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Gebiet der
Erfindung
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Das
Gebiet der Erfindung betrifft Segmentpolaritätsgene und ihre Verwendungen.
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Hintergrund
der Erfindung
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Segmentpolaritätsgene wurden
in Fliegen als Mutationen entdeckt, die das Muster von Strukturen
der Körpersegmente
verändern.
Mutationen in den Genen führen
dazu, dass sie die veränderten
Muster an den Oberflächen
von Körpersegmenten
entwickeln, wobei das Muster in der Kopf-Schwanz-Achse beeinflusst
wird. Beispielsweise führen
Mutationen im Patched-Gen dazu, dass sich jedes Körpersegment
ohne die normalen Strukturen im Zentrum jedes Segmentes entwickelt.
Anstelle dessen findet man ein Spiegelbild des Musters, das normalerweise
im vorderen Segment zu finden ist. Somit bilden Zellen im Zentrum
des Segments die falschen Strukturen und richten sie unter Bezugnahme
auf die gesamte Kopf-Schwanz-Ausrichtung des Tieres in die falsche
Richtung aus. Etwa sechszehn Gene sind in der Gruppe bekannt. Die
kodierten Proteine umfassen Kinasen, Transkriptionsfaktoren, ein
Zell-Junction-Protein,
zwei sekretierte Proteine genannt "flügellos" (wingless, WG) und "Igel" (hedgehog, HH),
ein einzelnes Transmembranprotein genannt Patched- (PTC-) Protein
und einige neue Proteine, die mit keinem bekannten Protein verwandt
sind. Von allen diesen Proteinen wird angenommen, dass sie über Signalwege
zusammenwirken, die Zellen über
ihre Nachbarn informieren, um Bestimmung und Polarität für Zellen
festzulegen.
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Einige
der Segmentpolaritätsproteine
von Drosophila und anderen Wirbellosen sind eng mit Proteinen von
Wirbeltieren verwandt was darauf hinweist, dass die eingebundenen
molekularen Mechanismen alt sind. Unter den Wirbeltierproteinen,
die mit den Fliegengenen verwandt sind, befinden sich En-1 und -2,
die in der Entwicklung des Wirbeltiergehirns wirken, und WNT-1,
das auch in die Gehirnentwicklung eingebunden ist, das jedoch zuerst
als jenes Onkogen entdeckt wurde, das in zahlreichen Fällen in
Brustkrebs von Mäusen
eingebunden ist. Bei Fliegen wird das Patched-Gen in einem komplexen
und dynamischen Muster in Embryos in RNA transkribiert, einschließlich feiner
transverser Streifen in jedem Körpersegmentprimordium.
Für das
kodierte Protein wird vorhergesagt, dass es zahlreiche transmembrane
Domänen
enthält.
Es weist keine signifikante Ähnlichkeit
mit irgendeinem anderen Protein auf. Andere Proteine mit großen Anzahlen
an transmembranen Domänen
schließen
zahlreiche Membranrezeptoren, Kanäle durch Membranen und Transporter
durch Membranen ein.
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Für das Hedgehog-
(HH-) Protein von Fliegen wurde gezeigt, dass es zumindest drei
Wirbeltier-Verwandte hat: Sonic hedgehog (Shh); Indian hedgehog
und Desert hedgehog. Das Shh wird in einer Gruppe von Zellen am
hinteren Ende jeder sich entwickelnden Extremitätenknospe exprimiert. Dies
ist exakt dieselbe Gruppe von Zellen, die beim Signalisieren von
Polarität
in der sich entwickelnden Extremität eine wichtige Rolle spielt.
Das Signal scheint abgestuft zu sein, wobei Zellen, die nahe der
posterioren Quelle des Signals sind, hintere Glieder bilden und
andere Extremitätenstrukturen
und -zellen, die weiter weg sind von der Signalquelle, eher vordere
Strukturen bilden. Seit mehreren Jahren ist bekannt, dass Transplantation
der signalisierenden Zellen, eine Region der Extremitätenknospe,
die als die "Zone
polarisierender Aktivität
(ZPA)" bekannt ist, drastische
Auswirkungen auf die Strukturierung von Extremitäten hat. Das Implantieren einer
zweiten ZPA anterior zur Extremitätenknospe verursacht, dass
sich die betreffende Extremität
mit Eigenschaften posteriorer Glieder entwickelt, die die Eigenschaften
anteriorer Glieder ersetzten (d.h. kleine Finger anstelle von Daumen). Es
wurde für
Shh erkannt, dass es das lange gesuchte ZPA-Signal ist. Kultivierte
Zellen, die Shh-Protein (SHH) produzieren, wenn sie in die anteriore
Extremitätenknospenregion
implantiert werden, haben dieselbe Wirkung wie eine implantierte
ZPA. Dies zeigt, dass Shh eindeutig ein maßgeblicher Auslöser für posteriore
Extremitätenentwicklung
ist.
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Eine
bestimmte Zeit lang wurde angenommen, dass der Faktor in der ZPA
mit einem anderen wichtigen Entwicklungssignal verbunden ist, der
das sich entwickelnde Rückenmark
polarisiert. Die Chorda dorsalis, ein Mesodermstab, der entlang
der dorsalen Seite jedes frühen
Wirbeltierembryos verläuft,
ist eine Signalquelle, die das Neuralrohr entlang der dorsal-ventralen
Achse polarisiert. Das Signal veranlasst den Teil des Neuralrohrs,
der der Chorda dorsalis am nächsten
liegt, dazu, eine Bodenplatte zu bilden, einen morphologisch unterschiedlichen
Teil zum Neuralrohr. Die Bodenplatte wiederum sendet Signale zu
den weiter dorsal gelegenen Teilen des Neuralrohrs aus, um Zellfunktionalitäten näher zu bestimmen.
Von der ZPA wurde berichtet, dass sie dieselbe Signalwirkung wie
die Chorda dorsalis aufweist, wenn sie so transplantiert wird, dass
sie mit dem Neuralrohr benachbart ist, was darauf schließen lässt, dass
die ZPA dasselbe Signal wie die Chorda dorsalis hervorbringt. Unter
Berücksichtigung
dieser Tatsachen wurde für
Shh erkannt, dass es durch Zellen der Chorda dorsalis und der Bodenplatte
produziert wird. Test auf zusätzliche
Expression von Shh in Mäusen
führten
zu der Entdeckung von zusätzlicher
Expression von Bodenplattengenen in Zellen, die sie normalerweise nicht
anschalten würden.
Daher scheint Shh eine Komponente des Signals ausgehend von der
Chorda dorsalis an die Bodenplatte und von der Bodenplatte zu weiter
dorsal gelegenen Teilen des Neuralrohrs zu sein. Neben Extremitäten und
Neuralrohren werden Wirbeltier-Hedgehog-Gene auch in zahlreichen anderen Geweben exprimiert,
einschließlich,
jedoch nicht beschränkt
auf, peripheres Nervensystem, Gehirn, Lunge, Leber, Niere, Zahnprimordia,
Genitalien und Endoderm des Enddarms sowie des embryonalen Kopfdarms.
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PTC
wurde, basierend auf genetischen Experimenten an Fliegen, als ein
Rezeptor für
HH-Protein vorgeschlagen. Ein Ansatz zur Erklärung für diese Beziehung ist, dass
PTC über
einen großteils
unbekannten Stoffwechselweg wirkt, um sowohl seine eigene Transkription
als auch die Transkription des Wingless-Segmentpolaritätsgens zu
deaktivieren. Dieser Ansatz schlägt
vor, dass sich HH-Protein, das von benachbarten Zellen sekretiert
wird, an den PTC-Rezeptor bindet, ihn deaktiviert und dadurch vermeidet,
dass PTC seine eigene Transkription oder die des Wingless-Gens beendet.
Zahlreiche Experimente zeigten koordinierte Ereignisse zwischen
PTC und HH.
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Relevante
Literatur
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Beschreibungen
von Patched-Genen selbst oder von ihrer Rolle mit Hedgehog-Genen können in
Hooper & Scott,
Cell 59, 751-765 (1989); Nakano et al., Nature, 341, 508-513 (1989)
(die beide auch die Sequenz für
Drosophila-Patched-Gen beschreiben), Simcox et al., Development
107, 715-722 (1989); Hidalgo & Ingham,
Development 110, 291-301 (1990); Phillips et al., Development 110,
105-114 (1990); Sampedro & Guerrero,
Nature 353, 187-190 (1991); Ingham et al., Nature 353, 184-187 (1991); und Taylor
et al., Mechanisms of Development 42, 89-96 (1993), gefunden werden.
Diskussionen zur Rolle von Hedgehog sind in Riddle et al., Cell
75, 1401-1416 (1993); Echelard et al., Cell 75, 1417-1430 (1993);
Krauss et al., Cell 75, 1431-1444 (1993); Tabata & Kornberg, Cell
76, 89-102 (1994); Heemskerk & DiNardo,
Cell 76, 449-460 (1994); Relink et al., Cell 76, 761-775 (1994);
und in einem kurzen Überblicksartikel
von Ingham, Current Biology 4, 347-350 (1994), zu finden. Die Sequenz
für die
Drosophila-5'-Nichtkodierregion
wurde von GenBank unter der Zugriffsnummer M28418 festgehalten,
auf die in Hooper & Scott,
s.o., (1989) Bezug genommen wird. Siehe auch Forbes et al., Development,
Beilage, 115-124 (1993).
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ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
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Es
werden Verfahren zum Isolieren von Patched-Genen, insbesondere von
Säugetieren-Patched-Genen,
einschließlich
der Maus- und Mensch-Patched-Gene, sowie von Patched-Genen von Wirbellosen
und Sequenzen bereitgestellt. Die Verfahren umfassen die Identifikation
von Patched-Genen aus anderen Spezies sowie Mitgliedern derselben
Familie von Proteinen. Die betreffenden Gene liefern Verfahren zur
Produktion des Patched-Proteins, worin die Gene und Proteine als
Sonden für
Forschung, Diagnose und Bindung von Hedgehogprotein für seine
Isolierung und Reinigung, Gentherapie sowie in anderen Einsatzbereichen
verwendet werden können.
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Gemäß einem
Aspekt der vorliegenden Erfindung wird eine isolierte DNA, die kein
Drosophila-Patched-Gen oder ein Fragment davon ist, mit einer DNA-Sequenz
mit zumindest 12 bp, die sich von der Sequenz des Drosophila-Patched-Gens
unter scheiden, bereitgestellt, worin die DNA unter stringenten Bedingungen
an jede beliebige der Seq.-ID Nr. 1, 3, 5, 7, 9, 18 und Fragmente
davon hybridisiert und für
ein Patched-Polypeptid kodiert, das sich an ein Hedgehog-Polypeptid
bindet.
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Gemäß einem
anderen Aspekt der vorliegenden Erfindung wird eine isolierte DNA
bereitgestellt, die kein Drosophila-Patched-Gen oder ein Fragment
davon ist, mit einer DNA-Sequenz mit zumindest 12 bp, die sich von
der Sequenz des Drosophila-Patched-Gens
unterscheiden, worin die DNA-Sequenz jede beliebige der Seq.-ID
Nr. 1, 3, 5, 7, 9, 18 oder ein Fragment von zumindest 12 bp Länge davon
umfasst.
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Bevorzugte
Eigenschaften dieser Aspekte sind in den Ansprüchen beschrieben.
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KURZBESCHREIBUNG
DER ZEICHNUNGEN
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1 ist
ein Diagramm mit einer Restriktionskarte von etwa 10 kbp der 5'-Region stromauf
vom Startcodon von Drosophila-Patched-Gen und Balkendiagrammen von
Konstrukten trunkierter Abschnitte der 5'-Region, gebunden an β-Galactosidase,
worin die Konstrukte in Fliegenzelllinien zur Herstellung von Embryonen eingeführt werden.
Die Expression von β-gal
in den Embryonen während
früher
und später
Entwicklung des Embryos ist in der Tabelle rechts neben dem Diagramm
angegeben. Je größer die
Anzahl an + ist, desto intensiver ist die Färbung.
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BESCHREIBUNG
DER SPEZIFISCHEN AUSFÜHRUNGSFORMEN
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Es
werden Verfahren zur Identifikation von Mitgliedern der Patched-
(ptc-) Genfamilie von Wirbellosen und Wirbeltieren, z.B. Säugetieren,
sowie der gesamten cDNA-Sequenz
des Maus- und Mensch-Patched-Gens bereitgestellt. Ebenfalls bereitgestellt
werden Sequenzen für
Wirbellose-Patched-Gene. Das Patched-Gen kodiert für ein transmembranes
Protein mit einer großen
Anzahl an transmembranen Sequenzen.
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Zur
Identifikation der Maus- und Mensch-Patched-Gene werden Primer aus
der bekannten Drosophila-ptc-Sequenz verwendet, um sich durch den
evolutionären
Baum zu bewegen. Zwei Primer werden aus der Drosophilasequenz mit
geeigneten Restriktionsenzymlinkern werden verwendet, um Abschnitte
genomischer DNA eines verwandten Wirbellosen, wie z.B. Stechmücke, zu
amplifizieren. Die Sequenzen werden aus Regionen ausgewählt, die
im Laufe der Evolution eher nicht divergierten und die geringe Degeneration
aufweisen. Praktischerweise sind diese Regionen die N-terminale
proximale Sequenz, im Allgemeinen innerhalb der ersten 1,5 kb, üblicherweise
innerhalb der ersten 1 kb, des Kodierabschnittes der cDNA, vorteilhafterweise
in der ersten hydrophilen Schleife des Proteins. Unter Einsatz von
Polymerasekettenreaktion (PCR) mit den Primern kann eine Bande aus
genomischer Stechmücken-DNA
gewonnen werden. Die Bande kann dann amplifiziert und wiederum als
Sonde verwendet werden. Diese Sonde kann verwendet werden, um eine
cDNA-Bibliothek aus
einem Organismus in einem unterschiedlichen Zweig des evolutionären Baums,
wie z.B. aus einem Schmetterling, zu sondieren. Durch Screenen der
Bibliothek und Identifizieren von Sequenzen, die an die Sonde hybridisieren,
kann ein Abschnitt des Schmetterling-Patched-Gens gewonnen werden.
Einer oder mehrere der resultierenden Klone können dann verwendet werden,
um die Bibliothek neuerlich zu screenen, um eine verlängerte Sequenz,
bis hin zur und einschließlich
der gesamten Kodierregion, sowie die nichtkodierenden 5'- und 3'-Sequenzen zu gewinnen.
Soweit erforderlich kann die gesamte resultierende cDNA-Kodiersequenz oder
ein Teil davon sequenziert werden.
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Anschließend kann
dann eine genomische oder eine cDNA-Bibliothek einer Spezies, die
in der evolutionären
Rangordnung höher
steht, mit geeigneten Sonden aus einer oder beiden der zuvor genannten
Sequenzen gescreent werden. Von besonderem Interesse ist das Screenen
einer genomischen Bibliothek eines entfernt verwandten Wirbellosen,
z.B. eines Käfers,
worin eine Kombination der Sequenzen verwendet werden kann, die
aus den vorigen zwei Spezies erhalten wurden, in diesem Fall von
Drosophila und dem Schmetterling. Mittels geeigneter Verfahren können spezifische
Klone identifiziert werden, die sich an die Sonden binden, die dann
auf Kreuzhybridi sierung mit jeder der Sonde einzeln gescreent werden
können.
Die resultierenden Fragmente werden dann z.B. durch Subklonieren
amplifiziert.
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Stehen
nun alle 4 verschiedenen Patched-Genes oder Teile davon, im gegenwärtig dargestellten
Beispiel Drosophila (Fliege), Stechmücke, Schmetterling und Käfer, zur
Verfügung,
können
nun die Patched-Gene auf konservierte Sequenzen verglichen werden.
Zellen aus einer geeigneten Säugetier-Extremitätenknospe oder
aus anderen Zellen, die Patched exprimieren, wie z.B. Chorda dorsalis,
Neuralrohr, Darm, Lungentrachealrinne oder andere Gewebe, insbesondere
fötales
Gewebe, können
zum Screenen verwendet werden. Alternativ dazu kann erwachsenes
Gewebe, das Patched produziert, zum Screenen verwendet werden. Basierend auf
der Consensus-Sequenz, die aus den 4 anderen Spezies erhältlich ist,
können
Sonden entwickelt werden, worin an jeder Seite zumindest 2 der Sequenzen
dasselbe Nucleotid aufweisen, und variiert die Stelle, sodass jede
Spezies ein einmaliges Nucleotid aufweist, so kann Inosin verwendet
werden, das sich an alle 4 Nucleotide bindet.
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Entweder
kann PCR unter Verwendung von Primern eingesetzt werden, oder es
kann, sofern erwünscht,
eine genomische Bibliothek aus einer geeigneten Quelle sondiert
werden. Bei PCR kann eine cDNA-Bibliothek oder Umkehrtranskriptase-PCR (RT-PCR) verwendet
werden, worin mRNA aus dem Gewebe erhältlich ist. Wird fötales Gewebe
verwendet, so wird üblicherweise
Gewebe aus dem ersten oder zweiten Trimester, vorzugsweise aus der
zweiten Hälfte
des ersten Trimesters oder dem zweiten Trimester, je nach bestimmtem
Wirt, verwendet. Alter und Quelle des Gewebes hängt zu einem signifikanten
Ausmaß von
der Fähigkeit
ab, das Gewebe chirurgisch zu entfernen, was wiederum von seiner
Größe, dem
Expressionsgrad von Patched in den Zellen des Gewebes, der Zugänglichkeit
des Gewebes, der Anzahl an Zellen, die Patched exprimieren, und
dergleichen abhängt.
Die Menge an zugänglichem
Gewebe sollte groß genug
sein, um eine ausreichende Menge an mRNA bereitzustellen, sodass
sie auf nützliche
Weise transkribiert und amplifiziert werden kann. Bei Mausgewebe
können
Extremitätenknospen
von etwa 10 bis 15 dpc (Tage nach Empfängnis) verwendet werden.
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In
den Primern umfasst die komplementäre Bindungssequenz üblicherweise
zumindest 14 Nucleotide, vorzugsweise zumindest etwa 17 Nucleotide
und üblicherweise
nicht mehr als 30 Nucleotide. Die Primer können auch eine Restriktionsenzymsequenz
zum Isolieren und Klonieren umfassen. Mittels RT-PCR kann die mRNA
gemäß bekannter
Mittel angereichert werden und revers transkribiert werden, woraufhin
Amplifikation mit den geeigneten Primern folgt. (Verfahren, die
zum molekularen Klonieren eingesetzt werden, sind in Molecular Cloning:
A Laboratory Manual, Sambrook et al. (Hrsg.), Cold Spring Harbor
Laboratories, Cold Spring Harbor, NY (1988), zu finden.) Insbesondere
können
die Primer gut aus der N-terminalen proximalen Sequenz oder aus
einer anderen konservierten Region stammen, wie beispielsweise jene
Sequenzen, in denen zumindest fünf
Aminosäuren
von acht Aminosäuren
in drei der vier Sequenzen konserviert sind. Dies wird durch die Sequenzen
(Seq.-ID Nr. 11) IITPLDCFWEG, (Seq.-ID Nr. 12) LIVGG und (Seq.-ID
Nr. 13) PFFWEQY veranschaulicht. Resultierende PCR-Produkte von
erwarteter Größe werden
subkloniert und können,
sofern erwünscht,
sequenziert werden.
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Das
klonierte PCR-Fragment kann dann als eine Sonde verwendet werden,
um eine cDNA-Bibliothek von Säugetier-Gewebezellen,
die Patched exprimieren, zu screenen, wobei hybridisierende Klone
unter geeigneten stringenten Bedingungen isoliert werden können. Die
cDNA-Bibliothek sollte wieder aus Gewebe stammen, das Patched exprimiert,
wobei dieses Gewebe in den zuvor beschriebenen Bereich fällt. Klone,
die hybridisieren, können
subkloniert und neuerlich gescreent werden. Die hybridisierenden
Subklone können
dann isoliert und sequenziert werden oder können durch Verwendung von RNA-Blots
und In-situ-Hybridisierungen in ganzen Embryonen und in Embryonenschnitten
weiter analysiert werden. Geeigneterweise kann ein Fragment von
etwa 0,5 bis 1 kbp der N-terminalen Kodierregion für das Northern-Blotting verwendet
werden.
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Das
Säugetiergen
kann sequenziert werden, und konservierte Regionen können wie
zuvor beschrieben identifiziert und als Primer zur Untersuchung
anderer Spezies verwendet werden. Die N-terminale proximale Region,
die C-terminale Region oder eine Zwischenregion kann für die Sequenzen
verwendet werden, worin die Sequen zen mit minimaler Degeneration
und dem erwünschten
Konservierungsgrad gegenüber
der Sondensequenz ausgewählt
wird.
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Die
DNA-Sequenz, die für
PTC kodiert, kann cDNA oder genomische DNA oder ein Fragment davon, insbesondere
vollständige
Exone aus der genomischen DNA, sein, kann als die Sequenz, die im
Wesentlichen frei von Wildtyp-Sequenz ist, aus dem Chromosom isoliert
werden, kann ein Fragment mit 50 kbp oder weniger sein, kann an
heterologe oder fremde DNA gebunden sein, die ein einzelnes Nucleotid,
ein Oligonucleotid von bis zu 50 bp sein kann, die eine Restriktionsstelle
oder eine andere identifizierende DNA zur Verwendung als ein Primer,
Sonde oder dergleichen sein kann, oder eine Nucleinsäure von
mehr als 50 bp, worin die Nucleinsäure ein Teil eines Klonier-
oder Expressionsvektors sein kann, die Regulationsregionen einer
Expressionskassette umfasst oder dergleichen. Die DNA kann isoliert
sein, gereinigt sein, im Wesentlichen frei von Proteinen und anderen
Nucleinsäuren
sein, kann in Lösung
sein oder dergleichen.
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Das
Gen von Interesse kann zur Produktion des gesamten Patched-Proteins
oder eines Teils davon verwendet werden. Das Gen von Interesse oder
ein Fragment davon, im Allgemeinen ein Fragment von zumindest 12
bp, üblicherweise
von zumindest 18 bp, kann zur extrachromosomalen Erhaltung oder
zur Integration in den Wirt in einen geeigneten Vektor eingeführt werden.
Fragmente werden üblicherweise
unmittelbar am 5'-
und/oder 3'-Terminus
an ein Nucleotid oder eine Sequenz gebunden, das/die im natürlichen
oder im Wildtyp-Gen nicht vorhanden ist, oder sie werden an eine
Markierung gebunden, die keine Nucleinsäuresequenz ist. Zur Expression
kann eine Expressionskassette verwendet werden, die eine Transkriptions-
und Translationsstartregion, die induzierbar oder konstitutiv sein
kann, die Kodierregion unter der Transkriptionskontrolle der Transkriptionsstartregion
und eine Transkriptions- und Translationsterminationsregion bereitstellt. Verschiedene
Transkriptionsstartregionen können
verwendet werden, die im Expressionswirt funktionell sind. Das Peptid
kann je nach Zweck der Expression in Prokaryoten oder Eukaryoten
gemäß herkömmlicher
Arten exprimiert werden. Zur umfassenden Produktion des Proteins
können
ein einzelliger Organismus oder Zellen eines höheren Organismus, z.B. Eukaryoten
wie beispielsweise Wirbeltiere, insbesondere Säugetiere, als Expressionswirt
verwendet werden, wie z.B. E. coli, B. subtilis, S. cerevisiae und
dergleichen. In zahlreichen Situationen kann es wünschenswert
sein, das Patched-Gen in einem Säugetierwirt
zu exprimieren, wobei für
verschiedene Studien das Patched-Gen zur zellulären Membran transportiert wird.
Das Protein hat zwei Teile, die insgesamt sechs Transmembranregionen
bereitstellen, mit insgesamt sechs extrazellulären Schleifen, drei für jeden
Teil. Die Das Protein hat in seinen Eigenschaften Ähnlichkeit
mit einem Transporterprotein. Das Protein weist zwei konservierte
Glykosylierungs-Signaltriaden auf.
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Die
Nucleinsäuresequenzen
von Interesse können
für zahlreiche
Zwecke modifiziert werden, insbesondere, wenn sie intrazellulär verwendet
werden, beispielsweise durch Anbinden an ein Nucleinsäure-Spaltmittel,
z.B. an ein chelatiertes Metallion, wie z.B. Eisen oder Chrom, um
das Gen zu spalten; als eine Antisense-Sequenz; oder dergleichen.
Modifikationen können
das Ersetzen von Sauerstoff der Phosphatester durch Schwefel oder
Stickstoff, das Ersetzen des Phosphats durch Phosphoramid usw. einbinden.
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Durch
die Verfügbarkeit
des Proteins in großen
Mengen durch Verwendung eines Expressionswirts kann das Protein
gemäß herkömmlicher
Verfahren isoliert und gereinigt werden. Aus dem Expressionswirt kann
ein Lysat hergestellt werden, und das Lysat kann mittels HPLC, Ausschlusschromatographie,
Gelelektrophorese, Affinitätschromatographie
oder anderer Reinigungsverfahren gereinigt werden. Das gereinigte
Protein ist im Allgemeinen zu zumindest etwa 80 % rein, vorzugsweise
zu zumindest etwa 90 % rein, und kann bis zu 100 % rein sein. Rein
bedeutet frei von anderen Proteinen sowie von Zelltrümmern.
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Das
Polypeptid kann zur Herstellung von Antikörpern verwendet werden, wobei
kurze Fragmente Antikörper
bereitstellen, die für
das bestimmte Polypeptid spezifisch sind, während größere Fragmente oder das gesamte
Gen die Herstellung von Antikörpern über die
Oberfläche
des Polypeptids oder Proteins ermöglichen, wobei das Protein
in seiner natürlichen
Konformation vorliegen kann.
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Antikörper können gemäß herkömmlicher
Mittel hergestellt werden, wobei das exprimierte Polypeptid oder
Protein als ein Immunogen verwendet werden kann, alleine oder an
bekannte immungene Träger,
z.B. KLH, pre-S HBsAg, andere virale oder eukaryotische Proteine
oder dergleichen, konjugiert. Verschiedene Adjuvantien können, soweit
erforderlich, mittels einer Reihe von Injektionen verwendet werden.
Bei monoklonalen Antikörpern
kann nach einer oder mehreren Boosterinjektionen die Milz isoliert
werden, die Splenozyten unbegrenzt vermehrt und dann auf Hochaffinitäts-Antikörperbindung
gescreent werden. Die sich unbegrenzt vermehrenden Zellen, z.B.
Hybridome, die die erwünschten
Antikörper
produzieren, können
dann vermehrt werden. Weitere Beschreibungen sind in Monoclonal
Antibodies: A Laboratory Manual, Harlow & Lane (Hrsg.), Cold Spring Harbor
Laboratories, Cold Spring Harbor, New York (1988), zu finden. Sofern
erwünscht,
kann die mRNA, die für
die schweren und leichten Ketten kodiert, isoliert und durch Klonieren
in E. coli mutagenisiert werden, und die schweren und leichten Ketten
können
vermischt werden, um die Affinität
des Antikörpers
weiter zu steigern. Die Antikörper
können
in Diagnosetests zum Nachweisen der Gegenwart des PTC-Proteins an der
Oberfläche
von Zellen verwendet werden oder auch, um die Transduktion von Signalen
durch den PTC-Proteinliganden
mittels Konkurrieren um die Bindungsstelle zu hemmen.
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Das
Maus-Patched-Gen (Seq.-ID Nr. 09) kodiert für ein Protein (Seq.-ID Nr.
10), das über
etwa 1.200 Aminosäuren
etwa 38 % identische Aminosäuren
mit Fliegen-PTC (Seq.-ID Nr. 6) aufweist. Diese Konservierungsmenge
wird durch einen Großteil
des Proteins unter Ausnahme der C-terminalen Region dispergiert.
Das Maus-Protein weist auch ein 50-Aminosäuren-Insert relativ zum Fliegenprotein
auf. Das menschliche Patched-Gen (Seq.-ID Nr. 18) enthält einen
offenen Leseraster von etwa 1.450 Aminosäuren (Seq.-ID Nr. 19), der zu
etwa 96 % identisch (98 % ähnlich)
mit Mausptc (Seq.-ID Nr. 09) ist. Das menschliche Patched-Gen (Seq.-ID
Nr. 18), das Kodier- und
Nichtkodiersequenzen einbindet, ist zu etwa 89 % mit dem Maus-Patched-Gen
(Seq.-ID Nr. 09) identisch.
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Das
Schmetterling-PTC-Homolog (Seq.-ID Nr. 4) ist 1.300 Aminosäuren lang
und weist insgesamt eine 50%ige Aminosäurenidentität (72 % Ähnlichkeit) zu Fliegen- PTC (Seq.-ID Nr.
6) auf. Unter Ausnahme eines unterschiedlichen C-Terminus ist diese
Homologie gleichmäßig über die
Kodiersequenz verteilt. Ein Exon mit 267 by aus dem Käfer-Patched-Gen
kodiert für
ein 89 Aminosäuren
langes Proteinfragment, für
das 44 % und 51 % Identität
zu den entsprechenden Regionen von Fliegen- bzw. Schmetterling-PTC
erkannt wurde.
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Die
Maus-ptc-Nachricht ist etwa 8 kb lang, und die Nachricht ist zu
geringen Graden bereits 7 dpc vorhanden, wobei die Abundanz um 11
und 15 dpc steigt. Northern-Blot zeigt einen klaren Rückgang der
Nachrichtenmenge bei 17 dpc an. Beim erwachsenen Tier ist PTC-RNA
in hohen Mengen im Gehirn und der Lunge sowie in mäßigen Mengen
in der Niere und der Leber vorhanden. Schwache Signale werden in
Herz, Milz, Skelettmuskeln und Hoden nachgewiesen.
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In
Mausembryonen ist ptc-mRNA unter Verwendung von In-situ-Hybridisierung
zu 7 dpc vorhanden. ptc ist in hohen Konzentrationen entlang der
Neuralachse bei 8,5-dpc-Embryonen
vorhanden. Bei 11,5 dpc kann ptc in sich entwickelnden Lungentrachealrinnen
und im Darm nachgewiesen werden, was mit dem Northern-Profil übereinstimmt.
Darüber
hinaus ist das Gen zu hohen Konzentrationen in der ventrikulären Zone
des Zentralnervensystems sowie in der Zona limitans des Prosenzephalons
vorhanden. ptc wird auch in Perichondrium-kondensierenden Knorpel
von 11,5- und 13,5-dpc-Extremitätenknospen
stark transkribiert, sowie im ventralen Abschnitt der Somiten, einer
Region, die potentielles Sklerotom darstellt und schließlich Knochen
in der Wirbelsäule
bildet. PTC ist in einem breiten Bereich an Geweben endodermalen,
mesodermalen sowie ektodermalen Ursprungs vorhanden, was als Beweis
für die
essenzielle Rolle in der embryonalen Entwicklung in zahlreichen
Aspekten steht, einschließlich
der Kondensation von Knorpeln, der Strukturierung von Extremitäten, der
Differenzierung von Lungengewebe und der Bildung von Neuronen.
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Die
Patched-Nucleinsäure
kann zum Isolieren des Gens aus zahlreichen Säugetierquellen von Interesse,
insbesondere von Primaten, noch spezifischer von Menschen, oder
von Haustieren, sowohl von Haus- und Nutztieren, z.B. Lagomorpha,
Nagetiere, Schweine, Rinder, Katzen, Hunde, Schafe, Pferde usw.,
verwendet werden. Unter Verwendung von Sonden, insbesondere von
markierten Sonden von DNA-Sequenzen,
des Patched-Gens hat man die Möglichkeit,
mRNA oder genomische DNA zu isolieren, die dann zur Identifikation von
Mutationen, insbesondere von solchen in Verbindung mit genetischen
Erkrankungen, wie z.B. mit Spina bifida, Defekten an den Extremitäten, an
der Lunge, Problemen mit Zahnentwicklung, Leber- und Nierenentwicklung,
Entwicklung des peripheren Nervensystems, und anderen Stellen, in
denen ein Patched-Gen in die Regulierung eingebunden ist, verwendet
werden kann. Diese Sonden können
auch zur Identifikation des Expressionsgrades in Zellen verwendet
werden, die mit den Hoden assoziiert sind, um die Beziehung zwischen dem
Expressionsgrad und der Spermienproduktion zu bestimmen.
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Das
Gen oder Fragmente davon kann bzw. können als Sonden zur Identifikation
der 5'-Nichtkodierregion,
umfassend die Transkriptionsstartregion, insbesondere den Enhancer,
der die Transkription von Patched reguliert, verwendet werden. Durch
Sondieren einer genomischen Bibliothek, insbesondere mit einer Sonde, die
die 5'-Kodierregion umfasst,
können
Fragmente erhalten werden, die die 5'-Nichtkodierregion umfassen. Sofern
erforderlich, kann das Fragment Walking unterzogen werden, um weitere
5'-Sequenz zu erhalten,
um sicherzustellen, dass zumindest ein funktioneller Abschnitt des
Enhancers zur Verfügung
steht. Es wurde erkannt, dass der Enhancer proximal zur 5'-Kodierregion steht,
wobei ein Abschnitt in der transkribierten Sequenz und stromab von
den Promotorsequenzen liegt. Die Transkriptionsstartregion kann
für zahlreiche
Zwecke verwendet werden, zur Untersuchung embryonaler Entwicklung,
zur Bereitstellung regulierter Expression von Patched-Protein oder
anderen Proteinen von Interesse während der Embryonalentwicklung
oder danach und zur Gentherapie.
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Das
Gen kann durch Transfektion des normalen Gens in embryonale Stammzellen
oder in reife Zellen auch zur Gentherapie verwendet werden. Zahlreiche
verschiedene virale Vektoren können
zur Transfektion und stabilen Integration des Gens in das Genom
der Zellen verwendet werden. Alternativ dazu kann Mikroinjektion,
Fusion oder dergleichen zur Einführung
von Genen in eine geeignete Wirtszelle verwendet werden. Siehe beispielsweise
Dhawan et al., Science 254, 1509-1512 (1991), und Smith et al.,
Molecular and Cellular Biology, 3268-3271 (1990).
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Durch
Ermöglichen
der Herstellung von großen
Mengen an PTC-Protein kann das Protein zur Identifikation von Liganden
verwendet werden, die sich an das PTC-Protein binden. Insbesondere kann das
Protein in Zellen hergestellt werden, und die Polysomen können in
Säulen
zum Isolieren von Liganden für
das PTC-Protein verwendet werden. Das PTC-Protein kann durch Kombinieren
des Proteins mit geeigneten Lipidtensiden, z.B. mit Phospholipiden,
Cholesterin usw., in Liposomen inkorporiert werden, und das Gemisch
des PTC-Proteins und der Tenside kann in einem wässrigen Medium beschallt werden.
Mit einem oder mehreren bekannten Liganden, z.B. Hedgehog, kann
das PTC-Protein verwendet werden, um auf Antagonisten zu screenen,
die das Binden des Liganden hemmen. Auf diese Weise können Wirkstoffe
identifiziert werden, die die Transduktion von Signalen durch das
PTC-Protein in normale oder abnormale Zellen unterbinden können.
-
Das
PTC-Protein, insbesondere Bindefragmente davon, das für das Protein
kodierende Gen oder Fragmente davon, insbesondere Fragmente von
zumindest etwa 18 Nucleotiden, häufig
von zumindest etwa 30 Nucleotiden und bis hinauf zu einem vollständigen Gen,
noch spezifischer Sequenzen, die mit hydrophilen Schleifen assoziiert
sind, können
in zahlreichen verschiedenen Tests verwendet werden. In diesen Situationen werden
die bestimmten Moleküle
normalerweise an ein anderes Molekül gebunden, das als Markierung
dient, worin die Markierung direkt oder indirekt ein nachweisbares
Signal bereitstellen kann. Verschiedene Markierungen umfassen Radioisotope,
fluoreszierende Substanzen, chemilumineszierende Substanzen, Enzyme, spezifische
Bindungsmoleküle,
Partikel, z.B. magnetische Partikel, und dergleichen. Spezifische
Bindungsmoleküle
umfassen Paare, wie z.B. Biotin und Streptavidin, Digoxin und Antidigoxin
usw. Für
die spezifischen Bindungselemente wird das komplementäre Element
normalerweise gemäß bekannter
Verfahren mit einem Molekül
markiert, das für
Detektion sorgt. Die Tests können
zur Detektion der Gegenwart von Molekülen verwendet werden, die sich
an das Patched-Gen oder das PTC-Protein
binden, zum Isolieren von Molekülen,
die sich an das Patched-Gen binden, zum Messen der Menge an Patched,
entweder in Form des Proteins oder der Nachricht, zur Identifikation
von Molekülen,
die als Agonisten oder Antagonisten dienen können, oder dergleichen.
-
Verschiedene
Formate können
in den Tests verwendet werden. Zum Beispiel können Säugetier- oder Wirbellose-Zellen
entworfen werden, worin die Zellen reagieren, wenn sich ein Agonist
an PTC in der Membran der Zelle bindet. Eine Expressionskassette
kann in die Zelle eingeführt
werden, wobei die Transkriptionsstartregion von Patched an ein Markergen,
wie z.B. β-Galactosidase,
gebunden ist, für
das ein Substrat, das eine Blaufärbung
bildet, erhältlich
ist. Ein 1,5-kb-Fragment, das auf PTC-Signale reagiert, konnte identifiziert
werden, und es wurde gezeigt, dass es während der embryonalen Entwicklung
die Expression eines heterologen Gens reguliert. Bindet sich ein
Agonist an das PTC-Protein, so verfärbt sich die Zelle blau. Durch
Verwendung von Konkurrenz zwischen einem Agonisten und einer Verbindung
von Interesse weist ausbleibende Blaufärbung auf die Gegenwart eines
Antagonisten hin. Diese Tests sind in der Literatur bekannt. Anstelle
von Zellen kann auch das Protein in einer Membranumgebung verwendet
werden, und Bindungsaffinitäten
von Verbindungen können
bestimmt werden. Das PTC kann an eine Oberfläche gebunden und ein markierter
Ligand für PTC
verwendet werden. Zahlreiche Markierungen wurden hierfür bereits
vorgeschlagen. Die Kandidatenverbindung wird mit dem markierten
Liganden in einem geeigneten gepufferten Medium zum Oberflächen-gebundenen
PTC zugesetzt. Nach einer Inkubation zur Sicherstellung, dass Bindung
eingetreten ist, können
von der Oberfläche
sämtliche
nicht-spezifisch gebundenen Komponenten des Testmediums, insbesondere
sämtliche nicht-spezifisch
gebundenen markierten Liganden, abgewaschen werden, und jegliche
Markierung, die an die Oberfläche
gebunden ist, wird bestimmt. Ist die Markierung ein Enzym, so kann
Substrat, das ein nachweisbares Produkt produziert, verwendet werden.
Die Markierung kann nachgewiesen und gemessen werden. Unter Verwendung
von Standards kann die Bindungsaffinität der Kandidatenverbindung
bestimmt werden.
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Die
Verfügbarkeit
des Gens und des Proteins ermöglicht
die Untersuchung der Entwicklung des Fötus und die Rolle, die Patched
und andere Moleküle
in dieser Ent wicklung spielen. Durch Verwenden von Antisense-Sequenzen
des Patched-Gens, worin die Sequenzen in Zellen in Kultur eingeführt werden
können,
oder eines Vektors, der für
Transkription des Antisense des Patched-Gens, das in die Zellen
eingeführt
wurde, sorgt, kann untersucht werden, welche Rolle das PTC-Protein
in der zellulären
Entwicklung spielt. Durch Bereitstellen des PTC-Proteins oder eines
Fragmentes davon in einer löslichen
Form, die mit dem normalen zellulären PTC-Protein für Liganden
konkurrieren kann, kann die Bindung von Liganden an das zelluläre PTC-Protein
gehemmt werden, um die Wirkung einer Veränderung der Konzentration an
Liganden für
das PTC-Protein auf die zelluläre
Entwicklung des Wirts zu beobachten. Antikörper gegen PTC können auch
verwendet werden, um Funktion zu blockieren, da PTC an der Zelloberfläche frei
liegt.
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Das
Gen von Interesse kann auch zur Herstellung transgener Labortiere
verwendet werden, die zur Untersuchung embryonaler Entwicklung und
der Rolle des PTC-Proteins
in dieser Entwicklung eingesetzt werden können. Durch Sorgen für Veränderung
in der Expression des PTC-Proteins unter Verwendung verschiedener
Transkriptionsstartregionen, die konstitutiv oder induzierbar sein
können,
kann die Wirkung von unterschiedlichen PTC-Proteinkonzentrationen
auf die Entwicklung bestimmt werden. Alternativ dazu kann die DNA verwendet
werden, um das PTC-Protein
in embryonalen Stammzellen auszuschalten, sodass Wirte mit nur einem
einzelnen funktionellen Patched-Gen oder Wirte, denen ein funktionelles
Patched-Gen fehlt, produziert werden. Mittels homologer Rekombination
kann ein Patched-Gen eingeführt
werden, das differenziell reguliert ist, das z.B. zur Entwicklung
des Fötus
exprimiert wird, jedoch nicht im erwachsenen Tier. Auch kann für Expression
des Patched-Gens in Zellen oder Geweben, in denen es normalerweise
nicht exprimiert wird, oder auch zu abnormalen Entwicklungszeitpunkten
gesorgt werden. Man kann auch Fehlexpression oder Ausfallen von
Expression in bestimmten Geweben verursachen, um eine menschliche
Erkrankung nachzuahmen. So werden Mausmodelle von Spina bifida oder
abnormaler Motorneurondifferenzierung in dem sich entwickelnden
Rückenmark
verfügbar
gemacht. Durch Bereitstellen von Expression von PTC-Protein in Zellen,
in denen es normalerweise nicht produziert wird, können durch
Bindung von Liganden an das PTC-Protein Veränderungen im Zellverhalten
induziert werden.
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Forschungsbereiche
können
die Entwicklung von Krebsbehandlungen einbinden. Das Wingless-Gen, dessen
Transkription in Fliegen durch PTC reguliert wird, ist eng verbunden
mit einem Säugetier-Onkogen, Wnt-1,
einem Schlüsselfaktor
in zahlreichen Fällen
von Mausbrustkrebs. Andere Wnt-Familienmitglieder, die sekretierte
Signalproteine sind, sind in zahlreiche Aspekte der Entwicklung
eingebunden. Bei Fliegen wird der Signalfaktor Decapentaplegic,
ein Mitglied der TGF-beta-Familie von Signalproteinen, der dafür bekannt
ist, Wachstum und Entwicklung von Säugetieren zu beeinflussen,
auch durch PTC kontrolliert. Da Mitglieder sowohl der TGF-beta-
als auch der Wnt-Familien in Mäusen
an Stellen exprimiert werden, die mit Patched beinahe überlappen,
liefert die gemeinsame Regulation eine Gelegenheit zur Behandlung
von Krebs. Auch bei der Reparatur und Regeneration können vermehrungskompetente
Zellen, die PTC-Protein bilden, Verwendung finden, um Regeneration
und Heilung von geschädigtem
Gewebe zu fördern,
wobei das Gewebe durch Transfektion von Zellen von geschädigtem Gewebe
mit dem ptc-Gen und seiner normalen Transkriptionsstartregion oder
einer modifizierten Transkriptionsstartregion regeneriert werden
kann. Beispielsweise kann PTC nützlich
sein, um Wachstum von neuen Zähnen
durch Herstellen von Zellen von Zahnfleisch- oder anderen Geweben
zu stimulieren, worin PTC-Protein während eines früheren Entwicklungsstadium
vorhanden ist oder exprimiert wird.
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Da
Northern-Blot-Analyse angibt, dass ptc in hohen Konzentrationen
in erwachsenem Lungengewebe vorhanden ist, kann die Regulation von
ptc-Expression oder Bindung an seinen natürlichen Liganden dazu dienen,
Proliferation von kanzerösen
Lungenzellen zu hemmen. Die Verfügbarkeit
des für
PTC kodierenden Gens und die Expression des Gens ermöglicht die
Entwicklung von Agonisten und Antagonisten. Weiters ist PTC maßgeblich
für die
Fähigkeit
von Neuronen, früh
in der Entwicklung zu differenzieren. Die Verfügbarkeit des Gens ermöglicht das
Einführen
von PTC in erkranktes Gewebe eines Wirts und die Stimulation des
fötalen
Teilungs- und/oder Differenzierungsprogramms. Dies könnte in
Verbindung mit anderen Genen, die PTC-Aktivität regulierende Liganden bereitstellen,
oder durch Bereitstellung von Agonisten, die keine natürlichen
Liganden sind, erfolgen.
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Die
Verfügbarkeit
der Kodierregion für
verschiedene ptc-Gene aus verschiedenen Spezies ermöglicht das
Isolieren der 5'-Nichtkodierregion,
die den Promotor und Enhancer, der mit den ptc-Genen assoziiert
ist, umfasst, um so Transkriptions- und Posttranskriptionsregulation
des ptc-Gens oder anderer Gene zu erwirken, was die Regulierung
von Genen in Verbindung mit der Regulierung des ptc-Gens ermöglicht.
Da das ptc-Gen autoreguliert ist, resultiert die Aktivierung des
ptc-Gens in der Aktivierung von Transkription eines Gens unter der
Transkriptionskontrolle der Transkriptionsstartregion des ptc-Gens.
Die Transkriptionsstartregion kann aus jeder beliebigen Wirtspezies
gewonnen werden und in eine heterologe Wirtspezies eingeführt werden,
wobei solch eine Startregion zu dem erwünschten Ausmaß im fremden
Wirt funktionell ist. Beispielsweise kann ein Fragment von etwa
1,5 kb stromauf vom Startcodon, bis zu etwa 10 kb, vorzugsweise
bis zu etwa 5 kb, verwendet werden, um für den Transkriptionsstart zu
sorgen, der durch das PTC-Protein, insbesondere durch die Drosophila-5'-Nichtkodierregion
(GenBank Zugriffsnummer M28418), reguliert wird.
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Die
folgenden Beispiele sind als Veranschaulichung und nicht als Einschränkung bereitgestellt.
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VERSUCHSTEIL
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Verfahren und Materialien
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I. PCR an genomischer
Stechmücken-
(Anopheles-gambiae-) DNA:
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PCR-Primer
basierten auf Aminosäureabschnitten
von Fliegen-PTC, die keine Neigung hatten, sich über die Dauer der Evolution
divergent zu entwickeln, und die geringe Degeneration aufwiesen.
Zwei solche Primer (P2R1 (Seq.-ID Nr. 14): GGACGAATTCAARGTNCAYCARYTNTGG,
P4R1 (Seq.-ID Nr. 15): GGACGAATTCCYTCCCARAARCANTC) (die unterstrichenen
Sequenzen sind Eco RI-Linker) amplifizierten eine Bande mit geeigneter
Größe aus genomischer
Stechmücken-DNA
unter Verwendung von PCR. Die Programmbedingungen waren wie folgt:
94 °C 4 min;
72 °C Zusatz
von Taq;
[49 °C
30 s, 72 °C
90 s; 94 °C
15 s] 3-mal
[94 °C
15 s, 50 °C
30 s; 72 °C
90 s] 35-mal
72 °C
10 min, 4 °C
Halten
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Diese
Bande wurde in die EcoRV-Stelle von pBluescript II subkloniert und
unter Verwendung des USB-Sequenz-Sets sequenziert.
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II. Screening einer Schmetterling-cDNA-Bibliothek
mit Stechmücken-PCR-Produkt
-
Unter
Verwendung des Stechmücken-PCR-Produkts
(Seq.-ID Nr. 7) als Sonde wurde eine 3 Tage alte embryonale Precis-coenia-λgt10-cDNA-Bibliothek
(freundlicherweise von Sean Carroll zur Verfügung gestellt) gescreent. Die
Filter wurden bei 65 °C über Nacht
in einer Lösung,
die 5 × SSC,
10 % Dextransulfat, 5 × Denhardt's, 200 μg/ml beschallte
Lachssperma-DNA und 0,5 % SDS enthielt, hybridisiert. Die Filter
wurden in 0,1 × SSC,
0,1 % SDS bei Raumtemperatur mehrere Male gewaschen, um nichtspezifische
Hybridisierung zu entfernen. Von den anfänglich 100.000 gescreenten
Plaques wurden 2 überlappende
Klone, L1 und L2, isoliert, die dem N-Terminus von Schmetterling-PTC entsprachen.
Unter Verwendung von L2 als Sonde wurden die Bibliotheksfilter erneut
gescreent, und 3 weitere Klone (L5, L7, L8) wurden isoliert, die
den Rest der ptc-Kodiersequenz abdeckten. Die Volllängensequenz
von Schmetterling-ptc (Seq.-ID Nr. 3) wurde durch automatisiertes
ABI-Sequenzieren bestimmt.
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III. Screeninq einer genomischen
Tribolium- (Käfer-)
Bibliothek mit Stechmücken-PCR-Produkt und 900-bp-Fragment
aus dem Schmetterlingsklon
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Eine
genomische λgem11-Bibliothek
aus Tribolium casteneum (Geschenk von Rob Dennell) wurde mit einem
Gemisch aus dem Stechmücken-PCR-Produkt
(Seq.-ID Nr. 7) und BstXI/EcoRI-Fragment von L2 sondiert. Filter
wurden bei 55 °C über Nacht
hybridisiert und wie zuvor beschrieben gewaschen. Von den 75.000 gescreenten
Plaques wurden 14 Klone identifiziert, und das SacI-Fragment von
T8 (Seq.-ID Nr. 1), das mit den Stechmücken- und Schmetterlingsonden
kreuzhybridisierte, wurde in pBluescript subkloniert.
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IV. PCR an Maus-cDNA unter
Verwendung von degenerierten Primern, abstammend aus Regionen, die
in den vier Insektenhomologen konserviert waren
-
Zwei
degenerierte PCR-Primer (P4REV: (Seq.-ID Nr. 16) GGACGAATTCYTNGANTGYTTYTGGGA; P22:
(Seq.-ID Nr. 17) CATACCAGCCAAGCTTGTCIGGCCARTGCAT) wurden basierend
auf einem Vergleich von PTC-Aminosäuresequenzen von Fliege (Drosophila
melanogaster) (Seq.-ID
Nr. 6), Stechmücke
(Anopheles gambiae) (Seq.-ID Nr. 8), Schmetterling (Precis coenia)
(Seq.-ID Nr. 4) und Käfer
(Tribolium casteneum) (Seq.-ID Nr. 2) entworfen. I steht für Inosin,
das Basenpaare mit allen vier Nucleosiden bilden kann. P22 wurde verwendet,
um RNA aus 12,5-dpc-Maus-Extremitätenknospen (Geschenk von David
Kingsley) 90 min lang bei 37 °C
revers zu transkribieren. PCR unter Verwendung von P4REV (Seq.-ID
Nr. 17) und P22 (Seq.-ID Nr. 18) wurde dann an 1 μl der resultierenden
cDNA unter den folgenden Bedingungen durchgeführt:
94 °C 4 min;
72 °C Zusatz
von Taq;
[94 °C
15 s, 50 °C
30 s; 72 °C
90 s] 35-mal
72 °C
10 min, 4 °C
Halten
-
PCR-Produkte
von erwarteter Größe wurden
in den TA-Vektor (Invitrogen) subkloniert und mit dem Sequenase-DNA-Sequenzierungs-Set,
Version 2.0 (U.S.B.), sequenziert.
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Unter
Verwendung des klonierten Maus-PCR-Fragments als Sonde wurden 300.000
Plaques einer Maus-8,5-dpc-λgt10-cDNA-Bibliothek
(Geschenk von Brigid Hogan) bei 65 °C wie oben gescreent und in
2 × SSC,
0,1 % SDS bei Raumtemperatur gewaschen 7 Klone wurden isoliert,
und drei (M2, M4 und M8) wurden in pBluescript II subkloniert. 200.000
Plaques aus dieser Bibliothek wurden unter Verwendung erstens eines 1,1-kb-EcoRI-Fragments
aus M2 zur Identifikation von 6 Klonen (M9-M16) und zweitens einer
gemischten Sonde, die die meisten N-terminalen (XhoI-Fragment aus
M2) und die meisten C-terminalen Sequenzen (BamHI/BglIII-Fragment
aus M9) enthielten, zum Isolieren von 5 Klonen (M17-M21) neuerlich
gescreent. M9, M10, M14 und M17-21 wurden in die EcoRI-Stelle von
pBluescript II (Strategene) subkloniert.
-
V. RNA-Blots und In-situ-Hybridisierung
in ganzen Mausembryonen und Schnitten von Mausembryonen
-
Northerns:
-
Ein
Mausembryo-Northern-Blot und ein Northern-Blot von multiplem erwachsenem
Gewebe (erhalten von Clontech) wurden mit einem 900-bp-EcoRI-Fragment
aus einer N-terminalen Kodierregion von Maus-ptc sondiert. Hybridisierung
erfolgte bei 65 °C
in 5 × SSPE,
10 × Denhardt's, 100 μg/ml beschallter
Lachssperma-DNA und 2 % SDS. Nach mehreren kurzen Waschschritten
bei Raumtemperatur in 2 × SSC,
0,05 % SDS, wurden die Blots unter hoher Stringenz in 0,1 × SSC, 0,1
% SDS bei 50 °C
gewaschen.
-
In-situ-Hybridisierung
von Schnitten:
-
7,75-,
8,5-, 11,5- und 13,5-dpc-Mausembryonen wurden in PBS, seziert und
in Tissue-Tek-Medium bei -80 °C
eingefroren. 12-16 μm
große
gefrorene Schnitte wurden zugeschnitten, auf VectaBond- (Vector
Laboratories) beschichteten Objektträgern gesammelt und 30-60 Minuten
lang bei Raumtemperatur getrocknet. Nach einer 10-minütigen Fixierung
in 4 % Paraformaldehyd in PBS wurden die Objektträger 3-mal 3 Minuten lang
in PBS gewaschen, 10 Minuten lang in 0,25 % Essigsäurean hydrid
in Triethanolamin acetyliert und drei weitere Male 5 Minuten lang
in PBS gewaschen. Prähybridisierung
(50 % Formamid, 5 × SSC,
250 μg/ml
Hefe-tRNA, 500 μg/ml
beschallte Lachssperma-DNA und 5 × Denhardt's) wurde 6 Stunden lang bei Raumtemperatur
in 50 % Formamid / 5 × SSC
befeuchteten Kammern durchgeführt.
Die Sonde, die aus 1 kb aus dem N-Terminus von ptc bestand, wurde
bei einer Konzentration von 200-1.000 ng/ml zu derselben Lösung zugesetzt,
die für
die Prähybridisierung
verwendet wurde, und wurde anschließend fünf Minuten lang bei 80 °C denaturiert.
Etwa 75 μl
Sonde wurden zu jedem Objektträger
zugesetzt und mit Parafilm bedeckt. Die Objektträger wurden über Nacht bei 65 °C in derselben
befeuchteten Kammer wie zuvor inkubiert. Am folgenden Tag wurde
die Sonde nacheinander in 5 × SSC
(5 Minuten, 65 °C),
0,2 × SSC
(1 Stunde, 65 °C)
und 0,2 × SSC
(10 Minuten, Raumtemperatur) gewaschen. Nach fünf Minuten in Puffer B1 (0,1
M Maleinsäure,
0,15 M NaCl, pH 7,5) wurden die Objektträger 1 Stunde lang bei Raumtemperatur
in 1 % Blocker (Boehringer-Mannheim) in Puffer B1 blockiert und
anschließend
4 Stunden lang in Puffer B1, der den DIG-AP-konjugierten Antikörper (Boehringer-Mannheim)
enthielt, bei einer Verdünnung
von 1:5.000 inkubiert. Überschüssiger Antikörper wurde während zwei
15-minütiger
Waschschritte in Puffer B1 entfernt, woraufhin fünf Minuten in Puffer B3 (100
mM Tris, 100 mM NaCl, 5 mM MgCl2, pH 9,5)
folgten. Der Antikörper
wurde durch Zusatz eines alkalischen Phosphatasesubstrats (350 μl 75 mg/ml
X-Phosphat in DMF, 450 μl
50 mg/ml NBT in 70 % DMF in 100 ml von Puffer B3) nachgewiesen,
und die Reaktion wurde über
Nacht im Dunklen laufen gelassen. Nach einer kurzen Spülung in
10 mM Tris, 1 mM EDTA, pH 8,0, wurden die Objektträger auf
Aquamount (Lerner Laboratories) fixiert.
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VI. Drosophila-5-Transkriptionsstartregion-β-gal-Konstrukte
-
Eine
Reihe von Konstrukten wurde entworfen, die verschiedene Regionen
des ptc-Promotors
aus Drosophila an ein LacZ-Reportergen banden, um die cis-Regulation
des ptc-Expressionsmusters zu untersuchen. Siehe 1.
Ein 10,8-kb-BamHI/BspM1-Fragment,
das die 5'-Nichtkodierregion
der mRNA an seinem 3'-Terminus umfasste,
wurde gewonnen und durch Restriktionsenzymverdau wie in 1 gezeigt
trunkiert. Diese Expressionskassetten wurden unter Verwendung eines P-Elementvektors
in Drosophila-Linien eingeführt (Thummel
et al., Gene 74, 445-456 (1988)), die in Embryonen injiziert wurden,
woraus Fliegen entstanden, die gezüchtet werden konnten, um Embryonen
zu bilden. (Siehe Spradling & Rubin,
Science 218, 341-347 (1982), für
eine Beschreibung des Verfahrens.) Der Vektor verwendete einen pUC8-Hintergrund,
in den das weiße Gen
eingeführt
wurde, um gelbe Augen als Resultat zu erhalten, Abschnitte des P-Elements
zur Integration, und die Konstrukte wurden in einen Polylinker stromauf
vom LacZ-Gen insertiert. Die resultierenden Embryonen wurden unter
Verwendung von Antikörpern
gegen LacZ-Protein, konjugiert an HRP, gefärbt, und die Embryonen wurden
mit OPD-Farbstoff entwickelt, um die Expression des LacZ-Gens zu
identifizieren. Das Färbungsmuster
wird in 1 beschrieben, die angibt, ob
Färbung
während
der frühen
und späten
Entwicklung des Embryos auftrat oder nicht.
-
VII. Isolation eines Maus-ptc-Gens
-
Homologe
von Fliegen-PTC (Seq.-ID Nr. 6) wurden aus drei Insekten isoliert:
Stechmücke,
Schmetterling und Käfer,
entweder unter Verwendung von PCR oder von Bibliotheks-Screens mit
niedriger Stringenz. PCR-Primer zu sechs Aminosäureabschnitten von PTC mit
geringer Mutationsfähigkeit
und Degeneration wurden entworfen. Ein Primerpaar, P2 und P4, amplifizierte
ein homologes Fragment von ptc aus genomischer Stechmücken-DNA,
das der ersten hydrophilen Schleife des Proteins entsprach. Das
345-bp-PCR-Produkt (Seq.-ID Nr. 7) wurde subkloniert und sequenziert,
und bei einem Abgleich mit Fliegen-PTC zeigte es 67 % Aminosäureidentität.
-
Das
klonierte Stechmückenfragment
wurde verwendet, um eine Schmetterling-λGT-10-cDNA-Bibliothek zu screenen. Aus
100.000 gescreenten Plaques wurden fünf überlappende Klone isoliert
und verwendet, um die Volllängen-Kodiersequenz
zu erhalten. Das Schmetterling-PTC-Homolog (Seq.-ID Nr. 4) weist
eine Länge
von 1.311 Aminosäuren
auf und hat insgesamt 50 % Aminosäureidentität (72 % Ähnlichkeit) mit Fliegen-PTC.
Unter Ausnahme des divergenten C-Terminus ist diese Homologie gleichmäßig über die
Kodiersequenz verteilt. Der Stechmücken-PCR-Klon (Seq.-ID Nr.
7) und ein entsprechendes Fragment von Schmetterling-cDNA wurden
verwen det, um eine genomische Käfer-λgem11-Bibliothek
zu screenen. Von den gescreenten Plaques wurden 14 Klone identifiziert.
Ein Fragment von einem Klon (T8), das mit den originalen Sonden hybridisierte,
wurde subkloniert und sequenziert. Dieses 3-kb-Stück
enthält
ein 89-Aminosäuren-Exon (Seq.-ID
Nr. 2), das zu 44 % und 51 % identisch mit den entsprechenden Regionen
von Fliegen- bzw. Schmetterling-PTC ist.
-
Unter
Verwendung eines Abgleichs der vier Insektenhomologe in der ersten
hydrophilen Schleife des PTC wurden zwei PCR-Primer so entworfen,
dass sie fünf
und sechs Aminosäurenabschnitte
aufwiesen, die identisch waren und geringe Degeneration aufwiesen.
Diese Primer wurden verwendet, um das Maushomolog unter Verwendung
von RT-PCR an embryonaler Extremitätenknospen-RNA zu isolieren.
Eine Bande mit geeigneter Größe wurde
amplifiziert, und durch Klonieren und Sequenzieren wurde erkannt,
dass sie für
ein Protein kodiert, das 65 % Identität mit Fliegen-PTC aufwies.
Unter Verwendung des klonierten PCR-Produkts und in weiterer Folge
von Fragmenten aus Maus-ptc-cDNA wurde eine embryonale MausλcDNA-Bibliothek
gescreent. Aus etwa 300.000 Plaques wurden 17 Klone identifiziert,
und von diesen bilden 7 überlappende
cDNA, die den Großteil
der für
das Protein kodierenden Sequenz (Seq.-ID Nr. 9) umfassen.
-
VIIa. Entwicklungs- und
Gewebeverteilung von Maus-PTC-RNA
-
Sowohl
in embryonalen als auch in erwachsenen Northern-Blots detektiert
die ptc-Sonde eine
einzelne 8-kb-Nachricht. Weiter Exposition bringt keine weiteren
Nebenbanden zum Vorschein. Hinsichtlich der Entwicklung ist ptc-mRNA
in geringen Konzentration bereits an 7 dpc vorhanden und tritt bei
11 und 15 dpc relativ häufig
auf. Während
das Gen an 17 dpc immer noch vorhanden ist, weist der Northern-Blot
auf einen eindeutigen Rückgang
der Menge an Nachricht in diesem Stadium hin. Im Erwachsenen ist
ptc-RNA in großen
Mengen in Gehirn und Lunge sowie in mäßigen Mengen in Niere und Leber
vorhanden. Schwache Signale werden in Herz, Milz, Skelettmuskel
und Hoden nachgewiesen.
-
VIIb. In-situ-Hybridisierung
von Maus-PTC in ganzen Embryonen und Embryonen schnitten
-
Northern-Analyse
weist darauf hin, dass ptc-mRNA an 7 dpc vorhanden ist, während in
Schnitten von 7,75-dpc-Embryonen kein nachweisbares Signal vorhanden
ist. Dieser Unterschied erklärt
sich aus dem geringen Transkriptionsniveau. Im Gegensatqz dazu ist
ptc in hohen Konzentrationen entlang der Neuralachse von 8,5-dpc-Embryonen vorhanden.
Bei 11,5 dpc kann ptc in den sich entwickelnden Lungentrachealrinnen und
dem Darm nachgewiesen werden, was mit dem Northern-Profil von Erwachsenen übereinstimmt.
Weiters ist das Gen in hohen Konzentrationen in der ventrikulären Zone
des Zentralnervensystems sowie in der Zona limitans des Prosenzephalons
vorhanden. ptc wird auch in den kondensierenden Knorpeln von 11,5- und 13,5-dpc-Extremitätenknospen
stark transkribiert, sowie im ventralen Abschnitt der Somiten, einer
Region, die potentielles Sklerotom darstellt und schließlich Knochen
in der Wirbelsäule
ausbildet. ptc ist in einem weiten Bereich an Geweben endodermalen,
mesodermalen und ektodermalen Ursprungs vorhanden, was seine maßgebliche
Rolle in der Embryonalentwicklung untermauert.
-
VIII. Isolation des menschlichen
ptc-Gens
-
Um
menschliches ptc (hptc) zu isolieren, wurden 2 × 105 Plaques
aus einer menschlichen Lungen-cDNA-Bibliothek (HL3022a, Clonetech)
mit einem 1-kbp-Maus-ptc-Fragment,
M2-2, gescreent. Die Filter wurden über Nacht unter reduzierter
Stringenz (60 °C
in 5 × SSC,
10 % Dextransulfat, 5 × Denhardt's, 0,2 mg/ml beschallte
Lachssperma-DNA und 0,5 % SDS) hybridisiert. Zwei positive Plaques
(H1 und H2) wurden isoliert, die Inserts wurden in pBluescript kloniert,
und beim Sequenzieren wurde erkannt, dass beide eine Sequenz enthielten,
die dem Maus-ptc-Homolog äußerst ähnlich war.
Um das 5'-Ende zu
isolieren, wurden zusätzliche 6 × 105 Plaques
in doppelter Ausführung
mit M2-3-EcoR-I- und M2-3-Xho-I- (die untranslatierte 5'-Sequenz von Maus-ptc enthielt) Sonden
gescreent. Zehn Plaques wurden gereinigt, und von diesen wurden
6 Inserts in pBluescript subkloniert. Um die Volllängen-Kodiersequenz zu
erhalten, wurde H2 zur Gänze
und H14, H20 und H21 teilweise sequenziert. Die 5,1-kbp-Mensch-ptc-Sequenz
(Seq.-ID Nr. 18) enthält
einen offenen Leseraster von 1.447 Aminosäuren (Seq.-ID Nr. 19), der
mit Maus-ptc zu 96 % identisch und zu 98 % ähnlich ist. Die untranslatierten
5'- und 3'-Sequenzen von menschlichem
ptc (Seq.-ID Nr. 18) sind Maus-ptc (Seq.-ID Nr. 09) ebenfalls äußerst ähnlich,
was auf eine konservierte Regulationssequenz schließen lässt.
-
IX. Vergleich von Maus-,
Mensch-, Fliegen- und Schmetterling Sequenzen
-
Die
abgeleitete Maus-PTC-Proteinsequenz (Seq.-ID Nr. 10) weist etwa
38 % mit Fliegen-PTC identische Aminosäuren innerhalb von etwa 1.200
Aminosäuren
auf. Diese Menge an Konservierung ist unter Ausnahme der C-terminalen
Region über
einen Großteil
des Proteins verteilt. Das Mausprotein weist auch ein 50-Aminosäuren-Insert
mit Bezug auf das Fliegenprotein auf. Auf Grundlage der Sequenzkonservierung
von PTC und der funktionellen Konservierung von Hedgehog zwischen
Fliege und Maus kann geschlossen werden, dass ptc-Funktionalitäten in den
zwei Organismen ähnlich
sind. Ein Vergleich der Aminosäurensequenzen
von Maus (mptc) (Seq.-ID Nr. 10), Mensch (hptc) (Seq.-ID Nr. 19),
Schmetterling (bptc) (Seq.-ID Nr. 4) und Drosophila (ptc-) (Seq.-ID
Nr. 6) ist in Tabelle 1 gezeigt.
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TABELLE
1 Abgleich
von Mensch-, Maus-, Fliegen- und Schmetterling-PTC-Homologen
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Die
Identität
von zehn anderen Klonen, die aus der Mausbibliothek gewonnen wurden,
ist nicht bestimmt. Diese cDNAs kreuzhybridisieren mit Maus-ptc-Sequenz,
während
sie sich hinsichtlich ihrer Restriktionskarten unterscheiden. Diese
Gene kodieren für
eine Familie von Proteinen, die mit dem Patched-Protein verwandt
sind. Abgleich der menschlichen Nucleotidsequenz und der Maus-Nucleotidsequenz,
die Kodier- und Nichtkodiersequenzen enthält, zeigt 89 % Identität.
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung werden Säugetier-Patched-Gene,
einschließlich
Maus- und Mensch-Genen, bereitgestellt, die Hochleistungsproduktion
von Patched-Protein
ermöglichen,
das zu zahlreichen Zwecken dienen kann. Das Patched-Protein kann
in einem Screening auf Agonisten und Antagonisten, zur Isolation
seines Liganden, insbesondere Hedgehog, noch spezifischer Sonic
hedgehog, und zum Testen auf Transkription des mRNA-ptc verwendet
werden. Das Protein oder Fragmente davon können verwendet werden, um Antikörper zu
produzieren, die für
das Protein oder für
spezifische Epitope des Proteins spezifisch sind. Darüber hinaus
kann das Gen zur Erforschung der Embryonalentwicklung durch Screenen
fötalen
Gewebes, Herstellen transgener Tiere, die als Modelle dienen, und
dergleichen eingesetzt werden.
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