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Hintergrund der Erfindung
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(1) Gebiet der Erfindung
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Die
Erfindung betrifft im Allgemeinen Nahrungs- oder Wachstumsfaktoren
und insbesondere neue Wachstumsfaktoren der Neurturin-GDNF-Familie
von Wachstumsfaktoren.
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(2) Beschreibung des Standes
der Technik
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Die
Entwicklung und das Aufrechterhalten von Geweben in komplexen Organismen
erfordert die präzise
Kontrolle über
die Prozesse der Zellvermehrung, -differenzierung, des -fortbestands
bzw. -überlebens
und der -funktion. Ein Hauptmechanismus, durch den die Prozesse
kontrolliert bzw. reguliert werden, verläuft über die Wirkungen von Polypeptiden,
welche als "Wachstumsfaktoren" bekannt sind. Diese
strukturell unterschiedlichen Moleküle wirken durch spezifische
Zelloberflächenrezeptoren
unter Hervorrufen dieser Wirkungen.
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Wachstumsfaktoren,
bezeichnet als "neurotrophe
Faktoren", fördern die
Differenzierung, das Wachstum und den Fortbestand/das Überleben
von Neuronen und befinden sich in dem Nervensystem oder in innervierenden
Geweben. Der Nervenwachstumsfaktor (NGF) war der erste neurotrophe
Faktor, welcher identifiziert und charakterisiert werden konnte
(Levi-Montalcini et al., J. Exp. Zool. 116: 321, 1951). NGF existiert
als ein nicht-kovalent gebundenes Homodimer, welches den Fortbestand
und das Wachstum von sympathischen, Neuralleisten-abgeleiteten Sensoren
und von cholinergen Basalvorderhirnneuronen fördert. In sympathischen Neuronen
bildet diese Substanz einen Neurit-Auswuchs in vitro und ein erhöhtes axonales
und dendritisches Wachstum in vivo. (Siehe Levi-Montalcini und Booker,
Proc Nat'l Acad
Sci 46: 384, 1960; Johnson et al. Science 210: 916–918, 1980;
Crowley et al., Cell 76: 1001–12,
1994).
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NGF
weist Wirkungen auf die Erkennung und neuronale Formbarkeit auf
und kann den Fortbestand bzw. das Überleben von Neuronen, welche
aufgrund einer Vielzahl von mechanischen, chemischen, viralen und
immunologischen Einflüssen
einen Schaden erlitten haben, unterstützen bzw. fördern (Snider und Johnson,
Ann Neurol 26: 489–506,
1989; Hefti, J Neurobiol 25: 1418–35, 1994). NGF ist ebenso
dafür bekannt,
mit dem endokrinen System und Immun- und Entzündungsprozessen erheblich wechselzuwirken.
(Zusammengefasst in Scully und Otten, Cell Biol Int 19: 459–469, 1995;
Otten und Gadient, Int. J. Deut Neurosci 13: 147–151, 1995). Beispielsweise
fördert
NGF das Überleben
vom Mastzellen. (Horigome et al. J Biol Chem 269: 2695–2707, 1994).
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In
den vergangenen Jahren zeigte sich, dass Wachstumsfaktoren sich
in Klassen einteilen lassen, d. h. Familien oder Superfamilien,
auf der Basis von Ähnlichkeiten
in deren Aminosäuresequenzen.
Diese Familien umfassen beispielsweise die Familie der Fibroblast-Wachstumsfaktoren,
die Neurotrophin-Familie und die Familie der transformierenden Wachstumsfaktoren-beta
(TGF-β).
Als ein Beispiel für
Familienmitglied-Sequenzähnlichkeiten
besitzen die TGF-β-Familienmitglieder
sieben kanonische Gerüst-Cystein-Reste,
welche die Mitglieder dieser Superfamilie identifizieren.
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NGF
ist der Prototyp solch einer Familie von Wachstumsfaktoren. Der
Hirnabgeleitete neurotrophe Faktor (brain-derived neurotrophic factor,
BDNF), das zweite Mitglied dieser zu entdeckenden Familie, zeigte sich
als zu NGF verwandt aufgrund des Beibehalts sämtlicher sechs Cysteine, welche
die drei inneren Disulfide des NGF-Monomeren bilden (Barde, Prog
Growth Factor Res 2: 23 7–248,
1990 und Liebrock et al. Nature 341: 149–152, 1989). Unter Verwendung
der Information vermittelt durch BDNF der hochkonservierten Anteile der
zwei Faktoren wurden zusätzliche
Mitglieder (NT-3, NT-4/5) dieser Neutrotrophinfamilie durch verschiedene
Gruppen schnell gefunden (Klein, FASEB J 8: 738–44, 1994).
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Strukturell
zu NF unverwandte neutrotrophe Faktoren wurden kürzlich identifiziert. Diese
umfassen Faktoren, welche ursprünglich
auf der Basis einer "neurotrophen
Wirkung" isoliert
wurden, wie der ziliäre
neurotrophe Faktor (CNTF) (Lin et al., Science 246: 1023–5, 1989),
zusammen mit anderen ursprünglich
als Ergebnis von nicht-neuronalen Aktivitäten Isolierten (z. B. Fibroblast-Wachstumsfaktoren
(Cheng und Mattson, Neuron 1: 1031–41, 1991), IGF-I (Kanje et
al, Brain Res 486: 396–398,
1989), Leukämie-inhibierender
Faktor (Kotzbauer et al., Neuron 12: 763–773, 1994)).
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Der
Glial-abgeleitete neurotrophe Faktor (GDNF) ist ein solcher neurotropher
Faktor, welcher strukturell unverwandt ist zu NGF. GDNF war folglich
ein einzelner Faktor, welcher bis jetzt nicht als ein Mitglied irgendeiner
Subfamilie von Faktoren bekannt war. Die Entdeckung, Reinigung und
Klonierung von GDNF resultierte aus der Suche nach Faktoren, welche
für das Überleben
von dopaminergen Mittelhirnneuronen entscheidend sind, welche in
der Parkinsonschen Krankheit degenerieren. GDNF wurde aus Ratten-B49-Glial-Zellen-konditionierten
Medien (Lin et al., Science 260: 1130–2, 1993) aufgereinigt. Die
Sequenzanalyse zeigte es als ein entferntes Mitglied der TGF-β-Superfamilie
von Wachstumsfaktoren mit ungefähr
20% Identität
auf der Basis in erster Linie der charakteristischen Aneinanderreihung
der sieben kanonischen Gerüstcysteinreste
(Lin et al., Science 260: 1130–2,
1993). Folglich könnte
GDNF möglicherweise
eine neue Unterfamilie innerhalb der TGF-β-Superfamilie darstellen.
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In
Bakterien gebildetes rekombinantes GDNF fördert spezifisch den Fortbestand
bzw. das Überleben und
die morphologische Differenzierung von dopaminergen Neuronen (Lin
et al., Science 260: 1130–2,
1993); Tomac et al., Nature 373: 335–9, 1995; Beck et al., Nature
373: 339–41,
1995 und Ebendal et al., J Neurosci Res 40: 276–84, 1995) und Motorneuronen
(Henderson et al., Science 266: 1062–4, 1994; Yan et al., Nature 373:
344–6,
1995). Insgesamt war GDNF ein potenterer Faktor für die Förderung
des Fortbestands von Motorneuronen als die anderen Faktoren, und
es war der einzige Faktor, welcher eine neuronalen Atrophie als Antwort
auf diese Läsionen
verhinderte, wodurch es sich als ein vielversprechendes Therapeutikum
für Motorneuronerkrankungen
darstellte.
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Es
wird jetzt allgemein angenommen, dass neurotrophe Faktoren viele
Aspekte der neuronalen Funktion regulieren, einschließlich des
Fortbestands bzw. Überlebens
und der Entwicklung im fötalen
Stadium, sowie der strukturellen Beständigkeit und Formbarkeit im
Alter. Da sowohl akute Nervensystemerkrankungen als auch chronische
neurodegenerative Erkrankungen durch strukturelle Schädigungen
und möglicherweise durch
erkrankungsinduzierte Apoptose gekennzeichnet sind, ist es wahrscheinlich,
dass neurotrophe Faktoren in diesen Erkrankungen eine gewisse Rolle
spielen. In der Tat sprechen viele Beweise dafür, dass neurotrophe Faktoren
wertvolle therapeutische Mittel zur Behandlung dieser neurodegenerativen
Erkrankungen darstellen können,
welche möglicherweise
die sozial und ökonomisch
zerstörerischsten
Erkrankungen darstellen, welche derzeit unsere Gesellschaft bedrohen.
Nichts desto trotz verbleibt ein anhaltender Bedarf an der Identifizierung neuer
Mitglieder von Familien neurotropher Faktoren zur Verwendung in
der Diagnose und Behandlung von einer Vielzahl von akuten und chronischen
Erkrankungen des Nervensystems, weil unterschiedliche neurotrophe
Faktoren potenziell hauptsächlich
durch unterschiedliche Rezeptoren und auf unterschiedlichen neuronale
oder nicht-neuronale Zelltypen wirken.
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Zusammenfassung
der Erfindung
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Kurz
gesagt richtet sich die vorliegende Erfindung daher auf die Identifizierung
und Isolierung von im Wesentlichen aufgereinigten Faktoren, welche
den Fortbestand bzw. das Überleben
und das Wachstum von Neuronen sowie von nicht-neuronalen Zellen
unterstützen.
Folglich hatten die Erfinder hierin Erfolg in der Entdeckung neuer
Proteinwachstumsfaktoren, welche zu einer Familie von Wachstumsfaktoren
gehören,
für die GDNF
das erste bekannte Mitglied war. Das erste solche neu entdeckte
Familienmitglied war Neurturin, und dieses ist Gegenstand der EP-Veröffentlichung
EP 787 142 . Auf der Basis
der Sequenz von GDNF und Neurturin haben die Erfinder hierin ein
weiteres Mitglied der GDNF-Neurturin-Familie von Wachstumsfaktoren
entdeckt, welches hierin als Persephin (PSP) bezeichnet wird. Man
nimmt an, dass dieser Wachstumsfaktor mindestens 85% Sequenzidentität unter
homologen Sequenzen unterschiedlicher Säugerarten zeigt, obwohl die Sequenzhomologie
in Nichtsäuger-Arten,
wie bei Vogelarten, bis zu lediglich 65% betragen kann. Persephin-Proteine,
welche hierin angegeben sind, umfassen Maussequenzen, wie sie in
den SEQ ID NOS: 79, 80 und 81 (
11;
jeweils die Aminosäurereste
52 bis 140, 47 bis 142 und 9 bis 142) dargestellt sind, und Rattensequenzen,
wie sie in SEQ ID NOS: 82 und 83 (
14;
jeweils Aminosäurereste
1 bis 89 und 1 bis 91) angegeben sind. Zusätzlich wird menschliches Persephin
mittels dessen mindestens 85%-iger Sequenzhomologie mit seinem orthologen,
reifen Mauspersephin, zusammen mit der Identifizierung bestimmter
konservierter bzw. erhaltener Aminosäurereste, welche im menschlichem
Persephin enthalten sind, wie in
15 gezeigt ist,
identifiziert. Folglich wird angenommen, dass menschliches Persephin
28 Aminosäuren
in der ausgerichteten bzw. aneinandergehängten Sequenz zwischen den
ersten und siebten kanonischen Gerüstcysteinresten aufweist, wie
es in
15 dargestellt ist, wobei die
Reste, welche von dem N-terminalen Ende der aneinandergereihten
Sequenz des Familienmitglieds nummeriert sind, darstellen (1) Cys,
(3) Leu, (10) Val, (13) Leu, (14) Gly, (15) Leu, (16) Gly, (17)
Tyr, (21) Glu, (25) Phe, (26) Arg, (27) Tyr, (28) Cys, (30) Gly,
(32) Cys, (44) Leu, (47) Leu, (58) Cys, (59) Cys, (61) Pro, (66)
Asp, (69) Phe, (70) Leu, (71) Asp, (83) Ser, (84) Ala, (87) Cys und
(89) Cys.
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Persephin
wurde durch ein Verfahren, welches auf den erhaltenen Regionen der
GDNF-Neurturin-Familie basiert, von den Erfindern hierin entdeckt,
identifiziert und erhalten. Folglich wurde ein neues Verfahren entdeckt,
welches degenerierte Primer, die aus den Sequenzen dieser erhaltenen
Regionen aufgebaut sind, zur Verwendung in dem Polymerase-Kettenreaktionsprozess
verwendet. Unter Verwendung dieses Verfahrens wurden die Maus- und
Rattenorthologen des neuen Familienmitglieds, Persephin, identifiziert
und erhalten.
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Das
vorliegende Verfahren offenbart folglich sowohl Aminosäuresequenzen
als auch Nucleotidsequenzen, welche Maus- und Rattenpersephin kodieren,
wie sie in den Aminosäuresequenzen
SEQ ID NOS: 79–83
und den Nucleotidsequenzen SEQ ID NOS: 84 und 85 dargestellt sind.
Aufgrund der engen Homologie zwischen den Maus- und Rattensequenzen
(95% Sequenzidentität)
wird angenommen, dass die menschliche Persephinsequenz eine hohe
Sequenzhomologie zu den Maus- und Rattensequenzen aufweist.
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Dementsprechend
wird gemäß der Erfindung
ein isoliertes und gereinigtes Polypeptid zur Verfügung gestellt,
welches eine Sequenz von 89 angrenzenden Aminosäuren umfasst, wobei die Sequenz
Aminosäuren mit
den in Klammern angegeben Positionen aufweist:
Cys (1), Leu
(3), Val (10), Leu (13), Gly (14), Leu (15), Gly (16), Tyr (17),
Glu (21), Phe (25), Arg (26), Tyr (27), Cys (28), Gly (30), Cys
(32), Leu (44), Leu (47), Cys (58), Cys (59), Pro (61), Asp (66),
Phe (69), Leu (70), Asp (71), Ser (83), Ala (84), Cys (87) und Cys
(89),
wobei diese Positionen durch Ausrichtung mit der Sequenz
SEQ ID NO: 79 oder SEQ ID NO: 82 identifiziert werden, wobei diese
Sequenz wenigstens 85%-ige Identität mit SEQ ID NO: 79 oder SEQ
ID NO: 82 aufweist.
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Die
Erfindung stellt ebenso eine isolierte und gereinigte Nucleinsäure zur
Verfügung,
welche eine Nucleotidsequenz umfasst, die ein Polypeptid der Erfindung
kodiert.
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Expressionsvektoren
und stabil transformierte Zellen liegen ebenso innerhalb des Umfangs
der vorliegenden Erfindung. Die transformierten Zellen können in
einem Verfahren zur Herstellung von Persephin verwendet werden.
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Die
Erfindung stellt ebenso zur Verfügung:
- – einen
Vektor, der ein rekombinantes DNA-Molekül umfasst, das seinerseits
die Expression regulierende Elemente umfasst, die mit einer Nucleinsäure der
vorliegenden Erfindung operabel verknüpft sind;
- – eine
Wirtszelle, die mit einem Vektor der vorliegenden Erfindung transformiert
ist; und
- – ein
Verfahren zur Herstellung einer rekombinanten DNA, welches umfasst:
- (a) die Subklonierung eines Polynucleotids, das eine ein Polypeptid-kodierende
DNA-Sequenz der vorliegenden Erfindung umfasst, in einen Expressionsvektor,
der die für
die Expression der DNA-Sequenz erforderlichen regulatorischen Elemente
umfasst;
- (b) die Transformation einer Wirtszelle mit diesem Expressionsvektor;
- (c) die Züchtung
der Wirtszelle in einer Wirtszellenkultur; und
- (d) das Ernten des Polypeptids und/oder der Polynucleotid-DNA
aus der Wirtszellenkultur.
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In
einer weiteren Ausführungsform
beschreibt die vorliegende Erfindung ein Verfahren zur Vorbeugung oder
Behandlung neuronaler Degenerationen, welches die Verabreichung
einer therapeutisch wirksamen Menge von Persephin an einen Patienten,
der einen Bedarf aufweist, umfasst. Ein Patient kann ebenso durch Implantieren
von transformierten Zellen, welche Persephin oder eine DNA-Sequenz,
die Persephin in einen Patienten kodiert, exprimieren, oder von
Zellen, welche durch Wachstum in Persephin kultiviert und vermehrt wurden,
behandelt werden.
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Die
Erfindung stellt folglich zur Verfügung:
- – die Verwendung
eines Polypeptids der Erfindung oder einer Nucleinsäure, welche
solch ein Polypeptid kodiert, in der Herstellung eines Medikaments
zur Ver wendung in einem Verfahren zur Vorbeugung oder Behandlung
von Zelldegenerationen oder -insuffizienz, wobei die Zelldegeneration
oder -insuffizienz eine neuronale Degeneration ist, die verursacht
wird durch eine Erkrankung, ausgewählt aus der Gruppe, bestehend
aus periphärer
Neuropathie, amytropher Lateralsklerose, Alzheimer-Krankheit, Parkinsonismus, Huntington-Chorea,
Ischemischem Infarkt, akuter Hirnverletzung, akuter Rückenmarksverletzung,
Tumoren des Nervensystems, Multipler Sklerose und Infektionen.
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Die
vorliegende Erfindung stellt ebenso Zusammensetzungen und Verfahren
zur Detektierung von Persephin zur Verfügung. Ein Verfahren basiert
auf Persephin-Antikörpern, und
andere Verfahren basieren auf der Detektion von mRNA oder cDNA oder
Genom-DNA, welche Persephin kodieren, unter Verwendung von rekombinanten
DNA-Techniken.
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Die
Erfindung stellt folglich ebenso isolierte und gereinigte Antikörper, welche
zur spezifischen Reaktion mit einem Polypeptid der Erfindung oder
einem Epitop davon in der Lage sind, zur Verfügung.
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Unter
den zahlreichen gefundenen Vorteilen, welche von der vorliegenden
Erfindung erzielt werden, können
daher die Bereitstellung eines neuen Wachstumsfaktors, Persephin,
zur Verwendung in der Behandlung von Atrophie, der Degeneration
oder dem Tod bestimmter Zellen, insbesondere Neuronen; die Bereitstellung
von menschlichem Persephin durch Verfügbarmachen der spezifischen
Sequenzen von Murin- (mausartig; zu den Mäusen gehörig) und Rattenpersephin, aus
denen die menschliche Sequenz identifiziert und erhalten werden
kann; die Bereitstellung anderer Mitglieder der Neurturin-Persephin-GDNF-Familie
von Wachstumsfaktoren durch Verfügbarmachen
neuer Verfahren, die zum Erhalt anderer Familienmitglieder in der
Lage sind; die Bereitstellung von Verfahren zum Erhalten von Persephin
durch rekombinante Techniken; die Bereitstellung von Verfahren zur
Vorbeugung oder Behandlung von Erkrankungen, die eine Zelldegeneration
hervorrufen, und insbesondere von neuronaler Degeneration; die Bereitstellung
von Verfahren, welche Persephingehalte in einem Patienten detektieren
und verfolgen bzw. aufzeichnen können;
sowie die Bereitstellung von Verfahren, welche Veränderungen
in dem Persephingen detektieren können.
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Die
Erfindung stellt weiterhin zur Verfügung:
- – ein Verfahren
zum Nachweis der Anwesenheit eines Wachstumsfaktors in einer Probe
von einem Patienten, welches die Reaktion von Antikörpern der
vorliegenden Erfindung mit einem in der Probe vorliegenden Wachstumsfaktor
und den Nachweis der Bindung der Antikörper an den Wachstumsfaktor
umfasst;
- – ein
Verfahren zum Nachweis der Anwesenheit eines Wachstumsfaktors in
einer Probe von einem Patienten, welches den Nachweis und/oder die
Quantifizierung der Anwesenheit von mRNA, die ein Polypeptid der
vorliegenden Erfindung kodiert, in der Probe umfasst; und
- – ein
Verfahren zur Beschleunigung des Wachstums und/oder der Differenzierung
einer Zelle in einem Züchtungsmedium,
welches die Zugabe eines Polypeptids der vorliegenden Erfindung
zum Züchtungsmedium
umfasst.
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Kurze Beschreibung
der Zeichnungen
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Die 1 zeigt
das Reinigungsschema zur Herstellung von Neurturin aus CHO-Zellen;
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die 2 zeigt die Charakterisierung von Fraktionen,
welche von einer Mono S-Säule
beim Reinigen von Neurturin eluiert werden, wobei (a)
die Elektrophorese einer jeden Fraktion auf einem SDS-Polyacrylamidgel
und die Visualisierung der Proteine durch eine Silberfärbung und
(b) die neurotrophe Aktivität, welche
in einer jeden Fraktion vorliegt, in dem höheren Cervical-Ganglion-Überlebensassay
(superior cervical ganglion survival assay) gezeigt ist;
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die 3 zeigt die Fähigkeit von Neurturin zum Erhalt
des Überlebens
von höheren
Cervical-Ganglion-Zellen in der Kultur, wobei (a)
positive Kontrollzellen, welche mit Nervenwachstumsfaktor (NGF)
gehalten werden, (b) negative Kontrollzellen,
welche mit Anti-NGF-Antikörpern
behandelt sind, wobei ein geringeres Überleben gezeigt ist, und (c) Zellen, die mit Anti-NGF und Neurturin
(ungefähr
3 ng/ml) behandelt sind, wobei sich ein Überleben der Neuronen zeigt,
dargestellt sind;
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die 4 zeigt
den Konzentrations-Antwort-Effekt von Neurturin in dem höheren Cervical-Ganglion-Überlebensassay;
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die 5 zeigt
die Homologie der Aminosäuresequenzen
des reifen Wachstumsfaktors, von menschlichem Neurturin (hNTN),
Mausneurturin (mNTN), Ratten-GDNF (rGDNF), Maus-GDNF (mGDNF) und menschlichem
GDNF (hGDNF) mit identischen Aminosäureresten, die in Kästchen angehängt sind;
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die 6 verdeutlicht
die Gewebeverteilung von Neurturin-mRNA und von mRNA für GDNF unter
Verwendung von RT/PCR-Analyse von RNA-Proben, die am Embryonentag
21 (E21) und von erwachsenen Ratten erhalten werden;
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die 7 zeigt
die cDNA und die kodierte Aminosäuresequenz
von menschlichem Pre-Pro-Neurturin (SEQ ID NO: 11), worin die Pre-Region
von Nucleinsäure
1 bis 57 (SEQ ID NO: 17), die Pro-Region von Nucleinsäure 58 bis
285 (SEQ ID NO: 20), menschliches Neurturin von Nucleinsäure 286
bis 591 (SEQ ID NO: 9) und die Spleißstelle zwischen Nucleinsäuren 169
und 170, welche den kodierenden Sequenzteil von zwei Exons von den
Nucleinsäuren
1 bis 169 (SEQ ID NO: 27) und 170 bis 594 (SEQ ID NO: 28) definiert,
gezeigt ist;
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die 8 zeigt
die cDNA und die kodierte Aminosäuresequenz
von Maus-Pre-Pro-Neurturin
(SEQ ID NO: 12), wobei die Preregion von Nucleinsäuren 1 bis
57 (SEQ ID NO: 18), die Pro-Region von Nucleinsäuren 58 bis 285 (SEQ ID NO:
21), Maus-Neurturin von Nucleinsäuren
286 bis 585 (SEQ ID NO: 10) und die Spleißstelle zwischen Nucleinsäuren 169
und 170, welche den kodierenden Sequenzteil von zwei Exons von Nucleinsäuren 1 bis
169 (SEQ ID NO: 29) und 170 bis 588 (SEQ ID NO: 30) definiert, angegeben
ist;
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die 9 zeigt
die Maus-cDNA-Sequenz, welche einen 5'-nichtkodierenden Bereich (SEQ ID NO:
13) und einen 3'-nichtkodierenden
Bereich (SEQ ID NO: 14) enthalten, welche jeweils an den kodierenden
Bereich des Pre-Pro-Neurturins angrenzen;
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sdie 10 zeigt das prozentuale neuronale Überleben
in E18-Ratten-Knoten-Ganglianeuronen,
die 24 Stunden hinsichtlich NTN, GDNF, BDNF, NGF und AMO Post-Plating
behandelt wurden;
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die 11 zeigt die Nucleotid- und Aminosäuresequenz
von Murin-Persephin (SEQ ID NOS: 79, 80 und 81; Aminosäurereste
52 bis 140, 47 bis 142, und 9 bis 142 jeweils);
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die 12 zeigt die Familienmitgliedssequenzidentität in dem
Bereich zwischen den ersten und siebten kanonischen Gerüstcysteinresten,
welche beginnend mit dem ersten kanonischen Gerüstcystein für Murin-GDNF (SEQ ID NO: 87),
Murin-Neurturin (NTN) (SEQ ID NO: 88) und Murinpersephin (PSP) (SEQ
ID NO: 89) ausgerichtet sind;
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die 13 zeigt die Teilsequenz von Rattenpersephin-cDNA
(SEQ ID NO: 97), erhalten durch die Technik der schnellen Vervielfältigung
von cDNA-Enden;
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die 14 zeigt die Teilsequenz, beginnend mit dem ersten
kanonischen Gerüstcystein
für Rattenpersephin
(SEQ ID NO: 83) und die korrespondierende Polynucleotid-Sequenz
(SEQ ID NO: 86);
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die 15 zeigt die ausgerichteten Teilaminosäuresequenzen
des Familienmitglieds von den ersten bis siebten kanonischen Gerüstcysteinresten,
welche die Familienmitgliedssequenzhomologie der reifen Wachstumsfaktoren,
von menschlichem GDNF, Ratten-GDNF, Maus-GDNF, menschlichem Neurturin
(NTN), Maus-Neurturin,
Rattenpersephin (PSP) und Mauspersephin zeigen, wobei in den Kästchen die
28 erhaltenen Aminosäurereste,
die in allen vorliegen, angehängt
sind;
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die 16 zeigt die Sequenzen von TGF-β-Superfamilienmitgliedern,
die unter Verwendung der Clustal-Methode ausgerichtet wurden, von
dem ersten kanonischen Gerüstcystein
zu dem Ende der Sequenz zur Transformierung des Wachstumsfaktors-β1 (TGFβ1), zur Transformierung
des Wachstumsfaktors-β2 (TGFβ2), zur Transformierung
des Wachstumsfaktors-β3
(TGFβ3),
Inhibin-βA-(INHβA), Inhibin-βB-(INHβB), das Nodal-Gen
(NODAL), morphogenetische Knochenproteine 2 und 4 (BMP2 und BMP4),
das Drosophiladecapentaplegic-Gen (dpp), die morphogenetischen Knochenproteine
5–8 (BMP5,
BMP6, BMP7 und BMP8), die Drosophila-60A-Genfamilie (60A), das morphogenetische
Knochenprotein 3 (BMP3), das Vg1-Gen, die Wachstumsdifferenzierungsfaktoren
1 und 3 (GDF1 und GDF3), Dorsalin (drsln), Inhibin-α-(INHα), der MIS-Gen
(MIS), Wachstumsfaktor 9 (GDF-9), der Glial-abgeleitete neutrotrope
Wachstumsfaktor (GDNF) und Neurturin (NTN);
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die 17 zeigt die volle Länge des Murin-Persephingens
(SEQ ID NO: 131), die Aminosäuresequenz,
welche mindestens einen Teil der Pre-Pro-Region enthält, die
von der Nucleotidsequenz kodiert wird in dem ersten Ableserahmen
von dem Initiatormethionincodon bis zu dem Stopcodon an den Nucleotidpositionen 244–246 (SEQ
ID NO: 132), und die Aminosäuresequenz,
welche reifes Persephin in dem zweiten Ableserahmen von der Nucleotidposition
2 bis zu dem Stopcodon bei den Positionen 557–559 (SEQ ID NO: 133) enthält;
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die 18 zeigt die volle Länge des Rattenpersephingens
(SEQ ID NO: 134), die Aminosäuresequenz,
welche mindestens einen Teil des Pre-Pro-Abschnitts enthält, welcher
durch die Nucleotidsequenz kodiert wird in dem ersten Ableserahmen
von dem Initiatormethionincodon bis zu dem Stopcodon an den Nucleotidpositionen
244–246
(SEQ ID NO: 135), und die Aminosäuresequenz,
welche reifes Persephin in dem zweiten Ableserahmen von der Nucleotidposition
2 bis zu dem Stopcodon an den Positionen 557–559 (SEQ ID NO: 136) enthält;
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die 19 zeigt eine Western-Blot-Analyse unter Verwendung
von Anti-Persephin-Antikörpern
zum Nachweis von Persephinprotein in Celllysaten von COS-Affenzellen,
die mit Murin-Persephingen (Reihe 2) oder dem Rattenpersephingen
(Reihe 3) transfiziert sind, im Vergleich zu Zellen, welche mit
dem nichtrekombinanten Vektor alleine (pCB6, Reihe 4) und dem reifen
Protein, welches von E. Coli gebildet wurde (Reihe 1) transfiziert
sind;
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die 20 zeigt Murin-Chimären-Moleküle (A)
PSP/NTN, enthaltend das Persephin-Fragment (Reste 1–63) und
das Neurturin-Fragment (Reste 68–100), und (B)
NTN/PSP, enthaltend das Neurturin-Fragment (Reste 1–67) und
das Persephin-Fragment (Reste 64–96), wobei der Pfeil den Crossover-Punkt/Kreuzpunkt jeweils
anzeigt;
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die 21 zeigt den überlebensfördernden Effekt von Persephin
in Murin-Mittelhirnzellen
am embryonalen Tag 14, kultiviert innerhalb von drei Tagen (a) in Abwesenheit von Persephin, wobei
fast alle Zellen abgestorben sind, und (b)
in Anwesenheit von Persephin (100 ng/ml), wobei ein deutliches Überleben
der neuronalen Zelle ersichtlich ist; und
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die 22 zeigt einen RT/PCT-Test für die Persephinexpression in
Geweben von erwachsenen Mäusen,
wobei eine Persephinexpression durch die Nierenzellen gezeigt wird.
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Beschreibung der bevorzugten
Ausführungsformen
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Die
vorliegende Erfindung basiert auf der Identifizierung, Isolierung
und Sequenzierung eines DNA-Moleküls, welches einen neuen Wachstumsfaktor,
Persephin, kodiert. Aufgrund der Sequenzähnlichkeit zu Neurturin und
GDNF wird angenommen, dass Persephin zum Unterstützen des Zellüberlebens
bzw. -fortbestands und insbesondere des Überlebens von Neuronen in der
Lage ist. Vor dieser Erfindung war Persephin unbekannt und war weder
als einzelne biologische Substanz identifiziert worden, noch wurde
sie in reiner Form isoliert.
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Der
Wachstumsfaktor Neurturin (NTN) wurde wie in der EP-Veröffentlichung
EP 0 787 142 angegeben identifiziert
und isoliert. Aus der Sequenz von Neurturin und der Sequenz des
eng verwandten Wachstumsfaktors, des Glial-abgeleiteten neurotrophen
Faktors (GDNF), haben die Erfinder hierin Strategien entwickelt
und abgeleitet, um zusätzliche
verwandte Faktoren aufzufinden. Neurturin ist ungefähr 40% identisch
zu GDNF, allerdings weniger als 20% identisch zu irgendeinem anderen
Mitglied der TGF-β-Superfamilie.
Zusammen definieren diese beiden Proteine eine neue Subfamilie innerhalb
der TGF-β-Superfamilie.
Verschiedene Sequenzabschnitte innerhalb von Neurturin und GDNF
wurden identifiziert, welche äußerst erhalten
sind, sodass es wahrscheinlich ist, dass sie in jedem zusätzlichen
Mitglied dieser Subfamilie vorliegen. Diese Sequenzinformation kann
daher verwendet werden, um vorher unbekannte Mitglieder dieser Subfamilie
durch den Entwurf von degenerierten Oligonucleotiden, welche entweder
als Primer in PCR-Reaktionen oder als Sonden in Hybridisierungsstudien
verwendet werden, zu isolieren.
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Unter
Verwendung der PCR-Strategie mit degeneriertem Primer, wie sie in
Beispiel 11 der EP-Veröffentlichung
EP 0 787 142 beschrieben
ist, konnten die Erfinder hierin einen dritten Faktor, Persephin,
identifizieren, welcher ungefähr
40–50%
identisch ist zu sowohl GDNF als auch Neurturin. Die der Aminosäuresequenz
von erhaltenen Regionen von Neurturin und GDNF (SEQ ID NO: 42 und
SEQ ID NO: 44) entsprechenden Primer wurden zur Amplifizierung/Verstärkung eines
77 nt-Fragments aus Rattengenom-DNA verwendet. Die resultierenden
Produkte wurden in das Bluescript KS-Plasmid subkloniert und sequenziert.
Die Sequenz eines der amplifizierten Produkte sagte Aminosäuresequenzdaten,
intern in den PCR-Primern, voraus, welche von denen von GDNF oder
Neurturin unterschiedlich waren, wiesen aber mehr als 20% Identität mit GDNF
und Neurturin auf, wohingegen die Sequenzen anderer amplifizierter
Produkte, die wir erhalten haben, GDNF oder Neurturin entsprachen,
wie es erwartet wurde. Die 22-Nucleotidsequenz (SEQ ID NO: 90) wurde
anschließend mit
den Rattensequenzen von GDNF und Neurturin abgeglichen und als eindeutig
bzw. identisch gefunden. Diese neue Sequenz legte daher nahe, dass
ein neues Familienmitglied identifiziert worden war, welches hierin als
Persephin bezeichnet wird.
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Um
zusätzliche
Persephin-Sequenzinformationen zu erhalten, wurden Primer, welche
die einheitliche 22-Nucleotidsequenz des verstärkten Fragments enthalten,
in der Technik der schnellen Verstärkung von cDNA-Enden (RACE)
verwendet (Frohman M. A. Methods in Enzymology 218: 340–356, 1993),
wobei cDNA verwendet wurde, die aus neonatalem Rattenhirn erhalten
wurde. Ein ungefähr
350 nt-Fragment wurde in dieser PCR-Reaktion erhalten, welches eine
Teil-Ratten-Persephin-c-DNA-Sequenz
von ungefähr
350 Nucleotiden (SEQ ID NO: 106) darstellte. Die vorhergesagte Aminosäuresequenz
dieser cDNA wurde mit der von GDNF und Neurturin verglichen, und
es wurde herausgefunden, dass sie ungefähr 40% Identität mit jedem
dieser Proteine aufwies. Wichtigerweise war der charakteristische
Abstand der kanonischen Gerüstcysteinreste
in den Mitgliedern der TGF-β-Superfamilie
anwesend. Darüber
hinaus war zusätzlich
zu dem Ähnlichkeitsabschnitt,
welcher durch die zur Isolierung von Persephin verwendeten degenerierten
Primer kodiert wird, ein weiterer Abschnitt hoher Homologie, welcher
von GDNF und Neurturin geteilt wird, allerdings in anderen Mitgliedern
der TGF-β-Superfamilie
nicht vorliegt, ebenso anwesend in Persephin.
-
-
(Aminosäure-Nummerierung
verwendet den ersten Cys-Rest als Aminosäure 1).
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Mit
der Bestätigung,
dass Persephin in der Tat ein neues Mitglied der GDNF/NTN-Subfamilie
darstellt, isolierten wir murine Genom-Klone von Persephin, um zusätzliche
Sequenzinformationen zu erhalten. Es wurden der Ratten-cDNA-Sequenz
entsprechende Primer in einer PCR-Reaktion zur Verstärkung/Amplifizierung eines
155-Nucleotid-(nt)Fragments aus Mäusegenom-DNA verwendet, welches
zu der Ratten-Persephin-cDNA-Sequenz homolog war. Diese Primer wurden
anschließend
verwendet, um Murin-Persephin-Genomklone aus einer Maus-129/Sv-Bibliothek
in einem P1-Bakteriophagen-Vektor zu erhalten (library screening
service of Genome Systems, Inc., St. Louis, MO).
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Die
Restriktionsfragmente (3,4 kb Nco I und ein 3,3 kb Bam H1) aus diesem
P1-Klon, welcher
das Persephingen enthielt, wurden durch Hybridisierung mit einem
210 nt-Fragment von Persephin, erhalten durch PCR unter Verwendung
von Mäusegenom-DNA
und Persephin-spezifischen Primern, identifiziert. Die Nco I- und
Bam H1-Fragmente wurden sequenziert, und es wurde gefunden, dass
sie einen Abschnitt von Aminosäuren
kodieren, welche denen entsprechen, die in dem Ratten-Perse phin-RACE-Produkt
vorlagen, sowie dass sie homolog zu den reifen bzw. entwickelten
Regionen von sowohl Neurturin als auch GDNF (11) sind.
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Wenn
die Aminosäuresequenzen
von reifem Murin-GDNF, NTN und PSP, unter Verwendung des ersten
kanonischen Gerüstcysteins
als Ausgangspunkt abgeglichen werden, was erfolgt, weil Änderungen
in den Spaltungsstellen zwischen den Familienmitgliedern eine Variabilität in den
Segmenten aufwärts
vom ersten Cystein hervorrufen, ist Persephin (91 Aminosäuren) geringfügig kleiner
als entweder Neurturin (95 Aminosäuren) oder GDNF (94 Aminosäuren). Die
Gesamtidentität
innerhalb dieses Bereichs beträgt
ungefähr
50% mit Neurturin und ungefähr
40% mit GDNF (12).
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Ein
weiteres Nucleotid-Sequenzieren des murinen Persephin-NcoI-Fragments
ergab die Nucleotidsequenz des gesamten murinen Persephingens, wie
es in 17 gezeigt ist. Zusätzlich wurde
das gesamte Ratten-Persephin-Gen durch Sequenzieren eines PCR-verstärkten Fragments
der Ratten-Genom-DNA bestimmt, wie es in 18 gezeigt
ist. In sowohl dem murinen bzw. mausartigen als auch dem Ratten-Persephin-Gen erstreckte
sich von der Sequenz, welche für
einen Initiator Methionin kodiert, bis zu einem Stopkodon an den Positionen
244–246
ein offener Leserahmen bzw. ein offenes Leseraster. Jedoch irgendwo
in dieser Sequenz trat eine erkennbare Anomalie auf, sodass die
für die
RXXR-Spaltungsstelle (Positionen 257–268) kodierende Sequenz und
die dem entsprechenden reifen Persephinprotein (Positionen 269–556) entsprechende
Sequenz mit diesem offenen Leserahmen nicht co-linear sind. Anstelle
dessen kodiert ein zweiter Leserahmen die Spaltungsstelle und das
reife Persephin. Die zwei stichhaltigen Leserahmen sind in den 17 und 18 gezeigt.
Unabhängig
von dieser erkennbaren Anomalie exprimieren Säugerzellen Persephin entweder
von der Murin- oder Ratten-Genomsequenz vollständiger Länge (siehe Beispiel 14 unten).
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Der
N-Terminus von Persephin wurde durch Bezugnahme auf die N-terminalen
Regionen von Neurturin oder GDNF vorhergesagt. Unter Verwendung
der Neurturin-Sequenzhomologie
und der Spaltungssignale liegt ein kennzeichnendes RXXR-Spaltungsmotiv
beginnend mit 9 Resten oberhalb des ersten kanonischen Gerüstcysteins
von Persephin vor, welches vorschlägt, dass reifes Murin-Persephin
5 Aminosäuren
(ALAGS) (SEQ ID NO: 103) oberhalb dieses Cysteins enthält (wie
es ebenso bei Neurturin der Fall ist).
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Die
korrespondierenden 5 Aminosäuren
in Rattenpersephin sind ALPGL (SEQ ID NO: 112). Unter Verwendung
dieser Parameter würde
reifes Persephin aus 96 Aminosäuren
bestehen und ein vorausgesagtes Molekulargewicht von 10,4 kD aufweisen.
Die Verwendung der GDNF-Sequenzhomologie und der Spaltungssignale
legt auf der anderen Seite nahe, dass der N-Terminus oberhalb des
ersten Cysteins von Persephin länger
sein könnte
gemäß dem, welcher
für GDNF
beobachtet wurde, der 40 Reste beträgt. Ein charakteristisches RXXR-Spaltungsmotiv
befindet sich folglich 47 Reste oberhalb des ersten Cysteins, und
dieses würde
bedeuten, dass reifes Persephin 43 Aminosäuren
(VRIPGGLPTPQFLLSKPSLCLTILLYLALGNNHVRLPRALAGS)
(SEQ ID NO: 104) oberhalb dieses Cysteins enthalten würde. Unter
Verwendung dieser Parameter würde
reifes Persephin aus 134 Aminosäuren
bestehen und ein vorausgesagtes Molekulargewicht von 14,5 kD aufweisen.
Folglich kann reifes Persephin entweder in der Form von 96 Aminosäuren, was
10,4 kD vorausgesagt, oder in der Form von 134 Aminosäuren, was
14,5 kD voraussagt, oder in beiden dieser Formen existieren.
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Unter "reifem" bzw. "voll entwickeltem" (mature) Wachstumsfaktor
wird hierin die ab- bzw. ausgeschiedene Form des Wachstumsfaktors
verstanden, in der jegliche Pre- oder Pro-Regionen (ab)gespalten
wurden und welche als Monomer oder in Analogie zu anderen Mitgliedern
der TGF-β-Superfamilie
in der Form eines Homodimers, welches durch Disulfidbrücken verbunden
ist, vorliegen.
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Die
Entdeckung des neuen Wachstumsfaktors, Persephin, wie oben beschrieben,
ist ein Ergebnis der früheren
Entdeckung von Neurturin durch die vorliegenden Erfinder, wie es
in der EP-Veröffentlichung
EP 0 787 142 beschrieben
ist. Somit sind die zu der Entdeckung von Neurturin führenden
Experimente für
die vorliegende Entdeckung von Persephin und für die vorhergesagte menschliche
Form von Persephin als auch für die
biologische Aktivität
von Persephin relevant.
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Neurturin
wurde durch die Erfinder hierin aus einem konditionierten Medium
von CHO-Zellen identifiziert und isoliert. Die anfängliche
Aktivität
zur Förderung
des neuronalen Überlebens
wurde durch die Erfinder in einer teilweise aufgereinigten Zubereitung
dieses CHO-konditionierten Mediums identifiziert. Die Herstellung des
konditionierten Mediums für
eine gegebene Zelllinie ist im Stand der Technik bekannt (siehe
beispielsweise Reid in Methods in Enzymology Vol. LVIII, Cell Culture,
Jakoby und Pastan, Hrsg., Academic Press, San Diego, Seiten 161–164, 1979;
Freshney, Culture of Animal Cells in A Manual of Basic Technique,
2. Auflage, Wiley-Liss,
NY, Seite 84, 1987). Folglich wird es dem Fachmann leicht ersichtlich
sein, dass jede Zelle, welche Neurturin exprimiert, als eine Quelle
verwendet werden kann, obwohl in der vorliegenden Arbeit CHO-Zellen kultiviert
und das konditionierte Medium zur Identifizierung und zum Erhalt
von Neurturin in reiner Form verwendet wurde. Einige der Zellen,
welche Neurturin exprimieren, werden unten in Beispiel 9 identifiziert,
und die vorliegenden Erfinder glauben, dass jede der als Neurturin
exprimierend identifizierten Zellen zum Erhalt eines konditionierten
Mediums verwendet werden kann, aus dem Neurturin isoliert werden
kann.
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In
der Isolierung von Neurturin aus dem konditionierten CHO-Zellenmedium
kann ein erstes Rohkonditionierungsmedium durch Zentrifugieren und/oder
Filtrieren unter Entfernung von zellulärer Debris erhalten werden.
Für die
weitere Aufreinigung ist es für
den Fachmann leicht ersichtlich, dass irgendein der vielen im Stand
der Technik bekannten Verfahren zur Isolierung auf Aufreinigung
von Neurturin aus einer biologischen Probe verwendet werden kann,
wie die Affinitätschromatographie,
die Ionenaustauschchromatographie, die präparative Elektrophorese oder ähnliches,
wobei die Verfahren entweder einzeln oder in Kombination verwendet
werden.
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Der
das Zellüberleben
fördernde
Effekt von Neurturin kann in irgendeinem geeigneten System zur Bestimmung
des Zellüberlebens
beurteilt werden. Die vorliegenden Erfinder glauben, dass Neurturin
das Überleben
in einer Vielzahl von unterschiedlichen Geweben auf der Basis dessen,
was für
andere Wachstumsfaktoren bekannt ist, und auf der Beobachtung, dass
Neurturin in einer Vielzahl von Geweben exprimiert wird, von denen
angenommen wird, dass es eine überlebensfördernde
Wirkung darin aufweist, fördern
kann.
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Mittels
des Grads der Sequenzidentität
von Persephin mit seinen Paralogen, Neurturin und GDNF, und der
für diese
Substanzen in der Unterstützung
des Überlebens
und des Wachstums von neuronalen und nichtneuronalen Geweben bekannten
Wirkungen wird ebenso angenommen, dass Persephin das Überleben
und das Wachstum in neuronalen Geweben sowie in einer Vielzahl nichtneuronaler
Gewebe fördert.
In der Tat haben die vorliegenden Erfinder Hirn-, Nieren- und Herzgewebe
als Persephin-exprimierende Gewebe identifiziert, was die Schlussfolgerung
weiter unterstützt,
dass Persephin zur Förderung
des Wachstums und des Überlebens
in neuronalen und nichtneuronalen Zellen wirken kann.
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In
der hierin berichteten Arbeit wurde die neuronale Aktivität für Neurturin
unter Verwendung eines sympathischen Neuronalüberlebenstests (sympathische
Cervicalganglien, SCG) bestimmt, welcher intensiv charakterisiert
wurde (Martin et al., J. Cell. Biol. 106: 829–844, 1989; Deckwerth und Johnson,
J. Cell. Biol. 123: 1207–1222,
1993) (siehe 3). Wir zeigen ebenso
die überlebensfördernden
Wirkungen von Neurturin auf Sensorneuronen (siehe 10). In dem selben sympathischen und Sensorneuronal-Zellassays
zeigte Persephin eine geringe überlebensermöglichende
Wirksamkeit. Jedoch zeigte Persephin in einer Zubereitung von CNS-Nervenzellen, welche
dem Mittelhirn entstammen, eine neuronale überlebensermöglichende
Wirksamkeit. Dieses legt nahe, dass Persephin in der Behandlung
oder Vorbeugung von Erkrankungen, welche die neuronale Degeneration
in dem CNS beinhalten, beispielsweise in der Parkinsonschen Krankheit,
anwendbar ist.
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Um
die in den obengenannten Überlebensassays
verwendeten Verfahren weiter zu verdeutlichen, beinhaltete der SCG-Assay
das Kultivieren von Zellen, welche von den höheren Cervicalganglien des
Rattenembryos erhalten wurden, innerhalb von 5 Tagen bei 37°C in einem
Nervenwachstumsfaktor (NGF) enthaltenden Medium. Das Medium wurde
anschließend
mit einem Medium, welches keinen NGF enthielt und welches Anti-NGF-Antiserum
beinhaltete, ausgetauscht. Die Entfernung von NGF resultiert normalerweise
in dem Tod von den Neuronen innerhalb von 24 bis 72 Stunden. Das
neuronale Überleben
wurde sichtbar gemacht unter einem Mikroskop an den Tagen 7–8. Das
maximale neuronale Überlebenskriterium
umfasste die Abwesenheit der Degeneration sowohl der neuronalen
Zellkörper
als auch der Neuriten. Die Zellkörperdegeneration
war indiziert, wenn der Nervenzellkörper in der Größe reduziert
war, ungewöhnliche
Membranschwellungen zeigte, Vakuolen enthielt oder die Refraktilität verloren
hatte. Ein Bereich der Neuriten wurde als ein Zeichen des Zerfalls
anzeigend eingestuft, wenn Schwellungen und Blasen entlang der Neuritbündel auftraten.
Das Überleben wurde
durch Vergleich mit Neuronen, welche in Anwesenheit von NGF (positive
Kontrolle) oder in Abwesenheit von NGF mit NGF-Antiseren (negative
Kontrolle) gezüchtet
wurden, bestimmt.
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Die
Aktivität
wurde quantifiziert durch Berechnung einer "Überlebenseinheit". Die Gesamtüberlebenseinheiten
in einer Probe wurden definiert als das minimale Volumen eines Aliquots
der Probe, welche ein maximales Überleben
ergab, geteilt in das Gesamtvolumen der Probe. Beispielsweise wurde
ein Volumen von 600 ml aus der Heparin-Agarose-Säule eluiert, und aus diesem
Eluat waren 12,5 μl
das minimale Volumen, welches ein maximales Volumen begünstigte.
Folglich betrugen die Überlebenseinheiten
in dem Eluat aus der Heparin-Agarose-Säule 48.000. Die spezifische
Aktivität
wurde als die Überlebenseinheiten,
geteilt durch das Gesamtprotein in mg, berechnet. Die intrinsische
bzw. innere Aktivität
von Neurturin ist hierin in Konzentrations-Einheiten von pg/ml oder
pM ausgedrückt,
wodurch ein maximales oder halbmaximales Überleben gefördert wird.
Wie in 5 angegeben ist, zeigt eine
Konzentration-Antwort-Kurve von gereinigtem Neurturin-Protein, dass
die intrinsische Aktivität
von Neurturin, ausgedrückt
als ein EC50, ungefähr 1,5 ng/ml oder ungefähr 50 pM
beträgt
und ein EC100 ungefähr 3 ng/ml oder ungefähr 100 pM
ist.
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Die Überlebenseinheiten
wurden in einem Assay unter Verwendung von ungefähr 1.200 Neuronen in einem
0,5 ml-Kultur-Assay und einer Kulturdauer von 48 Stunden, welche
der Zugabe der Fraktion folgt, bestimmt. Das Überleben wurde visuell nach
48 Stunden bestimmt. Die intrinsische Aktivität, wie sie in 4 gezeigt
ist, wurde in einem Assay unter Verwendung von ungefähr 2.700
Neuronen und einer Kulturdauer von 72 Stunden bestimmt. Das Überleben
wurde durch Fest setzen der Neuronen oder Zählen der Anzahl der überlebenden
Neuronen bestimmt. Weil die Stabilität, wie sie durch das Halbwertsleben
der Aktivität
bestimmt wird, für
Neurturin mit steigender Anzahl der Neuronen abnimmt, wurde angenommen,
dass die Messung der intrinsischen Aktivität geringer als die durch die
spezifische Aktivitätsbestimmungen
(Specific Activity determinations) Vorhergesagte ist. Man würde ebenso
annehmen, dass die Messung der intrinsischen Aktivität geringer ist
als die durch die spezifische Aktivität Vorausgesagte, weil das Überleben
nach 72 Stunden anstelle von 48 Stunden gemessen wurde.
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Die
Reinigung von Neurturin wird detailliert in Beispiel 1 unten beschrieben.
Das konditionierte Medium-Ausgangsmaterial wurde aus einem Derivat
von DG44-Eierstockzellen
eines chinesischen Hamsters, DG44CHO-pHSP-NGFI-B (Day et al., J.
Biol. Chem. 265: 15253–15260,
1990) hergestellt. Die Erfinder hierin haben ebenso Neurturin in
teilweise gereinigter Form aus einem konditionierten Medium anderer
Derivate von DG44-Eierstockzellen des chinesischen Hamsters isoliert,
und diese anderen Zellen konnten in gleicher Weise wie die DG44CHO-pHSP-NGFI-B-Zellen
verwendet werden, wie auch die erwachsenen DG44-Eierstockzellen des
chinesischen Hamsters, Eierstockzellen von anderen Spezies und Zellen
von anderen Geweben, wie jenen, die zur Exprimierung von Neurturin
(siehe Beispiel 9) bekannt sind, verwendet werden konnten. Bei der Herstellung
des konditionierten Mediums wurden die Zellen in ein serumfreies
Medium 2 Tage lang gelegt, währenddessen
das konditionierte Medium gesammelt wird und das Medium ergänzt wird.
Dieser Zyklus wurde unter Erhalt von 5 Erträgen an konditioniertem Medium
aus jedem Ansatz der CHO-Zellen wiederholt. Das gesammelte Medium
wurde zentrifugiert zur Entfernung von zellulärer Debris.
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Der
erste Schritt in der Reinigung von Neurturin aus dem CHO-Zellen-konditionierten
Medium beinhaltete das Einleiten des konditionierten Mediums in
eine Heparin-Agarose-Säule
und die Elution von teilweise gereinigtem Neurturin daraus. Dieser
Schritt resultierte in einem 111-fachen Anstieg in der spezifischen
Aktivität
und Reinigung des Proteins. Der Puffer, welcher zum Anpassen des
Mediums an die Säule
verwendet wird, enthält
0,5 M NaCl. Bei dieser Konzentration an NaCl bindet das Neurturin
an die Heparin-Agarose-Matrix. Die vorliegenden Erfinder nehmen
an, dass auf der Basis der isoelektrischen Punkte LIF und CNTF entweder
nicht an die Heparin-Agarose-Matrix binden oder von der Matrix mit
dem 0,5 m NaCl enthaltenden Puffer abgewaschen werden. Folglich
wird angenommen, dass dieser Schritt Neurturin von den Wachstumsfaktoren,
wie LIF und CNTF, isolieren kann. Nach dem Waschen der Säule wird
Neurturin von der Säule
unter Verwendung von 1,0 M NaCl eluiert.
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Zur
weiteren Aufreinigung wurde das eluierte Material anschließend verdünnt und
in eine Säule,
welche SP SEPHAROSE® Hochleistungsionenaustauschharz
(Pharmacia, Piscataway, NJ) enthielt, geleitet. Das von dieser Säule eluierte
Material wurde unter Verwendung der Schnell-Protein-Flüssigchromatographie
(fast protein liquid chromatography; FPLC) auf einer Chelating Superose
HR 10/2-Säule,
beladen mit Cu++ (Pharmacia, Piscataway,
NJ), gereinigt. Die eluierten Fraktionen von der Cu++-Superose-Säule wurden
in eine Mono-S HR 5/5-Kationenaustauschsäule (Pharmacia, Piscataway,
NJ) zur weiteren FPLC-Reinigung geleitet. Die Zusammensetzung der
Proteine in den Mono-S-Fraktionen wurden unter Verwendung von nichtreduzierender SDS-PAGE
und Silberfärbung
analysiert.
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Die
von den Säulen
an jedem Reinigungsschritt gesammelten Fraktionen wurden hinsichtlich
der biologischen Aktivität
unter Verwendung des neuronalen Überlebensassays
und hinsichtlich des Proteingehalts unter Verwendung des Farbstoffbindungsverfahrens
von Bradford (Anal. Biochem. 72: 248–254, 1976) mit einem Bio-Rad-Protein-Assay-Farbstoffreagenz
(Bio-Rad Laboratories, Inc., Hercules, CA) getestet. Die schrittweise
Reinigung unter Verwendung der obigen Schritte ist in Tabelle 1
gezeigt.
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Die
Ergebnisse dieser Analyse zusammen mit den Ergebnissen des neuronalen Überlebensassays der
Fraktionen zeigte, dass ein Protein mit einem scheinbaren Molekulargewicht
von ungefähr
25 kD mit der sympathischen Neuron-Überlebens-Aktivität co-gereinigt
wird.
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Das
gereinigte Material, welches aus dem CHO-Zellen-konditioniertem
Medium isoliert wurde, wurde zur Bestimmung der Teilaminosäuresequenzen
des Proteins in dem CHO-Zellen-konditionierten Medium verwendet
und anschließend
als eine Basis zur Bestimmung der Sequenzen in unterschiedlichen
Spezies eingesetzt. Die N-terminale Aminosäuresequenz wurde unter Verwendung
eines automatischen Protein/Peptid-Sequenzierers bestimmt, und die
ersten 16 Aminosäuren
wurden als Ser-Gly-Ala-Arg-Pro-Xaa-Gly-Leu-Arg-Glu-Leu-Glu-Val-Ser-Val-Ser,
wobei Xaa eine unbekannte Aminosäure darstellt
(SEQ ID NO: 3), mit einer Unsicherheit bei der Position 6 angenommen.
Innere Aminosäurefragmente wurden
aus dem gereinigten Material nach der Digerierung mit Proteaseenzymen
erhalten, und die Sequenzen wurden bestimmt. Drei auf diese Weise
erhaltene interne Fragmente waren (1), mit einer Unsicherheit an
den Positionen 1, 2 und 6, Xaa1-Cys-Ala-Gly-Ala-Xaa2-Glu-Ala-Ala-Val, worin Xaa1 eine
unbekannte Aminosäure darstellt,
Xaa2 Ser oder Cys ist (SEQ ID NO: 4); (2),
mit einer Unsicherheit an den Positionen 1, 2, 4, 10, 17 und 22, Xaa1-Xaa2-Val-Glu-Ala-Lys-Pro-Cys-Cys-Gly-Pro-Thr-Ala-Tyr-Glu-Asp-Xaa3-Val-Ser-Phe-Leu-Ser-Val, worin Xaa1 und
Xaa2 unbekannt sind, Xaa3 Gln
oder Glu darstellt (SEQ ID NO: 5), und (3) Tyr-His-Thr-Leu-Gln-Glu-Leu-Ser-Ala-Arg
darstelle (SEQ ID NO: 6). Auf der Basis dieser Teilaminosäuresequenzen
können
DNA-Sonden und Primer hergestellt werden und zum Erhalt von cDNA-Klonen
von unterschiedlichen Arten auf der Basis des hohen Sequenzerhalts
zwischen den Säugerarten
verwendet werden. Die menschliche cDNA und abgeleitete Aminosäuresequenz
ist in 7 gezeigt, und die Maus-cDNA
und abgeleitete Aminosäuresequenz
ist in 8 gezeigt.
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Der
cDNA-Klon aus der Maus betrug 1,0 kb mit einem offenen Leserahmen
von 585 Nucleotiden (SEQ ID NO: 12), welcher das Maus-Pre-Pro-Neurturin-Protein
kodiert (SEQ ID NO: 8, 8). Zusätzlich wurden nichtkodierende
Bereiche an beiden 5'-
und 3'-Enden des
kodierenden Bereichs identifiziert, wie in 9 gezeigt
ist. (SEQ ID NO: 13, 5'-nichtkodierender
Bereich, Nucleinsäuren
-348 bis -1; SEQ ID NO: 14, 3'-nichtkodierender
Bereich, Nucleinsäuren
589 bis 675). Die Maus-Neurturin-Sequenz kann verwendet werden,
um PCR-Primer zur Verwendung in der Identifizierung von Homologen
anderer Arten zu erhalten. Ein menschliches 192-Nucleotid- Fragment aus menschlicher
Genom-DNA wurde durch dieses Verfahren amplifiziert und weiterhin
verwendet, um eine menschliche Genom-Bibliothek zu screenen, wodurch
Klone erhalten werden, welche menschlichen Neurturin-Genomlokus
enthalten. Die menschliche cDNA-Sequenz wurde von der Sequenz dieser
Klone abgeleitet. (7, cDNA-Sequenz von menschlichem
Pre-Pro-Neurturin).
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Der
Bezug zu Persephin oder zu Neurturin soll hierin als Wachstumsfaktoren
jeglichen Ursprungs umfassend ausgelegt werden, welche zu dem hierin
charakterisierten und beschriebenen Persephin oder zu dem hierin
charakterisierten und beschriebenen Neurturin jeweils im Wesentlichen
homolog und biologisch äquivalent
sind. Solche im Wesentlichen homologen Wachstumsfaktoren können in
jeglichem Gewebe oder jeglicher Art nativ sein, und in ähnlicher
Weise kann die biologische Aktivität in einer Vielzahl von biologischen
Assay-Systemen charakterisiert werden. Der Bezug auf Pre-Pro-Neurturin
hierin soll derartig ausgelegt werden, dass Pre-Pro-Wachstumsfaktoren
eingeschlossen sind, welche einen Pre- oder Führungs- oder Signalsequenzabschnitt,
einen Pro-Sequenzbereich und Neurturin, wie hierin definiert, enthalten.
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Der
Begriff "biologisch äquivalent" soll bedeuten, dass
die Zusammensetzungen der vorliegenden Erfindung zum Zeigen eines
Teils oder sämtlicher
Wachstumseigenschaften in ähnlicher
Weise, allerdings nicht notwendigerweise zu demselben Grad in der
Lage sind, wie aus dem CHO-Zellen-konditionierten Medium hierin
isoliertes Neurturin oder rekombinant hergestelltes menschliches
oder Maus- oder Ratten-Neurturin
oder -Persephin, je nachdem, wie der Fall liegen mag.
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Unter "im Wesentlichen homolog" wird verstanden,
dass der Grad der Sequenzidentität
von Neurturin-Orthologen, einschließlich menschlichem und Maus-Neurturin
sowie Neurturin von irgendeiner anderen Art, oder der Grad der Sequenzidentität von Persephin-Orthologen,
einschließlich
menschlichem, Maus- und Ratten-Persephin sowie Persephin von jeglicher
anderer Art, größer ist
als der zwischen Paralogen, wie Persephin und Neurturin oder Persephin
und GDNF, und größer ist
als der früher
für Mitglieder
der TGF-β-Superfamilie angegebene
ist. (Hinsichtlich der Diskussion der Homologie von TGF-β-Supferfamilien-Mitgliedern
siehe Kingsley, Genes and Dev. 8: 133–46, 1994).
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Die
Sequenzidentität
oder prozentuale Identität
soll der Prozentanteil derselben Reste zwischen zwei Sequenzen bedeuten.
Die Referenzsequenz ist Maus-Persephin, wenn die prozentuale Identität mit Maus-GDNF
bestimmt wird, und Maus-Neurturin und Ratten-Persephin, wenn die
prozentuale Identität
mit Ratten-GDNF und Ratten-Neurturin
bestimmt wird. Auf menschliches Neurturin wird Bezug genommen, wenn
die prozentuale Identität
mit nicht-menschlichem Neurturin bestimmt wird, auf menschliches
Neurturin, wenn die prozentuale Identität mit Nicht-Neurturin-Wachs tumsfaktoren
bestimmt wird, und auf menschliches GDNF, wenn die prozentuale Identität von Nicht-Neurturin-Wachstumsfaktoren
mit GDNF bestimmt wird. In allen dieser Vergleiche werden die zu
vergleichenden Sequenzen unter Verwendung des Clustal-Verfahrens
(Higgins et al., Cabios 8: 189–191,
1992) des vielfachen Sequenz-Ausrichtens
in der Lasergene biocomputing Software (DNASTAR, INC, Madison, WI)
ausgerichtet. In diesem Verfahren werden mehrfache Ausrichtungen
in progressiver Weise durchgeführt,
wobei größere und
größere Ausrichtungsgruppen
unter Verwendung von Ähnlichkeitszahlen,
berechnet aus einer Reihe von paarweisen Ausrichtungen, aufgebaut
werden. Die optimalen Sequenzausrichtungen werden durch das Auffinden
der maximalen Ausrichtungszahl erhalten, welche der Mittelwert aller
Zahlen zwischen den getrennten Resten in der Ausrichtung, bestimmt
aus einer Restgewichtstabelle, welche die Wahrscheinlichkeit des
Auftretens eines gegebenen Aminosäurewechsels in zwei verwandten
Proteinen innerhalb eines angegebenen Evolutionsabschnitts darstellt,
ist. Abzüge
für das Öffnen und
Verlängern
von Spalten in der Ausrichtung tragen zu der Zahl bei. Die bei diesem
Programm verwendeten Grundeinstellungen sind wie folgt: Spaltenabzug
für mehrfache
Ausrichtung = 10; Spaltenlängeabzug
für mehrfache Ausrichtung
= 10; k-Tupel-Wert in paarweiser Ausrichtung = 1; Spaltenabzug in
paarweiser Ausrichtung = 3; Fensterwert bei der paarweisen Ausrichtung
= 5; gesicherte Diagonalen in paarweiser Ausrichtung = 5. Die Restgewichtstabelle,
welche für
das Ausrichtungsprogramm verwendet wird, ist PAM 250 (Dayhoff et
al., in Atlas of Protein Sequence and Structure, Dayhoff, Herausgeber,
NBRF, Washington, Vol. 5, suppl. 3, Seite 345, 1978).
-
Der
prozentuale Erhalt bzw. die prozentuale Konservierung wird aus der
obengenannten Ausrichtung durch Addition des Prozentanteils der
identischen Reste zu dem Prozentanteil der Positionen, an denen
die zwei Reste eine bewahrte Substitution darstellen (definiert
als einen log ungerade Zahlen-Wert von größer als oder gleich 0,3 in
der PAM250-Restgewichtstabelle aufweisend), berechnet. Die Bewahrung
ist bezogen auf Maus-Persephin, wenn die prozentuale Bewahrung mit
Persephin von anderen Arten oder mit Nicht-Persephin-Wachstumsfaktoren
bestimmt wird; sie ist auf menschliches Neurturin bezogen, wenn
die prozentuale Bewahrung mit nichtmenschlichem Neurturin oder mit
Nicht-Neurturin-Wachstumsfaktoren bestimmt wird, und sie ist bezogen
auf menschliches GDNF, wenn die prozentuale Bewahrung gegenüber Nicht-Persephin, Nicht-Neurturin-Wachstumsfaktoren
mit GDNF, bestimmt wird. Die erhaltenen Aminosäure-Änderungen, welche dieses Erfordernis
erfüllen,
sind: R-K; E-D, Y-F, L-M; V-I, Q-H.
-
Tabelle
2 zeigt die Berechnungen der Identität (I) und der Bewahrung bzw.
Konservierung (C) für
Vergleiche von Persephin und Neurturin und GDNF von verschiedenen
Arten. Die Vergleiche wurden zwischen Maus-Persephin von dem ersten
kano nischen Gerüst-Cystein
zu dem Ende (SEQ ID NO: 89) und Ratten-Persephin von dem ersten
kanonischen Gerüst-Cystein
zu dem Ende (SEQ ID NO: 83); zwischen Maus-Persephin und Maus-GDNF
von dem ersten Cystein zu dem Ende (mGDNF/C-END, SEQ ID NO: 87) oder Maus-Neurturin
von dem ersten Cystein zu dem Ende (mNTN/C-END, SEQ ID NO: 88);
und zwischen Ratten-Persephin und Ratten-GDNF von dem ersten Cystein
zu dem Ende (rGDNF/C-END) durchgeführt. Neurturin-Vergleiche wurden
zwischen reifem menschlichen und reifem Maus-Neurturin (jeweils
hNTN und mNTN) und zwischen jedem von diesen und reifem menschlichen,
Ratten- und Maus-GDNF
(jeweils hGDNF, rGDNF und mGDNF) durchgeführt, wie es in der Tabelle
angegeben ist.
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Der
Homologiegrad zwischen dem Maus-Persephin und Ratten-Persephin beträgt ungefähr 96%,
und es wird angenommen, dass der Homologiegrad zwischen entweder
Maus- oder Ratten-Persephin und menschlichem Persephin mindestens
ungefähr
85% Identität
auf der Basis eines ähnlichen
Vergleichs mit Neurturin beträgt.
Die Neurturin-Vergleiche, wie sie in Tabelle 2 angegeben sind, zeigen,
dass reife Maus- und Menschen-Neurturin-Proteine ungefähr 90% Sequenzidentität aufweisen.
Darüber
hinaus nimmt man an, dass sämtliche
Persephin- und Neurturin-Homologen
von nicht-menschlichen Säugerarten
in ähnlicher
Weise mindestens ungefähr
85% Sequenzidentität
mit jeweils menschlichem Persephin und Neurturin aufweisen. Für Nicht-Säuger-Arten,
wie Vogelarten, wird angenommen, dass der Homologiegrad mit Persephin
oder Neurturin mindestens ungefähr
65% Identität
mit jeweils menschlichem Persephin oder menschlichem Neurturin beträgt. Zum
Vergleich können
die Variationen zwischen Familienmitgliedern der Neurturin-Persephin-GDNF-Familie von
Wachstumsfaktoren durch den Vergleich von Persephin und GDNF oder
Neurturin und GDNF erkannt werden. Maus- und Ratten-Persephin weisen
ungefähr
35 bis 40% Sequenzidentität
mit jeweils Maus- und Ratten-GDNF auf. In ähnlicher Weise besitzt menschliches
und Maus-Neurturin ungefähr
40% Se quenzidentität und
ungefähr
50% Sequenzbewahrung bzw. Sequenzerhalt mit menschlichem, Maus-
und Ratten-GDNF auf. Es wird angenommen, dass die unterschiedlichen
Familienmitglieder ebenso eine ähnliche
Sequenzidentität von
ungefähr
40% der von Neurturin, ungefähr
40% der von Persephin und ungefähr
40% der von GDNF aufweisen und innerhalb eines Bereichs von ungefähr 30% bis
ungefähr
85% Identität
mit Neurturin, innerhalb eines Bereichs von ungefähr 30% bis
ungefähr
85% Identität
mit Persephin und innerhalb eines Bereichs von ungefähr 30% bis
ungefähr
85% Sequenzidentität
mit GDNF liegen. Folglich wird erwartet, dass ein gegebenes Mitglied
der GDNF-Neurturin-Persephin-Familie eine geringere Sequenzidentität mit irgendeinem
anderen Familienmitglied derselben Art aufweist als die, welche
in Orthologen dieses Familienmitglieds in anderen Arten vorliegt,
nur weil menschliches GDNF und menschliches Neurturin zu Maus-GDNF
und Maus-Neurturin jeweils enger verwandt sind als zueinander oder
zu GDNF, und es wird angenommen, dass irgendein gegebenes Familienmitglied
eine größere Sequenzidentität mit einem
anderen Familienmitglied als zu irgendeinem weiteren bekannten Mitglied
der TGF-β-Superfamilie
aufweist (Kingsley, supra).
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In
dem Fall von Pre-Pro-Neurturin können
Homologe von Pre-Pro-Neurturin in nicht-menschlichen Säugerarten
mittels des Neurturin-Anteils der Aminosäuresequenz mit mindestens ungefähr 85% Sequenzidentität mit menschlichem
Neurturin identifiziert werden, und Homologe von Pre-Pro-Neurturin
in Nicht-Säuger-Arten
können
mittels des Neurturin-Anteils der Aminosäuresequenz mit mindestens ungefähr 65% Identität mit menschlichem
Neurturin identifiziert werden. Es wird in ähnlicher Weise angenommen,
dass Säuger-Pre-Pro-Persephin-Proteine,
welche das menschliche Orthologe einschließen, mindestens ungefähr 85% Sequenzidentität in dem
reifen Persephin-Anteil des Moleküls aufweisen und dass Nicht-Säuger-Pre-Pro-Persephin-Proteine
mindestens ungefähr
65% Sequenzidentität
mit menschlichem Pre-Pro-Persephin aufweisen.
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Entweder
Persephin oder Neurturin, wie die Begriffe hierin verwendet werden,
können
ebenso Hybrid- und modifizierte Formen von Persephin oder Neurturin
jeweils einschließen,
inklusive Fusionsproteine und Persephin- oder Neurturin-Fragmente
und Hybrid- und modifizierte Formen, in denen bestimmte Aminosäuren weggelassen
oder ersetzt wurden sowie Modifikationen, wie jene, worin ein oder
mehrere Aminosäuren
gegen eine modifizierte Aminosäure
oder eine ungewöhnliche
Aminosäure
ausgetauscht wurden, und Modifikationen, wie Glykosolierungen, solange
die Hybrid- oder modifizierte Form die biologische Aktivität von Persephin oder
Neurturin beibehält.
Unter Beibehalten der biologischen Aktivität wird verstanden, dass das
neuronale Überleben
gefördert
wird, obwohl nicht notwendigerweise auf demselben Potenzniveau wie
jenes des aus CHO-Zellen-konditioniertem Medium isolierten Neurturins
oder des rekombinant gebildeten menschlichen oder Maus-Neurturins
oder menschlichen oder Maus- oder Ratten-Persephins.
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Ebenso
enthalten in der Bedeutung von im Wesentlichen homolog ist ein jedes
Persephin oder Neurturin, welches mittels Kreuzreaktivität bzw. Cross-Reaktivität mit Antikörpern gegenüber jeweils
Persephin oder Neurturin isoliert werden kann, wie es hierin beschrieben
ist, oder deren kodierende Nucleotid-Sequenzen, einschließlich Genom-DNA,
mRNA oder cDNA, durch Hybridisierung mit der komplentären Sequenz
der Genom- oder Subgenom-Nucleotidsequenzen oder cDNA von jeweils
Persephin oder Neurturin, wie es hierin beschrieben ist, oder Fragmente
davon isoliert werden können.
Es ist ebenso klar für
den Fachmann, dass degenerierte DNA-Sequenzen menschliches Neurturin oder
menschliches Persephin kodieren können, und diese sollen ebenso
innerhalb der vorliegenden Erfindung liegen, wie es für allelische
Varianten von Neurturin oder Persephin jeweils der Fall ist.
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In
dem Fall von Pre-Pro-Neurturin können
alternativ gespleißte
Proteinprodukte, resultierend von einem Intron, lokalisiert in der
Kodierungssequenz des Pro-Abschnitts existieren. Es wird angenommen,
dass das Intron in der Genomsequenz an einer Position vorliegt,
welche der zwischen den Nucleinsäuren
169 und 170 der cDNA entspricht, welche wiederum einer Position
an der Aminosäure
57 in sowohl den Maus- als auch Mensch-Pre-Pro-Neurturin-Sequenzen
entspricht (siehe 7 und 8). Folglich
kann ein alternatives Spleißen
an dieser Position eine Sequenz bilden, die sich von der hierin
für Menschen-
und Maus-Pre-Pro-Neurturin (SEQ ID NO: 11 und SEQ ID NO: 12 respektive)
Identifizierten an der identifizierten Aminosäurestelle durch Hinzufügen und/oder
Weglassen ein oder mehrerer Aminosäuren unterscheidet. Es sollen
sämtliche
alternativ gespleißten
Pre-Pro-Neurturin-Proteine innerhalb der hierin verwendeten Begriffe Pre-Pro-Neurturin
enthalten sein.
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Obwohl
die Erfinder der vorliegenden Erfindung durch keine Theorie gebunden
sein wollen, wird angenommen, dass die hierin identifizierten Mensch-
und Maus-Proteine
sowie die Homologen anderer Gewebe und Arten als Dimere in ihrer
biologisch aktiven Form in einer derartigen Weise existieren können, dass
sie mit der für
andere Faktoren der TGF-β-Superfamilie
bekannten konsistent ist.
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Zusätzlich zu
Homodimeren können
die monomeren Einheiten der Dimere von Neurturin oder Persephin
zum Aufbau von stabilen Wachstumsfaktor-Heterodimeren oder Heteromultimeren,
umfassend mindestens eine Monomereinheit, welche von Persephin abgeleitet
ist, oder mindestens eine Monomereinheit, welche von Neurturin abgeleitet
ist, verwendet werden. Dieses kann durch Dissoziieren eines Homodimers
von Neurturin oder eines Homodimers von Persephin in seine monomeren
Komponenteneinheiten und Reassoziierung in Gegenwart einer monomeren
Einheit eines zweiten oder folgenden homodimeren Wachstumsfaktors
erfolgen. Dieser zwei te oder folgende homodimere Wachstumsfaktor
kann ausgewählt
sein aus einer Vielzahl von Wachstumsfaktoren, einschließlich Neurturin,
Persephin, GDNF, einem Mitglied der NGF-Familie, wie NGF, BDNF,
NT-3 und NT-4/5, einem Mitglied der TGF-β-Superfamilie, einem Endothelgewebe-Wachstumsfaktor, einem
Mitglied der CNTF/LIF-Familie oder ähnlichem.
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Man
nimmt an, das Wachstumsfaktoren als spezifische Rezeptoren wirken.
Beispielsweise wurden die Rezeptoren für TGF-β und Aktivine identifiziert
und einer Familie von Ser/Thr-Kinase-Transmembran-Proteinen zugeordnet
(Kingsley, Genes and Dev. 8: 133–146, 1994; Bexk et al. Nature
373: 339–341,
1995). In der NGF-Familie bindet NGF an den TrkA-Rezeptor in peripher
sensorischen und sympathischen Neuronen und in den Neuronen des
basalen Vorderhirns; BDNF und NT-4/5 binden an trkB-Rezeptoren;
und NT-3 bindet primär
an trkC-Rezeptoren, welche innerhalb des CNS eine unterschiedliche
Verteilung zeigen (Tuszynski et al., Ann. Neurol. 35: S9–S12, 1994).
Die vorliegenden Erfinder glauben, dass Persephin, Neurturin, GDNF
und bisher unbekannte Mitglieder dieser Familie von Wachstumsfaktoren über spezifische
Rezeptoren mit unterschiedlichen Verteilungen wirken, wie es für andere
Wachstumsfaktor-Familien gezeigt wurde. Diese können getrennte Rezeptoren darstellen,
oder es ist ebenso möglich,
dass Mitglieder der GDNF-Neurturin-Persephin-Familie auf denselben Rezeptor wirken,
wie es bei BDNF und NT-4/5 der Fall ist, welche auf den trkB-Rezeptor
wirken. Nichtsdestotrotz wird angenommen, dass durch Bilden von
Heterodimeren oder Heteromultimeren von Persephin oder Neurturin
und einem oder mehreren anderen Wachstumsfaktoren der resultierende Wachstumsfaktor
zum Binden an mindestens zwei verschiedene Rezeptortypen mit vorzugsweise
einer unterschiedlichen Gewebeverteilung in der Lage ist. Die resultierenden
Heterodimere oder Heteromultimere zeigen, so wird erwartet, ein
vergrößertes Spektrum
von Zellen, auf die sie wirken könnten
oder eine größere Potenz ausüben könnten. Es
ist ebenso möglich,
dass das Heterodimer oder Heteromultimer synergistische Effekte zeigen
könnte,
welche mit Homodimeren oder Homomultimeren nicht beobachtet werden.
Beispielsweise wurde gezeigt, dass die Kombination von Faktoren
unterschiedlicher Klassen das Langzeitüberleben von Oligodendrozyten
fördert,
wohingegen einzelne Faktoren oder Kombinationen solcher Faktoren
innerhalb derselben Klasse ein Kurzzeitüberleben förderten (Barres et al., Development
118: 283–295,
1993).
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Heterodimere
können
durch eine Vielzahl von Verfahren gebildet werden. Beispielsweise
können
Homodimere gemischt und Bedingungen unterzogen werden, bei denen
Dissoziation/ein Auffalten auftritt, wie in Gegenwart eines Dissoziations/Entfaltungsmittels,
gefolgt von dem Unterziehen gegenüber Bedingungen, welche die
Monomer-Reassoziierung und Bildung von Heterodimeren erlauben. Dissozations-/ Entfaltungs-Mittel
umfassen jegliche Mittel, welche zum Fördern der Dissoziation von
Proteinen bekannt sind. Solche Mittel umfassen, allerdings ohne
darauf begrenzt zu sein, Guanidinhydrochlorid, Harnstoff, Kaliumthiocyanat,
pH-vermindernde Mittel, wie gepufferte HCl-Lösungen, und polare, wassermischbare
organische Lösungsmittel,
wie Acetonitril, oder Alkohole, wie Propanol oder Isopropanol. Zusätzlich können für durch
Disulfidbindungen kovalent verbundene Homodimere, wie es bei TGF-β-Familienmitgliedern
der Fall ist, Reduktionsmittel, wie Dithiothreitol und β-Mercaptoethanol,
zur Dissoziation/Entfaltung und zur Reassoziierung/Wiederfaltung
verwendet werden.
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Heterodimere
können
ebenso zum Transfizieren einer Zelle mit zwei oder mehreren Faktoren
hergestellt werden, sodass die transformierte Zelle Heterodimere
produziert, wie es mit den Neurotrophinen durchgeführt wurde.
(Heymach und Schooter, J. Biol. Chem. 270: 12297–12304, 1995).
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Ein
weiteres Verfahren zur Bildung von Heterodimeren liegt in der Kombination
von Persephin- oder Neurturin-Homodimeren und einem Homodimer eines
zweiten Wachstumsfaktors und das Inkubieren der Mischung bei 37°C.
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Wenn
Heterodimere aus Homodimeren hergestellt werden, können die
Heterodimere anschließend von
den Homodimeren unter Verwendung von dem Fachmann verfügbaren Verfahren
abgetrennt werden, wie beispielsweise durch Eluierung von präparativen,
nicht-denaturierenden Polyacrylamid-Gelen. Alternativ können Heterodimere
unter Verwendung von Hochdruckkationenaustauschchromatographie,
wie mit einer Mono-S-Kationenaustauschsäule, oder durch Sequenzimmunoaffinitätssäulen aufgereinigt
werden.
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Es
ist im Stand der Technik bekannt, dass viele Proteine in einer Zelle
mit einer Signalsequenz an dem N-Terminus der reifen Proteinsequenz
synthetisiert werden, und das solch eine Leitsequenz tragende Protein wird
als Preprotein bezeichnet. Der Pre-Teil des Proteins wird während des
Zellvorgangs des Proteins abgespalten. Zusätzlich zu der Pre-Leitsequenz
enthalten viele Proteine eine unterschiedliche Pro-Sequenz, welche einen
Bereich auf einem Protein beschreibt, der ein stabiler Precursor
des reifen Proteins darstellt. Mit sowohl Pre- als auch Pro-Bereichen
synthetisierte Proteine werden als Preproproteine bezeichnet. Hinsichtlich des
Entwicklungsablaufs, der bekanntermaßen bei anderen TGF-β-Familienmitgliedern
als auch bei den hierin bestimmten Sequenzen auftritt, nehmen die
Erfinder an, dass die Formen des Persephin- oder Neurturin-Proteins,
wie es innerhalb einer Zelle synthetisiert wird, das Pre-Pro-Persephin
oder ein Pre-Pro-Neurturin ist. In dem Fall von Neurturin nimmt
man an, dass das Pre-Pro-Neurturin eine N-terminale 19-Aminosäuresignalsequenz
(menschliche Pre-Signalsequenz, SEQ ID NO: 15, 7,
Aminosäuren
1 bis 19 kodiert durch SEQ ID NO: 17, 7, Nucleinsäuren 1 bis
57; Maus-Pre- Signal-Sequenz,
SEQ ID NO: 16, 8, Aminosäuren 1 bis 19, kodiert durch
SEQ ID NO: 18, 8, Nucleinsäuren 1 bis 57) enthält. Es ist
bekannt, dass die volle Länge einer
Leitsequenz nicht notwendigerweise für das Wirken der Sequenz als
eine Signalsequenz erforderlich ist, und daher sind in der Definition
des Pre-Bereichs von Neurturin die Fragmente davon, gewöhnlich N-terminale Fragmente,
enthalten, welche die Eigenschaft der Fähigkeit zur Wirkung als eine
Signalsequenz beibehalten, d. h. die Erleichterung von co-translatorischer
Insertion in die Membranen von ein oder mehreren zellulären Organellen,
wie dem endoplasmatischen Retikulum, Mitochondrien, dem Golgi-Apparat,
der Plasmamembran und ähnlichem.
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Der
Neurturin-Signalsequenz schließt
sich eine Pro-Domäne
an, welche eine RXXR-Proteolyse-Entwicklungsstelle direkt vor der
N-terminalen Aminosäuresequenz
für das
reife Neurturin enthält.
(Menschliche Pro-Bereich-Sequenz, SEQ ID NO: 19, 7,
Aminosäuren
20 bis 95, kodiert durch die Nucleinsäuresequenz SEQ ID NO: 20, 7,
Nucleinsäuren
58 bis 285; Maus-Pro-Bereich-Sequenz, SEQ ID NO: 22, 8,
Aminosäuren
19 bis 95, kodiert durch die Nucleinsäuresequenz SEQ ID NO: 21, 8,
Nucleinsäuren
58 bis 285).
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Die
Neurturin-Pre- und -Pro-Bereiche umfassen zusammen eine Pre-Pro-Sequenz,
welche als die menschliche Pre-Pro-Sequenz identifiziert wurde (SEQ
ID NO: 23, 7, Aminosäuren 1 bis 95, kodiert durch SEQ
ID NO: 25, Nucleinsäuren
1 bis 285), und die Maus-Pre-Pro-Sequenz (SEQ ID NO: 24, 8,
Aminosäuren
1 bis 95, kodiert durch SEQ ID NO: 26, Nucleinsäuren 1 bis 285). Die Pre-Bereichssequenzen
und Pro-Bereichssequenzen sowie die Pre-Pro-Bereichssequenzen können für nicht-menschliche
Säugerarten
und für Nicht-Säugerarten
mittels der Sequenzen, welche innerhalb des Pre-Pro-Neurturins,
wie es hierin definiert ist, enthalten sind, identifiziert und erhalten
werden. Es wird angenommen, dass Persephin in ähnlicher Weise mit Pre- und
Pro-Bereichen zum Aufbau einer Pre-Pro-Persephin-Sequenz assoziiert ist.
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Unter
Verwendung der obengenannten Charakteristika wird vorausgesagt,
dass das reife sekretierte Neurturin-Molekül ungefähr 11,5 kD aufweist, welches
wahrscheinlich ein Disulfid-verbundenes Homodimer mit ungefähr 23 kD
in Analogie zu anderen Mitgliedern der TGF-β-Familie ausbildet. Das vorausgesagte
ungefähre
23 kD-Protein ist mit dem 25 kD-Neurturin-Protein, welches aus CHO-Zellen-konditionierten
Medien gereinigt erhalten wird, das ein Homodimer darstellt, konsistent.
Die vorliegenden Erfinder haben aus dem konditionierten Medium der
Eierstockzellen des chinesischen Hamsters, transfiziert mit dem
Neurturinexpressionsvektor (pCMV-NTN-3-1) unter Verwendung von SDS-PAGE
unter reduzierenden Bedingungen ein Neurturin-Protein mit ungefähr 11,5
kD detektiert, und dieses Protein wird als das Monomer angesehen.
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Wie
oben diskutiert, würde
ein reifes Persephin-Molekül,
vorausgesagt auf der Basis der Homologie zu Neurturin, fünf Aminosäuren oberhalb
des ersten kanonischen Gerüst-Cysteins
enthalten, wobei es 96 Aminosäuren
und ein vorausgesagtes Molekulargewicht von 10,4 kD aufweist. Ein
reifes Persephin-Molekül,
auf der Basis der Homologie zu GDNF, würde 43 Aminosäuren oberhalb
des ersten kanonischen Gerüst-Cysteins aufweisen,
wobei es 134 Aminosäuren
und ein vorausgesagtes Molekulargewicht von 14,5 kD besitzt.
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Die
Nucleotid-Sequenzen von Neurturin-Pre- und/oder -Pro-Abschnitten
oder ähnlichen
Abschnitten, von denen man annimmt, dass sie mit Persephin-DNA verbunden
sind, können
zum Aufbau von chimären
Genen mit den Kodierungssequenzen anderer Wachstumsfaktoren oder
Proteine verwendet werden, und chimäre Gene können in ähnlicher Weise aus der kodierenden
Sequenz von Neurturin, gekoppelt an Sequenzen, welche Pre- und/oder
Pro-Abschnitte von Genen für
andere Wachstumsfaktoren oder Proteine kodieren, aufgebaut werden.
(Booth et al., Gene 146: 303–8,
1994; Ibanez, Gene 146: 303–8,
1994; Storici et al., FEBS Letters 337: 303–7, 1994; Sha et al., J. Cell.
Biol. 114: 827–839,
1991). Solche chimären
Proteine können
eine geänderte
Bildung oder Exprimierung der aktiven Protein-Spezies aufweisen.
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Ein
bevorzugtes Neurturin wurde in gereinigter Form aus einem Medium,
welches durch CHO-Zellen konditioniert ist, identifiziert und isoliert.
Ebenso bevorzugt ist durch die rekombinante DNA-Technologie hergestelltes
Neurturin. In ähnlicher
Weise wird ein bevorzugtes Persephin gemäß der vorliegenden Erfindung durch
die rekombinante DNA-Technologie hergestellt.
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Unter "reiner Form" oder "aufgereinigter Form" oder "im Wesentlichen aufgereinigter
Form" wird hierin verstanden,
dass eine Persephin- oder Neurturin-Zusammensetzung im Wesentlichen
frei von anderen Proteinen ist, welche nicht jeweils Persephin oder
Neurturin darstellen.
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Rekombinantes
Persephin oder Neurturin kann durch das Exprimieren der DNA-Sequenzen,
welche Persephin oder Neurturin jeweils kodieren, in einer geeigneten
transformierten Wirtszelle gebildet werden. Unter Verwendung von
im Stand der Technik bekannten Verfahren kann die Persephin- oder
Neurturin-kodierende DNA an einen Expressionsvektor gebunden werden,
in eine Wirtszelle transformiert werden und Bedingungen angelegt
werden, welche zur Expression von jeweils Persephin oder Neurturin
durch die transformierte Zelle geeignet sind.
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Ein
jeglicher geeigneter Expressionsvektor kann zur Herstellung von
rekombinantem menschlichen Persephin oder rekombinantem menschlichen
Neurturin verwendet werden, wie beispielsweise der Säuger-Expressionsvektor
pCB6 (Brewer, Meth. Cell. Biol. 43: 233–245, 1994) oder die E. Coli-pET-Expressionsvektoren,
insbesondere pET-30a (Studier et al., Methods Enzymol. 185: 60–89, 1990),
welche beide hierin verwendet wurden. Andere geeignete Expressionsvektoren
zur Expression in Säuger-
und Bakterienzellen sind im Stand der Technik ebenso wie Expressionsvektoren
zur Verwendung in Hefen oder Insektenzellen bekannt. Baculovirus-Expressionssysteme
können
ebenso eingesetzt werden.
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Persephin
oder Neurturin kann in den monomeren Einheiten exprimiert werden,
oder solch eine monomere Form kann durch die Präparierung unter reduzierenden
Bedingungen gebildet werden. In solchen Fällen kann das erneute Falten
und die Renaturierung unter Verwendung eines der oben angegebenen
Mittel erreicht werden, welches zur Förderung der Dissoziierung/Assoziierung
von Proteinen bekannt ist. Beispielsweise kann die monomere Form
mit Dithiothreitol inkubiert werden, gefolgt von der Inkubierung
mit oxidiertem Glutathion-Dinatriumsalz, gefolgt von der Inkubierung
mit einem Puffer, welcher ein Wiederfaltungsmittel, wie Harnstoff,
enthält.
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In
dem Fall von Neurturin wurde die reife Maussequenz durch Analogie
mit der N-terminalen Sequenz und internen Fragmenten des aus einem
CHO-Zellen-konditionierten Medium gereinigten Neurturins abgeleitet,
und daraus wurde die reife menschliche Form unter Verwendung der
Sequenz aus dem menschlichen Gen vorhergesagt. Die Aminosäuresequenz
der reifen menschlichen Form ist in 5 gezeigt
(hNTN, SEQ ID NO: 1). Das von dem CHO-Zellen-konditionierten Medium
aufgereinigte Material wird als reifes Neurturin angesehen und kann
als Dimer oder anderes Multimer existieren und glykosyliert oder
auf andere Weise chemisch modifiziert vorliegen.
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Persephin,
wie Neurturin, kann ebenso als ein Dimer oder ein anderes Multimer
vorliegen und kann glykosyliert oder auf andere Weise chemisch modifiziert
sein.
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Wie
oben angegeben lassen die Maus- und Human- bzw. Menschen-Nucleinsäuresequenzen
vermuten, dass Neurturin anfänglich
als Pre-Pro-Polypeptid translatiert wird und dass die proteolytische
Entwicklung der Signalsequenz und des "Pro"-Teils
dieses Moleküls
in der reifen Sequenz resultiert, welche hierin als "reifes Neurturin" bezeichnet wird,
wie es von mit CHO-Zellen konditionierten Medien erhalten wird und
in menschlichen und in nicht-menschlichen Arten in homologer Form
existiert. Daher umfasst Neurturin sämtliche "reife Neurturin"-Sequenzen von menschlichen und nicht-menschlichen
Arten sowie sämtliche
Pre-Pro-Neurturin-Polypeptide, welche von dem Neurturin-Gen translatiert
werden können.
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Wie
bei Neurturin umfasst das Persephin in der vorliegenden Erfindung
ebenso sämtliche
reife Persephin-Sequenzen von menschlichen und nicht-menschlichen
Arten und sämtliche
Pre-Pro-Persephin-Polypeptide, welche von dem Persephin-Gen translatiert
werden können.
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Es
wird angenommen, dass die Kodierungssequenz für das Pre-Pro-Neurturin-Polypeptid an dem
ersten ATG-Codon, welches Methionin kodiert, an dem 5'-Ende des Klons (Position
1 in 9) beginnt, welches in demselben Leserahmen angeordnet
ist wie die Sequenzen, welche die von dem gereinigten Neurturin
erhaltenen Aminosäuresequenzen
kodieren. Unterhalb des ersten Codons befindet sich der größte offene
Leserahmen, welcher die Kodierungssequenz für die Pre- und Pro-Bereiche
enthält,
gefolgt von der Kodierungssequenz für das reife Maus-Neurturin.
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Die
Sequenzanalyse für
die murinen Neurturin-Genom-Klone identifizierte ein 0.5 kb-Intron,
lokalisiert zwischen Nucleotid 169 und 170 des Pre-Pro-Neurturins
von den cDNA-Klonen. Dieses Intron ist in der Kodierungssequenz
des Pro-Abschnitts des Pre-Pro-Neurturin-Proteins lokalisiert. Folglich
wird angenommen, dass das Maus-Neurturin-Gen mindestens zwei Exons
aufweist, von denen eines die Kodierungssequenzen oberhalb der Spleißstelle
aufweist und das andere die Kodierungssequenz unterhalb enthält (8,
SEQ ID NO: 29, SEQ ID NO: 30). Es ist bekannt, dass das Gen für GDNF ein
Intron enthält,
welches an einer analogen Position lokalisiert ist, und es wurde
eine andersartig gespleißte
Form von GDNF mittels RT-PCR-Experimenten detektiert (Suter-Crazzolara
und Unsicker, Neuroreport 5: 2486–2488, 1994). Diese andere
Form resultiert aus der Verwendung einer Spleißstelle in dem zweiten Kodierungsexon,
lokalisiert 78 bp 3' von
der angegebenen Originalspleißstelle.
Die anders gespleißte
Form kodiert ein GDNF-Protein mit einem Auslassen von 26 Aminosäuren relativ
zu der ursprünglich
angegebenen Form. Die zwei Formen werden in unterschiedlichen Verhältnissen
in unterschiedlichen Geweben exprimiert. Wir haben keine andersartig
gespleißte
Formen von Neurturin in RT-PCR- und RACE-Experimenten unter Verwendung
von Maus-P1-Hirn-
und -P1-Leber-cDNAs detektiert. Die Möglichkeit besteht jedoch, dass
andere Spleißstellen
in dem Neurturin-Gen in unterschiedlichen Geweben verwendet werden
können.
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Die
Kodierungssequenz der menschlichen Neurturin-cDNA wurde von der
Sequenz der menschlichen Neurturin-Genom-Klone abgeleitet. Die Kodierungssequenz
der menschlichen cDNA, wie die der Maus-cDNA, wird durch ein Intron
zwischen den Nucleotiden 169 und 170 der Kodierungssequenz unterbrochen.
Folglich nimmt man an, dass das menschliche Neurturin-Gen mindestens
zwei Exons enthält,
von denen eines die Kodierungssequenz oberhalb der Spleißstelle
und das andere die Kodierungssequenz unterhalb enthält (7, SEQ
ID NO: 27, SEQ ID NO: 28). Die Spleißstellen an den Intron-Exon-Verbindungen
der Mensch- und Maus-Gene wurde bewahrt bzw. konserviert.
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Von
der abgeleiteten Aminosäuresequenz
des menschlichen Neurturins liegt die früher vorhergesagte N-terminale
Sequenz zwischen den Positionen 286 und 339, und die vorhergesagten
inneren Sequenzen liegen zwischen den Positionen 385 und 417, den
Positionen 477 und 533 und den Positionen 547 und 576. Das TGA-Stopkodon an den
Positionen 592–594
terminiert den offenen Leserahmen.
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Die
vorausgesagte Länge
des Pre-Pro-Neurturins beträgt
197 Aminosäurereste
für das
menschliche Pre-Pro-Neurturin (SEQ ID NO: 7) und 195 Aminosäurereste
für das
Maus-Pre-Pro-Neurturin (SEQ ID NO: 8). Das vorausgesagte Molekulargewicht
dieses Polypeptids beträgt
22,2 kD für
die Maus und 22,4 kD für
den Menschen. Die vorausgesagte Länge des gereinigten Neurturins
beträgt
100 Aminosäurereste,
und dessen vorausgesagtes Monomeren-Molekulargewicht beträgt 11,5
kD. Es liegen keine N-verbundenen Glykosylierungsstellen vor, jedoch
treten potenzielle O-verbundene Glykosylierungsstellen bei Aminosäureresten
in den Positionen 18, 26, 80, 86 und 95 bei menschlichem Neurturin
auf. Die Glykosylierung an irgendeiner oder einer Kombination dieser
Stellen würde
das Molekulargewicht des Moleküls
erhöhen.
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In
dem Fall von Persephin befinden sich keine N-verbundenen Glykosylierungsstellen
in dem Bereich zwischen den ersten und siebten kanonischen Gerüst-Cysteinen
(SEQ ID NO: 79), noch treten dort irgendwelche N-verbundenen Glykosylierungsstellen
in einem reifen Persephinmolekül
auf, wie es auf der Basis der Homologie zu Neurturin vorhergesagt
wurde (SEQ ID NO: 80). In einem reifen Persephinmolekül gibt es
auf der Basis der Homologie zu GDNF zwei potenzielle N-verbundene
Glykosylierungsstellen in den 43 Aminosäuren oberhalb des ersten kanonischen
Gerüst-Cysteins
an den Positionen 31 und 32 in SEQ ID NO: 81 (entsprechend den Positionen
39 und 40 in der in 11 gezeigten Sequenz).
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Potenzielle
O-gebundene Glykosylierungsstellen treten in Persephin in dem Bereich
zwischen den ersten und siebten kanonischen Gerüst-Cysteinen bei den Positionen
5, 7, 19, 31, 38, 41, 62, 63, 68 und 83 in SEQ ID NO: 79 (12) auf, und in einem reifen Persephinmolekül, vorausgesagt
auf der Basis der Homologie zu Neurturin (SEQ ID NO: 80), gibt es
eine zusätzliche
potenzielle O-verbundene Glykosylierungsstelle einen Rest oberhalb
des ersten kanonischen Gerüst-Cysteins
(Position 51 in der Sequenz, wie in 11 gezeigt).
In einem reifen Persephin-Molekül,
auf der Basis der Homologie zu GDNF, gibt es fünf potenzielle O-gebundene
Glykosylierungsstellen in den 43 Aminosäuren oberhalb des ersten kanonischen
Gerüst-Cysteins bei den
Positionen 9, 15, 18, 22 und 43 in SEQ ID NO: 81 (entsprechend den
Positionen 17, 23, 26, 30 und 51 in der Sequenz, wie sie in 11 gezeigt ist), zusammen mit den oben erwähnten zehn
potenziellen O-gebundenen Glykosylierungsstellen in dem Bereich
zwischen den kanonischen Gerüst-Cysteinen
(entsprechend den Positionen 48, 50, 62, 74, 81, 84, 105, 106, 111
und 126 in SEQ ID NO: 81 und den Positionen 56, 58, 70, 82, 89,
92, 113, 114, 119 und 134 in der Sequenz, wie sie in 11 gezeigt ist).
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Unterschiedliche
mögliche
Spaltungsstellen können
in der Pre-Pro-Neurturinsequenz vorliegen. Die Aminosäuresequenz
des reifen Maus-Neurturins (5, SEQ
ID NO: 2) wird vorhergesagt von der Ausrichtung mit der N-terminalen
Aminosäuresequenz
des gereinigten Neurturins des chinesischen Hamsters. Eine vier
Reste aufweisende RRAR-Spaltungsstelle (Aminosäuren 92–95) wurde direkt vor der vorausgesagten N-terminalen
Aminosäure
des reifen Maus-Neurturins gefunden. Diese RRAR-Sequenz passt zu der RXXR-Consensussequenz,
bei der die Mitglieder der TGF-β-Superfamilie
gewöhnlich
gespalten werden. Diese vermutliche RRAR-Spaltungssequenz bleibt
in menschlichem Neurturin erhalten. Jedoch wird vorausgesagt, dass
reifes menschliches Neurturin eine N-terminale Erstreckung um zwei
Aminosäuren
im Vergleich zu reifem Maus-Neurturin aufweist, wenn an dieser Sequenz
gespalten wird. Da Neurturin andere Sequenzen enthält, welche
den RXXR-Consensus erfüllen
(beispielsweise die Sequenz RRRR bei den Aminosäuren 90–93), und die bei dieser Spaltung
involvierten Proteasespezifitäten
nicht vollständig
verstanden werden, besteht die Möglichkeit,
dass in einigen Situationen Neurturin an von der obigen RRAR-Sequenz
verschiedenen Stellen gespalten wird, und das reife Neurturin-Protein
kann eine variable Zahl von Aminosäuren aufweisen, welche dem
Cysteinrest an der Position 101 in der Maussequenz (Pre-Pro-Protein)
und der Position 103 in der menschlichen Sequenz vorausgehen. Solche
sich ändernde
Spaltungsstellen könnten
bei verschiedenen Organismen und bei unterschiedlichen Geweben desselben
Organismus auf verschiedene Weise verwendet werden. Die N-terminalen
Aminosäuren,
welche dem ersten der sieben erhaltenen Cysteine in den reifen Formen
der Mitglieder der TGF-β-Familie
vorangehen, variieren weitreichend sowohl in der Länge als
auch in der Sequenz. Darüber
hinaus beeinflusst das Einsetzen einer Sequenz von zehn Aminosäuren zwei
Reste oberhalb des ersten erhaltenen Cysteins nicht die bekannten
biologischen Wirkungen eines Familienmitglieds, Dorsalin (Basler,
K., Edlund, T., Jessell, T. M. und Yamada, T. (1993), Cell 73: 687–702). Folglich
würden
Neurturin-Proteine, welche Sequenzen unterschiedlicher Längen enthalten,
die dem Cystein 101 bei der Maus und dem Cystein 103 beim Menschen
vorangehen, wahrscheinlich ihre biologische Wirkung beibehalten.
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Es
wird ebenso angenommen, dass Persephin-Proteine, welche Sequenzen
unterschiedlicher Längen vor
dem ersten Cystein aufweisen (Rest Nr. 1 des Maus-Persephins in 12 und Rest Nr. 1 des Rattenpersephins in 14), wahrscheinlich ihre biologische Wirkung beibehalten.
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Die
Erfinder hierin glauben, dass die Sequenz des Neurturins, welche
biologische Wirkung zeigt, mindestens die Sequenz enthält, welche
bei dem Cystein 103 beginnt und bei dem Cystein 196 endet für menschliches
Neurturin (7, SEQ ID NO: 31) und welche
bei dem Cystein 101 beginnt und bei Cystein 194 endet für Maus-Neurturin
(7, SEQ ID NO: 32). Somit liegen innerhalb des
Umfangs der Neurturin-Polypeptide Aminosäuresequenzen, welche SEQ ID
NO: 31 enthalten, und Aminosäuresequenzen,
welche SEQ ID NO: 32 enthalten, sowie Nucleinsäuresequenzen, welche für diese
Aminosäuresequenzen
kodieren.
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In ähnlicher
Weise glauben die Erfinder hierin, dass die Sequenz von Persephin,
welches biologische Wirkung zeigt, mindestens die Sequenz enthält, welche
bei dem Cystein 1 beginnt und bei Cystein 87 endet für das Maus-Persephin
(12, SEQ ID NO: 79) und welche bei dem Cystein
1 beginnt und bei dem Cystein 87 endet für Ratten-Persephin (14, SEQ ID NO: 82). Folglich liegen innerhalb
des Umfangs von Persephin der vorliegenden Erfindung Aminosäuresequenzen,
welche SEQ ID NO: 79 enthalten, und Aminosäuresequenzen, welche SEQ ID
NO: 82 enthalten, sowie Nucleinsäuresequenzen,
welche für
diese Aminosäuresequenzen
kodieren.
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Die
vorliegende Erfindung umfasst ebenso Nucleinsäuresequenzen, einschließlich Sequenzen,
welche für
Maus- und Ratten-Persephin (11 und 14)
sowie für
menschliches Persephin kodieren, in derselben Weise, wie Neurturin
Menschen- und Maus-Neurturin-Nucleinsäuresequenzen
umfasst (7 und 8). Ebenso
enthalten innerhalb des Umfangs der vorliegenden Erfindung sind
Sequenzen, welche im Wesentlichen dieselben wie die Nucleinsäuresequenzen
sind, die jeweils für
Persephin oder Neurturin kodieren. Solche im Wesentlichen identischen
Sequenzen sind beispielsweise substituiert mit Codons, welche in
einer gegebenen Wirtszelle, wie E. Coli, gemäß bekannten Standardverfahren
leichter exprimiert werden. Solche modifizierten Nucleinsäuresequenzen
sind innerhalb des Umfangs der vorliegenden Erfindung enthalten.
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Spezifische
Nucleinsäuresequenzen
können
durch den Fachmann modifiziert werden, und folglich können sämtliche
Nucleinsäuresequenzen,
welche für
die Aminosäuresequenzen
von Pre-Pro-Neurturin oder Persephin oder die Pre-Region oder die
Pro-Region von Neurturin oder Persephin kodieren, in ähnlicher
Weise modifiziert sein. Die vorliegende Erfindung schließt folglich
ebenso eine Nucleinsäuresequenz
ein, welche mit sämtlichen
solcher Nucleinsäuresequenzen
hybridisieren – oder
Komplementäre
der Nucleinsäuresequenzen, sofern
diese geeignet sind – und
für ein
Polypeptid mit einer das Zellüberleben
oder das Wachstum fördernden Wirkung
kodieren. Die vorliegende Erfindung schließt ebenso Nucleinsäuresequenzen,
welche für
Polypeptide kodieren, die eine überlebens-
oder wachstumsfördernde
Wirkung aufweisen und welche von Antikörpern, welche an Neurturin
binden, oder von Antikörpern,
welche an Persephin binden, erkannt werden, ein.
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Die
vorliegende Erfindung umfasst ebenso Vektoren, welche die Expression
regulierende Elemente umfasst, die an irgendeine der Nucleinsäuresequenzen,
die innerhalb des Umfangs der vorliegenden Erfindung liegen, operabel
verknüpft
sind. Diese Erfindung umfasst ebenso Wirtszellen – irgendeiner
Art –,
welche mit Vektoren transformiert wurden, die die Exprimierung regulierende
Elemente umfassen, welche an irgendeine der Nucleinsäuresequenzen,
die innerhalb des Umfangs der vorliegenden Erfindung liegen, operabel
verknüpft
sind.
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Verfahren
zur Herstellung von Neurturin oder Persephin werden ebenso hierin
zur Verfügung
gestellt. Die Herstellung kann durch Isolierung von einem konditionierten
Medium von einer Vielzahl von Zelltypen erfolgen, solange der Zelltyp
Neurturin oder Persephin bildet. Ein zweites und bevorzugtes Verfahren
umfasst die Verwendung von rekombinanten Methoden durch Isolierung
einer Nucleinsäuresequenz,
welche für
Neurturin oder Persephin kodiert, das Klonen der Sequenz zusammen
mit geeigneten Regulationssequenzen in geeignete Vektoren und Zelltypen
und die Exprimierung der Sequenz unter Bildung von Neurturin oder
Persephin.
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Eine
Säugergenfamilie,
welche vier neurotrophe Faktoren umfasst, wurde identifiziert, einschließlich des
Nervenwachstumsfaktors (NGF), des Hirn-abgeleiteten neurotrophen
Faktors (BDGF), Neurotrophin-3 (NT-3) und Neurotrophin-4/5 (NT-4/5).
Diese Faktoren teilen ungefähr
60% Nucleinsäuresequenz-Homologie (Tuszynski
und Gage, Ann. Neurol. 35: S9–S12,
1994). Das Persephin-Protein und das Neurturin-Protein zeigen keine
deutliche Homologie zu der NGF-Familie von neurotrophen Faktoren.
Entweder Persephin oder Neurturin teilt weniger als ungefähr 20% Homologie
mit der TGF-β-Superfamilie
von Wachstumsfaktoren. Jedoch zeigen sowohl Persephin als auch Neurturin
ungefähr
40% Sequenzidentität
mit GDNF und ungefähr 50%
Sequenzidentität
untereinander. Insbesondere sind die Positionen der sieben Cysteinreste,
welche in Persephin, Neurturin und GDNF vorliegen, annähernd exakt
erhalten. Die Erfinder hierin glauben, dass andere unidentifizierte
Gene existieren könnten,
welche Proteine kodieren, die im Wesentlichen eine Aminosäuresequenz-Homologie
zu Persephin, Neurturin und GDNF aufweisen und welche als Wachstumsfaktoren
selektiv für
dieselben oder unterschiedlichen Gewebe und dieselben oder unterschiedlichen
biologischen Wirkungen fungieren und welche an denselben oder unterschiedlichen
Rezeptoren wirken können.
Ein unterschiedliches Wirkungsspektrum hinsichtlich der betroffenen
Gewebe und/oder der gewonnenen Antwort könnte von einer vorherigen Aktivierung
unterschiedlicher Rezeptoren durch unterschiedliche Familienmitglieder
herrühren,
wie es für
Mitglieder der NGF-Familie
von neurotrophen Faktoren bekannt ist (Tuszynski und Gage, 1994,
supra).
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Als
eine Konsequenz von Mitgliedern besonderer Genfamilien, welche im
Wesentlichen den Erhalt der Aminosäuresequenz in den Proteinprodukten
der Familienmitglieder zeigen, kommt es zu einem deutlichen Erhalt
von Sequenzen auf dem DNA-Level. Dieses bildet die Basis für ein neuen
Ansatz zur Identifizierung anderer Mitglieder der Genfamilie, zu
der GDNF, Neurturin und Persephin gehören. Das für eine solche Identifizierung
verwendete Verfahren stellt die Kreuzhybridisierung dar, welche
von einem Familienmitglied abgeleitete Nucleinsäuresonden verwendet, wobei
ein stabiles Hybrid-Duplex-Molekül
mit einer Nucleinsäuresequenz von
unterschiedlichen Mitgliedern der Genfamilie gebildet wird oder
wodurch Nucleinsäuresequenzen
von unterschiedlichen Familienmitgliedern amplifiziert werden. (Siehe
beispielsweise Kaisho et al., FEBS Letters 266: 187–191, 1990).
Die Sequenz von dem unterschiedlichen Familienmitglied sollte nicht
identisch zu der Sonde sein, wird allerdings nichtdestotrotz zu
der Sondensequenz zur Hybridisierung mit der Sonde ausreichend verwandt
sein. Alternativ kann die PCR unter Verwendung von Primern von einem
Familienmitglied zur Identifizierung zusätzlicher Familienmitgliedern
verwendet werden.
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Die
obengenannten Ansätze
waren bisher in der Identifizierung anderer Genfamilienmitglieder
nicht erfolgreich, weil nur ein Familienmitglied, GDNF, bekannt
war. Mit der Identifizierung von Neurturin in der EP-Veröffentlichung
EP 0 787 142 können jedoch
erstmalig neue Sonden und Primer vorgesehen werden, welche Sequenzen
von den erhaltenen Regionen dieser Genfamilie enthalten. Dieselben
erhaltenen Regionen werden ebenso in dem dritten Familienmitglied,
Persephin, gefunden. Insbesondere wurden drei erhaltene Regionen
hierin identifiziert, welche als eine Basis für den Aufbau neuer Sonden und
Primer verwendet werden können.
Die neuen Sonden und Primer, welche durch die Arbeit mit Neurturin
und Persephin zugänglich
wurden, ermöglichen
diesen vielseitigen neuen Ansatz, welcher nun erfolgreich andere
Genfamilienmitglieder identifizieren kann. Unter Verwendung dieses
neuen Ansatzes kann nach zu GDNF, Neurturin und Persephin in der
Sequenzhomologie verwandten Genen gescreent werden durch Herstellen
von DNA- oder RNA-Sonden auf der Basis der erhaltenen Bereiche in
den GDNF- und Neurturin-Molekülen.
Daher umfasst eine Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung Sonden und Primer, welche einer Nucleotidsequenz,
welche für
solche erhaltene Regionen kodieren, entsprechen oder davon abgeleitet
sind sowie ein Verfahren zur Identifizierung weiterer Mitglieder
der Neurturin-Persephin-GDNF-Genfamilie.
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Die
Aminosäuresequenzen
des erhaltenen Bereichs wurden hierin identifiziert und umfassen Val-Xaa1-Xaa2-Leu-Gly-Leu-Gly-Tyr,
worin Xaa1 Ser, Thr oder Ala und Xaa2 Glu oder Asp ist (SEQ ID NO: 108); Glu-Xaa1-Xaa2-Xaa3-Phe-Arg-Tyr-Cys-Xaa4-Gly-Xaa5-Cys, worin Xaa1 Thr,
Glu oder Lys ist, Xaa2 Val, Leu oder Ile
darstellt, Xaa3 Leu oder Ile ist, Xaa4 Ala oder Ser darstellt und Xaa5 Ala
oder Ser ist (SEQ ID NO: 113); und Cys-Cys-Xaa1-Pro-Xaa2-Xaa3-Xaa4-Xaa5-Asp-Xaa6-Xaa7-Xaa8-Phe-Leu-Asp-Xaa9, worin Xaa1 Arg
oder Gln ist, Xaa2 Thr oder Val oder Ile
darstellt, Xaa3 Ala oder Ser ist, Xaa4 Tyr oder Phe ist, Xaa5 Glu,
Asp oder Ala darstellt, Xaa6 Glu, Asp oder
keine Aminosäure
ist, Xaa7 Val oder Leu darstellt, Xaa8 Ser oder Thr ist und Xaa9 Asp
oder Val ist (SEQ ID NO: 114). Die Nucleotidsequenzen, welche eine
Kodierungssequenz für
die obigen erhaltenen Sequenzen oder Fragmente der obigen erhaltenen
Sequenzen aufweisen, können
als Sonden verwendet werden. Beispielhafte Sonden- und Primersequenzen,
welche für
Aminosäuresequenzen
kodieren, sind SEQ ID NOS: 125–129;
Primer, deren reverse komplementäre
Sequenzen Aminosäuresequenzen
kodieren, SEQ ID NO: 126, SEQ ID NO: 127, SEQ ID NO: 130; und insbesondere
Nucleotidsequenzen SEQ ID NOS: 115–124. Zusätzliche Primer auf der Basis
von GDNF und Neurturin umfassen Nucleinsäuresequenzen, welche für Aminosäuresequenzen
kodieren, SEQ ID NO: 33, SEQ ID NO: 36, SEQ ID NO: 40 und SEQ ID
NO: 41; Primer, deren reverse komplementäre Sequenzen kodieren SEQ ID
NO: 37, SEQ ID NO: 38 und SEQ ID NO: 39; und insbesondere Nucleinsäuresequenzen
SEQ ID NOS: 42–48.
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Die
Hybridisierung unter Verwendung der neuen Sonden von erhaltenen
Regionen der Nucleinsäuresequenzen
kann unter verminderten Stringenzbedingungen durchgeführt werden.
Die in der Bestimmung der Stringenzbedingungen involvierten Faktoren
sind im Stand der Technik bekannt (siehe beispielsweise Sambrook
et al., Molecular Cloning, 2. Auflage, 1989). Nucleinsäurequellen
zum Screenen umfassen Genom-DNA-Bibliotheken von Säugerarten
oder cDNA-Bibliotheken, welche unter Verwendung von RNA, erhalten
von Säugerzellen,
die in irgendeinen geeigneten Vektor geklont sind, erstellt wurden.
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PCR-Primer
werden unter PCR-Bedingungen einer verminderten Annealtemperatur,
welche die Vervielfältigung
der Sequenzen von Genfamilienmitgliedern abgesehen von GNDF, Neurturin
und Persephin erlauben, verwendet. Nucleinsäurequellen zum Screenen umfassen
Genom-DNA-Bibliotheken für
Säugerarten, welche
in irgendeinen geeigneten Vektor geklont sind, von RNA transkribierte
cDNA, erhalten aus Säugerzellen,
und Genom-DNA von Säugerarten.
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Auf
der Basis der Hybridisierung oder von PCR-Assays identifizierte
DNA-Sequenzen werden sequenziert und mit GDNF, Neurturin und Persephin
verglichen. Die DNA-Sequenzen, welche die Gesamtsequenz des neuen
Faktors kodieren, würden
anschließend
in derselben Weise wie hierin beschrieben erhalten werden. Genom-DNA
oder Bibliotheken von Genom-Klonen können ebenso als Template verwendet
werden, weil die Intron-/Exon-Strukturen von GDNF und Neurturin
erhalten bleiben und die Kodierungssequenzen der reifen Proteine
nicht von Introns unterbrochen sind.
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Unter
Verwendung dieses oben beschriebenen Ansatzes wurden die von den
erhaltenen Regionen von Neurturin und GDNF abgeleiteten Primer zur
Identifizierung und zum Erhalt der Sequenz des neuen hierin beschriebenen
Familienmitglieds, Persephin, verwendet. Degenerierte Primer, welche
von Persephin, Neurturin und GDNF abgeleitet sind, können weiterhin
zur Identifizierung und zum Erhalt zusätzlicher Familienmitglieder
verwendet werden.
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Es
wird angenommen, dass sämtliche
GDNF-Neurturin-Persephin-Familienmitglieder einen hohen Grad an
Sequenzidentität
mit ein oder mehreren der drei Consensusregionen der identifizierten
Familienmitglieder in dem Abschnitt der Sequenz zwischen dem ersten
und siebten kanonischen Gerüstcystein
aufweisen (siehe 12). Insbesondere wird bei
einem neuen Familienmitglied mindestens eine Identität von 62,5%
mit dem Consensusabschnitt-Octapeptid, Val-Xaa1-Xaa2-Leu-Gly-Leu-Gly-Tyr, worin Xaa1 Ser,
Thr oder Ala ist, und Xaa2 Glu oder Asp
darstellt (SEQ ID NO: 108), oder mindestens eine Sequenzintensität von 62,5%
mit dem Consensusabschnitt-Octapeptid, Phe-Arg-Tyr-Cys-Xaa1-Gly-Xaa2-Cys, worin
Xaa1 und Xaa2 Alanin
oder Serin darstellen (SEQ ID NO: 109), oder mindestens eine Sequenzintensität von 50%
mit dem Consensuabschnitt-Octapeptid, Asp-Xaa1-Xaa2-Xaa3-Phe-Leu-Asp-Xaa4,
worin Xaa1 Asparaginsäure oder Glutaminsäure oder
keine Aminosäure
darstellt, Xaa2 Valin oder Leucin ist, Xaa3 Serin oder Threonin darstellt; und Xaa4 Valin oder Asparaginsäure ist (SEQ ID NO: 110), erwartet.
Die Erfinder hierin glaubten, dass jedes neue Familienmitglied 28
Aminosäuren
in der ausgerichteten Sequenz zwischen den ersten und siebten kanonischen
Gerüst-Cystein-Resten
aufweist, wie es in 15 gezeigt ist, wobei die Reste
von dem N-terminalen Ende der ausgerichteten Sequenz des Familienmitglieds
(1) Cys, (3) Leu, (10) Val, (13) Leu, (14) Gly, (15) Leu, (16) Gly, (17)
Tyr, (21) Glu, (25) Phe, (26) Arg, (27) Tyr, (28) Cys, (30) Gly,
(32) Cys, (44) Leu, (47) Leu, (58) Cys, (59) Cys, (61) Pro, (66)
Asp, (69) Phe, (70) Leu, (71) Asp, (83) Ser, (84) Ala, (87) Cys
und (89) Cys sind. Jedoch ist es möglich, dass es bis zu drei
Fehlanpassungen bzw. fehlerhaften Paarungen kommt.
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Obwohl
Neurturin auf der Basis seiner Fähigkeit
der Förderung
des Überlebens
eines spezifischen Neuronal-Typs aufgereinigt wurde, wirkt dieser
Faktor auf andere neuronale Zelltypen ebenso. Beispielsweise wird
hierin gezeigt, dass Neurturin das Überleben von Knoten-(Nodose)-Sensor-Ganglia-Neuronen
(siehe Beispiel 3) fördert.
Neurturin fördert
ebenso wahrscheinlich das Überleben
von nichtneuronalen Zellen. In der Tat hat sich für sämtliche
bisher isolierte Wachstumsfaktoren gezeigt, dass sie auf viele verschiedene
Zelltypen wirken (siehe beispielsweise Scully und Otten, Cell. Biol.
Int. 19: 459–469,
1005; Hefti, Neurotrophic Factor Therapy 25: 1418–1435, 1994).
Es ist bekannt, dass NGF auf sympathische Neuronen, verschiedene
Typen von Sensorneuronen und bestimmte Populationen von CNS-Neuronen
wirkt. Es wurde gezeigt, dass GDNF, das näher mit Neurturin verwandt
ist, auf dopaminerge, sympathische Motor- und verschiedene Sensorneuronen
wirkt (Henderson et al., supra, 1994; Miles et al., J. Cell. Biol.
130: 137–148,
1995; Yan et al., Nature 373: 341–344, 1995; Lin et al., Science
260: 1130–1132,
1993; Trupp et al., J. Cell. Biol. 130: 137–148, 1995; Martin et al.,
Brain Res. 683: 172–178,
1995; Bowenkamp st al., J. Comp. Neurol. 355: 479–480, 1995).
Folglich ist es wahrscheinlich, dass Neurturin zusätzlich zu
periphären
sympathischen und sensorischen Neuronen auf eine breite Vielfalt
von zentral- und peripheral-neuronale Zelltypen wirkt.
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Auf
der Basis der strukturellen Ähnlichkeiten
von Persephin zu den Sequenzen von Neurturin und GDNF wird ebenso
angenommen, dass Persephin das Überleben
und das Wachstum von neuronalen sowie von nichtneuronalen Zellen
fördert.
In der Tat, wie bereits oben angegeben wurde, zeigten sämtliche
bisher isolierte Wachstumsfaktoren eine Wirkung auf viele unterschiedliche
Zelltypen (Scully und Otten, Cell. Biol. Int. 19: 459–469, 1005;
Hefti, Neurotrophic Factor Therapy 25: 1418–1435, 1994). Darüber hinaus
haben die Erfinder hierin Hirn- und Herz-Gewebe als Persephin-exprimierende
Gewebe identifiziert, was weiterhin die Schlussfolgerung stützt, dass
Persephin zur Förderung
des Überlebens
und Wachstums in einer Vielzahl von neuronalen und nichtneuronalen
Zellen wirken kann.
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Als
ein Beispiel für
die Wirkungen von neurotrophen Faktoren auf nichtneuronale Gewebe
wirkt der prototypische neurotrophe Faktor, NGF, ebenso auf Mastzellen,
sodass deren Anzahl bei Injektion in neugeborene Ratten erhöht wird
(Aloe, J. Neuroimmunol. 18: 1–12,
1988). Zusätzlich
exprimieren Mastzellen den trk-Rezeptor und antworten auf NGF, sodass
NGF ein Mastzellen-Sekretagogum und das Überleben fördernder Faktor (Horigome et
al., J. Biol. Chem. 269: 2695–2707,
1994) ist. Darüber
hinaus wirken Mitglieder der TGF-β-Superfamilie
auf viele Zelltypen mit unterschiedlicher Funktion und embryologischem
Ursprung.
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Die
Erfinder hierin haben verschiedene nichtneuronale Gewebe identifiziert,
in denen Neurturin exprimiert wird, einschließich dem Blut, Knochenmark,
neonatalen Leber- und Mastzellen. Dieses legt eine Rolle für Neurturin
in der Hämatopoese,
Entzündung,
Allergie und Cardiomyopathie nahe.
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In ähnlicher
Weise haben die Erfinder hierin das Gehirn und das Herz als Gewebe
identifiziert, in denen Persephin exprimiert wird, und es wird weiterhin
angenommen, dass Persephin in einer Vielzahl von anderen neuronalen
und nichtneuronalen Geweben exprimiert wird. Folglich kann Persephin
ebenso eine Rolle in der Hämatopoese,
Entzündung,
Allergie und bei Cardiomyopathien aufweisen.
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Es
wird angenommen, dass neurotrophe Faktoren der NGF-Familie über Faktor-spezifische
Rezeptoren hoher Affinität
wirken (Tuszynski und Gage, 1994, supra). Nur besondere Abschnitte
des Proteins, welche als eine Rezeptorstelle wirken, sind für das Binden
an den Rezeptor erforderlich. Solche besonderen Abschnitte oder
diskrete Fragmente können
als ein Agonist wirken, wobei die Substanz den Rezeptor unter Auslösen der
fördernden
Wirkung auf das Zellüberleben
und das Wachstum aktiviert, und als Antagonisten zu Neurturin oder
Persephin, wo sie an den Rezeptor binden, allerdings diesen nicht
aktivieren, oder ein Überleben
und Wachstum fördern.
Solche Abschnitte oder Fragmente, welche Agonisten darstellen, und
jene, die Antagonisten sind, liegen ebenso innerhalb des Umfangs
der vorliegenden Erfindung.
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Synthetische
Form(pan)-Wachstumsfaktoren können
ebenso durch Kombinieren der aktiven Domainen von Persephin oder
Neurturin mit den aktiven Domainen von ein oder mehreren anderen
Wachstumsfaktoren aufgebaut werden. (Siehe beispielsweise Ilag et
al., Proc. Nat'l.
Acad. Sci. 92: 607–611,
1995). Diese Form-Wachstumsfaktoren, so wird angenommen, weisen
die kombinierten Aktivitäten
von Neurturin oder Persephin und dem einen oder den mehreren anderen
Wachstumsfaktoren auf. Ebenso wird angenommen, dass sie potente
und multispezifische Wachstumsfaktoren darstellen, welche in der
Behandlung eines breiten Spektrums von degenerativen Erkrankungen
und Zuständen,
einschließich
von Erkrankungen, welche durch sämtliche
der zugrunde liegenden Faktoren, von denen die aktiven Domainen
erhalten wurden, behandelt werden können, nützlich sind. Solche Form-Wachstumsfaktoren
können
ebenso synergistische Effekte jenseits der Aktivitäten der
zugrunde liegenden Faktoren zur Verfügung stellen (Barres et al.,
supra).
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Form-Wachstumsfaktoren
innerhalb des Umfangs der vorliegenden Erfindung können ebenso
Chimäre-
oder Hybrid-Polypeptide einschließen, welche ebenso aus Abschnitten
von Fragmenten von mindestens zwei Wachstumsfaktoren aufgebaut sind.
Wachstumsfaktoren der TGF-β-Superfamilie
sind strukturell verwandt und weisen hoch-konservierte Sequenzgrenzen
auf, wodurch die Familienmitglieder identifiziert werden. Insbesondere
sind sieben kanonische Grundgerüst-Cystein-Reste
annähernd
invariant in den Mitgliedern der Superfamilie (Kingsley, Genes & Dev. 8: 133–146, 1994)
(siehe 17). Chimäre Polypeptidmoleküle können daher
aufgebaut sein aus einer Sequenz, welche im Wesentlichen identisch
zu einem Abschnitt von entweder dem Persephin- oder dem Neurturin-Molekül ist, bis
zu ein oder mehreren Kreuzpunkten, und ein oder mehreren Sequenzen,
die jeweils im Wesentlichen identisch sind mit einem Abschnitt eines
anderen TGF-β-Superfamilien-Mitglieds,
welches sich auf der anderen Seite des/der entsprechenden ein oder
mehreren Kreuzpunkte erstreckt. Beispielsweise kann ein Abschnitt
des Amino-terminalen Endes des Persephin-Polypeptids mit einem Abschnitt
des Carboxy-terminalen Endes eines Neurturin-Polypeptids kombiniert
werden, oder alternativ kann ein Abschnitt des Amino-terminalen
Endes eines Neurturin-Polypeptids mit einem Abschnitt des Carboxy-terminalen
Endes eines Persephin-Polypeptids kombiniert werden. Solche Abschnitte
von Neurturin- oder Persephin-Polypeptiden reichen vorzugsweise
von ungefähr
5 bis ungefähr
95, besonders bevorzugt von ungefähr 10 bis ungefähr 90, noch
mehr bevorzugt von ungefähr
20 bis ungefähr
80 und am meisten bevorzugt von ungefähr 30 bis ungefähr 70 zusammenhängenden
Aminosäuren,
und solche Abschnitte eines anderen Nicht-Persephin oder, je nach
dem, Nicht-Neurturin TGF-β-Superfamilien-Mitglieds
beinhalten bevorzugt ungefähr
5 bis ungefähr
95, besonders bevorzugt ungefähr
10 bis ungefähr
90, noch mehr bevorzugt ungefähr
20 bis ungefähr
80 und am meisten bevorzugt ungefähr 30 bis ungefähr 70 zusammenhängende Aminosäuren. Beispielsweise
kann ein besonderer Kreuzpunkt zwischen den dritten und vierten
kanonischen Gerüst-Cystein-Resten
liegen. Ein solches beispielhaftes Konstrukt würde an dem 5'-Ende eine Sequenz,
welche eine Persephinsequenz vom Rest 1 bis zum dritten kanonischen
Gerüst-Cystein-Rest
37 und bis zu einem Kreuzpunkt irgendwo zwischen dem Rest 37 und
dem Rest 63, allerdings ohne den vierten kanonischen Gerüst-Cystein-Rest
64 einzuschließen,
umfasst, enthalten (zur Verdeutlichung siehe das reife Persephin,
SEQ ID NO: 80). Das 3'-Ende
des Hybrid-Aufbaus würde
eine Sequenz darstellen, welche von einem anderen TGF-β-Superfamilienmitglied abgeleitet
ist, wie beispielsweise Neurturin, welches ein anderes TGF-β-Superfamilienmitglied
darstellt, welches Persephin nah verwandt ist. Unter Verwendung
von Neurturin als anderes TGF-β-Familienmitglied
würde der
Hybrid-Aufbau jenseits des Kreuzpunktes eine Sequenz umfassen, welche an
dem gewünschten
Kreuzpunkt in der Neurturin-Sequenz zwischen dem dritten kanonischen
Gerüst-Cystein-Rest
37 und dem vierten kanonischen Gerüst-Cystein-Rest 67 von Neurturin
beginnt und über
den Rest 100 an dem 3'-Ende
von Neurturin sich fortsetzt (für
die Ausrichtung siehe 12). Ein zweiter beispielhafter Hydrid-Aufbau
würde den
Rest 1 über
einen Kreuzpunkt zwischen den Resten 37 und 67 von Neurturin umfassen,
angrenzend verknüpft
mit Resten von dem Kreuzpunkt zwischen den Resten 37 und 64 bis
zum Rest 96 von Persephin. Die obengenannten Konstrukte mit Persephin
und Neurturin sollen lediglich als Beispiele mit dem spezifischen
TGF-β-Familienmitglied
dienen, welches ausgewählt
ist aus den Familienmitgliedern, einschließlich, allerdings ohne darauf
begrenzt zu sein, dem transformierenden Wachstumsfaktor-β1 (TGFβ1), dem transformierenden
Wachstumsfaktor-β2
(TGFβ2),
dem transformierenden Wachstumsfaktor-β3 (TGFβ3), Inhibin β A (INHβA), Inhibin β B (INHβB), dem Nodal-Gen (NODAL), der
morphogenetischen Knochenproteine 2 und 4 (BMP2 und BMP4), dem Drosophiladecapentaplegic-Gen
(dpp), der morphogenetischen Knochenproteine 5–8 (BMP5, BMP6, BMP7 und BMP8),
der Drosophila-60A-Genfamilie (60A), dem morphogenetischen Knochenprotein
3 (BMP3), dem Vg1-Gen, der Wachstumsdifferenzierungsfaktoren 1 und
3 (GDF1 und GDF3), Dorsalin (drsln), Inhibin-α-(INHα), des MIS-Gens (MIS), Wachstumsfaktor
9 (GDF-9), dem Glial-abgeleiteten neutrotropen Wachstumsfaktor (GDNF),
Neurturin (NTN) und Persephin (siehe 16).
Zusätzlich
kann der Kreuzpunkt irgendeinen Rest zwischen den ersten und siebten
kanonischen Gerüst-Cystein-Molekülen von Neurturin und
dem speziellen anderen Familienmitglied darstellen. Darüber hinaus
können
zusätzliche
Kreuzpunkte zum Einführen
irgendeiner erwünschten
Zahl von Persephin-Abschnitten
oder Fragmenten mit Abschnitten oder Fragmenten von irgendeinem
oder mehreren anderen Familienmitgliedern verwendet werden.
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Beim
Aufbau eines besonderen Chimären-Moleküls werden
die Abschnitte von Persephin und die Abschnitte des anderen Nicht-Persephin-Wachstumsfaktors
unter Verwendung von PCR vervielfältigt/amplifiziert, gemischt
und als Templat für
eine PCR-Reaktion unter Verwendung des Forward-Primers (Vorwärts-Primer) von
dem einen und des Reverse-Primers (Rückwärts-Primer) von dem anderen
der beiden Komponentabschnitten des chimären Moleküls eingesetzt. Folglich sind
beispielsweise ein Vorwärts-
und Rückwärts-Primer ausgewählt, um
den Abschnitt von Persephin von dem Anfang zu dem ausgewählten Kreuzpunkt
zwischen den dritten und vierten kanonischen Cystein-Resten zu vervielfältigen bzw.
zu verstärken,
wobei ein Persephin-Plasmid als Templat verwendet wird. Ein Vorwärts-Primer
mit einem mit der Persephinsequenz überlappenden 5'-Abschnitt und ein
Rückwärts-Primer
werden anschließend
zur Vervielfältigung
des Abschnitts des anderen Nicht-Persephin-Wachstumsfaktors-Mitglieds der TGF-β-Superfamilie
von dem entsprechenden Kreuzpunkt bis zum 3'-Ende unter Verwendung eines Plasmid-Templats,
welches die Kodierungssequenz für das
Nicht-Persephin-TGF-β-Familienmitglied
enthält,
verwendet. Die Produkte der zwei PCR-Reaktionen werden gelgereinigt
und zusammen vermischt, und eine PCR-Reaktion wird durchgeführt. Unter
Verwendung eines Aliquots dieser Reaktion als Templat wird eine
PCR-Reaktion unter Verwendung des Persephin-Vorwärts-Primers und des Rückwärts-Primers
für den
Nicht-Persephin-Wachstumsfaktor
durchgeführt.
Das Produkt wird anschließend
in einen Expressionsvektor zur Bildung des chimären Moleküls geklont.
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Man
nimmt an, dass die chimären
Wachstumsfaktoren in der Förderung
des Wachstums und der Entwicklung von Zellen und zur Verwendung
in der Vorbeugung der Atrophie, der Degeneration oder dem Tod von Zellen,
insbesondere in Neuronen wirksam sind. Die chimären Polypeptide können ebenso
als ein Rezeptor-Antagonist einer oder beider der Wachstumsfaktoren
in voller Länge,
von denen das chimäre
Polypeptid abgeleitet wurde, oder als ein Antagonist irgendeines
anderen Wachstumsfaktors, der an denselben Rezeptor oder den Rezeptoren
wirkt, dienen.
-
Die
vorliegende Erfindung umfasst ebenso therapeutische oder pharmazeutische
Zusammensetzungen, welche Persephin oder Neurturin in einer wirksamen
Menge enthalten, zur Behandlung von Patienten mit einer zellulären Degeneration
oder Fehlfunktion, sowie ein Verfahren, umfassend die Verarbreichung
einer therapeutisch wirksamen Menge an Neurturin oder Persephin.
Diese Zusammensetzungen und Verfahren sind nützlich zur Behandlung einer
Vielzahl von degenerativen Er krankungen. Wenn die zelluläre Degeneration
die neuronale Degeneration einschließt, umfassen diese Erkrankungen,
allerdings ohne darauf begrenzt zu sein, die periphäre Neuropathie,
amyotrophe Lateralsklerose, Alzheimer-Krankheit, Parkinsonismus,
Huntington-Chorea, den ischämichen
Infarkt, akute Hirnverletzung, akute Rückenmarksverletzung, Tumoren
des Nervensystems, Multiple Sklerose, periphäre Nerventraumata oder -verletzungen,
Aussetzung gegenüber
Neurotoxinen, metabolische Erkrankungen, wie Diabetes oder Niervenfehlfunktionen
und die durch infektiöse
Mittel bedingte Schäden.
Insbesondere die Fähigkeit
von Persephin, das Überleben
in Mittelhirnzellen zu fördern, legt
eine Anwendbarkeit dieses Wachstumsfaktors in der Behandlung von
neuronalen degenerativen Erkrankungen des CNS, wie der Parkinsonschen
Erkrankung, nahe.
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Wenn
die zelluläre
Degeneration eine Knochenmarkzellendegeneration einschließt, umfassen
diese Erkrankungen, allerdings ohne darauf begrenzt zu sein, Erkrankungen
unzureichender Blutzellen, wie beispielsweise Leukopenien, einschließlich Eosinopenie
und/oder Basopenie, Lymphopenie, Monocytopenie, Neutropenie, Anämien, Thrombocytopenie
sowie eine Insuffizienz der Stammzellen bei einem der Obengenannten.
Die zelluläre
Degeneration kann ebenso Herzmuskelzellen bei Krankheiten, wie der
Cardiomyopathie und der kongestiven Herzinsuffizienz, einschließen. Die
obengenannten Zellen und Gewebe können ebenso hinsichtlich einer
unterdrückten
bzw. verminderten Funktion behandelt werden.
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Die
Zusammensetzungen und Verfahren hierin können ebenso zur Vorbeugung
der Degeneration und/oder zur Förderung
des Überlebens
auch in anderen nichtneuronalen Geweben verwendet werden. Der Fachmann
kann unter Verwendung einer Vielzahl von Assays, welche im Stand
der Technik zur Identifizierung bekannt sind, leicht bestimmen,
ob Neurturin oder Persephin in der Förderung des Überlebens
oder der Funktion in einem spezifischen Zelltyp nützlich ist.
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Unter
bestimmten Umständen
kann es ebenso wünschenswert
sein, die Menge an exprimiertem Persephin oder Neurturin zu modulieren
oder zu verringern. Folglich können
in einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung Persephin- oder
Neurturin-Anti-Sense-Oligonucleotide hergestellt werden sowie ein
Verfahren bereitgestellt werden, welches für das Vermindern des Anteils
der Expression von jeweils Persephin oder Neurturin durch eine Zelle,
die die Verabreichung eines oder mehrerer Persephin- oder Neurturin-Anti-Sense-Oligonucleotide
umfasst, verwendet wird. Unter Persephin- oder Neurturin-Anti-Sense-Oligonucleotiden werden
hierin Oligonucleotide verstanden, welche eine Nucleotidsequenz
aufweisen, die über
eine Basenpaarung mit einer spezifischen komplementären Nucleinsäuresequenz,
welche in der Exprimierung von jeweils Persephin oder Neurturin
involviert ist, wechselwirken, sodass die Exprimierung von Persephin
oder Neurturin vermindert ist. Vorzugsweise ist die in der Exprimierung
von Persephin oder Neurturin involvierte spezifische Nucleinsäuresequenz
ein Genom-DNA-Molekül
oder mRNA-Molekül,
welches Sequenzen des Persephin- oder Neurturin-Gens enthält. Dieses
Genom-DNA-Molekül
kann flankierende Abschnitte des Persephin- oder Neurturin-Gens,
untranslatierte Abschnitte von Persephin- oder Neurturin-mRNA, die
Pre- oder Pro-Abschnitte des Persephin- oder Neurturin-Gens oder
die Kodierungssequenz für
reifes Persephin- oder
Neurturin-Protein umfassen. Der Begriff komplementär zu einer
Nucleotid-Sequenz in dem Kontext von Persephin- oder Neurturin-Anti-Sense-Oligonucleotiden
und Verfahren dafür
bedeutet ausreichend komplementär
gegenüber
solch einer Sequenz, um die Hybridisierung mit dieser Sequenz in
einer Zelle zu erlauben, d. h. unter physiologischen Bedingungen.
Die Persephin- oder Neurturin-Anti-Sense-Oligonucleotide umfassen
vorzugsweise eine Sequenz, welche ungefähr 8 bis ungefähr 100 Nucleotide
enthält,
und besonders bevorzugt umfassend die Persephin- oder Neurturin-Anti-Sense-Oligonucleotide
ungefähr
15 bis ungefähr
30 Nucleotide. Die Persephin- oder Neurturin-Anti-Sense-Oligonucleotide
können
ebenso eine Vielzahl von Modifikationen enthalten, die eine Resistenz
gegenüber
nucleolytischem Abbau verleihen, wie beispielsweise modifizierte
Internucleosid-Bindungen (Uhlmann und Peyman, Chemical Reviews 90:
543–548,
1990; Schneider und Banner, Tetrahedron Lett. 31: 335, 1990), modifizierte
Nucleinsäurebasen
und/oder Zucker und ähnliches.
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Die
therapeutischen oder pharmazeutischen Zusammensetzungen der vorliegenden
Erfindung können
durch eine jegliche geeignete im Stand der Technik bekannte Route
verabreicht werden, einschließlich beispielsweise
der intravenösen,
subkutanen, intramuskulären,
transdermalen, intrathecalen oder intracerebralen Verabreichung.
Die Verabreichung kann entweder schnell durch Injektion oder innerhalb
einer Zeitdauer durch langsame Infusion oder Verabreichung von einer
langsam freisetzenden Zubereitung erfolgen. Zur Behandlung von Geweben
in dem Zentralnervensystem kann die Verabreichung durch Injektion
oder Infusion in das cerebrospinale Fluid (CSF) erfolgen. Wenn Neurturin
oder Persephin in Zellen in dem zentralen Nervensystem verabreicht
werden sollen, kann die Verabreichung mit ein oder mehreren Mitteln,
welche zur Förderung
des Eindringens von Neurturin oder Persephin durch die Blut-Hirn-Schranke
in der Lage sind, erfolgen.
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Persephin
oder Neurturin kann ebenso mit Mitteln verbunden oder konjugiert
werden, welche die erwünschten
pharmazeutischen oder pharmakodynamischen Eigenschaften verleihen.
Beispielsweise kann Persephin oder Neurturin an irgendeine im Stand
der Technik zur Förderung
der Penetration bzw. des Eindringens oder des Transports durch die
Blut-Hirn-Schranke bekannten Substanz gekoppelt sein, wie ein Antikörper an
den Transferrin-Rezeptor, und mittels intravenöser Injektion ver abreicht werden.
(Siehe beispielsweise Friden et al., Science 259: 373–377, 1993).
Darüber
hinaus kann Persephin oder Neurturin an ein Polymer, wie Polyethylenglykol,
stabil gebunden sein, um wünschenswerte
Eigenschaften hinsichtlich der Solubilität, Stabilität, der Halbwertszeit und anderer
pharmazeutisch annehmbarer Eigenschaften zu erhalten. (Siehe beispielsweise
Davis et al., Enzyme Eng. 4: 169–73, 1978; Burnham, Am. J.
Hosp. Pharm. 51: 210–218,
1994).
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Die
Zusammensetzungen werden gewöhnlich
in der Form von pharmazeutischen Zubereitungen eingesetzt. Solche
Zubereitungen werden in einer im pharmazeutischen Stand der Technik
bekannten Weise hergestellt. Eine bevorzugte Zubereitung verwendet
einen Träger
von physiologischer Salzlösung,
allerdings wird in Erwägung
gezogen, dass andere pharmazeutisch annehmbare Träger, wie
physioglogische Konzentrationen anderer nichttoxischer Salze, 5%-ige
wässrige
Glucoselösung,
steriles Wasser oder ähnliches,
ebenso verwendet werden können.
Es kann ebenso wünschenswert
sein, dass ein geeigneter Puffer in der Zusammensetzung vorliegt.
Solche Lösungen
können,
sofern dieses erwünscht
ist, lyophilisiert und in einer sterilen Ampulle, welche für die Wiederherstellung
durch Zugabe von sterilem Wasser für die Injektion vorgesehen sind,
gelagert werden. Das primäre
Lösungsmittel
kann wässrig
oder alternativ nicht wässrig
sein. Persephin oder Neurturin kann ebenso in eine feste oder halbfeste
biologisch kompatible Matrix, welche in eine Behandlung erfordernde
Gewebe implatiert werden kann, eingefügt werden.
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Der
Träger
kann ebenso andere pharmazeutisch annehmbare Hilfsstoffe zur Modifizierung
oder zum Erhalt des pH-Wertes, der Osmolarität, der Viskosität, der Klarheit,
der Farbe, der Sterilität,
der Stabilität,
der Auflösungsrate
oder des Geruchs der Zubereitung enthalten. In ähnlicher Weise kann der Träger noch
weitere pharmazeutisch annehmbare Hilfsmittel zur Modifizierung
oder zum Erhalt der Freisetzung oder der Absorption oder der Penetration
durch die Blut-Hirn-Schranke enthalten. Solche Trägerstoffe
sind jene Substanzen, welche gewöhnlich
und herkömmlich
zur Formulierung von Dosierungen für die parenterale Verabreichung
in entweder Einheitsdosierungs- oder Mehrfachdosierungs-Form oder
für die
direkte Infusion in das cerebrospinale Fluid durch kontinuierliche
oder periodische Infusion eingesetzt werden.
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Die
Dosierungsverabreichung kann in Abhängigkeit von den pharmakokinetischen
Parametern der Dosierungsformulierung und der verwendeten Verabreichungsroute
wiederholt werden.
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Es
wird ebenso in Erwägung
gezogen, dass bestimmte Formulierungen, welche Persephin oder Neurturin
enthalten, oral verabreicht werden. Solche Zubereitungen sind vorzugsweise
verkapselt und mit geeigneten Trägern
in festen Dosierungsformen formuliert. Einige Beispiele geeigneter
Träger,
Hilfsstoffe und Verdünnungsmit tel
umfassen Lactose, Dextrose, Saccharose, Sorbit, Mannit, Stärken, Akaziengummit,
Calciumphosphat, Alginate, Calciumsilicat, mikrokristalline Cellulose,
Polyvinylpyrrolidon, Cellulose, Gelatine, Sirup, Methylcellulose,
Methyl- und Propylhydroxybenzoate, Talk, Magnesiumstearat, Wasser,
Mineralöl
und ähnliches. Die
Zubereitungen können
zusätzlich
Schmier- bzw. Gleitmittel, Benetzungsmittel, Emulgierungs- und Suspendierungsmittel,
Konservierungsmittel, Süßstoffe
und Geschmacksstoffe enthalten. Die Zusammensetzungen können derartig
formuliert sein, dass eine schnelle, andauernde oder verzögerte Freisetzung
der Wirkstoffbestandteile nach der Verabreichung an den Patienten
durch Einsetzen von im Stand der Technik bekannten Verfahren zur
Verfügung
gestellt wird. Die Zubereitungen können ebenso Substanzen enthalten,
welche den proteolytischen Abbau vermindern und die Absorption fördern, wie
beispielsweise oberflächenaktive
Mittel.
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Die
spezifische Dosierung wird gemäß dem ungefähren Körpergewicht
oder der Körperoberfläche des Patienten
oder dem Volumen des zu belegenden Körperraums berechnet. Die Dosierung
wird ebenso in Abhängigkeit
der ausgewählten
spezifischen Verabreichungsroute berechnet. Eine darüber hinausgehende
Verfeinerung der Berechnungen, welche zur Bestimmung der geeigneten
Dosierung für
die Behandlung notwendig ist, wird routinemäßig vom Fachmann vorgenommen.
Solche Berechnungen können
ohne unzumutbares Experimentieren vom Fachmann im Lichte der Aktivität von Neurturin
oder GDNF vorgenommen werden. Für Neurturin
sind die Daten hinsichtlich der Aktivität in den Zielzellen hierin
sowie in der EP-Veröffentlichung
EP 0 787 142 beschrieben,
und in dem Fall von Persephin wird angenommen, dass die für die Aktivität in einen zellulären Niveau
erforderliche Konzentration ähnlich
zu der von Neurturin ist. Die Persephin-Aktivität auf einen spezifischen Zielzellentyp
kann durch Routineexperimente bestimmt werden. Die exakten Dosierungen
werden in Verbindung mit Standard-Dosierungs-Antwort-Studien bestimmt.
Es versteht sich von selbst, dass die Menge der letztendlich verabreichten
Zusammensetzung durch einen Praktiker im Lichte der relevanten Umstände, einschließlich der
zu behandelnden Erkrankung oder Erkrankungen, der Wahl der zu verabreichenden Zusammensetzung,
des Alters, des Gewichts und der Antwort des einzelnen Patienten,
der Schwere der Symptome des Patienten und der gewählten Verabreichungsroute,
bestimmt wird.
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In
einer Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung kann Persephin oder Neurturin therapeutisch durch
Implantieren in Patienten-Vektoren oder zur Herstellung von einer
biologisch aktiven Form von Persephin oder Neurturin oder von einer
Vorstufe von Persephin oder Neurturin, d. h. einem Molekül, welches
leicht in eine biologisch aktive Form von Neurturin durch den Körper umgewandelt
werden kann, fähigen
Zelle verabreicht werden. In einem Ansatz können Persephin oder Neurturin ausschüttende Zellen
in semipermeable Membranen zur Implantierung in einen Patienten
eingekapselt werden. Die Zellen können Zellen darstellen, die
Persephin oder Neurturin oder eine Vorstufe davon normal exprimieren,
oder die Zellen können
zur Expression von Persephin oder Neurturin oder eines Vorläufers davon
transformiert werden. Es ist bevorzugt, dass die Zelle menschlichen
Ursprungs ist und dass das Persephin oder Neurturin menschliches
Persephin oder Neurturin darstellt, wenn der Patient ein Mensch
ist. Jedoch können
die Zubereitungen und Verfahren hierin für veterinäre sowie für menschliche Anwendungen verwendet
werden, und der Begriff "Patient", wie er hierin verwendet
wird, soll menschliche und veterinäre Patienten einschließen.
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Zellen
können
ex vivo für
die Verwendung in der Transplantation oder der Verpflanzung in Patienten gezüchtet werden
(Muench et al., Leuk & Lymph
16: 1–11,
1994). In einer weiteren Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung wird Persephin oder Neurturin zur Förderung
der ex vivo-Vermehrung von einer Zelle für die Transplantation oder
Verpflanzung verwendet. Bisherige Verfahren haben Bioreaktor-Kultur-Systeme,
welche Faktoren enthalten, wie Erythropoietin, koloniestimulierende
Faktoren, Stammzellenfaktor und Interleukine, zur Vermehrung der
hämatopoethischen
Stammzellen für
Erythrocyten, Monocyten, Neutrophile und Lymphocyten verwendet (Verfaillie,
Stem Cells 12: 466–476,
1994). Diese Stammzellen können
aus dem Knochemark eines menschlichen Spenders, aus menschlichem
periphären
Blut oder aus Nabelschnurblutzellen isoliert werden. Diese erweiterten
Blutzellen werden zur Behandlung von Patienten verwendet, denen
es an diesen Zellen als ein Ergebnis spezifischer Erkrankungen oder
als ein Ergebnis einer hochdosierten Chemotherapie zur Behandlung
eines bösartigen
Tumors mangelt (George, Stem Cells 12 (Suppl. 1): 249–255, 1994). In
dem Fall eines Zelltransplantats nach der Chemotherapie können autologe
Transplantate durch Entfernung von Knochenmarkzellen vor der Chemotherapie,
das Vermehren der Zellen ex vivo unter Verwendung von Verfahren,
welche ebenso zum Eliminieren von bösartigen Zellen dienen, und
durch Transplantieren der vermehrten Zellen zurück in den Patienten nach der
Chemotherapie durchgeführt
werden (als Überblick
siehe Rummel und Van Zant, J. Hematotherapy 3: 213–218, 1994).
Da man annimmt, dass Persephin oder Neurturin in der Entwicklung
eines Tieres im Blut, Knochenmark und der Leber, Geweben, bei denen
die Proliferation und Differentation von Stammzellen auftritt, exprimiert
wird, nimmt man an, dass Persephin oder Neurturin zur Regulierung
bzw. Kontrolle der Proliferation von hämatopoetischen Stammzellen
und der Differentiation von reifen hämatopoetischen Zellen dienen
kann. Folglich könnte
die Zugabe von Persephin oder Neurturin zu Kultursystemen, welche
für die
ex vivo-Vermehrung von Zellen verwendet werden, die Rate, bei der
bestimmte Populationen von Zellen sich vermehren oder differenzie ren,
stimulieren und die Effektivität
dieser Vermehrungssysteme in der Bildung von für die Transplantation benötigten Zellen
verbessern.
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Es
wird ebenso angenommen, dass Persephin oder Neurturin für die ex
vivo-Vermehrung
von Vorläuferzellen
in dem Nervensystem verwendet werden kann. Die Transplantation oder
Verpflanzung von Zellen wird momentan als eine Therapie für Erkrankungen
untersucht, bei denen bestimmte Populationen von Neuronen aufgrund
der Degeneration verloren gingen, wie beispielsweise in der Parkinsonschen
Krankheit (Bjorklund, Curr. Opin. Neurobiol. 2: 683–689, 1992).
Neuronale Vorläuferzellen
können
von tierischen oder menschlichen Spendern oder von menschlichem
Fötalgewebe
erhalten werden und anschließend
in einer Kultur unter Verwendung von Persephin oder Neurturin oder
anderen Wachstumsfaktoren vermehrt werden. Diese Zellen können dann
in die Patienten verpflanzt werden, wo sie zum Ersatz einiger der
aufgrund der Degeneration verlorenen Zellen dienen können. Weil
sich gezeigt hat, dass Neurotrophine zur Stimulierung des Überlebens
und der Proliferation von neuronalen Vorläuferzellen in der Lage sind,
wie beispielsweise zur NT-3-Stimulierung von sympathischen Neuroplast-Zellen
(Birren et al., Develop. 119: 597–610, 1993), könnte Persephin
oder Neurturin ebenso in ähnlicher
Weise während
der Entwicklung des Nervensystems fungieren und könnte in
der ex vivo-Vermehrung von neuronalen Zellen nützlich sein.
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In
einer Anzahl von Umständen
wäre es
wünschenswert,
die Anteile von Persephin oder Neurturin in einem Patienten zu bestimmen.
Die Identifizierung von Persephin oder Neurturin zusammen mit dem
vorliegenden Bericht, dass Persephin und Neurturin durch eine Anzahl
von Geweben exprimiert werden, liefert die Basis für den Rückschluss,
dass die Anwesenheit von Persephin oder Neurturin eine normale physiologische Funktion
hinsichtlich des Zellenwachstums und -überlebens ausübt. In der
Tat sind andere neurotrophe Faktoren dafür bekannt, dass sie eine Rolle
in der Funktion von neuronalen und nichtneuronalen Geweben spielen.
(Als Überblick
siehe Scully und Otten, Cell. Biol. Int. 19: 459–469, 1995; Otten und Gadient,
Int. J. Devl. Neurosciences 13: 147–151, 1995). Endogen gebildetes
Persephin oder Neurturin kann ebenso eine Rolle in bestimmten Erkrankungen
spielen, insbesondere wo eine zelluläre Degeneration auftritt, wie
in neurodegenerativen Zuständen
oder Erkrankungen. Andere neurotrophe Faktoren sind dafür bekannt,
dass sie sich während
des Erkrankungsverlaufs ändern.
Beispielsweise werden bei der Multiplen Sklerose die Anteile an NGF-Protein
in dem cerebrospinalen Fluid während
den akuten Phasen der Erkrankung erhöht (Bracci-Laudiero et al.,
Neuroscience Lett. 147: 9–12,
1992), und bei systemischen Lupus erythematosus besteht ein Zusammenhang
zwischen den Entzündungsabschnitten
und NGF-Anteilen in den Seren (Bracci-Laudiero et al., NeuroReport
4: 563–565,
1993).
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Unter
der Annahme, dass Neurturin in Blutzellen, im Knochenmark und in
Mastzellen exprimiert wird, und da angenommen wird, dass Persephin
in ähnlicher
Weise exprimiert wird, ist es sehr wahrscheinlich, dass der Anteil
an Persephin oder Neurturin in einer Vielzahl von Erkrankungen sich ändern kann
und dass die Quantifizierung des Persephin- oder Neurturin-Niveaus
klinisch nützliche
Informationen zur Verfügung
stellen kann. Darüber
hinaus können
in der Behandlung von degenerativen Erkrankungen Zusammensetzungen,
welche entweder Persephin oder Neurturin oder beides enthalten,
verabreicht werden, und es wäre äußerst wünschenswert,
ein bestimmtes Zielniveau von Persephin und/oder Neurturin, je nach
Fall, in dem Serum, in dem cerebrospinalen Fluid oder in irgendeinem
gewünschten
Gewebe-Abschnitt zu erhalten. Es wäre daher von Vorteil, dazu
in der Lage zu sein, die Anteile der jeweiligen Wachstumsfaktoren
Persephin oder Neurturin in einem Patienten zu verfolgen. Dementsprechend
stellt die vorliegende Erfindung ebenso Verfahren zur Detektierung
der Anwesenheit von Persephin oder zur Detektierung der Anwesenheit
von Neurturin in einer Probe von einem Patienten zur Verfügung.
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Der
Begriff "Detektierung", wie er hierin in
dem Kontext der Detektierung der Anwesenheit von Persephin oder
Neurturin in einem Patienten verwendet wird, soll die Bestimmung
der Menge von Persephin oder Neurturin oder der Fähigkeit,
eine Menge an Persephin oder Neurturin in einem Patienten zu exprimieren,
die Unterscheidung von Persephin oder Neurturin von anderen Wachstumsfaktoren,
die Abschätzung
der Vorhersage hinsichtlich des möglichen Ausbruchs einer degenerativen
Erkrankung und der Aussicht auf Heilung, die Verfolgung des Persephin-
oder Neurturin-Niveaus innerhalb einer Zeitdauer als Maß des Status
der Erkrankung sowie das Verfolgen des Persephin- oder Neurturin-Niveaus
zur Bestimmung einer bevorzugten therapeutischen Behandlung für den Patienten
einschließen.
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Um
die Anwesenheit von Persephin oder Neurturin in einen Patienten
zu detektieren, wird eine Probe von dem Patienten genommen. Die
Probe kann eine Gewebebiopsieprobe oder eine Blut-, Plasma-, Serum-, CSF-
oder eine ähnliche
Probe darstellen. Neurturin wird in einer Vielzahl von Geweben exprimiert,
wie in Beispiel 9 gezeigt ist, und es wird angenommen, dass Persephin
ebenso in einer Vielzahl von Geweben sekretiert wird. Folglich können Proben
für die
Detektierung von Persephin oder Neurturin von jeglichen Geweben
genommen werden, welche den spezifischen Wachstumsfaktor exprimieren.
Wenn das Periphär-Niveau
von Persephin oder Neurturin beurteilt wird, ist es bevorzugt, dass
die Probe eine Blut-, Plasma- oder Serum-Probe darstellt. Wenn das
Niveau von Persephin oder Neurturin in dem zentralen Nervensystem
bestimmt wird, ist eine bevorzugte Probe eine aus dem cerebrospinalen
Fluid stammende Probe.
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In
einigen Fällen
ist es wünschenswert,
zu bestimmen, ob das Persephin- oder Neurturin-Gen in den Patienten
oder in einem Gewebe oder einer Zelllinie innerhalb des Patienten
intakt ist. Unter einem intakten Persephin- oder Neurturin-Gen wird
verstanden, dass keine Veränderungen
in dem Gen, wie Punktmutationen, Löschungen, Insertionen, Chromosomenbrüche, Chromosomen-Neuanordnungen
und ähnliches,
auftreten, wobei solche Veränderungen
die Bildung von Persephin oder Neurturin oder deren biologische
Aktivität, Stabilität oder ähnliches ändern kann,
was zu Erkrankungsprozessen oder Empfindlichkeit gegenüber zellulären degenerativen
Erkrankungen führt.
Umgekehrt wird hierin unter einem nicht-intakten Persephin- oder Neurturin-Gen
verstanden, dass solche Veränderungen
vorliegen. Folglich wird in einer Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung ein Verfahren zur Detektierung und Charakterisierung jeglicher
Veränderungen
in dem Persephin- oder
Neurturin-Gen zur Verfügung
gestellt. Das Verfahren umfasst die Bereitstellung eines Oligonucleotids,
welches die Persephin- oder Neurturin-cDNA, Genom-DNA oder ein Fragment
davon oder ein Derivat davon enthält. Unter einem Derivat eines
Oligonucleotids wird verstanden, dass das abgeleitete Oligonucleotid
im Wesentlichen dasselbe ist wie die Sequenz, von der es abgeleitet
ist, d. h. die abgeleitete Sequenz weist ausreichende Sequenzkomplementarität zu der
Sequenz auf, von der sie abgeleitet ist, um an das Persephin- oder
Neurturin-Gen zu hybridisieren. Die abgeleitete Nucleotidsequenz
ist nicht notwendigerweise physisch bzw. physikalisch von der Nucleotidsequenz
abgeleitet, sondern kann in irgendeiner Weise gebildet werden, einschließlich beispielsweise
der chemischen Synthese oder DNA-Replikation oder der reversen Transkription
oder der Transkription.
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Typischerweise
wird eine Patienten-Genom-DNA von einer Zellprobe des Patienten
isoliert und mit ein oder mehreren Restriktions-Endonukleasen, wie
beispielsweise TaqI und AluI, aufgeschlossen. Unter Verwendung des
Southern-Blot-Protokolls, welches im Stand der Technik bekannt ist,
bestimmt dieser Assay, ob ein Patient oder ein bestimmtes Gewebe
in einem Patienten ein intaktes Persephin- oder Neurturin-Gen oder
eine Persephin- oder Neurturin-Gen-Anomalität aufweist.
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Die
Hybridisierung an das Persephin- oder Neurturin-Gen würde die
Denaturierung der Chromosomen-DNA unter Erhalt einer Einzelstrang-DNA;
das Kontaktieren der Einzelstrang-DNA mit einer Gensonde, welche
mit der Persephin- oder Neurturin-Gen-Sequenz verbunden ist; und
die Identifizierung der hybridisierten DNA-Sonde zur Detektierung
der Chromosomen-DNA, welche mindestens einen Teil des menschlichen Persephin-
oder Neurturin-Gens enthält,
einschließen.
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Der
Begriff "Sonde", wie er hierin verwendet
wird, bezieht sich auf eine Struktur, welche ein Polynucleotid umfasst,
das eine Hybridstruktur mit einer Zielsequenz aufgrund der Komplementarität der Sondensequenz
mit einer Sequenz in dem Zielbereich bildet. Oligomere, welche zur
Verwendung als Sonden geeignet sind, können ein Minimum von ungefähr 8 bis
12 aufeinanderfolgenden Nucleotide enthalten, welche zu der Zielsequenz
komplementär
sind, und vorzugsweise ein Minimum von ungefähr 20 aufweisen.
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Die
Persephin- oder Neurturin-Gen-Sonden der vorliegenden Erfindung
können
DNA- oder RNA-Oligonucleotide darstellen und können durch irgendein im Stand
der Technik bekanntes Verfahren hergestellt werden, wie beispielsweise
durch Ausschneiden, Transkription oder chemische Synthese. Sonden
können
mit jeglichen im Stand der Technik bekannten Labeln, wie beispielsweise
mit radioaktiven oder fluoreszierenden Labeln oder enzymatischen
Markern, gelabelt sein. Das Labeln der Sonde kann durch irgendein
im Stand der Technik bekanntes Verfahren erfolgen, wie durch PCR,
Randompriming, End-Labeln, Nick-Translation oder ähnliches.
Der Fachmann wird ebenso feststellen, dass andere Verfahren, welche
keine gelabelte Sonde einsetzen, zur Bestimmung der Hybridisierung
verwendet werden können.
Beispiele für
Verfahren, welche zur Detektierung der Hybridisierung verwendet
werden können,
umfassen den Southern-Blot, Fluoreszenz-in-situ-Hybridisierung und
Einzelstrangkonformationspolymorphismus mit PCR-Amplifikation.
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Die
Hybridisierung wird typischerweise bei 25 bis 45°C, besonders bevorzugt bei 32
bis 40°C
und ganz besonders bevorzugt bei 37 bis 38°C durchgeführt. Die für die Hybridisierung erforderliche
Zeit reicht von ungefähr
0,25 bis ungefähr
96 Stunden, besonders bevorzugt von ungefähr 1 bis ungefähr 72 Stunden
und am meisten bevorzugt von ungefähr 4 bis ungefähr 24 Stunden.
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Persephin-
oder Neurturin-Gen-Anomalien können
ebenso unter Verwendung des PCR-Verfahrens und von Primern, welche
innerhalb des Persephin- oder Neurturin-Gens liegen oder dieses
flankieren, detektiert werden. Das PCR-Verfahren ist im Stand der
Technik bekannt. Kurz gesagt wird dieses Verfahren durchgeführt unter
Verwendung von zwei Oligonucleotid-Primern, welche zur Hybridisierung
der Nucleinsäuresequenzen,
welche eine Zielsequenz flankieren, die innerhalb eines Persephin-
oder Neurturin-Gens liegt, in der Lage sind, sowie unter Amplifizieren
der Zielsequenz. Der Begriff "Oligonucleotid-Primer", wie er hierin verwendet
wird, bezieht sich auf einen kurzen Strang der DNA oder RNA im Längenbereich
von ungefähr
8 bis ungefähr
30 Basen. Die Aufwärts-
und Abwärts-Primer
reichen typischerweise von ungefähr
20 bis ungefähr
30 Basenpaaren in der Länge
und hybridisieren an die flankierenden Bereiche zur Replikation
der Nucleotidsequenz. Die Polymerisation wird durch eine DNA-Polymerase
in Gegenwart von Deoxynucleotid-Triphosphaten oder Nucleotid-Analoga
unter Bildung von doppelsträngigen
DNA-Molekülen
katalysiert. Die Doppelstränge
werden anschließend
durch irgendein Denaturierungsverfahren, einschließlich dem
physikalischen, chemischen oder enzymatischen, ge trennt. Normalerweise
wird das Verfahren der physikalischen Denaturierung verwendet, welches
das Erwärmen
der Nucleinsäure,
typischerweise auf Temperaturen von ungefähr 80°C bis 105°C innerhalb von Zeitdauern im
Bereich von ungefähr
1 bis ungefähr
10 Minuten einschließt.
Das Verfahren wird bis zur gewünschten
Anzahl von Zyklen wiederholt.
-
Die
Primer sind derartig ausgewählt,
dass sie zu dem Strang der zu amplifizierenden DNA im Wesentlichen
komplementär
sind. Daher müssen
die Primer nicht die exakte Sequenz des Templats wiedergeben, sondern
müssen
ausreichend komplementär
sein, um mit dem zu amplifizierenden Strang selektiv zu hybridisieren.
-
Nach
der PCR-Verstärkung
bzw. -Amplifizierung wird die DNA-Sequenz, welche Persephin oder
Neurturin oder Pre-Pro-Persephin oder -Neurturin oder ein Fragment
davon umfasst, anschließend
direkt sequenziert und durch Vergleich der Sequenz mit den hierin
offenbarten Sequenzen analysiert, um die Veränderungen zu identifizieren,
welche die Aktivität
oder das Expressionsniveau oder ähnliches ändern könnten.
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In
einer weiteren Ausführungsform
wird ein Verfahren zur Detektierung von Persephin oder Neuturin auf
der Basis einer Gewebeanalyse, welche das Persephin-Gen oder das Neurturin-Gen
exprimiert, zur Verfügung
gestellt. Es wurde gefunden, dass bestimmte Gewebe, wie die unten
in Beispiel 9 identifizierten, das Neurturin-Gen exprimieren. Es wird ebenso angenommen,
dass eine Vielzahl von Geweben das Persephin-Gen exprimieren, was
auf den Erkenntnissen für
Neurturin und der Identifizierung von Gehirn und Herz als Persephin-exprimierende
Gewebe hierin beruht. Das Verfahren umfasst das Hybridisieren eines
Polynucleotids an mRNA aus einer Probe von Geweben, welche normalerweise
das Persephin-Gen oder das Neurturin-Gen exprimieren. Die Probe wird von
einem Patienten erhalten, welcher unter dem Verdacht steht, eine Anomalität in dem
Persephin-Gen oder dem Neurturin-Gen oder in dem Persephin-Gen oder
dem Neuturin-Gen bestimmter Zellen aufzuweisen. In dem Fall von
Neurturin umfasst das Polynucleotid SEQ ID NO: 11 oder ein Derivat
davon oder ein Fragment davon. In dem Fall von Persephin umfasst
das Polynucleotid SEQ ID NO: 105 oder SEQ ID NO: 107 oder ein menschliches
Orthologes von Persephin oder Derivate davon oder Fragmente davon.
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Zur
Detektierung der Anwesenheit von das Persephin-Protein oder Neurturin-Protein kodierender mRNA
wird eine Probe von einem Patienten entnommen. Die Probe kann dem
Blut oder einer Gewebebiopsie-Probe entstammen. Die Probe kann zur
Extraktion der Nucleinsäuren,
welche darin enthalten sind, behandelt werden. Die resultierende
Nucleinsäure
aus der Probe wird einer Gelelektrophorese oder einer anderen Technik
zur Größentrennung
unterzogen.
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Die
mRNA der Probe wird mit einer DNA-Sequenz, welche als eine Sonde
fungiert, unter Bildung von Hybrid-Duplexen in Kontakt gebracht.
Die Verwendung von gelabelten Sonden, wie oben diskutiert, erlaubt
die Detektierung des resultierenden Duplex.
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Bei
Verwendung der Persephin-Protein oder Neurturin-Protein kodierenden
cDNA oder eines Derivats der cDNA als Sonde können hoch stringende Bedingungen
verwendet werden, um falsche positive Ergebnisse zu verhindern,
d. h. die Hybridisierung und scheinbare Detektion von Persephin-
oder Neurturin-Nucleotidsequenzen, wobei eigentlich ein intaktes
und funktionierendes Persephin-Gen oder Neurturin-Gen nicht vorliegt. Bei
Verwendung von Sequenzen, welche von Persephin- oder Neurturin-cDNA
abgeleitet sind, könnten
weniger strikte Bedingungen verwendet werden. Jedoch würde dieses
einen weniger bevorzugten Ansatz darstellen, da die Wahrscheinlichkeit
von falschen positiven Ergebnissen existiert. Die Stränge der
Hybridisierung wird durch eine Vielzahl von Faktoren während der
Hybridisierung und während
des Waschverfahrens, einschließlich
der Temperatur, der Ionenstärke,
der Zeitdauer und der Konzentration an Formamid, bestimmt. Diese
Faktoren sind beispielsweise in Sambrook et al. ausgeführt (Sambrook
et al., 1989, supra).
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Um
die Empfindlichkeit der Detektierung in einer Probe der das Persephin-Protein
oder Neurturin-Protein kodierenden mRNA zu erhöhen, kann die Technik der reversen
Transkription/Polymerisationskettenreaktion (RT/PCR) verwendet werden,
um von mRNA transkribierte cDNA, welche das Persephin-Protein oder
das Neurturin-Protein kodiert, zu amplifizieren. Das Verfahren der
RT/PCR ist im Stand der Technik bekannt (siehe Beispiel 9 und 6 unten).
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Das
RT/PCR-Verfahren kann wie folgt durchgeführt werden. Die gesamte zelluläre RNA wird
beispielsweise durch Standard-Guanidiniumisothiocyanat-Verfahren
isoliert, und die gesamte RNA wird revers-transkribiert. Das Reverse-Transkriptions-Verfahren umfasst
die Synthese von DNA auf einem Templat von RNA unter Verwendung
eines Reverse-Transkriptase-Enzyms und eines 3'-End-Primers. Typischerweise enthält der Primer
eine Oligo(dT)-Sequenz. Die so gebildete cDNA wird anschließend unter
Verwendung des PCR-Verfahrens und Persephin-spezifischen Primern
oder Neurturin-spezifischen Primern amplifiziert. (Belyavsky et
al., Nucl. Acid. Res. 17: 2919–2932,
1989; Krug und Berger, Methods in Enzymology, Academic Press, N.Y.,
Vol. 152, Seiten 316–325,
1987).
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Das
Polymerase-Kettenreaktions-Verfahren wird wie oben beschrieben durchgeführt, wobei
zwei Oligonucleotid-Primer verwendet werden, welche zu den zwei
flankierenden Bereichen des zu verstärkenden bzw. zu amplifizierenden
DNA-Segments im Wesentlichen komplementär sind.
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Nach
der Amplifizierung wird das PCR-Produkt anschließend einer Elektrophorese unterzogen
und durch Ethidiumbromid-Färbung
oder durch Phospho-Kennzeichnung detektiert.
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Die
vorliegende Erfindung stellt weiterhin Verfahren zur Detektierung
der Anwesenheit des Persephin-Proteins oder des Neurturin-Proteins
in einer von einem Patienten erhaltenen Probe zur Verfügung. Ein jedes
im Stand der Technik zur Detektierung von Proteinen bekanntes Verfahren
kann verwendet werden. Solche Verfahren umfassen, allerdings ohne
darauf begrenzt zu sein, die Immunodiffusion, Immunoelektrophorese,
immunochemische Verfahren, Binder-Ligand-Assays, immunohistochemische
Techniken, Agglutinierung und Komplementär-Assays. (Siehe beispielsweise
Basic and Clinical Immunology, Sites und Terr, Herausgeber, Appleton & Lange, Norwalk,
Conn. Seiten 217–262,
1991). Bevorzugt sind Binder-Ligand-Immunoassay-Verfahren, welche
die Umsetzung von Antikörpern
mit einem Epitop oder Epitopen des Persephin-Proteins oder die Umsetzung
Antikörpern
mit einem Epitop oder Epitopen des Neurturin-Proteins oder das kompetitive Ersetzen
eines gelabelten Persephin-Proteins oder eines gelabelten Neurturin-Proteins
oder eines Derivats davon umfassen.
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Wie
hierin verwendet soll ein Derivat des Persephin-Proteins oder ein
Derivat des Neurturin-Proteins ein Polypeptid einschließen, in
welchem bestimmte Aminosäuren
gelöscht
oder ersetzt oder gegen modifizierte oder unübliche Aminosäuren ausgetauscht
wurden, worin das Persephin-Derivat oder das Neurturin-Derivat biologisch äquivalent
zu jeweils Persephin oder Neurturin ist und worin das Polypeptid-Derivat mit Antikörpern, welche
gegen jeweils das Persephin-Protein oder das Neurturin-Protein gerichtet
sind, kreuz reagieren. Unter Kreuzreaktion bzw. Cross-Reaktion wird
verstanden, dass ein Antikörper
mit einem Antigen reagiert, welches sich von dem Antigen unterscheidet,
welches seine Bildung induziert hat.
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Eine
Vielzahl kompetitiver und nichtkompetitiver Proteinbindungsimmunoassays
sind im Stand der Technik bekannt. In solchen Assays verwendete
Antikörper
können
ungelabelt sein, wie sie beispielsweise in Agglutinierungstests
verwendet werden, oder zur Verwendung in einer breiten Vielfalt
von Assay-Verfahren gelabelt sein. Labels, welche verwendet werden
können,
umfassen Radionuklide, Enzyme, fluoreszierende Label, chemilumineszierende
Label, Enzymsubstrate oder Co-Faktoren, Enzyminhibitoren, Teilchen,
Farbstoffe und ähnliches
zur Verwendung in Radioimmunoassays (RIA), Enzymimmunoassays, z.
B. Enzyme-Linked Immunosorbent Assay (ELISA), Fluoreszenzimmunoassays
und ähnliches.
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Polyklonale
oder monoklonale Antikörper
für das
Persephin-Protein oder das Neurturin-Protein oder ein Epitop davon
können
zur Verwendung in Immunoassays durch irgendeines der Vielzahl der
im Stand der Technik bekannten Verfahren her gestellt werden. Bei
Epitop wird auf eine antigene Determinante eines Polypeptids Bezug
genommen. Ein Epitop könnte
drei Aminosäuren
in einer räumlichen
Konformation umfassen, welche für
das Epitop einzigartig ist. Im Allgemeinen besteht ein Epitop aus
mindestens 5 solcher Aminosäuren.
Verfahren zur Bestimmung der räumlichen
Konformation bzw. Anordnung der Aminosäuren sind im Stand der Technik
bekannt und umfassen beispielsweise die Röntgenkristallographie und zweidimensionale
Kernmagnetresonanz.
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Ein
Ansatz für
die Herstellung von Antikörpern
für ein
Protein ist die Auswahl und Herstellung einer Aminosäuresequenz
des gesamten oder eines Teils des Proteins, die chemische Synthese
der Sequenz und deren Injektion in ein geeignetes Tier, gewöhnlich einen
Hasen oder eine Maus (siehe Beispiel 10).
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Oligopeptide
können
als Kandidaten für
die Herstellung eines Antikörpers
für das
Persephin-Protein oder für
die Herstellung eines Antikörpers
für das
Neurturin-Protein
auf der Basis der in hydrophilen Bereichen liegenden Oligopeptide
ausgewählt
werden, welche folglich leicht in das reife Protein exponiert werden.
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Antikörper für Persephin
oder für
Neurturin können
ebenso gegen Oligopeptide gerichtet sein, welche ein oder mehrere
der erhaltenen bzw. konservierten Bereiche aufweisen, die hierin
identifiziert wurden, sodass der Antikörper mit anderen Familienmitgliedern
kreuzreagieren kann. Solche Antikörper können zur Identifizierung und
Isolierung der anderen Familienmitglieder verwendet werden.
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Verfahren
zur Herstellung des Persephin-Proteins oder des Neurturin-Proteins
oder eines Epitops davon umfassen, allerdings ohne auf die chemische
Synthese begrenzt zu sein, rekombinante DNA-Techniken oder die Isolierung
aus biologischen Proben. Die chemische Synthese eines Peptids kann
durchgeführt
werden, beispielsweise durch die klassische Merrifeld-Methode der
Festphasenpeptid-Synthese (Merrifeld, J. Am. Chem. Soc. 85: 2149,
1963) oder durch die FMOC-Strategie auf einem Rapid Automated Multiple
Peptide Synthesis System (DuPont Company, Wilmington, DE) (Caprino
und Han, J. Org. Chem. 37: 3404, 1972).
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Polyklonale
Antikörper
können
durch Immunisieren von Hasen oder anderen Tieren durch Injizierung des
Antigens gefolgt von anschließenden
Boosts in geeigneten Intervallen hergestellt werden. Man lässt die Tiere
ausbluten und untersucht die Seren gegenüber gereinigtem Persephin-Protein
oder gereinigtem Neurturin-Protein gewöhnlich durch ELISA oder durch
einen Bioassay auf der Basis der Fähigkeit, die Wirkung von Persephin
oder Neurturin zu blockieren, je nach Fall. Wenn Vogelarten verwendet
werden, z. B. Hühner,
Truthähne
oder ähnliches,
kann der Antikörper
aus dem Dotter des Eis isoliert werden. Monoklonale Antikörper können nach
dem Verfahren von Milstein und Kohler durch Verschmelzen von Splenozyten
aus immunisierten Mäusen
mit kontinuierlich replizierenden Tumorzellen, wie Myelom- oder Lymphom-Zellen,
hergestellt werden. (Milstein und Kohler, Nature 256: 495–497, 1975;
Gulfre und Milstein, Methods in Enzymology: Immunochemical Techniques
73: 1–46,
Langone und Banatis Herausgeber, Academic Press, 1981). Die so gebildeten
Hybridom-Zellen werden anschließend
durch limitierende Verdünnungsverfahren
geklont, und die Überstände werden
hinsichtlich der Antikörperbildung
durch ELISA, RIA oder Bioassays geprüft.
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Die
einzigartige Fähigkeit
von Antikörpern,
Zielproteine zu erkennen und spezifisch zu binden stellt einen Ansatz
zur Behandlung einer Überexprimierung
des Proteins dar. Folglich stellt ein weiterer Aspekt der vorliegenden
Erfindung ein Verfahren zur Vorbeugung oder Behandlung von Erkrankungen,
welche eine Überexprimierung
des Persephin-Proteins oder des Neurturin-Proteins einschließen, durch
Behandlung eines Patienten mit spezifischen Antikörpern zu
jeweils dem Persephin-Protein
oder zu dem Neurturin-Protein zur Verfügung.
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Spezifische
Antikörper,
entweder polyklonal oder monoklonal, für das Persephin-Protein oder
das Neurturin-Protein können
durch jegliche im Stand der Technik, wie oben diskutiert, bekannte
geeignete Verfahren gebildet werden. Beispielsweise können Murin-
oder menschliche monoklonale Antikörper durch die Hybridom-Technologie
hergestellt werden, oder alternativ können das Persephin-Protein
oder das Neurturin-Protein oder ein immunologisch wirksames Fragment
davon oder ein antiidiotpyischer Antikörper oder ein Fragment davon
einem Tier verabreicht werden, um die Bildung von Antikörpern auszulösen, welche
zur Erkennung von und Bindung an das Persephin-Protein oder das
Neurturin-Protein in der Lage sind. Solche Antikörper können aus irgendeiner Klasse
von Antikörpern
gebildet sein, einschließlich,
allerdings ohne darauf begrenzt zu sein, IgG, IgA, IgM, IgD und
IgE, oder in dem Fall von Vogelarten, IgY, sowie aus jeder Subklasse der
Antikörper.
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Bevorzugte
Ausführungsformen
der Erfindung werden in den folgenden Beispielen beschrieben. Andere
Ausführungsformen
innerhalb des Umfangs der Ansprüche
hierin werden dem Fachmann in Betrachtung der Beschreibung oder
der Praxis der Erfindung, wie sie hierin beschrieben ist, ersichtlich
werden. Die Beschreibung soll zusammen mit den Beispielen nur exemplarisch
verstanden werden, wobei der Umfang und der Gedanke der Erfindung
durch die Ansprüche,
die den Beispielen folgen, angegeben ist.
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Beispiel 1
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Dieses
Beispiel verdeutlicht die Isolierung und Reinigung von Neurturin
aus einem konditionierten CHO-Zellen-Medium.
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Herstellung
des konditionierten CHO-Zellenmediums
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Ein
Derivat von DG44-Eierstockzellen des chinesischen Hamsters, DG44CHO-pHSP-NGFI-B (CHO)-Zellen,
wurde verwendet (Day et al., J. Biol. Chem. 265: 15253– 15260,
1990). Wie oben angegeben haben die Erfinder ebenso Neurturin in
teilweise gereinigter Form aus anderen Derivaten der DG44-Eierstockzellen
des chinesischen Hamsters erhalten. Die CHO-Zellen wurden in 20
ml Medium gehalten, welches minimales essentielles Medium (MEM)-alpha
(Gibco-BRL Nr. 12561, Gaithersburg, MD) enthielt, das 10% fötales Kalbserum
(Hyclone Laboratories, Logan, UT), 2 mM 1-Glutamin, 100 U/ml Penizillin, 100 μg/ml Streptomycin und
25 nM Methotrexat unter Verwendung von 150 cm2-Flaschen
(Corning Inc., Corning NY) aufwies. Für den Durchlass und die Vermehrung
wurde Medium aus einer konfluenten Flasche eingezogen; die Zellen
wurden mit 10 ml Phosphat-gepufferter Salzlösung (PBS), enthaltend in g/l
0,144 KH2PO4, 0,795
Na2HPO4 und 9,00 NaCl,
gewaschen; und die Flasche wurde anschließend zwei bis drei Minuten
mit 2 ml 0,25% Trypsin in PBS inkubiert. Die Zellen wurden anschließend von
der Flaschenoberfläche
entnommen, 8 ml des Mediums wurden zugesetzt, und die Zellen wurden
mehrere Male mit einer Pipette trituriert. Die Zellen wurden 1 :
5 oder 1 : 10 aufgeteilt, bei 37°C
unter einer Atmosphäre
von 5% CO2 in Luft inkubiert und 3 bis 4
Tage lang bis zum Zusammentreffen (Konfluenz) wachsen gelassen.
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Anschließend ließ man die
Zellkultur in 850 cm2-Rollflaschen (Becton
Dickinson, Bedford, MA) sich vermehren. Eine konfluente 150 cm2-Flasche wurde trypsinisiert und in eine
Rollflasche, enthaltend 240 ml des obengenannten modifizierten MEM-Mediums
ohne Methotrexat, gesetzt. Der pH wurde entweder durch Überlagern
des Mediums mit 5% CO2 in Luft oder durch
Herstellen des Mediums mit 25 mM HEPES pH 7,4 (Sigma, St. Louis,
MO) gehalten. Die Rollflaschen wurden bei 0,8 bis 1,0 Umdrehungen
pro Minute routieren gelassen. Die Zellen erreichten eine Konfluenz
in 4 Tagen.
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Zum
Sammeln des konditionierten Mediums wurde serumfreies CHO-Zellen-Medium (SF-CHO) verwendet.
SF-CHO wurde unter Verwendung von 1 : 1 DME/F12-Basis-Medium hergestellt, welches durch
Mischen von 1 : 1 (v/v) DMEM (Gibco-BRL Produkt Nr. 11965, Gibco-BRL,
Gaithersburg, MD) mit Ham's
F12 (Gibco-BRL Produkt Nr. 11765) hergestellt wurde. Das fertige
SF-CHO-Medium enthielt 15 mM HEPES pH 7,4 (Sigma, St. Louis, MO),
0,5 mg/ml bovines Serum-Albumin (BSA, Sigma, St. Louis, MO), 25 μg/ml Heparin, (Sigma,
St. Louis, MO), ein 1X Insulin-Transferrin-Selenit-Supplement (bovines
Insulin, 5 μg/ml;
humanes Transferrin, 5 μg/ml;
Natriumselenit, 5 ng/ml; Sigma, St. Louis, MO), 2 mM 1-Glutamin,
100 U/ml Penezillin und 100 μg/ml
Streptomycin. Das Medium aus den konfluenten Rollflaschen wurde
entfernt, und die Zellen wurden einmal mit 30 ml SF-CHO-Medium zur
Entfernung der Serumproteine gewaschen. Die Zellen wurden anschließend bei
37°C 16
bis 24 Stunden lang in 80 ml SF-CHO-Medium zur weiteren Entfernung
von Serumproteinen inkubiert. 80 ml Medium wurden entfernt und verworfen.
Es wurde ein Volumen von 120 ml SF-CHO-Medium zu der Flasche zugesetzt,
und die Zellen wurden bei 37°C
inkubiert. Weitere 48 Stunden später
wurden 120 ml entnommen und durch dasselbe Volumen SF-CHO-Medium
ersetzt. Die gesammelten Medien wurden gepoolt und bei 4°C in konischen
Polypropylenrohren zur Entfernung von zellulärer Debris zentrifugiert, und
der Überstand
wurde bei –70°C gelagert.
Die Medien wurden fünfmal
innerhalb von 10 Tagen gesammelt, um insgesamt ungefähr 600 ml
konditioniertes Medium pro Rollflasche zu erhalten.
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Die
gesammelten Fraktionen aus den Säulen
wurden bei jeder Reinigungsstufe hinsichtlich der biologischen Aktivität unter
Verwendung des neuronalen Überlebensassays
und hinsichtlich des Proteingehalts durch den Farbstoffbindungsassay
von Bradford (Anal. Biochem. 72: 248 et seq., 1976) untersucht.
Die Gesamt-mg an Protein in dem Ausgangsvolumen, typischerweise
50 l, des konditionierten Mediums wurden bestimmt.
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Höheres Cervical-Ganglion-Überlebens-Assay
(Superior Cervical Ganglion Survival Assay)
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Die
neurotrophe Aktivität
von konditioniertem CHO-Medium-Ausgangsmaterial wurde bei verschiedenen
Aufreinigungsstufen unter Verwendung des höheren Cervial-Ganglion-Überlebens-Assay-Systems,
von dem bereits früher
berichtet wurde (Martin et al., J. of Cell Biology 106: 829–844; Deckwerth
und Johnson, J. Cell. Bio. 123: 1207–1222, 1993), untersucht. Es
wurden primäre
Kulturen sympathischer Neuronen aus dem höheren/oberen Cervical-Ganglion
(SCG) durch Entnahme von Gewebe aus dem Rattenembryo am Tag 20-21 (E20-E21)
hergestellt. Die SCG's
wurden in Leibovitz's
L15-Medium mit 1-Glutamin (Cat #11415-023 Gibco-BRL, Gaithersburg,
MD) gegeben, 30 Minuten lang mit 1 mg/ml Kollagenase (Cat #4188
Worthington Biochemical, Freehold, NJ) in Leibovitz's L15-Medium bei
37°C digeriert,
gefolgt von einer 30-minütigen
Digerierung in lyophilisiertem und bestrahltem Trypsin (Typ TRLVMF
Cat #4454 Worthington Biochemical, Freehold, NJ), welches in modifizierter
Hanks' Balanced
Salt Solution (Cat #H-8389 Sigma Chemical Co., St. Louis, MO) resuspendiert
wurde. Die Digerierung wurde unter Verwendung von AM50 gestoppt,
welches minimales essentielles Medium (Minium Essential Medium)
mit Earle's Salzen
und ohne 1-Glutamin (Cat #11090-016 Gibco-BRL), 10% fötales Kalbsserum
(Cat #1115 Hyclone Laboratories, Logan, UT), 2 mM 1-Glutamin (Cat #G5763
Sigma Chemical Co., St. Louis, MO), 20 μM FuDr (F-0503 Sigma Chemical
Co., St. Louis, MO), 20 μM
Uridine (Cat #3003 Sigma Chemical Co., St. Louis, MO), 100 U/ml
Penizillin, 100 μg/ml
Streptomycin und 50 ng/ml 2,5 S NGF enthält. Die Zellen wurden in eine
Suspension einzelner Zellen unter Verwendung einer silanierten und
flammpolierten Pasteur-Pipette aufgetrennt. Nach der Filtration
der Suspension durch einen Nitex-Filter (Größe 3-20/14, Tetko Inc., Elmsford,
NY) wurden die Zellen in ein AM50-Medium wie oben angegeben überführt und
auf eine 100 mm Falcon- oder Primaria-Kulturplatte (Becton Dickinson
Labware, Lincoln Park, NJ) gegeben, um die Anzahl von nichtneuronalen
Zellen zu vermindern. Nach 2 Stunden wurde das Medium, welches die
ungebundenen neuronalen Zellen enthielt, von diesen Platten entfernt
und wiederum durch eine silanierte und flammpolierte Pasteur-Pipette trituriert.
Die Einzelzellsuspension wurde auf 24-Well-Gewebekulturplatten (Costar,
Wilmington, MA) gegeben, welche vorher mit einer Doppelschicht aus
Kollagen überzogen
wurden, wobei eine Kollagenschicht ammonisiert wurde und eine zweite
Kollagenschicht luftgetrocknet wurde. Man ließ sie 30 Minuten bis 2 Stunden
lang anhaften. Eine spezifische Zahl viabler bzw. lebensfähiger Zellen,
gewöhnlich
ungefähr
1.200 bis ungefähr
3.000 Gesamtzellen pro Well, oder ein spezifischer Prozentanteil
des Ganglions, gewöhnlich
25% der pro Ganglion erhaltenen Zellen, wurden in jedes Well gegeben.
Sofern das Auszählen
der Zellen durchgeführt
werden musste, wurden sie in 24-Well-Platten, wie oben angegeben,
oder alternativ in 2-Well-Kammer-Slides
(Nunc, Naperville, IL) überführt. Die
Kulturen wurden anschließend
5 bis 6 Tage bei 37°C
in AM50-Medium in einer 5% CO2/95% Luftatmosphäre inkubiert.
Der Tod der kultivierten Neuronen wurde durch Austausch des Mediums
mit Medium ohne NGF und mit 0,05% Ziegen-Anti-NGF (finaler Titer
in den Wells ist 1 : 10) induziert. Dieser NGF-Verlust resultiert
in dem Tod der Neuronen innerhalb einer Zeitdauer von 24 bis 72
Stunden. Aliquots von teilweise aufgereinigtem oder gereinigtem
Faktor oder geeignete Kontrollen wurden zu den Kulturen zur Zeit
der NGF-Entfernung zugesetzt, um die Fähigkeit des Vorbeugens bzw.
Verhinderns des neuronalen Tods zu bestimmen.
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Die
Evaluierung der Fähigkeit
der Säulenfraktion,
der Gel-Eluate oder des gereinigten Faktors zur Vorbeugung des neuronalen
Tods wurde durch visuelle Inspektion der Kulturen unter dem Phasen-Kontrast-Mikroskop
vorgenommen. Die viablen Neuronen verblieben in der hellen Phase
mit intakten Neuriten, wohingegen die toten Neuronen zusammengeschrumpft
in der dunklen Phase waren, unregelmäßige Membranen aufwiesen und
fragmentierte Neuriten zeigten (3).
Wenn eine genaue Quantifizierung des neuronalen Überlebens erforderlich war,
wurden die Kulturen in 4% Paraformaldehyd oder 10% Formalin in PBS
fixiert und mit Crystal Violet-Lösung
angefärbt
(Huntoon Formula Harleco E. M. Diagnostics Systems, Gibbstown, NJ).
Wenn 24-Well-Platten verwendet wurden, wurde 1 μl Crystal Violet-Lösung zu jedem Well, enthaltend
10% Formalin, zugesetzt, und die Zellen wurden unter Verwendung
eines Phasen-Kontrast-Mikroskops gezählt. Wenn die 2-Well-Kammer-Slides verwendet
wurden, wurden die Kulturen fixiert, mit Crystal Violet angefärbt, mit
Wasser gewaschen, in steigenden Ethanolkonzentrationen gegenüber Toluol
entwässert
und in einer Toluol-basierten Mounting-Lösung befestigt. Die Neu ronen
wurden als lebensfähig
gezählt,
wenn sie einen klaren Nucleolus aufwiesen, und die Kerne mit Crystal
Violet deutlich gefärbt
waren.
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Der
neuronale Tod nach 72 Stunden ist in 3B gezeigt.
Ebenso gezeigt sind (A) die positiven Kontrollzellen, welche mit
Nervenwachstumsfaktor versehen wurden, und (C) die Zellen, welche
mit Anti-NGF und Neurturin (ungefähr 3 ng/ml) behandelt wurden
und das Überleben
von Neuronen zeigen.
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Die
Aktivität
wurde durch Berechnung einer "Überlebenseinheit" quantifiziert. Die
Gesamtüberlebenseinheiten
in einer Probe wurden als das minimale Volumen eines Aliquots der
Probe definiert, welches ein maximales Überleben, geteilt durch/in
das Gesamtvolumen der Probe, hervorruft. Die spezifische Aktivität wurde als
die Überlebenseinheiten,
geteilt durch die mg-Gesamtprotein, berechnet.
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Überlebenseinheiten
wurden in einem Assay unter Verwendung von ungefähr 1.200 lebensfähigen Neuronen
in einem 0,5 ml-Kulturassay und einer Kulturierungsdauer von 48
Stunden, die der Zugabe der Fraktion folgt, bestimmt. Das Überleben
wurde visuell nach den 48 Stunden bestimmt. Die intrinsische Aktivität, wie sie
in 4 gezeigt ist, wurde in einen Assay unter Verwendung
von ungefähr
2.700 Neuronen und einer Kulturierungsdauer von 72 Stunden bestimmt.
Das Überleben
wurde durch Fixieren der Neuronen und Zählen der Anzahl der überlebenden
Neuronen beurteilt. Weil die Stabilität, wie mittels des Halbwertslebens
der Aktivität beurteilt,
für Neurturin
mit steigender Anzahl der Neuronen abnimmt, wurde angenommen, dass
die Messung der intrinsischen Aktivität geringer ist als die durch
die Specific Activity-Bestimmungen vorausgesagten. Man würde ebenso
erwarten, dass die Messung der intrinsischen Aktivität geringer
ist als die durch die spezifische Aktivität vorausgesagte, da das Überleben
nach 72 Stunden anstelle von 48 Stunden gemessen wurde.
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Um
die Wiederholbarkeit dieser Aktivitätseinheitsassays sicher zu
stellen, war es notwendig, die primären Neuronal-Kulturen bei reproduzierbaren
Zelldichten zu plattieren, da die Stabilität der Aktivität deutlich mit
einem Anstieg der neuronalen Dichte abnimmt. Der Bereich der Zelldichten
reichte von ungefähr
1.200 bis 2.700 Zellen pro Well. Die Anwesenheit von löslichem
Heparin in dem Assay-Medium hatte keinen Effekt auf die Kurzzeit-(ungefähr 3 Tage)Stabilität der Überlebensaktivität.
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Reinigung von Neurturin
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Gepooltes
konditioniertes Medium wurde durch 0,2 μl-Poren-Flaschenaufsatz-Filter (Celluloseacetatmembran,
Corning Inc., Corning, NY) filtriert. Typischerweise wurden 50 l
des konditionierten Mediums verwendet und in 25-l-Ansätzen verarbeitet.
Jeder 25-l-Ansatz wurde in einer Rate von 20 ml/Min auf eine 5 × 5 cm Säule geleitet,
welche 100 ml Heparin-Agarose (Sigma, St. Louis, MO) enthielt, äquilibriert
mit 25 mM HEPES, pH 7,4 Puffer mit 150 nM NaCl. Die Säule wurde
anschließend mit
ungefähr
1.000 ml 25 mM HEPES, pH 7,4 Puffer, enthaltend 0,5 M NaCl, bei
20 ml/Min gewaschen, und die Aktivität wurde anschließend mit
25 mM HEPES, pH 7,4 Puffer, enthaltend 1,0 M NaCl eluiert. Nach
dem Umschalten auf den 1,0 M NaCl-Elutions-Puffer wurden die ersten
50 ml Puffer verworfen, und anschließend wurde eine 300 ml-Fraktion
gesammelt.
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Gepooltes
Material, eluiert aus der Heparin-Agarose-Säule, wurde anschließend 1 :
1 (v/v) mit 25 mM HEPES, pH 7,5 Puffer, enthaltend 0,04% TWEEN 20,
auf eine NaCl-Konzentration von 0,5 M verdünnt und in eine 1,5 cm × 9 cm-Säule, enthaltend
16 ml SP SEPHAROSE® High Performance-Ionenaustauschharz
(Pharmacia, Piscataway, NJ), äquilibriert
in 25 mM HEPES 7,4, enthaltend 0,5 M NaCl und 0,02% TWEEN 20, geleitet.
Die Säule
wurde anschließend
mit 160 ml 25 mM HEPES, pH 7,4 Puffer, enthaltend 0,5 M NaCl und 0,02%
TWEEN 20, gewaschen, und die Aktivität wurde mit 25 mM HEPES, pH
7,4 Puffer, enthaltend 1,0 M NaCl und 0,02% TWEEN 20 bei einer Fließrate von
2 ml/Min eluiert. Eine 50 ml-Fraktion wurde nach den ersten 7 ml
Eluat von der Säule
entnommen.
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Das
von der SP SEPHAROSE®-Säule eluierte Material wurde
unter Verwendung von schneller Protein-Flüssigchromatographie (fast protein
liquid chromatography; FPLC) auf einer Chelating Superose HR 10/2-Säule, welche
mit Cu++ beladen war (Pharmacia, Piscataway,
NJ), fraktioniert. Die Säule
wurde durch Waschen mit 10 ml Wasser, beladen mit 3 ml 2,5 mg/ml
CuSO4·5H2O, Waschen mit 10 ml Wasser und Äquilibrieren
mit 10 ml 25 mM HEPES, pH 7,4 Puffer, enthaltend 1,0 M NaCl und
0,02% TWEEN 20, hergestellt. Das Eluat wurde in die Säule in 25
mM HEPES, pH 7,4 Puffer, enthaltend 1,0 M NaCl in einer Rate von
1,0 ml/Min eingeleitet. Die gebundenen Proteine wurden mit einem
linearen Gradienten steigender Glycin-Konzentration (0–300 mM)
in 25 mM HEPES, pH 7,4 Puffer, enthaltend 1,0 M NaCl, in einer Rate
von 1,0 ml/Min. eluiert. Der Gradient wurde durch ein Pharmacia-FPLC-System unter Verwendung
eines LCC-500-Controllers und P-500-Pumpen gebildet, sodass ein
0–300
mM-Glycin-Gradient in 40 ml bei 1,0 ml/Min. bereitgestellt wurde. So
stieg der Gradient um 7,5 mM Glycin pro Minute. Es wurden 1 ml-Fraktion
gesammelt und hinsichtlich der SCG-Überlebenspromotion untersucht.
Die Peak-Aktivität
wurde in den Fraktionen 17–20
beobachtet, d. h. 17 bis 20 Minuten oder ml von dem Startpunkt des
Gradienten.
-
Die
Absorbanz-Messungen bei 280 mM durch einen Inline-UV-Monitor zeigte
an, dass die meisten Proteine vor der Überlebensaktivität in den
Fraktionen 17–20
eluiert wurden. Somit wurde eine deutliche Aufreinigung bei diesem
Schritt erreicht. Ein 25 kD-Band wurde mit der Überlebensaktivität co-gereinigt.
-
Die
kombinierten eluierten Fraktionen der Cu++-Superose-Säule wurden
auf 0,45 M NaCl unter Verwendung von 25 mM HEPES pH 7,4 Puffer,
enthaltend 0,02% TWEEN 20, verdünnt
und in eine Mono-S-HR 5/5-Kationenaustauschsäule (Pharmacia, Piscataway,
NJ) für
die weitere FPLC-Reinigung geleitet. Die Säule wurde mit 25 mM HEPES pH
7,4-Puffer, enthaltend 0,45 M NaCl, enthaltend 0,02% TWEEN 20, äquilibriert. Die
gebundenen Proteine wurden mit einem linearen Gradienten ansteigender
NaCl-Konzentration (0,45–1,0 M)
eluiert. Der Gradient wurde wie oben beschrieben aus 0,45 M–1,0 M NaCl
in 35 ml bei 1,0 ml/Min gebildet, wodurch die Konzentration um 0,0157
M pro ml oder Minute stieg. Dreizehn 1,0 ml-Fraktionen (Fraktionen 1–13) wurden
gesammelt, gefolgt von 44 0,5 ml-Fraktionen (Fraktionen 14–53). Die
Peak-Aktivität
in dem SCG-Assay lag in den Fraktionen 26–29. Eine jede Fraktion wurde
in dem SCG-Überlebens-Assay
innerhalb eines Bereichs von Volumina von 0,1 bis 1,0 μl pro 0,5
ml Kulturmedium untersucht.
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Ein
Prozent (5 μl)
einer jeden Fraktion wurde auf ein nichtreduzierendes, 14%-iges SDS-Polyacrylamid-Gel
gegeben und für
750 V-Stunde bei 25°C
einer Elektrophorese unterzogen. Die Proteine wurden mittels Silberfärbung visualisiert.
Die Ergebnisse sind in 2 gezeigt.
Die in Reihe M auf dem Gel gezeigten Marker repräsentieren 20 ng bovines Serumalbumin,
Kohlensäureanhydrase,
B-Lactoglobulin und Lysozym in der Reihenfolge des abnehmenden Molekulargewichts.
-
Ein
25 kD-Band erschien bei den Fraktionen 25–30, ein 28 kD-Protein wurde
früher
in dem Gradienten eluiert, und ein 18 kD wurde später in dem
Gradienten eluiert. Die 2 zeigt die Überlebensaktivität in jeder der
Fraktionen. Es wurde verzeichnet, dass die Überlebensaktivität der Anwesenheit
und der sichtbaren Intensität
des 25 kD-Proteins in den Fraktionen 25–30 entsprach.
-
Um
zu zeigen, dass das 25 kD-Band für
die überlebensfördernde
Aktivität
verantwortlich ist, wurde das 25 kD-Protein von dem Polyacrylamid-Gel
nach der Elektrophorese eluiert und hinsichtlich der Überlebensaktivität in dem
SCG-Assay untersucht. Nach der Elektrophorese von 150 μl der SP
SEPHAROSE® 1,0
M NaCl-Fraktion in einer Reihe eines oben beschriebenen nichtreduzierenden
14%-igen SDS-Polyacrylamid-Gels wurde die Reihe in 12 Streifen geschnitten,
und jeder Streifen wurde zerstoßen
und durch Diffusion unter Schwenken in Puffer, enthaltend 25 mM
HEPES, pH 7,4, 0,5 M NaCl, 0,02% Tween-20, innerhalb von 18 Stunden
bei 25°C
eluiert. BSA wurde zugesetzt, um eine finale Konzentration von 200 μg/ml zu eluieren, und
das Eluat wurde durch einen 0,45 μm-Filter
filtriert, um Acrylamidgel-Fragmente zu entfernen. Das Filtrat wurde
anschließend
einer SP SEPHAROSE®-Säule zugesetzt, um die Probe
aufzukonzentrieren und zu reinigen. Vor der Elution der Probe wurde
die Säule
einmal in 400 ml μl
25 mM HEPES, pH 7,4 Puffer, enthaltend 0,5 M NaCl, 0,02% Tween-20
und 200 μg
BSA pro ml, und einmal in 400 μl
25 mM HEPES, pH 7,4 Puffer, enthaltend 0,02% Tween-20 und 200 μg BSA pro
ml, gewaschen. Die Säule
wurde anschließend
wiederum in 400 μl
25 mM HEPES, pH 7,4 Puffer, enthal tend 0,5 M NaCl, 0,02% Tween-20
und 200 μg
BSA pro ml, gewaschen. Die Probe wurde mit 25 mM HEPES, pH 7,4 Puffer,
enthaltend 1,0 M NaCl, 0,02% Tween-20 und 200 μg BSA pro ml, eluiert. Die Proben
wurden anschließend
hinsichtlich ihrer Überlebensaktivität analysiert.
Nur der Streifen, welcher dem 25 kD-Band entsprach, zeigte den Beweis
für eine Überlebensaktivität. Das 25 kD-Protein,
gereinigt aus den konditionierten CHO-Zellenmedien, wird als ein
Homodimer angenommen.
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Die
Ausbeute aus der oben beschriebenen Aufreinigung betrag typischerweise
1–1,5 μg für 50 l konditioniertes
CHO-Zellenmedium. Die Gesamtgewinnung wird auf 10 bis 30% geschätzt, was
in einer Aufreinigung von ungefähr
390.000-fach resultiert.
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Beispiel 2
-
Diese
Probe verdeutlicht die Charakterisierung von Neurturin und verschiedenen
Mitgliedern der TGF-β-Familie
von Wachstumsfaktoren in dem SCG-Assay sowie die Abwesenheit der
Kreuzreaktivität
von Anti-GNDF-Antikörpern
mit Neurturin.
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Der
SCG-Assay des aufgereinigten Proteins zeigte, dass der Faktor bei
einer Konzentration von ungefähr
3 ng/ml oder ungefähr
100 pM maximal wirksam bzw. aktiv ist, und dass der EC50 ungefähr 1,5 ng/ml oder
ungefähr
50 pM in dem erwareten Bereich für
einen diffusionsfähigen
Peptid-Wachstumsfaktor lag (4).
-
Mehrere
Mitglieder der TGF-β-Familie
beeinflussen die Neuropeptid-Gen-Expression in sympathischen Neuronen,
während
andere das Überleben
unterschiedlicher neuronaler Populationen fördern. Neurturin, welches ein
entferntes Mitglied dieser Proteinfamilie darstellt, ist zur Förderung
des annähernd
vollständigen Überlebens
von sympathischen Neuronen innerhalb von drei Tagen in der Lage.
Zusätzlich
zeigte ein weiteres Kultivieren der SCG-Zellen, dass Neurturin den
Erhalt dieser Neuronen innerhalb von mindestens 10 Tagen nach der
Entfernung von NGF fortsetzen konnte.
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Wir
haben verschiedene andere Mitgleider der TGF-β-Familie hinsichtlich ihrer
Fähigkeit
zur Unterstützung
des Überlebens
in dem SCG-Assay untersucht, einschließlich von TGF-β1, Aktivin,
BMP-2, BMP-4, BMP-6 und GDNF. Unter diesen Faktoren zeigte nur GDNF
eine überlebensfördernde
Aktivität.
Jedoch war die Aktivität
von GDNF viel weniger potent als die von Neurturin hinsichtlich
dieser Aktivität,
welches einen EC50 von 2–4 nM in dem 3-Tages-Überlebensassay
zeigt. Das in diesem Assay untersuchte GDNF war rhGDNF, welches
von E. Coli, erhalten von Prepro Tech, Inc., Rocky Hill, N. J.,
gebildet wurde. Die Dauer der Wirkung von GDNF war ebenso geringer
als die von Neurturin, dahingehend, dass die Fähigkeit von GDNF (50 ng/ml), ein Überleben
von länger
als 3 Tagen zu bewerkstelligen, wesentlich nachließ. Diese
Experimente legen die Möglichkeit
nahe, dass GDNF ein schwacher Agonist für den Neurturin-Rezeptor ist.
Darüber
hinaus legt die Unfähigkeit
von Ak tivin und BMP-2, das Überleben
im Gegensatz zu ihrer starken Induktion der Transmitter-bezogenen
Gen-Expression in diesen Neuronen zu fördern (Fann und Paterson, Int.
J. Dev. Neurosci. 13: 317–330,
1995; Fann und Patterson, J. Neurochem. 61: 1349–1255, 1993), nahe, dass sie über andere
Rezeptoren oder Signalübertragungswege
signalisieren.
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Um
die Kreuzreaktivität
von Anti-GDNF-Antikörpern
mit teilweise aufgereinigtem Neurturin zu bestimmen, wurden SCG-Neuronen,
welche wie in Beispiel 1 beschrieben entnommen und plattiert wurden,
am Tag 6 mit 1 ng/ml, 3 ng/ml, 10 ng/ml oder 30 ng/ml GDNF (Prepro
Tech, Inc., Rocky Hill, N. J.) in Gegenwart von Anti-NGF allein oder in
Gegenwart von Anti-NGF und Anti-GDNF (Ziegen-IgG-Antikörper gegenüber E. coli-abgeleitetem
rhGDNF, R & D
Systems, Minneapolis, Minn) behandelt. Eine teilweise gereinigte
1,0 M SP Sepharose-Fraktion von Neurturin wurde in dem Assay in
geeigneten Konzentrationen von 375 pg/ml, 750 pg/ml, 1,5 ng/ml und
3 ng/ml verwendet. Diese Fraktion wurde in Gegenwart von Anti-NGF
alleine und in Anwesenheit von Anti-NGF und Anti-GDNF untersucht.
Der Anti-GDNF-Antikörper
blockierte die überlebensfördernde
Aktivität
von GDNF bei einer Konzentration bis zu 30 ng/ml, blockierte allerdings
nicht die überlebensfördernde Aktivität von Neurturin.
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Beispiel 3
-
Dieses
Beispiel verdeutlicht die Wirkung von Neurturin auf Sensorneuronen
in einem Knoten-Ganglion-Überlebensassay.
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Konditionierte
CHO-Zellen-Medien, welche teilweise auf der SP Sepharose-Säule gereinigt
wurden, wurden hinsichtlich der neurotrophen Aktivität gegenüber Sensorneuronen
unter Verwendung von Knoten-Ganglien untersucht. Der Überlebensassay
stellt eine Modifikation des vorstehend Beschriebenen hinsichtlich
der höheren
Cervical-Ganglien dar. Primär
dissoziierte Kulturen von Knoten-Ganglien wurden durch Entnahme
von Gewebe von E18-Sprague-Dawley-Ratten-Jungen hergestellt. Die
Knoten-Ganglien (Nodose-Ganglien) wurden in Leibovitz's L15 mit 2 mM 1-Glutamin
(Cat # 11415-023, GIBCO-BRL, Gaithersburg, MD) gegeben und die Gewebe
wurden entnommen, 30 Minuten mit 1 mg/ml Collagenase (Cat #4188,
Worthington Biochemical, Freehold, New Jersey) in Leibovitz's L15-Medium bei
37°C digeriert,
gefolgt von 30 minütiger
Digerierung in Trypsin (lyophilisiert und bestrahlt, Typ TRLVMF,
Cat #4454 Worthington Biochemical, Freehold, NJ), und auf eine finale
Konzentration von 0,25% in modifizierter Hank's Balanced Salt Solution (Cat #H8389,
Sigma Chemical Co., St. Louis, MO) resuspendiert. Die Digerierung
wurde unter Verwendung von AMO-BDNF100, einem Medium, welches Minimum
Essential Medium mit Earle's
Salzen und ohne 1-Glutamin (#11090-016 GIBCO-BRL), 10% fötales Kalbsserum
(Cat #1115, Hyclone Laboratories, Logan, UT), 2 mM 1-Glutamin (Cat
#G5763 Sigma Chemical Co., St. Louis, MO), 20 μM FuDr (F-0503, Sigma Chemical
Co.), 20 μM
Uridine (Cat #3003, Sigma Chemical Co., St. Louis, MO), 100 U/ml
Penizillin, 100 μg/ml
Streptomycin und 100 ng hirnabgeleiteten neurotrophen Faktor (BDNF,
Amgen, Thousand Oaks, CA) enthält,
gestoppt. Die Zellen wurden in eine Suspension von Einzelzellen
unter Verwendung einer silanierten und flammpolierten Pasteur-Pipette
in das AMO-BDNF100-Medium dissoziiert und auf einer 100 mm-Falcon-
oder Primaria-Kulturplatte (Becton Dickinson Labware, Lincoln Park,
NJ) zur Entfernung von nichtneuronalen Zellen präplattiert. Nach 2 Stunden wurde
das Medium, welches die nichtbefestigten neuronalen Zellen enthielt,
von diesen Platten entfernt und erneut durch eine silanierte und
flammpolierte Pasteur-Pipette trituriert. Die Einzelzellensuspension wurde
auf 24-Well-Gewebe-Kultur-Platten (Costar, Wilmington, MA) gegeben,
welche vorher mit einer Kollagendoppelschicht überzogen wurden, wobei eine
Schicht ammonisiert wurde und die zweite Schicht luftgetrocknet
wurde. Die Ganglien von 10 E18-Rattenembryos wurden in 2,5 ml Medium
dissoziiert, und 100 μl
dieser Suspension wurde zu jedem Well zugesetzt. Die Zellen ließ man 30
Minuten in einem 37°C-Inkubator
mit 5% CO2/95% Luft anhaften. Die Wells wurden mit AMO-BDNF100-Medium über Nacht
versehen.
-
Am
nächsten
Tag wurden die Zellen dreimal 20 Minuten lang jeweils mit AMO-Medium, welches kein BDNF
enthielt, gewaschen. Diese Wells wurden mit 0,5 ml dieses Mediums
alleine oder dieses Mediums, welches entweder 50 ng/ml NGF, 100
ng/ml BDNF (Amgen, Thousand Oaks, CA), 100 ng/ml GDNF (Prepro Tech, Inc.,
Rocky Hill, N. J.) oder 3 ng/ml Neurturin enthielt, versehen. Die
Zellen wurden bei 37°C
in einem 5% CO2/95% Luft-Inkubator drei Tage lang inkubiert, mit
10% Formalin fixiert, mit Crystal Violet gefärbt (1 μl/ml 10% Formalin) und gezählt. Das Überleben
wurde wie vorstehend angegeben festgestellt.
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Der
neuronale Tod nach 72 Stunden ist in 10 gezeigt.
Das neuronale Überleben
von Knoten-Neuronen, kultiviert in BDNF, wurde kürzlich vorgestellt (Thaler
et al., Develop. Biol. 161: 338–344,
1994). Dieses wurde als Standard für das Überleben dieser Neuronen verwendet,
und ihm wurde der Wert von 100% Überleben
bzw. Fortbestand verliehen. Knoten-Ganglien, welche keinen trophischen
Träger
(AMO) aufwiesen, zeigten 20% bis 30% Überleben, genau so wie Neuronen,
welche in Gegenwart von 50 ng/ml NGF kultiviert wurden. Die in Gegenwart
von 3 ng/ml Neurturin und in Abwesenheit von BDNF kultivierten Neuronen
zeigten ein Überleben,
welches dem von in Gegenwart von BDNF (100 ng/ml) kultivierten Neuronen ähnlich ist.
GDNF bei einer Konzentration von 100 ng/ml förderte das Überleben von Knoten-Neuronen
in höherem
Maße als BDNF
(100 mg/ml). Ähnliche
Ergebnisse mit GDNF wurden kürzlich
für Sensorneuronen
vom Huhn vorgestellt (Ebendal, T. et al., J. Neurosci. Res. 40:
276–284,
1995).
-
Beispiel 4
-
Dieses
Beispiel verdeutlicht die Bestimmung von Teilaminosäuresequenzen
von Neurturin, isoliert aus konditioniertem CHO-Zellenmedium.
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Um
eine N-terminale Aminosäuresequenz
aus einer aufgereinigten Zubereitung von ungefähr 1 μg Neurturin zu erhalten, wurden
die Mono-S-Fraktionen 26 bis 29, welche den Peak der Aktivität enthielten,
auf 25 μl
durch Zentrifugalultrafiltration in einem Microcon-3-Konzentrator
(Amicon, Inc., Beverly, MA) aufkonzentriert und auf ein nichtreduzierendes
14%-iges SDS-Polyacrylamidgel beladen. Nach elektrophoretischer
Trennung wurden die Proteine gegen eine PVDF-Membran elektrogeblotted
(Bio-Rad, Hercules, CA) und mit 0,1%-igem Coomassie Blue gefärbt. Das
25 kD-Band wurde ausgeschnitten und in die Reaktionskartusche eines
automatischen Sequenzierers (Model 476, Applied Biosystems, Foster
City, CA) eingesetzt. Eine Phenylthiohydantoin-Aminosäure-Gewinnung
(PTH-aa) in den ersten 2–3
Zyklen eines automatischen Sequenzierens durch Edman-Abbau zeigte
eine Sequenzierungsausbeute von 4 pMol, was ungefähr 10% der
abgeschätzten
Menge des auf das SDS-Gel beladenen Proteins entspricht.
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Zwei
N-terminale Sequenzierungsdurchläufe
wurden aus zwei 50 l-Aufreinigungszubereitungen durchgeführt. In
dem ersten Durchlauf wurden 1 μg
Protein in drei gepoolten Fraktionen mit 1,5 ml Gesamtvolumen auf
25 μl auikonzentriert
und bei 100 V zwei Stunden lang bei 25°C unter Verwendung eines Elektroblot-Puffers
aus 10 mM CAPS pH 11,0 Puffer (Sigma, St. Louis, MO), enthaltend
5% Methanol, elektrogeblotted. Die Aminosäuresequenz wurde aus 13 Zyklen
Edman-Abbau erhalten, und die Sequenzierungsausbeute betrug 4 pMol,
wie oben.
-
In
dem zweiten Durchlauf wurden 1,5 μg
Protein in vier gepoolten Fraktionen mit 2,0 ml Gesamtvolumen auf
25 μl aufkonzentriert
und bei 36 V 12 Stunden lang bei 4°C unter Verwendung eines Elektroblot-Puffers
aus 25 mM Tris, 192 mM Glycin, 0,04% SDS und 17% MeOH elektrogeblotted.
Die Sequenzierungsausbeute betrug 15 pMol, und die Sequenz nach
16 Zyklen war SGARPXGLRELEVSVS (SEQ ID NO: 3). Die nach 16 Zyklen
erhaltene Sequenz entspricht der kürzeren Sequenz, welche in dem
ersten Durchlauf erhalten wurde. Definitive Zuordnungen konnten
bei drei der Aminosäurereste
in der Sequenz nicht vorgenommen werden (Reste 1, 6 und 11 vom N-terminalen
Ende). Eine Recherche in Protein-Datenbanken detektierte keine deutlich homologen
Sequenzen, was nahelegt, dass der aufgereinigte Faktor ein neues
Protein war.
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Diese
ersten N-terminalen Aminosäuresequenzdaten
ermöglichten
nicht die Isolierung von cDNA-Klonen unter Verwendung von degenerierten
Oligonucleotiden als PCR-Primer oder Sonden zum Screenen von Bibliotheken.
Um diese Ansätze
zu erleichtern, wurde zusätzliches
Protein aufgereinigt, um eine interne Aminosäurese quenz aus proteolytischen
Fragmenten zu erhalten. Um die interne Aminosäuresequenz aus Neurturin zu
erhalten, wurden zusätzliche
50 l des konditionierten CHO-Zellenmediums
unter Verwendung nur der ersten drei Chromatographieschritte, wie
sie oben angegeben sind, aufgereinigt, außer dass der zum Eluieren der
Cu++-Chelating-Superose-Säule verwendete
Gradient wie folgt lautete: 0–60
mM Glycin (4 ml), 60 mM Glycin (10 ml), 60–300 mM Glycin (32 ml). Die
Fraktionen Nr. 20–23,
welche Neurturin enthielten, wurden auf 25 μl durch Ultrafiltration (Amicon
Microcon 3, Amicon, Beverly, MA) aufkonzentriert und auf ein nichtreduzierendes
SDS-Polyacrylamid-Gel geladen. Nach der Elektrophorese wurde das
Gel mit Coomassie Blue angefärbt, und
das 25 kD-Neurturinband wurde ausgeschnitten. Neurturin wurde in
dem Gelstreifen mit Endoproteinase-Lys-C digeriert bzw. aufgeschlossen,
und die eluierten proteolytischen Fragmente wurden durch reverse Phasen-HPLC
aufgereinigt. Nur ein Peak wurde durch HPLC-Auftrennung der eluierten
Peptide beobachtet, welcher eine Aminosäuresequenzinformation aus 23
Zyklen bei dem 1 pMol-Signallevel unter Verwendung des automatischen
Sequenzierers ergab (internes Fragment P2, SEQ ID NO: 5).
-
Die
Aminosäureanalyse,
welche bei 10% der oben angegebenen Probe vor deren Unterziehen
einer Digerierung durchgeführt
wurde, zeigte, dass 150 pMol Protein in dem Gelstreifen vorlagen,
bestehend aus 7,6% Lysin und 19,5% Arginin. Der einzige Peak niedrigen
Niveaus aus der Lys-C-Digerierung deutete an, dass die Digerierung
und Eluierung der Peptide ineffizient war. Derselbe Gelstreifen
wurde erneut mit Trypsin digeriert, und die eluierten Peptide wurden
durch HPLC aufgetrennt. Zwei Peaks wurden in der HPLC beobachtet,
was in der Sichtbarmachung von zwei zusätzlichen Aminosäuresequenzen
mit 10 Resten resultierte (4–5
pMol Signalanteil, internes Fragment P1, SEQ ID NO: 4, und internes
Fragment P3, SEQ ID NO: 6), welche sich von den N-terminalen und
vorstehenden internen Aminosäuresequenzen
unterschieden. Die in situ-Digerierung, Elution und Aufreinigung
von Peptiden und das Peptidsequenzieren wurde durch die W. M. Keck
Foundation Biotechnology Resource Laboratory an der Yale University
gemäß Standardprotokollen
für diesen
Service durchgeführt.
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Beispiel 5
-
Das
folgende Beispiel verdeutlicht die Isolierung und Sequenzanalyse
von Maus- und Human-Neurturin-cDNA-Klonen.
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Es
wurden entartete bzw. degenerierte Oligonucleotide, welche verschiedene
Strecken zuverlässiger Aminosäuresequenzdaten
entsprachen, synthetisiert und als Primer in der Polymerasekettenreaktion
(PCR) zur Amplifizierung von cDNA-Sequenzen von revers-transkribierter
mRNA verwendet. Ein Vorwärts-Primer (M1676;
5'-CCNACNGCNTAYGARGA,
SEQ ID NO: 50), entsprechend der Peptidsequenz P2 Xaa1- Xaa2-Val-Glu-Ala-Lys-Pro-Cys-Cys-Gly-Pro-Thr-Ala-Tyr-Glu-Asp-Xaa3-Val-Ser-Phe-Leu-Ser-Val, worin Xaa1 und
Xaa2 unbekannt waren, Xaa3 Gln
oder Glu war (SEQ ID NO: 5), in Kombination mit einem Rückwärts-Primer
(M1677; 5'-ARYTCYTGNARNGTRTGRTA
(SEQ ID NO: 52), entsprechend der Peptidsequenz P3 (Tyr-His-Thr-Leu-Gln-Glu-Leu-Ser-Ala-Arg)
(SEQ ID NO: 6), wurden zur Amplifizierung eines 69-Nucleotid-Produkts
von aus E21-Ratten- und erwachsenem Mäusehirn abgeleiteten cDNA-Templaten
verwendet. Die PCR-Parameter waren: 94°C für 30 Sekunden; 55°C für 30 Sekunden;
72°C für 1 Minute
für 35
Zyklen. Das Produkt wurde in den Bluescript KS-Plasmid subkloniert
und sequenziert. Sämtliche
Nucleotidsequenzierungen wurden unter Verwendung der Fluoreszenzfarbstoffterminator-Technologie
gemäß den Herstellerangaben auf
einem automatischen Applied Biosystems-Sequenzierer vom Modell Nr.
373 (Applied Biosystems, Foster City, CA) durchgeführt. Die
Plasmid-DNA zum Sequenzieren wurde unter Verwendung des Wizard Miniprep-Kits
(Promega Corp., Madison, WI) gemäß den Herstellerangaben
hergestellt. Die Sequenz des amplifizierten Produkts sagte die Aminosäuresequenzdaten
innerhalb der PCR-Primer
korrekt voraus.
-
Die
Primer, welche der amplifizierten Sequenz entsprechen, wurden in
Kombination mit den entarteten Primern in der schnellen Verstärkung der
cDNA-Enden (RACE)-Technik (Frohman, M. A. Methods in Enzymology
218: 340–356,
1993) unter Verwendung des Marathon-RACE-Kits (CLONTECH, Palo Alto,
CA) gemäß den Herstellerangaben
verwendet, außer
dass die Synthese des ersten cDNA-Strangs bei 50°C unter Verwendung von Superscript-II-Reverse-Transkriptase
(Gibco-BRL) durchgeführt
wurde. Kurz gesagt wurde ein Doppelstrang-Adaptor-Oligonucleotid
an die Enden einer Doppelstrang-cDNA ligiert, synthetisiert aus
Rattenhirn-mRNA am postnatalen Tag 1. Unter Verwendung von verschachteltem
Vorwärts-Neurturin-PCR-Primer (M1676:
5'-CCNACNGCNTAYGARGA,
SEQ ID NO: 50 und 1678: 5'-GACGAGGGTCCTTCCTGGACGTACACA,
SEQ ID NO. 53) in Kombination mit Primern des in dem Kit bereitgestellten
gebundenen Adapters (AP1, AP2) wurde das 3'-Ende der Neurturin-cDNA durch zwei
aufeinanderfolgende PCR-Reaktionen amplifiziert (Erstens: M1676
und AP1 unter Verwendung von 94°C
für 30
Sekunden, 55°C
für 30
Sekunden und 72°C
für 2 Minuten
für 35
Zyklen; Zweitens: M1678 und AP2 unter Verwendung von 94°C für 30 Sekunden
und 68°C für 2 Minuten
für 35
Zyklen). Ein 5'-Abschnitt
der Ratten-Neurturin-cDNA wurde durch zwei aufeinanderfolgende PCR-Reaktionen
unter Verwendung der gelinkerten cDNA als Templat erhalten. Die
erste Reaktion verwendete Primer M1677 (SEQ ID NO: 52) und AP1;
unter Verwendung von 94°C
für 30
Sekunden; 55°C
für 30
Sekunden; und 72°C
für 2 Minuten
für 35
Zyklen. Die zweite Reaktion verwendete M 1679 5'-TAGCGGCTGTGTACGTCCAGGAAGGACACCTCGT
(SEQ ID NO: 54) und AP2 bei 94°C
für 30
Sekunden und 68°C für 2 Minuten
für 35
Zyklen. Diese Reaktionen resultierten in einer trunkierten Form
des 5'-Endes der
Neurturin-cDNA, dem Anschein nach das Ergebnis von vorzeitigem Abbruch
der cDNA während
der reversen Transkription. Die 5'- und 3'-RACE-Produkte
wurden in das Plasmid Bluescript KS subkloniert und sequenziert.
Die Sequenz dieser 3'-
und 5'-RACE-Produkte
resultierte in einer teilweisen Ratten-Neurturin-cDNA-Sequenz mit 220 nt. Die Primer
(#467921 5'-CAGCGACGACGCGTGCGCAAAGAGCG,
SEQ ID NO: 55; und M1679, SEQ ID NO: 54), entsprechend der teilweisen
Ratten-cDNA-Sequenz, wurden verwendet (PCR-Parameter 94°C für 30 Sekunden
und 68°C
für 1 Minute
für 35
Zyklen) zur Amplifizierung eines 101-Nucleotid-PCR-Produkts aus
Maus-Genom-DNA, welches zu der Ratten-Neurturin-cDNA-Sequenz homolog war.
-
Diese
Primer wurden anschließend
verwendet, um murine Neurturin-Genom-Klone durch Amplifizieren von Genfragmenten
in einer Maus-129/Sv-Bibliothek in einem P1-Bakteriophagen-Vektor
zu erhalten (library screening service von Genome Systems, Inc.,
St. Louis, MO). Ein 1,6 kb Nco I-Fragment aus diesem P1-Klon, enthaltend
das Neurturin-Gen, wurde mittels Hybridisierung mit dem Primer (#465782; 5'-TAYGARGACGAGGTGTCCTTCCTGGACGTACACAGCCGCTAYCAYAC,
SEQ ID NO: 56) identifiziert. Dieses Nco I-Fragment wurde sequenziert,
und es wurde gefunden, dass es einen Abschnitt der Kodierungssequenz
enthielt, welche den N-terminalen und internen Aminosäuresequenzen,
welche durch das Sequenzieren des aktiven Proteins, isoliert aus
konditionierten CHO-Zellenmedien, erhalten wurde, entsprach. Beginnend mit
der N-terminalen Aminosäuresequenz
des gereinigten Proteins kodiert diese Nucleotid-Sequenz ein 100-Aminosäure-Protein
mit einem vorausgesagten Molekulargewicht von 11,5 kD. Eine Recherche
in Protein- und Nucleinsäure-Datenbanken identifizierte
Neuturin als ein neues Protein, welches ungefähr 40% identisch zu Glial-abgeleitetem
neurotrophen Faktor (GDNF) ist. GDNF wurde aufgereinigt und als
ein Faktor kloniert, welcher das Überleben von dopaminergen Mittelhirn-Neuronen
förderte
und welcher ein entfernt verwandtes Mitglied der TGF-β-Superfamilie
darstellt, welche nun mehr als 25 unterschiedliche Gene enthält, die
eine breite Vielfalt von vielfältigen
und unterschiedlichen Wirkungen zeigen. Obwohl GDNF weniger als
20% identisch ist zu jeglichen anderen Mitgliedern der TGF-β-Familie,
enthält
es die sieben Cystein-Reste, welche innerhalb der gesamten Familie
erhalten sind und von denen man annimmt, dass sie die Basis für eine erhaltene
Cystein-Knoten-Struktur darstellt, welche in der Kristallstrukturbestimmung
von TGF-β 2
beobachtet wurde. Neurturin enthält
ebenso diese sieben Cystein-Reste, allerdings ist es wie GDNF weniger
als 20% homolog zu irgendeinem anderen Mitglied der TGF-β-Familie.
Folglich scheinen Neurturin und GDNF eine Subfamilie von Wachstumsfaktoren
zu repräsentieren,
welche sich von dem Rest der TGF-β-Superfamilie
deutlich unterscheidet.
-
Um
die Sequenz der vollen Länge
der Maus-Neurturin-cDNA zu bestimmen, wurde eine 5'- und 3'-RACE-PCR durchgeführt, wie
sie oben für
die Ratte angegeben ist, wobei verschachtelte Primer, die von der Maus-Genom-Sequenz
vorausgesagt wurden, und cDNA aus neonatalem Mäusehirn verwendet wurden. Die erste
Reaktion für
das 3'-Ende verwendete
Primer: M 1777 5'-GCGGCCATCCGCATCTACGACCGGG
(SEQ ID NO: 57) und AP1 bei 94°C
für 30
Sekunden; 65°C
für 15
Sekunden; und 68°C
für 2 Minuten
für 35
Zyklen. Die zweite Reaktion verwendete Primer #467921 (SEQ ID NO:
55) und AP2 bei 94°C
für 30
Sekunden; 65°C für 15 Sekunden;
und 68°C
für 2 Minuten
für 20
Zyklen. Das 5'-Ende
wurde erhalten unter Verwendung des Primers M 1759 für die erste
Reaktion, 5'-CRTAGGCCGTCGGGCGRCARCACGGT
(SEQ ID NO: 58) und AP1 bei 94°C
für 30
Sekunden; 65°C
für 15
Sekunden; und 68°C
für 2 Minuten
für 35
Zyklen. Die zweite Reaktion verwendete Primer M1785, 5'-GCGCCGAAGGCCCAGGTCGTAGATGCG
(SEQ ID NO: 59) und AP2 bei 94°C für 30 Sekunden;
65°C für 15 Sekunden;
und 68°C
für 2 Minuten
für 20
Zyklen. Beide Sätze
an PCR-Reaktionen verwendeten 5% DMSO. Die 5'- und 3'-Maus-RACE-Produkte wurden in das Plasmid
Bluescript KS subkloniert und sequenziert. Unter Verwendung der
Sequenz von RACE-Produkten konnte eine 1,0 kb-Maus-Neurturin-cDNA-Sequenz
zusammengestellt werden. Diese cDNA-Sequenz enthält einen offenen Leserahmen
von 585 Nucleotiden, welcher ein Protein mit einem Molekulargewicht
von 24 kD kodiert. Diese Maus-cDNA-Sequenz ist in voller Länge in 7 gezeigt
(SEQ ID NO: 12). In Übereinstimmung
mit den Prozessabläufen,
welche bekanntermaßen
bei den TGF-β-Familienmitgliedern
auftreten, enthält
das 24 kD-Neurturin-Protein eine Amino-terminale 19-Aminosäure-Signalsequenz,
gefolgt von einer Pro-Domäne,
die eine proteolytische RXXR-Prozessstelle unmittelbar vor der N-terminalen
Aminosäuresequenz,
die beim Sequenzieren des aus konditioniertem CHO-Zellenmedien gereinigten
Proteinen erhalten wird, enthält.
Unter Verwendung dieser Charakteristika wird vorausgesagt, dass
das reife 11,5 kD-Neurturin-Molekül 11,5 kD
aufweist, und es wird durch Analogie zu anderen Mitgliedern der
TGF-β-Familie
vorausgesagt, dass es ein Disulfid-gebundenes Homodimer mit 23 kD
bildet, was mit der 25 kD Masse des aus konditioniertem CHO-Zellenmedien
gereinigtem Protein konsistent ist, wie es durch SDS-PAGE-Analyse
abgeschätzt
wurde.
-
Zur
Isolierung von Human-Genom-Klonen wurden Primer (#467524; 5'-CGCTACTGCGCAGGCGCGTGCGARGCGC, SEQ ID
NO: 60 und #1005, 5'-CGCCGACAGCTCTTGCAGCGTRTGGTA,
SEQ ID NO: 61), vorausgesagt von der Sequenz von Maus-Neurturin,
zur Amplifizierung (PCR-Parameter: anfängliche Denaturierung bei 95°C für 1 Minute
30 Sekunden, gefolgt von 94°C
für 30
Sekunden; 60°C
für 15
Sekunden; und 68°C
für 60
Sekunden für
35 Zyklen) eines 192-Nucleotid-Fragments aus Human-Genom-DNA verwendet.
Die Sequenz des PCR-Produkts zeigte, dass es das menschliche Homologe
von 1-Neurturin war. Die Primer wurden anschließend verwendet, um eine Humangenom-Bibliothek
zu screenen, aufgebaut in dem P1-Vektor (library screening service,
Genome Systems, Inc.), und es wurden zwei Klone erhalten, welche
den Human-Neurturin-Genom-Lokus enthielten.
-
Dieselbe
Strategie wurde verwendet zur Bestimmung der menschlichen Sequenz,
wie sie oben für
die Maus-Sequenz diskutiert wurde. Ein Oligo (#30152, GACCTGGGCCTGGGCTACGCGTCCGACGAG,
SEQ ID NO: 62) wurde als eine Sonde in einer Southern-Blot-Analyse
zur Identifizierung der Restriktions-Fragmente der P1-Klone verwendet,
welche die Human-Neurturin-Kodierungssequenz enthielten. Diese Restriktionsfragmente
(Eag I, Pvu II, Hind III, Kpn I) wurden in das Bluescript KS-Plasmid
subkloniert und sequenziert.
-
Die
Ergebnisse des Subklonierens und Sequenzierens von Human-Genom-Fragmenten
war wie folgt. Es wurde gefunden, dass das Eag I-Fragment eine Größe von ungefähr 6 kb
aufwies mit der 3'-Eag
I-Stelle 60 bp unterhalb des Stopkodons angeordnet. Das Pvu II-Fragment
war ungefähr
3,5 kb groß mit
der 3'-Pvu II-Stelle
250 bp unterhalb des Stopkodons angeordnet. Das Hind III-Fragment
war ungefähr
4,8 kb groß mit
der 3'-Hind III-Stelle
3 kp unterhalb des Stopkodons angeordnet. Das Kpn I-Fragment war
ungefähr
4,2 kb groß mit
der 3'-Kpn I-Stelle
3,1 kb unterhalb des Stopkodons angeordnet.
-
Das
zweite Kodierungsexon wurde unter Verwendung dieser subklonierten
Fragmente sequenziert. Zusätzlich
wurde eine Sequenz von 250 bp, die die 3'-Seite des zweiten Exons flankiert,
erhalten. Die Sequenz wurde ebenso von 1.000 bp erhalten, welche
die 5'-Seite des
Kodierungsexons flankieren. Von diesen Flankierungs-Sequenzen wurden
der Vorwärts-Primer
30341 (5'-CTGGCGTCCCAMCAAGGGTCTTCG-3', SEQ ID NO: 71)
und der Rückwärts-Primer
30331 (5'-GCCAGTGGTGCCGTCGAGGCGGG-3', SEQ ID NO: 72) derartig
entworfen, dass die Gesamt-Kodierungssequenz des zweiten Exons durch
PCR amplifiziert werden konnte.
-
Das
erste Kodierungsexon wurde nicht relativ zu den Restriktionsstellen
oben gemapped, sondern war in dem Eag I-Fragment enthalten. Die
Sequenz dieses Exons wurde aus dem subklonierten Eag I-Fragment unter
Verwendung des Maus-Primers 466215 (5'-GGCCCAGGATGAGGCGCTGGAAGG-3', SEQ ID NO: 73), erhalten,
welcher das ATG-Initialisierungskodon enthält. Die weitere Sequenz des
ersten Kodierungsexons wurde erhalten mit dem reversen Primer 20215
(5'-CCACTCCACTGCCTGAWATTCWACCCC-3', SEQ ID NO: 74),
entworfen aus der mit dem Pri mer 466215 erhaltenen Sequenz. Der
Vorwärts-Primer
20205 (5'-CCATGTCATTATCGACCATTCGGC-3', SEQ ID NO: 75)
wurde aus der mit dem Primer 20215 erhaltenen Sequenz entworfen.
Die Primer 20205 und 20215 flankieren die Kodierungssequenz des
ersten Kodierungsexons und können
zur Amplifizierung dieser Kodierungssequenz unter Verwendung von
PCR verwendet werden.
-
Beispiel 6
-
Dieses
Beispiel verdeutlicht die Herstellung von Expressionsvektoren, welche
Neurturin-cDNA enthalten.
-
Zur
Expression von rekombinantem Neurturin in Säugerzellen wurde der Neurturin-Vektor pCMV-NTN-3-1
hergestellt. Der offene 585-Nucleotid-Leserahmen der Neurturin-cDNA
wurde durch PCR unter Verwendung eines Primers, welcher die ersten
27 Nucleotide der Neurturin-Kodierungssequenz (5'-GCGACGCGTACCATGAGGCGCTGGAAGGCAGCGGCCCTG,
SEQ ID No. 63) enthält,
und eines Primers, welcher die letzten 5 Kodons und das Stopkodon
(5'-GACGGATCCGCATCACACGCACGCGCACTC) (SEQ
ID NO: 64) enthält,
amplifiziert, wobei revers-transkribierte Maushirn-mRNA am postnatalen
Tag 1 als Templat verwendet wurde, wobei PCR-Parameter eingesetzt
wurden: 94°C
für 30
Sekunden; 60°C
für 15
Sekunden; und 68°C
für 2 Minuten
für 35
Zyklen, einschließlich
5% DMSO in der Reaktion. Das PCR-Produkt wurde in die Eco RV-Stelle
von BSKS subkloniert und sequenziert, um zu verifizieren, dass es
keine PCR-generierten Mutationen enthielt. Die Neurturin-Kodierungssequenz
wurde anschließend
aus diesem Vektor ausgeschnitten, wobei Mlu I (5'-Ende) und Bam H1 (3'-Ende) verwendet wurden, und unterhalb
des CMV IE-Promoters/Enhancers in den Säugerexpressionsvektor pCB6
eingesetzt (Brewer, C. B. Methods in Cell Biology 43: 233–245, 1994),
um den pCMV-NTN-3-1-Vektor unter Verwendung dieser Stellen zu bilden.
-
Zur
Expression von rekombinantem Protein in E. Coli wurde der reife
Kodierungsabschnitt von Maus-Neurturin durch PCR amplifiziert, wobei
ein Primer, der die ersten sieben Kodons von der reifen Kodierungssequenz
(5'-GACCATATGCCGGGGGCTCGGCCTTGTGG)
(SEQ ID NO. 65) enthielt, und ein Primer, welcher die letzten fünf Kodons
und das Stopkodon 5'-GACGGATCCGCATCACACGCACGCGCACTC
(SEQ ID NO: 66) enthielt, unter Verwendung eines Fragments, enthaltend
das Murin-Neurturin-Gen als Templat, verwendet wurde, wobei PCR-Parameter
verwendet wurden: 94°C
für 30
Sekunden; 60°C
für 15
Sekunden und 68°C
für 90
Sekunden für
25 Zyklen mit 5% DMSO, welches zu der Reaktion zugesetzt wurde.
Das amplifizierte Produkt wurde in die Eco RV-Stelle von BSKS subkloniert,
die Nucleotid-Sequenz wurde verifiziert, und dieses Fragment wurde
anschließend
in dem Expressionsvektor pET-30a (Novagen, Madison, WI) unter Verwendung
einer Nde 1-Stelle (5'-Ende)
und einer Eco R1-Stelle (3'-Ende)
transferiert. Der pET-Neu rturin-Vektor (pET-NTN) kodiert für ein Initiator-Methionin
vor der ersten Aminosäure
des reifen Maus-Neurturin-Proteins, vorausgesagt auf der Basis der
N-terminalen Aminosäuresequenz
von Neuturin, welche aus dem konditionierten CHO-Zellenmedium gereinigt
wurde.
-
Beispiel 7
-
sDieses
Beispiel verdeutlicht die vorübergehende
Transfizierung von NIH3T3-Zellen
mit dem Neurturin-Expressions-Vektor pCMV-NTN-3-1, und dass das
Produkt der Genom-Sequenz in Beispiel 5 biologisch aktiv ist.
-
Um
zu zeigen, dass geklonte Neurturin-cDNA ausreichte, um die Synthese
von biologisch wirksamem Neurturin hervorzurufen, wurde das pCMV-NTN-3-1-Plasmid
in NIH3T3-Zellen vorübergehend
eingefügt,
wobei das Lipofectamin-Verfahren der Transfizierung verwendet wurde.
Die NIH3T3-Zellen wurden bei einer Dichte von 400.000 Zellen pro
Well (34,6 mm Durchmesser) auf 6 Well-Platten (Corning, Corning,
NY) 24 Stunden vor der Transfizierung gegeben. DNA-Liposom-Komplexe
wurden hergestellt und zu den Zellen gemäß dem Herstellerprotokoll zugesetzt,
wobei 1,5 μg
CMV-Neurturin-Plasmid-DNA (isoliert und gereinigt unter Verwendung
einer Qiagen-(Chatsworth, CA)Tip-500-Säule gemäß dem Herstellerprotokoll)
und 10 μl
Lipofectamin-Reagenz (Gibco BRL, Gaithersburg, MD) in 1 : 1 DME/F12-Medium,
enthaltend 5 μg/ml
Insulin, 5 μg/ml Transferrin
und 5 ng/ml Natriumselenit (Sigma, St. Louis, MO), verwendet wurde.
Fünf Stunden
nach der Zugabe von DNA-Liposom-Komplexen
in 1 ml Medium pro Well wurden 1 ml DME-Medium, enthaltend 20% Kalbsserum,
zu jedem Well zugesetzt. 24 Stunden nach der Zugabe der DNA-Liposom-Komplexe
wurden die obigen 2 ml Medium durch 1 ml DME-Medium, enthaltend
10% Kalbsserum, 2 mM Glutamin, 100 U/ml Penizillin, 100 μ/ml Streptomycin
und 25 μg/ml
Heparin, ersetzt. Die Zellen wurden zusätzliche 24 Stunden inkubiert,
bevor das konditionierte Medium geerntet, zur Entfernung von zellulärer Debris
zentrifugiert und eingefroren wurde.
-
Als
Kontrolle wurden NIH3T3-Zellen wie oben transfiziert, wobei 1,5 μg CMV-Neo-Expressions-Plasmid
(enthaltend keinen cDNA-Einsatz) anstelle von 1,5 μg CMV-Neurturin-Plasmid
verwendet wurden. Das konditionierte Medium aus NIH3T3-Zellen, welches mit
entweder Kontrollplasmid oder CMV-Neurturin-Plasmid transfiziert
worden ist, wurde durch direkte Zugabe zu dem SCG-Kulturmedium zu
der Zeit der NGF-Deprivation untersucht. Die Zugabe von 0,25 ml
konditioniertem Medium aus CMV-Neurturin-transfektierten Zellen
förderten
70% Überleben
der sympathischen Neuronen, und ein Überleben von > 90% konnte mit 0,45
ml dieses konditionierten Mediums erhalten werden. Es konnte keine
signifikante überlebensfördernde
Wirkung in dem konditionierten Medium der transfizierten Kontroll-NIH3T3-Zellen
detektiert werden.
-
Beispiel 8
-
Dieses
Beispiel verdeutlicht die Herstellung von Eierstockzellen des chinesischen
Hamsters, welche stabil mit Neurturin-cDNA transformiert wurden.
DG44-Zellen, ein Eierstockzellen-Derivat des chinesischen Hamsters,
dem es an Dihydrofolat-Reduktase (DHFR) mangelt (Urlaub et al. Cell.
3: 405–412,
1983), wurden mit Expressionsplasmid (pCMV-NTN-3-1) und einem DHFR-Expressionsplasmid
(HLD) (McArthur, und Stanners J. Biol. Chem. 266: 6000–6005, 1991)
stabil co-transfiziert.
-
Am
Tag 1 wurden DG44-Zellen in 1 × 106 Zellen pro 10 cm Platte in Ham's F12-Medium mit 10% fötalem Kalbsserum
(FCS) platziert. Diese Dichte darf nicht überschritten werden, oder die
Zellen würden überwuchern,
bevor das Selektionsmedium am Tag 5 zugesetzt wird.
-
Am
Tag 2 wurden die Zellen mit einem 9 : 1-Verhältnis von pCMV-NTN zu DHFR-Expressionsplasmid unter
Verwendung der Calciumphosphatmethode (10 μg DNA/10 cm Platte) (Chen und
Okayama, Mol. Cell. Biol. 7: 2745–2752, 1987 welche durch Bezugnahme
hierin eingeschlossen ist) transfiziert.
-
Am
Tag 3 wurden die transfizierten Zellen mit Ham's F12-Medium und mit 10% FCS gefütterten
Ham's F12 gewaschen.
-
Am
Tag 5 wurden die Zellen mit MEM-alpha-Medium gewaschen und mit Selektionsmedium,
welches MEM-alpha mit 10% FCS und 400 μg/ml G418 darstellt, gefüttert. Die
Zellen wurden in dem Selektionsmedium gehalten und alle 4 Tage gefüttert. Die
Kolonien begannen ungefähr
14 Tage nach der Transfizierung sichtbar zu werden. Die in dem Selektionsmedium
wachsenden Kolonien wurden anschließend in eine 24-Well-Platte überführt und
am nächsten
Tag trypsinisiert, um die Zellen zu dispergieren. Man ließ die Zellen
in entweder 24-Well- oder 6-Well-Platten zur Konfluenz zusammenwachsen,
um die Zellen hinsichtlich der Expression von rekombinantem Protein
zu screenen. Die Expression von Neurturin wurde in 10 Klonreihen
bestimmt, und zwei hochexprimierende Reihen wurden unter Verwendung
des SCG-Überlebensassays
detektiert. Diese Klonreihen wurden vermehrt, und die Expression
in diesen ausgewählten
Zellreihen wurde durch Selektion in 50 mM Methotrexat (MTX) amplifiziert.
Für die
Selektion in MTX ließ man
Zellen bis auf 50% Konfluenz in einer 150 cm2-Flasche
in dem Selektionsmedium wachsen. Das Medium wurde nach MEM-alpha,
enthaltend 50 nM MTX-Konzentration geändert (es war nicht notwendig,
G418 während
der MTX-Amplifikation zu verwenden). Nach Platzieren in 50 mM MTX
starb die Mehrzahl der Zellen ab, und Kolonien der resistenten Zellen
traten in 1 bis 2 Wochen erneut auf. Dann wurden die Zellen trypsinisiert,
um die Kolonien zu dispergieren, und aufgeteilt, wenn die Zellen
die Konfluenz erreichten. Die Zellen erreichten letztendlich dieselbe
Wachstumsrate wie vorher. Die ausgewählten Zellen wurden hinsichtlich
der Expression von rekombinantem Protein gescreent. Ein 2–3-facher
Anstieg in der Expression wurde nach der Selektion in 50 mM MTX
beobachtet. Gefrorene Stocks wurden gehalten für Zelllinien, die von der ursprünglichen
Selektion und der 50 mM MTX-Selektion erhalten wurden. Eine weitere
Selektion konnte in zunehmendem MTX fortgesetzt werden, bis erwünschte Expressionsniveaus
erhalten wurden.
-
Unter
Verwendung des obengenannten Verfahrens konnten als DG44CHO5-3(G418) (pCMV-NTN-3-1)
und DG44CHO5-3 (50 nMMTX) (pCMV-NTN-3-1) identifizierte Zellen isoliert
werden. Die Zellen des DG44CHO5-3 (50 nMMTX) (pCMV-NTN-3-1)-Stammes exprimierten
Mengen von ungefähr
100 μg biologisch
aktives Protein pro Liter konditioniertem Medium, wie es durch direkte
Untersuchung des konditionierten Mediums in dem SCG-Assay gemäß dem Verfahren
im Beispiel 1 bestimmt wurde.
-
Beispiel 9
-
Dieses
Beispiel verdeutlicht die Expression von Neurturin in verschiedenen
Geweben.
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Es
wurde eine Studie der Neurturin- und GDNF-Expression in Rattenembryo-Geweben (E10, Tag
10 nach der Empfängnis),
neonatalen Geweben (P1, postnataler Tag 1) und erwachsenen Geweben
(> 3 Mos) unter Verwendung
von semiquantitativer RT/PCR durchgeführt (Estus et al., J. Cell.
Biol. 127: 1717–1727, 1994).
Die RNA-Proben wurden aus verschiedenen Geweben erhalten, und PCR-Produkte
wurden entweder durch Autoradiographie nach der Inkorporierung von α-32P-dCTP in der PCR und Elektrophorese auf
einem Polyacrylamidgel (6) oder durch Ethidiumbromid-Färbung der
DNA nach der Elektrophorese auf Agarosegelen (Tabellen 3 und 4)
detektiert. Das Neurturin-Fragment mit 101 Basenpaaren wurde unter
Verwendung des Vorwärts-Primers
CAGCGACGACGCGTGCGCAAAGAGCG (SEQ ID NO: 67) und des Rückwärts-Primers
TAGCGGCTGTGTACGTCCAGGAAGGACACCTCGT (SEQ ID NO: 68) erhalten, und
das GDNF-Fragment mit 194 Basenpaaren wurde unter Verwendung des
Vorwärts-Primers
AAAAATCGGGGGTGYGTCTTA (SEQ ID NO. 69) und des Rückwärts-Primers CATGCCTGGCCTACYTTGTCA
(SEQ ID NO: 70) erzielt.
-
Es
wurde keine Neurturin- oder GDNF-mRNA im frühesten embryonalen Alter (embryonaler
Tag 10, E10), welches erfasst wurde, detektiert.
-
Bei
Neugeborenen (postnataler Tag 1, P1) wurden beide Transkripte/Kopien
in vielen Geweben exprimiert, obwohl Neurturin dazu neigte, eine
größere Expression
in den meisten Geweben zu zeigen, als es bei GDNF der Fall war (siehe
Tabelle 3).
-
-
Wie
in Tabelle 3 gezeigt ist, wurden Unterschiede in den Gewebeverteilungen
von Neurturin und GDNF verzeichnet. Insbesondere wurde kein GDNF
in Leber und Thymus detektiert, worin eine Neurturin-Expression
detektiert wurde, und kein Neurturin wurde in dem Ischiasnerv detektiert,
wo GDNF detektiert wurde.
-
Neuturin-
und GDNF-mRNA wurden in vielen Geweben in dem erwachsenen Tier detektiert,
allerdings war das gewebespezifische Muster der Expression für diese
zwei Gene äußerst unterschiedlich
(Tabelle 4, 5).
-
-
Wie
in Tabelle 4 gezeigt ist, wurde gefunden, dass Neurturin im Gehirn
und Rückenmark
sowie im Blut und Knochenmark exprimiert wurde, wo kein GDNF detektiert
wurde. Das Expressionsniveau von Neurturin im Gehirn und Blut war
jedoch geringer als das, welches in neonatalem Gewebe detektiert
wurde.
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Neuturin
wurde ebenso in frisch isolierten Rattenbauchfell-Mastzellen hoch
exprimiert, wohingegen GDNF nur eine geringe oder keine Expression
zeigte.
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Beispiel 10
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Dieses
Beispiel verdeutlicht die Herstellung von Antiseren gegenüber Neurturin
durch Immunisieren von Kaninchen mit einem Neurturinpeptid.
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Die
Peptidsequenz, welche den Aminosäuren
73–87
des reifen Murin-Neurturin-Proteins
entsprach, wurde synthetisiert und an Keyhole-Limpet-Hemocyanin
(KLH) gekoppelt, wie bereits früher
beschrieben wurde (Harlow und Lane, Antibodies: α laboratory manual, 1988. Cold
Spring Harbor Laboratory, New York, NY., Seiten 72–81). Das
KLH-gekoppelte Peptid wurde an die Caltag, Inc. geschickt, und ein
jeder von zwei Hasen wurden immunisiert. Die Immunisierung wurde
durch subkutane Injektion an 7–10
Stellen durchgeführt.
Die erste Injektion erfolgte mit 150 μm KLH-gekoppeltem Peptid, welches in 0,5 ml
Salzlösung
resuspendiert wurde und mit 0,5 ml Freundschem kompletten Adjuvants
emulgiert wurde. Es wurden Boost-Injektionen 4 Wochen nach der ersten
Injektion begonnen und einmal in 7 Tagen wie oben für insgesamt
5 Injektionen durchgeführt, außer dass
100 μg KLH-gekoppeltes
Peptid und Freundsches inkomplettes Adjuvants verwendet wurde. Serumproben
wurden 1 Woche nach dem fünften
Boost gesammelt.
-
Ein
gepooltes Volumen von 20 ml Serum, welche von beiden Kaninchen eine
Woche nach der fünften Injektion
gesammelt wurde, wurde aufgereinigt. Für die Aufreinigung wurde eine
Peptidaffinitätssäule durch Kupplung
des obengenannten Peptids and Cyanogenbromid-aktivierte Sepharose
4B gemäß dem Herstellerprotokoll
(Pharmacia Biotech) präpariert.
Das Serum wurde 10-fach in 10 mM Tris pH 7,5 Puffer verdünnt und durch
behutsames Schwenken 16 Stunden lang bei 4°C mit 0,5 ml Peptid-Agarose-Matrix,
enthaltend 5 mg gekoppeltes Peptid, gemischt. Die Matrix wurde auf
eine Säule
gegeben, mit 5 ml 10 mM Tris pH 7,5, 150 mM NaCl gewaschen, mit
5 ml 10 mM Tris pH 7,5-Puffer, enthaltend 0,4 M NaCl, gewaschen
und mit 5,5 ml 100 mM Glycin pH 2,5-Puffer eluiert. Ein zehntel
Volumen von 1,0 M Tris pH 8,0 Puffer wurde zu dem Eluat direkt nach
der Elution zugesetzt, um den pH zu neutralisieren. Das Glycin-Eluat
wurde über
Nacht gegenüber
10 mM Tris pH 7,5, 150 mM NaCl dialysiert.
-
Die
Affinitäts-gereinigten
Antikörper
wurden in einem Western Blot verwendet, um die spezifische Erkennung
des rekombinanten Neurturin-Proteins zu zeigen. 10 ml konditioniertes
Medium, gesammelt aus DG44CHO5-3 (G418) (pCMV-NTN-3-1)- Zellen, wurden über SP-Sepharose,
wie in Beispiel 1 beschrieben, gereinigt, und die Proteine wurden
auf einem reduzierenden SDS-PAGE-Gel in dem Tricine-Puffer-System (Schagger
und von Jagow Analytical Biochemistry 166: 368–479, 1987) elektrophoresiert.
Die Proteine wurden an eine Nitrocellulose-Membran in 25 mM Tris,
192 mM Glycin, 0,04% SDS, 17% Methanol bei 4°C 16 Stunden lang elektrogeblotted.
Die Membran wurde mit den Affinitäts-gereinigten Anti-Neurturin-Peptid-Antikörpern und anschließend mit
Meerettich-Peroxidase-gekoppelten Schaf-Anti-Kaninchen-IgG inkubiert
(Harlow und Lane, supra, Seiten 498–510). Die gebundenen Antikörper wurden
mit verstärkter
Chemilumineszenz detektiert (ECL Kit, Amersham, Buckinghamshire,
England). Die Anti-Neurturin-Antikörper erkannten ein einzelnes
ungefähr 11,5
kD-Protein-Band in dem konditionierten Medium der DG44CHO5-3 (G418)
(pCMV-NTN-3-1)-Zellen. Unter Verwendung dieser Anti-Neurturin-Antikörper konnte
Neurturin-Protein in 10 ml konditioniertem Medium aus DG44CHO5-3
(G418) (pCMV-NTN-3-1)-Zellen detektiert werden, konnte allerdings
nicht in 10 ml Medium, konditioniert mit DG44-Zellen detektiert
werden, welche nicht mit dem Neurturin-Expressionsvektor transformiert
worden waren.
-
Beispiel 11
-
Das
folgende Beispiel verdeutlicht die Identifizierung von zusätzlichen
Mitgliedern der GDNF/Neurturin/Persephin-Gen-Subfamilie.
-
Die
TGF-β-Superfamilie
enthält
derzeit über
25 unterschiedliche Genmitglieder (als Überblick siehe Kingsley, Genes
and Development 8: 133–146,
1994). Die einzelnen Familienmitglieder zeigen unterschiedliche
Homologiegrade miteinander auf, und nähere Subgruppen können innerhalb
der Superfamilie durch phylogenetische Analyse unter Verwendung
des Clustal V-Programms (Higgins et al., Comput. Appl. Biosci. 8: 189–191, 1992)
und durch Bootstrap-Analyse von phylogenetischen Bäumen (Felsenstein,
Evolution 39: 783–791,
1985) definiert werden. Neurturin oder Persephin ist ungefähr 40% identisch
zu GDNF, allerdings weniger als 20% identisch zu jedem anderen Mitglied
der TGF-β-Superfamilie.
Nähere
Sequenzbereiche in Neurturin können
identifiziert werden (5), welche innerhalb der GDNF/Neurturin/Persephin-Subfamilie,
allerdings nicht innerhalb der TGF-β-Superfamilie hoch konserviert
bzw. hoch erhalten sind. Diese erhaltenen Bereiche können wahrscheinlich
eine Subfamilie kennzeichnen, die bisher unisolierte Gene enthält, welche
nun unter Verwendung der erhaltenen Sequenzbereiche isoliert werden
können,
die durch die Entdeckung und Sequenzierung der Neurturin- und Persephin-Gene
identifiziert wurden. Die Bereiche hoher Sequenz-Konservierung bzw.
hohem Sequenzerhalt zwischen Neurturin, Persephin und GDNF erlauben
den Entwurf von entarteten bzw. degenerierten Oligonucleotiden,
welche entweder als Sonden oder Primer verwendet werden können. Aminosäuresequenzen
konservierter Bereiche wurden hierin identifiziert und umfassen Val-Xaa1-Xaa2-Leu-Gly-Leu-Gly-Tyr,
worin Xaa1 Ser, Thr oder Ala ist, und Xaa2 Glu oder Asp darstellt (SEQ ID NO: 108);
Glu-Xaa1-Xaa2-Xaa3-Phe-Arg-Tyr-Cys-Xaa4-Gly-Xaa5-Cys, worin
Xaa1 Thr, Glu oder Lys darstellt, Xaa2 Val, Leu oder Ile ist, Xaa3 Leu
oder Ile darstellt, Xaa4 Ala oder Ser ist
und Xaa5 Ala oder Ser darstellt, (SEQ ID
NO: 113); und Cys-Cys-Xaa1-Pro-Xaa2-Xaa3-Xaa4-Xaa5-Asp-Xaa6-Xaa7-Xaa8-Phe-Leu-Asp-Xaa9, worin Xaa1 Arg
oder Gln ist, Xaa2 Thr oder Val oder Ile
darstellt, Xaa3 Ala oder Ser ist, Xaa4 Tyr oder Phe ist, Xaa5 Glu,
Asp oder Ala darstellt, Xaa6 Glu, Asp oder
keine Aminosäure
ist, Xaa7 Val oder Leu ist, Xaa8 Ser
oder Thr darstellt und Xaa9 Asp oder Val
ist (SEQ ID NO: 114). Nucleotidsequenzen, welche eine Kodierungssequenz für die obengenannten
konservierten Sequenzen oder Fragmente der obengenannten konservierten
Sequenzen enthalten, können
als Sonden verwendet werden. Beispielhafte Sonden- und Primer-Sequenzen,
welche aus diesen Bereichen bzw. Abschnitten erstellt werden können, sind
die folgenden:
Vorwärts-Primer,
Primer
A (M3119): 5'-GTNDGNGANYTGGGNYTGGGNTA
(SEQ ID NO: 115) 23 nt, welcher für die Aminosäuresequenz
Val-Xaal-Xaa2-Leu-Gly-Leu-Gly-Tyr kodiert,
worin Xaa1 Thr, Ser oder Ala darstellt und
Xaa2 Glu oder Asp ist (SEQ ID NO: 125);
Primer
B (M3123): 5'-GANBTNWCNTTYYTNGANG
(SEQ ID NO: 116) 19 nt, welcher für die Aminosäuresequenz
Xaa1-Xaa2-Xaa3-Phe-Leu-Xaa4-Xaa5 kodiert, worin Xaa1 Asp
oder Glu darstellt, Xaa2 Val oder Leu ist, Xaa3 Thr oder Ser ist, Xaa4 Asp
oder Glu ist, und Xaa5 Asp oder Val ist
(SEQ ID NO: 126);
Primer C (M3126): 5'-GANBTNWCNTTYYTNGANGW (SEQ ID NO: 117)
20 nt, welcher für
die Aminosäuresequenz
Xaa1-Xaa2-Xaa3-Phe-Leu-Xaa4-Xaa5 kodiert, worin Xaa1 Asp
oder Glu darstellt, Xaa2 Val oder Leu ist, Xaa3 Thr oder Ser ist, Xaa4 Asp
oder Glu ist, und Xaa5 Asp oder Val ist
(SEQ ID NO: 126);
Primer D (M3121): 5'-TTYMGNTAYTGYDSNGGNDSNTG (SEQ ID NO:
118) 23 nt, welcher für
die Aminosäuresequenz
Phe-Arg-Tyr-Cys-Xaa1-Gly-Xaa2-Cys
kodiert, worin Xaa1 Ser oder Ala darstellt
und Xaa2 Ser oder Ala ist (SEQ ID NO: 127);
Primer
E (M3122): 5'-GTNDGNGANYTGGGNYTNGG
(SEQ ID NO: 119) 20 nt, welcher für die Aminosäuresequenz
Val-Xaa1-Xaa2-Leu-Gly-Leu-Gly
kodiert, worin Xaa1 Thr, Ser oder Ala darstellt
und Xaa2 Asp oder Glu ist (SEQ ID NO: 128);
Primer
F (M3176): 5'-GTNDGNGANYTGGGNYTGGGNTT
(SEQ ID NO: 120) 23 nt, welcher für die Aminosäuresequenz
Val-Xaal-Xaa2-Leu-Gly-Leu-Gly-Phe
kodiert, worin Xaa1 Thr, Ser oder Ala darstellt
und Xaa2 Glu oder Asp ist (SEQ ID NO: 129);
Rückwärts-Primer,
Primer
G (M3125): 5'-WCNTCNARRAANGWNAVNTC
(SEQ ID NO: 121) 20 nt, dessen reverse komplementäre Sequenz
für die
Aminosäuresequenz
Xaa1-Xaa2-Xaa3-Phe-Leu-Xaa4-Xaa5 kodiert, worin
Xaa1 Asp oder Glu darstellt, Xaa2 Val oder Leu ist, Xaa3 Thr
oder Ser ist, Xaa4 Asp oder Glu ist und
Xaa5 Asp oder Val ist (SEQ ID NO: 126);
Primer
H (M3124): 5'-WCNTCNARRAANGWNAVNT
(SEQ ID NO: 122) 19 nt, dessen reverse komplementäre Sequenz
für die
Aminosäuresequenz
Xaa1-Xaa2-Xaa3-Phe-Leu-Xaa4-Xaa5 kodiert, worin
Xaa1 Asp oder Glu darstellt, Xaa2 Val oder Leu ist, Xaa3 Thr
oder Ser ist, Xaa4 Asp oder Glu ist und
Xaa5 Asp oder Val ist (SEQ ID NO: 126);
Primer
I (M3120): 5'-CANSHNCCNSHRCARTANCKRAA
(SEQ ID NO: 123) 23 nt, dessen reverse komplementäre Sequenz
für die
Aminosäuresequenz
Phe-Arg-Tyr-Cys-Xaa1-Gly-Xaa2-Cys kodiert,
worin Xaa1 Ser oder Ala darstellt und Xaa2 Ser oder Ala ist (SEQ ID NO: 127); und
Primer
J (M3118): 5'-CANSHNCCNSHRCARTANCKRAANA
(SEQ ID NO: 124) 25 nt, dessen reverse komplementäre Sequenz
für die
Aminosäuresequenz
Xaa1-Phe-Arg-Tyr-Cys-Xaa2-Gly-Xaa3-Cys kodiert, worin Xaa1 Ile
oder Leu darstellt, Xaa2 Ser oder Ala ist
und Xaa3 Ser oder Ala ist (SEQ ID NO: 130).
-
Zusätzlich zu
den Obengenannten basieren die folgenden Primer auf konservierten
Abschnitten in GDNF und Neurturin (SEQ ID NOS: 33–35).
Primer
1, GTNWSNGANYTNGGNYTNGGNTA (SEQ ID NO: 42), welche für die Aminosäuresequenz Val-Xaa1-Xaa2-Leu-Gly-Leu-Gly-Tyr
kodiert, worin Xaa1 Ser oder Thr ist und
Xaa2 Glu oder Asp darstellt (SEQ ID NO:
33);
Primer 2, TTYMGNTAYTGYDSNGGNDSNTGYGANKCNGC (SEQ ID NO:
43), welche für
die Aminosäuresequenz
Phe-Arg-Tyr-Cys-Xaa1-Gly-Xaa2-Cys-Xaa3-Xaa4- Ala kodiert, worin
Xaa1 Ala oder Ser darstellt, Xaa2 Ala oder Ser ist, Xaa3 Glu
oder Asp ist und Xaa4 Ser oder Ala ist (SEQ
ID NO: 36);
Primer 3, reverse GCNGMNTCRCANSHNCCNSHRTANCKRAA
(SEQ ID NO: 44), dessen reverse komplementäre Sequenz für die Aminosäuresequenz
Phe-Arg-Tyr-Cys-Xaa1-Gly-Xaa2-Cys-Xaa3-Xaa4-Ala kodiert, worin
Xaa1 Ala oder Ser darstellt, Xaa2 Ala oder Ser ist, Xaa3 Glu
oder Asp ist und Xaa4 Ser oder Ala ist (SEQ ID
NO: 37);
Primer 4, reverse TCRTCNTCRWANGCNRYNGGNCKCARCA (SEQ
ID NO: 45), dessen reverse komplementäre Sequenz für die Aminosäuresequenz
Cys-Cys-Arg-Pro-Xaa1-Ala-Xaa2-Xaa3-Asp-Xaa4 kodiert,
worin Xaa1 Ile oder Thr oder Val darstellt,
Xaa2 Try oder Phe ist, Xaa3 Glu
oder Asp ist und Xaa4 Glu oder Asp ist (SEQ
ID NO: 38);
Primer 5, reverse TCNARRAANSWNAVNTCRTCNTCRWANGC
(SEQ ID NO: 46, dessen reverse komplementäre Sequenz für die Aminosäuresequenz
Ala-Xaa1-Xaa2-Asp-Xaa3-Xaa4-Ser-Phe-Leu-ASp kodiert, worin Xaa1 Tyr oder Phe darstellt, Xaa2 Glu
oder Asp ist, Xaa3 Glu oder Asp ist und
Xaa4 Val oder Leu ist (SEQ ID NO: 39);
Primer
6, GARRMNBTNHTNTTYMGNTAYTG (SEQ ID NO: 47), welche für die Aminosäuresequenz Glu-Xaa1-Xaa2-Xaa3-Phe-Arg-Tyr-Cys kodiert, worin Xaa1 Glu oder Thr darstellt, Xaa2 Leu
oder Val ist und Xaa3 Ile oder Leu ist (SEQ
ID NO: 40);
Primer 7, GARRMNBTNHTNTTYMGNTAYTGYDSNGGNDSNTGHGA
(SEQ ID NO: 48), welche für
die Aminosäuresequenz
Glu-Xaa1-Xaa2-Xaa3-Phe-Arg-Tyr-Cys-Xaa4-Gly-Xaa5-Cys-Xaa6 kodiert,
worin Xaa1 Glu oder Thr darstellt, Xaa2 Leu oder Val ist, Xaa3 Ile
oder Leu ist, Xaa4 Ser oder Ala ist, Xaa5 Ser oder Ala ist und Xaa6 Glu
oder Asp ist. (SEQ ID NO: 41).
-
Die
obigen Sequenzen können
als Sonden zum Screenen von Bibliotheken für Genomklone oder Primer zur
Amplifizierung von Genfragmenten aus Genom-DNA oder Bibliotheken
von Genomklonen oder von revers-transkribierter cDNA unter Verwendung
RNA-Templaten aus einer Vielzahl von Geweben verwendet werden. Genom-DNA
oder Bibliotheken von Genom-Klonen als Template verwendet werden,
weil die Neurturin-, Persephin- und GDNF-kodierenden Sequenzen für die reifen
Proteine nicht durch Introns unterbrochen sind.
-
Ein
entartetes Oligonucleotid kann als eine Mischung von Oligonucleotiden
synthetisiert werden, welche sämtliche
der möglichen
Nucleotidsequenzen enthält,
die für
die konservierte Aminosäuresequenz
kodieren. Um die Anzahl unterschiedlicher Oligonucleotide in einer
entarteten Mischung zu vermindern, kann ein Inosin oder eine Universalbase
(Loakes et al., Nucleic Acids Res. 22: 4039–43, 1994) in die Synthese
an Positionen eingefügt
werden, wo sämtliche
vier Nucleotide möglich
sind. Das Inosin oder die Universalbase bildet Basenpaare mit jedem
der vier normalen DNA-Basen, welche weniger stabilisierend sind
als AT- und GC-Basenpaare, welche allerdings ebenso weniger destabilisierend
sind als Fehlordnungen zwischen den normalen Basen (d. h. AG, AC,
TG, TC).
-
Um
Familienmitglieder zu isolieren, kann ein obiger Primer mit 32P unter Verwendung von T4-Polynucleotid-Kinase
endgelabelt werden und an Bibliotheken humaner Genomklone gemäß Standardverfahren
hybridisiert werden.
-
Ein
bevorzugtes Verfahren zur Isolierung von Familienmitglieds-Genen
wäre die
Verwendung verschiedener Kombinationen der obigen entarteten Primer
als Primer in der Polymerasekettenreaktion unter Verwendung von
Genom-DNA als ein Templat. Die verschiedenen Kombinationen von Primern
können
sequenzielle PCR-Reaktionen unter Verwendung von verschachtelten
Primern oder die Verwendung eines Vorwärts-Primers, gepaart mit einem
Oligo-dT-Primer, einschließen.
Zusätzlich
kann einer der entarteten Primer mit einem Vektorprimer verwendet
werden, ein einzelner Primer kann in einem invertierten PCR-Assay
verwendet werden, oder die PCR kann mit einem entarteten Primer
und einem randomisierten Primer durchgeführt werden. Als ein Beispiel,
welches den obigen Satz Primer verwendet, kann Primer 2 (SEQ ID
NO: 43) mit Primer 4 (SEQ ID NO: 45) in der PCR mit 1 μg Humangenom-DNA
und zyklierenden Parametern von 94°C für 30 Sekunden, 50°C für 30 Sekunden
und 72°C
für 60
Sekunden verwendet werden. Die obengenannten PCR-Bedingungen sind
nur beispielhaft, und der Fachmann wird leicht erkennen, dass ein
Bereich geeigneter Bedingungen und Primer-Kombinationen verwendet
oder optimiert werden können,
wie unterschiedliche Temperaturen und variierende Salzkonzentrationen
in dem Puffermedium und ähnliches.
Es ist bevorzugt, dass DMSO zu der PCR-Reaktion in einer finalen
Konzentration von 5% zugesetzt wird, da gefunden wurde, dass dieses
für die
Amplifizierung dieses Abschnitts des Neurturin-Gens notwendig ist.
Die PCR-Reaktion, wenn sie auf einem Agarose-Gel laufen gelassen
wird, sollte Produkte in dem Größenbereich
von 100–150
Basenpaaren enthalten, da eine Ein-Aminosäure-Spalte in die Neurturin-Sequenz
eingefügt
wird und eine Fünf-Aminosäure-Spalte in die Persephin-Sequenz
eingefügt
wird, wenn eine der beiden Sequenzen mit GDNF ausgerichtet/abgeglichen
wird, und folglich können
die Familienmitgliedsgene ebenso einen leicht variablen Abstand zwischen
den konservierten Sequenzen der Primer 2 und 4 enthalten. Die PCR-Produkte
in dem Bereich von 100 bis 150 Basenpaaren sollten mehrfach amplifizierte
Genprodukte enthalten, einschließlich GDNF, Neurturin und Persephin
sowie bisher unisolierte Familienmitglieder. Um die Sequenzen dieser
Produkte zu identifizieren, können
sie gelgereinigt und in das Bluescript-Plasmid (Stratagene) ligiert
werden und anschließend
in den XL1-Blue E. Coli-Wirtsstamm (Stratagene) transformiert werden.
Die Bakterienkolonien, welche einzelne Subklone enthalten, können für die Isolierung
herausgegriffen und auf Nitrocellulose-Filter in zwei Repliken platiert
werden. Jeder der Replikfilter kann mit einer Oligonucleotidsonde
nach entweder einzelner GDNF- oder einzelner Neurturin- oder einzelner Persephin-Sequenz
in dem amplifizierten Abschnitt gescreent werden. Subklone, welche
weder an GDNF noch an Neurturin oder Persephin hybridisieren, können sequenziert
werden und, sofern sie als die bisher unisolierten Familienmitglieder
kodierend gefunden werden, kann die Sequenz zur Isolierung der cDNA-Klone
voller Länge
und der Genomklone verwendet werden, wie es für Neurturin vorgenommen wurde
(Beispiel 5). Ein ähnliches
Verfahren wurde zur Isolierung neuer Genmitglieder (GDF-3 und GDF-9)
der TGF-β-Superfamilie
auf der Basis der Homologie zwischen den bisher identifizierten Genen
verwendet (McPherron, J. Biol. Chem. 268: 3444–3449, 1993).
-
Die
vorliegenden Erfinder glauben, dass der am meisten bevorzugte Weg
zur Isolierung der Familienmitgliedergene die Anwendung des obengenannten
PCR-Verfahrens als Screening-Verfahren zur Isolierung der einzelnen
Familienmitglieder-Genomklone
aus einer Bibliothek sein kann. Dieses liegt daran, weil nur ein Exon
für den
Kodierungsabschnitt sowohl von reifem Neurturin als auch von GDNF
existiert. Wenn beispielsweise die obengenannte PCR-Reaktion mit
den Primern 2 und 4 Produkte geeigneter Größe unter Verwendung von Humangenom-DNA
als Templat bildet, kann dieselbe Reaktion durchgeführt werden,
wobei als Templat Pools von Genomklonen in dem P1-Vektor gemäß im Stand
der Technik bekannten Verfahren verwendet werden, beispielsweise
jenes, das für
die Isolierung von Neurturin-Humangenomklonen verwendet wurde (Beispiel
5). Pools bzw. Datensammlungen, welche das Neurturin-Gen in dieser
Bibliothek enthalten, wurden früher
identifiziert, und Persephin und GDNF-enthaltende Pools können leicht
durch Screening mit GDNF-spezifischen Primern identifiziert werden.
Folglich werden Nicht-Neurturin-, Nicht-Persephin-, Nicht-GDNF-Pools, welche
ein Produkt der richtigen Größe bilden
unter Verwendung der entarteten Primer, leicht als die bisher unisolierten
Familienmitglieder erkannt werden. Die PCR-Produkte, welche aus
diesen Pools gebildet werden, können
direkt unter Verwendung automatischer Sequenzierer sequenziert werden,
und Genomklone können durch
weitere Unterteilung und Screenen der gepool ten Klone als ein von
Genom Systems, Inc. angebotener Standardservice isoliert werden.
-
Beispiel 12
-
Das
folgende Beispiel verdeutlicht die Isolierung und Identifizierung
von Persephin unter Verwendung der in Beispiel 11 beschriebenen
Verfahren und Primer.
-
Die
von den Erfindern hierin ausgearbeitete entartete bzw. degenerierte
PCR-Strategie wurde
nun erfolgreich zur Identifizierung eines dritten Faktors, Persephin,
verwendet, welches ungefähr
35 bis 50% identisch zu sowohl GDNF als auch Neurturin ist. Der
experimentelle Ansatz war der oben beschriebene und wurde detaillierter
wie folgt durchgeführt.
Primer, entsprechend der Aminosäuresequenz Val-Xaa1-Xaa2-Leu-Gly-Leu-Gly-Tyr, worin Xaa1 Ser
oder Thr ist und Xaa2 Glu oder Asp darstellt,
SEQ ID NO: 33) [M 1996; 5'-GTNWSNGANYTNGGNYTNGGNTA
(SEQ ID NO: 42)], und Phe-Arg-Tyr-Cys-Xaa1-Gly-Xaa2-Cys-Xaa3-Xaa4-Ala, worin Xaa1 Ala
oder Ser ist, Xaa2 Ala oder Ser ist, Xaa3 Glu oder Asp darstellt, und Xaa4 Ser oder Ala darstellt (SEQ ID NO: 37)
[M1999; 5'-GCNGMNTCRCANSHNCCNSHRCARTANCKRAA
(SEQ ID NO: 44)], wurden zur Amplifizierung eines 77 nt-Fragments
aus Rattengenom-DNA unter Verwendung von Klentaq-Enzym und Puffer
unter den folgenden Bedingungen verwendet: 94°C für 30 Sekunden, 44°C für 30 Sekunden;
72°C für 30 Sekunden
für 40
Zyklen. Das resultierende Produkt wurde in das Bluescript KS-Plasmid subkloniert
und sequenziert. Sämtliches
Nucleotid-Sequenzieren wurde unter Verwendung der Fluoreszenzfarbstoff-Terminatortechnologie
gemäß den Benutzeranweisungen
auf einem automatischen Sequenzierer von Applied Biosystems Modell
#373 (Applied Biosystems, Foster City, CA) durchgeführt. Die
Plasmid-DNA zum Sequenzieren wurde unter Verwendung des Wizard-Miniprep-Kits
(Promega Corp., Madison, WI) gemäß den Betriebsanleitungen
hergestellt.
-
Die
Sequenz eines der amplifizierten Produkte sagte Aminosäuresequenzdaten
innerhalb der PCR-Primer voraus, welche unterschiedlich von denen
von GDNF oder Neurturin waren, welche allerdings mehr als 20% Identität mit GDNF
und Neurturin aufwiesen, wohingegen die Sequenzen anderer, die wir
beobachtet haben, GDNF oder Neurturin entsprachen, wie es erwartet
wurde. Es wird angenommen, dass die neue Sequenz ein neues Mitglied
dieser Familie identifiziert, welches wir Persephin genannt haben.
-
Die
Sequenz dieses Fragments innerhalb der Primer war 5'-TGCCTCAGAGGAGAAGATTATC
(SEQ ID NO: 90). Diese kodiert das letzte Nucleotid des Tyr-Codons
und kodiert anschließend
die Aminosäuren: Ala-Ser-Glu-Glu-Lys-Ile-Ile
(SEQ ID NO: 91). Diese Sequenz wurde anschließend mit den Rattensequenzen von
GDNF und Neurturin ausgerichtet/abgeglichen. Diese Analyse bestätigte, dass
Persephin einzigartig war.
-
-
Um
eine zusätzliche
Persephinsequenz zu erhalten, wurden Primer, welche Abschnitte der
einzigartigen 22 nt des amplifizierten Fragments oben enthalten,
in der schnellen Amplifizierung von cDNA-Enden (RACE)-Technik (Frohman,
M. A. Methods in Enzymology 218: 340–356, 1993) unter Verwendung
des Marathon-RACE-Kits (CLONTECH, Palo Alto, CA) gemäß der Betriebsanleitung
verwendet, außer
dass die Synthese des ersten cDNA-Strangs bei 50°C unter Verwendung von Superscript
II-Reverse-Transkriptase
(Gibco-BRL) ausgeführt
wurde. Kurz gesagt wurde ein Doppelstrang-Adapter-Oligonucleotid
an die Enden der Doppelstrang-cDNA legiert, synthetisiert aus Rattenhirn-mRNA
am postnatalen Tag 1. Unter Verwendung von verschachtelten Vorwärts-Persephin-PCR-Primern
(10135; 5'-AGTCGGGGTTGGGGTATGCCTCA,
SEQ ID NO: 95 und M2026; 5'-TATGCCTCAGAGGAGAAGATTATCTT,
SEQ ID NO: 96) in Kombination mit Primern zu dem in dem Kit zugeführten ligierten
Adapter (AP1, AP2) wurden die 3'-Enden
der Persephin-cDNA durch zwei sukzessive PCR-Reaktionen amplifiziert
(Erstens: 10135 und AP1 unter Verwendung von 94°C für 30 Sekunden, 60°C für 15 Sekunden
und 68°C
für 2 Minuten
für 35
Zyklen; Zweitens: M2026 und AP2 unter Verwendung von 94°C für 30 Sekunden,
60°C für 15 Sekunden
und 68°C
für 2 Minuten
für 21
Zyklen). Ein ungefähr
350 nt-Fragment wurde aus dieser PCR-Reaktion erhalten, und dieses
Fragment wurde unter Verwendung des Primers M2026 direkt sequenziert.
Die Sequenz dieses 3'-RACE-Produkts
resultierte in einer partiellen Ratten-Persephin-cDNA-Sequenz mit
ungefähr
350 nt (SEQ ID NO: 97). Die vorausgesagte Aminosäuresequenz dieser cDNA wurde
mit der von GDNF und Neurturin verglichen, und es wurde befunden,
dass sie ungefähr 40%
homolog zu jedem dieser Proteine ist. Wichtigerweise waren die charakteristischen
Abstände
der Cystein-Reste in den Mitgliedern der TGF-β-Superfamilie anwesend. Darüber hinaus
war zusätzlich
zu dem Ähnlichkeitsbereich,
welcher durch die zur Isolierung von Persephin verwendeten degenerierten
Primer kodiert wird, ein weiterer Bereich hoher Homologie, welcher
von GDNF und Neurturin geteilt wird, allerdings den anderen Mitgliedern
der TGF-β-Superfamilie
abwesend ist, ebenso anwesend in Persephin.
-
-
(Aminosäurenummerierung
verwendet den ersten Cys-Rest als Aminosäure 1).
-
Mit
der Bestätigung,
dass Persephin in der Tat ein neues Mitglied der GDNF/Neurturin-Subfamilie
ist, isolierten wir murine Genomklone von Persephin, um zu sätzliche
Sequenzinformation zu erhalten. Die Primer (vorwärts, M2026; 5'-TATGCCTCAGAGGAGAAGATTATCTT, SEQ ID NO:
96 und rückwärts, M3028;
5'-TCATCAAGGAAGGTCACATCAGCATA,
SEQ ID NO: 101), welche der Ratten-cDNA-Sequenz entsprechen, wurden in einer
PCR-Reaktion verwendet (PCR-Parameter: 94°C für 30 Sekunden, 55°C für 15 Sekunden
und 72°C
für 30
Sekunden für
35 Zyklen), um ein 155 nt-Fragment aus Maus-Genom-DNA zu amplifizieren,
welches zu der Ratten-Persephin-cDNA-Sequenz homolog war. Diese
Primer wurden anschließend
verwendet, um murine Persephin-Genom-Klone aus einer Maus-129/Sv-Bibliothek
in einem P1-Bakteriophagen-Vektor zu erhalten (Library Screening
Service von Genome Systems, Inc., St. Louis, MO).
-
Restriktions-Fragmente
(3,4 kb Nco I und ein 3,3 kb Bam H1) dieses P1-Klons, welcher das
Persephin-Gen enthielt, wurden durch Hybridisierung mit einem 210
nt-Fragment identifiziert, welches durch PCR unter Verwendung von
Maus-Genom-DNA mit
Primern (vorwärts,
M2026; SEQ ID NO: 96 und rückwärts, M3159;
5'-CCACCACAGCCACAAGCTGCGGSTGAGAGCTG,
SEQ ID NO: 102) und den PCR-Parametern: 94°C für 30 Sekunden, 55°C für 15 Sekunden
und 72°C
für 30
Sekunden für
35 Zyklen, erhalten wurde. Die Nco I- und Bam H1-Fragmente wurden
sequenziert, und es wurde gefunden, dass sie einen Aminosäureabschnitt
kodieren, welcher dem entspricht, der in dem Ratten-Persephin-RACE-Produkt
vorlag, und welcher zu den reifen Abschnitten von sowohl Neurturin
als auch GDNF homolog ist (11).
-
Wenn
die Aminosäuresequenzen
von Murin-GDNF, Neurturin und Persephin unter Verwendung des ersten
Cysteins als Ausgangspunkt abgeglichen werden (was vorgenommen wird,
weil Änderungen
in den Spaltungsstellen zwischen den Familienmitgliedern eine Variabilität in den
Segmenten oberhalb des ersten Cysteins bilden), ist Persephin (91
Aminosäuren)
etwas kleiner als sowohl Neurturin (95 Aminosäuren) als auch GDNF (94 Aminosäuren). Die
Gesamtidentität
innerhalb dieses Bereichs beträgt
ungefähr
50% mit Neurturin und etwa 40% mit GDNF (12).
-
Ein
weiteres Nucleotid-Sequenzieren des murinen Persephin-Nco I-Fragments
ergab die Nucleotid-Sequenz des gesamten Murin-Persephin-Gens (SEQ
ID NO: 131; 17). Ein offener Leserahmen
erstreckt sich von der Sequenz, welche für ein Initiator-Methionin kodiert,
bis zu einem Stopkodon an den Positionen 244–246. Jedoch ist irgendwo in
dieser Sequenz eine scheinbare Anomalie, sodass die Sequenz, welche
die RXXR-Spaltungsstelle (Nucleotide an den Positionen 257–268) kodiert,
und die Sequenz, welche das reife Perspephin-Protein (Positionen
269–556)
kodiert, nicht mit diesem offenen Leserahmen co-linear sind. Anstelle
dessen kodiert ein zweiter Leserahmen die Spaltungsstelle und das
reife Persephin. Die zwei überzeugenden
Leserahmen sind in 17 gezeigt.
-
Ein
zusätzliches
Sequenzieren des Ratten-Persephins wurde ebenso durchgeführt. Ratten-Genom-Fragmente
wurden durch PCR unter Verwendung von Klentaq und Ratten-Genom-DNA
als ein Templat amplifiziert. Der Vorwärts-Primer #40266 (5'-AATCCCCAGGACAGGCAGGGAAT;
SEQ ID NO: 137), entsprechend einem Abschnitt oberhalb des Maus-Persephin-Gens,
und ein Rückwärts-Primer
M3156 (5'-CGGTACCCAGATCTTCAGCCACCACAGCCACAAGC,
SEQ ID NO: 138), entsprechend einem Abschnitt innerhalb der reifen
Ratten-Persephin-Sequenz, wurden mit den folgenden Parametern verwendet
(95°C für 15 Sekunden, 55°C für 15 Sekunden,
68°C für 45 Sekunden × 30 Zyklen).
Das amplifizierte Produkt wurde einer T4-Polynucleotid-Kinase unterzogen,
die Enden wurden mit E. Coli-DNA-Polymerase I (Klenow-Fragment) abgeschlossen
(gebluntet) und in BSKS-Plasmid kloniert.
-
Das
Nucleotid-Sequenzieren wurde durchgeführt, um die Sequenz des gesamten
Ratten-Persephin-Gens aufzufinden (SEQ ID NO: 134; 18). Ein offener Leserahmen wurde als von einer
Sequenz, welche für
ein Initiator-Methionin kodiert, bis zu einem Stop-Kodon an den
Positionen 244–246
erstreckend gefunden, wie es bei Murin-Persephin der Fall war. Wie
ebenso bei Murin-Persephin wurde eine auftretende Anomalie zwischen
der Sequenz, welche das Initiator-Methionin kodiert, und der die
Spaltungsstelle für
das reife Ratten-Persephin kodierenden gefunden, sodass zwei überzeugende
Leserahmen existieren, wie in 18 angegeben.
Unabhängig
von dieser Anomalie exprimieren Säugerzellen Persephin von entweder
der Murin- oder Ratten-Genom-Sequenz in voller Länge, wie nachstehend angegeben
ist.
-
Beispiel 13
-
Dieses
Beispiel verdeutlicht die Herstellung eines bakteriellen Expressionsvektors
für murines
Persephin und dessen Einführen
in E. Coli zur Exprimierung von rekombinatem reifen Persephin.
-
Das
Persephin-Polynucleotid, welches das reife Murin-Persephin-Protein
kodiert, das fünf
Aminosäuren
oberhalb des ersten Gerüst-Cys-Restes
beginnt (SEQ ID NO: 80) wurde in den pET-Expressionsvektor pET-30a
an den Nde I- und Bgl II-Stellen geklont. Dieses Persephin-Polynucleotid
wurde durch PCR unter Verwendung des Murin-Persephin-P1-Genom-Klons
als ein Templat gebildet. Ein Vorwärts-Primer M3157 (5'-GGACTATCATATGGCCCACCACCACCACCACCACCACCACCACGACGACGACGACAAGGCCTTGGCTGGTTCATGCCGA,
SEQ ID NO: 139), welcher eine Nde I-Stelle, acht Histidin-Reste
und eine Enterokinase-Stelle kodiert, und ein Rückwärts-Primer M3156 (5'-CGGTACCCAGATCTTCAGCCACCACAGCCACAAGC,
SEQ ID NO; 138), welcher der Sequenz entspricht, welche die letzten
drei Aminosäurereste
der reifen Persephinsequenz, das Stopkodon und eine Bgl II-Stelle
kodiert, wurden verwendet. Die PCR-Reaktionsbedingungen betrugen
95°C für 15 Sekunden,
55°C für 15 Sekunden,
68°C für 60 Sekunden × 25 Zyklen. Dieses
PCR-Produkt wurde an der EcoRV-Stelle des BSKS-Plasmids subkloniert
und sequenziert, um zu verifizieren, dass es keine Mutationen aufwies.
Die Persephin-Sequenz wurde anschließend aus diesem Vektor ausgeschnitten
unter Verwendung von Nde I und Bgl II und in die Nde I-(5') und Bgl II-(3')-Stellen des bakteriellen
Expressionsvektors pET-30a (Novalgen, Madison, WI) kloniert. Dieser
Expressionsfaktor würde
daher die reife Form des Persephin-Proteins bilden, welches einen
Amino-terminalen Marker aufweist, bestehend aus acht Histidin-Resten,
gefolgt direkt von einer Enterokinase-Stelle.
-
Das
Plasmid wurde in den E. Coli-Stamm BL21 (DE3) eingefügt. Um Persephin
zu bilden, wurden dieses Plasmid enthaltende Bakterien 16 Stunden
lang gezüchtet,
geerntet und unter Verwendung von 6 M Guanidin-HCl, 0,1 M NaH2PO4, 0,01 M Tris
bei pH 8,0 lysiert, und rekombinantes Persephin-Protein wurde aus
diesen Lysaten via Chromatographie über einem Ni-NTA-Harz (Qiagen)
gereinigt. Das Protein wurde unter Verwendung von drei Säulenvolumina
Puffer E, enthaltend 8 M Harnstoff, 0,1 M NaH2PO4, 0,01 M Tris, bei pH 4,5 eluiert. Das Persephin
wurde anschließend
durch Dialyse in einem Renaturierungspuffer, bestehend aus 0,1 M
NaH2PO4, 0,01 M
Tris bei pH 8,3, 0,15 M NaCl, 3 mM Cystein, 0,02% Tween-20, 10%
Glycerin und enthaltend abnehmende Konzentrationen an Harnstoff,
beginnend mit 4 M für
16 Stunden, gefolgt von 2 M für
16 Stunden, 1 M für
72 Stunden und 0,5 M für
16 Stunden, renaturiert. Die Persephinkonzentration wurde anschließend unter
Verwendung eines Dot Metric-Assays (Geno Technology, St. Louis,
MO) bestimmt und bei 4°C
gelagert.
-
Dieses
bakteriell gebildete rekombinante Persephin wurde als ein Immunogen
in Hasen zur Bildung von Antikörpern
gegenüber
reifem Persephin verwendet. Sämtliche
der immunogenen Injektionen und Blutentnahmen wurden bei Cal Tag
Inc. (Healdsburg, CA) durchgeführt.
Es zeigt sich, dass das Anti-Persephin-Antiserum spezifisch Persephin
erkennt, allerdings nicht Neurturin oder GDNF, unter Verwendung
der Protein-Blot-Analyse. Dieses Persephin-spezifische Antiserum
wurde anschließend
zur Detektion von Persephin in Lysaten, welche aus transfizierten
COS-Zellen gebildet
wurden, verwendet.
-
Beispiel 14
-
Dieses
Beispiel verdeutlicht die Herstellung von Säuger-Expressions-Vektoren,
welche Murin- oder Ratten-Persephin-Gene enthalten, sowie deren
Einfügen
in Säugerzelllinien
zur Herstellung von reifem Persephin. Um das Murin-Plasmid zu bilden,
wurde ein P1-Klon, enthaltend das Murin-Persephin-Gen, als ein Templat
in einem PCR-Assay verwendet. Primer wurden derartig entworfen,
dass das resultierende Polynucleotid das Persephin-Gen enthält, welches
sich von dem Initiator-Methionin-Kodon
zu dem Stoppkodon 3' zu
der reifen Persephin-Kodierungs-Sequenz (SEQ ID NO: 131) erstreckt.
Die PCR-Reaktion verwendete einen Vorwärts-Primer M3175 (5'-TGCTGTCACCATGGCTGCAGGAAGACTTCGGA, SEQ
ID NO: 140) und Rückwärts-Primer
M3156 (5'-CGGTACCCAGATCTTCAGCCACCACAGCCACAAGC,
SEQ ID NO: 138). Um das analoge Ratten-Plasmid zu bilden, wurde
Ratten-Genom-DNA als ein Templat in einem PCR-Assay verwendet. Die
PCR-Reaktion verwendete einen Vorwärts-Primer M3175 (5'-TGCTGTCACCATGGCTGCAGGAAGACTTCGGA, SEQ
ID NO: 140) und Rückwärts-Primer
M3156 (5'-CGGTACCCAGATCTTCAGCCACCACAGCCACAAGC,
SEQ ID NO: 138). Beide PCR-Reaktionen wurden unter Verwendung von
Klentaq und den folgenden Parametern durchgeführt: 95°C für 15 Sekunden, 55°C für 15 Sekunden,
68°C für 45 Sekunden × 25 Zyklen.
Die amplifizierten Produkte wurden einer T4-Polynucleotid-Kinase
unterzogen, die Enden wurden mit E. Coli-DNA-Polymerase I (Klenow-Fragment)
geblunted und in das BSKS-Plasmid kloniert. Ein Nucleotid-Sequenzieren
wurde durchgeführt,
um zu verifizieren, dass der korrekte Klon erhalten wurde. Die Ratten- und
Murin-Persephin-Polynucleotide wurden unter Verwendung von Sma I
und Hind III ausgeschnitten, und jedes wurde in eine Asp718- (gebluntet)
und Hind-III-Stelle des Säugerexpressionsvektors
pCB6 kloniert.
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COS-Affenzellen
wurde mit entweder den Ratten- oder Murin-Persephin-Expressionsvektoren
(16 μg pro
5 × 105 Zellen) oder dem nicht rekombinanten Vektor
(pCB6) selbst transfiziert, wobei das Calciumphosphat-Ausfällungsverfahren
(Chen und Okayama, Mol. Cell. Biol. 7: 2745–2752, 1987) verwendet wurde.
48 Stunden später
wurden die Zellen in IP-Puffer, enthaltend 50 mM Tris bei pH 7,5,
300 mM NaCl, 1% Triton X-100, 1% Deoxycholat, 10 mM EDTA, 0,1% SDS,
5 μg/ml
Leupeptin, 7 μg/ml
Pepstatin und 250 μm
PMSF, lysiert. Die Proben wurden auf ein 15%-iges SDS-Polyacrylamid-Gel
geladen, und die Proteine wurden durch Elektrophorese aufgetrennt.
Die Proteine wurden anschließend
in Nitrocellulose durch Elektroblotting transferiert. Diese Nitrocellulose-Membran
wurde mit Anti-Persephin-Antikörpern
inkubiert, um die Anwesenheit von Persephin in den Lysaten zu detektieren.
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Wie
in 19 gezeigt ist, enthalten Lysate aus Zellen, welche
mit entweder dem Ratten- oder Murin-Persephin-Expressionsvektor
transfiziert wurden, allerdings nicht die Lysate aus mit pCB6 transfizierten Zellen,
hohe Mengen an Persephin. Die Größe des detektierten
Persephins betrug ungefähr
14 kD, was mit der für
das prozessierte, d. h. die reife Form von Persephin vorausgesagte
Größe, konsistent
ist. Dieses zeigt, dass sowohl die Murin- als auch Ratten-Persephin-Gene
zur Führung
der Synthese eines angemessen prozessierten Persephin-Moleküls in der
Lage sind.
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Beispiel 15
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Das
folgende Beispiel verdeutlicht die Verfahren, welche zur Isolierung
und Identifizierung von menschlichem Persephin verwendet werden
können.
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Die
Identifizierung von Murin- und Ratten-Persephin-Sequenzen erlaubt
uns nun die Identifizierung und Isolierung des menschlichen Persephin-Gens.
Aufgrund des hohen Erhalts bzw. einer hohen Konservierung zwischen
Human- und Nager-GDNF
(ungefähr
95% Identität)
und zwischen Human- und Nager-Neurturin (ungefähr 90% Identität) wird
angenommen, dass eine ähnlich
enge Verwandtschaft (d. h. größer als
85% Identität)
zwischen Nager- und Human-Persephin vorliegt.
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Unterschiedliche
Strategien können
verwendet werden, um das Human-Persephin-Gen zu erhalten. In einer
bevorzugten Strategie werden Human-Genom- und cDNA-Bibliotheken
durch Hybridisierung an die Murin- und/oder Ratten-Persephin-Sequenzen gescreent,
welche hierin identifiziert wurden (SEQ ID NOS: 79–83), oder
Teile dieser Sequenzen. Diese DNA-Sequenzen oder Sonden werden wie
oben beschriebenen beispielsweise mit 32P-dCTP unter Verwendung
entweder von Random Priming oder Polynucleotid-Kinase gelabelt.
Die Hybridisierungsbedingungen sind wie oben beschrieben, und unterschiedlich
stringente Hybridisierungsbedingungen werden verwendet. Die Striktheit
der Hybridisierung wird durch eine Vielzahl von Faktoren während der
Hybridisierung und während
des Waschverfahrens bestimmt, einschließlich der Temperatur, der Ionenstärke, der
Länge der
Zeit und Konzentration an Formamid. Diese Faktoren sind beispielsweise
in Sambrook et al. supra, dargestellt.
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In
einer alternativen bevorzugten Strategie werden Primer, welche den
Abschnitten der Ratten- oder der Murin-Persephin-Nucleotid-Sequenz
(oder Derivaten davon) entsprechen, in einer PCR-Reaktion unter Verwendung
entweder von Human-Genom-DNA
oder cDNA, revers transkribiert aus RNA, isoliert aus Humangewebe,
eingesetzt. Als ein Beispiel können
der Vorwärts-Primer
M2026 (SEQ ID NO: 96) und Rückwärts-Primer
M3028 (SEQ ID NO: 101) in einer PCR-Reaktion unter Verwendung verschiedener
Bedingungen, wie sie oben beschrieben wurden, und von DNA-Templaten zur Amplifizierung
eines Human-Persephin-Fragments verwendet werden. Primer, welche
solch ein Fragment amplifizieren, wie es durch Nucleotid-Sequenzierung des
Fragments bestätigt
wird, werden anschließend
zum Erhalt von Human-Persephin-Klonen
verwendet. Die Klone werden mittels deren Bildung desselben amplifizierten
Fragments nach der PCR mit den ausgewählten Primern in einer Human-Genom-Bibliothek
in einem P1-Bakteriophagen-Vektor identifiziert (Library Screening Service
von Genome Systems, Inc., St. Louis, MO).
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Nach
dem Erhalt von positiven Klonen durch eines der oben beschriebenen
Verfahren werden diese Human-Persephin-Klone isoliert, und Fragmente
werden in Bluescript KS-Plasmide subkloniert und sequenziert. Das
Nucleotid-Sequenzieren wird unter Verwendung der Fluoreszenz-Farbstoff-Terminator-Technologie auf
einem automatischen Sequenzierer von Applied Biosystems, Model #373
(Applied Biosys tems, Foster City, CA), gemäß den Herstellerangaben durchgeführt. Plasmid-DNA
zur Sequenzierung wird unter Verwendung des Wizard Miniprep Kits
(Promega Corp., Madison, WI) gemäß den Herstellerangaben
hergestellt. Die Sequenzen dieser Humanfragmente, welche zu den
Ratten- und Murin-Persephin-Sequenzen ortholog sind, werden anschließend identifiziert,
und die Nucleotidsequenz des menschlichen Persephins wird aus den
Sequenzen dieser Fragmente in voller Länge festgelegt.
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Beispiel 16
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sDieses
Beispiel verdeutlicht die Herstellung von Chimären- oder Hybrid-Polypeptid-Molekülen, welche
von Persephin abgeleitete Abschnitte (PSP) und von Neurturin abgeleitete
Abschnitte (NTN) enthalten.
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Als
eng verwandte Mitglieder der TGF-β-Familie
wird vorausgesagt, dass sowohl Persephin als auch Neurturin eine äußerst ähnliche
Gesamtstruktur aufweisen, auch wenn Neurturin das Überleben
von sympathischen Neuronen fördert,
während
das eng verwandte Persephin dieses nicht tut. Zwei Chimären wurden durch
im Wesentlichen Ersetzen der Abschnitte von Persephin durch Neurturin
hergestellt, wobei der Kreuzpunkt zwischen den zwei benachbarten
hochbewahrten dritten und vierten Cystein-Resten lag. Die erste
Chimäre,
genannt PSP/NTN (SEQ ID NO: 141, 20),
enthält
die ersten 63 Reste des reifen Murin-Persephins, kombiniert mit
den Resten 68 bis 100 des reifen Murin-Neurturins (unter Verwendung
von E. Coli-bevorzugten Kodons). Um dieses Molekül zu bilden, wurden zwei PCR-Reaktionen
durchgeführt:
1) unter Verwendung des Vorwärts-Primers
M2012 (5'-TAATACGACTCACTATAGGGGAA,
SEQ ID NO: 142) und des Rückwärts-Primers
M2188 (5'-TCGTCTTCGTAAGCAGTCGGACGGCAGCAGGGTCGGCAATGGGCTCGAC,
SEQ ID NO: 143) und dem pET30a-Murin-Persephin-Plasmid als Templat
(siehe Beispiel 13); und 2) unter Verwendung des Vorwärts-Primers
M2190 (5'-TGCTGCCGTCCGACTGCTTACGAAGACGA,
SEQ ID NO: 144) und des Rückwärts-Primers
2186 (5'-GTTATGCTAGTTATTGCTCAGCGGT,
SEQ ID NO: 145) und dem pET30a-Murin-(E. Coli-bevorzugte Kodons)Neurturin-Plasmid
als Templat (siehe Beispiel 6). Beide PCR-Reaktionen wurden unter
Verwendung der folgenden Parameter durchgeführt: 94°C für 30 Sekunden, 55°C für 30 Sekunden,
72°C für 30 Sekunden × 25 Zyklen.
Die Produkte dieser zwei PCR-Reaktionen wurden gelgereinigt, zusammen
vermischt, und eine PCR-Reaktion wurde unter den folgenden Bedingungen
durchgeführt:
94°C für 30 Sekunden, 60°C für 20 Minuten,
68°C für 5 Minuten.
Nach 8 Zyklen wurde ein Aliquot dieser Reaktion als Templat in einer dritten
PCR-Reaktion unter
Verwendung des Vorwärts-Primers
M2012 und des Rückwärts-Primers
M2186 unter den folgenden Bedingungen verwendet: 94°C für 30 Sekunden,
55°C für 30 Sekunden,
72°C für 30 Sekunden × 25 Zyklen.
Das resultierende Produkt wurde einer T4-Polynucleotid-Kinase unterzogen,
die Enden wurden mit E. Coli-DNA-Polymerase I (Klenow-Fragment)
geblunted und in BSKS-Plasmid kloniert. Ein Nucleotid-Sequenzieren
wurde durchgeführt,
um zu verifizieren, dass der korrekte Klon erhalten wurde. Das PSP/NTN-Fragment
wurde unter Verwendung von Nde I und Bam H1 ausgeschnitten und in
die korrespondierenden Stellen des Bakterien-Expressionsvektors
pET30a kloniert.
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Das
zweite Chimäre,
genannt NTN/PSP (SEQ ID NO: 146, 20),
kodiert das entgegengesetzte Molekül. Es enthält die ersten 67 Reste des
reifen Murin-Neurturins (unter Verwendung von E. Coli-bevorzugten Kodons),
kombiniert mit den Resten 64 bis 96 von reifem Murin-Persephin.
Um dieses Molekül
herzustellen, wurden die folgenden PCR-Reaktionen durchgeführt: 1)
unter Verwendung des Vorwärts-Primers
M2012 und des Rückwärts-Primers
M2183 (5'-CACTCAGCATAGCTGGTGGGCTGGCAGCACGGGTGAGCACGAGCACGTT,
SEQ ID NO: 147) und des pET30a-Murin-(E. Coli-bevorzugte Kodons)Neurturin-Plasmids
als Templat; und 2) unter Verwendung des Vorwärts-Primers M2187 (5'-TGCTGCCAGCCCACCAGCTATGCTG, SEQ ID NO:
148) und des Rückwärts-Primers
M2186 (5'-GTTATGCTAGTTATTGCTCAGCGGT,
SEQ ID NO: 145) und des pET30a-Murin-Persephin-Plasmids
als Templat. Beide PCR-Reaktionen wurden unter Verwendung der folgenden
Parameter durchgeführt:
94°C für 30 Sekunden,
55°C für 30 Sekunden,
72°C für 30 Sekunden × 25 Zyklen.
Die Produkte dieser zwei PCR-Reaktionen wurden zum Aufbau des finalen NTN/PSP-pET30a-Plasmids,
wie oben im Detail für
PSP/NTN beschrieben, verwendet, außer dass Bgl II anstelle von
Bam H1 verwendet wurde. Diese chimären Proteine wurden in E. Coli
hergestellt und durch Ni-NTA-Chromatographie gereinigt, wie es oben
beschrieben wurde (Beispiel 13).
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Die
gereinigten Proteine wurden hinsichtlich ihrer Fähigkeit untersucht, dass Überleben
in dem SCG-Assay sympathischer Neuronen zu fördern. Das NTN/PSP-Protein förderte nicht
das Überleben,
wohingegen das PSP/NTN-Protein das Überleben von symphatischen
Neuronen ähnlich
dem, welches für
Neurturin selbst beobachtet wurde, förderte. Diese Ergebnisse zeigen,
dass Neurturin-Reste, welche unterhalb der zwei benachbarten hochkonservierten
Cystein-Reste liegen, für
die Wirksamkeit in der Förderung
des Überlebens in
SCG-sympathischen Neuronen kritisch sind. Im Gegensatz dazu sind
die entsprechenden Reste von Persephin nicht ausreichend zur Förderung
des Überlebens
in sympathischen Neuronen.
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Beispiel 17
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Dieses
Beispiel verdeutlicht die neuronale überlebensfördernde Wirkung von Persephin
in Mittelhirnzellen.
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Das
Profil der überlebensfördernden
Wirkung von Persephin unterscheidet sich von dem von Neurturin und
GDNF. Im Gegensatz zur durch Neurturin und GDNF in sympathischen
und Sensorneuronen gebildeten überlebensfördernden
Wirkung zeig te Persephin keine überlebensfördernde
Wirkung in diesen Geweben. Wir haben weiterhin die neuronale überlebensfördernde
Wirkung von Persephin in Mittelhirnzellen untersucht.
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Getimed-schwangere
Sprague-Dawley-Ratten wurden von Harlan Sprague-Dawley gekauft.
Das Mittelhirn wurde den Ratten entnommen und maß 1,2 bis 1,4 cm in der Länge, wobei
als Zeit der embryonale Tag 14 datiert wurde. Die Schädeldecke
wurde entfernt, und das gesamte Mittelhirn wurde in kalte L15 gegeben. Das
gepoolte Mittelhirngewebe wurde in einem serumfreien Medium, bestehend
aus DME/Hams F12 (#11330-032, Life Technologies), 1 mg/ml BSA, Fraktion
V (A-6793, Sigma Chemical Co.,), 5 μM Insulin (I-5500, Sigma), 10
nM Progesteron (P0130, Sigma), 100 μM Putrescin, (p7505, Sigma),
30 nM Selen (SO7150, Pflatz & Bauer),
10 ng/ml Ratten-Transferrin (012-000-050, Jackson Chrompure), 100
U/M1 Penizillin und 100 U/ml Streptomycin, resuspendiert. Die gepoolten
Mittelhirngewebe wurden ungefähr
80 mal unter Verwendung einer Pipette mit gebogener Spitze (Bent-Tip)
trituriert, und die Zellen wurden auf eine 24-Well-Platte (CoStar)
in einer Dichte von 15.000 Zellen in einem 100 μl Tropfen platiert. Diese Platten
wurden mit 125 ng/ml Poly-d-Lysin (p-7280, Sigma) und 25 ng/ml Laminin
(#40232, Collaborative Biomedical Products) beschichtet. Diese dissoziierten
bzw. getrennten Zellen ließ man
2 Stunden bei 37°C
in 5% CO2 anhaften und fütterte sie anschließend mit
weiteren 500 μl
des obengenannten serumfreien Mediums mit oder ohne ungefähr 100 ng/ml
rekombinantes Persephin. Diese Zellen wurden nach 3 Tagen Kultivierung
fotografiert.
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Die
Inspizierung der Zellen über
den Verlauf von 3 Tagen der Kultivierung zeigte eine graduelle Abnahme
der Zellanzahl. In der Abwesenheit jeglichen Wachstumsfaktors waren
annähernd
alle Zellen tot (21A). In Anwesenheit von Persephin
war ein starker Anstieg des Überlebens
von Mittelhirn-Neuronalzellen ersichtlicht (21B).
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Beispiel 18
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Dieses
Beispiel verdeutlicht die Expression von Persephin in verschiedenen
Geweben.
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Eine
Studie zur Persephin-Expression wurde in erwachsenen Mausgeweben
unter Verwendung von semiquantitativer RT/PCR (siehe Beispiel 9)
durchgeführt.
Poly-A-RNA wurde
aus dem Hirn, dem Kleinhirn, der Niere, der Lunge, dem Herz, den
Eierstöcken,
dem Ischiasnerv, den Rückenwirbelganglien,
dem Blut und der Milz isoliert. Diese wurde anschließend unter
Bildung von cDNA revers transkribiert (siehe Kotzbauer et al., Nature
384: 467–470,
1996). Die verwendeten PCR-Primer waren wie folgt: Vorwärts-Primer:
5'-CCTCGGAGGAGAAGGTCATCTTC
(SEQ ID NO: 149) und Rückwärts-Primer:
5'-TCATCAAGGAAGGTCACATCAGCATA
(SEQ ID NO: 101). Die PCR wurde 26 Zyklen lang mit einer Anneal-Temperatur
von 60°C
durchgeführt. Um
die Anwesenheit von Genom-DNA zu regulieren bzw. kontrollieren,
wurden RNA-Proben,
welche nicht revers transkribiert wurden, für die PCR verwendet (beispielsweise
wird die in 22 gezeigte Gewebekontrolle "Kidney no RT" bezeichnet). Es
wurde gefunden, dass sämtliche
der Proben ohne Genom-DNA-Kontamination vorlagen.
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Wie
in 22 gezeigt ist, wurde ein Band der richtigen Größe (160
bp) in der Nierenprobe entdeckt. Bei höheren Zyklenanzahlen wurde
ebenso ein Persephinband in dem Gehirn beobachtet. Folglich unterscheidet
sich die Verteilung der Expression von Persephin in verschiedenen
Mausgeweben von denen von Neurturin in der Ratte (Beispiel 8).
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Hinterlegung
des Stamms. Der folgende Stamm wird unter dem Budapester Abkommen
bei der American Type Culture Collection, 12301 Parklawn Drive,
Rockville, MD hinterlegt. Das angegebene Aktenzeichen wurde nach
erfolgreichem Lebensfähigkeitstest
zugeordnet, und die erforderlichen Gebühren wurden bezahlt. Sollte
eine Kultur nicht überlebensfähig werden
oder unwiderruflich zerstört
werden oder, im Fall von Plasmid-enthaltenden Stämmen, bei Verlust des Plasmids,
wird sie durch eine lebensfähige
Kultur ersetzt werden.
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