,
kann durch Standardverfahren identifiziert und dazu verwendet werden,
Tiere zu züchten,
in denen alle Zellen des Tieres die homolog rekombinierte DNA enthalten.
Knock-out-Tiere können
beispielsweise aufgrund ihrer Fähigkeit,
sich gegen bestimmte pathologische Leiden zu wehren, gekennzeichnet
sein und können
bei der Erforschung des Mechanismus verwendet werden, durch den
die Hedgehog-Molekülfamilie
mitogene, differenzierende und morphogene Wirkungen ausübt.
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B. Herstellung von Anti-vSmo-Antikörpern
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Die
vorliegende Erfindung stellt zudem Anti-vSmo-Antikörper bereit.
Antikörper
gegen vSmo können wie
folgt hergestellt werden. Beispiele für Antikörper umfassen polyklonale,
monoklonale, humanisierte, bispezifische und Heterokonjugat-Antikörper.
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1. Polyklonale
Antikörper
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Die
vSmo-Antikörper
können
polyklonale Antikörper
umfassen. Verfahren zur Herstellung polyklonaler Antikörper sind
Fachleuten auf dem Gebiet der Erfindung bekannt. Polyklonale Antikörper können in
Säugetieren,
z.B. durch eine oder mehrere Injektionen eines Immunisierungsmittels
und auf Wunsch eines Adjuvans, erzeugt werden. Üblicherweise wird das Immunisierungsmittel
und/oder das Adjuvans mittels mehrfacher subkutaner oder intraperitonealer
Injektionen in das Säugetier
injiziert. Das Immunisierungsmittel kann das vSmo-Protein oder ein
Fusionsprotein davon umfassen. Dieses kann sich zur Konjugation
des Immunisierungsmittels an ein Protein eignen, von dem bekannt
ist, dass es im zu immunisierenden Säugetier immunogen ist. Beispiele
für solche
anwendbare immunogene Proteine umfassen, jedoch nicht ausschließlich, Napfschnecken-Hämocyanin,
Serumalbumin, Rinderthyroglobulin und Sojabohnen-Trypsin-Hemmer.
Ein Aggregationsmittel, wie z.B. Alaun, kann auch verwendet werden,
um die Immunantwort des Säugetiers
zu verstärken.
Beispiele für
verwendbare Adjuvans umfassen vollständiges Freundsches Adjuvans
und MPL-TDM-Adjuvans (Monophosphoryl-Lipid-A, synthetisches Trehalosedicorynomycolat).
Das Immunisierungsschema kann von Fachleuten auf dem Gebiet der
Erfindung ohne übermäßiges Experimentieren
gewählt
werden. Dem Säugetier kann
anschließend
Blut abgenommen und das Serum auf den Antikörpertiter untersucht werden.
Auf Wunsch kann das Säugetier
geboostet werden, bis der Antikörpertiter
steigt oder einen Plateauwert erreicht.
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2. Monoklonale
Antikörper
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Die
vSmo-Antikörper
können
alternativ monoklonale Antikörper
sein. Monoklonale Antikörper
können unter
Anwendung von Hybridomverfahren erzeugt werden, wie z.B. mit den
von Kohler und Milstein, siehe oben, beschriebenen. In einem Hybridomverfahren
wird eine Maus, ein Hamster oder ein anderes geeignetes Wirtstier üblicherweise
mit einem Immunisierungsmittel immunisiert (z.B. wie oben beschrieben),
um die Bildung von Lymphozyten zu bewirken, die Antikörper produzieren
oder produzieren können,
welche sich spezifisch an das Immunisierungsmittel binden. Alternativ
dazu können
die Lymphozyten in vitro immunisiert werden.
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Das
Immunisierungsmittel umfasst üblicherweise
das vSmo-Protein oder ein Fusionsprotein davon. Es können auch
Zellen verwendet werden, die vSmo an ihrer Oberfläche exprimieren.
Im Allgemeinen werden entweder Peripherblutlymphozyten ("PBL") verwendet, wenn
Zellen menschlichen Ursprungs erwünscht sind, oder Milz oder
Lymphknotenzellen, wenn nicht-menschliche Säugetierquellen gewünscht werden.
Die Lymphozyten werden sodann mit einer sich unbegrenzt vermehrenden
Zelllinie unter Verwendung eines geeigneten Fusionierungsmittels,
wie z.B. Polyethylenglykol, fusioniert, um eine Hybridomzelle zu
bilden [Goding, "Monoclonal
Antibodies: Principles and Practice", S. 59-103, Academic Press (1986)].
Die sich unbegrenzt vermehrenden Zelllinien sind üblicherweise
transformierte Säugetierzellen,
insbesondere Myelomzellen von Nagetieren, Rindern oder Menschen. Üblicherweise
werden Myelomzellen von Ratten oder Mäusen verwendet. Die Hybridomzellen
können
in einem geeigneten Kulturmedium kultiviert werden, das vorzugsweise
eine oder mehrere Substanzen enthält, die das Wachstum oder das Überleben
der nicht-fusionierten, sich unbegrenzt vermehrenden Zellen hemmen.
Wenn beispielsweise den parenteralen Zellen das Enzym Hypoxanthin-Guanin-Phosphoribosyl-Transferase
(HGPRT oder HPRT) fehlt, umfasst das Kulturmedium für die Hybridome üblicherweise
Hypoxanthin, Aminopterin und Thymidin ("HAT-Medium"), wobei diese Substanzen das Wachstum von
Zellen mit HGPRT-Mangel hemmen.
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Als
bevorzugte sich unbegrenzt vermehrende Zellen gelten solche, die
effizient fusionieren, eine stabile, hochgradige Expression von
Antikörpern
durch die selektierten Antikörper-produzierenden
Zellen beibehalten und gegenüber
einem Medium, wie z.B. einem HAT-Medium, empfindlich sind. Noch
bevorzugtere sich unbegrenzt vermehrende Zelllinien sind Mäuse-Myelomlinien,
die beispielsweise vom Salk Institute Cell Distribution Center,
San Diego, Kalifornien, USA, und der American Type Culture Collection,
Rockville, Maryland, USA, erhältlich
sind [Kozbor, J. Immunolog. 133, 3001 (1984); Brodeur et al., "Monoclonal Antibody
Production Techniques and Applications", S. 51-63, Marcel Dekker, Inc., New
York (1987)].
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Das
Kulturmedium, in dem die Hybridomzellen kultiviert werden, kann
sodann auf die Gegenwart von monoklonalen Antikörpern, die gegen vSmo gerichtet
sind, untersucht werden. Vorzugsweise wird die Bindungsspezifität der von
den Hybridomzellen produzierten monoklonalen Antikörper durch
Immunfällung
oder einem In-vitro-Bindungsassay, wie z.B. einem Radioimmunassay
(RIA) oder einem Enzyme-linked Immunosorbent Assay (ELISA), bestimmt.
Solche Verfahren und Assays sind auf dem Gebiet der Erfindung allgemein bekannt.
Die Bindungsaffinität
der monoklonalen Antikörper
kann beispielsweise durch die Scatchard-Analyse von Munson und Pollard,
Anal. Biochem. 107, 220 (1980), bestimmt werden.
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Nachdem
die gewünschten
Hybridomzellen identifiziert worden sind, können die Klone durch Grenzverdünnungsverfahren
subkloniert und mittels Standardverfahren vermehrt werden [Goding,
siehe oben]. Geeignete Kulturmedien für diesen Zweck umfassen beispielsweise
Dulbecco's Modified
Eagle's Medium und
das RPMI-1640-Medium. Alternativ dazu können die Hybridomzellen in
Säugetieren
als Ascites in vivo gezüchtet werden.
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Die
von den Subklonen abgesonderten monoklonalen Antikörper können isoliert
oder aus dem Kulturmedium oder der Ascites-Flüssigkeit durch herkömmliche
Immunglobulinreinigungsverfahren gereinigt werden, wie z.B. mittels
Protein-A-Sepharose, Hydroxylapatit-Chromatographie, Gelelektrophorese,
Dialyse oder Affinitätschromatographie.
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Die
monoklonalen Antikörper
können
auch durch DNA-Rekombinationsverfahren erzeugt werden, wie z.B.
den im US-Patent 4.816.567 beschriebenen. DNA, die für die monoklonalen
Antikörper
der Erfindung kodiert, kann unter Anwendung herkömmlicher Verfahren problemlos
isoliert und sequenziert werden (z.B. unter Verwendung von Oligonucleotid-Sonden,
die sich spezifisch an Gene binden können, die für schwere und leichte Ketten
von Mäuse-Antikörpern kodieren).
Die Hybridomzellen der Erfindung dienen als bevorzugte Quelle solcher
DNA. Nach der Isolierung kann die DNA in Expressionsvektoren eingeführt werden,
die dann in Wirtszellen, wie z.B. Simian-COS-Zellen, Ovarienzellen
chinesischer Hamster (CHO-Zellen) oder Myelomzellen transfiziert
werden, die ansonsten kein Immunglobulinprotein produzieren, um
Synthese von monoklonalen Antikörpern
in den rekombinanten Wirszellen zu erzielen. Die DNA kann auch modifiziert
werden, beispielsweise durch Substitution der Kodiersequenz durch
konstante Domänen
schwerer und leichter menschlicher Ketten statt der homologen Mäuse-Sequenzen
[US-Patent 4.816.567; Morrison et al., siehe oben] oder durch kovalentes
Verbinden der gesamten oder eines Teils der Kodiersequenz für ein Nicht-Immunglobulin-Polypeptid
an die Immunglobulin-Kodiersequenz. Ein solches Nicht-Immunglobulin-Polypeptid
kann durch die konstanten Domänen
eines erfindungsgemäßen Antikörpers oder
durch die variable Domäne
einer Antigen-Kombinationsstelle auf einem erfindungsgemäßem Antikörper ersetzt
werden, um einen chimären
bivalenten Antikörper
zu bilden.
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Die
Antikörper
können
einwertige Antikörper
sein. Verfahren zur Herstellung einwertiger Antikörper sind
auf dem Gebiet der Erfindung allgemein bekannt. Ein Verfahren umfasst
beispielsweise die rekombinante Expression von leichten und modifizierten
schweren Immunglobulinketten. Die schwere Kette ist allgemein an einem
beliebigen Punkt der Fc-Region verkürzt, sodass Schwerketten-Vernetzung
verhindert wird. Alternativ dazu werden die relevanten Cysteinreste
durch einen anderen Aminosäurerest
ersetzt oder deletiert, damit es zu keinen Vernetzungen kommt.
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In-vitro-Verfahren
eignen sich ebenfalls zur Herstellung einwertiger Antikörper. Verdau
der Antikörper zur
Herstellung von Fragmenten davon, insbesondere von Fab-Fragmenten, kann
unter Anwendung von auf dem Gebiet der Erfindung bekannten Routineverfahren
erzielt werden. Der Verdau kann beispielsweise unter Verwendung
von Papain durchgeführt
werden. Beispiele für
Papainverdaue werden in der WO 94/29348, veröffentlicht am 22. Dezember
1994, und im US-Patent 4.342.566 beschrieben. Die Papainverdau von
Antikörpern
ergibt üblicherweise
zwei idente Antigen-bindende Fragmente, die als Fab-Fragmente bezeichnet
werden, wobei jedes jeweils eine einzige Antigen-bindende Stelle
aufweist, sowie ein Fc-Restfragment. Pepsinbehandlung ergibt ein
F(ab')2-Fragment,
das über
zwei Antigen-Kombinationsstellen verfügt und weiterhin zur Vernetzung
von Antigenen fähig
ist.
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Die
beim Antikörperverdau
erzeugten Fab-Fragmente enthalten auch die konstanten Domänen der leichten
Kette und die erste konstante Domäne (CH1)
der schweren Kette. Die Fab'-Fragmente
unterscheiden sich von den Fab-Fragmenten durch Hinzufügung einiger
Reste am Carboxy-Terminus der CH1-Domäne der schweren
Kette, einschließlich
eines oder mehrerer Cysteine aus der Antikörper-Gelenksregion. Fab'-SH ist hierin die Kennzeichnung für Fab', worin die Cysteinreste
der konstanten Domänen
eine freie Thiolgruppe aufweisen. F(ab')2-Antikörperfragmente
wurden ursprünglich
als Paare von Fab'-Fragmenten
hergestellt, die dazwischen Gelenks-Cysteine aufweisen. Es sind
auch andere chemische Verbindungen von Antikörperfragmenten bekannt.
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3. Humanisierte
Antikörper
-
Die
erfindungsgemäßen vSmo-Antikörper können zudem
humanisierte Antikörper
oder menschliche Antikörper
umfassen. Die humanisierten Formen nicht-menschlicher Antikörper (z.B.
Mäuseantikörper) sind chimäre Immunglobuline,
Immunglobulin-Ketten oder Fragmente davon (wie z.B. Fv, Fab, Fab', F(ab')2 oder andere
Antigen-bindende Untersequenzen von Antikörpern), die eine minimale von
nicht-menschlichem
Immunglobulin stammende Sequenz enthalten. Humanisierte Antikörper umfassen
menschliche Immunglobuline (Empfängerantikörper), worin
die Reste aus einer komplementaritätsbestimmenden Region (CDR)
des Empfängers
durch Reste aus einer CDR einer nicht-menschlichen Spezies (Spenderantikörper), wie
z.B. einer Maus, Ratte oder eines Hasen, die die gewünschte Spezifizität, Affinität und Kapazität aufweisen,
ersetzt sind. In einigen Fällen
werden die Fv-Gerüstreste
des menschlichen Immunglobulins durch entsprechende nicht-menschliche
Reste ersetzt. Humanisierte Antikörper können auch Reste umfassen, die
weder im Empfänger-Antikörper noch
in den importierten CDR- oder Gerüstsequenzen vorliegen. Allgemein
umfasst der humanisierte Antikörper
im Wesentlichen die Gesamtheit zumindest einer und üblicherweise
zweier variabler Domänen,
worin alle oder im Wesentlichen alle CDR-Regionen jenen eines nicht-menschlichen
Immunglobulins entsprechen und alle oder im Wesentlichen alle FR-Regionen
jene einer menschlichen Immunglobulin-Consensus-Sequenz sind. Der
humanisierte Antikörper
umfasst optimalerweise auch zumindest einen Teil einer konstanten
Immunglobulin-Region (Fc), üblicherweise
jene eines menschlichen Immunglobulins [Jones et al., Nature 321,
522-525 (1986);
Reichmann et al., Nature 332, 323-329 (1988); und Presta, Curr.
Op. Struct. Biol. 2, 593-596 (1992)].
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Verfahren
zur Humanisierung nicht-menschlicher Antikörper sind auf dem Gebiet der
Erfindung allgemein bekannt. Allgemein weist ein humanisierter Antikörper einen
oder mehrere darin eingeführte
Aminosäurereste
aus einer nicht-menschlichen Quelle auf. Diese nicht-menschlichen
Aminosäurereste
werden oft als "Import"-Reste bezeichnet,
die üblicherweise
aus einer variablen "Import"-Domäne entnommen
sind. Die Humanisierung kann im Wesentlichen gemäß dem Verfahren nach Winter
und Mitarbeitern durchgeführt
werden [Jones et al., Nature 321, 522-525 (1986); Riechmann et al.,
Nature 332, 323-327 (1988); Verhoeyen et al., Science 239, 1534-1536
(1988)], indem CDRs oder CDR-Sequenzen von Nagetieren durch entsprechende Sequenzen
eines menschlichen Antikörpers
ersetzt werden. Folglich sind solche "humanisierte" Antikörper chimäre Antikörper (US-Patent 4.816.567),
in denen deutlich weniger als eine intakte menschliche variable
Domäne
durch entsprechende Sequenzen aus einer nicht-menschlichen Spezies
ersetzt worden ist. In der Praxis sind die humanisierten Antikörper üblicherweise
menschliche Antikörper,
in denen einige CDR-Reste und möglicherweise
einige FR-Reste durch Reste aus analogen Stellen in Nagetier-Antikörpern ersetzt
sind.
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Die
Wahl der menschlichen variablen Domänen, sowohl leicht als auch
schwer, zur Verwendung bei der Herstellung von humanisierten Antikörpern ist
sehr wichtig, um die Antigenität
zu senken. Gemäß der Methode
der "optimalen Anpassung" wird die Sequenz
einer variablen Domäne
eines Nagetierantikörpers
gegen eine gesamte Bibliothek bekannter menschlicher variabler Domänsequenzen
gescreent. Die menschliche Sequenz, die jener eines Nagetiers am
nähesten
kommt, wird dann als menschliches Gerüst (FR) für den humanisierten Antikörper angenommen
[Sims et al., J. Immunol. 151, 2296 (1993); Chotia und Lesk, J.
Mol. Biol. 196, 901 (1987)]. In einem weiteren Verfahren wird ein
aus der Consensus-Sequenz aller menschlicher Antikörper einer
bestimmten Untergruppe von leichten oder schweren Ketten stammendes
spezielles Gerüst
verwendet. Das gleiche Gerüst
kann für
mehrere verschiedene humanisierte Antikörper verwendet werden [Carter et
al., Proc. NatI. Acad. Sci. USA 89, 4285 (1992); Presta et al.,
J. Immunol. 151, 2623 (1993)].
-
Es
ist zudem wichtig, dass die Antikörper unter Beibehaltung von
hoher Affinität
für das
Antigen und anderer zu bevorzugender biologischer Eigenschaften
humanisiert werden. Zur Erreichung dieses Ziels werden die humanisierten
Antikörper
gemäß einem
bevorzugten Verfahren durch ein Analyseverfahren der Ausgangssequenzen
und verschiedener konzeptueller humanisierter Produkte unter Verwendung
von dreidimensionalen Modellen der Stamm- und humanisierten Sequenzen
hergestellt. Dreidimensionale Immunglobulin-Modelle sind allgemein
erhältlich
und Fachleuten auf dem Gebiet der Erfindung vertraut. Es gibt auch
Computerprogramme, die dreidimensionale Konformationsstrukturen
ausgewählter
Kandidaten-Immunglobulin-Sequenzen veranschaulichen und anzeigen.
Eine Überprüfung dieser
Darstellungen ermöglicht
die Analyse der wahrscheinlichen Rolle von Resten beim Funktionieren
der Kandidaten-Immunglobulin-Sequenz, und zwar die Analyse von Resten,
die die Fähigkeit
des Kandidaten-Immunogloblins zur Bindung an sein Antigen beeinflusst.
Auf diese Weise können
FR-Reste aus der Consensus- sowie der Importsequenz so gewählt und kombiniert
werden, dass das gewünschte
Antikörpermerkmal,
wie z.B. erhöhte
Affinität
für das
Zielantigen, erzielt wird. Im Allgemeinen sind die CDR-Reste direkt
und höchst
maßgeblich
an der Beeinflussung der Antigenbindung beteiligt [siehe WO 94/04679,
veröffentlicht
am 3. März
1994].
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Es
können
transgene Tiere (z.B. Mäuse)
eingesetzt werden, die dazu fähig
sind, nach der Immunisierung ein vollständiges Repertoire menschlicher
Antikörper
ohne Produktion von endogenem Immunglobulin herzustellen. Es ist
beispielsweise beschrieben worden, dass die homozygote Deletion
des Antikörper-Schwerketten-Verbindungsregions-Gens
(JH-Gen) bei chimären und Keimlinien-mutierten
Mäusen
zu vollständiger
Hemmung der endogenen Antikörper-Produktion
führt.
Der Transfer einer menschlichen Keimlinien-Immunglobulin-Genanordnung
in solche Keimlinienmutierte Mäusen
führt nach
einer Antigen-Provokation zur Produktion von menschlichen Antikörpern [siehe
Jakobovits et al., Proc. NatI. Acad. Sci. USA 90, 2551-255 (1993);
Jakobovits et al., Nature 362, 255-258 (1993); Bruggermann et al.,
Year in Immuno. 7, 33 (1991)]. Menschliche Antikörper können auch in Phagendisplay-Bibliotheken
erzeugt werden [Hoogenboom und Winter, J. Mol. Biol. 227, 381 (1991);
Marks et al., J. Mol. Biol. 222, 581 (1991)]. Die Verfahren von
Cote et al. und Boerner et al. sind ebenfalls zur Erzeugung von
menschlichen monoklonalen Antikörpern
einsetzbar (Cote et al., "Monoclonal
Antibodies and Cancer Therapy",
S. 77, Alan R. Liss. (1985) und Boerner et al., J. Immunol. 147(1),
86-95 (1991)].
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4. Bispezifische
Antikörper
-
Bispezifische
Antikörper
sind monoklonale, vorzugsweise menschliche oder humanisierte, Antikörper, die
Bindungsspezifität
für zumindest
zwei unterschiedliche Antigene aufweisen. Im vorliegenden Fall ist
eine der Bindungsspezifitäten
für das
vSmo und die andere für
ein beliebiges anderes Antigen und vorzugsweise für ein/e/n
Zelloberflächen-Protein
oder -Rezeptor oder -Rezeptor-Untereinheit.
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Verfahren
zur Herstellung von bispezifischen Antikörpern sind auf dem Gebiet der
Erfindung allgemein bekannt. Üblicherweise
basiert die rekombinante Produktion bispezifischer Antikörper auf
der Co-Expression zweier Immunglobulin-Schwerketten/Leichtketten-Paare,
worin die zwei schweren Ketten unterschiedliche Spezifitäten aufweisen
[Milstein und Cuello, Nature 305, 537-539 (1983)]. Aufgrund der
zufälligen
Verteilung der Immunglobulin-Schwer- und -Leichtketten produzieren
diese Hybridome (Quadrome) ein potenzielles Gemisch aus 10 unterschiedlichen
Antikörper-Mole külen, wovon
nur eines die korrekte bispezifische Struktur aufweist. Die Reinigung
des korrekten Moleküls
wird üblicherweise
durch Affinitätschromatographieschritte
erzielt. Ähnliche
Verfahren sind in der WO 93/08829, veröffentlicht am 13. Mai 1993,
und in Traunecker et al., EMBO J. 10, 3655-3659 (1991), offenbart.
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Gemäß einer
anderen und bevorzugteren Herangehensweise werden die variablen
Antikörperdomänen mit
den gewünschten
Bindungsspezifitäten
(Antikörper-Antigen-Kombinationsstellen)
an Immunglobulin-Konstantdomänen-Sequenzen
fusioniert. Die Fusion erfolgt vorzugsweise mit einer konstanten
Immunglobulin-Schwerketten-Domäne,
die zumindest einen Teil der Gelenks-, CH2-
und CH3-Regionen umfasst. Es wird bevorzugt,
dass die erste konstante Schwerkettenregion (CH1),
die die zum Binden der leichten Kette erforderliche Stelle aufweist,
in zumindest einer der Fusionen enthalten ist. Für die Immunglobulin-Schwerketten-Fusionen – und auf
Wunsch auch für
die Immunglobulin-Leichtketten – kodierende
DNA wird in getrennte Expressionsvektoren eingeführt und in einen geeigneten
Wirtsorganismus co-transfiziert. Dies führt zu hoher Flexibilität bei der
Einstellung der jeweiligen Anteile der drei Polypeptidfragmente
in Ausführungsformen,
wenn ungleiche Verhältnisse
der drei bei der Konstruktion verwendeten Polypeptidketten die optimalen
Ergebnisse erzielen. Es ist jedoch möglich, die Kodiersequenzen
für zwei
oder alle drei Polypeptidketten in einen Expressionsvektor einzuführen, wenn
die Expression zumindest zweier Polypeptidketten in gleichen Anteilen
zu hohen Ausbeuten führt
oder wenn die Anteile keine besondere Rolle spielen. In einer bevorzugten
Ausführungsform dieser
Herangehensweise bestehen die bispezifischen Antikörper aus
einer Hybrid-Immunglobulin-Schwerkette mit einer ersten Bindungsspezifität in einem
Arm und einem Hybrid-Immunglobulin-Schwerketten/Leichtketten-Paar
(die eine zweite Bindungsspezifität bereitstellt) im anderen
Arm. Es wurde herausgefunden, dass diese asymmetrische Struktur
die Trennung der gewünschten
bispezifischen Verbindung von unerwünschten Immunglobulinketten-Kombinationen
erleichtert, da die Gegenwart einer Immunglobulin-Leichtkette in
nur der Hälfte
des bispezifischen Moleküls
für einfache
Trennung sorgt. Diese Herangehensweise wird in der WO 94/04690,
veröffentlicht
am 3. März
1994, offenbart. Für
weitere Details bezüglich
der Bildung bispezifischen Antikörper
siehe beispielsweise Suresh et al., Methods in Enzymology 121, 210
(1986).
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5. Heterokonjugat-Antikörper
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Heterokonjugat-Antikörper liegen
ebenfalls im Schutzumfang der vorliegenden Erfindung. Heterokonjugat-Antikörper bestehen
aus zwei kovalent verbundenen Antikörpern. Solche Antikörper sind
beispielsweise vorgeschlagen worden, um Immunsystemzellen auf unerwünschte Zellen
zu richten [US-Patent 4.676.980] und zur Behandlung von HIV-Infektionen
[WO 91/00360; WO 92/200373, EP-A-03089]. Es wird in Erwägung gezogen,
dass die Antikörper
unter Anwendung bekannter Verfahren der synthetischen Proteinchemie,
einschließlich
solcher, die Vernetzer umfassen, in vitro hergestellt werden können. Die
Immunotoxine können
beispielsweise unter Anwendung von Disulfid-Austauschreaktion oder
durch Bildung einer Thioetherbindung hergestellt werden. Beispiele
für geeignete
Reagenzien für
diesen Zweck umfassen Iminothiolat und Methyl-4-mercaptobutyrimidat
und jene, die beispielsweise im US-Patent 4.676.980 offenbart sind.
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6. Verwendung
von vSmo-Antikörpern
-
vSmo-Antikörper können in
diagnostischen Tests auf vSmo eingesetzt werden, z.B. zur Detektion
seiner Expression in spezifischen Zellen oder Geweben. Verschiedene
auf dem Gebiet der Erfindung bekannte diagnostische Testverfahren
können
eingesetzt werden, wie z.B. kompetitive Bindungstests, direkte oder
indirekte Sandwich-Tests
und Immunfällungstests,
die entweder in heterogener oder homogener Phase durchgeführt werden
[Zola, "Monoclonal
Antibodies: A Manual of Techniques", S. 147-158, CRC Press Inc.]. Die in
den diagnostischen Tests verwendeten Antikörper können mit einer detektierbaren
Gruppierung markiert werden. Die detektierbare Gruppierung sollte
fähig sein,
ein detektierbares Signal, entweder direkt oder indirekt, zu erzeugen.
Die detektierbare Gruppierung kann beispielsweise ein Radioisotop
sein, wie z.B. 3H 14C, 32P, 35S oder 125I, eine fluoreszierende oder chemolumineszierende
Verbindung, wie z.B. Fluoresceinisothiocyanat, Rhodamin oder Luciferin,
oder ein Enzym, wie z.B. alkalische Phosphatase, β-Galactosidase
oder Meerrettichperoxidase. Zum Konjugieren des Antikörpers an
eine detektierbare Gruppierung kann jedes auf dem Gebiet der Erfindung
bekannte Verfahren angewandt werden, einschließlich die in folgender Literatur
beschriebenen Verfahren: Hunter et al., Nature 144, 945 (1926);
David et al., Biochemistry 13, 1014 (1974); Pain et al., J. Immunol.
Meth. 40, 219 (1981); und Nygren, J. Histochem. and Cytochem. 30,
407 (1982).
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vSmo-Antikörper eignen
sich auch zur Affinitätsdetektion
oder -reinigung von vSmo aus rekombinanter Zellkultur oder aus natürlichen
Quellen. In diesem Verfahren werden die Antikörper gegen vSmo auf einem geeigneten
Träger,
wie z.B. einem Sephadexharz oder einem Filterpapier, unter Anwendung
von auf dem Gebiet der Erfindung bekannten Verfahren immobilisiert.
Der immobilisierte Antikörper
wird anschließend
mit einer Probe kontaktiert, die das vSmo enthält, und danach wird der Träger mit
einem geeigneten Lösungsmittel
gewaschen, das im Wesentlichen das gesamte Material der Probe mit
der Ausnahme von vSmo, das an den immobilisierten Antikörper gebunden
ist, entfernt. Schließlich
wird der Träger
mit einem weiteren geeigneten Lösungsmittel
gewaschen, welches das vSmo vom Antikörper freisetzt.
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Die
vSmo-Antikörper
können
auch als Therapeutikum verwendet werden. vSmo-Antikörper können beispielsweise
dazu verwendet werden, übermäßige vSmo-Signalisierungen,
die von mutiertem oder inaktiviertem Patched herrühren können, zu
blockieren oder zu neutralisieren. Folglich können vSmo-Antikörper bei der
Behandlung oder der Linderung von Symptomen eingesetzt werden, die
durch ein pathologisches Leiden verursacht werden, das auf übermäßiges) vSmo
oder vSmo-Signalisierung zurückzuführen ist
oder damit in Zusammenhang gebracht wird. Gegebenenfalls können agonistische
vSmo-Antikörper
verwendet werden, um Geweberegenerierung zu induzieren oder diese
zu verbessern bzw. zu stimulieren, wie z.B. die Regenerierung von
Hautgewebe, Lungengewebe, Muskelgewebe (wie z.B. Herz- oder Skelettmuskel),
Nervengewebe (wie z.B. serotonergische Neuronen, Motoneuronen oder
straitalen Neuronen), Knochengewebe oder Darmgewebe. Diese vSmo-Antikörper-Therapie eignet sich
für Fälle, worin
das Gewebe durch Krankheit, Alterung oder Trauma beschädigt worden
ist.
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Die
vSmo-Antikörper
können
einem Patienten in einem pharmazeutisch annehmbaren Träger verabreicht
oder in einem solchen verwendet werden. Geeignete Träger und
deren Formulierungen sind in "Remington's Pharmaceutical
Sciences", Oslo
et al. (Hrsg.), 16. Auflage, Mack Publishing Co. (1980), beschrieben.
Bei einer Verabreichung von vSmo-Antikörpern an einen Patienten können die
Antikörper
mittels Injektion (z.B. intravenös,
intraperitoneal, subkutan, intramuskulär) oder anderer Verfahren,
wie z.B. Infusion, verabreicht werden, damit sichergestellt wird,
dass diese dem Blutstrom auf wirksame Weise zugeführt werden.
Wirksame Dosierungen und Schemata zur Verabreichung der vSmo-Antikörper können empirisch
bestimmt werden, wobei die Festlegung solcher Bestimmungen Fachleuten
auf dem Gebiet der Erfindung klar ist. Fachleuten ist auch klar,
dass die Dosierung der zu verabreichenden vSmo-Antikörper von
beispielsweise folgenden Faktoren abhängt: dem Patienten, der die
Antikörper
erhält,
dem Verabreichungsweg und anderen therapeutischen Hilfsmitteln,
die dem Säugetier
verabreicht werden. Eine Anleitung zur Auswahl der geeigneten Dosierungen
für solche
vSmo-Antikörper
findet sich in der Literatur im Bereich der therapeutischen Verwendung
von Antikörpern
beispielsweise in "Handbook
of Monoclonal Antibodies",
Ferrone et al. (Hrsg.), S. 303-357, Kapitel 22, Noges Publications,
Park Ridge, N.J. (1985); Smith et al., "Antibodies in Human Diagnosis and Therapy", Haber et al. (Hrsg.),
S. 365-389, Raven Press, New York (1977). Eine übliche Tagesdosis der alleine
verwendeten vSmo-Antikörper
kann, je nach den oben erläuterten
Faktoren, in einem Bereich von etwa 1 μg/kg bis zu 100 mg/kg Körpergewicht
oder mehr pro Tag liegen.
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C) vSmo oder vSmo-Antikörper enthaltende
Sets
-
In
einer weiteren Ausführungsform
der Erfindung werden fertige Artikel und Sets bereitgestellt, die vSmo
oder vSmo-Antikörper
enthalten. Der Fertigartikel umfasst üblicherweise einen Behälter mit
einem Etikett. Geeignete Behälter
umfassen beispielsweise Flaschen, Ampullen und Teströhrchen.
Die Behälter
können aus
einer Vielzahl von Materialien, wie z.B. Glas oder Plastik, bestehen.
Der Behälter
enthält
das vSmo oder vSmo-Antikörper.
Das Etikett auf dem Behälter
kann beispielsweise Anleitun gen zur entweder In-vivo- oder In-vitro-Verwendung,
z.B. wie oben beschrieben, aufweisen.
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Das
erfindungsgemäße Set umfasst üblicherweise
den oben beschriebenen Behälter
und einen oder mehrere andere Behälter, die Materialien umfassen,
welche aus kommerzieller Sicht und jener des Verbrauchers wünschenswert
sind, einschließlich
Puffer, Verdünner,
Filter und Verpackungseinsätze
inklusive Gebrauchsanleitungen.
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D) Zusätzliche Materialzusammensetzungen
-
In
einer weiteren Ausführungsform
der Erfindung werden Proteinkomplexe bereitgestellt, die Wirbeltier-Smoothened-Protein
und Wirbeltier-Patched-Protein umfassen. Wie in den Beispielen veranschaulicht, können Wirbeltier-Smoothened
und Wirbeltier-Patched einen Komplex bilden. Der Proteinkomplex,
der Wirbeltier-Smoothened und Wirbeltier-Patched umfasst, kann auch
Wirbeltier-Hedgehog-Protein enthalten. Üblicherweise bindet sich in
einem solchen Komplex Wirbeltier-Hedgehog an Wirbeltier-Patched,
jedoch nicht an Wirbeltier-Smoothened. In einer bevorzugten Ausführungsform
ist der Komplex, der Wirbeltier-Smoothened und Wirbeltier-Patched
umfasst, ein Rezeptor für
Wirbeltier-Hedgehog.
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Ein
Wirbeltier-Patched bindet sich an Wirbeltier-Smoothened. Gegebenenfalls
umfasst das Wirbeltier-Patched eine Sequenz, die ein Derivat oder
ein Fragment von Wirbeltier-Patched mit nativer Sequenz darstellt.
Das Wirbeltier-Patched besteht üblicherweise
aus einer Sequenz, die weniger als 100 % Sequenzidentität mit Wirbeltier-Patched
mit nativer Sequenz aufweist. In einer Ausführungsform bindet sich Wirbeltier-Patched
direkt und spezifisch an Wirbeltier-Smoothened. Alternativ dazu
wird in Betracht gezogen, dass sich Wirbeltier-Patched indirekt
an Wirbeltier-Smoothened bindet.
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Die
nachstehenden Beispiele dienen nur zur Veranschaulichung und sollen
keineswegs den Schutzumfang der vorliegenden Erfindung einschränken.
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Alle
in der vorliegenden Beschreibung zitierten Verweise sind hierin
vollständig
durch Verweis aufgenommen.
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BEISPIELE
-
Alle
in den Beispielen verwendeten handelsüblichen Reagenzien wurden,
sofern nicht anders angegeben, gemäß den Anweisungen des Herstellers
verwendet. Die Quelle der in den folgenden Beispielen anhand von
ATCC-Zugriffsnummern identifizierten Zellen, wie auch in der gesamten
Beschreibung, ist die American Type Culture Collection, Rockville,
Maryland, USA.
-
BEISPIEL 1
-
Isolierung
und Klonierung von Ratten-Smoothened-cDNA
-
Ratten-Smoothened-cDNA
voller Länge
wurde mittels niederstringenten Hybridisierungs-Screenings aus 1,2 × 106 Plaques einer Ratten-cDNA-Bibliothek von
9 bis 10 Tage alten Embryos (die auf >1.500 Basenpaare größenselektierte cDNA enthielt)
unter Verwendung der vollständigen
Kodierregion von Drosophila-Smoothened [Alcedo et al., siehe oben]
(markiert mit 32P-dCTP) als Sonde isoliert.
Die Bibliothek wurde durch Klonierung von cDNA-Inserts in die NotI-Stelle
eines λ-RK18-Vektors
[Klein et al., Proc. NatI. Acad. Sci. 93, 7108-7113 (1996)], gefolgt
von XmnI-Adapter-Ligation
erzeugt. Die Hybridisierungsbedingungen waren wie folgt: 5 × SSC, 30
Formamid, 5 × Denhardt's, 50 mM Natriumphosphat
(pH 6,5), 5 % Dextransulfat, 0,1 SDS und 50 μg/ml Lachssperma-DNA, über Nacht
bei 42 °C.
Nitrocellulosefilter wurden auf eine Stringenz von 1 × SSC bei
42 °C gewaschen
und über
Nacht damit Kodak X-AR-Film belichtet. Drei von acht positiven Plaques
wurden zur weiteren Reinigung ausgewählt. Nach der Amplifikation
der Plaque-gereinigten Phagen wurden Phagemid-Exzisionsprodukte
gebildet, indem M-13-Helferphagen (M13K07; erhältlich von New England Biolabs),
Bakterien (BB4; erhältlich
von Stratagene) und der gereinigte Phage zusammen in einem 100:10:1-Verhältnis vermehrt
wurden. Plas mid-DNA wurde durch Qiagen-Reinigung aus Ampicillin-resistenten Kolonien
gewonnen, gefolgt von einer Infektion von BB4 mit dem exzidierten
gereinigten Phagemid.
-
Das
Sequenzieren der drei cDNAs ergab, dass diese ident waren, mit der
Ausnahme, dass zwei nur einen Teil der Kodiersequenz aufwiesen,
während
die dritte das vollständige
Leseraster von Ratten-Smoothened, einschließlich 449 bzw. 1022 Nucleotide
an untranslatierter 5'-
bzw. der 3'-Sequenz
und einen Poly-A-Schwanz aufwies. Dieser cDNA-Klon wurde auf beiden
Strängen
vollständig
sequenziert.
-
Die
vollständige
Nucleotidsequenz von Ratten-Smoothened (rSmo) wird in 1 gezeigt (Seq.-ID Nr. 1) (es wird auch
auf die ATCC-Hinterlegung des Ratten-Smoothened in pRK5.rsmo.AR140,
dem die ATCC-Hinterlegungsnr. 98165 zugewiesen wurde, verwiesen).
Die cDNA enthielt ein offenes Leseraster mit einer Translationsinitiationsstelle,
die dem ATG-Codon an den Nucleotidpositionen 450 bis 452 zugeordnet war.
Das offene Leseraster endet am Terminationscodon an den Nucleotidpositionen
2829 bis 2831.
-
Die
vorhergesagte Aminosäuresequenz
von Ratten-Smoothened (rSmo) weist, wie in 1 gezeigt (Seq.-ID
Nr. 2), 793 Aminosäuren
(einschließlich
eines Signalpeptids aus 32 Aminosäuren) auf. rSmo scheint ein
herkömmlicher
G-Protein-gebundener Rezeptor mit sieben Transmembranen (7 TM) zu
sein, der 4 potenzielle N-Glykosylierungsstellen und eine 203 Aminosäuren lange,
vermeintliche, extrazelluläre
aminoterminale Domäne
aufweist, die 13 stereotypisch beabstandete Cysteine enthält (siehe 2).
-
Ein
Abgleich der rSmo-Sequenz mit den Sequenzen für dSmo, Wingless-Rezeptor und
Wirbeltier-Frizzled ergab, dass rSmo zu 33 % mit der von Alcedo
et al., siehe oben, berichteten Sequenz homolog ist (50%ige Homologie
in den Transmembrandomänen),
zu 23 % mit der von Bhanot et al., siehe oben, berichteten Wingless-Rezeptorsequenz
homolog ist und zu 25 % mit der von Chan et al., siehe oben, berichteten Wirbeltier-Frizzled-Sequenz
homolog ist.
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BEISPIEL 2
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In-situ-Hybridisierung
und Northern-Blot-Analyse
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Die
In-situ-Hybridisierung und Northern-Blot-Analysen wurden durchgeführt, um
die Gewebeverteilung von Smo, Patched und SHH in embryonalen und
erwachsenen Rattengeweben zu untersuchen.
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Zur
In-situ-Hybridisierung wurden E9-E15,5-Rattenembryos (Hollister
Labs) über
Nacht bei 4 °C
in 4%igem Paraformaldehyd immersionsfixiert und anschließend über Nacht
in 20%iger Saccharose frostgeschützt.
Die Gehirne und das Rückenmark
erwachsener Ratten wurden frisch tiefgekühlt. Bei allen Geweben erfolgten
16-μm-Gewebeschnitte,
und diese wurden wie von Treanor et al., Nature 382, 80-83 (1996),
beschrieben unter Verwendung von 33P-UTP-markierten
RNA-Sonden zur In-situ-Hybridisierung verarbeitet. Die Sense- und
Antisense-Sonden wurden von der N-terminalen Region von rSmo unter
Verwendung von T7-Polymerase abgeleitet. Die zur Detektion von SHH
verwendete Sonde war antisense zu den Basen 604-1314 von Mäuse-SHH
[Echard et al., Cell 75, 1417-1430 (1993)]. Die zur Detektion von
Patched verwendete Sonde war antisense zu den Basen 502-1236 von
Mäuse-Patched
[Goodrich et al., siehe oben]. Die Analyse der reverse Transkriptase-Polymerasekettenreaktion
wurde wie von Treanor et al., siehe oben, beschrieben durchgeführt.
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Zur
Northern-Blot-Analyse wurde ein Ratten-Mehrfachgewebe-Northern-Blot
(Clontech) bei hoher Stringenz gemäß den Anweisungen des Herstellers
unter Verwendung einer 33P-dCTP-markierten
Sonde, die die vollständige
rSmo-Kodierregion umfasste, hybridisiert und gewaschen.
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Die
Ergebnisse sind in 3 veranschaulicht.
Mittels In-situ-Hybridisierung und Northern-Blot-Analyse wurde Expression
von rSmo-mRNA von E9 an in SHH-responsiven Geweben, wie z.B. in
Neuralwulsten und frühen
Neuralrohren [Echelard et al., siehe oben, Krauss et al., siehe
oben, Roelink et al., siehe oben], präsomitischem Mesoderm und Somiten
[Johnson et al., siehe oben, Fa et al., siehe oben], sich ent wickelnden Extremitätsknospen
[Riddle et al., siehe oben], im Darm [Roberts et al., siehe oben]
und in den Augen [Krauss et al., siehe oben] detektiert. Ratten-Smo-Transkripte wurden
auch in Gewebe gefunden, dessen Entwicklung durch andere Vertreter
der Wirbeltier-HH-Proteinfamilie gesteuert wird, wie z.B. Hoden
(Desert-HH) [Bitgood et
al., Curr. Biol. 6, 298-304 (1996)], Knorpel (Indian-HH) [Vortkamp
et al., Science 273, 613-622 (1996)] und Muskel (Zebrafisch, Echinida-HH)
[Currie und Ingham, Nature 382, 452-455 (1996)] (siehe z.B. 3, andere Daten nicht dargestellt). In
allen der oben angeführten
Geweben schien rSmo mit rPatched coexprimiert zu werden.
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rSmo-
und rPatched-mRNA wurde auch in und um SHH-exprimierenden Zellen
Inder embryonalen Lunge, der Epiglottis, dem Thymus, der Wirbelsäule, der
Zunge, des Kiefers, der Geschmacksknospen und der Zähne gefunden
(3). Im embryonalen Nervensystem werden
rSmo und rPatched anfänglich
von der Neuralplatte exprimiert: bis E12 nahm ihre Expression jedoch
in den Seitenteilen des Neuralrohrs ab, und bis P1 war ihre Expression
auf Zellen beschränkt,
die sich in relativer Nähe
zur ventrikulären
Zone befanden (3). Bei Gewebe von
erwachsenen Ratten wurde die rSmo-Expression im Gehirn, in der Lunge,
der Niere, den Hoden, dem Herz und der Milz beibehalten (Daten nicht
dargestellt).
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BEISPIEL 3
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Isolierung
und Klonierung von menschlicher Smoothened-cDNA
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Eine
cDNA-Sonde, die der Kodierregion des Ratten-Smoothened-Gens (oben
in Beispiel 1 beschrieben) entsprach, wurde mittels des Zufalls-Hexanucleotid-Verfahrens
markiert und dazu verwendet, 106 Klone einer
menschlichen embryonalen Lungen-cDNA-Bibliothek
(Clontech, Inc.) in Igt10 zu screenen. Filter wurden jeweils zweifach
bei 42 °C
in 50 % Formamid, 5 × SSC,
10 × Denhardt's, 0,05 M Natriumphosphat
(pH 6,5), 0,1 % Natriumpyrophosphat, 50 mg/ml beschallter Lachssperma-DNA
hybridisiert. Die Filter wurden in 2 × SSC gespült und sodann einmal in 0,5 × SSC und
0,1 % SDS bei 42 °C
gewaschen. Hybridisierende Phagen wurden Plaque-gereinigt und die
cDNA-Inserts in pUC 118 (New England Biolabs) subkloniert. Zwei
Klone, 5 und 14, wiesen überlappende
Inserts mit etwa 2 bzw. 2,8 kb auf und deckten die gesamte menschliche
Smoothened-Kodiersequenz ab (siehe 4).
Die Klone 5 und 14 wurden von den Anmeldern bei ATCC als puc.118.hsmo.5
bzw. puc.118.hsmo.14 hinterlegt, und diesen wurden die ATTC-Hinterlegungsnr.
98162 bzw. 98163 zugewiesen. Beide Stränge wurden mittels Standard-Fluoreszenzverfahren
auf dem Sequenzierungsautomaten AB1377 sequenziert.
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Die
vollständige
Nucleotidsequenz von menschlichem Smoothened wird in 4 gezeigt (Seq.-ID Nr. 3). Die cDNA enthielt
ein offenes Leseraster mit einer Translationsinitiationsstelle,
die dem ATG-Codon an den Nucleotidpositionen 13 bis 15 zugeordnet
war. Das offene Leseraster endet am Terminationscodon an den Nucleotidpositionen
2374 bis 2376.
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Die
vorhergesagte Aminosäuresequenz
von menschlichem Smoothened (hSmo) weist, wie in 4 geziegt
(Seq.-ID Nr. 4), 787 Aminosäuren
(einschließlich
eines Signalpeptids mit 29 Aminosäuren) auf. hSmo scheint ein
herkömmlicher
G-Proteingebundener Rezeptor mit sieben Transmembranen (7 TM) zu
sein, der 5 potenzielle N-Glykosylierungsstellen und eine 202 Aminosäuren lange,
vermeintliche, extrazelluläre
aminoterminale Domäne
aufweist, die über
13 stereotypisch beabstandete Cysteine verfügt.
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Ein
Abgleich der vorhergesagten hSmo-Aminosäuresequenz mit der rSmo-Sequenz
(siehe Beispiel 1) ergab 94%ige Aminosäureidentität. Ein Abgleich der hSmo-Sequenz
mit den Sequenzen für
dSmo, Wingless-Rezeptor und Wirbeltier-Frizzled ergab, dass hSmo
zu 33 % mit der von Alcedo et al., siehe oben, berichteten Sequenz
homolog ist (50%ige Homologie in den Transmembrandomänen), zu
23 % mit der von Bhanot et al., siehe oben, berichteten Wingless-Rezeptorsequenz
homolog ist und zu 25 % mit der von Chan et al., siehe oben, berichteten
Wirbeltier-Frizzled-Sequenz homolog ist. Siehe 5 für einen
Vergleich der primären Sequenzen
von menschlichem Smo, Ratten-Smo und Drosophila-Smo.
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BEISPIEL 4
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Kompetitive Bindungs-,
Co-Immunfällungs-
und Vernetzungstests
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Es
wurden kompetitive Bindungs-, Co-Immunfällungs- und Vernetzungstests
durchgeführt,
um die physikalische Assoziation oder Bindung zwischen SHH und rSmo
sowie zwischen bestimmten biologisch aktiven Formen von SHH und
Zellen, die rSmo, mPatched bzw. rSmo und mPatched zusammen exprimieren,
zu charakterisieren.
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1. Materialien
und Verfahren
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Komplementäre DNA für rSmo (in
Beispiel 1 beschrieben), für
dSmo (von Alcedo et al., siehe oben, beschrieben), für Desert-HH
(von Echelard et al., siehe oben, beschrieben) und für Mäuse-Patched
(von Goodrich et al., siehe oben, beschrieben) wurde in pRK5-Vektoren
kloniert, und Epitopmarkierungen [Flag-Epitopmarkierung (Kodak/IBI)
und Myc-Epitopmarkierung (9E10-Epitop: InVitrogen)] wurden am äußersten
C-Terminus mittels Mutagenese auf PCR-Basis hinzugefügt.
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SHH-N
stellt den biologisch aktiven Aminoterminusabschnitt von SHH dar
[Lee et al., Science 266, 1528-1537 (1994)]. SHH-N wurde wie von
Hynes et al., siehe oben, beschrieben hergestellt. Es wurde eine radiomarkierte
Form von SHH-N, d.h. 125ISHH-N, eingesetzt.
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Zur
Produktion von IgG-SHH-N wurden menschliche Embryonieren-293-Zellen
vorübergehend
mit dem für
SHH-N kodierenden Expressionsvektor, der im Raster nach Aminosäurerest
198 an den Fc-Abschnitt des menschlichen IgG-γ-1 fusioniert war, transfiziert.
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Die
Zellen wurden 48 Stunden lang in serumfreien Medien (OptiMEM; Gibco
BRL) gehalten. Die Medien wurden anschließend filtriert und unter Verwendung
einer Centricon-10-Membran auf das 10fache aufkonzentriert. Die
konditionierten Medien wurden in 2facher Konzentration eingesetzt.
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Es
wurden Bindungstests durchgeführt,
um auf Bindung zwischen Zellen, die rSmo oder dSmo und (1) Epitop-markiertes
SHH-N, (2) eine IgG-SHH-N-Chimäre
und (3) ein Epitop-markiertes Desert-HH exprimierten, zu testen.
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Zur
Visualisierung der SHH-Bindung wurden COS-7-Zellen (Genentech. Inc.),
die rSmo oder mPatched (Mäuse-Patched)
vorübergehend
exprimierten, Epitop-markiertem SHH-N (2 Stunden bei 4 °C) ausgesetzt,
4-mal mit PBS gewaschen und anschließend fixiert und mit einem
cy3-konjugierten Anti-Human-IgG (Jackson Immuno-Research) (für IgG-SHH-N) oder einem Anti-Flag-M2-Antikörper (Kodak/IBI)
(für Flag-markiertes
SHH-N) gefärbt.
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Für immunohistochemische
Zwecke wurden COS-7-Zellen, die vorübergehend mit Expressionskonstrukten
transfiziert wurden, fixiert (10 Minuten in 2 % Paraformaldehyd/0,2
% Triton-X 100) und unter Verwendung eines monoklonalen Anti-Flag-M2-Antikörpers (IBI)
oder eines Anti-Myc-Antikörpers
(InVitrogen), gefolgt von cy3-konjugiertem Anti-Mäuse-IgG
(Jackson Immunoresearch) gefärbt.
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Zur
Vernetzung wurden Zellen in einer Dichte von 1-2 × 106/ml in eiskaltem L15-Medium, das 0,1 % BSA
und 50 pM 1251-markiertes SHH (mit oder
ohne 1.000fachen Überschuss
an unmarkiertem SHH) enthielt, resuspendiert und 2 Stunden lang
bei 4 °C
inkubiert. Den Proben wurden 10 mM 1-Ethyl-3-(3-dimethylaminopropyl)carbodiimid-HCl
und 5 mM N-Hydroxysulfosuccinimid (Pierce Chemical) zugesetzt und
bei Raumtemperatur 30 Minuten lang inkubiert. Die Zellen wurden
anschließend
3-mal mit 1 ml PBS gewaschen. Die Zellen wurden dann in einem Lysepuffer
[1 %-Brij-96 (Sigma), 50 mM Tris, pH 8,0, 150 mM NaCl, 1 mM PMSF,
10 μM Aprotinin,
10 um Leupeptin] lysiert und die Proteinkomplexe mit den angegebenen
Antikörpern
gegen die Epitopmarkierungen immungefällt. Die immungefällten Proteine
wurden in Probenpuffer (80 mM Tris-HCl [pH 6,8], 10 % [Vol./Vol.]
Glycerin, 1 % [Gew./Vol.] SDS und 0,025 % Bromphenolblau) resuspendiert,
denaturiert und über
4%-SDS-Polyacrylamidgele laufen gelassen, die getrocknet wurden
und damit Film belichtet wurde.
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Für eine Gleichgewichtsbindungsanalyse
wurden die Zellen wie oben verarbeitet und mit 50 pM 1251-SHH
und verschiedenen Konzentrationen von kaltem SHH-N (Cold Ligand)
inkubiert. Das IGOR-Programm wurde eingesetzt, um die Kd zu
bestimmen.
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2. Ergebnisse
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Die
Ergebnisse werden in 6 gezeigt. Es
kam zu keiner Bindung von Epitop-markiertem SHH-N, von IgG-SHH-N-Chimärenprotein
oder Epitop-markiertem Desert-HH an Zellen, die rSmo oder dSmo exprimierten
(6a-b und nicht dargestellte Daten). Diese Daten
(und die nachstehend beschriebenen Daten) zeigten, dass rSmo, alleine
wirkend, wahrscheinlich kein Rezeptor für SHH oder Desert-HH war. Es
wurde jedoch die Hypothese aufgestellt, dass rSmo eine Komponente
in einem SHH-Rezeptorkomplex mit mehreren Untereinheiten ist und
dass die Ligandenbindungsfunktion dieses Rezeptorkomplexes von einem
anderen Membranprotein, wie z.B. Patched, bereitgestellt wird.
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Bindungstests
wurden auch durchgeführt,
um die Bindung zwischen Zellen zu testen, die rSmo oder Mäuse-Patched
sowie (1) Epitop-markiertes SHH und (2) eine IgG-SHH-N-Chimäre exprimierten. Die Daten zeigen,
dass sich Epitop-markiertes SHH-N sowie ein IgG-SHH-N-Chimärenprotein
spezifisch und reversibel an Zellen binden, die Mäuse-Patched
(m-Patched) exprimieren (mPatched ist zu 33 % mit dem Drosophila-Patched
ident) (6c-e). Zudem konnte nur mPatched
mit dem IgG-SHH-N-Protein
immungefällt
werden (6f), und Antikörper gegen
Epitop-markiertes mPatched konnten 125I-SHH-N
(6) leicht co-immunfällen (Antikörper gegen
Epitopmarkiertes rSmo konnten 125I-SHH-N
nicht immunfällen,
und die IgG-SHH-N-Chimäre konnte
rSmo nicht immunfällen).
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Wie
in 6g gezeigt ergab der Vernetzungstest
von 125I-SHH-N mit Zellen, die rSmo oder
mPatched in Gegenwart oder Abwesenheit von kaltem SHH-N exprimierten,
dass 125I-SHH-N nur mit Zellen vernetzt,
die mPatched exprimieren.
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Der
kompetitive Bindungstest von 125I-SHH-N
und Zellen, die mPatched oder mPatched plus rSmo exprimierten, zeigte,
dass mPatched und SHH-N eine relativ hohe Wechselwirkungsaffinität (eine
Kd von etwa 460 pM) aufwiesen (6i). Dies korreliert gut mit den Konzentrationen
von SHH-N, die erforderlich sind, um biologische Antworten in Mehrfachsystemen
auszulösen
[Fan et al., siehe oben; Hynes et al., siehe oben; Roelink et al.,
siehe oben). Es wurde keine Bindung an Zellen beobachtet, die nur
rSmo exprimierten (Daten nicht dargestellt), und es kam in Gegenwart
von rSmo zu keiner Erhöhung
der Bindungsaffinität
für mPatched.
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BEISPIEL 5
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Co-Immunfällungstests
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Zur
Bestimmung, ob Patched und Smo einen physikalischen Komplex bilden
oder darin Wechselwirken, wurden Co-Immunfällungsversuche durchgeführt.
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1. Materialien
und Verfahren
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Zur
Doppelimmunhistochemie wurden COS-7-Zellen, die vorübergehend
mit Expressionskonstrukten transfiziert waren, unter Verwendung
von Triton-X 100 durchlässig
gemacht. Die Zellen wurden fixiert (10 Minuten in 2 % Paraformaldehyd/0,2
% Triton-X 100)
und unter Verwendung von monoklonalem Anti-Flag-M2-Antikörper (IBI)
und von polyklonalen Hasen-Anti-Myc-Primärantikörpern (Santa Cruz Biotech),
gefolgt von cy3-konjugiertem Anti-Mäuse-IgG (Jackson Immunoresearch)
und Bodipy-konjugierten Anti-Hasen-IgG-Sekundärantikörpern (Molecular Probes, Inc.)
gefärbt.
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Menschliche
Embryonieren-293-Zellen wurden vorübergehend mit Expressionsvektoren
für Epitop-markiertes
rSmo (Flag-Eepitop) und mPatched (Myc-Epitop) transfiziert, und
die resultierenden Proteinkomplexe wurden mit Antikörper gegen
eines der Epitope immungefällt
und anschließend
auf einem Western-Blot analysiert.
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Für den Co-Immunfällungstest
wurden Lysate von Embryonieren-293-Zellen, die vorübergehend Flag-markiertes
rSmo, Myc-markiertes mPatched oder eine Kombina tion der zwei Proteine
exprimierten, in Gegenwart oder Abwesenheit einer IgG-SHH-N-Chimäre (1 μg/ml, 30
Minuten bei 37 °C)
oder in Gegenwart von 125I-SHH-N mit oder
ohne Überschuss
an kaltem SHH-N inkubiert (2 Stunden bei 4 °C). Die inkubierten Proben wurden
anschließend
3-mal mit PBS gewaschen und in Lysepuffer (siehe Beispiel 4) wie
von Davis et al., Science 259, 1736-1739 (1993), beschrieben lysiert.
Die Zelllysate wurden bei 10.000 U/min 10 Minuten lang zentrifugiert,
und die löslichen
Proteinkomplexe wurden mit entweder Protein-A-Sepharose (für das IgG-SHH-N) oder Anti-Flag-
oder Anti-Myc-Antikörpern,
gefolgt von Protein-A-Sepharose (für Epitop-markiertes rSmo bzw.
mPatched) immungefällt.
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Die
Proben wurden 5 Minuten lang in denaturierendem SDS-Probenpuffer
(125 mM Tris, pH 6,8, 2 % SDS, 10 % Glycerin, 100 mM β-Mercaptoethanol,
0,05 % Bromphenolblau) auf 100 °C
erhitzt und SDS-PAGE unterzogen. Die Proteine wurden entweder durch
Belichten eines Films mit dem getrockneten Gel (für 125I-SHH-N) oder durch Blotten auf Nitrocellulose
und Sondieren mit Antikörpern
gegen Flag- oder Myc-Epitop unter Verwendung eines ECL-Detektionssystems
(Amersham) detektiert.
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2. Ergebnisse
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Die
Ergebnisse werden in 7 dargestellt.
In Zellen, die nur mPatched oder rSmo alleine exprimierten, konnten
keine Co-Immunfällungsproteine
detektiert werden. Im Gegensatz dazu konnte rSmo in Zellen, die
sowohl mPatched als auch rSmo exprimierten, ohne weiteres durch
Antikörper
gegen Epitop-markiertes mPatched co-immungefällt werden (7b), und mPatched wurde durch Antikörper gegen
Epitopmarkiertes rSmo co-immungefällt (7c).
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1251-SHH-N wurde ohne weiteres durch Antikörper gegen
Epitop-markiertes rSmo oder mPatched aus Zellen co-immungefällt, die
sowohl rSmo als auch mPatched exprimierten, jedoch nicht aus Zellen,
die nur rSmo exprimierten (7d und 7e). Diese Ergebnisse zeigen, dass SHH-N, rSmo
und mPatched im gleichen physikalischen Komplex vorliegen und dass
es in Abwesenheit von mPatched zu keiner Bildung eines rSmo-SHH-Komplexes
kommt. Obwohl das vollständige
Verständnis
fehlt und ohne an eine bestimmte Theorie gebunden zu sein, wird
die Meinung vertreten, dass Patched eine Ligandenbindungskomponente
und vSmo eine Signalkomponente in einem SHH-Rezeptor mit mehreren
Untereinheiten darstellt (siehe 9). Es
wird auch angenommen, dass Patched ein negativer Regulator von vSmo
ist.
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BEISPIEL 6
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Hahn
et al., siehe oben, Johnson et al., siehe oben, und Gailani et al.,
siehe oben, berichten, dass Patched-Mutationen mit BCNS und einzeln
auftretenden Basalzellkarzinomen ("BCC")
in Zusammenhang gebracht wurden. Diese Forscher berichten auch,
dass die meisten Patched-Mutationen in BCNS Verkürzungen sind, bei denen kein
funktionelles Protein produziert wird. Es wird angenommen, dass
BCNS und BCC durch konstitutive Aktivierung von vSmo, gefolgt von
dessen Freisetzung aus der negativen Regulierung durch Patched verursacht
wird oder damit in Zusammenhang steht.
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Die
Expressionslevel von Mäuse-Patched
vom Wildtyp (nativ) und einem mutierten Patched wurden untersucht.
Eine Patched-Mutante wurde durch ortsspezifische Mutagenese der
Wildtyp-Mäuse-Patched-cDNA
(in Beispiel 4 beschrieben) erzeugt und mittels Sequenzierung verifiziert.
Das mutierte Patched enthielt ein 3-Aminosäure-Insert (Pro-Asn-Ile) nach Aminosäurerest
815 (diese Mutante wurde in einer BCNS-Familie gefunden, siehe Hahn et al.,
siehe oben). Zur Analyse der Proteinexpression wurden gleiche Mengen
an pRKS-Expressionsvektoren, die Patched vom Wildtyp oder mutiertes
Patched enthielten, in 293-Zellen transfiziert und eine gleiche
Anzahl an Zellen (2 × 106) pro Probe lysiert. Die Proteine wurden
aus den Zelllysaten durch Antikörper
gegen Epitop-markiertes (myc-) Patched immungefällt und auf einem Western-Blot
mit dem gleichen Antikörper
detektiert.
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Die
Anmelder haben herausgefunden, dass die Expression des mutierten
Patched (das ein vollständiges
offenes Leseraster beibehält)
im Vergleich zu dessen Wildtyp-Gegenstück zumindest
10fach reduziert war. Siehe 8.
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Materialhinterlegung
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Das
nachstehende Material ist bei der American Type Culture Collection,
12301 Parklawn Drive, Rockville, MD, USA (ATCC) hinterlegt worden:
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Diese
Hinterlegung wurde unter Berücksichtigung
der Bestimmungen des Budapester Vertrags über die internationale Anerkennung
der Hinterlegung von Mikroorganismen für die Zwecke von Patentverfahren und
dessen Regeln vorgenommen. Dies gewährleistet die Aufrechterhaltung
einer lebenden Kultur der Hinterlegung über einen Zeitraum von 30 Jahren,
beginnend mit dem Hinterlegungsdatum. Die Hinterlegung wird von ATCC
gemäß den Bestimmungen
des Budapester Vertrags zugänglich
gemacht und unterliegt einem Übereinkommen
zwischen Genentech, Inc. und ATCC, was eine permanente und uneingeschränkte Verfügbarkeit
der Nachkommenschaft der hinterlegten Kultur für die Öffentlichkeit nach Erteilung
des zugehörigen
US-Patents oder durch Offenlegung einer beliebigen US-amerikanischen
oder ausländischen
Patentanmeldung gewährleistet,
je nachdem, was zuerst eintritt, und stellt die Verfügbarkeit
der Nachkommenschaft für
Personen sicher, die vom Präsidenten
des US-Patentamts gemäß 35 USC §122 und
den dafür
geltenden Vorschriften des Präsidenten
(einschließlich
37 CFR §1,14
unter speziellem Verweis auf 886 OG 638) dazu ermächtigt worden sind.
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Der
Zessionar der vorliegenden Anmeldung hat sich damit einverstanden
erklärt,
dass, wenn eine Materialienkultur, die unter geeigneten Bedingungen
kultiviert worden ist, nach der Hinterlegung abstirbt, verloren geht
oder zerstört
wird, das Material umgehend nach der Benachrichtigung durch eine
gleiche Kultur ersetzt wird. Die Verfügbarkeit des Hinterlegungsmaterials
ist nicht als Lizenz auszulegen, die Erfindung unter Verletzung
der unter der Amtsgewalt einer beliebigen Regierung gemäß ihren
Patentrechten erteilten Rechte in die Praxis umzusetzen.
-
Es
wird davon ausgegangen, dass die obige schriftliche Beschreibung
ausreicht, damit Fachleute auf dem Gebiet der Erfindung die Erfindung
ausführen
können.
Der Schutzumfang der vorliegenden Erfindung soll durch das hinterlegte
Konstrukt nicht eingeschränkt
werden, da sich die hinterlegte Ausführungsform nur als eine mögliche Veranschaulichung
bestimmter Aspekte der vorliegenden Erfindung versteht, und jegliche
funktionell äquivalente
Konstrukte liegen im Schutzumfang der vorliegenden Erfindung. Die
Hinterlegung des hierin beschriebenen Materials lässt die
Annahme nicht zu, dass die hierin enthaltene schriftliche Beschreibung
ungeeignet sei, die Ausführung
eines beliebigen Aspekts der Erfindung zu ermöglichen, einschließlich der
besten Art der Durchführung,
noch ist sie als Einschränkung
des Schutzumfangs der Ansprüche
auf die spezifischen Veranschaulichungen, die sie darstellt, zu
deuten. Für
Fachleute auf dem Gebiet der Erfindung werden sich aus der vorliegenden
Beschreibung verschiedene Modifizierungen der vorliegenden Erfindung
zusätzlich
zu den hierin angeführten
und beschriebenen ergeben, und auch diese liegen im Schutzumfang
der beiliegenden Ansprüche.
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