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Verweis auf eine verwandte
Anmeldung
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Diese
Anmeldung beansprucht den Vorteil der vorläufigen U. S. Patentanmeldung
mit der Seriennummer 60/176,395, eingereicht am 13. Januar 2000,
welche hierin durch die Bezugnahme für alle Zwecke vollständig enthalten
ist.
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Hintergrund der Erfindung
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Das
proinflammatorische Zytokin Interleukin-1 (IL-1) wirkt bei der Erzeugung
von systemischen und lokalen Reaktionen auf eine Infektion, Verletzung
und immunologische Herausforderungen. Die Bedeutung von IL-1 bei
einer Entzündung
wurde durch die Fähigkeit
des hochspezifischen IL-2-Rezeptorantagonistenproteins (IL-1Ra oder
IRAP) gezeigt, entzündliche
Krankheiten bzw. Störungen
zu lindern (für
einen Überblick
siehe beispielsweise Dinarello, Cytokine Growth Factor Rev. 8: 253–265 (1997)).
IL-1 wird primär
durch aktivierte Makrophagen und Monocyten erzeugt, und es ist an
Lymphozytenaktivierung, Fieber, Verteilung bzw. Transport von Leukozyten,
der Akut-Phase-Reaktion, Knorpelumbau und anderen Prozessen beteiligt.
IL-1 übt
seine Effekte durch Bindung an einen Rezeptor IL-1RI aus, der auf
der Plasmamembran von empfänglichen
Zellen lokalisiert ist. Unter den Ergebnissen der Bindung von IL-1
an den IL-1RI-Rezeptor ist die Aktivierung des Transkriptionsfaktors
NF-κB, was
schließlich
zur Expression von zahlreichen Genen führt, die an einer Entzündung beteiligt
sind, wie etwa Zytokine, Wachstumsfaktoren, Immunrezeptoren und
Zelladhäsionsmoleküle (für eine Übersicht
siehe z. B. Lee et al., J. Clin. Pharmacol. 38 (11): 981–93 (1998)).
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Es
wurde herausgefunden, dass mehrere Proteine die Signaltransduktion
nach einer IL-1RI-Aktivierung vermitteln, was schließlich zur
Aktivierung von NF-κB
führt.
Beispielsweise ist gezeigt worden, dass das akzessorische IL-1R-Protein
IL-1RAcP nach der
Bindung mit IL-1 mit dem IL-1RI-Rezeptor assoziiert, wobei die Signaltransduktionskaskade
initiiert wird (Greenfeder et al., J. Biol. Chem. 270 (23): 13757–65 (1995)).
Außerdem
sind drei IL-1-Rezeptor-assoziierte Kinasen (IRAKs) identifiziert
worden, IRAK ("IRAK-1"; Cao et al., Science
271: 1128–1131
(1996)), IRAK-2 (Muzio et al., Science 278: 1612–1615 (1997)), und die für monomyeloische
Zellen spezifische IRAK-M (Wesche et al., J. Biol. Chem. 274: 19403–10 (1999)).
Es ist gezeigt worden, dass IRAK phosphoryliert wird und mit IL-1RI
auf eine IL-1-abhängige Art
und Weise assoziiert. Außerdem
ist gezeigt worden, dass das MyD88-Protein die Assoziation von IRAK-Proteinen
mit dem aktivierten IL-1-Rezeptor vermittelt (Wesche et al., 7:
837–47
(1997)). Darüber
hinaus transduziert TRAF6 das IRAK-Signal an Effektormoleküle stromabwärts (Cao
et al., Nature 383: 443–6
(1996)). Es ist gezeigt worden, dass die IRAK-Proteine ebenso wie
MyD88 bei der Transduktion von anderen Signalen als den Signalen,
die von IL-1R-Rezeptoren stammen, eine Rolle spielen, einschließlich Signale,
die durch Aktivierung von IL-18-Rezeptoren
(Kanakaraj et al., J. Exp. Med. 189 (7): 1129–38 (1999)) und LPS-Rezeptoren (Yang
et al., J. Immunol. 163: 639–643
(1999), Wesche et al., J. Biol. Chem. 274: 19403–10 (1999)) ausgelöst werden.
Es ist gezeigt worden, dass eine Überexpression von IRAK-2 und
IRAK-M die Reaktion auf IL-1 und LPS in einer IRAK-defizienten Zelllinie
wieder herstellen kann.
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Die
IL-1-Signaltransduktionskaskade entspricht einer Signalkaskade bei
Drosophila melanogaster, die während
der frühen
Entwicklung von Drosophila-Embryonen
bei der Anlage der dorsalen-ventralen Polarität beteiligt ist. Bei Drosophila
bindet insbesondere der extrazelluläre Ligand Spaetzle an einen
Rezeptor, der Toll genannt wird, der eine Homologie mit IL-1R teilt.
Außerdem
ist eine Serin/Threonin-Kinase, die stromabwärts der Toll-Aktivierung wirkt,
Pelle, zu den IRAK-Kinasen homolog (Cao et al., Science 271: 1128–1131 (1996), Muzio
et al., Science 278: 1612–1615
(1997), Wesche et al., J. Biol. Chem. 274: 403–410 (1999)). Schließlich führt die
Aktivierung des Toll-Rezeptors zur Aktivierung des Transkriptionsfaktors
Dorsal, der zu NF-κB
homolog ist. Dorsal wird in Drosophila-Zellen von Cactus inhibiert, der selbst
zum NF-κB-Inhibitor
IκB homolog
ist.
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Die
vorliegende Erfindung basiert auf der Identifizierung eines neuen
Mitglieds der IRAK-Familie, IRAK-4. Es werden Nukleinsäure- und
Protein-Sequenzen
von IRAK-4 bereitgestellt, ebenso wie Verfahren zur Herstellung
von IRAK-4-Nukleinsäuren
und -Proteinen. Ebenso werden Verfahren zur Verwendung von IRAK-4-Polynukleotiden
und Polypeptiden bereitgestellt, einschließlich Verfahren zur Verwendung
der hierin offenbarten Sequenzen zur Isolierung von Verbindungen,
die bei der Behandlung oder Prophylaxe einer beliebigen entzündlichen
Krankheit und Störung
aus einer Vielzahl von entzündlichen
Krankheiten und Störungen verwendbar
sind.
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Zusammenfassung der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung stellt neue Nukleinsäuren und Polypeptide für Säuger-IRAK-4,
einem neuen Mitglied der IRAK-Genfamilie bereit. IRAK-Kinasen assoziieren
mit aktiviertem IL-1, IL-18 und anderen Rezeptoren und wirken bei
der Transduktion von Signalen, die von den aktivierten Rezeptoren
stammen, was schließlich
zu einer Vielzahl von Effekten stromabwärts führt, wie beispielsweise der
Aktivierung von NF-κB.
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In
einem Aspekt wird eine isolierte Nukleinsäure bereitgestellt, die ein
IRAK-4-Polypeptid
kodiert, wobei das Polypeptid IL-1R/Toll-Familienmitglieds-Signaltransduktionsaktivität aufweist,
das Polypeptid mindestens etwa 98% Aminosäure-Sequenzidentität zu SEQ ID NO:1 oder zu einer
Subsequenz davon umfasst, wobei die Aminosäure-Sequenz des Polypeptids
einen Alanin-Rest an der Aminosäure-Position korrespondierend
zu Aminosäure-Position
81 von SEQ ID NO:1 umfasst, und worin die Nukleinsäure mindestens
etwa 400 Nukleotide umfasst.
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In
einer Ausführungsform
umfasst das Polypeptid weiter eine Aminosäure, ausgewählt aus der Gruppe bestehend
aus: (i) einem Valin-Rest an einer Aminosäure-Position korrespondierend
zu Aminosäure-Position 432
von SEQ ID NO:1, (ii) einem Leucin-Rest an einer Aminosäure-Position
korrespondierend zu Aminosäure-Position
437 von SEQ ID NO:1, (iii) einem Arginin-Rest an einer Aminosäure-Position
korrespondierend zu Aminosäure-Position
444 von SEQ ID NO:1 und (iv) einem Glutamin-Rest an einer Aminosäure-Position
korrespondierend zu Aminosäure-Position
451 von SEQ ID NO:1. In einer anderen Ausführungsform umfasst das Polypeptid
jede der in (i) bis (iv) aufgelisteten Aminosäuren. In einer anderen Ausführungsform
umfasst das Polypeptid eine Aminosäure-Sequenz von SEQ ID NO:1.
In einer anderen Ausführungsform
umfasst das Polypeptid mindestens etwa 100 Aminosäuren. In
einer anderen Ausführungsform
umfasst das Polypeptid mindestens etwa 450 Aminosäuren.
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In
einer anderen Ausführungsform
umfasst die Nukleinsäure
ein Cytosin an einer Nukleotid-Position korrespondierend zu Nukleotid-Position
242 von SEQ ID NO:2. In einer anderen Ausführungsform umfasst die Nukleinsäure ein
Nukleotid, ausgewählt
aus der Gruppe bestehend aus: (i) einem Thymin an einer Nukleotid-Position korrespondierend
zu Nukleotid-Position 1295 von SEQ DI NO:2, (ii) einem Thymin an
einer Nukleotid-Position korrespondierend zu Nukleotid-Position
1302 von SEQ ID NO:2, (iii) einem Thymin an einer Nukleotid-Position
korrespondierend zu Nukleotid-Position 1310 von SEQ ID NO:2, (iv)
einem Adenin an einer Nukleotid-Position
korrespondierend zu Nukleotid-Position 1332 von SEQ ID NO:2 und
(v) einem Adenin an einer Nukleotid-Position korrespondierend zu
Nukleotid-Position 1353 von SEQ ID NO:2. In einer anderen Ausführungsform
umfasst die Nukleinsäure
jedes der als (i) bis (v) aufgelisteten Nukleotide. In einer anderen Ausführungsform
umfasst die Nukleinsäure
eine Nukleotid-Sequenz von SEQ ID NO:2. In einer anderen Ausführungsform
umfasst die Nukleinsäure
mindestens etwa 350 Nukleotide. In einer anderen Ausführungsform bindet
das Polypeptid spezifisch an Antikörper, erzeugt gegen ein Polypeptid
umfassend eine Aminosäure-Sequenz
von SEQ ID NO:1.
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In
einem anderen Aspekt stellt die vorliegende Erfindung ein isoliertes
IRAK-4-Polypeptid
bereit, worin das Polypeptid IL-1R/Toll-Familienmitglieds-Signaltransduktionsaktivität aufweist,
das Polypeptid mindestens etwa 98% Aminosäure-Sequenzidentität mit SEQ ID NO:1 oder einer
Subsequenz davon aufweist, worin die Aminosäure-Sequenz des Polypeptids
einen Alanin-Rest an einer Aminosäure-Position korrespondierend zu Aminosäure-Position
81 von SEQ ID NO:1 aufweist, und worin das Polypeptid mindestens
etwa 100 Aminosäuren
umfasst.
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In
einer Ausführungsform
umfasst das Polypeptid weiter eine Aminosäure ausgewählt aus der Gruppe bestehend
aus: (i) einem Valin-Rest an einer Aminosäure-Position korrespondierend
zu Aminosäure-Position 432
von SEQ ID NO:1, (ii) einem Leucin-Rest an einer Aminosäure-Position
korrespondierend zu Aminosäure-Position
437 von SEQ ID NO:1, (iii) einem Arginin-Rest an einer Aminosäure-Position
korrespondierend zu Aminosäure-Position
444 von SEQ ID NO:1 und (iv) einem Glutamin-Rest an einer Aminosäure-Position
korrespondierend zu Aminosäure-Position
451 von SEQ ID NO:1. In einer anderen Ausführungsform umfasst das Polypeptid
alle die als (i) bis (iv) aufgelisteten Polypeptide. In einer anderen
Ausführungsform
umfasst das Polypeptid eine Aminosäure-Sequenz von SEQ ID NO:1.
In einer anderen Ausführungsform
ist das Polypeptid durch eine Nukleinsäure umfassend eine Nukleotid-Sequenz
von SEQ ID NO:2 kodiert. In einer anderen Ausführungsform bindet das Polypeptid
spezifisch an Antikörper,
erzeugt gegen ein Polypeptid umfassend eine Aminosäure-Sequenz
von SEQ ID NO:1. In einer anderen Ausführungsform umfasst das Polypeptid
mindestens etwa 450 Aminosäuren.
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In
einem anderen Aspekt stellt die vorliegende Erfindung eine isolierte
Nukleinsäure
bereit, die ein IRAK-4-Polypeptid kodiert, worin das Polypeptid
IL-1R/Toll-Familienmitglieds-Signaltransduktionsaktivität aufweist,
das Polypeptid mindestens etwa 70% Aminosäure-Sequenzidentität zu SEQ
ID NO:3 oder zu einer Subsequenz davon umfasst.
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In
einer Ausführungsform
umfasst das Polypeptid eine Aminosäure-Sequenz von SEQ ID NO:3.
In einer anderen Ausführungsform
umfasst die Nukleinsäure
mindestens etwa 70% Nukleotid-Sequenzidentität zu SEQ ID NO:4 oder zu einer
Subsequenz davon. In einer anderen Ausführungsform umfasst die Nukleinsäure eine
Nukleotid-Sequenz von SEQ ID NO:4. In einer anderen Ausführungsform
hybridisiert die Nukleinsäure
unter stringenten Hybridisierungsbedingungen mit einer Nukleinsäure, die
eine Nukleotid-Sequenz von SEQ ID NO:4 umfasst.
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In
bestimmten Ausführungsformen
sind die obigen Nukleinsäuren
wirksam mit einem Promotor verbunden. In anderen Aspekten stellt
die vorliegende Erfindung Expressionskassetten bereit, welche die
Nukleinsäuren
umfassen, worin die Nukleinsäuren
wirksam mit einem Promotor verbunden sind. In anderen Aspekten stellt
die vorliegende Erfindung isolierte Zellen bereit, die eine Expressionskassette
umfassen.
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In
einem anderen Aspekt stellt die vorliegende Erfindung ein Verfahren
zur Herstellung eines IRAK-4-Polypeptids bereit, wobei das Verfahren
umfasst: (i) Einbringen einer erfindungsgemäßen Nukleinsäure in eine
Wirtszelle oder einen zellulären
Extrakt, worin die Nukleinsäure
ein Polypeptid kodiert entweder mit: (a) mindestens etwa 98% Aminosäure-Sequenzidentität zu SEQ
ID NO:1 oder zu einer Subsequenz davon, worin das Polypeptid einen
Alanin-Rest an einer Aminosäure-Position korrespondierend
zu Aminosäure-Position
81 von SEQ ID NO:1 umfasst und worin die Nukleinsäure mindestens
etwa 400 Nukleotide umfasst, oder (b) mindestens etwa 70% Aminosäure-Sequenzidentität mit SEQ
ID NO:3 oder mit einer Subsequenz davon, (ii) Inkubieren der Wirtszelle
oder des zellulären
Extrakts unter derartigen Bedingungen, dass das IRAK-4-Polypeptid
in der Wirtszelle oder in dem zellulären Extrakt exprimiert wird,
und (ii) Gewinnen des IRAK-4-Polypeptids aus der Wirtszelle oder
aus dem zellulären
Extrakt.
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In
einem anderen Aspekt stellt die vorliegende Erfindung ein Verfahren
zur Identifizierung einer Verbindung bereit, die bei der Behandlung
von Entzündungskrankheiten
verwendbar ist, wobei das Verfahren die Schritte umfasst: (i) Kontaktieren
eines IRAK-4-Polypeptids mit der Verbindung, worin das IRAK-4-Polypeptid mindestens
etwa 70% Aminosäure-Sequenzidentität zu SEQ
ID NO:1 oder SEQ ID NO:3 umfasst, und (ii) Bestimmen des funktionellen
Effekts der Verbindung auf das IRAK-4-Polypeptid.
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In
einer Ausführungsform
umfasst das IRAK-4-Polypeptid eine Aminosäure-Sequenz, die als SEQ ID NO:1 oder SEQ
ID NO:3 gezeigt ist. In einer anderen Ausführungsform inhibiert die Verbindung
die Aktivität der
IRAK-4-Kinase. In einer anderen Ausführungsform liegt die IRAK-4
im Innern einer eukaryotischen Zelle vor.
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In
einem anderen Aspekt stellt die vorliegende Erfindung eine Verwendung
einer therapeutisch wirksamen Menge einer Verbindung bereit, die
IRAK-4 moduliert, bei der Herstellung eines Medikaments zur Behandlung
einer Entzündungskrankheit
bei einem Patienten, wobei der Inhibitor eine dominant negative
Form einer IRAK-4 umfasst, wobei bevorzugt (a) die dominant negative
Form von IRAK-4 eine Mutation in einem Lysin-Rest in der ATP-Bindungstasche
umfasst, wobei bevorzugt die Mutation eine Substitution von Alanin-Resten
für Lysin-Reste
in der IRAK-4 an den Aminosäure-Positionen
213 und 214 von SEQ ID NO:1 umfasst, oder (b) die dominant negative
Form von IRAK-4 eine trunktierte Form von IRAK-4 ist, wobei bevorzugt die
trunkierte Form von IRAK-4 im Wesentlichen aus den Aminosäuren 1 bis
191 von SEQ ID NO:1 besteht.
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In
einer Ausführungsform
ist die Entzündungskrankheit
ausgewählt
aus der Gruppe bestehend aus Lungenkrankheiten und Krankheiten der
Atemwege, Transplantatabstoßung,
Autoimmunkrankheiten, Krebs, kardio-vaskulären Krankheiten, Krankheiten
des zentralen Nervensystems, CD14 vermittelter Sepsis, nicht-CD14 vermittelter
Sepsis, Osteoarthritis, Osteoporosis, Psoriasis, Krankheiten der
Haut, entzündlicher Darmkrankheit,
Behcet-Syndrom, Spondylitis ankylosans, Sarcoidosis, Gicht und ophthalmischen
Krankheiten und Störungen.
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In
einer Ausführungsform
ist die Lungenkrankheit und Krankheit der Atemwege ausgewählt aus
der Gruppe bestehend aus Adult Respiratory Disease Syndrome (ARDS),
chronisch obstruktiver Lungenkrankheit (COPD), Lungenfibrose, interstitialer
Lungenkrankheit, Asthma, chronischem Husten und allergischer Rhinitis. In
einer anderen Ausführungsform
ist die Autoimmunkrankheit ausgewählt aus der Gruppe bestehend
aus rheumatoider Arthritis, systemischem Lupus erythematodes, multipler
Sklerose und Diabetes (z. B. Typ-1-Diabetes mellitus). In einer
anderen Ausführungsform
ist der Krebs ausgewählt
aus der Gruppe bestehend aus soliden Tumoren, Hautkrebs und Lymphom.
In einer anderen Ausführungsform
ist die kardiovaskuläre
Krankheit ausgewählt
aus der Gruppe bestehend aus Schlaganfall und Arteriosklerose. In
einer anderen Ausführungsform
ist die Krankheit des zentralen Nervensystems eine neurodegenerative
Krankheit. In einer anderen Ausführungsform
ist die Krankheit der Haut ausgewählt aus der Gruppe bestehend
aus Ausschlag, Kontaktdermatitis und atopischer Dermatitis. In einer
anderen Ausführungsform
ist die entzündliche
Darmkrankheit ausgewählt
aus der Gruppe bestehend aus Crohn'scher Krankheit und Colitis ulcerosa.
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In
einem anderen Aspekt stellt die vorliegende Erfindung ein Verfahren
zum Inhibieren der Signaltransduktion bereit, hervorgerufen durch
die Aktivierung eines IL-1R/Toll-Rezeptors in einer Zelle, worin
das Verfahren Einführen
eines Inhibitors der Aktivität
oder Expression von IRAK-4 in die Zelle umfasst, wobei der Inhibitor eine
dominant negative Form von IRAK-4 umfasst, wobei bevorzugt (a) die
dominant negative Form von IRAK-4 eine Mutation in einem Lysin-Rest
in der ATP-Bindungstasche umfasst, wobei bevorzugt die Mutation eine
Substitution von Alanin-Resten für
Lysin-Reste in der IRAK-4 an den Aminosäure-Positionen 213 und 214 von
SEQ ID NO:1 umfasst, oder (b) die dominant negative Form von IRAK-4
eine trunkierte Form von IRAK-4 ist, wobei bevorzugt die trunkierte
Form von IRAK-4 im Wesentlichen aus den Aminosäuren 1 bis 191 von SEQ ID NO:1
besteht.
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In
einer Ausführungsform
wird der IL-1R/Toll-Rezeptor durch IL-1 aktiviert. In einer Ausführungsform inhibiert
der Inhibitor die Aktivierung von mindestens einem Transkriptionsfaktor.
In einer anderen Ausführungsform
aktiviert der Transkriptionsfaktor NF-κB in der Zelle.
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In
einem anderen Aspekt stellt die vorliegende Erfindung ein transgenes
nicht-humanes Tier bereit, das eine Mutation in einem endogenen
IRAK-4-Gen umfasst, kodierend ein IRAK-4-Polypeptid gemäß der Erfindung.
In einer Ausführungsform
inaktiviert die Mutation das endogene IRAK-4-Gen. In einer anderen
Ausführungsform
deletiert die Mutation das gesamte oder Teile des IRAK-4-Gens. In
einer anderen Ausführungsform
ist das Tier eine Maus.
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In
einem anderen Aspekt stellt die vorliegende Erfindung eine isolierte
Säugerzelle
bereit, umfassend eine Mutation in einem endogenen IRAK-4-Gen kodierend
ein IRAK-4-Polypeptid gemäß der Erfindung.
In einer Ausführungsform inaktiviert
die Mutation das IRAK-4-Gen. In einer anderen Ausführungsform
deletiert die Mutation das gesamte oder Teile des IRAK-4-Gens.
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Beschreibung der Zeichnungen
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1 stellt
eine Aminosäure-Sequenz
der humanen IRAK-4 bereit.
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2 stellt eine Nukleotid-Sequenz der humanen
IRAK-4-cDNA bereit.
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3 stellt
eine Aminosäure-Sequenz
der murinen IRAK-4 bereit.
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4 stellt eine Nukleotid-Sequenz der murinen
IRAK-4-cDNA bereit.
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5 stellt
Daten bereit, die zeigen, dass endogene IRAK-4 physisch sowohl TRAF-6
als auch IRAK-4 auf IL-1-abhängige
Art und Weise beeinflusst.
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Beschreibung der speziellen Ausführungsformen
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1. Einleitung
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Die
vorliegende Erfindung stellt Nukleinsäuren und Polypeptide für IRAK-4
bereit, einem neuen Mitglied der IRAK-Familie der Proteinkinasen.
Die IRAK-Familienmitglieder
sind unentbehrliche Signaltransduktoren für Mitglieder der IL-1R/Toll-Familie der
Transmembranrezeptoren, einschließlich IL-1-Rezeptoren, IL-18-Rezeptoren und LPS-Rezeptoren.
Wie die anderen IRAK-Familienmitglieder kann IRAK-4 die Adapterproteine
MyD88, welches die Kinasen mit dem Rezeptorkomplex verbindet (Wesche
et al., Immunity 7: 837–47 (1997))
und TRAF6, welches das Signal stromabwärts der Effektormoleküle transduziert
(Cao et al., Nature 383: 443–6
(1996)), beeinflussen. Es werden IRAK-4-Sequenzen vom Mensch (siehe
z. B. SEQ ID NO:1 und 2) und der Maus (siehe z. B. SEQ ID NO:3 und
4) bereitgestellt.
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Modulatoren,
rekombinante Formen oder Fragmente von IRAK-4 können verwendet werden, um die proinflammatorische
Signalkaskade der IL-1/Toll-Rezeptorfamilie
zu stören,
und können
deshalb bei der Behandlung einer großen Zahl von Entzündungskrankheiten
nützlich
sein, einschließlich,
aber nicht beschränkt auf
a) Lungenkrankheiten und Krankheiten der Atemwege wie etwa das Adult
Respiratory Disease Syndrom (ARDS), chronisch obstruktive Lungenkrankheit
(COPD), Lungenfibrose, interstitiale Lungenkrankheit, Asthma, chronischer
Husten und allergische Rhinitis, b) Transplantation, c) die Autoimmunkrankheiten
wie etwa rheumatoide Arthritis, systemischer Lupus erythematodes,
multiple Sklerose und Diabetes (z. B. Typ-1-Diabetes mellitus),
d) Krebs einschließlich
fester Tumoren, Hautkrebs und Lymphom, e) kardio-vaskulärer Krankheiten
einschließlich
Schlaganfall und Arteriosklerose, f) Krankheiten des zentralen Nervensystems
einschließlich neurodegenerativer
Krankheiten, g) nicht-CD14 vermittelte Sepsis, h) Osteoarthritis,
i) Osteoporose, j) Psoriasis und Krankheiten der Haut wie etwa Ausschlag
und Kontakt- und atopische Dermatitis, k) entzündliche Darmkrankheit wie etwa
Crohn'sche Krankheit
und Colitis ulcerosa, l) Behcet-Syndrom, m) Spondylitis ankylosans,
n) Sarcoidosis, o) Gicht, p) ophthalmische Krankheiten und Störungen und
h) CD14 vermittelte Sepsis.
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In
zahlreichen Ausführungsformen
stellt die vorliegende Erfindung Verfahren zum Screening von Modulatoren,
z. B. Aktivatoren, Inhbitoren, Stimulatoren, Enhancern usw. von
IRAK-4-Nukleinsäuren
und Proteinen bereit. Solche Modulatoren können die IRAK-4-Aktivität auf zahlreichen
Wegen beeinflussen, z. B. durch Modulieren der IRAK-4-Transkription,
Translation, Phosphorylierung, mRNA- oder Proteinstabilität, durch
Veränderung
der Bindung von IRAK-4 mit heterologen Proteinen oder anderen Molekülen, oder
durch Beeinflussen der IRAK-4-Proteinaktivität. In bevorzugten Ausführungsformen
werden Modulatoren verwendet, welche die IRAK-4-Aktivität oder -Mengen
inhibieren, um eine beliebige der oben aufgezählten Entzündungskrankheiten zu behandeln.
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In
einer Ausführungsform
werden die Verbindungen einem Screening unterzogen, beispielsweise
unter Verwendung eines Screenings mit einem hohem Durchsatz (HTS, „High Throughput
Screening"), um
diejenigen Verbindungen zu identifizieren, welche an ein isoliertes
IRAK-4-Polypeptid oder ein Fragment davon binden können und/oder
die Aktivität
eines isolierten IRAK-4-Polypeptids oder eines Fragmentes davon
modulieren können.
In einer anderen Ausführungsform
werden IRAK-4-Proteine in Zellen rekombinant exprimiert, und mögliche Modulatoren
von IRAK-4 werden durch Messen eines Indikators der IRAK-4-Aktivität, wie etwa der
Aktivität
von NF-κB
untersucht.
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In
zahlreichen Ausführungsformen
wird ein IRAK-4-Polynukleotid oder -Polypeptid in vivo oder ex vivo in
eine Zelle eingeführt,
und dabei wird die IRAK-4-Aktivität in der
Zelle moduliert. Beispielsweise wird ein Polynukleotid, das ein
Volllängen-IRAK-4-Polypeptid
kodiert, in eine Population von Zellen eingebracht, wobei die Menge
oder die Aktivität
von IRAK-4 in den Zellen erhöht
wird. Alternativ kann ein Antisense-, ein Ribozyme oder ein dominant
negativ kodierendes Poly nukleotid in eine Population von Zellen
eingeführt
werden, wobei IRAK-4 und die verbundene Transduktion von inflammatorischen
Signalen in den Zellen inhibiert wird.
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Die
vorliegende Erfindung stellt auch Verfahren zum Nachweisen einer
IRAK-4-Nukleinsäure
und der Proteinexpression bereit, was eine Untersuchung von IL-1,
IL-18, LPS und anderen Arten der Signaltransduktion ermöglicht,
und die spezifische Identifizierung von IL-1-, IL-18- oder LPS-empfänglichen
Zellen ermöglicht. IRAK-4
stellt auch nützliche
Nukleinsäuresonden
für Vaterschaftsuntersuchungen
und für
forensische Untersuchungen bereit. IRAK-4-Polypeptide können auch
verwendet werden, um monoklonale und polyklonale Antikörper zu
erzeugen, die bei der Identifizierung von IL-1-, IL-18- oder LPS-empfänglichen
Zellen verwendbar sind. Die IRAK-4-Expression kann unter Verwendung
von Techniken identifiziert werden wie beispielsweise der reversen
Transkription und Amplifikation von mRNA, Isolierung von Gesamt-RNA
oder Poly-A+-RNA, Northern Blotting, Dot
Blotting, in situ-Hybridisierung, RNase Protection, S1-Verdau, Untersuchung
von DNA-Mikrochip-Arrays, Western Blotting und dergleichen.
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Funktional
kodieren IRAK-4-Nukleinsäuren
Proteinkinasen, die bei der Transduktion von Signalen von Transmembranrezeptoren
der IL-1R/Toll-Familie wirken, einschließlich IL-1-Rezeptoren, IL-18-Rezeptoren und
LPS-Rezeptoren. Strukturell kodiert die Nukleotid-Sequenz von IRAK-4
(siehe z. B. SEQ ID NO:2 oder 4, isoliert aus Menschen bzw. Mäusen) Polypeptide
umfassend eine aminoterminale (N-terminale) "Todes"-Domäne
(DD, "Death Domain") und eine zentrale
Kinase-Domäne. Verwandte
IRAK-4-Gene von anderen Spezies teilen eine mindestens 60%ige Nukleotid-Sequenzidentität über eine
Region von mindestens etwa 50 Nukleotiden Länge, optional 100, 200, 500
oder mehr Nukleotide Länge
mit SEQ ID NO:2 oder 4, oder kodieren Polypeptide, die mindestens
eine etwa 60%ige Aminosäure-Sequenzidentität über eine
Aminosäureregion
von mindestens etwa 25 Aminosäuren
Länge,
optional 50 bis 100 Aminosäuren
Länge mit
SEQ ID NO:1 oder 3 teilen. Bevorzugt umfasst das IRAK-4-Polypeptid
etwa 459 oder 460 Aminosäuren
und besitzt eine berechnete Molekularmasse von etwa 51 oder 52 kDa.
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Die
vorliegende Erfindung stellt auch polymorphe Varianten des IRAK-4-Proteins bereit,
dargestellt in SEQ ID NO:1: Variante #1, worin an Aminosäure-Position 53 ein Leucin-Rest
mit einem Isoleucin-Rest ausgetauscht ist, und Variante #2, worin
an Aminosäure-Position
17 ein Alanin-Rest mit einem Glycin-Rest ausgetauscht ist.
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Die
vorliegende Erfindung stellt auch polymorphe Varianten des IRAK-4-Proteins bereit,
dargestellt in SEQ ID NO:3: Variante #1, worin an Aminosäure-Position 12 ein Lysin-Rest
mit einem Arginin-Rest ausgetauscht ist, und Variante #2, worin
an Aminosäure-Position
59 ein Valin-Rest mit einem Leucin-Rest ausgetauscht ist.
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Spezifische
Regionen des IRAK-4-Nukleotids und der Aminosäure-Sequenzen können verwendet werden, um polymorphe
Varianten, Interspezieshomologe und Allele von IRAK-4-Genen zu identifizieren.
Diese Identifizierung kann in vitro durchgeführt werden, beispielsweise
unter stringenten Hybridisierungsbedingungen oder durch PCR und
Sequenzierung, oder durch Verwendung der Sequenzinformation in einem
Computersystem für
einen Vergleich mit anderen Nukleotid-Sequenzen. Normalerweise wird
die Identifizierung von polymorphen Varianten und Allelen von IRAK-4
durch den Vergleich einer Aminosäure-Sequenz
von etwa 25 Aminosäuren
oder mehr, z. B. 50–100
Aminosäuren
durchgeführt.
Eine Aminosäure-Identität von mindestens etwa
60% oder mehr, optional 65%, 70%, 75%, 80%, 85% oder 90–95% oder
mehr zeigt normalerweise, dass ein Protein eine polymorphe Variante,
ein Interspezieshomologes oder Allel von IRAK-4 ist. Der Sequenzvergleich
kann unter Verwendung eines beliebigen der unten beschriebenen Algorithmen
zum Sequenzvergleich durchgeführt
werden. Auch Antikörper,
die spezifisch an IRAK-4-Polypeptide oder konservierte Regionen
davon binden, können
zur Identifizierung von Allelen, Interspezieshomologen und polymorphen
Varianten verwendet werden.
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Polymorphe
Varianten, Interspezieshomologe und Allele von IRAK-4 werden durch
eine Untersuchung bestätigt,
beispielsweise der Assoziierung mit dem IL-1/Toll-Rezeptor, die Fähigkeit
zur Aktivierung von NF-κB oder
der Aktivität
der MyD88-Assoziierung des mutmaßlichen IRAK-4-Polypeptids.
Normalerweise wird ein IRAK-4-Polypeptid mit einer Aminosäure-Sequenz
von SEQ ID NO:1 oder SEQ ID NO:3 als positive Kontrolle zum Vergleich
mit dem mutmaßlichen
IRAK-4-Protein verwendet, um die Identifizierung einer polymorphen
Variante oder eines Allels des IRAK-4-Gens oder Proteins zu zeigen.
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Nukleotid-
und Aminosäure-Sequenzinformationen
für IRAK-4
können
auch verwendet werden, um in einem Computersystem Modelle von IRAK-4-Polypeptiden
zu konstruieren. Diese Modelle werden anschließend verwendet, um Verbindungen
zu identifizieren, die IRAK-4-Proteine aktivieren oder inhibieren
können. Solche
Verbindungen, welche die Aktivität
von IRAK-4-Genen oder -Proteinen modulieren, können verwendet werden, um die
Rolle der IRAK-4-Gene bei der IL-1/Toll-Signaltransduktion zu untersuchen.
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Die
vorliegende Erfindung stellt auch Assays bereit, bevorzugt Assays
mit einem hohen Duchsatz, um Verbindungen oder andere Moleküle zu identifizieren,
die mit IRAK-4 Wechselwirken und/oder IRAK-4 modulieren. In bestimmten
Assays wird eine bestimmte Domäne
von IRAK-4 verwendet, z. B. eine N-terminale oder eine zentrale
Kinase-Domäne.
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Die
vorliegende Erfindung stellt auch Verfahren zur Behandlung von Krankheiten
oder Störungen
bereit, die mit der IL-1/Toll-Rezeptoraktivität assoziiert sind, wie etwa
Entzündungskrankheiten.
Beispielsweise kann die IRAK-4-Aktivität und/oder Expression in den
Zellen eines Patienten mit einer Entzündungskrankheit verändert sein,
einschließlich,
aber nicht beschränkt
auf die folgenden: (a) Lungenkrankheiten und Krankheiten der Atemwege
wie etwa das Adult Respiratory Disease Syndrom (ARDS), chronisch
obstruktive Lungenkrankheit (COPD), Lungenfibrose, interstitiale
Lungenkrankheit, Asthma, chronischer Husten und allergische Rhinitis,
(b) Transplantation, c) die Autoimmunkrankheiten einschließlich, aber
nicht beschränkt
auf rheumatoide Arthritis, systemischen Lupus erythematodes, Multiple
Sklerose und Diabetes (z. B. Typ-1-Diabetes mellitus), d) Krebs
einschließlich,
aber nicht beschränkt
auf feste Tumoren, Hautkrebs und Lymphom, e) kardio-vaskuläre Krankheiten
einschließlich,
aber nicht beschränkt
auf Schlaganfall und Arteriosklerose, f) Krankheiten des zentralen
Nervensystems einschließlich,
aber nicht beschränkt
auf neurodegenerative Krankheiten, g) nicht-CD14 vermittelte Sepsis,
h) Osteoarthritis, i) Osteoporose, j) Psoriasis und Krankheiten
der Haut einschließlich,
aber nicht beschränkt
auf Ausschlag und Kontakt- und atopische Dermatitis, k) entzündliche
Darmkrankheit wie etwa Crohn'sche
Krankheit und Colitis ulcerosa, l) Behcet-Syndrom, m) Spondylitis
ankylosans, n) Sarcoidosis, o) Gicht, p) ophthalmische Krankheiten
und Störungen
und h) CD14 vermittelte Sepsis. Bei solchen Patienten blockiert
beispielsweise die Inhibierung von IRAK-4 in IL1-empfänglichen
Zellen die Transduktion des durch IL-1 initiierten Signals, wobei
die NF-κB-Aktivierung
verhindert wird und somit eine Behandlung für die Krankheit bereitgestellt
wird.
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Es
werden auch transgene Tiere und Zellen bereitgestellt, denen ein
oder mehrere IRAK-4-Allele fehlen, oder die veränderte Formen von IRAK-4 enthalten,
ebenso werden auch Kits zur Verwendung der hierin offenbarten Polynukleotide
und Polypeptide und für
die Anwendung der hierin offenbarten Verfahren bereitgestellt.
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II. Definitionen
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Solange
nichts anderes angegeben ist, haben die folgenden Begriffe, wie
hierin verwendet, die ihnen unten zugeordnete Bedeutung.
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Wie
hierin verwendet, bezieht sich "IRAK-4" auf eine Proteinkinase,
wie in SEQ ID NO:1 oder 3 gezeigt, oder ein beliebiges Derivat,
Homologes oder Fragment davon, oder auf eine beliebige Nukleinsäure, die ein
solches Protein, Derivat, Homologes oder Fragment davon kodiert.
IRAK-4-Proteine oder -Derivate können in
einem beliebigen Zelltyp exprimiert werden, einschließlich einer
beliebigen eukaryotischen oder prokaryotischen Zelle, oder sie können in
vitro synthetisiert werden. Normalerweise kodieren IRAK-4-Nukleinsäuren aktive
Serin/Threoninkinasen, die auf eine Liganden-(z. B. IL-1)abhängige Art
und Weise an TRAF6 und IRAK-1 binden. Es wird ersichtlich sein,
dass Derivate, Homologe und Fragmente von IRAK-4 ohne Weiteres bei
der vorliegenden Erfindung verwendet werden können. Solche IRAK-4-Varianten
können
eine beliebige oder mehrere Domänen
des in SEQ ID NO:1 oder 3 gezeigten Polypeptids, oder mehrfache
Kopien einer beliebigen oder mehrerer der Domänen, oder eine beliebige Anzahl
von Domänen
in neuen Kombinationen miteinander oder mit anderen Proteinen oder
Protein-Domänen umfassen.
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In
bestimmten Ausführungsformen
ist ein IRAK-4-Polypeptid mindestens etwa 98% identisch mit SEQ ID
NO:1 und besitzt bevorzugt einen Alanin-Rest an einer Aminosäure-Position
korrespondierend zu Position 81 von SEQ ID NO:1. Bevorzugt weist
das IRAK-4-Polypeptid auch mindestens eine der folgenden Aminosäuren auf:
(i) ein Valin an einer Aminosäure-Position
korrespondierend zu Position 432 von SEQ ID NO:1, (ii) ein Leucin
an einer Aminosäure-Position
korrespondierend zu Position 437 von SEQ ID NO:1, (iii) ein Arginin
an einer Aminosäure-Position
korrespondierend zu Position 444 von SEQ ID NO:1 oder (iv) ein Glutamin
an einer Aminosäure-Position
korrespondierend zu Aminosäure-Position
451 von SEQ ID NO:1. Solche Polypeptide werden bevorzugt durch ein
Polynukleotid kodiert, das mindestens eines der folgenden Nukleotide
aufweist: (i) ein Cytosin an einer Nukleotid-Position korrespondierend
zu Nukleotid-Position 242 von SEQ ID NO:2, (ii) ein Thymin an einer
Nukleotid-Position korrespondierend zu Nukleotid-Position 1302 von
SEQ ID NO:2, (iii) ein Thymin an einer Nukleotid-Position korrespondierend
zu Nukleotid-Position 1310 von SEQ ID NO:2, (iv) ein Adenin an einer
Nukleotid-Position
korrespondierend zu Nukleotid-Position 1332 von SEQ ID NO:2 oder
(v) ein Adenin an einer Nukleotid-Position korrespondierend zu Nukleotid-Position
1353 von SEQ ID NO:2.
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Die
Bezeichnung "IRAK-4" bezieht sich auch
auf polymorphe Varianten, Allele, Mutanten und Interspezieshomologe,
welche: (1) etwa 60% Aminosäure-Sequenzidentität aufweisen,
optional etwa 75, 80, 85, 90 oder 95% Aminosäure-Sequenzidentität mit SEQ ID NO:1 oder 3, über ein
Fenster von etwa 25 Aminosäuren, optional
50–100
Aminosäuren,
(2) spezifisch an Antikörper
binden, die gegen ein Immunogen gerichtet sind, das eine Aminosäure-Sequenz
von SEQ ID NO:1 oder 3 umfasst und konservativ modifizierte Varianten
davon oder (3) unter stringenten Hybridisierungsbedingungen spezifisch
mit einer Sequenz von SEQ ID NO:2 oder 4 oder konservativ modifizierten
Varianten davon hybridisieren (bei einer Länge von mindestens etwa 100,
optional mindestens etwa 500 bis 1000 Nukleotiden).
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Topologisch
enthalten Volllängen-IRAK-4-Polypeptide
eine "N-terminale
Domäne" oder "Todes-Domäne" und eine "zentrale Kinase-Domäne". Diese Domänen können strukturell
unter Verwendung von Verfahren identifiziert werden, die Fachleuten
bekannt sind, wie beispielsweise Standard-Sequenzanalyseprogramme und
durch Vergleichen mit verwandten Proteinen. Außerdem enthält IRAK-4 wie andere IRAK-Proteine
jede der 12 Standard-Subdomänen
der Proteinkinasen (siehe z. B. Cao et al., Science 271: 1128–1131 (1996)).
Die "ATP-Bindungstasche" bezieht sich auf
eine konservierte Kinase-Domäne,
die beispielsweise der Subdomäne II
der IRAK-1-Sequenz entspricht (siehe Cao et al. (1996)), und die
den Lysin-Rest an Position 213 von SEQ ID NO:1 und SEQ ID NO:3 umfasst.
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Die "N-terminale Domäne" oder "Todes-Domäne" bezieht sich auf
eine im N-Terminus
zu findende Region, die zu einer Region des Pelle-Proteins von Drosophila
melanogaster homolog ist. In IRAK-4 erstreckt sich die "Todes-Domäne" ungefähr von Aminosäure 5 bis
Aminosäure
147, wie beispielsweise in SEQ ID NO:1 oder 3 gezeigt wird (siehe
z. B. Feinstein et al., Trends Biochem. Sci. 20: 342–4 (1995)).
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Die "zentrale Kinase-Domäne" bezieht sich auf
eine konservierte Region des IRAK-4-Proteins, die zu anderen Serin/Threoninkinasen
homolog ist. Bei IRAK-4 erstreckt sich die "zentrale Kinase-Domäne" ungefähr von Aminosäure 192
bis Aminosäure
460 von SEQ ID NO:1 und 3 (siehe z. B. Wesche et al., J. Biol. Chem. 274:
19403–10
(1999)).
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"Biologische Probe" bezieht sich bei
Verwendung hierin auf eine Probe eines biologischen Gewebes oder
Fluids, das eine oder mehrere IRAK-4-Nukleinsäuren enthält, die ein oder mehrere IRAK-4-Proteine
kodieren. Solche Proben umfassen, sind aber nicht beschränkt auf
Gewebe, das von Menschen und Mäusen
isoliert wird insbesondere Thymus, Milz, Niere, Plazenta, Lunge,
Leber, Niere, Pankreas, Prostata, Hoden, Ovar, Dünndarm, Colon, Lymphknoten
und Tonsillen. Biologische Proben können auch Schnitte von Geweben
umfassen, wie etwa gefrorene Schnitte, die für histologische Zwecke entnommen
wurden. Eine biologische Probe wird normalerweise von einem eukaryotischen
Organismus erhalten, wie etwa Insekten, Protozoen, Vögeln, Fischen,
Reptilien und bevorzugt einem Säuger,
wie etwa einer Ratte, Maus, Kuh, einem Hund, Meerschweinchen oder
Kaninchen, und am meisten bevorzugt einem Primaten, wie etwa einem
Schimpansen oder einem Menschen.
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"Bestimmen des funktionellen
Effekts" soll eine
Untersuchung hinsichtlich einer Verbindung bedeuten, die einen Parameter
moduliert, beispielsweise erhöht
oder verringert, der indirekt oder direkt unter dem Einfluss eines
IRAK-4-Polypeptids steht, beispielsweise funktionelle, physikalische
und chemische Effekte. Solche funktionellen Effekte können durch
ein beliebiges Mittel gemessen werden, das Fachleuten bekannt ist,
z. B. durch Veränderungen
der spektroskopischen Eigenschaften (beispielsweise Fluoreszenz,
Extinktion, Brechungsindex), der hydrodynamischen (z. B. Form),
chromatographischen oder Löslichkeits-Eigenschaften, durch
Veränderungen
der Genexpression von IRAK-4 oder von beliebigen Markergenen, die
eine IRAK-4-Aktivität
anzeigen, und dergleichen.
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"Inhibitoren", "Aktivatoren" und "Modulatoren" von IRAK-4-Genen
oder -Proteinen werden austauschbar verwendet, um auf inhibitorische,
aktivierende oder modulierende Moleküle für IRAK-4 Bezug zu nehmen, die
unter Verwendung von in vitro- und in vivo-Assays identifiziert
werden. Inhibitoren sind Verbindungen, die beispielsweise an IRAK-4-Proteine
binden, die IRAK-4-Aktivität
teilweise oder vollständig
blockieren, die IRAK-4-Expression oder -Stabilität herunterregulieren oder die
IRAK-4-Bindung an heterologe Moleküle, z. B. MyD88, IL-1R1 oder
TRAF6 verhindern. Aktivatoren sind Verbindungen, die z. B. an IRAK-4
binden, die IRAK-4-Aktivität stimulieren,
die IRAK-4-Expression oder -Stabilität erhöhen oder die IRAK-4-Bindung an Membranen
oder an ein beliebiges anderes Protein oder einen beliebigen anderen
Faktor erleichtern. Modulatoren können genetisch modifizierte
Versionen von IRAK-4-Proteinen umfassen, z. B. dominant negative oder
aktivierte Formen von IRAK-4. Solche Assays für Inhibitoren und Aktivatoren
werden unten beschrieben und umfassen beispielsweise die Expression
von IRAK-4-Proteinen in Zellen, Anwenden von mutmaßlichen Modulatorverbindungen
und dann Bestimmen der funktionellen Effekte auf die IRAK-4-Aktivität. Proben
oder Assays umfassend IRAK-4-Polypeptide, die mit einem möglichen
Aktivator, Inhibitor oder Modulator behandelt werden, werden mit
Kontrollproben ohne den Inhibitor, Aktivator oder Modulator verglichen,
um den Effekt auf die Kandidatenverbindung zu untersuchen. Den Kontrollproben
(nicht mit der Verbindung behandelt) wird ein relativer IRAK-4-Aktivitätswert von
100% zugeordnet. Die Inhibierung eines IRAK-4-Polypeptids wird erreicht, wenn
der Aktivitätswert
relativ zur Kontrolle etwa 80%, optional 50% oder 25-0% beträgt. Die
Aktivierung eines IRAK-4-Polypeptids wird erreicht, wenn der Aktivitätswert relativ
zu der Kontrolle 110%, optional 150%, optional 200 bis 500% oder
1000–3000%
mehr beträgt.
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Die
Begriffe" isoliert", "gereinigt" oder "biologisch rein" beziehen sich auf
ein Material, das im Wesentlichen oder essentiell frei von Bestandteilen
ist, die es normalerweise begleiten, wenn es in seinem natürlichen Zustand
gefunden wird. Reinheit und Homogenität werden normalerweise unter
Verwendung von analytischen chemischen Verfahren bestimmt, wie etwa
einer Polyacrylamid-Gelelektrophorese
oder einer Hochleistungsflüssigkeits-Chromatographie.
Ein Protein, das in einer Präparation
die vorherrschende Spezies darstellt, ist im Wesentlichen gereinigt.
Eine isolierte IRAK-4-Nukleinsäure
wird insbesondere von anderen offenen Leserahmen getrennt, die das
IRAK-4-Gen flankieren und andere Proteine als IRAK-4 kodieren. Der
Begriff "gereinigt" bedeutet, dass eine
Nukleinsäure
oder ein Protein in einem Elektrophoresegel im Wesentlichen eine
Bande erzeugt. Insbesondere bedeutet es, dass die Nukleinsäure oder
das Protein mindestens 85% rein ist, optional mindestens 95% rein
und optional mindestens 99% rein.
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"Nukleinsäure" bezieht sich auf
Desoxyribonukleotide oder Ribonukleotide und Polymere davon, entweder
in einzelsträngiger
oder doppelsträngiger
Form. Der Begriff umfasst Nukleinsäuren mit bekannten Nukleotidanaloga
oder modifizierten Resten oder Bindungen des Grundgerüsts, die
synthetisch sind, natürlich
auftreten und nicht natürlich
auftreten, die ähnliche
Bindungseigenschaften wie die Referenznukleinsäure aufweisen und die auf eine ähnliche
Art und Weise metabolisiert werden wie die Referenznukleotide. Beispiele
solcher Analoga umfassen ohne Beschränkung Phosphorthioate, Phosphoramidate,
Methylphosphonate, chirale Methylphosphonate, 2-O-Methylribonukleotide,
Peptid-Nukleinsäuren
(PNA).
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Solange
nichts anderes angegeben wird, umfasst eine bestimmte Nukleinsäure-Sequenz
ebenso wie explizit angegebene Sequenz implizit auch konservativ
modifizierte Varianten davon (z. B. degenerierte Kodon-Substitutionen)
und komplementäre
Sequenzen. Degenerierte Kodon-Substitutionen können insbesondere durch Erzeugen
von Sequenzen erreicht werden, bei denen die dritte Position von
einem oder mehreren ausgewählten
(oder allen) Kodons durch gemischte Basen und/oder Desoxyinosin-Reste
ausgetauscht wird (Batzer et al., Nucleic Acid Res. 19: 5081 (1991),
Ohtsuka et al., J. Biol. Chem. 260: 2605–2608 (1985), Rossolini et
al., Mol. Coll. Probes 8: 91–98
(1994)). Der Begriff "Nukleinsäure" wird austauschbar
mit Gen, cDNA, mRNA, Oligonukleotid und Polynukleotid verwendet.
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Die
Begriffe "Polypeptid", "Peptid" und "Protein" werden hierin austauschbar
verwendet, um ein Polymer von Aminosäure-Resten zu bezeichnen. Der
Begriff betrifft Aminosäurepolymere,
worin ein oder mehrere Aminosäure-Reste
eine artifizielle chemische Nachahmung einer entsprechenden natürlich vorkommenden Aminosäure darstellt
bzw. darstellen, ebenso wie natürlich
vorkommende Aminosäurepolymere
und ein nicht natürlich
vorkommendes Aminosäurepolymer.
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Der
Begriff "Aminosäure" bezieht sich ebenso
auf natürlich
vorkommende und synthetische Aminosäuren wie auf Aminosäureanaloga
und Aminosäuremimetika,
die auf eine ähnliche
Art und Weise wie die natürlich
vorkommenden Aminosäuren
funktionieren. Natürlich
vorkommende Aminosäuren
sind diejenigen, die durch den genetischen Code kodiert werden,
ebenso wie diejenigen Amino säuren,
welche später
modifiziert werden, z. B. Hydroxyprolin, γ-Carboxyglutamat und O-Phosphoserin.
Aminosäureanaloga
beziehen sich auf Verbindungen, welche die gleiche chemische Grundstruktur
wie eine natürlich
vorkommende Aminosäure
aufweisen, d. h. einen α-Kohlenstoff,
der mit einem Wasserstoff, einer Carboxylgruppe, einer Aminogruppe
und einer Gruppe R verbunden ist, z. B. Homoserin, Norleucin, Methioninsulfoxid,
Methioninmethylsulfonium. Solche Analoga besitzen modifizierte R-Gruppen
(z. B. Norleucin) oder modifizierte Peptidgrundgerüste, behalten jedoch
gleiche chemische Grundstruktur wie eine natürlich vorkommende Aminosäure bei.
Aminosäuremimetika
beziehen sich auf chemische Verbindungen, die eine Struktur besitzen,
die sich von der allgemeinen chemischen Struktur einer Aminosäure unterscheidet,
die jedoch auf eine ähnliche
Art und Weise wie eine natürlich
vorkommende Aminosäure
wirken.
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Auf
Aminosäuren
kann hierin entweder durch ihre allgemein bekannten Drei-Buchstaben-Symbole oder
durch die von der IUPAC-IUB „Biochemical
Nomenclature Commission" empfohlenen
Ein-Buchstaben-Symbole hingewiesen werden. Entsprechend kann auf
Nukleotide durch ihren allgemein akzeptierten Ein-Buchstaben-Code hingewiesen
werden.
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Der
Begriff "konservativ
modifizierte Varianten" trifft
sowohl auf Aminosäure- als auch Nukleinsäure-Sequenzen
zu. Bei bezugnahme auf auf ihre bestimmten Aminosäure-Sequenzen
beziehen sich konservativ modifizierte Varianten auf diejenigen
Nukleinsäuren,
die identische oder im Wesentlichen identische Aminosäure-Sequenzen
kodieren, oder wenn die Nukleinsäure
keine Aminosäure-Sequenz kodiert,
auf im Wesentlichen identische Sequenzen. Wegen der Degeneration
des genetischen Codes kodiert eine große Zahl von funktionell identischen
Nukleinsäuren
ein beliebiges bestimmtes Protein. Beispielsweise kodieren die Kodons
GCA, GCC, GCG und GCU alle die Aminosäure Alanin. Somit kann an jeder
Position, an der ein Alanin durch ein Kodon spezifiziert wird, das
Kodon zu jedem der entsprechend beschriebenen Kodons verändert werden,
ohne das kodierte Polypeptid zu verändern. Solche Nukleinsäurevariationen
sind "stumme Variationen", die eine Art von
konservativ modifizierten Variationen darstellen. Jede Nukleinsäure-Sequenz
hierin, die ein Polypeptid kodiert, beschreibt auch jede mögliche stumme
Variation der Nukleinsäure.
Ein Fachmann erkennt, dass jedes Kodon in einer Nukleinsäure (außer AUG,
das normalerweise das einzige Kodon für Methionin ist, und TGG, das
normalerweise das einzige Kodon für Tryptophan ist) so modifiziert
werden kann, dass sich ein funktionell identisches Molekül ergibt.
Entsprechend ist jede stumme Variation einer Nukleinsäure, die ein
Polypeptid kodiert, implizit in jeder beschriebenen Sequenz enthalten.
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Im
Hinblick auf Aminosäure-Sequenzen
erkennt ein Fachmann, dass einzelne Substitutionen, Deletionen oder
Additionen an einer Nukleinsäure-,
Peptid-, Polypeptid- oder Proteinsequenz, die eine einzelne Aminosäure oder
einen kleinen Prozentanteil von Aminosäuren in der kodierten Sequenz
verändern,
hinzufügen oder
deletieren, eine "konservativ
modifizierte Variante" ist,
wobei die Veränderung
die Substitution einer Aminosäure
mit einer chemisch ähnlichen
Aminosäure
ergibt. Tabellen mit konservativen Substitutionen, die funktional ähnliche
Aminosäuren
ergeben, sind im Fachgebiet allgemein bekannt. Solche konservativ
modifizierten Varianten stehen neben den polymorphen Varianten,
Interspezieshomologen und Allelen der Erfindung und schließen diese
nicht aus.
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Die
folgenden acht Gruppen enthalten jeweils Aminosäuren, die für einander konservative Substitutionen
darstellen:
- 1) Alanin (A), Glycin (G);
- 2) Asparaginsäure
(D), Glutaminsäure
(E);
- 3) Asparagin (N), Glutamin (Q);
- 4) Arginin (T), Lysin (K);
- 5) Isoleucin (I), Leucin (L), Methionin (M), Valin (V);
- 6) Phenylalanin (F), Tyrosin (Y), Tryptophan (W);
- 7) Serin (S), Threonin (T); und
- 8) Cystein (C), Methionin (M)
(siehe z. B. Creighton,
Proteins (1984)).
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Makromolekulare
Strukturen, wie etwa Polypeptid-Strukturen, können als verschiedene Organisationsebenen
beschrieben werden. Für
eine allgemeine Diskussion dieser Organisation siehe z. B. Alberts
et al., Molecular Biology of the Cell (3. Ed., 1994) und Cantor
und Schimmel, Biophysical Chemistry Part I: The Conformation of
Biological Macromolecules (1980). "Primärstruktur" bezieht sich auf
die Aminosäure-Sequenz
eines bestimmten Peptids. "Sekundärstruktur" bezieht sich auf
räumlich
geordnete dreidimensionale Strukturen innerhalb eines Polypeptids.
Diese Strukturen sind allgemein als Domänen bekannt. Domänen sind
Teile eines Polypeptids, die eine kompakte Einheit des Polypeptids
bilden und sind normalerweise 50 bis 350 Aminosäuren lang. Typische Domänen bestehen
aus Bereichen mit einer geringeren Organisation, wie etwa Bereichen von β-Faltblatt
und α-Helices. "Tertiärstruktur" bezieht sich auf
die vollständige
dreidimensionale Struktur eines Polypeptidmonomers. "Quartärstruktur" bezieht sich auf
die dreidimensionale Struktur, die durch eine nicht kovalente Assoziation
von unabhängigen
tertiären
Einheiten gebildet wird. Anisotropische Begriffe sind auch als Energiebegriffe
bekannt.
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Eine "Markierung" oder ein "nachweisbarer Anteil" ist eine Struktur,
die durch spektroskopische, photochemische, biochemische, immunochemische
oder chemische Mittel nachweisbar ist. Beispielsweise umfassen nützliche
Markierungen 32P, Fluoreszenzfarbstoffe,
elektronendichte Reagenzien, Enzyme (wie beispielsweise gemeinhin
in einem ELISA verwendet), Biotin, Digoxigenin oder Haptene und
Proteine, welche nachweisbar gemacht werden können, z. B. durch Einbringen
einer Radiomarkierung in das Peptid oder zum Nachweis von Antikörpern verwendet
werden, die spezifisch mit dem Peptid reagieren.
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Eine "markierte Nukleinsäuresonde
oder Oligonukleotid" ist
eine Nukleinsäure
oder ein Oligonukleotid, die bzw. das entweder kovalent, durch einen
Linker oder eine chemische Bindung oder nicht kovalent durch ionische,
van der Waals-, elektrostatische oder Wasserstoffbindungen mit einer
Markierung verbunden ist, sodass das Vorliegen der Sonde durch das
Vorliegen der mit der Sonde verbundenen Markierung nachgewiesen werden
kann.
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Wie
hierin verwendet, ist eine "Nukleinsäuresonde
oder Oligonukleotid" als
eine Nukleinsäure
definiert, die an eine Zielnukleinsäure mit komplementärer Sequenz
durch eine oder mehrere Arten von chemischen Bindungen binden kann,
normalerweise durch eine komplementäre Basenpaarung, normalerweise durch
die Bildung von Wasserstoffbrücken.
Wie hierin verwendet, kann eine Sonde natürliche (d. h. A, G, C oder
T) oder modifizierte Basen (7-Deazaguanosin, Inosin usw.) enthalten.
Außerdem
können
die Basen in einer Sonde durch eine andere Verbindung als eine Phosphodiesterbindung
verbunden sein, solange diese die Hybridisierung nicht stört. So können Sonden
beispielsweise Peptidnukleinsäuren
sein, worin die einzelnen Basen eher durch Peptidbindungen als durch
Phosphodiesterverbindungen verbunden sind. Es ist für einen Fachmann
verständlich,
dass Sonden an Zielsequenzen ohne vollständige Komplementarität binden
können, wobei
die Sondensequenz von der Stringenz der Hybridisierungsbedingungen
abhängt.
Die Sonden werden optional direkt markiert, etwa mit Isotopen, Chromophoren,
Lumiphoren, Chromogenen, oder indirekt markiert, wie etwa mit Biotin,
an das später
ein Streptavidin-Komplex binden kann. Durch Untersuchung hinsichtlich
der Anwesenheit oder Abwesenheit der Sonde kann man die Anwesenheit
oder Abwesenheit der ausgewählten Sequenz
oder Subsequenz nachweisen.
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Der
Begriff "rekombinant", wenn er unter Bezugnahme
beispielsweise auf eine Zelle oder Nukleinsäure, ein Protein oder Vektor
verwendet wird, zeigt an, dass die Zelle, Nukleinsäure, das
Protein oder der Vektor durch das Einbringen einer heterologen Nukleinsäure oder
eines Proteins oder der Veränderung
einer nativen Nukleinsäure
oder eines Proteins modifiziert worden ist, oder das die Zelle von
einer so modifizierten Zelle abstammt. Somit exprimieren beispielsweise
rekombinante Zellen Gene, die in der nativen (nicht rekombinanten) Form
der Zelle nicht zu finden sind, oder sie exprimieren native Gene,
die anderenfalls anormal exprimiert werden, unterexprimiert werden
oder gar nicht exprimiert werden.
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Der
Begriff "heterolog", wenn er unter Bezugnahme
auf Teile einer Nukleinsäure
verwendet wird, zeigt an, dass die Nukleinsäure zwei oder mehrere Subsequenzen
umfasst, die in der Natur nicht in der gleichen Beziehung zueinander
zu finden sind. Beispielsweise wird eine Nukleinsäure normalerweise
rekombinant produziert, wobei sie eine Anordnung von zwei oder mehreren
Sequenzen von nicht verwandten Genen unter Bildung einer neuen funktionellen
Nukleinsäure
aufweist, z. B. einem Promotor aus einer Quelle und eine kodierende
Region aus einer anderen Quelle. Entsprechend bedeutet ein heterologes
Protein, dass das Protein zwei oder mehrere Subsequenzen umfasst,
die in der Natur nicht in der gleichen Beziehung zueinander zu finden
sind (z. B. ein Fusionsprotein).
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Ein "Promotor" wird als eine Anordnung
von Nukleinsäure-Kontrollsequenzen
definiert, welche die Transkription einer Nukleinsäure steuern
bzw. regeln. Wie hierin verwendet, umfasst ein Promotor notwendige Nukleinsäure-Sequenzen nahe der
Startstelle der Transkription, wie etwa im Fall eines Promotors
des Typs Polymerase II ein TATA-Element. Ein Promotor enthält optional
auch distale Enhancer- oder Repressorelemente, die bis zu mehreren
Tausend Basenpaaren von der Startstelle der Transkription entfernt
lokalisiert sein können.
Ein "konstitutiver" Promotor ist ein
Promotor, der unter den meisten Umwelt- und Entwicklungsbedingungen
aktiv ist. Ein "induzierbarer" Promotor ist ein
Promotor, der unter Umwelt- oder Entwicklungsregulation aktiv ist.
Der Begriff "wirksam
verbunden" bezieht
sich auf eine funktionelle Verbindung zwischen einer Nukleinsäure-Expressionskontrollsequenz
(wie etwa einem Promotor oder einer Anordnung von Transkriptionsfaktorbindungsstellen)
und einer zweiten Nukleinsäuresequenz,
worin die Expressionskontrollsequenz die Transkription der Nukleinsäure, die
der zweiten Sequenz entspricht, steuert bzw. kontrolliert.
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Ein "Expressionsvektor" ist ein Nukleinsäurekonstrukt,
das rekombinant oder synthetisch erzeugt wird, mit einer Reihe von
spezifizierten Nukleinsäureelementen,
welche die Transkription einer bestimmten Nukleinsäure in einer
Wirtszelle ermöglichen.
Der Expressionsvektor kann Teil eines Plasmids, eines Virus oder
eines Nukleinsäurefragments
sein. Normalerweise enthält
der Expressionsvektor eine zu transkribierende Nukleinsäure, die
wirksam mit einem Promotor verbunden ist.
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Die
Begriffe "identisch" oder prozentuale "Identität" im Zusammenhang
mit zwei oder mehreren Nukleinsäuren
oder Polypeptid-Sequenzen beziehen sich auf zwei oder mehrere Sequenzen
oder Subsequenzen, die gleich sind oder einen bestimmten Prozentanteil
von Aminosäure-Resten
oder Nukleotiden aufweisen, die gleich sind (d. h. 60% Identität, optional
65%, 70%, 75%, 80%, 85%, 90% oder 95% Identität über eine bestimmte Region),
wenn sie verglichen und über
ein Vergleichsfenster oder eine bestimmte Region hinsichtlich der
maximalen Übereinstimmung
ausgerichtet werden, wie etwa unter Verwendung eines der folgenden
Algorithmen zum Sequenzvergleich oder durch manuelles Ausrichten
und visuelle Überprüfung gemessen.
Solche Sequenzen werden dann als "im Wesentlichen identisch" bezeichnet. Diese
Definition bezieht sich auch auf das Komplement einer Testsequenz.
Optional existiert die Identität über eine
Region, die mindestens etwa 50 Aminosäuren oder Nukleotide lang ist,
oder mehr bevorzugt über
eine Region, die 75 bis 100 Aminosäuren oder Nukleotide lang ist.
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Für einen
Sequenzvergleich dient normalerweise eine Sequenz als eine Referenzsequenz,
mit der die Testsequenzen verglichen werden. Bei Verwendung eines
Algorithmus zum Sequenzvergleich werden Test- und Referenz-Sequenzen
in einen Computer eingegeben, falls nötig, werden die Koordinaten
Subsequenz bestimmt, und es werden die Programmparameter des Sequenzalgorithmus bestimmt.
Es können
standardmäßige Programmparameter
verwendet werden oder es können
alternative Parameter bestimmt werden. Dann berechnet der Algorithmus
zum Sequenzvergleich basierend auf den Programmparametern die prozentualen Sequenzidentitäten der
Testsequenzen bezogen auf die Referenzsequenz.
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Ein "Vergleichsfenster", wie hierin verwendet,
enthält
die Bezugnahme auf ein Segment mit einer beliebigen der Anzahl der
aufeinanderfolgenden Positionen, ausgewählt aus der Gruppe bestehend
aus von 20 bis 600, normalerweise etwa 50 bis etwa 200, normalerweise
etwa 100 bis etwa 150, worin eine Sequenz mit einer Referenzsequenz
mit der gleichen Anzahl an aufeinanderfolgenden Positionen verglichen
werden kann, nachdem die zwei Sequenzen optimal ausgerichtet sind.
Verfahren zur Ausrichtung von Sequenzen für einen Vergleich sind im Fachgebiet
allgemein bekannt. Eine optimale Ausrichtung von Sequenzen für einen
Vergleich kann beispielsweise durchgeführt werden durch den lokalen
Homologie-Algorithmus von Smith und waterman, Adv. Appi. Math. 2:
482 (1981), durch den Algorithmus der Homologieausrichtung von Needleman & Wunsch, J. Mol.
Biol. 48: 443 (1970), durch das Ähnlichkeitssuche-Verfahren
von Pearson & Lipman,
Proc. Natl. Acad. Sci. USA 85: 2444 (1988), durch Computerimplementierungen
dieser Algorithmen (GAP, BESTFIT, FASIA und TFASTA im Wisconsin
Genetics Software Package, Genetics Computer Group, 575 Science
Dr., Madison, WI) oder durch manuelles Ausrichten und visuelle Überprüfung (siehe
z. B. Current Protocols in Molecular Biology (Ausubel et al., Eds.
1995 Supplement)).
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Ein
Beispiel für
einen nützlichen
Algorithmus ist PILEUP. PILEUP erzeugt eine multiple Sequenzausrichtung
aus einer Gruppe von verwandten Sequenzen unter Verwendung von progressiven,
paarweisen Ausrichtungen, um die Beziehung und die prozentuale Sequenzidentität zu zeigen.
Es berechnet auch einen Baum oder ein Dendogramm, das die Cluster
der Beziehungen zeigt, die zur Erzeugung der Ausrichtung verwendet werden.
PILEUP verwendet eine Vereinfachung des progressiven Ausrichtungsverfahrens
von Feng & Doolittle,
J. Mol. Evol. 35: 351–360
(1987). Das verwendete Verfahren ist ähnlich wie das von Higgins & Sharp, CABIOS
5: 151–153
(1989) beschriebene Verfahren. Das Programm kann bis zu 300 Sequenzen
ausrichten, jede mit einer maximalen Länge von 5.000 Nukleotiden oder
Aminosäuren.
Das multiple Ausrichtungsverfahren beginnt mit der paarweisen Ausrichtung
der zwei ähnlichsten
Sequenzen, wobei ein Cluster von zwei ausgerichteten Sequenzen produziert
wird. Dieser Cluster wird dann mit der nächsten am meisten verwandten
Sequenz oder einem Cluster von ausgerichteten Sequenzen ausgerichtet.
Zwei Cluster von Sequenzen werden durch eine einfache Extension
der paarweisen Ausrichtung von zwei einzelnen Sequenzen ausgerichtet.
Die finale Ausrichtung wird durch eine Reihe von progressiven, paarweisen
Ausrichtungen erreicht. Das Programm wird durch die Bestimmung von
speziellen Sequenzen und ihren Aminosäure- oder Nukleotidkoordinaten
für die Regionen
des Sequenzvergleichs und durch Bestimmen der Programmparameter
durchgeführt.
Unter Verwendung von PILEUP wird eine Referenzsequenz mit anderen
Testsequenzen verglichen, um die Beziehung der prozentualen Sequenzidentität unter
Verwendung der folgenden Parameter zu bestimmen: Default Gap Weight
(3,00), Default Gap Lenghth Weight (0,10) und Weighted End Gaps.
PILEUP kann vom GCG Sequenz Analysis Softwarepaket, beispielsweise
Version 7.0 (Devereaux et al., Nuc. Acids Res. 12: 387–395 (1984)) erhalten
werden.
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Ein
anderes Beispiel eines Algorithmus, der für die Bestimmung der prozentualen
Sequenzidentität und
Sequenzähnlichkeit
geeignet ist, sind die BLAST und BLAST 2.0 Algorithmen, welche von
Altschul et al., Nuc. Acids Res. 25: 3389–3402 (1977) bzw. Altschul
et al., J. Mol. Biol. 215: 403–410
(1990) beschrieben werden. Software zum Durchführen von BLAST-Analysen ist öffentlich über das „National
Center for Biotechnology Information" (http://www.ncbi.nlm.nih.gov/) verfügbar. Dieser
Algorithmus betrifft zuerst die Identifizierung von Sequenzpaaren
mit hoher Trefferquote (HSP, „High
Scoring Sequence Pairs")
durch Identifizierung von kurzen Worten der Länge W in der Suchsequenz, die
bei der Ausrichtung mit einem Wort der gleichen Länge in einer Datenbanksequenz
entweder zusammenpassen oder einen positiven Schwellenwert T erfüllen. T
wird als Schwellenwert des Nachbarwortes ("Neighborhood Word Score Threshold") (Altschul et al,
supra) bezeichnet. Diese ersten Treffer bei Nachbarworten fungieren
als Ausgangspunkte für
die Initiierung von Suchen, um längere
HSPs zu finden, welche diese enthalten. Die Worttreffer werden in
beide Richtungen entlang jeder Sequenz ausgedehnt, solange das Ergebnis
der kumulativen Ausrichtung erhöht
werden kann. Kumulative Ergebnisse werden bei Nukleotid-Sequenzen
unter Verwendung der Parameter M (Wert der Belohnung für ein Paar übereinstimmende
Reste, immer > 0)
und N (Wert der Strafe für
nicht übereinstimmende
Reste, immer < 0)
berechnet. Bei Aminosäure-Sequenzen wird eine
Ergebnismatrix verwendet, um das kumulative Ergebnis zu berechnen.
Eine Ausdehnung der Worttreffer in jeder Richtung wird angehalten, wenn:
das kumulative Ergebnis der Ausrichtung um die Größe X von
dem maximal erreichten Wert abfällt,
das kumulative Ergebnis aufgrund der Akkumulierung von einer oder
mehreren negativ-wertigen Ausrichtungen der Reste Richtung Null oder
darunter geht, oder wenn das Ende jeder Sequenz erreicht ist. Die
Parameter W, T und X des BLAST-Algorithmus bestimmen die Sensitivität und die
Geschwindigkeit der Ausrichtung. Das BLASTN-Programm (für Nukleotid-Sequenzen)
verwendet als Standard eine Wortlänge (W) von 11, eine Erwartung
(E) von 10, M = 5, N = –4
und einen Vergleich beider Stränge.
Für Aminosäure-Sequenzen
verwendet das BLASTP-Programm als Standard eine Wortlänge von
3 und eine Erwartung (E) von 10, und die BLOSUM62-Ergebnismatrix
(siehe Henikoff & Henikoff,
Proc. Natl. Acad. Sci. USA 89: 10815 (1989)) Ausrichtungen (B) von
50, eine Erwartung (E) von 10, M = 5, N = –4 und einen Vergleich beider
Stränge.
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Der
BLAST-Algorithmus führt
auch eine statistische Analyse der Ähnlichkeit zwischen zwei Sequenzen
durch (siehe z. B. Karlin & Altschul,
Proc. Natl. Acad. Sci. USA 90: 5873–5787 (1993)). Ein Maß der durch BLAST-Algorithmus
bereitgestellten Ähnlichkeit
ist die kleinste Summenwahrscheinlichkeit (P(N)), die einen Hinweis
auf die Wahrscheinlichkeit bereitstellt, mit der eine Übereinstimmung
zwischen zwei Nukleotid- oder Aminosäure-Sequenzen per Zufall auftreten
wird. Beispielsweise wird eine Nukleinsäure als ähnlich mit einer Referenzsequenz
betrachtet, wenn die kleinste Summenwahrscheinlichkeit in einem
Vergleich der Testnukleinsäure
mit der Referenznukleinsäure
weniger als etwa 0,2, mehr bevorzugt weniger als etwa 0,01 und am meisten
bevorzugt weniger als etwa 0,001 beträgt.
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Ein
Hinweis darauf, dass zwei Nukleinsäure-Sequenzen oder Polypeptide
im Wesentlichen identisch sind, ist der, dass das durch die erste
Nukleinsäure
kodierte Polypeptid immunologisch mit den Antikörpern kreuzreagiert, die gegen
das durch die zweite Nukleinsäure
kodierte Polypeptid gerichtet sind, wie unten beschrieben wird.
Somit ist normalerweise ein Polypeptid im Wesentlichen identisch
mit einem zweiten Polypeptid, wenn sich beispielsweise die zwei
Peptide nur durch konservative Substitutionen unterscheiden. Ein
anderer Hinweis darauf, dass zwei Nukleinsäure-Sequenzen im Wesentlichen
identisch sind, ist der, dass die zwei Moleküle oder ihre Komplemente miteinander
unter stringenten Bedingungen hybridisieren, wie unten beschrieben
wird. Noch ein anderer Hinweis darauf, dass zwei Nukleinsäure-Sequenzen
im Wesentlichen identisch sind, ist der, dass für die Amplifizierung der Sequenz
die gleichen Primer verwendet werden können.
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Der
Begriff "hybridisiert
selektiv (oder spezifisch) mit" bezieht
sich auf die Bindung, das Ausbilden eines Duplex oder die Hybridisierung
eines Moleküls
nur mit einer bestimmten Nukleotid-Sequenz unter stringenten Hybridisierungsbedingungen,
wenn die Sequenz in einem komplexen Gemisch (z. B. zelluläre Gesamt-DNA-
oder RNA oder DNA- oder RNA-Bibliothek) vorliegt.
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Der
Begriff "stringente
Hybridisierungsbedingungen" bezieht
sich auf Bedingungen, unter denen eine Sonde mit ihrer Zielsubsequenz
hybridisiert, normalerweise in einem komplexen Gemisch der Nukleinsäure, jedoch
mit keinen anderen Sequenzen. Stringente Bedingungen sind sequenzabhängig und
sind unter unterschiedlichen Umständen unterschiedlich. Längere Sequenzen
hybridisieren spezifisch bei höheren
Temperaturen. Ein ausführlicher
Leitfaden für
die Hybridisierung von Nukleinsäuren
findet sich in Tijssen, Techniques in Biochemistry and Molecular
Biology-Hybridization with Nucleic Probes, "Overview of principles of hybridization
and the strategy of nucleic acid assays" (1993). Im Allgemeinen werden stringente
Bedingungen so ausgewählt,
dass sie etwa 5 bis 10°C
geringer als der thermische Schmelzpunkt (Tm)
der spezifischen Sequenz bei einem pH mit definierter Ionenstärke sind.
Der Tm ist die Temperatur (bei definierter
Ionenstärke,
pH und Nukleinsäurekonzentration),
bei der 50% der Sonden, die komplementär mit dem Ziel sind, mit der
Zielsequenz im Gleichgewicht hybridisieren (wenn die Zielsequenzen
im Überschuss
vorliegen, sind beim bei Tm, 50% der Sonden
sind im Gleichgewicht besetzt). Stringente Bedingungen sind diejenigen,
bei denen die Salzkonzentration weniger als etwa 1,0 M Natriumion
beträgt,
normalerweise etwa 0,01 bis 1,0 M Natriumionenkonzentration (oder
andere Salze) bei pH 7,0 bis 8,3, und die Temperatur bei kurzen
Sonden (z. B. 10 bis 50 Nukleotide) mindestens etwa 30°C beträgt und bei
langen Sonden (z. B. mehr als 50 Nukleotide) mindestens etwa 60°C beträgt. Stringente
Bedingungen können
auch durch Zugabe von destabilisierenden Agenzien, wie etwa Formamid
erreicht werden. Bei einer selektiven oder spezifischen Hybridisierung
zeigt ein positives Signal mindestens zweifmal den Hintergrund,
optional die 10-fache Hintergrundhybridisierung. Exemplarische stringente Hybridisierungsbedingungen
können
wie folgt sein: 50% Formamid, 5 × SSC und 1% SDS, Inkubation
bei 42°C,
oder 5 × SSC,
1% SDS, Inkubation bei 65°C
mit Waschungen in 0,2 × SSC
und 0,1% SDS bei 65°C. Solche
Waschungen können über 5, 15,
30, 60, 120 oder mehr Minuten durchgeführt werden.
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Nukleinsäuren, welche
unter stringenten Bedingungen nicht miteinander hybridisieren, sind
doch im Wesentlichen identisch, wenn die Polypeptide, welche sie
kodieren, im Wesentlichen identisch sind. Dies tritt beispielsweise
auf, wenn eine Kopie einer Nukleinsäure unter Verwendung der maximalen
durch den genetischen Code erlaubten Degeneration der Kodons erzeugt
wird. In solchen Fällen
hybridisieren die Nukleinsäuren
normalerweise unter moderaten stringenten Hybridisierungsbedingungen.
Exemplarische "moderate
stringente Hybridisierungsbedingungen" umfassen eine Hybridisierung in einem
Puffer mit 40% Formamid, 1 M NaCl, 1% SDS bei 37°C und eine Wäsche in 1 × SSC bei 45°C. Solche
Wäschen
können über 5, 15,
30, 60, 120 oder mehr Minuten durchgeführt werden. Eine positive Hybridisierung
zeigt zumindest den zweifachen Hintergrund. Durchschnittsfachleute
werden schnell erkennen, dass alternative Hybridisierungs- und Waschbedingungen
verwendet werden können,
um Bedingungen ähnlicher
Stringenz bereitzustellen.
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"Antikörper" bezieht sich auf
ein Polypeptid, das ein gerüst
aus einem Immunglobulingen oder von Fragmenten davon umfasst, das
spezifisch an ein Antigen bindet und ein Antigen erkennt. Die anerkannten Immunglobulingene
umfassen die Kappa-, Lambda-, Alpha-, Gamma-, Delta-, Epsilon- und
Mu-Gene der konstanten Region, ebenso wie die unzähligen Immunglobulingene
der variablen Region. Leichte Ketten werden entweder als Kappa oder
Lambda klassifiziert. Schwere Ketten werden als Gamma, Mu, Alpha,
Delta oder Epsilon klassifiziert, die wiederum die Immunglobulinklassen
IgG, IgM, IgA, IgD bzw. IgE definieren.
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Eine
beispielhafte strukturelle Immunglobulin(Antikörper)-einheit umfasst ein Tetramer.
Jedes Tetramer setzt sich aus zwei identischen Paaren von Polypeptidketten
zusammen, wobei jedes Paar eine "leichte" (etwa 25 kDa) und
eine "schwere" Kette (etwa 50–70 kDa)
aufweist. Der N-Terminus jeder Kette definiert eine variable Region
von etwa 100 bis 110 oder mehr Aminosäuren, die hauptsächlich für die Antigenerkennung verantwortlich
sind. Die Bezeichnungen variable leichte Kette (VL)
und variable schwere Kette (VH) beziehen sich
auf diese leichten bzw. schweren Ketten.
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Es
gibt Antikörper
z. B. als intakte Immunglobuline oder als eine Anzahl von gut charakterisierten
Fragmenten, die durch den Verdau mit verschiedenen Peptidasen erzeugt
werden. So verdaut beispielsweise Pepsin einen Antikörper unterhalb
der Disulfidverbindungen in der Gelenkregion unter Erzeugung von
F(ab)'2,
einem Dimer von Fab, das selbst eine über eine Disulfidbindung mit
VH-CHI verbundene
leichte Kette ist. Das F(ab)'2 kann unter milden Bedingungen reduziert
werden, um die Disulfidverbindung in der Gelenkregion aufzubrechen,
wobei das F(ab)'2-Dimer in ein Fab'-Monomer umgewandelt wird. Das Fab'-Monomer ist im Wesentlichen
Fab mit einem Teil der Scharnierregion (siehe Fundamental Immunology
(Paul Editor, 3. Auflage, 1993). Während verschiedene Antikörperfragmente
bezüglich
des Verdaus eines intakten Antikörpers
definiert werden, wird ein Fachmann verstehen, dass solche Fragmente
de novo entweder chemisch oder durch Verwendung einer rekombinanten
DNA-Methodik synthetisiert werden können. So umfasst der Begriff
Antikörper, wie
hierin verwendet, auch Antikörperfragmente,
die entweder durch die Modifikation ganzer Antikörper erzeugt werden, oder diejenigen,
die de novo unter Verwendung rekombinanter DNA-Techniken (z. B.
Einzelketten-Fv) synthetisiert werden oder diejenigen, die unter
Verwendung von Phagendisplay-Bibliotheken identifiziert werden (siehe
z. B. McCafferty et al., Nature 348: 552–554 (1990)).
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Für die Herstellung
von monoklonalen oder polyklonalen Antikörpern kann jedes im Fachgebiet
bekannte Verfahren angewandt werden (siehe z. B. Kohler & Milstein, Nature
256: 495–497
(1975), Kozbor et al., Immunology Today 4: 72 (1983), Cole et al.,
S. 77–96
in Monoclonal Antibodies and Cancer Therapy (1985)). Verfahren für die Herstellung
von Einzelketten-Antikörpern
(
U. S. Patent 4,946,778 )
können
adaptiert werden, um Antikörper
gegen erfindungsgemäße Polypeptide
herzustellen. Es können
auch transgene Mäuse
oder andere Organismen, wie etwa andere Säuger verwendet werden, um humanisierte
Antikörper
zu exprimieren. Alternativ kann eine Phagendisplay-Technologie angewandt
werden, um Antikörper
und heteromere Fab-Fragmente zu identifizieren, die spezifisch an
ausgewählte
Antigene binden (siehe z. B. McCafferty et al., Nature 348: 552–554 (1990),
Marks et al., Biotechnology 10: 779–783 (1992)).
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Ein "chimärer Antikörper" ist ein Antikörpermolekül, worin
(a) die konstante Region oder ein Teil davon verändert, ersetzt oder ausgetauscht
ist, sodass die Antigenbindungsstelle (variable Region) mit einer
konstanten Region einer anderen oder veränderten Klasse, Effektorfunktion
und/oder Spezies, oder mit einem vollkommen verschiedenen Molekül verbunden
ist, das dem chimären
Antikörper
neue Eigenschaften verleiht, beispielsweise einem Enzym, Toxin,
Hormon, Wachstumsfaktor, Wirkstoff usw., oder (b) die variable Region oder
ein Teil davon verändert,
ersetzt oder durch eine variable Region ausgetauscht ist, die eine
andere oder veränderte
Antigenspezifität
aufweist.
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Ein "Anti-IRAK-4"-Antikörper ist
ein Antikörper
oder Antikörperfragment,
welcher bzw. welches spezifisch an ein durch das IRAK-4-Gen, cDNA
oder eine Subsequenz davon kodiertes Polypeptid bindet.
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Der
Begriff "Immunoassay" ist ein Assay, bei
welchem ein Antikörper
für die
spezifische Bindung eines Antigens verwendet wird. Der Immunoassay
ist durch die Verwendung von spezifischen Bindungseigenschaften
eines bestimmten Antikörpers
charakterisiert, um das Antigen zu isolieren, anzusteuern und/oder
zu quantifizieren.
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Der
Begriff "bindet
spezifisch (oder selektiv)" an
einen Antikörper
oder „zeigt
eine spezifische (oder selektive) Immunreaktion mit" bezieht sich bei
einem Verweis auf ein Protein oder Peptid auf eine Bindungsreaktion,
die für
die Anwesenheit des Proteins in einer heterogenen Population von
Proteinen und anderen biologischen Substanzen maßgeblich ist. So binden unter
bestimmten Immunoassay-Bedingungen die spezifischen Antikörper an
ein bestimmtes Protein mit mindestens dem zweifachen Hintergrund,
und binden nicht wesentlich in einer signifikanten Menge an andere
Proteine, die in der Probe vorliegen. Eine spezifische Bindung an
einen Antikörper
unter solchen Bedingungen kann einen Antikörper erfordern, der hinsichtlich
der Spezifität für ein bestimmtes
Protein ausgewählt
wird. Beispielsweise können
polyklonale Antikörper
gegen ein IRAK-4-Polypeptid von spezifischen Spezies, wie etwa Ratte,
Maus oder Mensch ausgewählt
werden, um nur diejenigen polyklonalen Antikörper auszuwählen, die spezifisch mit dem
IRAK-4-Protein immunreaktiv sind und nicht mit anderen Proteinen,
mit Ausnahme von polymorphen Varianten oder Allelen des IRAK-4-Proteins. Diese
Selektion kann durch Abziehen der Antikörper, die mit IRAK-4-Molekülen von
anderen Spezies kreuzreagieren, erreicht werden. Für die Selektion
von Antikörpern,
die spezifisch mit einem bestimmten Protein immunreagieren, kann
eine Vielzahl von Immunoassay-Formaten verwendet werden. Beispielsweise
werden Festphasen-ELISA-Immunoassays routinemäßig verwendet, um Antikörper auszuwählen, die
spezifisch mit einem Protein immunreagieren (siehe z. B. Harlow & Lane, Antibodies,
A Laborstory Manual (1988) für
eine Beschreibung von Immunoassay-Formaten und Bedingungen, die
zur Bestimmung einer spezifischen Immunreaktivität verwendet werden können). Normalerweise
stellt eine spezifische oder selektive Reaktion mindestens das zweifache
Hintergrundsignal oder Rauschen dar, und normalerweise mehr als
10- bis 100-mal den Hintergrund.
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Der
Begriff "assoziiert
selektiv mit" bezieht
sich auf die Fähigkeit
einer Nukleinsäure,
mit einer anderen, wie oben definiert wurde, "selektiv zu hybridisieren", oder auf die Fähigkeit
eines Antikörpers,
an ein Protein "selektiv
(oder spezifisch) zu binden",
wie oben definiert wurde.
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Mit "Wirtszelle" ist eine Zelle gemeint,
die einen Expressionsvektor enthält
und die Replikation oder Expression des Expressionsvektors unterstützt. Wirtszellen
können
prokaryotische Zellen, wie etwa E. coli, oder eukaryotische Zellen
sein, wie etwa Hefe-, Insekten-, Amphibien- oder Säugerzellen,
wie etwa CHO, HeLa und ähnliche,
beispielsweise kultivierte Zellen, Explantate und Zellen in vivo.
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III. Manipulation und Nachweis von IRAK-4-Nukleinsäuren
-
In
zahlreichen Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung werden Nukleinsäuren verwendet, die ein IRAK-4-Polypeptid
kodieren, einschließlich
ein Volllängen-IRAK-4-Protein
oder ein beliebiges Derivat, eine Variante, ein Homologes oder Fragment
davon. Solche Nukleinsäuren
sind für
eine beliebige aus einer Anzahl von Anwendungen verwendbar, einschließlich der
Herstellung eines IRAK-4-Proteins,
für diagnostische
Assays, für
therapeutische Applikationen, für
IRAK-4-spezifische
Sonden, für
Assays für
IRAK-4-bindende und/oder modulierende Verbindungen, für die Identifizierung
und/oder Isolierung von IRAK-4-Homologen von anderen Spezies und
für andere
Anwendungen.
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A. Allgemeine rekombinante DNA-Methoden
-
Zahlreiche
Anwendungen der vorliegenden Erfindung betreffen die Klonierung,
Synthese, Erhaltung, Mutagenese und andere Manipulationen von Nukleinsäure-Sequenzen,
die unter Verwendung von Routineverfahren auf dem Gebiet der rekombinanten
Genetik durchgeführt
werden können.
Grundlagentexte für
die Offenbarung der allgemeinen Verfahren für die Verwendung in dieser
Erfindung umfassen Sambrook et al., Molecular Cloning. A Laborstory
Manual (2. Ed. 1989), Kriegler, Gene Transfer and Expression: A
Laborstory Manual (1990) und Current Protocols in Molecular Biology
(Ausubel et al., Ed., 1994)).
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Bei
Nukleinsäuren
sind die Größen entweder
in Kilobasen (kb) oder Basenpaaren (bp) angegeben. Dies sind Schätzungen,
die von einer Agarose- oder Acrylamid-Gelelektrophorese stammen,
von sequenzierten Nukleinsäuren
oder von publizierten DNA-Sequenzen. Bei Proteinen sind die Größen in Kilodalton
(kDa) oder als Anzahl der Aminosäurereste
angegeben. Proteingrößen werden
von einer Gelelektrophorese, von sequenzierten Proteinen, von abgeleiteten
Aminosäure-Sequenzen oder von
publizierten Protein-Sequenzen abgeschätzt.
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Oligonukleotide,
die nicht kommerziell erhältlich
sind, können
nach dem Festphasen-Phosphoramididtriester-Verfahren chemisch synthetisiert
werden, das zuerst von Beaucage & Caruthers,
Tetrahedron Letts. 22: 1859–1862
(1981) beschrieben wurde, unter Verwendung eines automatisierten
Syntheseapparats, wie von Van Devanter et al., Nucleic Acids Res.
12: 6159–6168
(1984) beschrieben wird. Die Reinigung von Oligonukleotiden erfolgt
entweder durch eine native Acrylamid-Gelelektrophorese oder durch Anionenaustausch-HPLC,
wie von Pearson & Reanier,
J. Chrom. 255: 137–149
(1983) beschrieben wird.
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Die
Sequenz der klonierten Gene und synthetischen Oligonukleotide kann
nach der Klonierung beispielsweise unter Verwendung des Kettenterminationsverfahrens
für die
Sequenzierung von doppelsträngigen Templates
von Wallace et al., Gene 16: 21–26
(1981) verifiziert werden.
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B. Isolierung und Nachweis von IRAK-4-Nukleotid-Sequenzen
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In
zahlreichen Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung werden IRAK-4-Nukleinsäuren unter Verwendung rekombinanter
Verfahren isoliert und kloniert. Solche Ausführungsformen werden beispielsweise verwendet,
um IRAK-4-Polynukleotide
für die
Proteinexpression zu isolieren oder während der Erzeugung von Varianten,
Derivaten, Expressionskassetten oder anderen Sequenzen, die von
IRAK-4 stammen, um die IRAK-4-Genexpression zu überwachen, für die Isolierung
oder den Nachweis von IRAK-4-Sequenzen in unterschiedlichen Spezies,
für diagnostische
Zwecke bei einem Patienten, d. h. zum Nachweis von Mutationen in
IRAK-4 oder zum Genotypisieren und/oder für forensische Anwendungen.
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Oft
werden die Nukleinsäure-Sequenzen,
die IRAK-4-Proteine kodieren und verwandte Nukleinsäure-Sequenzhomologe
aus cDNA und genomischen DNA-Bibliotheken
durch Hybridisierung mit Sonden kloniert, oder unter Verwendung
von Amplikationsverfahren mit Oligonukleotidprimern isoliert. Beispielsweise werden
IRAK-4-Sequenzen normalerweise aus Bibliotheken von Säugernukleinsäure (genomisch
oder cDNA) durch Hybridisierung mit einer Nukleinsäuresonde
isoliert, deren Sequenz kann aus SEQ ID NO:2 oder 4 entnommen werden,
oder unter Verwendung von Primern amplifiziert, die SEQ ID NO:5
und 6 umfassen. Ein geeignetes biologisches Material, aus dem RNA
und cDNA für
IRAK-4 isoliert werden kann, ist beispielsweise Thymus, Milz, Niere,
Plazenta, Lunge, Leber, Niere, Pankreas, Prostata, Hoden, Ovar,
Dünndarm,
Colon, Lymphknoten und Tonsillen.
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Amplifikationsverfahren
unter Verwendung von Primern können
auch angewandt werden, um IRAK-4-Sequenzen aus DNA oder RNA zu amplifizieren
und zu isolieren (siehe z. B. Dieffenbach & Dveksler, PCR Primer: A Laborstory
Manual (1995)). Beispielsweise können
Primer verwendet werden, um entweder die Volllängensequenz oder eine Sonde
oder von ein bis mehrere Hundert Nukleotide zu amplifizieren (beispielsweise
unter Verwendung der als SEQ ID NO:5 und 6 gezeigten Primer), die
dann zum Screening einer Säugerbibliothek
für Volllängen-IRAK-4-Klone verwendet
wird.
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Nukleinsäuren, die
IRAK-4-Polypeptide kodieren, können
auch aus Expressionsbibliotheken unter Verwendung von Antikörpern als
Sonden isoliert werden. Solche polyklonalen oder monoklonalen Antikörper können unter
Verwendung der Sequenz von SEQ ID NO:1 oder 3 oder Derivaten oder
Fragmenten davon hergestellt bzw. erhalten werden.
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Polymorphe
Varianten, Allele und Interspezieshomologe, die im Wesentlichen
mit einem IRAK-4-Gen identisch sind, können unter Verwendung von IRAK-4-Nukleinsäuresonden
und Oligonukleotiden unter stringenten Hybridisierungsbedingungen
durch Screening von Bibliotheken isoliert werden. Alternativ können Expressionsbibliotheken
verwendet werden, um polymorphe Varianten, Allele und Interspezieshomologe
von IRAK-4 zu klonieren, durch den immunologischen Nachweis exprimierter
Homologe mit einem Antiserum oder mit gereinigten Antikörpern, die
gegen ein IRAK-4-Polypeptid hergestellt werden, das auch das IRAK-4-Homologe
erkennt und selektiv daran bindet.
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Entfernter
verwandte IRAK-4-Homologe können
unter Verwendung eines beliebigen aus einer Vielzahl von allgemein
bekannten Verfahren identifiziert werden, einschließlich Hybridisieren
einer IRAK-4-Sonde mit einer genomischen oder cDNA-Bibliothek unter
Verwendung von moderat stringenten Bedingungen oder unter niedrig
stringenten Bedingungen. Ein entferntes Homologes kann auch aus
einer Nukleinsäurenbibliothek
unter Verwendung eines Sets degenerierter Primer amplifiziert werden,
d. h. Primer, die alle möglichen
Kodons enthalten, die eine bestimmte Aminosäure-Sequenz kodieren, insbesondere
auf Basis eines hoch konservierten Aminosäureabschnitts. Solche Primer
sind Fachleuten allgemein bekannt und es sind zahlreiche Programme
für das
Design degenerierter Primer erhältlich,
beispielsweise im Internet.
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Um
eine cDNA-Bibliothek herzustellen, sollte man eine Quelle auswählen, die
reich ist an IRAK-4-mRNA, z. B. Zellen, die aus Thymus, Milz, Niere,
Plazenta, Lunge, Leber, Niere, Pankreas, Prostata, Hoden, Ovar,
Dünndarm,
Colon, Lymphknoten oder Transillen isoliert werden. Die mRNA wird
dann unter Verwendung reverser Transkriptase zu cDNA, in einen rekombinanten
Vektor ligiert und für
die Vermehrung, das Screening und die Klonierung in einen rekombinanten
Wirt transfiziert. Verfahren zum Herstellen und Screening von cDNA-Bibliotheken
sind allgemein bekannt (siehe z. B. Gubler & Hoffman, Gene 25: 263–269 (1983), Sambrook
et al., oben, Ausubel et al., oben).
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Für eine genomische
Bibliothek wird die DNA aus dem Gewebe oder den Zellen extrahiert
und entweder mechanisch durch Scherung zerkleinert oder enzymatisch
verdaut, um Fragmente von etwa 12–20 kb zu erhalten. Die Fragmente
werden dann durch eine Gradienten-Zentrifugation von unerwünschten
Größen getrennt
und werden in Bakteriophagen Lambda-Vektoren konstruiert. Diese
Vektoren und Phagen werden in vitro verpackt. Rekombinante Phagen
werden durch Plaquehybridisierung analysiert, wie von Genton & Davis, Science
196: 108–182
(1977) beschrieben wird. Eine Koloniehybridisierung wird durchgeführt, wie
allgemein in Grunstein et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA, 72: 3961–3965 (1975)
beschrieben.
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Ein
alternatives Verfahren zur Isolierung einer IRAK-4-Nukleinsäure und
Homologen davon kombiniert die Verwendung von synthetischen Oligonukleotidprimern
und die Amplifikation eines RNA- oder DNA-Templates (siehe z. B.
U. S. Patent Nr. 4,683,195 und
4,683,202 ; PCR Protocols:
A Guide to Methods and Applications (Innis et al., Eds. 1990)).
Es können
Verfahren wie etwa eine Polymerase-Kettenreaktion (PCR) und eine Ligase-Kettenreaktion
(LCR) angewandt werden, um Nukleinsäure-Sequenzen von IRAK-4-Genen
direkt aus mRNA, aus cDNA, aus genomischen Bibliotheken oder cDNA-Bibliotheken
zu amplifizieren. Degenerierte Oligonukleotide können unter Verwendung der hierin
bereitgestellten Sequenzen so gestaltet werden, dass sie IRAK-4-Homologe
amplifizieren. In die Primer können
Restriktionsendonuklease-Stellen eingefügt werden. Die Polymerase-Kettenreaktion oder
andere in vitro-Amplifikationsverfahren können auch nützlich sein, beispielsweise
für die
Klonierung von Nukleinsäure-Sequenzen,
welche die zu exprimierenden Proteine kodieren, zur Herstellung
von Nukleinsäuren
zur Verwendung als Sonden zum Nachweis der Vorliegens von IRAK-4-kodierender
mRNA in physiologischen Proben, für die Nukleinsäure-Sequenzierung
oder für
andere Zwecke. Durch die PCR-Reaktion amplifizierte Gene können aus
Agarosegelen gereingt und in einen geeigneten Vektor kloniert werden.
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Synthetische
Oligonukleotide können
verwendet werden, um rekombinante IRAK-4-Gene für die Verwendung als Sonden
oder für
die Proteinexpression zu konstruieren. Dieses Verfahren wird durchgeführt unter Verwendung
einer Reihe von überlappenden
Oligonukleotiden, normalerweise 40–120 bp lang, die sowohl den Sense-Strang
als auch den Antisense-Strang des Gens repräsentieren. Diese DNA-Fragmente werden
dann einem Annealing unterzogen, ligiert und kloniert. Alternativ
können
Amplifikationsverfahren mit genauen Primern angewandt werden, um
eine spezifische Subsequenz der IRAK-4-Nukleinsäure zu amplifizieren. Die spezifische
Subsequenz wird dann in einen Expressionsvektor ligiert.
-
Die
Nukleinsäure,
die ein IRAK-4-Polypeptid kodiert, wird normalerweise vor der Transformation
in prokaryotische oder eukaryotische Zellen für eine Replikation und/oder
Expression in Zwischenvektoren kloniert. Diese Zwischenvektoren
sind normalerweise prokaryotische Vektoren, z. B. Plasmide, oder
Shuttlevektoren. Vektoren, Zellen und Transfektionsverfahren sind
Fachleuten allgemein bekannt und werden z. B. in Ausubel oder in
Sambrook beschrieben, beide oben.
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Optional
werden Nukleinsäuren
verwendet, die chimäre
Proteine kodieren, umfassend ein IRAK-4-Polypeptid oder Domänen davon,
in Kombination mit einem heterologen Polypeptid oder Polypeptiden.
Beispielsweise kann eine Domäne,
wie etwa eine N-terminale "Todes"-Domäne, eine
zentrale Kinase-Domäne
oder eine beliebige der 12 konservierten Kinase-Domänen kovalent
mit einem heterologen Protein verbunden werden, wie etwa einer heterologen
Transmembran-Domäne
oder einer heterologen extrazellulären Domäne. Andere heterologe Proteine
der Wahl umfassen z. B. Luciferase, GFP ("Green Fluorescent Protein") und β-gal, wobei
jedes davon im Fachgebiet allgemein bekannt ist.
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In
bestimmten Ausführungsformen
werden IRAK-4-Polynukleotide unter Verwendung von Hybridisierungs-basierten
Verfahren nachgewiesen, um beispielsweise IRAK-4-RNA-Mengen zu bestimmen
oder um bestimmte DNA-Sequenzen nachzuweisen, beispielsweise für eine Genotypisierung
oder für
forensische Anwendungen. Die Genexpression von IRAK-4 kann beispielsweise
durch Verfahren analysiert werden, die im Stand der Technik bekannt
sind, beispielsweise durch Northern Blotting, reverse Transkription
und Amplifikation von mRNA, Dot Blotting, in situ-Hybridisierung,
RNase Protection, Sondierung von DNA-Mikrochip-Arrays und dergleichen.
In einer anderen Ausführungsform
wird eine Analysetechnologie mit hochdichten Oligonukleotiden (z.
B. GeneChipTM) verwendet, um homologe und
polymorphe Varianten von IRAK-4 zu identifizieren, oder um die Mengen
an IRAK-4-mRNA zu
beobachten. Für
den Fall, dass ein Homologes mit einer bekannten Krankheit verbunden
ist, können
diese mit einem GeneChipTM als diagnostisches
Werkzeug beim Nachweis der Krankheit in einer biologischen Probe
verwendet werden, siehe z. B. Gunthand et al., AIDS Res. Hum. Retroviruses
14: 869–876
(1998); Kozal et al., Nat. Med. 2: 753–759 (1996), Matson et al.,
Anal. Biochem. 224: 110–106
(1995), Lockhart et al., Nat. Biotechnol. 14: 1675–1680 (1996),
Gingeras et al., Genome Res. 8: 435–448 (1998), Hacia et al.,
Nucleic Acids Res. 26: 3865–2755
(1998).
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Bei
bestimmten Anwendungen wird eine IRAK-4-Nukleinsäure-Sequenz (beispielsweise
DNA) nachgewiesen, beispielsweise für diagnostische und forensische
Anwendungen. Ein IRAK-4-Allel kann bei einem Säuger beispielsweise unter Verwendung
der Southern Blot-Hybridisierung nachgewiesen werden, d. h. durch Isolieren
genomischer DNA, Durchführen
eines Restriktionsverdaus mit der isolierten DNA, elektrophoretische Trennung
der Restriktionsfragmente, z. B. in einem Agarosegel, und Übertragen
der aufgetrennten DNA auf eine Membran und Sondieren mit einer spezifischen,
markierten Sequenz. Southern Blotting ist Fachleuten allgemein bekannt
und wird in zahlreichen Quellen gelehrt, einschließlich Ausubel
et al. und Sambrook et al.
-
In
anderen Ausführungsformen,
z. B. für
den Nachweis von gewebespezifischen oder zeitlichen Mustern der
Genexpression, wird ein IRAK-4-Polynukleotid
unter Verwendung einer in situ-Hybridisierung nachgewiesen. Bei
einer in situ-Hybridisierung wird die Zielnukleinsäure von
ihrer zellulären
Umgebung befreit, sodass sie für
eine Hybridisierung innerhalb der Zelle verfügbar ist, während die zelluläre Morphologie
für eine nachfolgende
Interpretation und Analyse erhalten wird. Die folgenden Artikel
stellen einen Überblick
des Fachgebiets der in situ-Hybridisierung
bereit: Singer et al., Biotechniques 4: 230–250 (1986); Haase et al.,
Methods in Virology, Vol. VII, S. 189–226 (1984), und Nucleic Acid
Hybridization: A Practical Approach (Hames et al., Eds. 1987).
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C. Expression in Prokaryoten und Eukaroyten
-
Oft
wird eine klonierte IRAK-4-Sequenz in einer prokaryotischen oder
eukaryotischen Zelle exprimiert, um eine Expression zu erhalten,
d. h. eine Produktion der kodierten mRNA oder des Proteins. In zahlreichen Ausführungsformen
wird beispielsweise ein IRAK-4-Polynukleotid in eine Zelle eingebracht,
um das Ausmaß der
IRAK-4-Aktivität
in der Zelle zu modulieren, und dabei das Ausmaß der IL-1-, IL-18- oder LPS-Signaltransduktion
in den Zellen eines Patienten zu modulieren. Um die Expression eines
klonierten Gens oder einer Nukleinsäure, wie etwa einer cDNA, die
ein IRAK-4-Polypeptid kodiert, auf hohem Niveau zu erhalten, wird
normalerweise eine IRAK-4-Sequenz in einen Expressionsvektor subkloniert,
der einen starken Promotor zur Regelung bzw. Steuerung der Transkription,
einen Transkriptions/Translations-Terminator und, falls die Nukleinsäure ein
Protein kodiert, eine Ribosomenbindungsstelle für den Beginn der Translation
enthält.
Geeignete bakterielle Promotoren sind im Fachgebiet allgemein bekannt
und werden z. B. in Sambrook et al. und Ausubel et al. beschrieben.
Bakterielle Expressionssysteme für
die Expression des IRAK-4-Proteins sind beispielsweise erhältlich in
E. coli, Bacillus sp. und Salmonella (Palva et al., Gene 22: 229–235 (1983),
Mosbach et al., Nature 302: 543–545
(1983). Kits für
solche Expressionssysteme sind kommerziell erhältlich. Eukaryotische Expressionssysteme
für Säugerzellen,
Hefe- und Insektenzellen sind im Fachgebiet allgemein bekannt und sind
ebenso kommerziell erhältlich.
In einer Ausführungsform
ist der eukaryotische Expressionsvektor ein adenoviraler Vektor,
ein adenoassoziierter Vektor oder ein retroviraler Vektor.
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Bei
therapeutischen Anwendungen werden IRAK-4-Nukleinsäuren in
vitro, in vivo oder ex vivo unter Verwendung eines beliebigen aus
einer großen
Anzahl von Verfahren in eine Zelle eingebracht, einschließlich, aber
nicht beschränkt
auf eine Infektion mit viralen Vektoren, Verfahren auf Basis von
Liposomen, einer biolistischen Partikelbeschleunigung (der Gene
Gun) und der Injektion nackter DNA. Solche therapeutisch verwendbaren
Nukleinsäuren
umfassen, sind aber nicht beschränkt
auf kodierende Sequenzen für
Volllängen-IRAK-4, kodierende
Sequenzen für
ein IRAK-4-Fragment,
eine Domäne,
ein Derivat oder eine Variante, IRAK-4-Antisense-Sequenzen und IRAK-4-Ribozyme. Normalerweise
werden solche Sequenzen wirksam mit einem Promotor verbunden, aber
in zahlreichen Anwendungen wird eine Nukleinsäure einer Zelle zugeführt, die
selbst direkt therapeutisch wirksam ist, z. B. bestimmte Antisense-
oder Ribozym-Moleküle.
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Der
für die
Steuerung der Expression einer heterologen Nukleinsäure verwendete
Promotor hängt
von der bestimmten Anwendung ab. Der Promotor wird optional in der
gleichen Distanz von der heterologen Transkriptionsstartstelle positioniert
wie die Distanz zur Transkriptionsstartstelle in seiner natürlichen
Umgebung. Wie im Fachgebiet bekannt ist, kann jedoch ohne Verlust
der Promotorfunktion in dieser Distanz eine erhebliche Variation
eingestellt werden.
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Neben
dem Promotor enthält
der Expressionsvektor normalerweise eine Transkriptionseinheit oder Expressionskassette,
die alle zusätzlichen
Elemente enthält,
die für
die Expression der IRAK-4 kodierenden Nukleinsäure in den Wirtszellen erforderlich
sind. Eine typische Expressionskassette enthält somit einen wirksam mit
der Nukleinsäuresequenz,
die ein IRAK-4-Polypeptid kodiert, verbundenen Promotor, und Signale,
die für
eine effiziente Polyadenylierung des Transkripts erforderlich sind,
Ribosomenbindungsstellen und eine Translationstermination. Die Nukleinsäuresequenz,
die ein IRAK-4-Polypeptid kodiert, kann mit einer abspaltbaren Signalpeptidsequenz
verbunden sein, um die Sekretion des kodierten Proteins durch die
transfiizierte Zelle zu fördern.
Solche Signalpeptide umfassen unter anderem die Signalpeptide des
Gewebsplasminogenaktivators, Insulin und des Nervenwachstumsfaktors,
und die juvenile Hormonesterase von Heliothis virescens. Weitere
Elemente der Kassette können
Enhancer enthalten und, falls genomische DNA als das Strukturgen
verwendet wird, Introns mit funktionalen Splice-Donor- und Akzeptorstellen.
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Neben
einer Promotorsequenz sollte die Expressionskassette auch eine Transkriptionsterminations-Region
stromabwärts
des Strukturgens enthalten, um eine effiziente Termination zu ermöglichen.
Die Terminationsregion kann aus dem gleichen Gen wie die Promotorsequenz
erhalten werden, oder kann aus unterschiedlichen Genen erhalten
werden.
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Der
für den
Transport der genetischen Information in die Zelle verwendete Expressionsvektor
ist nicht besonders entscheidend. Es kann ein beliebiger der konventionellen
Vektoren verwendet werden, die für
die Expression in eukaryotischen und prokaryotischen Zellen verwendet
werden. Standardvektoren für
eine bakterielle Expression umfassen Plasmide wie etwa Plasmide
auf Basis von pBR322, pSKF, pET23D und Fusionsexpressionssysteme,
wie etwa GST und LacZ. Es können
auch Epitop-Tags an rekombinante Proteine angefügt werden, um zweckmäßige Isolierungsverfahren
zu ermöglichen,
z. B. c-myc, HA-Tag, 6-His-Tag, Maltosebindungsprotein, VSV-G-Tag,
Anti-DYKDDDDK-Tag oder eine beliebiges derartiges Tag, wobei Fachleuten eine
große
Anzahl davon gut bekannt sind.
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Expressionsvektoren
mit regulatorischen Elementen von eukaryotischen Viren werden normalerweise in
eukaryotischen Expressionsvektoren verwendet, z. B. SV40-Vektoren,
Papilloma-Virus-Vektoren und vom Epstein-Barr-Virus stammende Vektoren.
Andere beispielhafte eukaryotische Vektoren umfassen pMSG, pAV009/A+, pMTO10/A+, pMAMneo-5,
Baculovirus pDSVE und jeden anderen Vektor, der eine Expression
von Proteinen unter der Steuerung des CMV-Promotors, SV40-Early-Promotors,
SV40-Late-Promotors, Metallothionein-Promotors, des Maus-Mammatumorvirus-Promotors,
Rous-Sarkom-Virus-Promotors, Polyhedrin-Promotors oder anderen Promotoren
ermöglicht,
die sich für
eine Expression in eukaryotischen Zellen als wirksam erwiesen haben.
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Einige
Expressionssysteme weisen Marker auf, die eine Genamplifikation
ermöglichen,
wie etwa Neomycin, Thymidinkinase, Hygromycin B Phosphotransferase
und Dihydrofolatreduktase. Alternativ sind auch Expressionssysteme
mit hoher Ausbeute geeignet, die keine Genamplifikation einbeziehen,
wie etwa die Verwendung eines Baculovirus-Vektors in Insektenzellen,
mit einer Sequenz, die ein IRAK-4-Polypeptid kodiert, unter der
Steuerung des Polyhedrin-Promotors oder anderen starken Baculovirus-Promotoren.
-
Die
Elemente, die normalerweise in Expressionsvektoren enthalten sind,
umfassen auch ein Replikon, das in E. coli funktioniert, ein Gen,
das eine Antibiotikaresistenz kodiert, um die Selektion von Bakterien
zu ermöglichen,
die rekombinante Plasmide in sich tragen, und einmalige Restriktionsstellen
in unwesentlichen Regionen des Plasmids, um die Insertion von eukaryotischen
Sequenzen zu ermöglichen.
Das spezielle ausgewählte
Antibiotika-Resistenzgen ist nicht entscheidend, jedes der zahlreichen,
im Fachgebiet bekannten Resistenzgene ist geeignet. Die prokaryotischen
Sequenzen werden optional so ausgewählt, dass sie die Replikation
der DNA in eukaryotischen Zellen nicht stören, falls dies erforderlich
ist.
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Es
werden Standard-Transfektionsverfahren verwendet, um bakterielle,
Säuger-,
Hefe- oder Insektenzelllinien zu erzeugen, die große Mengen
eines IRAK-4-Proteins
exprimieren, das dann unter Verwendung von Standardverfahren gereinigt
wird (siehe z. B. Colley et al., J. Biol. Chem. 264: 17619–17622 (1989),
Guide to Protein Purification, in Methods in Enzymology, Vol. 182
(Deutscher, Ed. 1990)). Die Transformation von eukaryotischen und
prokaryotischen Zellen wird unter Verwendung von Standardverfahren
durchgeführt
(siehe z. B. Morrison, J. Bact. 132: 349–351 (1977), Clark-Curtiss & Curtiss, Methods
in Enzymology 101: 347–362
(Wu et al., Ed. 1983).
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Für das Einbringen
des Expressionsvektors kann ein beliebiges der allgemein bekannten
Verfahren zum Einbringen von fremden Nukleotid-Sequenzen in Wirtszellen
verwendet werden. Diese umfassen die Verwendung von Reagenzien,
wie etwa Superfect (Qiagen), Liposomen, Calciumphosphat-Transfektion,
Polybren, Protoplastenfusion, Elektroporation, Mikroinjektion, Plasmidvektoren,
virale Vektoren, biolistische Partikelbeschleunigung (die Gene Gun)
oder ein beliebiges der anderen allgemein bekannten Verfahren zum
Einbringen klonierter genomischer DNA, cDNA, synthetischer DNA oder
von anderem fremden genetischen Material in eine Wirtszelle (siehe
z. B. Sambrook et al., oben). Es ist nur notwendig, dass das bestimmte
verwendete Verfahren zur Genmanipulation mindestens ein Gen in die
Wirtszelle, die ein IRAK-4-Gen exprimieren kann, erfolgreich einbringen
kann.
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Nachdem
der Expressionsvektor in die Zellen eingebracht wurde, werden die
transfizierten Zellen unter Bedingungen kultiviert, welche die Expression
des IRAK-4-Polypeptids begünstigen,
das unter Verwendung der unten beschriebenen Standardverfahren aus
der Kultur gewonnen wird. Verfahren zur Kultivierung von prokaryotischen
und eukaryotischen Zellen sind allgemein bekannt und werden z. B.
in Ausubel et al., Sambrook et al. und Freshney, Culture of Animal
Cells, 3. Ed., (1993), Eine Wiley-Liss Publikation, gelehrt.
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IV. Reinigung von IRAK-4-Polypeptiden
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Entweder
natürlich
vorkommende oder rekombinante IRAK-4-Polypeptide können für eine Verwendung
in funktionellen Assays, Bindungsassays, diagnostischen Assays und
anderen Anwendungen gereinigt werden. Optional werden rekombinante
IRAK-4-Polypeptide gereinigt. Natürlich vorkommende IRAK-4-Polypeptide werden
beispielsweise aus Säugergewebe,
wie etwa Thymus, Milz, Niere, Plazenta, Lunge, Leber, Niere, Pankreas,
Prostata, Hoden, Ovar, Dünndarm,
Colon, Lymphknoten und Tonsillen gereinigt, oder aus einer beliebigen
anderen Quelle eines IRAK-4-Homologen. Rekombinante IRAK-4-Polypeptide
werden aus einem beliebigen geeigneten bakteriellen oder eukaryotischen
Expressionssystem gereinigt, z. B. aus CHO-Zellen oder Insektenzellen.
-
IRAK-4-Proteine
können
durch Standardverfahren bis zu einer wesentlichen Reinheit gereinigt
werden, einschließlich
einer selektiven Präzipitation
mit solchen Substanzen wie Ammoniumsulfat, einer Säulenchromatographie,
Immunreinigungsverfahren und anderen Verfahren (siehe z. B. Scopes,
Protein, Purification: Principles and Practice (1982),
U.S. Patent Nr. 4,673,641 , Ausubel
et al., oben, und Sambrook et al., oben).
-
Wenn
ein rekombinantes IRAK-4-Polypeptid gereinigt wird, kann eine Vielzahl
von Verfahren angewandt werden. Beispielsweise können Proteine mit etablierten
molekularen Adhäsionseigenschaften
reversibel mit dem IRAK-4-Polypeptid
fusioniert werden. Mit dem geeigneten Liganden kann ein IRAK-4-Polypeptid selektiv
an eine Reinigungssäule
adsorbiert werden und dann von der Säule in einer relativ reinen
Form abgelöst
werden. Das fusionierte Protein wird dann durch enzymatische Aktivität entfernt.
IRAK-4-Proteine können auch
unter Verwendung von Immunaffinitätssäulen gereinigt werden.
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A. Reinigung von IRAK-4-Protein aus rekombinanten
Zellen
-
Rekombinante
Proteine werden durch transformierte Bakterien oder eukaryotische
Zellen, wie etwa CHO-Zellen oder Insektenzellen, in großen Mengen
exprimiert, normalerweise nach der Induktion eines Promotors, jedoch
kann die Expression konstitutiv sein. Die Promotorinduktion mit
IPTG ist ein Beispiel eines induzierbaren Promotorsystems. Zellen
werden nach Standardverfahren des Fachgebiets angezogen. Für die Isolierung
von Protein werden frische oder gefrorene Zellen verwendet.
-
In
Bakterien exprimierte Proteine können
unlösliche
Aggregate ("Einschlusskörper") bilden. Für die Reinigung
von IRAK-4-Einschlusskörpern
sind mehrere Protokolle geeignet. Beispielsweise beeinhaltet die Reinigung
von Einschlusskörpern
normalerweise die Extraktion, Trennung und/oder Reinigung von Einschlusskörpern durch
Aufbrechen der Bakterienzellen, z. B. durch Inkubation in einem
Puffer mit 50 mM TRIS/HCl pH 7,5, 50 mM NaCl, 5 mM MgCl2,
1 mM DTT, 0,1 mM ATP und 1 mM PMSF. Die Zellsuspension kann unter
Verwendung von 2–3
Passagen durch eine French Press lysiert werden, unter Verwendung
eines Polytrons (Brinkman Instruments) homogenisiert werden oder
auf Eis beschallt werden. Alternative Verfahren zur Lyse von Bakterien
sind Fachleuten bekannt (siehe z. B. Sambrook et al., oben, Ausubel
et al., oben).
-
Falls
erforderlich, werden die Einschlusskörper solubilisiert und die
lysierte Zellsuspension wird normalerweise zentrifugiert, um unerwünschte unlösliche Substanzen
zu entfernen. Die Proteine, welche die Einschlusskörper gebildet
haben, können
durch Verdünnung
oder Dialyse mit einem geeigneten Puffer renaturiert werden. Geeignete
Lösungsmittel
umfassen, sind aber nicht beschränkt
auf Harnstoff (von etwa 4 M bis etwa 8 M), Formamid (mindestens
etwa 80% bezogen auf Volumen/Volumen) und Guanidinhydrochlorid (von
etwa 4 M bis etwa 8 M). Einige Lösungsmittel,
die aggregatbildende Proteine solubilisieren können, beispielsweise SDS (Natriumdodecylsulfat)
und 70%ige Ameisensäure,
sind für
eine Verwendung in diesem Verfahren aufgrund der Möglichkeit
einer irreversiblen Denaturierung der Proteine, begleitet von einem
Verlust der Immunogenität
und/oder Aktivität
nicht geeignet. Obwohl Guanidinhydrochlorid und ähnliche Agenzien Denaturierungsmittel
sind, ist diese Denaturierung nicht irreversibel und bei der Entfernung
(beispielsweise durch Dialyse) oder Verdünnung des Denaturierungsmittels
kann eine Renaturierung erfolgen, was die Rückbildung des immunologisch
und/oder biologisch aktiven Proteins ermöglicht. Fachleuten sind andere
geeignete Puffer bekannt. IRAK-4-Polypeptide
werden von anderen bakteriellen Proteinen durch standardmäßige Trennungsverfahren
getrennt, z. B. mit einem Ni-NTA-Agaroseharz.
-
Alternativ
ist es möglich,
IRAK-4-Polypeptide aus Bakterienperiplasma aufzureinigen. Wenn ein IRAK-4-Protein
in das Periplasma der Bakterien exportiert wird, kann die Periplasmafraktion
der Bakterien nach der Lyse der Bakterien durch einen kalten osmotischen
Schock in Verbindung mit anderen Verfahren isoliert werden, die
Fachleuten bekannt sind. Um rekombinante Proteine aus dem Periplasma
zu isolieren, werden die Bakterien unter Bildung eines Pellets zentrifugiert.
Das Pellet wird in einem Puffer mit 20% Saccharose resuspendiert.
Um die Zellen zu lysieren, werden die Bakterien zentrifugiert und
das Pellet wird in eiskaltem 5 mM MgSO4 resuspendiert
und für
ungefähr
10 Minuten in einem Eisbad gehalten. Die Zellsuspension wird zentrifugiert,
und der Überstand
wird abgegossen und aufbewahrt. Die im Überstand vorhandenen rekombinanten Proteine
können
von den Wirtsproteinen durch Standard-Trennungsverfahren, die Fachleuten
allgemein bekannt sind, getrennt werden.
-
B. Standard-Protein-Trennungsverfahren
zur Reinigung von IRAK-4-Polypeptiden
-
1. Löslichkeitsfraktionierung
-
Oft
kann als ein erster Schritt, insbesondere wenn das Proteingemisch
komplex ist, eine erste Salzfraktionierung viele der unerwünschten
Wirtszellproteine (oder der aus dem Zellkulturmedium stammenden Proteine)
von dem rekombinanten Protein von Interesse abtrennen. Das bevorzugte
Salz ist Ammoniumsulfat. Ammoniumsulfat präzipitiert Proteine durch effektive
Verringerung der Wassermenge in dem Proteingemisch. Proteine präzipitieren
dann auf Basis ihrer Löslichkeit.
Je hydrophober ein Protein ist, umso wahrscheinlicher präzipitiert
es bei niedrigeren Ammoniumsulfatkonzentrationen. Ein typisches
Protokoll umfasst Zugeben von gesättigtem Ammoniumsulfat zu einer
Proteinlösung,
sodass die resultierende Ammoniumsulfatkonzentration zwischen 20–30% beträgt. Bei
dieser Konzentration werden die am meisten hydrophoben der Proteine
präzipitiert.
Das Präzipitat
wird dann verworfen (ausser, wenn das Protein von Interesse hydrophob
ist) und Ammoniumsulfat wird bis zu einer Konzentration zu dem Überstand
zugegeben, für
den bekannt ist, dass das Protein von Interesse präzipitiert.
Das Präzipitat
wird dann in Puffer solubilisiert und das überschüssige Salz, falls erforderlich,
entweder durch Dialyse oder Diafiltration entfernt. Andere Verfahren,
die auf der Löslichkeit
von Proteinen beruhen, wie etwa eine kalte Ethanolpräzipitation,
sind Fachleuten allgemein bekannt und können zur Fraktionierung von
komplexen Proteingemischen verwendet werden.
-
2. Größenausschlussfiltration
-
Das
Molekulargewicht eines IRAK-4-Proteins kann verwendet werden, um
es von Proteinen mit einer größeren und
geringeren Größe unter
Verwendung von Ultrafiltration durch Membranen von unterschiedlicher Porengröße (beispielsweise
Amicon- oder Millipore-Membranen) abzutrennen. Als erster Schritt
wird das Proteingemisch durch eine Membran mit einer Porengröße ultrafiltriert,
die einen geringeren Molekulargewichts-Cut-Off aufweist als das
Molekulargewicht des Proteins von Interesse. Das Retentat der Ultrafiltration wird
dann gegen eine Membran mit einem Molekulargewichts-Cut-Off ultrafiltriert,
der größer ist
als das Molekulargewicht des Proteins von Interesse. Das rekombinante
Protein wird durch die Membran in das Filtrat gelangen. Das Filtrat
kann dann, wie unten beschrieben, einer Chromatographie unterzogen
werden.
-
3. Säulenchromatographie
-
IRAK-4-Proteine
können
auch auf Basis ihrer Größe, ihrer
Nettooberflächenladung,
ihrer Hydrophobizität
und ihrer Affinität
für heterologe
Moleküle
von anderen Proteinen abgetrennt werden. Außerdem können Antikörper gegen Proteine mit Säulenmatrices
konjugiert werden und die Proteine können immungereinigt werden.
Alle diese Verfahren sind im Fachgebiet allgemein bekannt. Es ist
für einen
Fachmann offensichtlich, dass chromatographische Verfahren in einem
beliebigen Maßstab
und unter Verwendung eine Apparatur von vielen unterschiedlichen
Herstellern (z. B. Pharmacia Biotech) durchgeführt werden können.
-
V. Antikörper gegen IRAK-4-Familienmitglieder
-
In
zahlreichen Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung werden Antikörper verwendet, die spezifisch
an IRAK-4-Polypeptide binden. Solche Antikörper haben zahlreiche Anwendungen
einschließlich
der Modulation der IRAK-4-Aktivität und für Immunoassays zum Nachweis
von IRAK-4 und Varianten, Derivaten, Fragmenten usw. von IRAK-4.
Immunoassays können
verwendet werden, um IRAK-4-Polypeptide
qualitativ oder quantitativ zu analysieren. Eine allgemeine Übersicht
der anwendbaren Technologie ist in Harlow & Lane, Antibodies: A Laborstory Manual
(1988) zu finden.
-
Verfahren
zur Herstellung polyklonaler und monoklonaler Antikörper, die
spezifisch mit IRAK-4-Polypeptiden reagieren, sind Fachleuten bekannt
(siehe z. B. Coligan, Current Protocols in Immunology (1991), Harlow & Lane, oben, Goding,
Monoclonal Antibodies: Principles and Practice (2. Ed. 1986), und
Kohler & Milstein,
Nature 256: 495–497
(1975)). Solche Verfahren umfassen die Herstellung von Antikörpern durch
Selektion von Antikörpern
aus Bibliotheken von rekombinanten Anti körpern in Phagen oder ähnlichen
Vektoren ebenso wie die Herstellung polyklonaler und monoklonaler
Antikörper
durch Immunisierung von Kaninchen oder Mäusen (siehe z. B. Huse et al.,
Science 246: 1275–1281
(1989), Ward et al., Nature 341: 544–546 (1989)).
-
Für die Erzeugung
von Antikörpern,
die spezifisch mit einem IRAK-4-Polypeptid reagieren, kann eine Vielzahl
von IRAK-4 umfassenden Immunogenen verwendet werden. Beispielsweise
wird ein rekombinantes IRAK-4-Protein oder ein antigenes Fragment
davon, wie hierin beschrieben, isoliert. Ein rekombinantes Protein kann
in eukaryotischen oder prokaryotischen Zellen, wie oben beschrieben,
exprimiert werden und, wie oben allgemein beschrieben, gereinigt
werden. Ein rekombinantes Protein ist das bevorzugte Immunogen für die Herstellung
monoklonaler oder polyklonaler Antikörper. Alternativ kann ein synthetisches
Peptid, das von den hierin offenbarten Sequenzen stammt und mit
einem Carrierprotein konjugiert ist, als Immunogen verwendet werden.
Ein natürlich
vorkommendes Protein kann auch entweder in reiner oder unreiner
Form verwendet werden. Das Produkt wird dann in ein Tier injiziert,
das Antikörper
erzeugen kann. Es können
entweder monoklonale oder polyklonale Antikörper erzeugt werden, für die anschließende Verwendung
in Immunoassays zur Messung des Proteins.
-
Verfahren
zur Herstellung polyklonaler Antikörper sind Fachleuten bekannt.
Ein Inzucht-Mäusestamm (z.
B. BALB/C-Mäuse)
oder Kaninchen wird mit dem Protein unter Verwendung eines Standard-Adjuvanz,
wie etwa Freund-Adjuvanz, und eines Standard-Immunisierungsprotokolls
immunisiert. Die Immunreaktion des Tieres auf die Immunogen-Präparation
wird durch Entnehmen von Testblut und Bestimmen des Titers der Reaktivität auf das
IRAK-4-Polypeptid überwacht.
Wenn angemessen hohe Titer eines Antikörpers gegen das Immunogen erhalten
werden, wird das Blut aus dem Tier gesammelt und es werden Antiseren.
Falls erforderlich, kann zur Anreicherung von Antikörpern, die
mit dem Protein reagieren, eine weitere Fraktionierung der Antiseren
durchgeführt
werden (siehe Harlow & Lande,
oben).
-
Monoklonale
Antikörper
können
durch verschiedene Techniken erhalten werden, die Fachleuten vertraut
sind. Kurz gesagt werden Milzzellen aus einem mit einem gewünschten
Antigen immunisierten Tier immortalisiert, normalerweise durch Fusion
mit einer Myelomzelle (siehe Kohler & Milstein, Eur. J. Immunol. 6: 511–519 (1976)).
Alternative Verfahren der Immortalisierung umfassen die Transformation
mit Epstein Barr-Virus, Onkogenen oder Retroviren oder andere im
Fachgebiet allgemein bekannte Verfahren. Kolonien, die aus einzelnen
immortalisierten Zellen entstehen, werden hinsichtlich der Produktion
von Antikörpern
mit der gewünschten
Spezifität
und Affinität
für das
Antigen durchsucht und die Ausbeute der monoklonalen Antikörper, die
durch solche Zellen produziert werden, kann durch verschiedene Techniken
erhöht
werden, einschließlich der
Injektion in die Peritonealhöhe
eines vertebraten Wirts. Alternativ kann man durch Screening einer
DNA-Bibliothek von humanen B-Zellen nach dem von Huse et al., Science
246: 1275–1281
(1989) skizzierten allgemeinen Protokoll DNA-Sequenzen isolieren,
die einen monoklonalen Antikörper
oder ein Bindungsfragment davon kodieren.
-
Monoklonale
Antikörper
und polyklonale Seren werden gesammelt und in einem Immunoassay
titriert, beispielsweise einem Festphasen-Immunoassay, wobei das
Immunogen an einem festen Träger
immobilisiert ist. Normalerweise werden polyklonale Antiseren mit
einem Titer von 104 oder mehr ausgewählt und
im Hinblick auf ihre Kreuzreaktivität gegen Nicht-IRAK-4-Proteine
oder sogar verwandte Proteine von anderen Organismen untersucht,
unter Verwendung eines kompetitiven Bindungs-Immunoassays. Spezifische
polyklonale Antiseren und monoklonale Antikörper binden normalerweise mit
einem Kd von mindestens etwa 0,1 mM, normalerweise
mindestens etwa 1 μM,
optional mindestens etwa 0,1 μM
oder besser und optional 0,01 μM
oder besser.
-
Unter
Verwendung von IRAK-4-spezifischen Antikörpern können einzelne IRAK-4-Proteine
durch eine Vielzahl von Immunoassay-Verfahren nachgewiesen werden.
Für einen Überblick über immunologische
und Immunoassay-Verfahren siehe Basic and Clinical Immunology (Stites & Terr Editoren,
7. Auflage 1991). Außerdem
können
die erfindungsgemäßen Immunoassays
in einer beliebigen von mehreren Konfigurationen durchgeführt werden,
die ausführlich
in Enzyme Immunoassay (Maggio, Ed., 1980) und Harlow & Lane, oben, rezensiert
werden.
-
A. Immunologische Bindungsassays
-
IRAK-4-Proteine
können
unter Verwendung einer Vielzahl von allgemein bekannten immunologischen Bindungsassays
(siehe z. B.
U. S. Patent Nr.
4,366,241 ,
4,376,110 ,
4,517,288 und
4,837,168 ) nachgewiesen und/oder quantifiziert
werden. Für
einen Überblick über allgemeine
Immunoassays siehe auch Methods in Cell Biology: Antibodies in Cell
Biology, Vol. 37 (Asai, Ed. 1993), Basic and Clinical Immunology
(Stites & Terr,
Eds., 7. Auflage, 1991). Bei immunologischen Bindungsassays (oder
Immunoassays) wird normalerweise ein Antikörper verwendet, der spezifisch
an ein Protein oder Antigen der Wahl (in diesem Fall ein IRAK-4-Protein
oder eine antigene Subsequenz davon) bindet. Der Antikörper (z.
B. Anti-IRAK-4) kann durch ein beliebiges einer Vielzahl von Mitteln,
die Fachleuten allgemein bekannt sind und hierin oben beschrieben
werden, hergestellt werden.
-
Bei
Immunoassays wird oft auch ein Markierungsmittel verwendet, um spezifisch
an den durch Antikörper
und Antigen gebildeten Komplex zu binden und diesen zu markieren.
Das Markierungsmittel kann selbst eine der Einheiten des Antikörper/Antigen-Komplexes
darstellen. Somit kann das Markierungsmittel ein markiertes IRAK-4-Polypeptid
oder ein markierter Anti-IRAK-4-Antikörper sein. Alternativ kann
das Markierungsmittel ein dritter Anteil sein, wie etwa ein sekundärer Antikörper, der
spezifisch an den Antikörper/IRAK-4-Komplex
bindet (ein sekundärer
Antikörper
ist normalerweise spezifisch für
Antikörper
der Spezies, von der der erste Antikörper stammt). Als Markierungsmittel
können
auch andere Proteine verwendet werden, die spezifisch an konstante
Immunglobulinregionen binden, wie etwa Protein A oder Protein G.
Diese Proteine zeigen eine starke, nicht immunogene Reaktivität mit konstanten
Immunglobulinregionen einer Vielzahl von Spezies (siehe z. B. Kronval
et al., J. Immunol. 111: 1401–1406
(1973), Akerstrom et al., J. Immunol. 135: 2589–2542 (1985)). Das Markierungsmittel
kann mit einem nachweisbaren Anteil, wie etwa Biotin, modifiziert
werden, an den ein anderes Molekül
spezifisch binden kann, wie etwa Streptavidin. Eine Vielzahl von
nachweisbaren Anteilen sind Fachleuten allgemein bekannt.
-
Während der
Assays können
nach jeder Kombination von Reagenzien Inkubations- und/oder Waschschritte
erforderlich sein. Inkubationsschritte können von etwa 5 Sekunden bis
zu mehreren Stunden variieren, optional von etwa 5 Minuten bis etwa
24 Stunden. Jedoch hängt
die Inkubationszeit vom Format des Assays, vom Antigen, vom Volumen
der Lösung,
von den Konzentrationen und dergleichen ab. Normalerweise werden die
Assays bei Umgebungstemperatur durchgeführt, obwohl sie über einen
Temperaturbereich, wie etwa 10°C bis
40°C durchgeführt werden
können.
-
1. Nicht-kompetitive Assayformate
-
Immunoassays
zum Nachweis eines IRAK-4-Proteins in einer Probe können entweder
kompetitiv oder nicht-kompetitiv sein. Nicht-kompetitive Immunoassays
sind Assays, worin die Menge des Antigens direkt gemessen wird.
In einem bevorzugten "Sandwich"-Assay können beispielsweise
die Anti-IRAK-4-Antikörper
direkt an ein festes Substrat gebunden werden, auf dem sie immobilisiert
werden. Diese immobilisierten Antikörper fangen dann die in der
Testprobe vorliegenden IRAK-4-Proteine ein. Das IRAK-4-Protein wird
somit immobilisiert, wird dann durch ein Markierungsmittel gebunden,
wie etwa einen zweiten IRAK-4-Antikörper mit einer Markierung.
Alternativ kann dem zweiten Antikörper eine Markierung fehlen,
aber er kann wiederum durch einen markierten dritten Antikörper gebunden
sein, der für
Antikörper
der Spezies spezifisch ist, aus welcher der zweite Antikörper stammt.
Der zweite oder dritte Antikörper
wird normalerweise mit einem nachweisbaren Anteil, wie etwa Biotin,
modifiziert, an den ein anderes Molekül spezifisch bindet, z. B.
Streptavidin, um einen nachweisbaren Anteil bereitzustellen.
-
2. Kompetitive Assayformate
-
Bei
kompetitiven Assays wird die in der Probe vorliegende Menge des
IRAK-4-Proteins
indirekt gemessen, durch Messung der Menge eines bekannten, zugegebenen
(exogenen) IRAK-4-Proteins, das von einem Anti-IRAK-4-Antikörper durch
das unbekannte IRAK-4-Protein, das in der Probe vorliegt, ersetzt
(verdrängt)
wird. In einem kompetitiven Assay wird eine bekannte Menge IRAK-4-Protein
zu einer Probe zugegeben und die Probe wird dann mit einem Antikörper kontaktiert,
der spezifisch an das IRAK-4-Protein bindet. Die Menge an exogenem,
an den Antikörper
gebundenem IRAK-4-Protein ist umgekehrt proportional zur Konzentration
des in der Probe vorliegenden IRAK-4-Proteins. In einer besonders
bevorzugten Ausführungsform wird
der Antikörper
an ein festes Substrat immobilisiert. Die Menge des an den Antikörper gebundenen IRAK-4-Proteins
kann entweder durch Messung der Menge des IRAK-4-Proteins bestimmt
werden, die in einem IRAK-4/Antikörper-Komplex vorliegt, oder alternativ durch
Messung der Menge des restlichen, nicht-komplexierten Proteins. Die Menge an
IRAK-4-Protein kann durch Bereitstellen eines markierten IRAK-4-Moleküls nachgewiesen
werden.
-
Ein
anderer bevorzugter kompetitiver Assay ist ein Hapten-Inhibierungsassay.
In diesem Assay ist das bekannte IRAK-4-Protein an ein festes Substrat immobilisiert.
Eine bekannte Menge eines Anti-IRAK-4-Antikörpers wird zu der Probe zugegeben
und die Probe wird dann mit dem immobilisierten IRAK-4 kontaktiert.
Die Menge an Anti-IRAK-4-Antikörper,
die an das bekannte immobilisierte IRAK-4-Protein gebunden ist, ist umgekehrt
proportional zur Menge an IRAK-4-Protein, das in der Probe vorliegt.
Wiederum kann die Menge an immobilisiertem Antikörper durch Nachweis entweder
des immobilisierten Anteils des Antikörpers oder des Anteils an Antikörper nachgewiesen
werden, der in Lösung
verbleibt. Der Nachweis kann direkt erfolgen, wenn der Antikörper markiert
ist, oder indirekt durch die nachfolgende Zugabe eines markierten
Anteils, der spezifisch, wie oben beschrieben, an den Antikörper bindet.
-
3. Bestimmungen der Kreuzreaktivität
-
Immunoassays
im kompetitiven Bindungsformat können
auch für
Bestimmungen der Kreuzreaktivität verwendet
werden. Beispielsweise kann ein Protein, das zumindest teilweise
durch SEQ ID NO:2 oder 4 kodiert wird, an einen festen Träger immobilisiert
werden. Es werden Proteine (z. B. IRAK-4-Proteine und Homologe)
zu dem Assay zugegeben, die hinsichtlich der Bindung der Antiseren
an das immobilisierte Antigen konkurrieren. Die Fähigkeit
der zugegebenen Proteine, hinsichtlich der Bindung der Antiseren
an das immobilisierte Protein zu konkurrieren, wird mit der Fähigkeit
des IRAK-4-Polypeptids verglichen, das durch SEQ ID NO:2 oder 4
kodiert wird, mit sich selbst zu konkurrieren. Die prozentuale Kreuzreaktivität der obigen
Proteine wird unter Verwendung von Standardberechnungen ermittelt.
Diejenigen Antiseren mit weniger als 10% Kreuzreaktivität mit jedem
der oben aufgelisteten zugegebenen Proteine werden ausgewählt und
vereinigt. Die kreuzreagierenden Antikörper werden optional aus den
vereinigten Antiseren entfernt, durch Immunabsorption mit den zugegebenen
in Betracht gezogenen Proteinen, z. B. entfernt verwandte Homologe.
-
Die
immunabsorbierten und vereinigten Antiseren werden dann in einem
kompetitiven Bindungs-Immunoassay, wie oben beschrieben, verwendet,
um ein zweites Protein, von dem angenommen wird, dass es möglicherweise
ein Allel oder eine polymorphe Variante eines IRAK-4-Proteins ist,
mit dem immunogenen Protein (d. h. IRAK-Protein kodiert durch SEQ
ID NO:2 oder 4) zu vergleichen. Um diesen Vergleich durchzuführen, werden
die zwei Proteine jeweils in einem weiten Konzentrationsbereich
untersucht, und es wird die Menge jedes Proteins bestimmt, die für eine 50%ige
Inhibierung der Bindung der Antiseren an das immobilisierte Protein
erforderlich ist. Wenn die Menge des zweiten Proteins, die erforderlich
ist, um 50% der Bindung zu inhibieren, weniger als das 10-fache
der Menge des durch SEQ ID NO:2 oder 4 kodierten Proteins beträgt, die erforderlich
ist, um 50% der Bindung zu inhibieren, dann wird gesagt, dass das
zweite Protein spezifisch an die gegen ein IRAK-4-Immunogen erzeugten
polyklonalen Antikörper
bindet.
-
Polyklonale
Antikörper
aus einer bestimmten Spezies, die spezifisch an ein IRAK-4-Protein
binden, können
durch Entfernen kreuzreaktiver Antikörper hergestellt werden, unter
Verwendung von IRAK-4-Homologen. Beispielsweise können spezifische
Antikörper
für humanes
IRAK-4 (SEQ ID NO:1) durch Abziehen von Antikörpern hergestellt werden, die
mit Maus-IRAK-4 (SEQ ID NO:3) kreuzreagieren. Auf analoge Art und
Weise können
Antikörper
in einem Organismus mit mehreren IRAK-4-Genen erhalten werden, die
für ein
bestimmtes IRAK-4-Protein spezifisch sind.
-
4. Andere Assayformate
-
Eine
Western Blot(Immunoblot)-Analyse wird verwendet, um die Gegenwart
eines IRAK-4-Proteins in einer Probe nachzuweisen und zu quantifizieren.
Das Verfahren umfasst im Allgemeinen das Auftrennen von Probenproteinen
durch Gelelektrophorese auf Basis des Molekulargewichts, Übertragen
der aufgetrennten Proteine auf einen geeigneten festen Träger (wie
etwa einen Nitrocellulosefilter, einen Nylonfilter oder einen derivatisierten
Nylonfilter) und Inkubieren der Probe mit den Antikörpern, die
spezifisch an das IRAK-4-Protein binden. Die Anti-IRAK-4-Polypeptid-Antikörper binden
spezifisch an das IRAK-4-Polypeptid auf dem festen Träger. Diese
Antikörper
können
direkt markiert sein oder alternativ durch die Verwendung von markierten
Antikörpern
(z. B. markierte Schaf-Anti-Maus-Antikörper), die spezifisch an die
Anti-IRAK-4-Antikörper
binden, anschließend
nachgewiesen werden.
-
Andere
Assayformate umfassen Liposomen-Immunoassays (LIA), bei denen Liposomen
verwendet werden, die so gestaltet sind, dass sie spezifische Moleküle (z. B.
Antikörper)
binden und verkapselte Reagenzien oder Marker freisetzen. Die freigesetzten
Chemikalien werden dann nach Standardverfahren nachgewiesen (siehe
Monroe et al., Amer. Clin. Prod. Rev. 5: 34–41 (1986)).
-
5. Verringerung der unspezifischen
Bindung
-
Ein
Fachmann erkennt, dass es oft erwünscht ist, die nicht-spezifische
Bindung in Immunoassays zu minimieren. Insbesondere, wenn der Assay
ein an ein festes Substrat immobilisiertes Antigen oder einen Antikörper einbezieht,
ist es wünschenswert,
das Ausmaß der
unspezifischen Bindung an das Substrat zu minimieren. Mittel zur
Verringerung einer solchen unspezifischen Bindung sind Fachleuten
allgemein bekannt. Normalerweise beeinhaltet dieses Verfahren die
Beschichtung des Substrats mit einer proteinartigen Zusammensetzung.
Insbesondere sind Proteinzusammensetzungen, wie etwa Rinderserumalbumin
(BSA), fettfreie Pulvermilch und Gelatine weit verbreitet, wobei
Milchpulver am meisten bevorzugt ist.
-
6. Markierungen
-
Die
bestimmte Markierung oder nachweisbare Gruppe, die in dem Assay
verwendet wird, ist kein entscheidender Aspekt der Erfindung, solange
die spezifische Bindung des in dem Assay verwendeten Antikörpers nicht
signifikant gestört
wird. Die nachweisbare Gruppe kann ein beliebiges Material mit einer
nachweisbaren physikalischen oder chemischen Eigenschaft sein. Solche
nachweisbaren Markierungen sind auf dem Gebiet von Immunoassays
gut entwickelt und im Allgemeinen kann nahezu jede Markierung, die
bei solchen Verfahren verwendbar ist, bei der vorliegenden Erfindung
angewandt werden. So ist eine Markierung eine beliebige Zusammensetzung,
die durch spektroskopische, photochemische, biochemische, immunochemische, elektrische,
optische oder chemische Möglichkeiten
nachweisbar ist. Bei der vorliegenden Erfindung verwendbare Markierungen
umfassen magnetische Beads (z. B. DYNABEADSTM),
Fluoreszenzfarbstoffe (z. B. Fluoresceinisothiocyanat, Texas Rot,
Rhodamin und dergleichen), Radiomarkierungen (z. B. 3H, 125I, 35S, 14C oder 32P), Enzyme
(z. B. Meerrettich-Peroxidase, alkalische Phosphatase und andere,
die gewöhnlich
in einem ELISA verwendet werden) und colorimetrische Markierungen,
wie etwa kolloidales Gold oder gefärbtes Glas oder Plastikbeads
(z. B. Polystyrol, Polypropylen, Latex usw.).
-
Die
Markierung kann gemäß den im
Fachgebiet allgemein bekannten Verfahren direkt oder indirekt mit dem
gewünschten
Bestandteil des Assays gekoppelt werden. Wie oben angegeben, kann
eine breite Vielzahl von Markierungen angewandt werden, wobei die
Wahl der Markierung von der erforderlichen Sensitivität, der Leichtigkeit
der Konjugation mit der Verbindung, den Anforderungen an die Stabilität, den verfügbaren Instrumenten
und den Auflagen für
die Entsorgung abhängig
ist.
-
Nicht-radioaktive
Markierungen werden oft durch indirekte Mittel angeheftet. Im Allgemeinen
wird ein Ligandenmolekül
(z. B. Biotin) kovalent mit dem Molekül verbunden. Der Ligand bindet
dann an ein anderes Molekül
(z. B. Streptavidin), das entweder inhärent nachweisbar oder kovalent
mit einem Signalsystem verbunden ist, wie etwa einem nachweisbaren
Enzym, einer fluoreszenten Verbindung oder einer chemilumineszenten
Verbindung. Die Liganden und ihre Ziele können in einer beliebigen geeigneten
Kombination mit Antikörpern
verwendet werden, die ein IRAK-4-Protein
erkennen, oder mit sekundären
Antikörpern,
die Anti-IRAK-4 erkennen.
-
Die
Moleküle
können
auch direkt mit signalerzeugenden Verbindungen konjugiert werden,
z. B. durch Konjugation mit einem Enzym oder Fluorophor. Enzyme,
die als Markierungen von Interesse sind, sind in erster Linie Hydrolasen,
insbesondere Phosphatasen, Esterasen und Glycosidasen oder Oxidasen,
insbesondere Peroxidasen. Fluoreszente Verbindungen umfassen Fluorescein
und Derivate davon, Rhodamin und Derivate davon, Dansyl, Umbelliferon
usw. Chemilumineszente Verbindungen umfassen Luciferin und 2,3-Dihydrophthalazindione,
z. B. Luminol. Für
einen Überblick über verschiedene
Markierungs- oder signalerzeugende Systeme, die verwendet werden
können,
siehe z. B.
U. S. Patent Nr.
4,391,904 .
-
Möglichkeiten
zum Nachweis von Markierungen sind Fachleuten allgemein bekannt.
Wenn somit beispielsweise die Markierung eine radioaktive Markierung
ist, umfassen Mittel zum Nachweis einen Szintillationszähler oder
einen photographischen Film wie bei einer Autoradiographie. Wenn
die Markierung eine Fluoreszenzmarkierung ist, kann sie durch Anregung
des Fluorochroms mit der geeigneten Wellenlänge an Licht und Nachweis der
sich ergebenden Fluoreszenz nachgewiesen werden. Die Fluoreszenz
kann visuell nachgewiesen werden, mittels eines photographischen
Films oder durch die Verwendung eines elektronischen Detektors,
wie etwa ladungsgekoppelten Speichern (CCD) oder Photovervielfacher
und dergleichen. Entsprechend können
enzymatische Markierungen durch Bereitstellen der geeigneten Substrate
für das
Enzym und Nachweisen des resultierenden Reaktionsprodukts nachgewiesen
werden. Schließlich
können
einfache kolorimetrische Markierungen einfach durch Beobachten der
mit der Markierung verbundenem Farbe nachgewiesen werden. So erscheint
in verschiedenen Dipstick-Assays
konjugiertes Gold oft pink, während
verschiedene konjugierte Beads als Farbe des Beads erscheinen.
-
Einige
Assayformate erfordern keine Verwendung von markierten Bestandteilen.
Beispielsweise können
Agglutinierungs-Assays verwendet werden, um das Vorliegen der Zielantikörper nachzuweisen.
In diesem Fall werden mit Antigen beschichtete Partikel durch Proben
mit dem Zielantikörpern
agglutiniert. In diesem Format benötigt keiner der Bestandteile
eine Markierung und das Vorliegen des Zielantikörpers wird durch einfache visuelle Überprüfung nachgewiesen.
-
VI. Modulation der IRAK-4-Aktivität in Zellen.
-
A. Assays für Modulatoren von IRAK-4-Proteinen
-
In
zahlreichen Ausführungsformen
dieser Erfindung wird das Niveau der IRAK-4-Aktivität in einer
Zelle moduliert durch Verabreichung eines beliebigen aus einer großen Anzahl
von IRAK-4-modulierenden Molekülen,
z. B. Polypeptiden, Antikörpern,
Aminosäuren,
Nukleotiden, Lipiden, Kohlehydraten oder beliebigen organischen
oder anorganischen Molekülen
an die Zelle in vivo oder in vitro. Solche IRAK-4-Modulatoren sind
bei der Behandlung einer beliebigen aus einer großen Anzahl
von Entzündungskrankheiten
verwendbar.
-
Um
Moleküle
zu identifizieren, die IRAK-4 modulieren können, werden Assays durchgeführt, um
den Effekt von verschiedenen Verbindungen auf die IRAK-4-Aktivität in einer
Zelle nachzuweisen. Solche Assays können die Identifizierung von
Verbindungen einbeziehen, die mit IRAK-4-Proteinen Wechselwirken,
entweder physikalisch oder genetisch, und können so auf ein beliebiges
aus einer Anzahl von Standardverfahren zurückgreifen, um physikalische
oder genetische Wechselwirkungen zwischen Verbindungen nachzuweisen.
Solche Assays können
auch die Identifizierung von Verbindungen einbeziehen, welche die
IRAK-4-Expression, Aktivität
oder andere Eigenschaften beeinflussen, wie etwa die Phosphorylierung
oder die Fähigkeit,
an andere Proteine zu binden. Solche Assays können auch den Nachweis der
IRAK-4-Aktivität
in einer Zelle einbeziehen, entweder in vitro oder in vivo, und
können
so den Nachweis beispielsweise der NF-κB-Aktivierung unter Verwendung
eines beliebigen Standardassays einbeziehen, z. B. durch Messen
von IκB-Niveaus,
der NF-κB-Kernlokalisation
oder der Expression von natürlichen
oder rekombinanten NF-κB-Zielgenen.
Solche Assays auf Zellbasis können
in einem beliebigen Zelltyp durchgeführt werden, z. B. in einer
Zelle, die von Natur aus IRAK-4 exprimiert, oder in einer kultivierten
Zelle, die aufgrund einer rekombinanten Expression IRAK-4 erzeugt.
-
B.
Assays für
Verbindungen, die mit IRAK-4 Wechselwirken In bestimmten Ausführungsformen
werden Assays durchgeführt,
um Moleküle
zu identifizieren, die physikalisch oder genetisch mit IRAK-4-Proteinen Wechselwirken.
Solche Moleküle
können
eine beliebige Molekülart
darstellen, einschließlich
Polypeptiden, Polynukleotiden, Aminosäuren, Nukleotiden, Kohlehydraten,
Lipiden, und beliebigen anderen organischen oder anorganischen Molekülen. Solche
Moleküle
können
Moleküle
darstellen, die normalerweise mit IRAK-4 unter Beeinflussung der
IL-1/Toill-Rezeptorsignaltransduktion Wechselwirken, oder sie können synthetisch
sein oder andere Moleküle
sein, die mit IRAK-4 Wechselwirken können und die potenziell zur
Modulation der IRAK-4-Aktivität
in Zellen verwendet werden können,
oder als Leitverbindungen zur Identifizierung von Molekülklassen verwendet
werden können,
die mit IRAK-4 Wechselwirken können
und/oder IRAK-4 modulieren können.
Solche Assays können
physikalische Bindungsassays darstellen, wie etwa Affinitätschromatographie,
Immunpräzipitation,
Two-Hybrid-Screens oder andere Bindungsassays, oder sie können genetische
Assasys wie unten beschrieben darstellen.
-
Bei
jedem der hierin beschriebenen Bindungsassays oder funktionellen
Assays kann ein beliebiges IRAK-4-Protein oder ein beliebiges Derivat,
eine Variation, ein Homologes oder ein Fragment eines IRAK-4-Proteins
in vivo oder in vitro verwendet werden. Bevorzugt ist das IRAK-4-Protein
mindestens etwa zu 70% identisch mit SEQ ID NO:1 oder 3. In zahlreichen
Ausführungsformen
wird ein Fragment eines IRAK-4-Proteins verwendet. Beispielsweise
kann ein Fragment verwendet werden, das nur eine N-terminale Todes-Domäne oder
eine zentrale Kinase-Domäne
enthält.
Solche Fragmente können
alleine, in Kombination mit anderen IRAK-4-Fragmenten oder in Kombination
mit Sequenzen von heterologen Proteinen verwendet werden, z. B.
können
die Fragmente mit einem heterologen Polypeptid unter Bildung eines
chimären
Polypeptids fusioniert werden.
-
1. Assays für physikalische
Wechselwirkungen
-
Verbindungen,
die mit IRAK-4-Proteinen Wechselwirken, können auf Basis der Fähigkeit
isoliert werden, spezifisch an ein IRAK-4-Protein oder Fragment
davon zu binden. In zahlreichen Ausführungsformen wird das IRAK-4-Protein
oder Proteinfragment mit einem festen Träger verbunden. In einer Ausführungsform
werden unter Verwendung des IRAK-4-Polypeptids Affinitätssäulen hergestellt,
und es werden physikalisch wechselwirkende Moleküle identifiziert. Es ist für einen
Fachmann ersichtlich, dass chromatographische Verfahren in jedem
beliebigen Maßstab
und unter Verwendung einer Apparatur von vielen unterschiedlichen
Herstellern (z. B. Pharmacia Biotech) durchgeführt werden können. Außerdem können Moleküle, die
mit IRAK-4-Proteinen in vivo Wechselwirken, durch Co-Immunpräzipitation
oder andere Verfahren identifiziert werden, z. B. durch Immunpräzipitation
von IRAK-4-Proteinen
unter Verwendung von Anti-IRAK-4-Antikörpern aus einer Zelle oder einem
Zellextrakt und Identifizieren von Verbindungen, z. B. Proteinen,
die zusammen mit dem IRAK-4-Protein präzipitiert werden. Solche Verfahren
sind Fachleuten allgemein bekannt und werden z. B. in Ausubel et
al., Sambrook et al., Harlow & Lane,
oben, gelehrt.
-
Es
können
auch Two-Hybrid-Screens verwendet werden, um Polypeptide zu identifizieren,
die in vivo mit einem IRAK-4-Polypeptid oder einem Fragment davon
Wechselwirken (Fields et al., Nature 340: 245–246 (1989)). Solche Screens
umfassen zwei getrennte molekulare Domänen eines Transkriptionsfaktorproteins,
z. B. eine DNA-Bindungs-Domäne
und eine Transkriptions-Aktivierungs-Domäne, die in einer Zelle als
zwei separate Polypeptide produziert werden, wobei jedes davon auch
eines von zwei möglichen
Bindungspolypeptiden umfasst. Wenn die zwei möglichen Bindungspolypeptide
tatsächlich
in vivo Wechselwirken, dann sind die DNA-Bindungs-Domäne und die Transkriptions-Aktivierungs-Domäne des Transkriptionsfaktors
vereinigt, wobei die Expression eines Zielgens in der Zelle erreicht
wird. Das Zielgen kodiert normalerweise ein leicht nachweisbares
Genprodukt, z. B. β-Galactosidase, GFP
oder Luciferase, das unter Verwendung von Standardverfahren nachgewiesen
werden kann. Bei der vorliegenden Erfindung wird ein IRAK-4-Polypeptid mit einer
der zwei Domänen
des Transkriptionsfaktors fusioniert und die möglichen IRAK-4-bindenden Polypeptide
(z. B. durch eine cDNA-Bibliothek kodiert) werden mit der anderen
Domäne
fusioniert. Solche Verfahren sind Fachleuten allgemein bekannt und
werden beispielsweise in Ausubel et al, oben, gelehrt.
-
C. Assays für die IRAK-4-Proteinaktivität
-
IRAK-4-Gene
und ihre Allele und polymorphen Varianten kodieren Proteinkinasen,
welche die IL-1/Toll-Rezeptorsignaltransduktion begünstigen.
Entsprechend kann die Aktivität
von IRAK-4-Polypeptiden unter Verwendung einer Vielzahl von in vitro-
und in vivo-Assays beurteilt werden, um die funktionellen, chemischen
und physikalischen Effekte zu beurteilen, z. B. direktes Messen
der Kinasesaktivität
von IRAK-4 unter Verwendung von in vitro-Kinaseassays, z. B. unter
Verwendung von IRAK-1 als ein Substrat, Messen der Expression oder
Aktivität
von Effektoren stromabwärts,
wie etwa NF-κB
oder TRAF-6, Messen der Bindung von IRAK-4 an heterologe Proteine,
z. B. TRAF-6 oder IRAK-1, oder an andere Moleküle (z. B. radioaktive Bindung),
Messen der Menge des IRAK-4-Proteins und/oder der RNA, oder Messen
von anderen Aspekten der IRAK-4-Polypeptide, z. B. Phosphorylierungsniveaus,
Transkriptionsniveaus und dergleichen. Solche Assays können verwendet
werden, um sowohl Aktivatoren als auch Inhibitoren von IRAK-4-Proteinen
zu untersuchen. Modulatoren können
auch genetisch veränderte
Versionen von IRAK-4-Proteinen
sein, z. B. dominant negative Formen von IRAK-4 oder von Proteinen,
die mit IRAK-4 Wechselwirken, z. B. IL-1R1, MyD88 und TRAF-6. Solche
Modulatoren der Aktivität
sind beispielsweise bei vielen diagnostischen und therapeutischen
Applikationen verwendbar.
-
Das
IRAK-4-Protein des Assays ist normalerweise ein rekombinantes oder
natürlich
vorkommendes Polypeptid mit einer Sequenz von SEQ ID NO:1 oder 3,
oder konservativ modifizierte Varianten davon. Alternativ stammt
das IRAK-4-Protein des Assays von einem Eukaryonten und umfasst
eine Aminosäure-Sequenz mit
einer Aminosäure-Sequenzidentität mit SEQ
ID NO:1 oder 3. Im Allgemeinen beträgt die Aminosäure-Sequenzidentität mindestens
60%, optional mindestens 70% bis 85%, optional mindestens 90–95%. Optional umfassen
die Polypeptide der Assays eine Domäne eines IRAK-4-Proteins, wie
etwa eine N-terminale Todes-Domäne
oder eine zentrale Kinase-Domäne.
In bestimmten Ausführungsformen
ist eine Domäne
eines IRAK-4-Proteins, z. B. eine N-terminale Todes-Domäne oder
eine zentrale Kinase-Domäne, an ein
festes Substrat gebunden und wird beispielsweise verwendet, um beliebige
Moleküle
zu isolieren, die daran binden können
und/oder deren Aktivität
modulieren können.
In bestimmten Ausführungsformen
wird eine Domäne
eines IRAK-4-Polypeptids, z. B. eine N-terminale Domäne, eine
C-terminale Domäne,
eine extrazelluläre
Schleife oder eine oder mehrere Transmembran-Domänen mit einem heterologen Polypeptid
unter Bildung eines chimären
Polypeptids fusioniert. Solche chimären Polypeptide sind beispielsweise
auch in Assays zur Identifizierung von Modulatoren von IRAK-4 verwendbar.
-
Proben
oder Assays, die mit einem möglichen
IRAK-4-Proteininhibitor oder -aktivator behandelt werden, werden
mit Kontrollproben ohne Testverbindung verglichen, um das Ausmaß der Modulation
zu untersuchen. Den Kontrollproben (nicht mit Aktivatoren oder Inhibitoren
behandelt) wird ein relativer IRAK-4-Aktivitätswert von 100 zugeordnet.
Die Inhibierung eines IRAK-4-Proteins wird erreicht, wenn der Aktivitätswert von IRAK-4
relativ zur Kontrolle etwa 90%, optional 50%, optional 25-0% beträgt. Die
Aktivierung eines IRAK-4-Proteins wird erreicht, wenn der IRAK-4-Aktivitätswert relativ
zur Kontrolle 110% beträgt,
optional 150%, 200–500%
oder 1000–2000%.
-
Die
Effekte der Testverbindungen auf die Funktion der Polypeptide kann
durch Untersuchen eines beliebigen der oben beschriebenen Parameter
gemessen werden. Jede geeignete physiologische Veränderung, welche
die IRAK-4-Aktivität
beeinflusst, kann verwendet werden, um den Einfluss einer Testverbindung
auf die erfindungsgemäßen Polypeptide
zu beurteilen. Wenn die funktionellen Folgen unter Verwendung von
intakten Zellen oder Tieren bestimmt werden, kann man auch eine
Vielzahl von Effekten messen, wie etwa Veränderungen bei der Entzündung von
Geweben, wie beispielsweise angezeigt wird durch Schmerzen, Wärme, Rötung, Schwellung,
Funktionsverlust, Dilatation von Arteriolen, Kapillaren und Venen,
durch erhöhte
Permeabilität
und Blutfluss, Exsudation von Fluiden einschließlich Plasmaproteinen und Leukozytenmigration
in die Stelle der Entzündung.
-
In
einer anderen Ausführungsform
können
Transkriptionsniveaus gemessen werden, um die Effekte einer Testverbindung
auf die IRAK-4-Signaltransduktion zu messen. Eine Wirtszelle mit
einem IRAK-4-Protein von Interesse wird mit einer Testverbindung
für eine
Zeit kontaktiert, die ausreichend ist, um beliebige Interaktionen
zu bewirken, und dann wird das Ausmaß der Genexpression gemessen.
Die Zeitdauer, um solche Interaktionen zu bewirken, kann empirisch
bestimmt werden, wie etwa mittels Durchlaufen eines zeitlichen Ablaufs
und Messen des Niveaus der Transkription als eine Funktion der Zeit.
Das Ausmaß der
Transkription kann unter Verwendung jedes Verfahrens gemessen werden,
das Fachleuten als geeignet bekannt ist. Beispielsweise kann die
mRNA-Expression des Proteins von Interesse unter Verwendung von
Northern Blots nachgewiesen werden, oder durch den Nachweis der
Polypeptidprodukte unter Verwendung von Immunoassays. Es kann jedes
Polynukleotid verwendet werden, das normalerweise nach einer IRAK-4-Aktivierung exprimiert
wird, d. h. jedes Gen mit einer NF-κB-verwandten DNA-Bindungsstelle (siehe
z. B. Lenardo et al., Cee 58: 227 (1989), Grilli et al., Int. Rev.
Cytol. 143: 1 (1993), Baeuerle et al., Ann. Rev. Immunol. 12: 141
(1994)). Solche Assays können
natürliche
Ziele von NF-κB
ausnutzen, oder sie können
Reportergene verwenden, z. B. Chloramphenicol-Acetyltransferase,
Luciferase, β-Galactosidase,
GFP und alkalische Phosphatase, wirksam mit einem Promotor mit einer
NF-κB-Bindungsstelle verbunden.
Weiter kann das Protein von Interesse als ein indirekter Reporter
verwendet werden, durch Anheftung an einen zweiten Reporter, wie
etwa GFP ("Green
Fluorescent Protein")
(siehe z. B. Mistili & Spector,
Nature Biotechnology 15: 961–964
(1997)).
-
Das
Ausmaß der
Transkription wird dann mit dem Ausmaß der Transkription entweder
in der gleichen Zelle ohne die Testverbindung verglichen, oder es
kann mit dem Ausmaß der
Transkription in einer im Wesentlichen identischen Zelle verglichen
werden, der das Protein von Interesse fehlt. Eine im Wesentlichen
identische Zelle kann von den gleichen Zellen stammen, aus denen
die rekombinante Zelle hergestellt wurde, die aber nicht durch das
Einbringen von heterologer DNA modifiziert worden sind. Jeder Unterschied
im Ausmaß der
Transkription zeigt an, dass die Testverbindung auf irgendeine Art
und Weise die Aktivität
des Proteins von Interesse verändert
hat.
-
D. Modulatoren und Bindungsverbindungen
-
Die
als Modulatoren eines IRAK-4-Proteins untersuchten Verbindungen
können
beliebige kleine chemische Verbindungen oder eine biologische Einheit
sein, wie etwa ein Protein, Zucker, eine Nukleinsäure oder ein
Lipid. Alternativ können
Modulatoren genetisch veränderte
Versionen eines IRAK-4-Gens sein. Normalerweise sind die Testverbindungen
kleine chemische Moleküle
und Peptide. Es kann im Wesentlichen jede chemische Verbindung als
möglicher
Modulator oder mögliche
Bindungsverbindung in den erfindungsgemäßen Assays verwendet werden,
obwohl meistens Verbindungen verwendet werden, die in wässrigen
oder organischen (insbesondere auf DMSO basierenden) Lösungen gelöst werden
können.
Die Assays sind so gestaltet, dass große chemische Bibliotheken durchsucht
werden können, durch
Automatisieren der Assayschritte und Bereitstellen von Verbindungen
von jeder zweckmäßigen Quelle
für Assays,
die normalerweise parallel durchgeführt werden (z. B. in Mikrotiterformaten
auf Mikrotiterplatten in Roboterassays). Es ist selbstverständlich, dass
es viele Lieferanten von chemischen Verbindungen gibt, einschließlich Sigma
(St. Louis, MO), Aldrich (St. Louis, MO), Sigma-Aldrich (St. Louis,
MO), Fluka Chemika-Biochemica Analytika (Buchs, Schweiz) und dergleichen.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
beeinhalten die Screeningverfahren mit hohem Durchsatz die Bereitstellung
einer kombinatorischen chemischen oder Peptidbibliothek mit einer
großen
Anzahl von möglichen
therapeutischen Verbindungen (mögliche
Modulatoren oder Bindungsverbindungen). Solche "kombinatorischen chemischen Bibliotheken" werden dann in einem
oder mehreren Assays einem Screening unterzogen, wie hierin beschrieben,
um diejenigen Mitglieder der Bibliothek zu identifizieren (insbesondere
chemische Spezies oder Subklassen), welche die gewünschte charakteristische
Aktivität
zeigen. Die so identifizierten Verbindungen können als konventionelle "Leitverbindungen" dienen, oder sie
können
selbst als mögliche
oder tatsächliche
Therapeutika verwendet werden.
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Eine
kombinatorische chemische Bibliothek ist eine Sammlung von unterschiedlichen
chemischen Verbindungen, die entweder durch eine chemische Synthese
oder eine biologische Synthese erzeugt wurden, durch Kombination
einer Anzahl von chemischen "Bildungsblöcken", wie etwa Reagenzien.
Beispielsweise wird eine lineare kombinatorische Bibliothek, wie
etwa eine Polypeptidbibliothek, durch Kombination einer Gruppe von
chemischen Bildungsblöcken
(Aminosäuren)
mit einer bestimmten Verbindungslänge (d. h. die Anzahl der Aminosäuren in
einer Polypeptidverbindung) auf jede mögliche Art und Weise gebildet.
Durch eine solche kombinatorische Mischung von chemischen Bildungsblöcken können Millionen
von chemischen Verbindungen synthetisiert werden.
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Die
Herstellung und das Screening von kombinatorischen chemischen Bibliotheken
ist Fachleuten allgemein bekannt. Solche kombinatorischen chemischen
Bibliotheken umfassen, sind aber nicht beschränkt auf Peptid-Bibliotheken
(siehe z. B.
U. S. Patent Nr.
5,010,175 , Furka, Int. J. Pept. Prot. Res. 37: 487–493 (1991) und
Houghton et al., Nature 354: 84–88
(1991)). Es können
auch andere Chemien zum Erzeugen von Bibliotheken mit chemischer
Vielfalt verwendet werden. Solche Chemien umfassen, sind aber nicht
beschränkt
auf Peptoide (z. B. PCT-Veröffentlichung
Nr.
WO 91/19735 ), kodierte
Peptide (z. B. PCT-Publikation Nr.
WO 93/20242 ),
zufällige
Biooligomere (z. B. PCT-Publikation Nr.
WO 92/00091 ), Benzodiazepine (z.
B.
U. S.-Patent Nr. 5,288,514 ),
Diversomere, wie etwa Hydantoine, Benzodiazepine und Dipeptide (Hobbs
et al., Proc. Nat. Acad. Sci USA 90: 6909–6913 (1993)), vinyloge Polypeptide
(Hagihara et al., J. Amer. Chem. Soc. 114: 6568 (1992)), nicht-peptidale
Peptidomimetika mit Glucosegerüst
(Hirschmann et al., J. Amer. Chem. Soc. 114: 9217–9218 (1992)),
analoge organische Synthesen von Bibliotheken von kleinen Verbindungen
(Chen et al., J. Amer. Chem. Soc. 116: 2661 (1994)), Oligocarbamate
(Cho et al., Science 261: 1303 (1993)) und/oder Peptidylphosphonate
(Campbell et al., J. Org. Chem. 59: 658 (1994)), Nukleinsäure-Bibliotheken (siehe
Ausubel, Berger und Sambrook, alle oben), Peptidnukleinsäure-Bibliotheken (siehe
z. B.
U. S.-Patent Nr. 5,539,083 ), Antikörper-Bibliotheken
(siehe z. B. Vaughn et al., Nature Biotechnology 14(3): 309–314 (1996)
und
PCT/US96/10287 ),
Kohlehydratbibliotheken (siehe beispielsweise Lang et al., Science,
274: 1520–1522 (1996)
und
U. S.-Patent Nr. 5,593,853 ),
Bibliotheken von kleinen organischen Molekülen (siehe z. B. Benzodiazepine,
Baum C & EN,
18. Jan., Seite 33 (1993), Isoprenoide,
U. S.-Patent 5,569,588 , Thiazolidinone
und Metathiazanone,
U.S.-Patent
Nr. 5,549,974 , Pyrrolidine,
U.
S.-Patent Nr. 5,525,735 und
5,519,134 ,
Morpholinoverbindungen,
U. S.-Patent
Nr. 5,506,337 , Benzodiazepine,
U. S.-Patent Nr. 5,288,514 und dergleichen).
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Vorrichtungen
für die
Herstellung von kombinatorischen Bibliotheken sind kommerziell erhältlich (siehe z.
B. 357 MPS, 390 MPS, Advanced Chem Tech, Louisville KY, Symphony,
Rainin, Woburn, MA, 433A Applied Biosystems, Foster City, CA, 9050
Plus, Millipore, Redford, MA). Außerdem sind zahlreiche kombinatorische Bibliotheken
selbst kommerziell erhältlich
(siehe z. B. ComGenex, Princeton, N. J., Tripos, Inc.; St. Louis,
MO, 3D Pharmaceuticals, Exton, PA, Martek Biosciences, Columbia,
MD, etc.).
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1. Festphasen- und lösliche Hochdurchsatzassays
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In
einer Ausführungsform
stellt die Erfindung lösliche
Assays bereit, unter Verwendung von Molekülen, wie etwa einer N-terminalen
oder C-terminalen Domäne,
entweder alleine oder kovalent mit einem heterologen Protein verbunden,
unter Bildung eines chimären
Moleküls.
In einer anderen Ausführungsform
stellt die Erfindung eine Festphase, auf Basis von in vitro-Assays
in einem Hochdurchsatzformat bereit, wobei eine Domäne, ein
chimäres
Molekül,
ein IRAK-4-Protein oder eine Zelle oder ein Gewebe, die ein IRAK-4-Protein
exprimieren, mit einem Festphasensubstrat verbunden ist.
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In
den erfindungsgemäßen Hochdurchsatzassays
ist es möglich,
bis zu mehrere Tausend unterschiedliche Moleküle an einem einzelnen Tag zu
durchsuchen. Insbesondere kann jede Vertiefung einer Mikrotiterplatte
verwendet werden, um einen separaten Assay gegen einen ausgewählten möglichen
Modulator durchzuführen,
oder wenn Effekte der Konzentration oder der Inkubationszeit beobachtet
werden sollen, kann jeweils in 5–10 Vertiefungen ein einziger
Modulator untersucht werden. So können in einer einzigen Standard-Mikrotiterplatte
etwa 100 (z. B. 96) Modulatoren untersucht werden. Wenn Platten
mit 1536 Vertiefungen verwendet werden, dann kann man in einer einzigen
Platte leicht von etwa 100 bis etwa 1500 unterschiedliche Verbindungen
untersuchen. Es ist möglich,
mehrere unterschiedliche Platten am Tag zu untersuchen, unter Verwendung
der integrierten Systeme der Erfindung sind Assayscreenings für bis zu
etwa 6000–20000
unterschiedliche Verbindungen möglich.
Kürzlich
sind mikrofluide Ansätze
zur Manipulation von Reagenzien entwickelt worden.
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Das
Molekül
von Interesse kann direkt oder indirekt über eine kovalente oder nicht-kovalente
Bindung mit dem Festphasenbestandteil verbunden sein, z. B. über ein
Tag. Das Tag kann ein beliebiges einer Vielzahl von Bestandteilen
darstellen. Im Allgemeinen wird ein Molekül, das mit dem Tag verbunden
ist (ein Tag-Bindungsmittel) an einen festen Träger fixiert und das mit einem
Tag versehene Molekül
von Interesse ist durch Wechselwirkung des Tags und des Tag-Bindungsmittels
mit dem festen Träger
verbunden.
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Es
kann eine Vielzahl von Tags und Tag-Bindungsmitteln verwendet werden,
auf Basis von bekannten molekularen Wechselwirkungen, die in der
Literatur gut beschrieben sind. Wenn ein Tag beispielsweise ein
natürliches
Bindungsmittel aufweist, beispielsweise Biotin, Protein A oder Protein
G, kann es in Konjugation mit geeigneten Tag-Bindungsmitteln (Avidin,
Streptavidin, Neutravidin, der Fc-Region eines Immunglobulins usw.) verwendet
werden. Antikörper
für Moleküle mit natürlichen
Bindungsmitteln, wie etwa Biotin, sind genauso allgemein erhältlich wie geeignete
Tag-Bindungsmittel, siehe Katalog SIGMA Immunochemicals 1998, SIGMA, St.
Louis MO).
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Entsprechend
kann jede haptenische oder antigene Verbindung in Kombination mit
einem geeigneten Antikörper
verwendet werden, unter Bildung eines Paares aus Tag/Tag-Bindungsmittel.
Tausende spezifischer Antikörper
sind kommerziell erhältlich
und viele weitere Antikörper
werden in der Literatur beschrieben. In einer allgemeinen Konfiguration
ist der Tag ein erster Antikörper
und das Tag-Bindungsmittel ist ein zweiter Antikörper, der den ersten Antikörper erkennt.
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Auch
synthetische Polymere, wie etwa Polyurethane, Polyester, Polycarbonate,
Polyharnstoffe, Polyamide, Polyethylenimine, Polyarylensulfide,
Polysiloxane, Polyimidine und Polyacetate, können geeignete Tags oder Tag-Bindungsmittel
bilden. Viele andere Paare aus Tag/Tag-Bindungsmittel sind ebenso
bei den hierin beschriebenen Assaysystemen verwendbar, wie ein Fachmann
bei Durchsicht dieser Offenbarung erkennen wird.
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Allgemeine
Linker, wie etwa Peptide, Polyether und dergleichen können auch
als Tags dienen, und können
Polypeptid-Sequenzen, wie etwa Poly-Gly-Sequenzen von zwischen etwa 5 und 200
Aminosäuren enthalten.
Solche flexiblen Linker sind Fachleuten bekannt. Beispielsweise
sind Poly(ethylenglykol)-Linker von Shearwater Polymers, Inc., Huntsville,
Alabama erhältlich.
Diese Linker weisen optional Amidbindungen, Sulfhydrylbindungen
und heterofunktionelle Bindungen auf.
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Tag-Bindungsmittel
werden unter Verwendung einer beliebigen aus einer Vielzahl von
momentan verfügbaren
Verfahren an feste Substrate fixiert. Feste Substrate sind im Allgemeinen
derivatisiert oder funktionalisiert durch Exposition des gesamten
oder eines Teils des Substrats gegenüber einem chemischen Reagenz,
das eine chemische Gruppe an die Oberfläche fixiert, die mit einem
Teil des Tag-Bindungsmittels
reaktiv ist. Gruppen, die für
eine Anheftung eines Teils einer längeren Kette geeignet sind,
umfassen beispielsweise Amine, Hydroxyl, Thiol und Carboxylgruppen.
Aminoalkylsilane und Hydroxyalkylsilane können verwendet werden, um eine
Vielzahl von Oberflächen,
wie etwa Glasoberflächen,
zu funktionalisieren. Die Konstruktion von solchen Festphasen-Biopolymerarrays
ist in der Literatur ausführlich
beschrieben (siehe z. B. Merrifield, J. Am. Chem. Soc. 85: 2149–2154 (1963)
(worin die Festphasensynthese, beispielsweise von Peiltiden beschrieben
wird), Geysen et al., J. Immun. Meth. 102: 259–274 (1987) (worin die Synthese
von Festphasenbestandteilen auf Pins beschrieben wird), Frank & Doring, Tetrahedron
44: 60316040 (1988) (worin die Synthese von verschiedenen Peptid-Sequenzen auf Cellulosescheiben
beschrieben wird), Fodor et al., Science, 251: 767–777 (1991),
Sheldon et al., Clinical Chemistry 39(4): 718–719 (1993), und Kozal et al.,
Nature Medicine 2 (7): 753759 (1996) (worin jeweils Arrays von Biopolymeren
beschrieben werden, die an feste Substrate fixiert sind). Nicht-chemische
Ansätze
zum Fixieren von Tag-Bindungsmitteln an Substrate umfassen andere
bekannte Verfahren, wie etwa Wärme,
Vernetzung durch UV-Strahlung und dergleichen.
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2. Assays auf Computerbasis
-
Noch
ein anderer Assay für
Verbindungen, welche die IRAK-4-Proteinaktivität modulieren, bezieht eine
computergestützte
Wirkstoffgestaltung ein, worin ein Computersystem verwendet wird,
um eine dreidimensionale Struktur eines IRAK-4-Proteins zu erzeugen, basierend auf
der Strukturinformation, die durch dessen Aminosäure-Sequenz kodiert wird. Die
eingegebene Aminosäure-Sequenz
interagiert direkt und aktiv mit einem zuvor etablierten Algorithmus
in einem Computerprogramm und ergibt Proteinmodelle mit Sekundär-, Tertiär- und Quartärstruktur.
Die Modelle der Proteinstruktur werden dann untersucht, um die Regionen
der Struktur zu identifizieren, welche die Möglichkeit zur Bindung aufweisen.
Diese Regionen werden dann verwendet, um Verbindungen zu identifizieren,
die an das Protein binden.
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Das
dreidimensionale Strukturmodell des Proteins wird durch Eingeben
von Proteinaminosäure-Sequenzen
von mindestens 10 Aminosäure-Resten
oder entsprechenden Nukleinsäure-Sequenzen,
die ein IRAK-4-Polypeptid kodieren, in das Computersystem erzeugt.
Die Nukleotid-Sequenz, die das Polypeptid kodiert, umfasst bevorzugt
SEQ ID NO:2 oder SEQ ID NO:4 und konservativ modifizierte Versionen
davon. Die Aminosäure-Sequenz,
bevorzugt umfassend SEQ ID NO:1 oder 3 oder konservativ modifizierte
Versionen davon, stellt die Primärsequenz
oder Subsequenz des Proteins dar, das die strukturelle Information
des Proteins kodiert. Mindestens 10 Reste der Aminosäure-Sequenz
(oder eine Nukleotid-Sequenz, die 10 Aminosäuren kodiert) werden in das
Computersystem eingegeben, über
Computertastaturen, computerlesbare Substrate, die elektronische
Speichermedien (z. B. Magnetdisketten, Bänder, Kassetten und Chips),
optische Medien (z. B. CD-ROM),
durch Internet-Seiten verbreitete Information umfassen, aber nicht
darauf beschränkt
sind, und durch RAM. Das dreidimensionale Strukturmodell des Proteins
wird dann durch die Wechselwirkung der Aminosäure-Sequenz und des Computersystems
unter Verwendung von Software erzeugt, die Fachleuten bekannt ist.
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Die
Aminosäure-Sequenz
stellt eine Primärstruktur
dar, welche die für
die Bildung der sekundären,
tertiären
und quartären
Struktur des Proteins von Interesse notwendige Information kodiert.
Die Software prüft bestimmte
Parameter, die durch die Primärsequenz
kodiert werden, um das Strukturmodell zu erzeugen. Diese Parameter
werden als "Energiezustände" bezeichnet und umfassen
in erster Linie elektrostatische Potenziale, hydrophobe Potenziale,
für Lösungsmittel
zugängliche
Oberflächen
und Wasserstoffbindung. Sekundäre
Energiezustände
umfassen van der Waals-Potenziale. Biologische Moleküle bilden
die Strukturen, welche die Energiezustände auf kumulative Art und
Weise minimieren. Das Computerprogramm verwendet deshalb diese Zustände, die
durch die Primärstruktur
oder Aminosäure-Sequenz kodiert werden,
um das Sekundärstrukturmodell
zu erzeugen.
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Die
Tertiärstruktur
des Proteins, kodiert durch die Sekundärstruktur, wird dann auf Basis
der Energiezustände
der Sekundärstruktur
gebildet. An diesem Punkt kann der Anwender weitere Variablen eingeben,
etwa, ob das Protein membrangebunden oder löslich ist, die Lokalisierung
im Körper
und die zelluläre
Lokalisierung, z. B. Zytoplasma, Oberfläche oder Nucleus. Diese Variablen
werden zusammen mit den Energiezuständen der Sekundärstruktur
verwendet, um das Modell der Tertiärstruktur zu bilden. Zum Modellieren
der Tertiärstruktur
stimmt das Computerprogramm hydrophobe Flächen der Sekundärstruktur
mit gleichen und hydrophile Flächen
der Sekundärstruktur
mit gleichen ab.
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Wenn
diese Struktur erzeugt worden ist, werden mögliche Regionen der Modulatorbindung
durch das Computersystem identifiziert. Dreidimensionale Strukturen
für mögliche Modulatoren
werden durch Eingeben von Aminosäure-
oder Nukleotid-Sequenzen oder chemischen Formeln von Verbindungen
erzeugt, wie oben beschrieben wird. Die dreidimensionale Struktur
des möglichen
Modulators wird dann mit der des IRAK-4-Proteins verglichen, um
Verbindungen zu identifizieren, die an das Protein binden. Die Bindungsaffinität zwischen dem
Protein und der Verbindung wird unter Verwendung von Energiezuständen bestimmt,
um zu bestimmen, welche Verbindungen eine erhöhte Wahrscheinlichkeit für eine Bindung
mit dem Protein aufweisen.
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Computersysteme
werden auch verwendet, um ein Screening bezüglich Mutationen, polymorphen
Varianten, Allelen und Interspezieshomologen von IRAK-4-Genen durchzuführen. Solche
Mutationen können
mit Krankheitszuständen
oder genetischen Merkmalen assoziiert sein. Wie oben beschrieben,
kann auch ein GeneChipTM und verwandte Technologie
verwendet werden, um ein Screening bezüglich Mutationen, polymorphen
Varianten, Allelen und Interspezieshomologen durchzuführen. Wenn
die Varianten einmal identifiziert sind, können diagnostische Assays verwendet
werden, um Patienten mit solchen mutierten Genen zu identifizieren.
Die Identifizierung der mutierten IRAK-4-Gene beinhaltet das Eingeben
einer ersten Nukleinsäuresequenz
von SEQ ID NO:2 oder 4 oder einer ersten Aminosäure-Sequenz von SEQ ID NO:1
oder 3, und konservativ modifizierten Versionen davon. Die Sequenz
wird, wie oben beschrieben, in das Computersystem eingegeben. Die
erste Nukleinsäure-
oder Aminosäure-Sequenz
wird dann mit einer zweiten Nukleinsäure- oder Aminosäure-Sequenz
verglichen, die im Wesentlichen mit der ersten Sequenz identisch
ist. Die zweite Sequenz wird auf die oben beschriebene Art und Weise
in das Computersystem eingegeben. Wenn die erste und zweite Sequenz
einmal verglichen sind, werden Nukleotid- oder Aminosäure-Unterschiede zwischen
den Sequenzen identifiziert. Solche Sequenzen können Allelen-Unterschiede in
verschiedenen IRAK-4-Genen und Mutationen darstellen, die mit Krankheitszuständen und
genetischen Merkmalen assoziiert sind.
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VII. Modulation der IRAK-4-Aktivität/Expression
zur Behandlung von Krankheiten oder Störungen
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In
zahlreichen Ausführungsformen
dieser Erfindung wird eine Verbindung, z. B. eine Nukleinsäure, ein Polypeptid
oder ein anderes Molekül,
einem Patienten in vivo oder ex vivo verabreicht, um eine Veränderung der
IRAK-4-Aktivität
oder Expression bei dem Patienten zu bewirken. Solche Verbindungen
können
Nukleinsäuren
sein, die IRAK-4-Polypeptide mit voller Länge, beispielsweise wie in
SEQ ID NO:1 oder 3 gezeigt, ein beliebiges Derivat, Fragment oder
eine Variante davon kodieren, wirksam mit einem Promotor verbunden.
Geeignete Nukleinsäuren
umfassen auch inhibitorische Sequenzen, wie etwa Antisense- oder
Ribozym-Sequenzen,
welche beispielsweise in einem Expressionsvektor zugeführt werden
können,
der wirksam mit einem Promotor verbunden ist, oder welche direkt
zugeführt
werden können.
Es kann auch eine beliebige Nukleinsäure verwendet werden, die ein
Polypeptid kodiert, das die Expression von IRAK-4 moduliert. Im
Allgemeinen können
Nukleinsäuren
Zellen unter Verwendung jedes beliebigen aus einer großen Anzahl
von Vektoren oder Verfahren zugeführt werden, z. B. durch retrovirale,
adenovirale oder adenoassoziierte Virusvektoren, liposomale Formulierungen,
Injektion nackter DNA und anderen. Alle diese Verfahren sind Fachleuten
allgemein bekannt.
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Um
die IRAK-4-Aktivität
zu modulieren, können
einem Patienten auch Proteine verabreicht werden. In bevorzugten
Ausführungsformen
wird ein polyklonaler oder monoklonaler Antikörper verabreicht, der spezifisch
an IRAK-4 bindet, insbesondere an eine N-terminale Todes-Domäne oder
eine zentrale Kinase-Domäne eines
IRAK-4-Polypeptids. Außerdem
kann jedes Polypeptid, das mit der IRAK-4-Aktivität wechselwirkt und/oder
die IRAK-4-Aktivität
moduliert, verwendet werden, z. B. ein Polypepitd, das unter Verwendung
der derzeit beschriebenen Assays identifiziert wird, oder eine beliebige
dominant negative Form von IRAK-4 oder eines mit IRAK-4 wechselwirkenden
Proteins, z. B. IL-1RI, MyD88, TRAF6 usw. Zusätzlich können Polypeptide verwendet
werden, welche die IRAK-4-Expression beeinflussen.
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Weiter
kann eine beliebige Verbindung verwendet werden, von welcher herausgefunden
wird oder welche so gestaltet ist, dass sie mit der Aktivität von IRAK-4
wechselwirkt und/oder die Aktivität von IRAK-4 moduliert. Beispielsweise
kann jede Verbindung, von welcher unter Verwendung der hierin beschriebenen
Verfahren herausgefunden wird, dass sie an IRAK-4 bindet oder die
Aktivität
von IRAK-4 moduliert, verwendet werden.
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Jedes
der oben beschriebenen Moleküle
kann verwendet werden, um die Expression oder Aktivität von IRAK-4
zu erhöhen
oder zu verringern, oder um die Eigenschaften und/oder das Verhalten
von IRAK-4-Polypeptiden oder Polynukleotiden zu beeinflussen, beispielsweise
die Stabilität,
Phosphorylierung, Kinase-Aktivität, Wechselwirkungen
mit anderen Proteinen usw. Die vorliegenden Verbindungen können somit
verwendet werden, um jede beliebige aus einer Vielzahl von Krankheiten
zu behandeln, einschließlich,
aber nicht beschränkt
auf (a) Lungenkrankheiten und Krankheiten der Atemwege einschließlich, aber
nicht beschränkt
auf das Adult Respiratory Disease Syndrom (ARDS), chronisch obstruktive
Lungenkrankheit (COPD), Lungenfibrose, interstitiale Lungenkrankheit,
Asthma, chronischen Husten und allergische Rhinitis, b) Transplantation, c)
die Autoimmunkrankheiten einschließlich, aber nicht beschränkt auf
rheumatoide Arthritis, systemischen Lupus erythematodes, multipler
Sklerose und Diabetes (z. B. Typ-1-Diabetes mellitus), d) Krebs
einschließlich, aber
nicht beschränkt
auf feste Tumoren, Hautkrebs und Lymphom, e) kardio-vaskulärer Krankheiten
einschließlich,
aber nicht beschränkt
auf Schlaganfall und Arteriosklerose, f) Krankheiten des zentralen
Nervensystems einschließlich,
aber nicht beschränkt
auf neurodegenerative Krankheiten, g) nicht-CD14 vermittelte Sepsis,
h) Osteoarthritis, i) Osteoporose, j) Psoriasis und Krankheiten
der Haut einschließlich,
aber nicht beschränkt
auf Ausschlag und Kontakt- und atopische Dermatitis, k) entzündliche
Darmkrankheit (einschließlich, aber
nicht beschränkt
auf Crohn'sche Krankheit
und Colitis ulcerosa), l) Behcet-Syndrom, m) Spondylitis ankylosans,
n) Sarcoidosis, o) Gicht, p) ophthalmische Krankheiten und Störungen und
h) CD14 vermittelte Sepsis.
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A. Verabreichung und pharmazeutische Zusammensetzungen
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Die
Verabreichung jedes der vorliegenden Moleküle kann durch jeden Weg erreicht
werden, der normalerweise für
das Einbringen einer Modulatorverbindung in den optimalen Kontakt
mit dem zu behandelnden Gewebe verwendet wird. Die Modulatoren werden
auf jede geeignete Art und Weise verabreicht, optional mit pharmazeutisch
akzeptablen Trägersubstanzen.
Es sind geeignete Verfahren zur Verabreichung solcher Modulatoren
verfügbar
und Fachleuten allgemein bekannt, und obwohl mehr als ein Weg verwendet
werden kann, um eine bestimmte Zusammensetzung zu verabreichen,
kann ein bestimmter Weg oft eine direktere und effektivere Reaktion
bewirken als ein anderer Weg.
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Pharmazeutisch
akzeptable Trägerstoffe
werden teilweise durch die bestimmte, zu verabreichende Zusammensetzung
ermittelt, ebenso wie durch das bestimmte Verfahren, das zum Verabreichen
der Zusammensetzung verwendet wird. Entsprechend gibt es eine breite
Vielzahl von geeigneten Formulierungen von erfindungsgemäßen pharmazeutischen
Zusammensetzungen (siehe z. B. Remington's Pharmaceutical Sciences, 17. Auflage
(1985)).
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Die
IRAK-4-Modulatoren können
alleine oder in Kombination mit anderen geeigneten Bestandteilen
in Aerosolformulierungen gebracht werden (d. h. sie können "vernebelt" werden), um über eine
Inhalation verabreicht zu werden. Aerosolformulierungen können in
unter Druck stehende akzeptable Treibmittel, wie etwa Dichlorfluormethan,
Propan, Stickstoff und dergleichen eingebracht werden.
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Für eine Verabreichung
geeignete Formulierungen umfassen wässrige und nicht-wässrige Lösungen, isotone
sterile Lösungen,
die Antioxidationsmittel, Puffer, bakteriostatische Mittel und gelöste Stoffe
enthalten können,
welche die Formulierung isotonisch machen, und wässrige und nicht-wässrige sterile
Suspensionen, die Suspensionsmittel, Solubilisierungsmittel, Verdickungsmittel,
Stabilisatoren und Konservierungsmittel enthalten können. In
der Praxis dieser Erfindung können
Zusammensetzungen beispielsweise oral, nasal, topisch, intravenös, intraperitoneal,
intravesikal oder intrathekal verabreicht werden. Die Formulierungen
der Verbindungen können
in verschlossenen Behältern
als Einheitsdosis oder Mehrfachdosis bereitgestellt werden, wie
etwa in Ampullen und Phiolen. Lösungen
und Suspensionen können
aus sterilen Pulvern, Granulaten und Tabletten der zuvor beschriebenen
Art hergestellt werden. Die Modulatoren können auch als ein Teil einer vorbereiteten
Nahrung oder eines Arzneimittels verabreicht werden.
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Die
einem Patienten zu verabreichende Dosis sollte im Zusammenhang der
vorliegenden Erfindung ausreichend sein, um bei dem Patienten mit
der Zeit eine nützliche
Reaktion zu bewirken. Die Dosis wird durch die Wirksamkeit der bestimmten
verwendeten Modulatoren und der Krankheit bzw. Störung des
Patienten bestimmt, ebenso wie durch das Körpergewicht oder die Oberfläche der
zu behandelnden Region. Die Höhe
der Dosis wird auch durch das Vorliegen, die Art und das Ausmaß aller
Nebenwirkungen bestimmt, welche die Verabreichung einer bestimmten
Verbindung oder eines Vektors in einem bestimmten Patienten begleiten.
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Bei
der Bestimmung der wirksamen Menge des zu verabreichenden Modulators
kann ein Arzt zirkulierende Plasmaspiegel des Modulators, die Toxizität des Modulators
und die Bildung von Antikörpern
gegen den Modulator bewerten. Im Allgemeinen beträgt das Dosisäquivalent
eines Modulators von etwa 1 ng/kg bis zu 10 mg/kg für einen
typischen Patienten.
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Für eine Verabreichung
können
die Modulatoren der vorliegenden Erfindung mit einer Rate verabreicht werden,
die durch den LD-50-Wert des Modulators und den Nebenwirkungen der
Verbindung bei verschiedenen Konzentrationen bestimmt wird, bezüglich der
Masse und der allgemeinen Gesundheit des Patienten angewandt. Die
Verabreichung kann durch eine einzelne oder geteilte Dosierungen
durchgeführt
werden.
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VIII. Transgene Tiere
-
Transgene
und chimäre
nicht-humane Säuger
und Verfahren zu deren Erzeugung werden unten beschrieben. Die Säuger sind
u. a. für
die Untersuchung der Funktion von IRAK-4 in vivo, zur Erzeugung
von Modellen für
die Untersuchung von Entzündungskrankheiten
und Störungen
und für
die Entwicklung von möglichen
Behandlungen für
mit IRAK-4 verbundenen Entzündungskrankheiten
und Störungen
verwendbar.
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Es
werden transgene und chimäre
nicht-humane Säuger
erzeugt, die Zellen enthalten, denen mindestens ein funktionales
endogenes Allel für
IRAK-4 fehlt. Ein "chimäres Tier" enthält einige
Zellen, denen das funktionale IRAK-4-Gen von Interesse fehlt, und
andere Zellen, die das inaktivierte Gen nicht besitzen. Ein "transgenes Tier" besteht im Gegensatz
dazu aus Zellen, die alle die spezifische Modifikation enthalten,
die das IRAK-4-Gen inaktiv macht oder auf andere Art verändert. Während ein
transgenes Tier normalerweise immer das mutante IRAK-4-Gen an seine Nachkommen übertragen
kann, hängt
die Fähigkeit
eines chimären Tiers
zur Übertragung
der Mutation davon ab, ob das inaktivierte Gen in den Keimzellen
des Tieres vorhanden ist. Die Modifikationen, die das IRAK-4-Gen
inaktivieren oder auf andere Art verändern, können beispielsweise Insertionen,
Deletionen oder Substitutionen eines oder mehrerer Nukleotide umfassen.
Die Modifikationen können
die Transkription des Gens selbst, die Translation und/oder Stabilität der resultierenden
mRNA beeinträchtigen,
oder sie können
bewirken, dass das Gen ein inaktives oder auf andere Art verändertes
IRAK-4-Polypeptid kodiert, z. B. ein IRAK-4-Polypeptid mit modifizierten Bindungseigenschaften
oder modifizierter Kinase-Aktivität.
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Die
beanspruchten Verfahren sind beim Erzeugen transgener und chimärer Tiere
der meisten Wirbeltierspezies verwendbar. Solche Spezies umfassen,
sind aber nicht beschränkt
auf nicht-humane Säuger,
einschließlich
Nagetiere wie etwa Mäuse
und Ratten, Kaninchen, Schafartige, wie etwa Schafe und Ziegen, Schweineartige
wie etwa Schweine, und Rinderartige wie etwa Rinder und Büffel. Verfahren
zum Erhalten von transgenen Tieren werden beispielsweise in Puhler,
A. et al., Ed., Genetic Engineering of Animals, VCH Publ., 1993,
Murphy und Carter, Editoren, Trasngenesis Techniques: Principles
and Protocols (Methods in Molecular Biology, Vol. 18), 1993; und
Pinkert, CA, Ed., Transgenic Aminal Technolgy: A Laborstory Handbook,
Academic Press, 1994 beschrieben.
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In
bevorzugten Ausführungsformen
werden transgene Mäuse
produziert, wie in Thomas et al., (1999) Immunol. 163: 978–84, Kanakaraj
et al., (1998) J. Exp. Med. 187: 2073–9, oder Yeh et al., (1997)
Immunity 7: 715–725
beschrieben wird.
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Normalerweise
wird ein modifiziertes IRAK-4-Gen beispielsweise durch homologe
Rekombination in embryonale Stammzellen (ES) eingefügt, die
von Präimplantationsembryonen
erhalten und in vitro kultiviert werden. Siehe z. B. Hooper, ML,
Embryonal Stem Cells: Introducing Planned Changes into the Animal
Germline (Modern Genetics, v. l.), Int'I. Pub. Distrib., Inc., 1993, Bradley
et al. (1984) Nature 309, 255–258).
Anschließend
wird die transformierte ES-Zelle mit einer Blastozyste aus einem
nicht-humanen Tier, beispielsweise einer Maus, kombiniert. Die ES-Zellen
kolonisieren den Embryo und bei einigen Embryos bildet sich die Keimbahn
des resultierenden chimären
Tiers. Siehe Jaenisch, Science 240: 1468–1474 (1988). Alternativ können ES-Zellen
oder somatische Zellen, die einen Organismus neu bilden können ("somatische repopulierende Zellen") als eine Quelle
von Nuklei für
die Transplantation in einen entkernten befruchteten Oozyten verwendet werden,
was einen transgenen Säuger
ergibt. Siehe z. B. Wilmut et al., Nature 385: 810–813 (1997).
-
Andere
Verfahren zum Erhalten eines transgenen oder chimären Tiers
mit einem mutanten IRAK-4-Gen in seinem Genom beinhalten den Kontakt
von befruchteten Oozyten mit einem Vektor, der ein Polynukleotid
enthält,
das ein modifiziertes, beispielsweise ein inaktives IRAK-4-Polypeptid
kodiert. Bei solchen Tieren, wie etwa Mäusen, wird die Befruchtung
normalerweise in vivo durchgeführt
und befruchtete Eizellen werden chirurgisch entfernt. Bei anderen
Tieren, insbesondere Rinderartigen, ist es bevorzugt, Eizellen aus lebenden
Tieren oder Schlachthaustieren zu entfernen und die Eizellen in
vitro zu befruchten. Siehe DeBoer et al.,
WO 91/08216 . Eine in vitro-Befruchtung
ermöglicht,
dass die Modikationen in im Wesentlichen synchrone Zellen eingefügt werden.
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Befruchtete
Oozyten werden normalerweise in vitro kultiviert, bis ein Präimplantationsembryo
mit etwa 16–150
Zellen erhalten wird. Das 16-32-Zellstadium
eines Embryos wird als Morula beschrieben, wohingegen Präimplantationsembryonen
mit mehr als 32 Zellen als Blastozysten bezeichnet werden. Diese
Embryonen zeigen normalerweise im 64-Zellstadium die Entwicklung
einer Keimhöhle.
Das Vorliegen einer gewünschten IRAK-4-Mutation
in den Zellen des Embryos kann durch Verfahren nachgewiesen werden,
die Fachleuten bekannt sind, z. B. Southern Blotting, PCR, DNA-Sequenzierung
und anderen Standardverfahren. Verfahren zum Kultivieren von befruchteten
Oozyten bis zum Präimplantationsstadium
werden beispielsweise von Gordon et al. (1983) Methods Enzymol.
101: 41, Hogan et al., Manipulation of the Mouse Embryo: A Laborstory
Manual, C. S. H. L. N. Y. (1986) (Mausembryo), Hammer aet al., Nature
315: 680 (1985) (Kaninchen- und Schweineembryonen), Gandolfi et
al., J. Reprod. Fert. 81: 23–28
(1987), Rexroad et al., J. Amin. Sci. 66: 947–953 (1988) (Schafembryonen)
und Eyestone et al., J. Reprod. Fert. 85: 715–720 (1989), Camous et al.,
J. Reprod. Fert. 72: 779–785
(1984), und Heyman et al., Theriogenology 27: 5968 (1987) (Rinderembryonen)
beschrieben. Präimplantationsembryonen
können
auch für
eine Zeit bis zur Implantation eingefroren gelagert werden.
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Die
Präimplantationsembryonen
werden in ein geeignetes weibliches Tier übertragen, was die Geburt eines
transgenen oder chimären
Tieres ergibt, abhängig
vom Entwicklungsstadium, in dem das Transgen integriert wird. Chimäre Säuger können unter
Bildung von transgenen Tieren mit echter Keimbahn („true germline") gezüchtet werden.
Chimäre
Mäuse und
transgene Keimbahnmäuse
können
auch von kommerziellen Quellen bestellt werden (z. B. Deltagen,
San Carlos, CA).
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Andere
Verfahren zum Einbringen von Mutationen in Säugerzellen oder Tieren umfassen
Rekombinase-Systeme, die verwendet werden können, um den gesamten oder
einen Teil eines Genortes von Interesse zu deletieren. Beispiele
für Rekombinase-Systeme
umfassen das cre/lox-System des Bakteriophagen P1 (siehe z. B. Gu
et al., Science 265: 103–106
(1994), Terry et al., Transgenic Res. 6: 349–356 (1997)) und das ortsspezifische
FLP/FRT-Integrationssystem (siehe z. B. Dymecki, Proc. Natl. Acad.
Sci. USA 93: 6191–6196 (1996)).
In diesen Systemen werden normalerweise Stellen, die von der bestimmten
Rekombinase erkannt werden, in das Genom an einer Position, die
den Teil des Gens, der deletiert werden soll, flankiert, eingebracht. Das
Einbringen der Rekombinase in die Zellen katalysiert dann eine Rekombination,
welche die Polynukleotidsequenz, die von den Rekombinationsstellen
flankiert wird, aus dem Genom deletiert. Falls erwünscht, kann man
Tiere erhalten, in denen nur bestimmten Zellen das IRAK-4-Gen von
Interesse fehlt, z. B. durch Verwendung eines gewebespezifischen
Promotors, der die Expression der Rekombinase antreibt. Siehe z.
B. Tsien et al., Cell 87: 1317–26
(1996), Brocard et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA 93: 10887–10890 (1996),
Wang et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA 93: 3932–6 (1996), Meyers et al., Nat.
Genet. 18: 136–41
(1998)).
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Das
Vorliegen einer beliebigen Mutation in einem IRAK-4-Gen in einer
Zelle oder in einem Tier kann unter Verwendung eines beliebigen,
hierin beschriebenen Verfahrens nachgewiesen werden, z. B. Southern Blotting,
PCR oder DNA-Sequenzierung.
Siehe z. B. Ausubel et al., oben.
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IX. Kits
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IRAK-4-Gene
und deren Homologe sind nützliche
Werkzeuge für
eine Anzahl von Anwendungen, einschließlich, aber nicht beschränkt auf
die Identifizierung von IL-1-, IL-18- oder LPS-responsiven Zellen,
für forensische
und Vaterschaftsbestimmungen und für die Behandlung einer beliebigen
aus einer großen
Anzahl von mit IL-1, IL-18 oder LPS assoziierten Krankheiten, wie
etwa Entzündungskrankheiten.
IRAK-4-spezifische Reagenzien, die spezifisch mit IRAK-4-Nukleinsäuren hybridisieren,
wie etwa IRAK-4-Sonden und Primer, und IRAK-4-spezifische Reagenzien, die spezifisch
an ein IRAK-4-Protein binden oder die Aktivität eines IRAK-4-Proteins modulieren,
z. B. IRAK-4-Antikörper
oder andere Verbindungen, können
somit für
die Praxis aller hierin beschriebenen Anwendungen in einem Kit bereitgestellt
werden.
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Nukleinsäureassays
für das
Vorliegen von DNA und RNA für
ein IRAK-4-Polynukleotid
in einer Probe umfassen zahlreiche Techniken, die Fachleuten bekannt
sind, wie etwa Southern-Analyse, Northern-Analyse, Dot Blots, RNase
Protection, S1-Analyse, Amplifikationstechniken wie etwa PCR und
LCR, und in situ-Hybridisierung.
Bei einer in situ-Hybridisierung wird beispielsweise eine Zielnukleinsäure von
ihren zellulären
Umgebungen freigesetzt, sodass sie für eine Hybridisierung innerhalb
der Zelle verfügbar
ist, während
die zelluläre
Morphologie für
eine anschließende
Interpretation und Analyse erhalten wird. Die folgenden Artikel
stellen einen Überblick
des Fachgebiets der in situ-Hybridisierung bereit: Singer et al.,
Biotechniques 4: 230–250 (1986),
Haase et al., Methods in Virology, Vol. VII, S. 189–226 (1984)
und Nucleic Acid Hybridization: A Practical Approach (Hames et al.,
Eds. 1987). Außerdem
kann ein IRAK-4-Protein mit den verschiedenen oben beschriebenen
Immunoassay-Techniken nachgewiesen werden. Die Testprobe wird normalerweise
sowohl mit einer positiven Kontrolle (z. B. einer Probe, worin
ein rekombinantes IRAK-4-Protein exprimiert wird) als auch einer
Negativkontrolle verglichen.
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Die
vorliegende Erfindung stellt auch Kits zum Screening von Modulatoren
von IRAK-4-Proteinen oder -Nukleinsäuren bereit. Solche Kits können aus
leicht erhältlichen
Materialien oder Reagenzien hergestellt werden. Beispielsweise können solche
Kits ein beliebiges oder mehrere der folgenden Materialien umfassen: IRAK-4-Nukleinsäuren oder
-Proteine, Reaktionsröhrchen
und Anleitungen zum Testen der IRAK-4-Aktivität. Optional enthält das Kit
ein biologisch aktives IRAK-4-Protein. Erfindungsgemäß kann eine
breite Vielzahl von Kits und Bestandteilen hergestellt werden, abhängig von
dem beabsichtigten Benutzer des Kits und den bestimmten Bedürfnissen
des Benutzers.
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X. Beispiele
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A. Identifizierung von humaner IRAK-4
-
Sequenzen,
die mit humaner IRAK verwandt sind (Cao et al., Science 271: 1128–31 (1996))
wurden in der Sequenzdatenbank (Genebank) am „National Center for Biotechnology
Information" unter
Verwendung des TFASTX-Programms des Wisconsin Package Version 9.1
(Genetics Computer Group (GCG), Madison, Wisc.) identifiziert. Es
wurde eine humane cDNA-Sequenz (Signatur AF155118) gefunden, die
ein Polypeptid kodiert, das eine signifikante Homologie mit IRAK
teilt. Ein Volllängen-cDNA-Klon
wurde aus einer cDNA-Bibliothek (Clontech Universal Quick Clone
cDNA) mit einer PCR-Reaktion unter Verwendung eines Sense-Primers
mit der Sequenz ATGAACAAACCCATAACACCATCAACATATGTGC (SEQ ID NO:5)
und eines Antisense-Primers mit der Sequenz TTAAGAAGCTGTCATCTCTTGCAGC
(SEQ ID NO:6) amplifiziert. Die Nukleotid-Sequenz dieser cDNA wurde
mit dem Sanger-Verfahren der Didesoxy-vermittelten Kettentermination
bestimmt. Die humane IRAK-4-cDNA (siehe z. B. SEQ ID NO:2) kodiert
ein Protein (siehe z. B. SEQ ID NO:1) mit 460 Aminosäuren und
einer berechneten Molekularmasse von 52 kDa. Die Analyse der abgeleiteten
Protein-Sequenz ergab eine N-terminale Todes-Domäne
(Feinstein et al., Trends Biochem. Sci. 20: 342–4 (1995)) und eine zentrale
Kinase-Domäne,
die den Domäne-Strukturen
von IRAK, IRAK-2 und IRAK-M (Wesche et al., J. Biol. Chem. 274:
19403–10
(1999)) ähnlich
war. Die allgemeine Sequenzidentität, die das neu identifizierte Protein
mit den existierenden IRAK-ähnlichen
Molekülen
teilt, beträgt
zwischen 30 bis 40% (Tabelle 1).
| Sequenzidentität | Sequenzähnlichkeit |
IRAK | 36% | 48% |
IRAK-2 | 28% | 39% |
IRAK-M | 31% | 41% |
Pelle | 30% | 40% |
Tabelle
1: Sequenzählichkeiten
von humaner IRAK-4 mit Mitgliedern der IRAK/Pelle-Familie. Sequenzvergleiche
wurden unter Verwendung des GAP-Programms
des Wisconsin GCG-Pakets durchgeführt.
-
B. Expressionsmuster von humaner IRAK-4
-
Das
Expressionsmuster von humaner IRAK-4 wurde durch Northern Blot-Analyse bestimmt,
unter Verwendung von Proben, die eine Vielzahl von humanen Geweben
darstellten. Es wurden zwei mRNA-Spezies mit Größen von ungefähr 4,4 kb
und 3 kb nachgewiesen. Die IRAK-4-Expression wurde in Thymus, Milz,
Niere und Leber nachgewiesen.
-
Unter
Verwendung einer RT-PCR zur Amplifikation von humaner IRAK-4-RNA aus verschiedenen
Geweben war ein Amplifikationsprodukt ohne Weiteres in Plazenta,
Lunge, Leber, Niere, Pankreas, Prostata, Hoden, Ovar, Dünndarm,
Colon, Lymphknoten und Tonsille nachweisbar.
-
C. IRAK-4 aktiviert NF-κB
-
In
der humanen embryonalen Nierenzelllinie 293 wurde eine transiente Überexpression
von humaner IRAK-4 induziert. Durch Nachweis von Reporterassays
wurde herausgefunden, dass diese Überexpression zur Aktivierung
des Transkriptionsfaktors NF-κB
in den Zellen führt.
Das in diesen Assays verwendete Reporterkonstrukt war das NF-κB-abhängige E-Selectin-Luciferase-Reportergenplasmid
pELAM-luc (Schindler und Baichwa (1994) Mol. Cell Biol., 14: 5820–31). Die
Luciferase-Aktivität
wurde unter Verwendung des Luciferaseassay-Systems (Promega) bestimmt,
wie von Wesche et al., Immunity 7: 837–47 (1997) beschrieben.
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Es
wurde herausgefunden, dass die Überexpression
einer IRAK-4-Mutante, der Kinaseaktivität fehlt (IRAK-4 KK213AA, eine
Mutation, die einen kritischen Lysin-Rest in der ATP-Bindungstasche entfernt)
oder einer trunkierten Form von IRAK-4 (aa 1...191, bestehend nur
aus den ersten 191 Aminosäuren),
auf dominant negative Art und Weise funktioniert, unter Blockierung
der durch Interleukin-1 induzierten NF-κB-Aktivierung. Diese veränderten
Formen von IRAK-4 besaßen
jedoch keinen Effekt auf die durch TNF induzierte NF-κB-Aktivierung
(untersucht in HEK 293-Zellen unter Verwendung von Reporterassays).
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D. Identifizierung von Maus-IRAK-4
-
Um
murine IRAK-4-Homologe zu identifizieren, wurde eine murine Nieren-cDNA-Phagenbibliothek (Clontech)
bei niedrig stringenten Bedingungen nach Standardverfahren mit einer
Sonde durchsucht, die von einer trunkierten humanen IRAK-4 stammt
(umfassend die Nukleotide 1–992).
Es wurde ein cDNA-Klon identifiziert, der ein ORF mit etwa 80% Homologie
(auf Proteinebene) mit dem humanen IRAK-4 kodiert. Um Volllängen-mIRAK-4
zu erhalten, wurde dieser Klon verwendet, um die gleiche Bibliothek
unter hoch stringenten Bedingungen zu durchsuchen. Es wurden mehrere
positive Klone identifiziert, die überlappende Fragmente von mIRAK-4
kodierten.
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Die
murine IRAK-4-cDNA (siehe z. B. SEQ ID NO:4) kodiert ein Protein
mit 459 Aminosäuren
(siehe z. B. SEQ ID NO:3) mit einer berechneten molekularen Masse
von 51 kDa, das eine 87%ige Ähnlichkeit
und eine 84%ige Identität
mit dem humanen IRAK-4-Protein teilt (analysiert mit der GAP-Funktion
des GCG-Pakets).
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E. IL-1-induzierte Assoziation von IRAK-4
mit TRAF6 und IRAK-1
-
Verfahren:
-
HEK
293-Zellen, die IL-1RI stabil exprimierten (293RI, 1,5 × 108 Zellen pro Probe, (Cao et al., Science 271:
1128–31
(1996), Cao et al., Nature 383: 443–6 (1996)) wurden für 0, 2,
10 und 30 Mintuten mit 100 ng/ml Interleukin-1 stimuliert. Die Zellen
wurden gesammelt, für
20 Minuten auf Eis in Lysepuffer lysiert und zentrifugiert, um Zelltrümmer zu
entfernen, wie anderweitig beschrieben (Wesche et al., Immunity
7: 837–47
(1997)). Die klaren Lysate wurden mit Protein-G-Beads (Pharmacia)
inkubiert und entweder mit einem Präimmunserum oder einem Kaninchen-Antiserum
gegen E. coli-exprimierter Volllängen-IRAK-4
für 24
Stunden bei 4°C
inkubiert. Die Immunpräzipitate
wurden sorgfältig
gewaschen, durch SDS-PAGE
fraktioniert, auf PVDF-Membranen übertragen und mit Antiserum
gegen TRAF6 (Cao et al., Nature 383: 443–6 (1996)), IRAK-1 (Cao et
al., Science 271: 1128–31
(1996)) oder IRAK-4 geblottet.
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Ergebnis:
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Um
die Beteiligung von IRAK-4 beim IL-1-Signalweg zu adressieren, wurde
die Fähigkeit
von endogener IRAK-4 analysiert, auf IL-1-abhängige Art und Weise mit bekannten
Transduktoren des IL-1-Signals zusammenzuwirken. Lysate von 293RI-Zellen, die für verschiedene
Zeiten mit Interleukin-1 stimuliert wurden, wurden mit einem Antiserum
gegen IRAK-4 immunpräzipitiert
und mit Antiseren gegen IRAK-1 und TRAF6 immungeblottet. Es wurde
bei den frühesten
untersuchten Zeitpunkten (zwei Minuten) eine IL-1-induzierte Assoziation
von IRAK-4 mit IRAK-1 und TRAF6 beobachtet, die nach 10 Minuten
Inkubation erhöht
und nach 30 Minuten verringert war, was eine IL-1-induzierte, schnelle
und transiente Wechselwirkung von IRAK-4 mit IRAK-1 und TRAF6 zeigt, übereinstimmend
mit einer Rolle als ein wichtiges Molekül bei der Transduktion des IL-1-Signals.
(Siehe z. B. 5.)
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Das
Fehlen aller IRAK-1- oder TRAF6-Signale in den Proben, die mit Präimmunserum
präzipitiert
wurden, zeigt die Spezifität
der Wechselwirkung, und der Kontrollblot mit einem IRAK-4-Antiserum
zeigt, dass gleiche Mengen präzipitiert
wurden.
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Sequenzprotokoll SEQ
ID NO:1 Humane
IRAK-4-Aminosäure-Sequenz
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SEQ
ID NO:2 Humane
IRAK-4-cDNA-Sequenz
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SEQ
ID NO:3 Murine
IRAK-4-Aminosäure-Sequenz
-
SEQ
ID NO:4 Maus-IRAK-4-cDNA-Sequenz
-
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SEQ
ID NO:5 Sense-Primer
für eine
Amplifikation von humaner IRAK-4
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SEQ
ID NO:6 Antisense-Primer
für eine
Amplifikation von humaner IRAK-4
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