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Diese
Erfindung betrifft das Gebiet der Cytokinrezeptoren, ihre Antikörper und
ihre Verwendung als Diagnostika und Therapeutika.
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HINTERGRUND
DER ERFINDUNG
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Cytokine
sind biologische Moleküle,
die Entzündungs-
und mit dem Immunsystem verbundene Effektorzellen beeinflussen.
Die Entzündungs-Cytokine
oder "Chemokine" weisen zahlreiche
verschiedene biologische Eigenschaften auf, einschließlich selektiver
Leukozyten-Chemotaxis und -Aktivierung. Diese Chemokine bilden eine
Superfamilie, die in der Literatur entweder als die PF4-Superfamilie
oder die Interkrine bezeichnet wird und die in zwei Klassen unterteilt
wurde, darauf basierend, ob die ersten zwei konservierten Cysteinreste durch
eine dazwischen liegende Aminosäure
getrennt sind (C-X-C, oder α)
oder ob sie benachbart sind (C-C, oder β). Die zugehörigen Chemokine der C-X-C-Klasse
umfassen beispielsweise Interleukin-8 (IL-8), Melanozyten-Wachstumsstimulationsfaktor
(MGSA) und Plättchenfaktor
4 (PF4), während
die C-C-Klasse RANTES (Reguliert bei Aktivierung, Normal T-Exprimiert
und Sekretiert) und Monozyten-Chemotaxis-Peptid-1 (MCP-1) umfasst.
Die C-X-C-Klasse übt
entzündungsfördernde
Aktivität
hauptsächlich
durch ihre Wirkung auf neutrophile Organismen aus, während die
C-C-Klasse anscheinend chemische Monozyten-Attraktanten umfasst.
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Besonderes
Augenmerk wurde bisher auf Rezeptor/Liganden-Wechselwirkungen in
dieser Superfamilie gelegt, wobei mehr Daten für C-X-C- als für C-C-Chemokinbindung verfügbar sind.
Es wurde erkannt, dass Chemokinrezeptor/Liganden-Wechselwirkungen
auf Target-Entzündungszellen
streng geregelt zu sein scheinen. Beispielsweise wurde keine Kreuz-Konkurrenz
um Bindungsstellen an Monozyten oder Neutrophilen zwischen Mitgliedern
der C-X-C- oder C-C-Klassen beobachtet (E. J. Leonard et al., Immunol.
Today 11, 97–101 (1990);
A. K. Samanta et al., J. Exp. Med. 169, 1185–1189 (1989); T. Yoshimura
et al., J. Immunol. 145, 292–297
(1990)), was mit den differenziellen Chemoattraktans-Wirkungen auf
diese zwei Zelltypen übereinstimmt.
Daten zu Direkt-Bindungen für
die C-C-Chemokine sind überraschend
rar. Für
menschliches MCP-1 wurde berichtet, dass es sich an Monozy ten mit
einer Affinität
von etwa 2 nM bindet, während
an Neutrophilen keine Stellen nachweisbar sind (A. J. Valente et
al., Biochem. Biophys. Res. Commun. 176, 309–314 (1991); T. Yoshimura et
al., J. Immunol. 145, 292–297
(1990)). Ein einziger Bericht zeigt Bindung von menschlichem Act-2,
einer menschlichen MIP-1β-
(HuMIP-1β-)Variante,
an zwischen 7.000 und 45.000 Stellen an PBMC mit einer Affinität von zwischen
7,8 und 12 nM (M. Napolitano et al., J. Exp. Med. 172, 285–289 (1990)).
Kwon und Mitarbeiter charakterisierten die Bindung von Maus-MIP-1α an eine
Maus-T-Zelle und
eine Makrophagen-Zelllinie und konnten eine Kd von
1,5 bzw. 0,9 nM feststellen (K. O. Oh et al., J. Immunol. 147, 2978–2983 (1991)).
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Die
meisten der molekularen Details bezüglich Leukozytenmotilität konnten
noch nicht aufgeklärt
werden. Erst jüngst
jedoch wurden unter Verwendung von molekularer Verfahren die Rezeptoren
für das
Anaphylatoxin C5a (N. P. Gerard et al., Nature 349, 614–617 (1991)),
das bakterielle formylierte Tripeptid fMLP (F. Boulay et al., Biochemistry
29, 11123–11133
(1990)) und das C-X-C-Chemokin IL-8 (W. E. Holmes et al., Science
253, 1278–1280
(1991); P. M. Murphy et al., Science 253, 1280–1283 (1991)) kloniert. Alle
diese Rezeptoren weisen Aminosäuresequenzen
auf, von denen vorhergesagt wird, dass sie konform zu einer Architektur sind,
die sieben-Transmembran-umspannende
Segmente enthält,
die durch eine Reihe von intra- und extrazellulären Schleifen verbunden sind.
Die primären
Sequenzen dieser Rezeptoren zeigten Domänen auf, die in Rezeptoren
konserviert waren, die mit Zellmotilität assoziiert sind, jedoch nicht
in anderen sieben-Transmembran-umspannenden Rezeptoren.
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Demnach
ist ein Ziel der Erfindung, isolierten C-C-Chemokinrezeptor (C-C
CKR-1) zur Verwendung als ein Therapeutikum oder Diagnostikum bereitzustellen.
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Ein
anderes Ziel der Erfindung ist, Varianten von C-C CKR-1 zur Verwendung
als Antagonisten oder Agonisten herzustellen.
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Ein
weiteres Ziel der Erfindung ist, Antikörper gegen C-C CKR-1 zur Verwendung
als Diagnostika oder Therapeutika herzustellen.
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Ein
weiteres Ziel der Erfindung ist, ein Verfahren zur Identifikation
neuer Chemokinrezeptoren bereitzustellen.
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ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
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Ein
Aspekt der Erfindung ist die Isolierung des neuen Chemokinrezeptors
C-C CKR-1.
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In
einem anderen Aspekt stellt die Erfindung eine Zusammensetzung,
die C-C CKR-1 umfasst,
bereit, die frei von verunreinigenden Polypeptiden der Tierspezies
ist, die die Quelle des C-C CKR-1 darstellt.
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In
einem anderen Aspekt der Erfindung wird C-C CKR-1, oder Fragmente
davon (die auch mittels chemischer Verfahren synthetisiert werden
können),
(durch rekombinante Expression oder kovalente In-vitro-Verfahren)
an ein immunogenes Polypeptid fusioniert, und dieses Fusionspolypeptid
wiederum wird verwendet, um ein Tier zu immunisieren, sodass es
Antikörper
gegen ein C-C-CKR-1-Epitop entwickelt. Anti-C-C-CKR-1-Antikörper werden aus dem Serum immunisierter
Tiere gewonnen. Alternativ dazu werden monoklonale Antikörper aus
Zellen des immunisierten Tieres auf herkömmliche Weise hergestellt.
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Ein
weiterer Aspekt der Erfindung ist die Verwendung von Anti-C-C-CKR-1-Antikörpern zur
Diagnose (in vitro oder in vivo) oder (sofern an eine unlösliche Matrix
immobilisiert) zur Reinigung von Chemokinrezeptoren, die sich daran
binden.
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Ein
anderer Aspekt der Erfindung ist die Derivatisierung von C-C CKR-1
in vitro, um immobilisierten C-C CKR-1 und markierten C-C CKR-1
herzustellen, insbesondere für
Zwecke der Diagnose von C-C CKR-1 oder seiner Antikörper, oder
für Affinitätsreinigung
von C-C-CKR-1-Antikörpern
selbst.
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Ein
weiterer Aspekt der Erfindung ist die Formulierung von C-C CKR-1,
seiner Derivate oder seiner Antikörper zu physiologisch annehmbaren
Vehikeln, insbesondere zur therapeutischen Verwendung. Solche Vehikel
umfassen Retard-Formulierungen von C-C CKR-1.
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In
wiederum anderen Aspekten stellt die Erfindung ein isoliertes, markiertes
oder nicht markiertes Nucleinsäuremolekül bereit,
das für
C-C CKR-1 kodiert, und eine Nucleinsäuresequenz, die komplementär zu einer
für C-C
CKR-1 kodierenden Nucleinsäuresequenz
ist oder unter definierten Bedingungen an diese hybridisiert.
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Darüber hinaus
stellt die Erfindung einen replizierbaren Vektor, der das für C-C CKR-1 kodierende Nucleinsäuremolekül umfasst,
operabel an Kontrollsequenzen gebunden, die von einem durch den
Vektor transformierten Wirt erkannt werden; Wirtszellen, die mit
dem Vektor transformiert sind; und ein Verfahren zur Verwendung
eines für
C-C CKR-1 kodierenden Nucleinsäuremoleküls zur Bewirkung
der Produktion von C-C CKR-1, umfassend das Exprimieren des Nucleinsäuremoleküls in einer
Kultur der transformierten Wirtszellen und die Gewinnung von C-C
CKR-1 aus der Wirtszellenkultur, bereit. Die Nucleinsäuresequenz
ist auch in Hybridisierungstests für C-C-CKR-1-Nucleinsäure nützlich.
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Ein
anderer Aspekt der Erfindung sind Substitutions-, Deletions- oder
Insertions-Varianten
von C-C-CKR-1-Aminosäuren
und/oder Glykosylresten, einschließlich Varianten mit nicht-nativer
Glykosylierung. Diese Varianten werden durch In-vitro- oder Rekombinationsverfahren
hergestellt. Sequenzvarianten werden gegebenenfalls auf Immun-Kreuzreaktivität mit C-C
CKR-1 und auf C-C-CKR-1-Antagonisten- oder -Agonisten-Aktivität gescreent.
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Ein
anderer Aspekt der Erfindung ist ein Verfahren zur Identifikation
neuer C-C-Chemokinrezeptoren, wie
es in den beiliegenden Ansprüchen
definiert ist.
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Ein
weiterer Aspekt der Erfindung ist ein Verfahren zur Bestimmung der
biologischen Aktivität
einer C-C-Chemokinvariante auf C-C CKR-1 durch Transformieren einer Wirtszelle
mit für
C-C CKR-1 kodierender DNA, Kultivieren der Wirtszelle, sodass sie
den Rezeptor an ihrer Oberfläche
exprimiert, Ernten der Zellen, Kontaktieren der Zellen mit einer
C-C-Chemokinvariante und Bestimmen der biologischen Aktivität der Variante
auf den Rezeptor.
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Die
Erfindung kann verwendet werden, um transgene Tiere, die C-C CKR-1
aus einer anderen Spezies umfassen, Tiere, in denen C-C CKR-1 in
einem Gewebe exprimiert wird, in dem er normalerweise nicht gefunden
wird, oder Tiere, in denen C-C CKR-1, beispielsweise durch Genunterbrechung,
inaktiviert ist, bereitzustellen.
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KURZBESCHREIBUNG
DER ZEICHNUNGEN
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1 (Seq.-ID Nr. 1–7) beschreibt die vorhergesagte
Aminosäuresequenz
von C-C CKR-1 und einen Abgleich der vorhergesagten Aminosäuresequenz
mit HUMSTSR (Genbank Zugriffs-Nr. M99293), IL8rA (W. E. Holmes et
al., Science 253, 1278–1280
(1991)), IL8rB (P. M. Murphy et al., Science 253, 1280–1283 (1991)), C5a-Rezeptor
(N. P. Gerard et al., Nature 349, 614–617 (1991)), fMLP-Rezeptor
(F. Boulay et al., Biochemistry 29, 11123–11133 (1990)) und dem offenen
Leseraster von Zytomegalie-Virus US28. Die mutmaßlichen sieben-Transmembran-umspannenden
Domänen
sind mit einem Überstrich
versehen. Glykosylierungsstellen sind mit schwarzen Punkten über den
Sequenzen markiert. Die zwei Cysteinreste, die in Disulfidbindung
eingebunden sind, sind mit Sternchen gekennzeichnet. Die Consensus-Stelle
für Proteinkinase-C-Phosphorylierung
ist mit "+" markiert. Konservierte
Aminosäuren,
die häufiger
als zweimal im Abgleich aufscheinen, sind in den Kästchen zu
finden.
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2 zeigt
Northern-Blot-Analyse von RNA aus blutbildenden Zellen, die mit
C-C CKR-1 sondiert wurden. 5 μg
von Poly A+ oder 20 μg von Gesamt-RNA aus den angegebenen
Zelllinien wurden auf 1% Formaldehyd-Agarose größenfraktioniert, auf Nitrocellulose
transferiert und mit radioaktiv markierter C-C-CKR-1-cDNA hybridisiert.
Das Filter wurde mit 0,5 × SSC,
0,1% SDS bei 55°C
gewaschen, und die Autoradiographie wurde nach 4–6 Stunden Aussetzung bei –70°C mit Verstärkerfolie
entwi ckelt. RNA-Molekulargewichtsmarker wurden ebenfalls am Gel
laufen gelassen und sind auf der Seite angegeben.
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Die 3A und 3B zeigen
Southern-Blot-Analyse von menschlicher genomischer DNA, die mit C-C
CKR-1 sondiert wurde. In 3A wurden
10 μg genomische
DNA mit dem angegebenen Restriktionsenzym verdaut, auf einem 0,6%igen
Agarosegel laufen gelassen, auf Genescreen® geblottet
und mit radioaktiv markierter C-C-CKR-1-cDNA hybridisiert. Das Filter wurde
mit 0,5 × SSC,
1% SDS bei 55°C
gewaschen, und die Autoradiographie wurde nach Aussetzung über Nacht
bei –70°C mit Verstärkerfolie
entwickelt. DNA-Molekulargewichtsmarker wurden ebenfalls am Gel
laufen gelassen und sind auf der Seite angegeben. In 3B wurde
derselbe Blot unter stringenteren Bedingungen mit 0,2 × SSC, 0,1%
SDS bei 60°C
gewaschen, und Autoradiographie wurde wie zuvor angegeben durchgeführt.
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Die 4A und 4B sind
Diagramme, die intrazelluläre
Ca++-Konzentrationen von 293-Zellen zeigen,
die mit C-C-CKR-1-cDNA transfiziert und menschlichem MIP-1α (HuMIP-1α) und RANTES
ausgesetzt wurden. In 4A wurden zu 50% konfluente
Zellen mit 10–20 μg Plasmid-DNA
durch das Calciumphosphat-Ausfällungsverfahren
transfiziert. Nach vorübergehender
Expression für
12 bis 24 Stunden wurden die Zellen geerntet, mit der Calciumsonde
INDO-1 AM geladen und mittels spektralfluorimetrischer Verfahren
bei 37°C
unter kontinuierlichem Rühren
getestet. Nach 12 Sekunden wurden, wie angegeben, verschiedene Konzentrationen
von HuMIP-1α zugesetzt.
Die intrazellulären
Konzentrationen von Ca++ wurden wie beschrieben (P.
H. Naccache et al., J. Immunol. 142, 2438–2444 (1989)) bestimmt. In 4B waren
die Bedingungen dieselben wie in 4A, außer dass
verschiedene Konzentrationen von RANTES, wie angegeben, verwendet wurden.
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Die 5A–5D sind
Diagramme, die die Desensibilisierung als Reaktion auf den Challenge
derselben oder anderer Liganden durch 293-Zellen, die vorübergehend
C-C CKR-1 exprimieren,
zeigen. Die Details sind dieselben wie für 4.
Die transfizierten Zellen wurden zuerst nach 12 Sekunden 100 nM
von HuMIP-1α oder
250 nM von RANTES ausgesetzt und wurden dann, nach 70 Sekunden,
mit derselben Konzentration von Liganden in der angegebenen Reihenfolge
provoziert.
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Die 6A und 6B sind
Diagramme, die die Bindung von 125I-HuMIP-1α und 125I-RANTES
an 293-Zellen, die mit C-C-CKR-1-cDNA transfiziert sind, zeigen.
In 6A wurden menschliche embryonale Nierenzellen
(293-Zellen) mit 10–20 μg Plasmid-DNA wie in 4 beschrieben transfiziert. Die transfizierten Zellen
wurden 2 Stunden lang bei 4°C
mit 125I-HuMIP-1α in Gegenwart von steigenden
Konzentrationen von nicht-markiertem HuMIP-1α inkubiert. Das Nebenbild zeigt
Scatchard-Analyse
der Bindungsdaten, die eine Kd von 5,1 ± 0,3 nM
für 125I-MIP-1α zu
C-C CKR-1 ergab. 6B zeigt
Ersetzung von 125I-RANTES mit nicht-markiertem
HuMIP-1α an
293-Zellen, die mit der C-C-CKR-1-cDNA transfiziert sind. Scatchard-Analyse
der Bindungsdaten ergab eine Kd von 7,6 ± 1,5 nM
für die
Ersetzung von 125I-RANTES an den C-C CKR-1.
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7 ist
ein Diagramm, das Ersetzung von 125I-HuMIP-1α, das sich
an 293-Zellen bindet, die mit C-C-CKR-1-cDNA transfiziert sind,
zeigt. Die Zellen wurden wie in 4 beschrieben
transfiziert und 2 Stunden lang bei 4°C mit 125I-HuMIP-1α in Gegenwart
steigender Konzentrationen der kreuzkonkurrierenden Liganden, HuMIP-1α, Maus-MIP-1α, HuMIP-1β, MCP-1 und
IL-8, inkubiert. Die Kd und die Anzahl an
Stellen, die im linken unteren Eck gezeigt sind, wurden mittels
Scatchard-Analyse der Bindungsdaten bestimmt.
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8 ist
ein Diagramm, das die intrazelluläre Ca++-Konzentration
von 293-Zellen zeigt, die vorübergehend
C-C CKR-1 exprimieren und HuMIP-1α,
RANTES, HuMIP-1β und MCP-1
ausgesetzt wurden. Die Details sind dieselben wie in 4.
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9 (Seq.-ID Nr. 8) ist die Nucleotidsequenz
von C-C CKR-1 und seiner nichtkodierenden 3'-Region.
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10 ist
ein Diagramm, das die Bindung von radioaktiv markiertem HuMIP-1α an 293-Zellen,
die mit der Kodierregion des offenen Leserasters US28 im Zytomegalie-Virus-(CMV-)Genom
transfiziert sind, zeigt. 293-Zellen wurden mit einem Expressionskonstrukt,
das die Kodiersequenz von US28 in der Sense- oder Antisense-Ausrichtung enthält, transfiziert.
Nach 12 Stunden wurden die Zellen geerntet und mit 0,9 nM 125I-HuMIP-1α in Kombination mit 1 μM von entweder
nicht-markiertem HuMIP-1α,
Maus-MIP-1β,
MCP-1, RANTES oder IL-8 inkubiert. Die Menge von ersetzbarem 125I-HuMIP-1α wurde durch Subtrahieren der
Menge von 125I-HuMIP-1α, das in Abwesenheit von jeglichem
kalten Liganden gebunden war, von der Menge, die in Gegenwart von
kaltem Liganden gebunden war, bestimmt. Hintergrund bezieht sich
auf Zählungen,
die von Zellen erhalten wurden, die mit der Antisense-Ausrichtung
von US28 transfiziert waren.
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DETAILLIERTE BESCHREIBUNG
DER ERFINDUNG
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A. Definitionen
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Im
Allgemeinen tragen die folgenden Wörter oder Phrasen, wenn sie
in der Beschreibung, den Beispielen oder den Ansprüchen verwendet
wurden, die nachstehend angegebene Bedeutung.
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"C-C CKR-1" bezeichnet den Chemokin-Rezeptor,
der oben beschrieben wurde, zusammen mit seiner Aminosäuresequenz
oder seinen zellulären
Analoga, Allelen, vorbestimmten Aminosäuresequenz-Mutationen, Glykosylierungsvarianten
und kovalenten Modifikationen.
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Ausführungsformen
von C-C CKR-1 schließen
bekannte Chemokinrezeptoren, insbesondere jene, die im oben genannten
Abschnitt über
den Hintergrund der Erfindung angegeben sind, und Chemokinrezeptoren, die
satzungsgemäß offensichtlich
von solchen Chemokinrezeptoren stammen, aus.
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Der "Waisen-Rezeptor" ist als das vorhergesagte
Polypeptid definiert, für
das Nucleinsäure
kodiert, die unter gering stringenten Bedingungen an Sonden hybridisiert,
die ausgehend von bekannten Cytokinrezeptor-Nucleinsäuresequenzen
oder von anderen bekannten Sequenzen, die wahrscheinlich strukturelle Ähnlichkeit
zu Cytokinrezeptoren aufweisen, entworfen werden oder durch so entworfene
PCR-Primer nachweisbar sind, wobei das vorhergesagte Polypeptid
auf dem Gebiet der Erfindung noch nicht bekannt ist.
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"Qualitative biologische
C-C-CKR-1-Aktivität" ist als immunologische
Kreuzreaktivität
mit zumindest einem Epitop von gereinigtem C-C CKR-1 definiert.
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"Immunologische Kreuzreaktivität" soll bedeuten, dass
das Kandidaten-Polypeptid in der Lage ist, die Bindung von nativem
C-C CKR-1 an polyklonale Antikörper
bzw. Antiseren, die gegen nativen C-C CKR-1 gezüchtet wurden, durch Konkurrenz
zu hemmen.
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"Isolierte(s) C-C-CKR-1-Nucleinsäure oder
-Polypeptid" ist
eine C-C-CKR-1-Nucleinsäure oder
ein C-C-CKR-1-Polypeptid, die/das identifiziert und von zumindest
einem Kontaminanten (Nucleinsäure
bzw. Polypeptid) getrennt ist, mit dem sie/es normalerweise in der
Natur assoziiert ist, wie z.B. von der menschlichen Quelle von C-C-CKR-1-Nucleinsäure oder
-Polypeptid. In bevorzugten Ausführungsformen
wird C-C CKR-1 bis zu pharmazeutisch annehmbaren Reinheitsgraden
in Bezug auf Proteine ihrer Ursprungsspezies isoliert. In bevorzugten
Ausführungsformen
wird C-C-CKR-1-Protein
(1) bis zu mehr als 95 Gew.-% des Proteins, und am meisten bevorzugt
bis zu mehr als 99 Gew.-%, (2) bis zu einem ausreichenden Grad,
um zumindest 15 Reste von N-terminaler oder innerer Aminosäuresequenz
durch ein (zum Zeitpunkt der Einreichung der folgenden Beschreibung)
im Handel erhältliches
Aminosäure-Sequenzierungsgerät zu erhalten,
oder (3) bis zur Homogenität
durch herkömmliche,
nicht-reduzierende SDS-Polyacrylamidgel-Elektrophorese (SDS-PAGE)
unter Verwendung von Coomassie-Blau oder, vorzugsweise, Silberfärbung gereinigt.
Isolierter C-C CKR-1 umfasst C-C CKR-1 in situ innerhalb von rekombinanten
Zellen, die üblicherweise
den betreffenden C-C CKR-1 nicht exprimieren, da, in diesem Fall, zumindest
eine Komponente aus der natürlichen
Umgebung von C-C CKR-1 nicht vorhanden ist. Isolierter C-C CKR-1
umfasst C-C CKR-1 in einer rekombinanten Zellkultur einer anderen Spezies
als der Ursprungsspezies des C-C CKR-1, da der C-C CKR-1 unter solchen
Umständen
frei von Polypeptiden aus der Quelle sind. Üblicherweise jedoch wird isolierter
C-C CKR-1 durch zumindest einen Reinigungsschritt hergestellt.
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Isolierte
C-C-CKR-1-Nucleinsäure
umfasst eine Nucleinsäure,
die identifiziert und von zumindest einer Containment-Nucleinsäure getrennt
ist, mit der sie üblicherweise
in der natürlichen
Quelle der C-C-CKR-1-Nucleinsäure
assoziiert ist. Isolierte C-C-CKR-1-Nucleinsäure ist
somit in einer anderen Form vorhanden als in der Form oder Anordnung,
in der sie in der Natur vorgefunden wird. Dennoch umfasst isolierte,
für C-C
CKR-1 kodierende Nucleinsäure
C-C-CKR-1-Nucleinsäure
in normalerweise C-C-CKR-1-exprimierenden
Zellen, worin sich die Nucleinsäure
in einer chromosomalen Anordnung befindet, die sich von jener der
natürlichen
Zellen unterscheidet, oder auf andere Weise durch eine andere als
in der Natur vorhandene DNA-Sequenz flankiert ist.
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Die
Nucleinsäure
oder das Polypeptid kann zum Einsatz als Diagnostikum oder Sonde
unter Verwendung einer Markierung, wie sie nachstehend in der Erläuterung
der diagnostischen Tests beschrieben und definiert ist, markiert
werden.
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"C-C-CKR-1-Nucleinsäure" ist als RNA oder
DNA definiert, die (a) zumindest 25 Basen der genomischen oder cDNA-Sequenz
aufweist, die für
C-C CKR-1 kodiert, die (b) komplementär zu der genomischen oder cDNA-Sequenz
ist, die für
C-C CKR-1 kodiert, die (c) an solche Nucleinsäure hybridisiert und unter
stringenten Bedingungen stabil an diese gebunden bleibt, oder die
(d) für
ein Polypeptid kodiert, das zumindest 60%, vorzugsweise zumindest
70%, Identität
zur Aminosäuresequenz
von C-C CKR-1 aufweist und das die Fähigkeit besitzt, zumindest
ein C-C-Chemokin zu binden. Vorzugsweise enthält die hybridisierende RNA
oder DNA zumindest 25 Basen, noch bevorzugter 40, und am meisten
bevorzugt 60 Basen, die mit den nachstehend beschriebenen, für C-C CKR-1
kodierenden Sequenzen identisch sind. Im Idealfall besteht C-C-CKR-1-Nucleinsäure im Wesentlichen
nur aus für
C-C CKR-1 kodierenden Sequenz oder dem Komplement zu solchen Sequenzen.
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Die "Stringenz" der Bedingungen
zur Hybridisierung ist durch Waschbedingungen nach der Hybridisierungsreaktion
definiert. Typischerweise sind Hybridisierungsbedingungen definiert
als die Verwendung von Inkubation über Nacht bei 42°C in einer
Lösung,
die 20% Formamid, 5 × SSC
(150 mM NaCl, 15 mM Trinatriumcitrat), 50 mM Natriumphosphat (pH
7,6), 5 × Denhardt-Lösung, 10%
Dextransulfat und 20 μg/ml
denaturierte, gescherte Lachssperma-DNA enthält. Bedingungen "hoher Stringenz" für den Waschschritt
sind typischerweise definiert als die Verwendung von 0,2 × SSC, 0,1%
SDS bei 55°C,
während
Bedingungen "geringer
Stringenz" für den Waschschritt
typischerweise definiert sind als die Verwendung von 0,5 × SSC, 1%
SDS bei 42°C. Diese
Bedingungen sind auf dem Gebiet der Erfindung bekannt. Siehe beispielsweise
Current Protocols in Molecular Biology, Ausubel et al. (Hrsg.),
Greene Publishing Associates, NY (1989).
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Die
Bezeichnung "Kontrollsequenzen" bezieht sich auf
DNA-Sequenzen, die für
die Expression einer operabel gebundenen Sequenz in einem bestimmten
Wirtsorganismus erforderlich sind. Die Kontrollsequenzen, die für beispielsweise
Prokaryoten geeignet sind, umfassen einen Promotor, gegebenenfalls
eine Operatorsequenz und eine Ribosombindungsstelle. Eukaryotische
Zellen sind dafür
bekannt, Promotoren, Polyadenylierungssignale und Enhancer zu verwenden.
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Nucleinsäure ist "operabel gebunden", wenn sie in eine
funktionelle Beziehung mit einer anderen Nucleinsäuresequenz
gebracht wird. Beispielsweise ist DNA für eine Präsequenz oder einen Sekretionsleader operabel
an DNA für
ein Polypeptid gebunden, wenn sie als ein Präprotein exprimiert wird, das
an der Sekretion des Polypeptids beteiligt ist; ein Promotor oder
Enhancer ist operabel an eine Kodiersequenz gebunden, wenn er die
Transkription dieser Sequenz beeinflusst; oder eine Ribosombindungsstelle
ist operabel an eine Kodiersequenz gebunden, wenn sie so positioniert
ist, dass sie Translation erleichtert. Im Allgemeinen bedeutet "operabel gebunden", dass die gebundenen
DNA-Sequenzen zusammenhängend
sind und, im Fall eines Sekretionsleaders, zusammenhängend sind
und sich in Lesephase befinden. Enhancer müssen jedoch nicht zusammenhängend sein.
Die Bindung erfolgt durch Ligation an passenden Restriktionsstellen.
Sind solche Stellen nicht vorhanden, so werden synthetische Oligonucleotid-Adapter
oder -Linker gemäß der herkömmlichen
Praxis verwendet.
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Die
Ausgangs-Plasmide, die für
die Ausführung
dieser Erfindung verwendet werden, sind im Handel erhältlich,
sind öffentlich
auf nicht eingeschränkter
Basis verfügbar
oder können
aus solchen erhältlichen
Plasmiden gemäß den veröffentlichten
Verfahren konstruiert werden. Darüber hinaus sind auch andere äquivalente Plasmide
auf dem Gebiet der Erfindung bekannt und werden durchschnittlichen
Fachleuten als solche offensichtlich sein. Verfahren für Restriktionsenzymverdau,
Gewinnung oder Isolierung von DNA, Hybridisierungsanalyse und Ligation
sind übliche
Verfahren und mittlerweile durchschnittlichen Fachleuten durchwegs
bekannt. Auch die Zelllinien, die zur Ausführung dieser Erfindung verwendet
werden, sind im Handel erhältlich oder öffentlich
auf nicht eingeschränkter
Basis verfügbar.
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Ein
anderes Verfahren zur Gewinnung des Gens von Interesse ist seine
chemische Synthese unter Verwendung der in Engels et al. (Angew.
Chem. Int. Ed. Engl. 28, 716–734
(1989)) beschriebenen Verfahren. Diese Verfahren umfassen Triester-,
Phosphit-, Phosphoramidit- und H-Phosphonat-Verfahren, wobei üblicherweise
Oligonucleotidsynthese auf festen Trägern eingesetzt wird.
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"Gewinnung" oder "Isolierung" eines bestimmten
Fragments von DNA aus einem Restriktionsverdau bedeutet die Trennung
des Verdaus auf Polyacrylamid- oder Agarosegel durch Elektrophorese,
die Identifikation des Fragments von Interesse durch Vergleich seiner
Mobilität
gegenüber
jener von Marker-DNA-Fragmenten mit bekanntem Molekulargewicht,
die Entfernung des Gelabschnittes, der das erwünschte Fragment enthält, und
die Trennung des Gels von der DNA. Dieses Verfahren ist im Allgemeinen
bekannt. Siehe hierzu beispielsweise Sambrook et al., Molecular
Cloning: A Laboratory Manual, Cold Spring Harbor Laboratory Press, Cold
Spring Harbor, NY (1989).
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Auf
Aminosäuren
wird mit den standardgemäßen drei
Buchstaben der IUPAC-Abkürzungen
Bezug genommen.
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B. Allgemeine Verfahren
zur Durchführung
der Erfindung
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1. Herstellung von nativer
C-C-CKR-1-Nucleinsäure
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Die
Verwendung des Einzahlartikels "der" in Zusammenhang
mit C-C CKR-1 soll nicht bedeuten, dass nur eine DNA-Sequenz für C-C CKR-1
kodiert. Tatsächlich
wird erwartet, dass Allele, Processing-Zwischenprodukte und vorbestimmte
Sequenzvarianten, die nachstehend beschrieben werden, Sequenzen
aufweisen, die sich von jener, die für natives C-C CKR-1 kodiert,
unterscheiden. Weiters kann C-C CKR-1 einer Unterfamilie von Chemokinrezeptoren
angehören,
die einen hohen Grad an Sequenzhomologie aufweisen, jedoch ausreichend
variieren, um nicht als Allele zu gelten. Alle diese Sequenzen werden
von der Definition von C-C-CKR-1-Nucleinsäure abgedeckt.
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DNA-Sequenzen,
die für
C-C-CKR-1 kodieren, können
entweder genomische oder cDNA-Sequenzen sein. Jede beliebige, repräsentative
genomische Bibliothek kann mit den nachstehend beschriebenen Sonden gescreent
werden. Verfahren zur Herstellung genomischer DNA und die Erstellung
von cDNA-Bibliotheken sind auf dem Gebiet der Erfindung bekannt.
Siehe beispielsweise Sambrook et al., s.o.
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2. Aminosäuresequenzvarianten
von C-C CKR-1
-
Aminosäuresequenzvarianten
von C-C CKR-1 werden durch Einführen
geeigneter Nucleotidänderungen
in C-C-CKR-1-DNA oder durch In-vitro-Synthese des erwünschten
C-C-CKR-1-Polypeptids hergestellt. Solche Varianten umfassen beispielsweise
Deletionen aus oder Insertionen oder Substitutionen von Resten innerhalb
der Aminosäuresequenz
von nativem C-C CKR-1. Jede beliebige Kombination von Deletion,
Insertion und Substitution kann gewählt werden, um zum Endkonstrukt
zu gelangen, vorausgesetzt, dass das Endkonstrukt die erwünschten
Eigenschaften besitzt.
-
Die
Aminosäureänderungen
können
auch post-translationale Bearbeitung von C-C CKR-1 verändern, beispielsweise
eine Änderung
der Anzahl oder Position von Glykosylierungsstellen oder durch eine
Veränderung
seiner Membranverankerungs-Eigenschaften.
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Beim
Entwurf von Aminosäuresequenzvarianten
von C-C CKR-1 hängt
die Anordnung der Mutationsstelle und die Art der Mutation von der
oder den zu modifizierenden Eigenschaft(en) von C-C CKR-1 ab. Die Mutationsstellen
können
individuell oder in Serie modifiziert werden, z.B. durch (1) Substituieren
zuerst mit einer konservativen Aminosäureauswahl und anschließend mit,
je nach den erreichten Resultaten, mehr Reste-Selektionen, durch
(2) Deletieren des Target-Rests oder (3) durch Insertieren von Resten
derselben oder einer anderen Klasse, die zur lokalisierten Stelle
benachbart sind, oder auch durch Kombinationen der Optionen 1–3.
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Ein
nützliches
Verfahren zur Identifikation bestimmter Reste oder Regionen von
C-C-CKR-1-Polypeptid,
die bevorzugte Stellen für
Mutagenese sind, ist unter dem Namen "Alanin-Scanning-Mutagenese" bekannt und wird
in Cunningham & Wells
(Science 244, 1081–1085
(1989)) beschrieben. Hierbei wird ein Rest oder eine Gruppe von
Target-Resten identifiziert (z.B. geladene Reste wie arg, asp, his,
lys und glu) und durch eine neutrale oder negativ geladene Aminosäure (am
meisten bevorzugt Alanin oder Polyalanin) ersetzt, um die Wechselwirkung
zwischen den Aminosäuren
mit der wässrigen
Umgebung in oder außerhalb
der Zelle zu beeinflussen. Jene Domänen, die funktionelle Empfindlichkeit
auf diese Substitutionen zeigen, werden dann durch Einführen weiterer
oder anderer Varianten an den oder für die Substitutionsstellen
verfeinert. Während also
die Stelle für
die Einführung
einer Aminosäuresequenz-Variation
vorbestimmt wird, muss die Art der Mutation an sich nicht vorbestimmt
sein. Um beispielsweise die Leistung einer Mutation an einer bestimmten
Stelle zu optimieren, kann Alanin-Scanning oder Zufallsmutagenese
am Target-Codon
oder der Target-Region durchgeführt
werden, und die exprimierten C-C-CKR-1-Varianten werden auf die optimale
Kombination der erwünschten
Aktivität
gescreent.
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C-C-CKR-1-Varianten
weisen zumindest eine biologische Aktivität der verwandten Sequenz, beispielsweise
Chemokinbindung oder antigenetische Aktivität, auf. Vorzugsweise ist das
antigenisch aktive C-C CKR-1 ein Polypeptid, das sich an einen Antikörper bindet,
der gegen das Polypeptid in seiner nativen Konformation gezüchtet wurde,
wobei "native Konformation" im Allgemeinen das
Polypeptid beschreibt, wie es in der Natur zu finden ist und das
nicht durch chaotrope Mittel, Hitze oder andere Behandlung denaturiert
wurde, die die dreidimensionale Struktur des Polypeptids wesentlich
modifiziert (dies kann beispielsweise durch Migration auf nichtreduzierenden,
nicht-denaturierenden Größenordnungs-Gelen
bestimmt werden). Antikörper,
der zur Bestimmung von antigenischer Aktivität verwendet wird, ist polyklonaler
Kaninchen-Antikörper,
der durch Formulieren des nativen Nicht-Kaninchen-Polypeptids in Freundschem
komplettem Adjuvans, subkutanes Injizieren der Formulierung und
Boosten der Immunantwort durch intraperitoneale Injektion der Formulierung,
bis der Titer des Anti-Polypeptid-Antikörpers ein Maximum erreicht,
gezüchtet
wird.
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Aminosäuresequenz-Deletionen
liegen im Allgemeinen in einem Bereich von etwa 1 bis 30 Resten, noch
bevorzugter von etwa 1 bis 10 Resten, und sind typischerweise zusammenhängend. Vorzugsweise
werden Deletionen in Regionen des Proteins vorgenommen, die die
am wenigsten konservierten sind, wenn C-C-CKR-1-Aminosäuresequenz mit anderen Chemokinrezeptoren
verglichen wird. Bei solchen Deletionen besteht eine höhere Wahrscheinlichkeit,
dass sie die biologische Aktivität
der Polypeptide signifikanter modifizieren als Deletionen, die an
anderen Stellen vorgenommen werden. Die Anzahl an aufeinander folgenden
Deletionen wird so ausgewählt,
dass die Tertiärstruktur
von C-C CKR-1 in der betroffenen Domäne, z.B. β-Faltblatt oder α-Helix, aufrechterhalten bleibt.
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Aminosäuresequenz-Insertionen
umfassen Amino- und/oder Carboxyl-terminale Fusionen mit einer Länge im Bereich
von einem Rest bis zu Polypeptiden, die hundert oder mehr Reste
enthalten, sowie Insertionen innerhalb der Sequenz mittels einzelner
oder vielfacher Aminosäurereste. "Intrasequenz-Insertionen" (d.h. Insertionen
in nerhalb der C-C-CKR-1-Sequenz) können im Allgemeinen im Bereich
von etwa 1 bis 10, noch bevorzugter von 1 bis 5, am meisten bevorzugt
von 1 bis 3, Resten liegen.
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Insertionsvarianten
von C-C CKR-1 oder seiner extrazellulären Segmente umfassen die Fusion
an den N- oder C-Terminus von C-C CKR-1 von immunogenen Polypeptiden,
z.B. bakteriellen Polypeptiden wie β-Lactamase oder einem Enzym,
für das
der E.-coli-trp-Locus kodiert, oder Hefeprotein, und C-terminale
Fusionen mit Proteinen, die eine lange Halbwertszeit aufweisen,
beispielsweise anstelle von VH- oder VC-Domänen von
Immunglobulinen, die konstante Regionen umfassen, Albumin oder Ferritin
(wie z.B. in der WO 89/02922, veröffentlicht am 6. April 1989,
beschrieben wird).
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Eine
andere Gruppe von Varianten sind Aminosäure-Substitutionsvarianten.
Diese Varianten weisen zumindest einen Aminosäurerest im C-C-CKR-1-Molekül auf, der
entfernt und anstelle dessen ein anderer Rest insertiert wurde.
Die Stellen größten Interesses
für Substitutions-Mutagenese
umfassen Stellen, die als die aktive(n) Stelle(n) von C-C CKR-1
identifiziert sind, und Stellen, an denen die Aminosäuren, die
in C-C CKR-1 von verschiedenen Spezies gefunden wurden, in Bezug
auf sperrige Seitenketten, Ladung und/oder Hydrophobizität wesentlich
verschieden sind.
-
Andere
Stellen von Interesse sind jene, in denen bestimmte Reste von C-C
CKR-1 im Vergleich zu anderen Chemokinrezeptoren konserviert sind.
Diese Positionen können
für die
biologische Aktivität
von C-C CKR-1 wichtig sein. Diese Stellen, insbesondere jene, die
innerhalb einer Sequenz von zumindest drei anderen identisch konservierten
Stellen liegen, werden auf eine relativ konservative Weise substituiert.
Solche konservativen Substitutionen sind in Tabelle I unter dem
Titel "bevorzugte
Substitutionen" gezeigt.
Resultieren solche Substitutionen in einer Veränderung der biologischen Aktivität, so werden
mehr wesentliche Änderungen, die
als beispielhafte Substitutionen in Tabelle I bezeichnet werden,
oder wie nachstehend in Bezug auf Aminosäureklassen noch näher beschrieben
wird, eingeführt,
und die Produkte werden gescreent.
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-
Wesentliche
Modifikationen der Funktion oder immunologischen Identität von C-C
CKR-1 wurden durch die Auswahl von Substitutionen durchgeführt, die
eine signifikant unterschiedliche Wirkung auf die Aufrechterhaltung
(a) der Struktur der Polypeptidhauptkette im Bereich der Substitution,
beispielsweise als eine Faltblatt- oder Helixkonformation, (b) der
Ladung oder Hydrophobizität
des Moleküls
an der Target-Stelle
oder (c) der sperrigen Seitenkette aufweisen. Natürlich vorkommende
Reste werden auf Grundlage gemeinsamer Seitenketteneigenschaften
in Gruppen eingeteilt:
- (1) hydrophob: Norleucin,
met, ala, val, leu, ile;
- (2) neutral hydrophil: cys, ser, thr;
- (3) sauer: asp, glu;
- (4) basisch: asn, gln, his, lys, arg;
- (5) Reste, die Kettenausrichtung beeinflussen: gly, pro; und
- (6) aromatisch: trp, tyr, phe.
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Nicht-konservative
Substitutionen umfassen die Änderung
eines Elements einer dieser Klassen gegen ein anderes. Solche substituierten
Reste können
in Regionen von C-C CKR-1 eingeführt
werden, die mit anderen Chemokinrezeptoren homolog sind, oder, noch
bevorzugter, in die nicht-homologen Regionen des Moleküls.
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Jeder
beliebige Cysteinrest, der nicht in die Aufrechterhaltung der passenden
Konformation von C-C CKR-1 eingebunden ist, kann, im Allgemeinen
mit Serin, substituiert werden, um die oxidative Stabilität des Moleküls zu verbessern
und anormale Vernetzung zu unterbinden.
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DNA,
die für
Aminosäuresequenzvarianten
von C-C CKR-1 kodiert, wird durch zahlreiche verschiedene Verfahren,
die auf dem Gebiet der Erfindung bekannt sind, hergestellt. Diese
Verfahren umfassen, sind jedoch nicht beschränkt auf, Isolierung aus einer
natürlichen
Quelle (im Fall von natürlich
vorkommenden Amionsäuresequenz-Varianten) oder Herstellung
durch Oligonucleotid-vermittelte (oder ortsgerichtete) Mutagenese,
PCR-Mutagenese und Kassetten-Mutagenese einer früher hergestellten Variante
oder einer nicht-Varianten-Version von C-C CKR-1. Diese Verfahren
können
C-C-CKR-1-Nucleinsäure
(DNA oder RNA) oder Nucleinsäure,
die komplementär
zu C-C-CKR-1-Nucleinsäure
ist, verwenden. Oligonucleotid-vermittelte Mutagenese ist ein bevorzugtes
Verfahren zur Herstellung von Substitutions-, Deletions- und Insertions-Varianten
von C-C-CKR-1-DNA. Dieses Verfahren ist auf dem Gebiet der Erfindung
bekannt (siehe beispielsweise die Beschreibungen in Adelman et al.,
DNA 2, 183 (1983)). PCR-Mutagenese ist auch für die Herstellung von Aminosäurevarianten
von C-C CKR-1 geeignet (siehe Erlich, s.o., 61–70). Ein anderes Verfahren zur
Herstellung von Varianten, Kassetten-Mutagenese, basiert auf der
in Wells et al. (Gene 34, 315–323
(1985)) beschriebenen Vorgehensweise.
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3. Insertion
von DNA in ein Klonierungsvehikel
-
Die
cDNA oder genomische DNA, die für
nativen C-C CKR-1 oder eine C-C-CKR-1-Variante kodiert, wird in einen replizierbaren
Vektor zum weiteren Klonieren (Amplifikation der DNA) oder zur Expression
insertiert. Zahlreiche Vektoren sind verfügbar, und Selektion des geeigneten
Vektors hängt
davon ab, ob (1) er für DNA-Amplifikation oder
für DNA-Expression
verwendet wird, hängt
(2) von der Größe der zu
insertierenden DNA und (3) von der Wirtszelle, die mit dem Vektor
zu transformieren ist, ab. Jeder Vektor enthält verschiedene Komponenten,
die von seiner Funktion (Amplifikation von DNA oder Expression von
DNA) und von der Wirtszelle, mit der er kompatibel sein muss, abhängen. Die
Vektorkomponenten umfassen im Allgemeinen, sind jedoch nicht beschränkt auf,
eine oder mehrere der folgenden Komponenten: eine Signalsequenz,
einen Replikationsursprung, ein oder mehrere Markergene, ein Enhancer-Element,
einen Promotor und eine Transkriptionsterminationssequenz.
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a. Komponente der Signalsequenz
-
Im
Allgemeinen kann eine Signalsequenz eine Komponente des Vektors
sein, oder sie kann ein Teil von C-C-CKR-1-DNA sein, die in den
Vektor insertiert ist.
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b. Komponente des Replikationsursprungs
-
Sowohl
Expressions- als auch Kloniervektoren enthalten eine Nucleinsäuresequenz,
die es dem Vektor ermöglicht,
in einer oder mehreren ausgewählten
Wirtszellen zu replizieren. Im Allgemeinen ist in Kloniervektoren
diese Sequenz eine, die es dem Vektor ermöglicht, unabhängig von
der chromosomalen Wirts-DNA zu replizieren, und umfasst Replikationsursprünge oder
autonom replizierende Sequenzen. Solche Sequenzen sind für eine Vielzahl
von Bakterien, Hefe und Viren bekannt. Der Replikationsursprung
aus dem Plasmid pBR322 ist für
die meisten Gram-negativen Bakte rien geeignet, der 2 μ-Plasmidursprung
ist für
Hefe geeignet, und verschiedene virale Ursprünge (SV40, Polyomavirus, Adenovirus,
VSV oder BPV) sind zum Klonieren von Vektoren in Säugetierzellen
nützlich.
Im Allgemeinen ist die Replikationsursprungskomponente für Säugetier-Expressionsvektoren
nicht erforderlich (der SV40-Ursprung kann typischerweise nur verwendet
werden, weil er den frühen
Promotor enthält).
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Die
meisten Expressionsvektoren sind "Shuttle"-Vektoren, d.h. sie sind zu Replikation
in zumindest einer Klasse von Organismen fähig, können jedoch zur Expression
auch in andere Organismen transfiziert werden. Beispielsweise wird
ein Vektor in E. coli kloniert, und derselbe Vektor wird zur Expression
in Hefe- oder Säugetierzellen
transfiziert, obwohl er nicht in der Lage ist, unabhängig vom
Wirtszellenchromosom zu replizieren.
-
DNA
kann auch durch Insertion in das Wirtsgenom amplifiziert werden.
Dies kann leicht unter Verwendung von Bacillus-Spezies als Wirte
erreicht werden, beispielsweise durch Einbinden einer DNA-Sequenz,
die zu einer in genomischer Bacillus-DNA gefundenen Sequenz komplementär ist, in
den Vektor. Transfektion von Bacillus mit diesem Vektor resultiert
in homologer Rekombination mit dem Genom und Insertion von C-C-CKR-1-DNA.
Die Gewinnung von genomischer DNA, die für C-C CKR-1 kodiert, ist jedoch
komplizierter als jene eines exogen replizierten Vektors, da Restriktionsenzymverdau
erforderlich ist, um C-C-CKR-1-DNA auszuschneiden.
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c. Komponente des Selektionsgens
-
Expressions-
und Klonierungsvektoren sollten ein Selektionsgen enthalten, das
auch als selektierbarer Marker bezeichnet wird. Dieses Gen kodiert
für ein
Protein, das für
das Überleben
oder Wachstum von transformierten Wirtszellen, die in einem selektiven
Kulturmedium gezüchtet
werden, erforderlich ist. Wirtszellen, die nicht mit dem das Selektionsgen
enthaltenden Vektor transformiert sind, überleben im Kulturmedium nicht.
Typische Selektionsgene kodieren für Proteine, die (a) Resistenz
gegenüber
Antibiotika oder anderen Toxinen, z.B. Ampicillin, Neomycin, Methotrexat
oder Tetracyclin, verleihen, (b) auxotrophe Mängel beheben oder (c) wichtige
Nährstoffe
zuführen,
die aus dem komplexen Medium nicht erhältlich sind, z.B. das Gen,
das für
D-Alanin-Racemase für
Bacilli kodiert.
-
Ein
Beispiel für
ein Selektionsschema verwendet einen Wirkstoff, um Wachstum einer
Wirtszelle anzuhaften. Jene Zellen, die erfolgreich mit einem heterologen
Gen transformiert wurden, exprimieren ein Protein, das Wirkstoffresistenz
verleiht, und überleben
somit die Selektionsbedingungen. Beispiele für diese dominante Selektion
verwenden die Wirkstoffe Neomycin (Southern et al., J. Molec. Appl.
Genet. 1, 327–341 (1982)),
Mycophenolsäure
(Mulligan et al., Science 209, 1422–1427 (1980)) oder Hygromycin
(Sugden et al., Mol. Cell. Biol. 5, 410–413 (1985)). Die drei oben
genannten Beispiele verwenden bakterielle Gene unter eukaryotischer
Steuerung, um Resistenz gegenüber
dem geeigneten Wirkstoff G418 oder Neomycin (Geneticin), xgpt (Mycophenolsäure) bzw.
Hygromycin zu verleihen.
-
Ein
anderes Beispiel für
geeignete selektierbare Marker für
Säugetierzellen
sind jene, die die Identifikation von Zellen ermöglichen, die fähig sind,
C-C-CKR-1-Nucleinsäure aufzunehmen,
wie beispielsweise Dihydrofolatreductase (DHFR) oder Thymidinkinase.
Die Säugetierzellen-Transformanten
werden unter Selektionsdruck gebracht, an den nur die Transformanten
einheitlich angepasst sind, um zu überleben, indem sie den Marker
aufgenommen haben. Selektionsdruck wird durch Kultivieren der Transformanten
unter Bedingungen, unter denen die Konzentration von Selektionsmittel
im Medium sukzessiv verändert
wird, angelegt, was zur Amplifikation von sowohl dem Selektionsgen
als auch der DNA, die für
C-C CKR-1 kodiert, führt.
Amplifikation ist das Verfahren, durch das Gene, nach denen zur
Produktion eines Proteins, das maßgeblich für Wachstum ist, größere Nachfrage
besteht, im Tandem innerhalb der Chromosome von aufeinander folgenden
Generationen rekombinanter Zellen reiteriert werden. Gesteigerte
Mengen an C-C CKR-1 werden aus der amplifizierten DNA synthetisiert.
-
Zellen
beispielsweise, die mit dem DHFR-Selektionsgen transformiert sind,
werden zuerst durch Kultivieren aller Transformanten in einem Kulturmedium,
das Methotre xat (Mtx), einen kompetitiven Antagonisten von DHFR,
enthält,
identifiziert. Eine geeignete Wirtszelle, wenn Wildtyp-DHFR verwendet
wird, ist die Chinahamster-Eierstock-(CHO-)Zelllinie,
der DHFR-Aktivität
fehlt, hergestellt und vermehrt wie in Urlaub & Chasin, Proc. Natl. Acad. Sci. USA
77(7), 4216–4220
(1980), beschrieben. Die transformierten Zellen werden dann erhöhten Konzentrationen
von Methotrexat ausgesetzt. Dies führt zur Synthese von multiplen
Kopien des DHFR-Gens und gleichzeitig von multiplen Kopien anderer
DNA, die die Expressionsvektoren enthält, wie beispielsweise der
DNA, die für
C-C CKR-1 kodiert. Dieses Amplifikationsverfahren kann mit jedem
anderen geeigneten Wirt, z.B. ATCC Nr. CCL61 CHO-K1, verwendet werden,
trotz der Gegenwart von endogener DHFR, sofern beispielsweise ein
mutiertes DHFR-Gen, das äußerst resistent
gegenüber
Mtx ist, verwendet wird (
EP 117.060 ).
Alternativ dazu können
Wirtszellen (insbesondere Wildtyp-Wirte, die endogene DHFR enthalten),
die mit für
C-C CKR-1 kodierenden DNA-Sequenzen, Wildtyp-DHFR-Protein und anderen
selektierbaren Markern wie z.B. Aminoglycosid-3'-Phosphotransferase
(APH) transformiert oder co-transformiert sind, durch Zellwachstum
in Medium, das ein Selektionsmittel für den selektierbaren Marker
wie ein aminoglykosidisches Antibiotikum, z.B. Kanamycin, Neomycin
oder G418, enthält,
selektiert werden.
-
Ein
geeignetes Selektionsgen zur Verwendung in Hefe ist das trp1-Gen,
das im Hefeplasmid YRp7 vorhanden ist (Stinchcomb et al., Nature
282, 39–43
(1979); Kingsman et al., Gene 7, 141–152 (1979); oder Tschemper
et al., Gene 10, 157–166
(1980)). Das trp1-Gen liefert einen Selektionsmarker für einen
mutierten Hefestamm, dem die Fähigkeit
fehlt, in Tryptophan zu wachsen, beispielsweise ATCC-Nr. 44076.
Die Gegenwart der trp1-Läsion
im Hefewirtszellengenom stellt dann ein wirksames Umfeld zur Detektion
von Transformation durch Wachstum in Abwesenheit von Tryptophan
bereit. In ähnlicher
Weise werden Leu-2-defiziente Hefestämme (ATCC-Nr. 20.622 oder 38.626)
durch bekannte Plasmide, die das Leu2-Gen tragen, ergänzt.
-
e. Komponente des Promotors
-
Expressionsvektoren
enthalten üblicherweise
einen Promotor, der durch den Wirtsorganismus erkannt wird und operabel
an C-C-CKR-1-Nucleinsäure
gebunden ist. Promotoren sind untranslatierte Sequenzen, die stromauf
(5') zum Startcodon
eines strukturellen Gens (im Allgemeinen innerhalb von etwa 100
bis 1.000 bp) angeordnet sind, die die Transkription und Translation
einer bestimmten Nucleinsäuresequenz,
wie z.B. C-C CKR-1, steuern, an die sie operabel gebunden sind.
Solche Promotoren können
typischerweise zwei Klassen zugeordnet werden: induzierbare und
konstitutive Promotoren. Induzierbare Promotoren sind Promotoren,
die gesteigerte Niveaus von Transkription aus DNA unter ihrer Steuerung
in Reaktion auf eine bestimmte Änderung
der Kulturbedingungen, z.B. auf die Anwesenheit oder Abwesenheit
eines Nährstoffes
oder einer Veränderung
der Temperatur, initiieren. Zur Zeit sind zahlreiche Promotoren,
die durch eine Vielzahl von potenziellen Wirtszellen erkannt werden,
bekannt. Diese Promotoren sind durch Entfernen des Promotors aus
der Quellen-DNA durch Restriktionsenzymverdau und Insertieren der
isolierten Promotorsequenz in den Vektor operabel an DNA, die für C-C CKR-1
kodiert, gebunden. Sowohl die native C-C-CKR-1-Promotorsequenz als
auch zahlreiche heterologe Promotoren können verwendet werden, um Amplifikation
und/oder Expression von C-C-CKR-1-DNA zu steuern. Heterologe Promotoren
werden jedoch bevorzugt, da sie im Allgemeinen mehr Transkription
und höhere
Ausbeuten an exprimiertem C-C CKR-1 ermöglichen als der native C-C-CKR-1-Promotor.
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Promotoren,
die zur Verwendung mit prokaryotischen Wirten geeignet sind, umfassen
die β-Lactamase-
und Lactose-Promotorsysteme (Chang et al., Nature 275, 617–624 (1979);
und Goeddel et al., Nature 281, 544–548 (1979)), alkalische Phosphatase,
ein Tryptophan-(trp-)Promotorsystem (Goeddel, Nucleic Acids Res. 8(18),
4057–4074
(1980), und die
EP 36.776 )
und Hybridpromotoren wie z.B. den tac-Promotor (deBoer et al., Proc.
Natl. Acad. Sci. USA 80, 21–25
(1983)). Doch auch andere bekannte bakterielle Promotoren sind geeignet.
Ihre Nucleotidsequenzen wurden veröffentlicht, um hierdurch Fachleuten
die Möglichkeit
zu geben, sie operabel an DNA, die für C-C CKR-1 kodiert (Siebenlist
et al., Cell 20, 269–281
(1980)), unter Verwen dung von Linkern oder Adaptoren zu ligieren,
um jegliche erforderlichen Restriktionsstellen bereitzustellen.
Promotoren zur Verwendung in bakteriellen Systemen enthalten im
Allgemeinen auch eine Shine-Dalgrano-(S. D.-)Sequenz, die operabel
an die für
C-C CKR-1 kodierende DNA gebunden ist.
-
Geeignete
Promotorsequenzen zur Verwendung mit Hefewirten umfassen die Promotoren
für 3-Phosphoglyceratkinase
(Hitzeman et al., J. Biol. Chem. 255(24), 12073–12080 (1980)) oder andere
glykolytische Enzyme (Ness et al., J. Adv. Enzyme Reg. 7, 149–167 (1968);
und Holland, Biochemistry 17, 4900–4907 (1978)), wie z.B. Enolase,
Glyceraldehyd-3-phosphatdehydrogenase, Hexokinase, Pyruvatdecarboxylase, Phosphofructokinase,
Glucose-6-phosphatisomerase, 3-Phosphoglyceratmutase, Pyruvatkinase,
Triosephosphatisomerase, Phosphoglucoseisomerase und Glucokinase.
-
Andere
Hefepromotoren, die induzierbare Promotoren mit dem zusätzlichen
Vorteil sind, über
eine durch Wachstumsbedingungen gesteuerte Transkription zu verfügen, sind
die Promotorregionen für
Alkoholdehydrogenase 2, Isocytochrom C, saure Phosphatase, degradative
Enzyme, die mit Stickstoffmetabolismus assoziiert sind, Metallothionein,
Glyceraldehyd-3-phosphatdehydrogenase und Enzyme, die für Maltose-
und Galactose-Verwendung verantwortlich sind. Geeignete Vektoren
und Promotoren zur Verwendung bei Hefeexpression werden näher in Hitzeman
et al.,
EP 73.657A ,
beschrieben. Hefe-Enhancer werden auch vorteilhafterweise mit Hefepromotoren
verwendet.
-
Promotorsequenzen
sind für
Eukaryoten bekannt. Praktisch alle eukaryotischen Gene haben eine AT-reiche
Region, angeordnet etwa 25 bis 30 Basen stromauf von der Stelle,
an der Transkription initiiert wird. Eine andere Sequenz, die 70
bis 80 Basen stromauf vom Trasnkriptionsstart in vielen Genen zu
finden ist, ist eine CXCAAT-Region,
worin X jedes beliebige Nucleotid sein kann. Am 3'-Ende der meisten
eukaryotischen Gene ist eine AATAAA-Sequenz, die das Signal für die Addition
des Poly-A-Schwanzes
zum 3'-Ende der
Kodiersequenz sein kann. Alle diese Sequenzen werden auf geeignete
Weise in Säugetier-Expressionsvektoren insertiert.
-
C-C-CKR-1-Transkription
aus Vektoren in Säugetier-Wirtszellen
wird durch Promotoren, die aus den Genomen von Viren wie z.B. Polyomavirus,
Geflügelpockenvirus
(
UK 2.211.504 , veröffentlicht
am 5. Juli 1989), Adenovirus (z.B. Adenovirus 2), Rinderpapillomavirus,
Vogelsarkomavirus, Zytomegalie-Virus, einem Retrovirus, Hepatitis-B-Virus
und am meisten bevorzugt von Affenvirus 40 (SV40) gewonnen werden,
von heterologen Säugetierpromotoren,
z.B. dem Actinpromotor oder einem Immunglobulinpromotor, von Hitzeschockpromotoren
und vom Promotor, der normalerweise mit C-C-CKR-1-Sequenz assoziiert
ist, gesteuert, vorausgesetzt solche Promotoren sind mit den Wirtszellsystemen
kompatibel.
-
Die
frühen
und späten
Promotoren des SV40-Virus werden günstigerweise als ein SV40-Restriktionsfragment
gewonnen, das auch den SV40-Virus-Replikationsursprung enthält (Fiers
et al., Nature 273, 113–120 (1978);
Mulligan & Berg,
Science 209, 1422–1427
(1980); Pavlakis et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA 78, 7398–7402 (1981)).
Der sehr frühe
Promotor des menschlichen Zytomegalie-Virus wird günstigerweise
als ein HindIII-E-Restriktionsfragment gewonnen (Greenaway et al.,
Gene 18, 355–360
(1982)). Ein System zur Expression von DNA in Säugetierwirten unter Verwendung
des Rinderpapillomavirus als Vektor ist in der
US 4.419.446 offenbart. Eine Modifikation
dieses Systems wird in der
US.
4.601.978 beschrieben. Siehe auch Gray et al., Nature 295,
503–508
(1982), bezüglich
der Expression von cDNA, die für
Immuninterferon kodiert, in Affenzellen; Reyes et al., Nature 297,
598–601
(1982), bezüglich
Expression von menschlicher β-Interferon-cDNA
in Mauszellen unter der Steuerung eines Thymidinkinase-Promotors
aus Herpes-Simplex-Virus; Canaani & Berg, Proc. Natl. Acad. Sci. USA
79, 5166–5170
(1982), bezüglich
der Expression des menschlichen Interferon-β1-Gens in kultivierten Mäuse- und
Kaninchenzellen; und Gorman et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA 79,
6777–6781
(1982), bezüglich
der Expression bakterieller CAT-Sequenzen in CV-1-Affennierenzellen,
Hühnerembryonen-Fibroblasten,
Chinahamster-Eierstockzellen, HeLa-Zellen und Maus-NIH-3T3-Zellen unter Verwendung
der langen terminalen Rous-Sarkomavirus-Wiederholung als Promotor.
-
f. Komponente des Enhancerelements
-
Transkription
einer DNA, die für
C-C CKR-1 dieser Erfindung kodiert, durch höhere Eukaryoten wird häufig durch
Insertion einer Enhancersequenz in den Vektor gesteigert. Enhancer
sind cis-wirkende Elemente von DNA, üblicherweise etwa von 10–300 bp,
die auf einen Promotor so wirken, dass seine Transkription gesteigert
wird. Enhancer sind relativ Ausrichtungs- und Positions-unabhängig und
wurden 5' (Laimins
et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA 78, 464–468 (1981)) und 3' (Lusky et al., Mol.
Cell Biol. 3(6), 1108–1122
(1983)) zur Transkriptionseinheit innerhalb eines Introns (Banerji
et al., Cell 33, 729–740
(1983)) sowie innerhalb der Kodiersequenz selbst (Osborne et al.,
Mol. Cell Biol. 4(7), 1293–1305
(1984)) gefunden. Zahlreiche Enhancersequenzen sind aus Säugetiergenen
(Globin, Elastase, Albumin, α-Fetoprotein
und Insulin) bekannt. Typischerweise wird jedoch ein Enhancer aus
einem eukaryotischen Zellvirus verwendet. Beispiele umfassen den SV40-Enhancer
an der späten
Seite des Replikationsursprungs (bp 100–270), den frühen Zytomegalie-Virus-Promotorenhancer,
den Polyoma-Enhancer an der späten
Seite des Replikationsursprungs und Adenovirus-Enhancer. Siehe auch
Yaniv, Nature 297, 17–18
(1982), bezüglich
der Elemente zur Aktivierung von eukaryotischen Promotoren. Der
Enhancer kann in den Vektor an einer Position 5' oder 3' zu C-C-CKR-1-DNA gespleißt werden,
ist jedoch vorzugsweise an einer Stelle 5' vom Promotor angeordnet.
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g. Komponente der Transkriptionstermination
-
Expressionsvektoren,
die in eukaryotischen Wirtszellen (Hefe, Pilze, Insekten, Pflanzen,
Tiere, Menschen oder kernhaltige Zellen aus anderen zellulären Organismen)
verwendet werden, enthalten auch Sequenzen, die zur Termination
von Transkription und zur Stabilisierung der mRNA erforderlich sind.
Solche Sequenzen sind üblicherweise
aus den untranslatierten 5'-
und gegebenenfalls 3'-Regionen
von eukaryotischen oder viralen DNAs oder cDNAs erhältlich.
Diese Regionen enthalten Nucleotidsegmente, die als polyadenylierte
Fragmente im untranslatierten Abschnitt der für C-C CKR-1 kodierenden mRNA
transkribiert werden. Die untranslatierten 3'-Regionen
umfassen auch Transkriptionsterminationsstellen.
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Geeignete
Vektoren, die eine oder mehrere der oben aufgelisteten Komponenten
und die erwünschten Kodier-
und Kontrollsequenzen enthalten, werden durch herkömmliche
Ligationsverfahren konstruiert. Isolierte Plasmide oder DNA-Fragmente
werden gespaltet, zugeschnitten und zur erwünschten Form religiert, um
die erforderlichen Plasmide zu bilden.
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Zur
Analyse zur Bestätigung
von korrekten Sequenzen in konstruierten Plasmiden werden die Ligationsgemische
verwendet, um E.-coli-K12-Stamm 294 (ATCC-Nr. 31.466) zu transformieren,
und erfolgreiche Transformanten werden aufgrund ihrer Ampicillin-
oder Tetracyclinresistenz, sofern geeignet, ausgewählt. Plasmide
aus den Transformanten werden hergestellt, durch Restriktionsendonuclease-Verdau
analysiert und/oder durch das Verfahren von Messing et al., Nucleic
Acids Res. 9(2), 309–321
(1981), oder das Verfahren von Maxam et al., Methods in Enzymology
65, 499–560
(1980), sequenziert.
-
Besonders
nützlich
zur praktischen Durchführung
dieser Erfindung sind Expressionsvektoren, die für die vorübergehende Expression von für C-C CKR-1
kodierender DNA in Säugetierzellen
sorgen. Im Allgemeinen umfasst vorübergehende Expression die Verwendung
eines Expressionsvektors, der in der Lage ist, effizient in einer
Wirtszelle zu replizieren, sodass die Wirtszelle zahlreiche Kopien
des Expressionsvektors ansammelt und dann wieder hohe Konzentrationen
eines erwünschten
Polypeptids, für
das der Expressionsvektor kodiert, synthetisiert. Vorübergehende
Expressionssysteme, die einen geeigneten Expressionsvektor und eine
Wirtszelle umfassen, ermöglichen
die einfache positive Identifikation von Polypeptiden, für die klonierte DNAs
kodieren, sowie das rasche Screenen solcher Polypeptide auf erwünschte biologische
oder physiologische Eigenschaften. Somit sind vorübergehende
Expressionssysteme in der Erfindung besonders nützlich zur Identifikation von
Analoga und Varianten von C-C CKR-1, die C-C-CKR-1-ähnliche
Aktivität
aufweisen, und zur Analyse der Wirkung der Bindung von Chemokinvarianten
an C-C CKR-1.
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Andere
Verfahren, Vektoren und Wirtszellen, die für Adaptation an die Synthese
von C-C CKR-1 in rekombinanten Wirbeltier-Zellkulturen geeignet
sind, werden in Gething et al., Nature 293, 620–625 (1981); Mantei et al.,
Nature 281, 40–46
(1979); der
EP 117.060 ;
und der
EP 117.058 beschrieben.
Ein besonders nützliches
Plasmid für
Säugetier-Zellkulturexpression
von C-C CKR-1 ist pRK5 (EP-Veröffentlichung
Nr. 307.247) oder pSVI6B (US-Serien-Nr. 07/441.574, eingereicht
am 22. November 1989).
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4. Selektion
und Transformation von Wirtszellen
-
Geeignete
Wirtszellen zum Klonieren oder Exprimieren von C-C-CKR-1-Expressionsvektoren
sind die zuvor beschrieben prokaryotischen, Hefe- oder höheren eukaryotischen
Zellen. Geeignete Prokaryoten umfassen Eubakterien, wie z.B. Gram-negative
oder Gram-positive Organismen, z.B. E. coli, Bacilli wie z.B. B. subtilis,
Pseudomonas-Spezies wie z.B. P. aeruginosa, Salmonella typhimurium
oder Serratia marcescens. Ein bevorzugter E.-coli-Klonierungswirt
ist E. coli 294 (ATCC-Nr. 31.446), wenn auch andere Stämme wie
z.B. E. coli B, E. coli χ1776
(ATCC-Nr. 31.537) und E. coli W3110 (ATCC-Nr. 27.325) geeignet sind.
Diese Beispiele dienen lediglich der Veranschaulichung und stellen
keine Einschränkung
dar. Vorzugsweise sollte die Wirtszelle minimale Mengen an proteolytischen
Enzymen sekretieren. Alternativ dazu sind In-vitro-Klonierungsverfahren
wie z.B. PCR oder andere Nucleinsäure-Polymerase-Reaktion geeignet.
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Zusätzlich zu
Prokaryoten sind eukaryotische Mikroben wie z.B. Fadenpilze oder
Hefe geeignete Wirte für
Vektoren, die C-C-CKR-1-DNA enthalten. Saccharomyces cerevisiae,
oder herkömmliche
Bäckerhefe,
wird unter niedereren eukaryotischen Wirts-Mikroorganismen am häufigsten verwendet. Zahlreiche
andere Genera, Spezies und Stämme
sind jedoch üblicherweise
erhältlich
und für
die praktische Durchführung
der Erfindung nützlich,
wie z.B. S. pombe (Beach & Nurse,
Nature 290, 140–143
(1981)), Kluyveromyces lactis (Louvencourt et al., J. Bacteriol.
154(2), 737–742
(1983)), Pichia pastoris (
EP 183.070 ),
Trichoderma reesia (
EP 244.234 ),
Neurospora crassa (Case et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA 76, 5259–5263 (1979))
und Aspergillus-Wirte wie z.B. A. nidulans (Ballance et al., Biochem.
Biophys. Res. Commun. 112, 284–289
(1983); Tilburn et al., Gene 26, 205–221 (1983); Yelton et al.,
Proc. Natl. Acad. Sci. USA 81, 1470–1474 (1984)) und A. niger (Kelly & Hynes, EMBO J.
4, 475–479
(1985)).
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Geeignete
Wirtszellen für
die Expression von glykosylierten C-C-CKR-1-Polypeptiden werden
von multizellulären
Organismen abgeleitet. Solche Wirtszellen sind zu komplexen Verarbeitungs-
und Glykosylierungsaktivitäten
in der Lage. Prinzipiell ist jegliche höhere eukaryotische Zellkultur
bearbeitungsfähig,
unabhängig,
ob sie aus einer Wirbeltier- oder Wirbellosen-Kultur stammt. Beispiele
für Wirbellosen-Zellen
umfassen Pflanzen- und Insektenzellen. Zahlreiche Baculovirusstämme und
-varianten und entsprechende permissive Insektenwirtszellen aus
Wirten wie z.B. Spodoptera-frugiperda-(Raupe),
Aedes-aegypti-(Stechmücke),
Aedes-albopictus-(Stechmücke),
Drosophila-melanogaster-(Fruchtfliege) und Bombyx-mori-Wirtszellen
wurden bereits identifiziert. Siehe z.B. Luckow et al., Bio/Technology
6, 47–55
(1988); Miller et al. in: Genetic Engineering, J. K. Setlow et al.,
8, 277–279,
Plenum Publishing (1986), und Maeda et al., Nature 315, 592–594 (1985). Zahlreiche
solche viralen Stämme
sind öffentlich
zugänglich,
z.B. die L-1-Variante von Autographa californica NPV und der Bm-5-Stamm
von Bombyx mori NPV, und solche Viren können als das Virus gemäß der vorliegenden
Verwendung, insbesondere zur Transfektion von Spodoptera-frugiperda-Zellen,
verwendet werden.
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Pflanzenzellkulturen
von Baumwolle, Kukuruz (Mais), Erdäpfel (Kartoffel), Sojabohne,
Petunie, Paradeiser (Tomate) und Tabak können als Wirte verwendet werden.
Typischerweise werden Pflanzenzellen durch Inkubation mit bestimmten
Stämmen
des Bakteriums Agrobacterium tumefaciens, das davor manipuliert
wurde, um C-C-CKR-1-DNA
zu enthalten, transfiziert. Während
der Inkubation der Pflanzenzellkultur mit A. tumefaciens wird die
für C-C
CKR-1 kodierende DNA auf den Pflanzenzellwirt übertragen, sodass dieser transfiziert wird
und unter geeigneten Bedingungen C-C-CKR-1-DNA exprimiert. Darüber hinaus
sind Regulations- und Signalsequenzen, die mit Pflanzenzellen kompatibel
sind, erhältlich,
wie z.B. der Nopalinsynthase-Promotor und Polyadenylierungs-Signalsequenzen.
Depicker et al., J. Mol. Appl. Gen. 1, 561–573 (1982). Weiters sind DNA-Segmente,
die aus der Stromauf-Region des T-DNA-780-Gens isoliert wurden, in der Lage,
Transkriptionsniveaus von in Pflanzen expri mierbaren Genen in rekombinantem
DNA-hältigem
Pflanzengewebe zu aktivieren oder zu steigern. Siehe die
EP 321.196 , veröffentlicht
am 21. Juni 1989.
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Das
Interesse war jedoch für
Wirbeltierzellen stets am größten, und
Vermehrung von Wirbeltierzellen in Kultur (Gewebekultur) ist in
den vergangenen Jahren bereits zu einem Routineverfahren geworden
(Tissue Culture, Academic Press, Kruse & Patterson (Hrsg.) (1973)). Beispiele
für nützliche
Säugetier-Wirtszelllinien sind
Affennieren-CV1-Linie,
transformiert mit SV 40 (COS-7, ATCC CRL 1651); menschliche Embryonennierenlinie
(293 oder 293-Zellen, subkloniert zum Wachstum in Suspensionskultur,
Graham et al., J. Gen. Virol. 36, 59–72 (1977)); Babyhamster-Nierenzellen
(BHK, ATCC-CCL 10); Chinahamster-Eierstockzellen/-DHFR (CHO, Urlaub & Chasin, Proc.
Natl. Acad. Sci. USA 77(7), 4216–4220 (1980)); Maus-Sertolizellen
(TM4, Mather, Biol. Reprod. 23, 243–251 (1980)); Affennierenzellen
(CV1, ATCC CCL 70); Grüne-Meerkatzen-Nierenzellen
(VERO-76, ATCC CRL-1587); menschliche Zervixkarzinomzellen (HeLa,
ATCC CCL 2); Hundenierenzellen (MDCK, ATCC CCL 34); Büffelratten-Leberzellen
(BRL 3A, ATCC CRL 1442); menschliche Lungenzellen (W138, ATCC CCL
75); menschliche Leberzellen (Hep G2, HB 8065); Mäuse-Brusttumor
(MMT 060562, ATCC CCL 51); TRI-Zellen (Mather et al., Annals N.
Y. Acad. Sci. 383, 44–68
(1982)); MRC-5-Zellen; FS4-Zellen; und eine menschliche Hepatomzelllinie
(Hep G2). Bevorzugte Wirtszellen sind menschliche Embryonennieren-293-Zellen
und Chinahamster-Eierstockzellen.
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Der
für Expression
ausgewählte
Wirt kann auch ein multizellulärer
Organismus, wie z.B. in einem transgenen Tier, sein. Solche Tiere
wurden durch Transfektion von Keimzellen, Somazellen oder Embryonen mit
heterologer DNA, geeignetes Implantieren der transfizierten Zellen
und Reifenlassen der Zellen zu erwachsenen Tieren oder stabiles
Integrieren der Zellen in erwachsene Tiere, die heterologe DNA enthalten,
gebildet. Ein reproduzierbarer Prozentsatz von solchen Tieren transkribiert
und exprimiert die heterologe DNA als Protein, das in Geweben, die
Blut oder Serum einbinden, identifiziert werden kann. Geeignete
Verfahren zur Herstellung transgener Tiere werden im US-Patent Nr.
4.396.601 und in Palmiter et al., Nature 300, 611–615 (1982),
beschrieben.
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Wirtszellen
werden transfiziert und vorzugsweise mit den oben beschriebenen
Expressions- oder Kloniervektoren dieser Erfindung transformiert
und in herkömmlichem
Nährmedium
kultiviert, das entsprechend zur Induktion von Promotoren, Selektion
von Transformanten oder Amplifikation der Gene, die für die erwünschten
Sequenzen kodieren, modifiziert wird.
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Transfektion
bezieht sich auf die Aufnahme eines Expressionsvektors durch eine
Wirtszelle, unabhängig
davon, ob eine Kodiersequenz tatsächlich exprimiert wird oder
nicht. Durchschnittlichen Fachleuten sind zahlreiche Transfektionsverfahren
bekannt, z.B. CaPO4 und Elektroporation.
Erfolgreiche Transfektion wird im Allgemeinen erkannt, wenn irgendein
Hinweis auf das Funktionieren dieses Vektors innerhalb der Wirtszelle auftritt.
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Transformation
bezeichnet das Einführen
von DNA in einen Organismus, sodass die DNA replizierbar ist, entweder
als ein extrachromosomales Element oder als integrativer chromosomaler
Bestandteil. Je nach verwendeter Wirtszelle erfolgt Transformation
unter Verwendung von Standardverfahren, die für solche Zellen geeignet sind.
Die Calciumbehandlung, die Calciumchlorid verwendet, wie im Abschnitt
1.82 von Sambrook et al. beschrieben wird, wird im Allgemeinen für Prokaryoten
oder andere Zellen verwendet, die wesentliche Zellwandbarrieren
enthalten. Infektion mit Agrobacterium tumefaciens wird zur Transformation
bestimmter Pflanzenzellen verwendet, wie von Shaw et al., Gene 23,
315–330
(1983), und in der WO 89/05859, veröffentlicht am 29. Juni 1989,
beschrieben wird. Für
Säugetierzellen
ohne solche Zellwände
wird das Calciumphosphat-Ausfällungsverfahren,
das in den Abschnitten 16.30–16.37
von Sambrook et al., s.o., beschrieben wird, bevorzugt. Allgemeine
Aspekte von Säugetierzellen-Wirtsystemtransformationen
wurden von Axel in
US 4.399.316 ,
ausgegeben am 16. August 1983, beschrieben. Transformationen zu
Hefe werden typischerweise gemäß dem Verfahren
von Van Solingen et al., J. Bacteriol. 130(2), 946–947 (1977),
und Hsiao et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA 76(8), 3829–3833 (1979),
durchgeführt.
Doch auch andere Verfahren zur Einführung von DNA in Zellen wie
beispielsweise Kerninjektion, Elektroporation oder Protoplastenfusion
können
verwendet werden.
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5. Kultivieren
der Wirtszellen
-
Prokaryotische
Zellen, die verwendet werden, um C-C-CKR-1-Polypeptid dieser Erfindung
herzustellen, werden in geeignetem Medium kultiviert, wie im Allgemeinen
von Sambrook et al., s.o., beschrieben wird.
-
Die
Säugetierwirtszellen,
die verwendet werden, um C-C CKR-1 dieser Erfindung herzustellen,
können
in zahlreichen verschiedenen Medien kultiviert werden. Im Handel
erhältliche
Medien wie z.B. Ham's
F10 (Sigma), Minimal Essential Medium (MEM, Sigma), RPMI-1640 (Sigma)
und Dulbecco's Modified
Eagle's Medium (DMEM,
Sigma) sind zum Kultivieren der Wirtszellen geeignet. Darüber hinaus
kann jedes der Medien, die in Ham & McKeehan, Meth. Enz. 58, 44–93 (1979),
Barnes & Sato,
Anal. Biochem. 102, 255–270
(1980), und in den
US 4.767.704 ;
4.657.866; 4.927.762 oder 4.560.655; in der WO 90/03430; WO 87/00195;
dem US-Pat. Re. 30.985; oder
US
5.122.469 beschrieben sind, als Kulturmedium für die Wirtszellen
verwendet werden. Alle diese Medien können, sofern erforderlich,
mit Hormonen und/oder anderen Wachstumsfaktoren (wie z.B. Insulin,
Transferrin oder epidermalem Wachstumsfaktor), Salzen (wie z.B.
Natriumchlorid, Calcium, Magnesium und Phosphat), Puffern (wie z.B.
HEPES), Nucleosiden (wie z.B. Adenosin und Thymidin), Antibiotika (wie
z.B. Gentamycin
TM-Wirkstoff), Spurenelementen
(definiert als anorganische Verbindungen, die üblicherweise in geringen Endkonzentrationen
im mikromolaren Bereich vorhanden sind) und Glucose oder einer entsprechenden
Energiequelle ergänzt
sein. Alle anderen erforderlichen Zusätze können ebenfalls in geeigneten Konzentrationen,
die Fachleuten bekannt sind, eingebunden werden. Die Kulturbedingungen,
wie z.B. Temperatur, pH und dergleichen, sind jene, die davor für die zur
Expression selektierten Wirtszellen verwendet wurden, und sind durchschnittlichen
Fachleuten bekannt.
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Die
Wirtszellen, auf die in dieser Offenbarung verwiesen wird, umfassen
Zellen in In-vitro-Kultur
sowie Zellen, die sich innerhalb eines Wirtstiers befinden.
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6. Detektion von Genamplifikation/-expression
-
Genamplifikation
und/oder -expression können
in einer Probe, beispielsweise durch herkömmliches Southern-Blotting,
Northern-Blotting, um die Transkription von mRNA zu quantifizieren
(Thomas, Proc. Natl. Acad. Sci. USA 77, 5201–5205 (1980)), Dot-Blotting (DNA-Analyse)
oder durch In-situ-Hybridisierung unter Verwendung einer entsprechend
markierten Sonde, direkt gemessen werden. Verschiedene Markierungen können verwendet
werden, am üblichsten
sind jedoch Radioisotope, insbesondere 32P.
Dennoch können
auch andere Verfahren verwendet werden, wie beispielsweise die Verwendung
von Biotin-modifizierten Nucleotiden zur Einführung in ein Polynucleotid.
Das Biotin dient dann als die Stelle zur Bindung an Avidin oder
an Antikörper,
die mit zahlreichen verschiedenen Markierungen, wie z.B. Radionucliden,
fluoreszierenden Substanzen, Enzymen oder dergleichen, markiert
sein können.
-
Alternativ
dazu können
Antikörper
verwendet werden, die spezifische Duplices, einschließlich DNA-Duplices,
RNA-Duplices und DNA-RNA-Hybridduplices oder DNA-Protein-Duplices, erkennen können. Die
Antikörper
können
wiederum markiert sein, und der Test kann dort durchgeführt werden,
wo der Duplex an eine Oberfläche
gebunden ist, sodass bei der Bildung eines Duplex an der Oberfläche die
Gegenwart des an den Duplex gebundenen Antikörper nachgewiesen werden kann.
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Genexpression
kann alternativ dazu durch immunologische Verfahren, wie z.B. durch
immunhistochemisches Färben
von Gewebeschnitten und Testen von Zellkultur oder Körperflüssigkeiten,
gemessen werden, um die Expression von Genprodukt direkt zu quantifizieren.
Mit immunhistochemischen Färbungsverfahren wird
eine Zellprobe hergestellt, typischerweise durch Dehydratisierung
und Fixierung, gefolgt von Umsetzung mit markierten Antikörpern, die
für das
gebundene Genprodukt spezifisch sind, worin die Markierungen üblicherweise
visuell nachweisbar sind, z.B. enzymatische Markierungen, fluoreszierende
Markierungen, lumineszierende Markierungen und dergleichen. Ein
besonders empfindliches Färbungsverfahren,
das zur Verwendung in der vorliegenden Erfindung geeignet ist, wird
von Hsu et al., Am. J. Clin. Path. 75, 734–738 (1980), beschrieben.
-
Antikörper, die
zur immunhistochemischen Färbung
und/oder für
den Test von Probenflüssigkeiten nützlich sind,
können
entweder monoklonal oder polyklonal sein und können in jedem beliebigen Säugetier hergestellt
werden. Geeigneterweise können
die Antikörper
gegen ein natürliches
oder synthetisches C-C-CKR-1-Polypeptid oder eine Variante davon
hergestellt werden.
-
7. Reinigung von C-C-CKR-1-Polypeptid
-
C-C
CKR-1 wird aus Zellkulturen durch Solubilisieren von Zellmembranen
in einem Detergens gewonnen.
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Wenn
ein menschlicher C-C CKR-1 in einer rekombinanten Zelle, die nicht
von menschlichem Ursprung ist, exprimiert wird, so ist C-C CKR-1
vollständig
frei von Proteinen oder Polypeptiden menschlichen Ursprungs. Dennoch
ist es notwendig, C-C
CKR-1 von rekombinanten Zellproteinen oder -polypeptiden zu reinigen,
um Präparate
zu erhalten, die in Bezug auf Protein im Wesentlichen homogen zu
C-C CKR-1 sind.
In einem ersten Schritt werden die Zellen zentrifugiert, um sie
vom Kulturmedium zu trennen, und in weiterer Folge geeigneten Reinigungsverfahren
wie z.B.: Fraktionierung an Immunaffinitäts- oder Ionenaustauschsäulen; Ethanolfällung; Umkehrphasen-HPLC;
Chromatographie auf Siliciumdioxid oder einem anderen Kationenaustauschharz
wie z.B. DEAE; Chromatofokussierung; SDS-PAGE; Ammoniumsulfatfällung; Gelfiltration
unter Verwendung von z.B. Sephadex G-75; unterzogen.
-
C-C-CKR-1-Varianten,
in denen Reste deletiert, insertiert oder substituiert wurden, werden
auf dieselbe Weise gewonnen wie der natürliche C-C CKR-1, wobei jegliche
wesentliche Veränderung
der Eigenschaften, die durch die Variation verursacht wird, berücksichtigt
wird. Beispielsweise erleichtert die Herstellung einer C-C-CKR-1-Fusion mit einem
anderen Protein oder Polypeptid, z.B. mit einem bakteriellen oder
viralen Antigen, die Reinigung; eine Immunaffinitätssäule, die
Antikörper
gegen das Antigen enthält,
kann verwendet werden, um die Fusion zu adsorbieren. Immunaffinitätssäulen wie
z.B. eine polyklonale Kaninchen-Anti-C-C-CKR-1-Säule kann verwendet werden,
um C-C-CKR-1-Variante durch Bindung an zumindest ein verbleibendes Immunepitop
zu absorbieren. Ein Proteaseinhibitor wie z.B. Phenylmethylsulfonylfluorid
(PMSF) kann auch nützlich
sein, um proteolytischen Abbau während
der Reinigung zu hemmen, und Antibiotika können eingebunden werden, um
das Wachstum von hinzugekommenen Kontaminanten zu unterbinden. Fachleuten
werden verstehen, dass Reinigungsverfahren, die für natürlichen
C-C CKR-1 geeignet sind, bestimmter Modifikationen bedürfen, um
Veränderungen
der Eigenschaften von C-C CKR-1 oder seiner Varianten bei Expression
in rekombinanter Zellkultur Rechnung zu tragen.
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8. Kovalente Modifikationen
von C-C-CKR-1-Polypeptiden
-
Kovalente
Modifikationen von C-C-CKR-1-Polypeptid oder seiner Glykosyl-Substituenten sind
in den Schutzumfang dieser Erfindung eingebunden. Sowohl nativer
C-C CKR-1 als auch Aminosäuresequenzvarianten
von C-C CKR-1 können
kovalent modifiziert werden. Kovalente Modifikationen von C-C CKR-1,
Fragmente davon oder Antikörper
hiergegen werden in das Molekül
durch Umsetzen von Target-Aminosäureresten von
C-C CKR-1, Fragmenten davon oder C-C-CKR-1-Antikörper mit einem organischen
derivatisierenden Mittel eingeführt,
das in der Lage ist, mit ausgewählten
Seitenketten oder den N- oder C-terminalen Resten zu reagieren.
Am häufigsten
sind C-C CKR-1 und seine Antikörper
kovalent an nachweisbare Gruppen, die zur Diagnose verwendet werden,
z.B. Enzyme, Radioisotope, Spinmarkierungen, Antigene, fluoreszierende
oder chemilumineszierende Gruppen und dergleichen, gebunden.
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Cysteinylreste
werden am häufigsten
mit α-Halogencetaten
(und entsprechenden Aminen), wie z.B. Chloressigsäure oder
Chloracetamid, umgesetzt, um Carboxymethyl- oder Carboxyamidomethyl-Derivate
zu ergeben. Cysteinylreste werden auch durch Umsetzung mit Bromtrifluoraceton, α-Brom-β-(5-imidazol)propionsäure, Chloracetylphosphat,
N-Alkylmaleinimiden, 3-Nitro-2-pyridyldisulfid, Methyl-2-pyridyldisulfid, p-Chlormercuribenzoat,
2-Chlormercuri-4-nitrophenol oder Chlor-7-nitrobenzo-2-oxa-1,3-diazol derivatisiert.
-
Histidylreste
werden durch Umsetzung mit Diethylpyrocarbonat bei pH 5,5–7,0 derivatisiert,
da dieses Mittel relativ spezifisch für die Histidylseitenkette ist.
Parabromphenacylbromid ist ebenfalls nützlich; die Reaktion wird vorzugsweise
in 0,1 M Natriumcacodylat bei pH 6,0 durchgeführt.
-
Lysinyl-
und Amino-terminale Reste werden mit Bernsteinsäureanhydrid oder anderen Carbonsäureanhydriden
umgesetzt. Derivatisierung mit diesen Mitteln bewirkt die Umkehrung
der Ladung der Lysinylreste. Andere geeignete Reagenzien zur Derivatisierung
von α-Amino-hältigen Resten
umfassen Imidoester wie z.B. Methylpicolinimidat; Pyridoxalphosphat;
Pyridoxal; Chlorborhydrid; Trinitrobenzolsulfonsäure; O-Methylisoharnstoff; 2,4-Pentandion;
und Transaminase-katalysierte Reaktion mit Glyoxylat.
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Arginylreste
werden durch Umsetzung mit einem oder mehreren herkömmlichen
Reagenzien, zu denen Phenylglyoxal, 2,3-Butandion, 1,2-Cyclohexandion
und Ninhydrin zählen,
modifiziert. Derivatisierung von Argininresten erfordert aufgrund
des hohen pKa der funktionellen Guanidingruppe,
dass die Reaktion unter alkalischen Bedingungen erfolgt. Darüber hinaus
können
diese Reagenzien mit den Lysingruppen sowie mit der Arginin-epsilon-Aminogruppe
reagieren.
-
Die
spezifische Modifikation von Tyrosylresten kann unter besonderem
Interesse an der Einführung von
spektralen Markierungen in Tyrosylreste durch Reaktion mit aromatischen
Diazoniumverbindungen oder Tetranitromethan erfolgen. Am üblichsten
werden N-Acetylimidizol und Tetranitromethan verwendet, um O-Acetyltyrosylspezies
bzw. 3-Nitro-Derivate zu bilden. Tyrosylreste werden unter Verwendung
von 125I oder 131I
iodiert, um markierte Proteine zur Verwendung in Radioimmuntests
herzustellen, wobei das zuvor beschriebene Chloramin-T-Verfahren
geeignet ist.
-
Carboxylseitengruppen
(Aspartyl oder Glutamyl) werden selektiv durch Umsetzung mit Carbodiimiden (R'-N=C=N-R') modifiziert, worin
R und R' verschiedene
Alkylgruppen, wie z.B. 1-Cyclohexyl-3-(2-morpholinyl-4-ethyl)carbodiimid
oder 1-Ethyl-3-(4-azonia-4,4-dimethylpentyl)carbodiimid,
sind. Weiters werden Aspartyl- und Glu tamylreste zu Asparaginyl
und Glutaminylresten durch Reaktion mit Ammoniumionen umgesetzt.
-
Derivatisierung
mit bifunktionellen Mitteln ist nützlich für das Vernetzen von C-C CKR-1,
seiner Fragmente oder Antikörper
zu einer wasserunlöslichen
Trägermatrize
oder -oberfläche
zur Verwendung in Verfahren zur Reinigung von Anti-C-C-CKR-1-Antikörpern und
umgekehrt. Üblicherweise
verwendete Vernetzer umfassen beispielsweise 1,1-Bis(diazoacetyl)-2-phenylethan,
Glutaraldehyd, N-Hydroxysuccinimidester, z.B. Ester mit 4-Azidosalicylsäure, homobifunktionale
Imidoester einschließlich
Disuccinimidylester, wie z.B. 3,3'-Dithiobis-(succinimidylpropionat),
und bifunktionale Maleinimide, wie z.B. Bis-N-maleinimido-1,8-octan. Derivatisierungsmittel
wie z.B. Methyl-3-[(p-azidophenyl)dithio]propioimidat ergaben photoaktivierbare
Zwischenprodukte, die in der Lage sind, Vernetzungen in Gegenwart
von Licht zu bilden. Alternativ dazu werden reaktive wasserunlösliche Matrizen
wie z.B. Cyanogenbromid-aktivierte Kohlenhydrate und die in den
US 3.969.287 , 3.691.016,
4.195.128, 4.247.642, 4.229.537 und 4.330.440 beschriebenen reaktiven
Substrate zur Proteinimmobilisierung verwendet.
-
Glutaminyl-
und Asparaginylreste werden häufig
zu den entsprechenden Glutamyl- bzw.
Aspartylresten desamidiert. Alternativ dazu werden diese Reste unter
schwach sauren Bedingungen desamidiert. Beide Formen dieser Reste
fallen in den Schutzumfang dieser Erfindung.
-
Andere
Modifikationen umfassen Hydroxylierung von Prolin und Lysin, Phosphorylierung
von Hydroxylgruppen von Seryl- oder Threonylresten, Methylierung
der α-Aminogruppen von
Lysin-, Arginin- und Histidinseitenketten (T. E. Creighton, Proteins:
Structure and Molecular Properties, W. H. Freeman & Co., San Francisco,
79–86
(1983)), Acetylierung des N-terminalen Amins und Amidierung jeglicher
C-terminaler Carboxylgruppe.
-
Eine
andere Art kovalenter Modifikation von C-C-CKR-1-Polypeptid, die
ebenfalls in den Schutzumfang dieser Erfindung fällt, umfasst eine Änderung
des nativen Glyko sylierungsmusters des Polypeptids. Unter Änderung
wird die Deletion einer oder mehrerer Kohlenhydrat-Gruppierungen,
die im nativen Polypeptid vorhanden sind, und/oder das Hinzufügen einer
oder mehrerer Glykosylierungsstellen, die im nativen Polypeptid nicht
vorhanden sind, verstanden.
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Glykosylierung
von Polypeptiden ist typischerweise entweder N-gebunden oder O-gebunden. N-gebunden
bezieht sich auf die Bindung der Kohlenhydratgruppierung an die
Seitenkette eines Asparaginrestes. Die Tripeptid-Sequenzen Asparagin-X-Serin und Asparagin-X-Threonin,
worin X jede beliebige Aminosäure außer Prolin
ist, sind die Erkennungssequenzen für enzymatische Bindung der
Kohlenhydratgruppierung an die Asparaginseitenkette. Somit schafft
die Gegenwart einer dieser Tripeptidsequenzen in einem Polypeptid eine
mögliche
Glykosylierungsstelle. O-gebundene Glykosylierung bezieht sich auf
die Bindung einer der Zucker N-Acetylgalactosamin, Galactose oder
Xylose an eine Hydroxyaminosäure,
am üblichsten
an Serin oder Threonin, wobei 5-Hydroxyprolin oder 5-Hydroxylysin
ebenfalls verwendet werden können.
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Das
Hinzufügen
von Glykosylierungsstellen zu C-C-CKR-1-Polypeptid erfolgt günstigerweise
durch Ändern
der Aminosäuresequenz,
sodass sie eine oder mehrere der zuvor beschriebenen Tripeptid-Sequenzen enthält (für N-gebundene
Glykosylierungsstellen). Die Änderung
kann auch durch die Addition von oder die Substitution durch einem/n
oder mehrere(n) Serin- oder Threoninresten an der nativen C-C-CKR-1-Sequenz vorgenommen
werden (für
O-gebundene Glykosylierungsstellen). Aus praktischen Gründen wird
die C-C-CKR-1-Aminosäuresequenz
vorzugsweise durch Änderungen
auf DNA-Niveau, insbesondere durch Mutation der für C-C-CKR-1-Polypeptid kodierenden
DNA an präselektierten
Basen, geändert,
sodass Codons gebildet werden, die in die erwünschten Aminosäuren translatieren.
Die DNA-Mutation(en)
kann bzw. können unter
Verwendung der zuvor unter der Überschrift "Aminosäuresequenzvarianten
von C-C CKR-1" beschriebenen
Verfahren vorgenommen werden.
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Ein
anderes Mittel zur Steigerung der Anzahl an Kohlenhydratgruppierungen
am C-C-CKR-1-Polypeptid
ist der Einsatz von chemischem oder enzymatischem Binden von Glykosiden
an das Polypeptid. Diese Verfahren sind dadurch von Vorteil, dass
sie die Herstellung des Polypeptids in einer Wirtszelle, die Glykosylierungsfähigkeiten
für N-
und O-gebundene Glykosylierung aufweist, nicht erfordern. Je nach
verwendetem Bindungsverfahren kann bzw. können der bzw. die Zucker an
(a) Arginin und Histidin, (b) freie Carboxylgruppen, (c) freie Sulfhydrylgruppen
wie z.B. jene von Cystein, (d) freie Hydroxylgruppen wie z.B. jene
von Serin, Threonin oder Hydroxyprolin, (e) aromatische Reste wie
z.B. jene von Phenylalanin, Tyrosin oder Tryptophan oder (f) die
Amidgruppe von Glutamin gebunden werden. Diese Verfahren werden
in der am 11. September 1987 veröffentlichten
WO 87/05330 sowie in Aplin & Wriston
(CRC Crit. Rev. Biochem., 259–306
(1981)) beschrieben.
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Die
Entfernung von Kohlenhydratgruppierungen, die am nativen C-C-CKR-1-Polypeptid vorhanden sind,
kann chemisch oder enzymatisch erfolgen. Chemische Deglykosylierung
erfordert das Aussetzen des Polypeptids gegenüber der Verbindung Trifluormethansulfonsäure oder
einer äquivalenten
Verbindung. Diese Behandlung resultiert in der Spaltung der meisten
oder aller Zucker außer
des Bindungszuckers (N-Acetylglucosamin oder N-Acetylgalactosamin),
während
das Polypeptid intakt bleibt. Chemische Deglykosylierung wird von
Hakimuddin et al. (Arch. Biochem. Biophys. 259, 52–57 (1987))
und von Edge et al. (Anal. Biochem. 118, 131–137 (1981)) beschrieben. Enzymatische
Spaltung von Kohlenhydratgruppierungen an Polypeptiden kann durch
die Verwendung zahlreicher verschiedener Endo- und Exo-Glycosidasen erreicht
werden, wie auch von Thotakura et al. (Meth. Enzymol. 138, 350–359 (1987))
beschrieben wird.
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Glykosylierung
an potenziellen Glykosylierungsstellen kann durch die Verwendung
der Verbindung Tunicamycin unterbunden werden, wie Duskin et al.
(J. Biol. Chem. 257, 3105–3109
(1982)) beschreiben. Tunicamycin blockiert die Bildung von Protein-N-Glycosidbindungen.
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Der
C-C CKR-1 kann auch in Mikrokapseln, die beispielsweise durch Koazervierungsverfahren
oder durch Grenzflächenpolymerisation
(beispielsweise Hydroxymethylcellulose oder Gelatin-Mikrokapseln
bzw. Poly[methylmethacrylat]mikrokapseln) hergestellt werden, in
kolloide Arzneimittel freisetzende Systeme (beispielsweise Liposomen,
Albuminmikrokügelchen,
Mikroemulsionen, Nanoteilchen und Nanokapseln) oder in Makroemulsionen
eingeschlossen werden. Solche Verfahren sind in Remington's Pharmaceutical
Sciences, 16. Auflage, A. Osol (Hrsg.) (1980), offenbart.
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C-C-CKR-1-Präparate sind
auch zur Herstellung von Antikörpern
nützlich,
zur Verwendung als Standards in Tests für C-C CKR-1 (z.B. durch Markieren
von C-C CKR-1 zur
Verwendung als ein Standard in einem Radioimmuntest, enzymgekoppelten
Immuntest oder einem Radiorezeptortest), in Affinitäts-Reinigungsverfahren
und in kompetitiven Rezeptorbindungstests, wenn sie mit Radioiod,
Enzymen, Fluorophoren, Spinmarkierungen und dergleichen markiert
sind.
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Da
es häufig
schwierig ist, im Vorhinein die Eigenschaften einer Variante von
C-C CKR-1 zu bestimmen, wird verstanden werden, dass gewisses Screenen
der gewonnenen Variante erforderlich sein wird, um die optimale
Variante zu selektieren. Beispielsweise wird eine Veränderung
der immunologischen Eigenschaft von C-C-CKR-1-Molekül, wie z.B. Affinität für einen
bestimmten Antikörper,
durch einen kompetitiven Immuntest gemessen. Die Variante wird auf
Veränderungen
der Suppression oder auf Steigerung ihrer Aktivität durch Vergleichen
mit der im selben Test am nativen C-C CKR-1 beobachteten Aktivität getestet.
Andere mögliche Modifikationen
von Protein- oder Polypeptideigenschaften wie z.B. Redox- oder Wärmestabilität, Hydrophobizität, Empfänglichkeit
für proteolytischen
Abbau oder Neigung zur Aggregation mit Trägern oder zu Multimeren werden
durch auf dem Gebiet der Erfindung bekannte Verfahren getestet.
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9. Therapeutische Zusammensetzungen
und Verabreichung von C-C CKR-1
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Therapeutische
Formulierungen von C-C CKR-1 (einschließlich seiner C-C-CKR-1-Bindungsfragmente)
oder Antikörpern
hiergegen werden zur Lagerung durch Vermischen von C-C CKR-1, das
den erwünschten Reinigungsgrad
aufweist, mit optionalen physiologisch annehmbaren Trägern, Arzneimittelträgern oder
Stabilisatoren (Remington's
Pharmaceutical Sciences, s.o.) in Form eines Lyophilisats oder von
wässrigen
Lösungen
hergestellt. Annehmbare Träger,
Arzneimittelträger
oder Stabilisatoren sind bei den verwendeten Dosierungen und Konzentrationen
gegenüber
den Rezipienten nichttoxisch und umfassen Puffer wie z.B. Phosphat, Citrat
und andere organische Säuren;
Antioxidanzien einschließlich
Ascorbinsäure;
niedermolekulare Polypeptide (weniger als etwa 10 Reste); Proteine,
wie z.B. Serumalbumin, Gelatine oder Immunglobuline; hydrophile
Polymere wie z.B. Polyvinylpyrrolidon; Aminosäuren wie z.B. Glycin, Glutamin,
Asparagin, Arginin oder Lysin; Monosaccharide, Disaccharide und
andere Kohlenhydrate einschließlich
Glucose, Mannose oder Dextrine; Chelatbildner wie z.B. EDTA; Zuckeralkohole
wie z.B. Mannit oder Sorbit; salzbildende Gegenionen wie z.B. Natrium;
und/oder nichtionische Tenside wie z.B. Tween, Pluronics oder Polyethylenglykol
(PEG).
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Der
C-C CKR-1 oder -Antikörper,
der zur In-vivo-Verabreichung zu verwenden ist, muss steril sein. Dies
kann leicht durch Filtration durch sterile Filtrationsmembranen
vor oder nach der Lyophilisierung und Rekonstitution vorgenommen
werden. Der C-C
CKR-1 wird üblicherweise
in lyophilisierter Form oder in Lösung gelagert.
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Therapeutische
C-C-CKR-1- oder -Antikörper-Zusammensetzungen
werden im Allgemeinen in einen Behälter mit einer sterilen Zugangsöffnung,
beispielsweise in einem Lösungsbeutel
zur intravenösen
Verabreichung oder in einer Phiole mit einem Septum, das mit einer
Nadel zur subkutanen Injektion durchstochen werden kann, gegeben.
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Die
Art der Verabreichung von C-C CKR-1 oder -Antikörper erfolgt gemäß bekannter
Verfahren, z.B. durch Injektion oder Infusion auf intravenösem, intraperitonealem,
intrazerebralem, intramuskulärem,
intraokularem, intraarteriellem oder intraläsionalem Weg, oder mittels
Retardsysteme, die nachstehend erläutert werden.
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Geeignete
Beispiele von Retard-Präparaten
umfassen semipermeable Polymermatrizen in Form von Formstücken, z.B.
Filmen oder Mikrokapseln. Retard-Matrizen umfassen Polyester, Hydrogele,
Polylactide (
US 3.773.919 ,
EP 58.481 ), Copolymere von
L-Glutaminsäure
und γ-Ethyl-L-Glutamat
(Sidman et al., Biopolymers 22, 547–556 (1983)), Poly(2-hydroxyethylmethacrylat)
(Langer et al., J. Biomed. Mater. Res. 15, 167–277 (1981); Langer, Chem.
Tech. 12, 98–105
(1982)), Ethylenvinylacetat (Langer et al., s.o.) oder Poly-D-(–)-3-hydroxybuttersäure (
EP 133.988 ). Retard-C-C-CKR-1- oder -Antikörperzusammensetzungen
umfassen auch durch Liposomen eingefangenen C-C CKR-1 oder -Antikörper. Liposomen,
die C-C CKR-1 oder -Antikörper
enthalten, werden mittels an sich bekannter Verfahren hergestellt:
DE 3.218.121 ; Epstein et
al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA 82, 3688–3692 (1985); Hwang et al.,
Proc. Natl. Acad. Sci. USA 77, 4030–4034 (1980);
EP 52.322 ;
EP
36.676 ;
EP 88.046 ;
EP 143.949 ;
EP 142.641 ; Japanische Patentanmeldung 83-118008;
US 4.485.045 und
US 4.544.545 ; und
EP 102.324 . Üblicherweise
sind die Liposomen vom kleinen (etwa 200–800 Å) unilamellaren Typ, in dem
der Lipidgehalt über
etwa 30 mol.-% Cholesterin liegt und der selektierte Abschnitt auf
die optimale C-C-CKR-1-
oder -Antikörpertherapie
eingestellt ist.
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Eine
wirksame Menge von C-C CKR-1 oder -Antikörper, die therapeutisch einzusetzen
ist, hängt
beispielsweise von den therapeutischen Zielen, der Art der Verabreichung
und dem Zustand des Patienten ab. Beispielsweise wird erwartet,
dass C-C CKR-1 in der Behandlung von Cytokin-vermittelter Entzündung therapeutische
Wirkung zeigt. Demgemäß muss der
therapierende Arzt die Dosierung so titrieren und die Art der Verabreichung
wie erforderlich modifizieren, dass die optimale therapeutische
Wirkung erzielt werden kann. Typischerweise verabreicht der Arzt
C-C CKR-1 oder -Antikörper,
bis eine Dosierung erreicht ist, die die erwünschte Wirkung erzielt.
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Der
Fortschritt dieser Therapie kann leicht mittels herkömmlicher
Tests beobachtet werden.
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10. C-C-CKR-1-Antikörper-Präparat
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Polyklonale
Antikörper
gegen C-C CKR-1 werden im Allgemeinen in Tieren mit multiplen subkutanen (sk)
oder intraperitonealen (ip) Injektionen von C-C CKR-1 und einem
Adjuvans gezüchtet.
Immunisierung mit rekombinanten Zellen, die mit C-C CKR-1 transformiert
sind (z.B. Maus- oder CHO-Zellen, die mit menschlichem C-C CKR-1
transformiert sind), kann zufrieden stellend sein, oder es kann
nützlich
sein, C-C CKR-1 zu trennen und es oder ein Fragment davon, das die
Target-Aminosäuresequenz
enthält,
an ein Protein zu konjugieren, das in der zu immunisierenden Spezies
immunogen ist, z.B. Schlüsselloch-Napfschnecken-Hämocyanin,
Serumalbumin, Rinderthyroglobulin oder Sojabohnentrypsin-Inhibitor,
unter Verwendung eines bifunktionellen oder derivatisierenden Mittels,
beispielsweise Maleinimidobenzoylsulfosuccinimidester (Konjugation über Cysteinreste),
N-Hydroxysuccinimid
(über Lysinreste),
Glutaraldehyd, Bernsteinsäureanhydrid,
SOCl2 oder R1N=C=NR,
worin R und R1 verschiedene Alkylgruppen
sind.
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Tiere
werden üblicherweise
gegen die Zellen oder immunogenen Konjugate oder Derivate durch
Kombinieren von 1 mg oder 1 μg
von C-C CKR-1 in Freundschem komplettem Adjuvans und intradermale
Injektion der Lösung
an mehreren Stellen immunisiert. Einen Monat später werden die Tiere mit 1/5
bis 1/10 der ursprünglichen
Menge des Konjugats in Freundschem komplettem Adjuvans durch subkutane
Injektionen an mehreren Stellen geboostet. 7 bis 14 Tage später wird
den Tieren Blut abgenommen, und das Serum wird auf Anti-C-C-CKR-1-Titer
getestet. Die Tiere werden geboostet, bis der Titer den Sättigungswert
erreicht hat. Vorzugsweise wird das Tier mit dem Konjugat desselben
C-C CKR-1 geboostet, jedoch an ein anderes Protein und/oder durch
ein anderes Vernetzungsmittel konjugiert. Konjugate können auch
in rekombinanter Zellkultur als Proteinfusionen hergestellt werden.
Auch Aggregationsmittel wie Alaun können verwendet werden, um die Immunantwort
zu verstärken.
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Eine
andere Möglichkeit
ist die Verwendung von kombinatorischen Bibliotheken variabler Domänen und
von Screeningverfahren, um die erwünschten Anti-C-C-CKR-1-Antikörper zu
identifizieren.
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Monoklonale
Antikörper
werden durch Gewinnen von Milzzellen aus immunisierten Tieren und
durch Immortalisierung der Zellen auf herkömmliche Weise, z.B. durch Fusion
mit Myelomzellen oder durch Epstein-Barr-(EB-)Virustransformation,
und durch Screenen auf Klone, die den erwünschten Antikörper exprimieren,
hergestellt.
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Der
monoklonale Antikörper
ist vorzugsweise spezifisch für
jedes Target-C-C-CKR-1-Polypeptid.
Der Antikörper
wird so ausgewählt,
dass er entweder agonistisch oder antagonistisch ist oder keine
Wirkung auf die Aktivität
oder Bindung des C-C CKR-1 hat.
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11. Verwendungen von C-C-CKR-1-Nucleinsäure und
-Antikörpern
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Die
für C-C
CKR-1 kodierende Nucleinsäure
kann als ein Diagnostikum für
Gewebetypisierung verwendet werden. Beispielsweise können Verfahren
wie In-situ-Hybridisierung
und Northern- und Southern-Blotting sowie PCR-Analyse verwendet
werden, um zu bestimmen, ob DNA und/oder RNA, die für C-C CKR-1
kodieren, im oder in den zu bewertenden Zelltyp(en) vorhanden sind.
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Isoliertes
C-C-CKR-1-Polypeptid kann in quantitativen Diagnosetests als Standard
oder Kontrolle verwendet werden, der bzw. die mit Proben z.B. aus
Erythrozyten, die unbekannte Mengen an C-C CKR-1 enthalten, verglichen
werden kann. Rekombinante Zellen, die C-C CKR-1 exprimieren, können in
Tests für C-C-CKR-1-Liganden
auf dieselbe Weise verwendet werden, wie beispielsweise Neutrophile
in IL-8-Tests verwendet werden. Die C-C-CKR-1-Polypeptide, -Fragmente
oder -Zellen (als solche oder derivatisiert) können auch als Immunogene zur
Herstellung von Antikörpern
gegen C-C CKR-1 oder zur Reinigung solcher Antikörper von Aszites oder rekombinantem
Zellkulturmedium verwendet werden.
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C-C-CKR-1-Antikörper sind
für Diagnosetests
auf C-C-CKR-1-Expression in spezifischen Zellen oder Geweben nützlich,
worin die Antikörper
auf dieselbe Weise wie C-C
CKR-1, wie oben beschrieben, markiert und/oder an einer unlöslichen
Matrize immobilisiert werden. C-C-CKR-1-Antikörper sind auch zur Affinitätsreinigung
von C-C CKR-1 aus rekombinanter Zellkultur oder aus natürlichen
Quellen nützlich.
Die C-C-CKR-1-Antikörper, die
nicht auf nachweisbare Weise mit anderen Chemokinrezeptoren kreuzreagieren, können verwendet
werden, um jeden C-C CKR-1 zu reinigen, der frei von anderen homologen
Chemokinrezeptoren ist. C-C-CKR-1-Antikörper, die Antagonisten der
PF4-Superfamilie sind, sind als Anti-Entzündungsmittel oder bei der Behandlung
anderer PF4-Superfamilien-vermittelten Störungen nützlich.
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Geeignete
Diagnosetests für
C-C CKR-1 und seine Antikörper
sind an sich bekannt. Solche Tests umfassen kompetitive und Sandwich-Tests
sowie sterische Inhibitionstests. Kompetitive und Sandwich-Verfahren verwenden
einen Phasentrennungsschritt als einen integralen Bestandteil des
Verfahrens, während
sterische Inhibitionstests in einem einzigen Reaktionsgemisch durchgeführt werden.
Im Wesentlichen werden dieselben Verfahren für den Test von C-C CKR-1 und
für Substanzen,
die C-C CKR-1 binden,
verwendet, wobei jedoch bestimmte Verfahren je nach Molekulargewicht
der zu testenden Substanz bevorzugt werden. Daher werden die zu
testenden Substanzen Analyt genannt, ungeachtet der Tatsache, dass
sie ein Antigen oder Antikörper sind,
und Proteine, die sich an den Analyt binden, werden als Bindungspartner
bezeichnet, unabhängig
davon, ob sie Antikörper,
Zelloberflächenrezeptoren
oder Antigene sind.
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Analytische
Verfahren für
C-C CKR-1 oder seiner Antikörper
verwenden alle eines oder mehrere der folgenden Reagenzien: markiertes
Analyt-Analogon, immobilisiertes Analyt-Analogon, markierten Bindungspartner,
immobilisierten Bindungspartner und sterische Konjugate. Die markierten
Reagenzien sind auch als "Tracer" bekannt.
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Die
verwendete Markierung (und dies ist auch nützlich, um C-C-CKR-1-Nucleinsäure zur
Verwendung als Sonde zu markieren) ist jegliche nachweisbare Funktionalität, die die
Bindung zwischen Analyt und seinem Bindungspartner nicht stört. Zahlreiche Markierungen
sind zur Verwendung in Immuntests bekannt, Beispiele umfassen Gruppierungen,
die direkt nachgewiesen werden können,
wie z.B. Fluorochrom, chemilumineszierende Substanzen und radioaktive
Markierungen, sowie Gruppierungen, wie z.B. Enzyme, die reagiert
oder derivatisiert werden müssen,
um nachgewiesen zu werden. Beispiele für solche Markierungen umfassen
die Radioisotope 32P, 14C, 125I, 3H und 131I, Fluorophore wie z.B. Seltenerdchelate
oder Fluorescein und seine Derivate, Rhodamin und seine Derivate,
Dansyl, Umbelliferon, Luciferasen, z.B. Glühwürmchen-Luciferase und bakterielle
Luciferase (US-Pat. Nr. 4.737.456), Luciferin, 2,3-Dihydrophthalazindione,
Meerrettichperoxidase (HRP), alkalische Phosphatase, β-Galactosidase,
Glucoamylase, Lysozym, Saccharidoxidasen, z.B. Glucoseoxidase, Galactoseoxidase
und Glucose-6-phosphatdehydrogenase, heterozyklische Oxidasen wie
z.B. Uricase und Xanthinoxidase, gebunden mit einem Enzym, das Wasserstoffperoxid
verwendet, um einen Farbstoffvorläufer wie z.B. HRP zu oxidieren,
Lactoperoxidase oder Mikroperoxidase, Biotin/Avidin, Spinmarkierungen, Bakteriophagenmarkierungen,
stabile freie Radikale und dergleichen.
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Herkömmliche
Verfahren sind erhältlich,
um diese Markierungen kovalent an Proteine oder Polypeptide zu binden.
Beispielsweise können
Bindungsmittel wie Dialdehyde, Carbodiimide, Dimaleinimide, Bis-imidate,
Bis-diazotiertes Benzidin und dergleichen verwendet werden, um die
Antikörper
mit den zuvor beschriebenen fluoreszierenden, chemilumineszierenden
und Enzymmarkierungen zu markieren. Siehe beispielsweise die US-Patente
Nr. 3.940.475 (Fluorimetrie) und 3.645.090 (Enzyme); Hunter et al.,
Nature 194, 495–496 (1962);
David et al., Biochemistry 13, 1014–1021 (1974); Pain et al.,
J. Immunol. Methods 40, 219–230
(1981); und Nygren, J. Histochem. and Cytochem. 30, 407–412 (1982).
Bevorzugte Markierungen sind Enzyme wie z.B. Meerrettichperoxidase
und alkalische Phosphatase.
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Die
Konjugation solcher Markierungen, einschließlich der Enzyme, an den Antikörper ist
für durchschnittliche
Fachleute auf dem Gebiet der Immuntestverfahren eine herkömmliche
manipulative Vorgehensweise. Siehe beispielsweise O'Sullivan et al., "Methods for the Preparation
of Enzyme-antibody Conjugates for Use in Enzyme Immunoassay", in: Methods in
Enzymology, J. J. Langone & H.
Van Vunakis (Hrsg.), Bd. 73, Academic Press, New York, New York,
147–166
(1981)). Solche Bindungsverfahren sind zur Verwendung mit C-C CKR-1
oder seinen Antikörpern
geeignet, die alle proteinhältig
sind.
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Immobilisierung
von Reagenzien ist für
bestimmte Testverfahren erforderlich. Immobilisierung erfordert
das Trennen des Bindungspartners von jeglichem Analyt, der frei
in Lösung
verbleibt. Dies erfolgt üblicherweise
durch entweder Unlöslichmachen
des Bindungspartners oder Analyt-Analogons vor dem Testverfahren, beispielsweise
durch Adsorption an eine wasserunlösliche Matrize oder Oberfläche (Bennich
et al.,
US 3.720.760 ),
durch kovalente Bindung (z.B. unter Verwendung von Glutaraldehyd-Vernetzung) oder
durch anschließendes
Insolubilisieren des Partners oder Analogons, z.B. durch Immunfällung.
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Andere
Testverfahren, die als kompetitive Tests oder Sandwich-Tests bekannt
sind, sind durchwegs üblich
und in der kommerziellen Diagnoseindustrie weit verbreitet.
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Kompetitive
Tests bauen auf der Fähigkeit
eines Tracer-Analogons auf, mit dem Testprobenanalyt um eine limitierte
Anzahl an Bindungsstellen an einem gemeinsamen Bindungspartner zu
konkurrieren. Der Bindungspartner wird im Allgemeinen vor oder nach
der Konkurrenzreaktion unlöslich
gemacht, und anschließend werden
Tracer und Analyt, die an den Bindungspartner gebunden sind, von
dem ungebundenen Tracer und Analyt getrennt. Diese Trennung erfolgt
durch Dekantieren (wenn der Bindungspartner im Vorhinein insolubilisiert
wurde) oder durch Zentrifugieren (wenn der Bindungspartner nach
der Konkurrenzreaktion ausgefällt
wurde). Die Menge an Testprobenanalyt ist umgekehrt proportional
zur Menge an gebundenem Tracer, wie durch die Menge an Markersubstanz
gemessen werden kann. Dosis-Wirkungs-Kurven mit bekannten Mengen an Analyt
wurden hergestellt und mit den Testergebnissen verglichen, um die
Menge an in der Testprobe vorhandenem Analyt quantitativ zu bestimmen.
Diese Tests werden als ELISA-Systeme bezeichnet, wenn Enzyme als
nachweisbare Marker verwendet wurden.
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Eine
andere Art von kompetitiven Test, der als "homogener" Test bezeichnet wird, erfordert keine Phasentrennung.
Hier wird ein Konjugat eines Enzyms mit dem Analyt hergestellt und
so verwendet, dass, wenn sich der Anti-Analyt an den Analyt bindet,
die Gegenwart des Anti-Analyts die Enzymaktivität modifiziert. In diesem Fall
werden C-C CKR-1 oder seine immunologisch aktiven Fragmente mit
einer bifunktionellen organischen Brücke an ein Enzym wie z.B. Peroxidase
konjugiert. Konjugate werden zur Verwendung mit Anti-C-C-CKR-1 ausgewählt, sodass
Bindung des Anti-C-C-CKR-1
die Enzymaktivität
der Markierung hemmt oder potenziert. Dieses Verfahren an sich wird
unter dem Namen EMIT weitverbreitet praktiziert.
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Sterische
Konjugate werden in sterischen Hinderungsverfahren für homogene
Tests verwendet. Diese Konjugate werden durch kovalente Bindung
eines niedermolekularen Haptens an einen kleinen Analyt synthetisiert,
sodass der Antikörper
gegen Hapten im Wesentlichen nicht in der Lage ist, das Konjugat
zugleich mit dem Anti-Analyt zu binden. In diesem Testverfahren
bindet der in der Testprobe vorhandene Analyt den Antianalyt, wodurch
er ermöglicht,
dass Anti-Hapten das Konjugat bindet, was wiederum in einer Änderung
der Eigenschaft des Konjugat-Haptens verändert, z.B. eine Veränderung
der Fluoreszenz bewirkt, wenn das Hapten ein Fluorophor ist.
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Sandwich-Tests
sind besonders zur Bestimmung von C-C CKR-1 oder C-C-CKR-1-Antikörpern nützlich.
In sequenziell angeordneten Sandwich-Tests wird ein immobilisierter
Bindungspartner verwendet, um Testprobenanalyt zu adsorbieren, die
Testprobe wird beispielsweise durch Waschen entfernt, der gebundene Analyt
verwendet, um markierten Bindungspartner zu adsorbieren, und gebundenes
Material wird dann vom restlichen Tracer getrennt. Die Menge an
gebundenem Tracer ist direkt proportional zum Testprobenanalyt.
Im "gleichzeitigen" Sandwich-Test wird
die Testprobe nicht vor dem Zusatz des markierten Bindungspartners
abgetrennt. Ein sequenzieller Sandwich-Test unter Verwendung eines
monoklonalen Anti-C-C-CKR-1-Antikörpers als
einen Antikörper
und eines polyklonalen Anti-C-C-CKR-1-Antikörpers als den anderen Antikörper ist zum
Testen von Proben auf C-C-CKR-1-Aktivität nützlich.
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Die
obigen Verfahren sind nur Beispiele für Diagnosetests für C-C-CKR-1
und -Antikörper.
Andere Verfahren, die nun oder nachstehend zur Bestimmung dieser
Analyte erläutert
werden, fallen, einschließlich
der zuvor beschriebenen Biotests, ebenfalls in den Schutzumfang
der Erfindung.
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Die
folgenden Beispiele sind als Veranschaulichung und nicht als Einschränkung dargeboten.
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C. VERSUCHSBEISPIELE
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Beispiel I
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Isolierung
von Waisen-Rezeptoren
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Ein
Klonierungsvorgang für "Waisen-Rezeptoren" wurde eingesetzt,
um zu versuchen, cDNAs, die für C-C-Chemokinrezeptoren
kodieren, zu isolieren. Die Zelloberflächenrezeptoren für die chemischen
Lockstoffe C5a (N. P. Gerard et al., Nature 349, 614–617 (1991)),
das bakterielle Tripeptid fMLP (F. Boulay et al., Biochemistry 29,
11123–11133
(1990)) sowie zwei Rezeptoren für
die C-X-C-Chemokin-IL-8-Rezeptoren
A und B (IL8rA und IL8rB) wurden vor kurzer Zeit kloniert (W. E.
Holmes et al., Science 253, 1278–1280 (1991); P. M. Murphy
et al., Science 253, 1280–1283
(1991)), und es wurde erkannt, dass sie zur Superfamilie von Rezeptorproteinen
gehören,
von deren Strukturen vorhergesagt wird, dass sie die Zellmembran
sieben Mal queren (H. G. Dohlman et al., Annu. Rev. Biochem. 60,
653–688
(1991)). Da sieben-Transmembran-umspannende Moleküle typischerweise
an G-Proteine gebunden sind, deren Funktion durch Pertussis-Toxin
inhibiert werden kann, nahmen die Erfinder an, dass die Rezeptoren
für die
C-C-Chemokinklasse von Proteinen ebenfalls die Sieben-Transmembran-Architektur
aufweisen würden.
Demzufolge wurden zwei degenerierte Oligonucleotide, die konservierten
Aminosäuresequenzen
in zwei Transmembran-Regionen (TM) der IL8rA-, der C5a- und der
fMLP-Rezeptoren entsprechen, synthetisiert. Das erste Oligonucleotid
entsprach einer Region in TM2: LNLA (L/V) AD (L/F) (L/G) (Seq.-ID
Nr. 9), und das zweite entsprach einer Region in TM7: NP (I/M) (I/L)
Y (A/V) (F/V) (I/M/A) GQ (Seq.-ID Nr. 10).
-
Diese
Oligomere wurden dann als Primer unter Verwendung von cDNA-Substraten
aus verschiedenen blutbildenden Zelltypen, die dafür bekannt
sind, auf C-C-Chemokine
einschließlich
peripherer mononukleärer Blutzellen
(PBMC) zu reagieren, und aus den Zelllinien 0937, HL60 und THP-1
in RT-PCR-Versuchen verwendet. PCR wurde wie folgt durchgeführt. 1–2 μg von Gesamt-RNA
aus verschiedenen blutbildenden Zelllinien wurden als Substrate
in RT-PCR verwendet (J. W. Larrick, Trends Biotech. 10, 146–152 (1992)),
wie vom Lieferanten empfohlen wurde (Perkin Elmer, Norwalk, CT).
Degenerierte Oligonucleotide, die konservierten Regionen von Chemoattraktans-Rezeptoren
entsprachen, wurden in der PCR verwendet. PCR-Bedingungen waren wie folgt: 94°C, 0,5'; 50–55°C, 0,5'; 72°C 0,5–1'; 30 Zyklen. PCR-Produkte
wurden stumpfendig in die SmaI-Stelle von pBS (Stratagene, LaJolla,
CA) wie zuvor beschrieben (T. Nguyen et al., Gene 109, 211–208 (1991))
kloniert. Plasmid-DNA wurde unter Verwendung des Quiagen-Sets (Quiagen
Inc., Chatsworth, CA) gemäß den Empfehlungen
des Lieferanten isoliert. Sequenzieren erfolgte mit Sequenase-Set
(USBC, Cleveland, OH) gemäß den Empfehlungen
des Lieferanten.
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Subklonieren
und Sequenzieren der PCR-Produkte zeigten die Gegenwart von IL8rA,
IL8rB, C5a-Rezeptor und von zwei neuen Klonen auf, die Eigenschaften
von Sieben-Transmembran-Segment-Rezeptoren und ausgeprägte Ähnlichkeit
zu den IL-8-Rezeptoren
aufwiesen. Teilweise funktionelle Charakterisierung dieser Waisen-Rezeptoren zeigte,
dass sie sich nicht an HuMIP-1α binden.
Es wurde jedoch festgestellt, dass diese zwei Klone, die mit den
IL-8-Rezeptoren stärker
verwandt waren als mit anderen sieben-Transmembran-umspannenden
Rezeptoren, ein neues konserviertes Aminosäuremotiv am Ende von TM3 aufwiesen, DRYLAIVHA
(Seq.-ID Nr. 11), das eine Subfamilie von IL-8-Rezeptor-verwandten,
sieben-Transmembran-umspannenden
Molekülen
zu definieren schien, die die C5a- und die fMLP-Rezeptoren ausschloss. Daher wurde ein
zweiter Durchgang von RT-PCR/Waisen-Klonieren unter Verwendung des TM2-degenerierten
Oligonucleotids und eines DRYLAIVHA-(Seq.-ID Nr. 11)degenerierten
Oligonucleotids durchgeführt.
Um darüber
hinaus die Möglichkeiten
zur Erhaltung von C-C-Chemokinrezeptoren zu steigern, wurde cDNA
aus kultivierten menschlichen Monozyten, die radioaktiv markier tes
HuMIP-1α binden,
und aus B-Zellen, die chemotaktisch auf HuMIP-1α reagieren, gewonnen und in
der PCR-Reaktion verwendet. Klonieren und Sequenzieren dieser PCR-Produkte
brachte mehrere zusätzliche,
einmalige, sieben-Transmembran-umspannende
Rezeptoren hervor.
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Monozyten
wurden durch herkömmliche
Verfahren kultiviert, die üblicherweise
auf dem Gebiet der Erfindung bekannt sind. Kurz zusammengefasst
wurden Buffy-Coat-Zellen
an einem Ficoll-Gradienten getrennt. Mononukleäre Zellen, die aus der Grenzschicht
gewonnen wurden, wurden wiederholt zentrifugiert, um Plättchen zu
entfernen. Die Monozyten wurden durch Adhäsion an Gewebekulturschälchen von
anderen mononukleären
Zellen getrennt. Die nicht-adhärenten
Zellen wurden abgewaschen, und die adhärenten Monozyten wurden dann
48–72
Stunden vor Verwendung kultiviert.
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Alternativ
dazu könnte
genomische oder cDNA auf die Gegenwart von Waisen-Rezeptorgenen durch herkömmliche
Southern-Blot-Hybridisierung an die Oligomere, wie zuvor beschrieben,
oder an Sonden aus klonierter DNA eines sieben-Transmembran-umspannenden Proteins gescreent
werden.
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Beispiel II
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Charakterisierung von
C-C-CKR-1-DNA
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Eine
cDNA, die einem Klon entspricht, JOSH1, wurde durch Screenen einer λgt10-cDNA-Bibliothek, die
aus PMA-(Phorbol-12-myristat-13-acetat) behandelten HL60-Zellen erstellt wurde,
mit 32P-markierten Restriktionsfragmenten
isoliert. Phagen-DNA wurde isoliert, und die Inserts der λgt10-Klone
wurden durch PCR unter Verwendung von 20 Zyklen mit Primern, die
das Insert flankieren, und dem Enzym-Pfu-DNA-Polymerase (Stratagene, LaJolla, CA)
gemäß den Empfehlungen
des Lieferanten gewonnen. Die PCR-Produkte wurden in die SmaI-Stelle
von pRK5 wie zuvor beschrieben subkloniert.
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Die
Nucleotidsequenz von JOSH1 wies einen offenen Leseraster von 1065
Basen auf, der für
ein Protein von 355 Aminosäuren
kodierte (1 und 9).
Die abgeleitete Aminosäuresequenz,
die provisorisch als der C-C-Chemokin-Rezeptor 1 (C-C CKR-1) bezeichnet wurde,
hat zentrale Eigenschaften, die mit G-Protein-gebundenen Rezeptoren
der sieben-Transmembran-umspannenden Superfamilie verwandt sind.
Beispielsweise weist er sieben hydrophobe Regionen auf, von denen
vorhergesagt wird, dass sie sich über die Zellmembran erstrecken,
und Cysteinreste in der ersten und der zweiten extrazellulären Schleife,
die in die Bildung einer Disulfidbindung eingebunden ist (1). Bestimmte Eigenschaften des vorhergesagten C-C-CKR-1-Proteins unterscheiden
es jedoch von klassischen sieben-Transmembran-umspannenden Rezeptoren. Der Carboxyl-Terminus
ist relativ kurz und weist keine Cysteinreste auf, die in Membranverankerung über eine
palmitoylierte Gruppierung eingebunden sind (B. F. O'Dowd et al., J. Biol.
Chem. 264, 7564–7569 (1989)),
und die Segmente zwischen den Transmembrandomänen sind relativ kurz, eine
Eigenschaft, die in anderen Chemoattraktans-Rezeptoren übereinstimmend
ist (F. Boulay et al., Biochemistry 30, 2993–2999 (1991); F. Boulay et
al., Biochemistry 29, 11123–11133
(1990); N. P. Gerard et al., Nature 349, 614–617 (1991); W. E. Holmes et
al., Science 253, 1278–1280
(1991); P. M. Murphy et al., Science 253, 1280–1283 (1991)). Es gibt drei
potenzielle Glykosylierungsstellen im C-C CKR-1 (1),
eine am N-Terminus, eine an der ersten zytoplasmatischen Schleife
und die dritte an TM6. Diese letzte Stelle wird unwahrscheinlich
glykosyliert, da von ihr vorhergesagt wird, dass sie in der Zellmembran
eingebettet ist. Schließlich
gibt es eine Consensus-Sequenz für
eine Proteinkinase-C-Phosphorylierungsstelle an Position 192, doch
diese Position ist laut Vorhersagen extrazellulär.
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Die
abgeleitete Aminosäuresequenz
von C-C CKR-1 wurde mit anderen G-Protein-gebundenen Chemoattraktans-Rezeptoren
verglichen (1). Der IL8rA und der
IL8rB zeigten etwa 32% Sequenzidentität zu C-C CKR-1, während die
C5a- und fMLP-Rezeptoren etwa 23% Identität zeigten (1).
Ein mutmaßliches sieben-Transmembran-umspannendes
Molekül,
Für HUMSTSR,
das vor kurzer Zeit bei GenBank von Federsspiel et al. hinterlegt
wurde (Zugriffs-Nr. M99293), wurde erkannt, dass es etwa 31% Identität mit C-C
CKR-1 aufwies. Die Sequenz dieses Mo leküls ist identisch mit einer
der mutmaßlichen
Rezeptoren, die in einem ersten Versuch von RT-PCR-Klonieren der
Erfinder (oben beschrieben) isoliert wurden. Der Ligand für HUMSTSR wurde
bisher noch nicht identifiziert. Die zweite Gruppe von Rezeptoren,
die mit dem C-C CKR-1 eng verwandt sind, umfasst das Neuropeptid
Y und die Angiotensin-II-Rezeptoren (Daten nicht dargestellt). Schließlich weist ein
offener Leseraster im Zytomegalie-Virusgenom, bezeichnet als US28,
etwa 33% Identität
mit dem C-C CKR-1 und etwa 60% Identität in der N-terminalen Region
vor TM1 mit C-C CKR-1 auf.
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Beispiel III
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Northern- und Southern-Analyse
von C-C CKR-1
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Die
Expression von C-C CKR-1 wurde in einer limitierten Auswahl von
blutbildenden Zelllinien unter Verwendung von Northern-Blot-Analyse
bewertet. Northern-Blot-Hybridisierung
wurde wie folgt durchgeführt. Gesamt-RNA
wurde unter Verwendung des Guanidinium-Isothiocyanat-CsCl-Verfahrens
(Sambrook et al., 1989) oder durch das RNAzol-Verfahren gemäß den Empfehlungen
des Herstellers isoliert. Poly-A+-RNA wurde unter Verwendung
von Dynabeads oligodT (DYNAL, Great Neck, NY) gemäß den Empfehlungen
des Lieferanten isoliert. HL60-mRNA, in dieser Beschreibung als "HL60-C" bezeichnet, wurde
von Clontech (Palo Alto, CA) erhalten. 20 μg von Gesamt-RNA oder 5 μg von Poly-A+-RNA wurde auf Formaldehyd-Agarosegelen fraktioniert,
auf eine Nitrocellulosemembran geblottet und mit der C-C-CKR-1-cDNA
hybridisiert (R. G. Korneluk et al., J. Biol. Chem. 261, 8407–8413 (1986)).
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Eine
einzelne Bande von etwa 3 kb wurde in prämonozytischen Zelllinien, z.B.
in undifferenzierten oder differenzierten U937- und HL60-Zellen
(2) nachgewiesen, jedoch nicht in einem im Handel
erhältlichen
Präparat
von HL60-RNA (HL60-C, 2). Geringere Konzentrationen
von mRNA wurden auch in B-Zelllinien 1788 und Daudi nachgewiesen,
jedoch wenig oder keine RNA wurde in K562-Zellen nachgewiesen (2).
Die höchsten
Konzentrationen wurden in PMA-behandelten THP-1-Zellen nachgewiesen, in denen ein starkes
Signal erhalten wurde, wenn 20 mg von Gesamt-RNA analysiert wurden
(2).
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Southern-Blot-Hybridisierung
wurde wie folgt durchgeführt.
Menschliche genomische DNA, erhalten von Clontech (Palo Alto, CA),
wurde restriktionsverdaut, auf Genescreen® (Dupont)
geblottet und mit der C-C-CKR-1-cDNA hybridisiert (K. Neote et al.,
J. Clin. Invest. 86, 1524–1531
(1990)). Das Hybridisierungsmuster wies darauf hin, dass das C-C-CKR-1-Gen
ohne Intronen sein könnte.
Weiters ließ es
auf die Existenz eines zweiten verwandten Gens oder möglicherweise
eines Pseudogens schließen.
Die 3A und 3B zeigen nieder-
und hochstringente Waschschritte desselben Blots menschlicher genomischer
DNA, die mit mehreren Restriktionsenzymen verdaut wurde. Unter hochstringenten
Bedingungen (3B) wurden einzelne Restriktionsfragmente,
die an die C-C-CKR-1-cDNA hybridisierten, nachgewiesen, wenn genomische
DNA mit BamHI, HindIII oder SacI verdaut worden war, und, wie aus
der cDNA-Sequenz vorhergesagt wurde, zwei Fragmente wurden in DNA
nachgewiesen, die mit EcoRI und PstI verdaut worden war. Hybridisierung
unter niederstringenten Bedingungen zeigte jedoch die Gegenwart
von zusätzlichen
Banden auf, die an die C-C-CKR-1-cDNA hybridisierten, z.B. ein etwa
7 kb langes PstI-Fragment und ein etwa 1,6 kb langes HindIII-Fragment
wurden nachgewiesen (3A). Diese Banden verschwanden,
wenn die Blots unter hochstringenten Bedingungen gewaschen wurden,
während
die anderen Banden zwischen den zwei Waschschritten unverändert blieben.
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Beispiel IV
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Signalgebung durch den
C-C CKR-1 in Reaktion auf HuMIP-1α und
RANTES
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MCP-1,
RANTES, HuMIP-1α und
HuMIP-1β induzieren
einen raschen und vorübergehenden
Anstieg an intrazellulärem
Ca++ in menschlichen Monozyten (B. J. Rollins
et al., Blood 78, 1112–1116
(1991); S. Sozzani et al., J. Immunol. 147, 2215–2221 (1991)). Um zu bestimmen,
ob C-C CKR-1 ein funktioneller C-C-Chemokinrezeptor ist, wurde er
in menschlichen Nieren-293-Zellen vorübergehend exprimiert, und intrazelluläre Ca++-Konzentrationen als Reaktion auf verschiedene
C-C-Chemokine wurden gemessen.
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Rekombinantes
RANTES wurde in E. coli exprimiert und wie in Kuna et al. (J. Immunol.
149, 636–642 (1992b))
beschrieben gereinigt. HuMIP-1α und
HuMIP-1β wurden
in E. coli exprimiert und wie von Rot et al. (J. Exp. Med., in Druck)
beschrieben gereinigt. HuMIP-1α wurde
durch Chlorglykoluril-Verfahren (Fraker et al., Biochem. Biphys.
Res. Comm. 80, 849–857
(1978)) zu einer anfänglichen
spezifischen Aktivität
von 472 Ci/mmol iodiert. Das markierte HuMIP-1α wurde durch eine Kombination
von Gelfiltration und Umkehrphasen-HPLC gereinigt. Das 125I-markierte
RANTES, spezifische Aktivität
2200 Ci/mmol, wurde von Dupont/NEN (Boston, MASS) gewonnen. Rekombinantes
MCP-1 und Maus-MIP-1α wurden
von Peprotech (Rocky Hill, NJ) erhalten.
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Menschliche
embryonale Nieren-293-Zellen wurden mit 10–20 μg Plasmid-DNA durch das Calcium-Phosphat-Verfahren
wie beschrieben (T. J. Schall et al., Eur. J. Immunol. 22, 1477–1481 (1992))
oder durch das modifizierte Calcium-Phosphat-Verfahren (C. Chen et al., Mol. Cell.
Biol. 7, 2745–2752
(1987)) transfiziert. Die transfizierten Zellen wurden nach vorübergehender
Expression 12–24
Stunden lang getestet.
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Intrazelluläre Ca++-Messungen wurden am SLM 8000C im Wesentlichen
wie beschrieben (P. H. Naccache et al., J. Immunol. 142, 2438–2444 (1989))
unter geringfügigen Änderungen
durchgeführt:
IND0-1-AM wurde bei einer Endkonzentration von 20 mg/ml verwendet,
und 2–4 × 106 Zellen wurden pro Test eingesetzt.
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Eine
100-nM-Dosis von RANTES, HuMIP-1α,
HuMIP-1β und
MCP-1 wurde anfänglich
als eine erste Annäherung
der maximalen, physiologisch relevanten Konzentration verwendet.
Als transfizierte Zellen, beladen mit der Calciumsonde INDO-1-AM,
100 nM entweder von HuMIP-1α oder
von RANTES ausgesetzt wurden, wurde ein rascher Anstieg der Konzentration
von intrazellulärem
Ca++ beobachtet (4).
Aussetzung gegenüber
derselben Dosis von MCP-1 oder HuMIP-1β rief geringen nachweisbaren
Ca++-Fluss hervor (Daten nicht dargestellt).
Kontrollzellen, die mit Vektor alleine oder Vektor, der C-C CKR-1
in der entgegengesetzten Ausrichtung (nicht- kodierend) enthielt, reagierte auf keinen
der Liganden (Daten nicht dargestellt). Die Signalreaktionen waren
Dosis-abhängig,
10 nM von HuMIP-1α und
100 nM von RANTES waren ausreichend, um eine maximale oder beinahe
maximale Reaktion zu erhalten (4A und 4B).
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Rasche
aufeinander folgende Aussetzung gegenüber demselben Liganden ist
dafür bekannt,
die Signalgebungskapazität
von G-Protein-gebundenen Rezeptoren zu desensibilisieren (H. O.
Schild, "Receptor classification
with special reference to β-adrenergic receptors", in: Drug Receptors,
H. P. Rang (Hrsg.), University Press, 29–36 (1973)). Darüber hinaus
kann Desensibilisierung auch auftreten, wenn die zwei verschiedenen
Agonisten durch denselben Rezeptor signalisieren. HuMIP-1α blockiert
eindeutig die Fähigkeit
des C-C-CKR-1-Rezeptors, ein zweites Ca++-Signal
zu übertragen,
wenn HuMIP-1α zu
transfizierten Zellen zweimal hintereinander zugesetzt wird (5A).
In ähnlicher
Weise blockiert RANTES die Reaktion auf einen zweiten Challenge
bei derselben Konzentration (5B). Wird
HuMIP-1α zuerst
zugesetzt, so blockiert es die Reaktion auf RANTES, was darauf hinweist,
dass vollständige
Desensibilisierung aufgetreten ist (5C). Challenge
von C-C-CKR-1-cDNA-transfizierten
Zellen mit 250 nM RANTES verhinderte jedoch nicht einen darauf folgenden
Ca++-Fluss durch den Zusatz von 100 nM HuMIP-1α (5D),
was darauf hinweist, dass keine Rezeptor-Desensibilisierung eingetreten
ist. Der darauf folgende Ca++-Fluss durch
HuMIP-1α ist
jedoch reduziert, von einer intrazellulären Ca++-Veränderung
von etwa 70 nM (5A und 5C) auf
etwa 40 nM (5D), was darauf schließen lässt, dass
eine teilweise Desensibilisierung eingetreten ist.
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Beispiel V
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Bindung von HuMIP-1α und RANTES
an C-C CKR-1
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Um
die Wechselwirkung von HuMIP-1α und
RANTES mit kloniertem C-C CKR-1 weiter zu untersuchen, wurden direkte
Bindungsversuche mit 125I-markierten Liganden
durchgeführt.
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Bindungstests
wurden wie zuvor beschrieben (R. Horuk et al., J. Biol. Chem. 262,
16275–16278 (1987))
durchgeführt.
Transfizierte Zellen (2 × 106 Zellen pro ml) wurden mit radioaktiv markierten
Liganden und verschiedenen Konzentrationen unmarkierter Liganden
bei 4°C
2 Stunden lang inkubiert. Die Inkubation wurde durch Entfernen von
Aliquoten aus der Zellsuspension und Trennen der Zellen vom Puffer
durch Zentrifugation durch ein Silicon/Paraffin-Ölgemisch wie zuvor beschrieben
beendet (R. J. Robb et al., J. Exp. Med. 160, 1126–1146 (1984)).
Nicht-spezifische Bindung wurde in Gegenwart von 1 μM unmarkiertem
Liganden bestimmt. Individuelle Testbestimmungen, die für zumindest
drei separate Versuche repräsentativ
waren, wurden in Diagrammform dargestellt. Die Bindungsdaten wurden
mittels des Computerprogramms LIGAND (P. J. Munson et al., Anal.
Biochem. 107, 220–239
(1980)), das für
IBM-PCs modifiziert wurde (G. A. McPherson, Comp. Prog. Biomed.
17, 107–114
(1983)), an eine Kurve gefittet, um die Affinität (Kd),
Anzahl von Stellen und nichtspezifische Bindung zu bestimmen. Die
gezeigten Kurven sind die Bindungsisothermen, bestimmt durch LIGAND.
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Wurden
293-Zellen, die C-C CKR-1 vorübergehend
exprimierten, mit 125I-HuMIP-1α und steigenden Konzentrationen
von unmarkiertem HuMIP-1α inkubiert,
so wurde ersetzbare Bindung von 125I-HuMIP-1α an den C-C
CKR-1 beobachtet (6A). Scatchard-Analyse zeigte
eine Dissoziationskonstante (Kd) von 5,1 ± 0,3 nM
und etwa 130.000 Stellen/Zelle. Diese Kd liegt
innerhalb des Bereichs von jener, die für HuMIP-1α-Bindung
an menschliche Monozyten bestimmt wurde, und lässt darauf schließen, dass
C-C CKR-1 zumindest einer der an Monozyten vorhandenen HuMIP-1α-Rezeptoren ist. Direkte
Bindung von RANTES an C-C CKR-1 konnte jedoch nicht durchgeführt werden,
d.h. 125I-RANTES konnte nicht durch unmarkiertes
RANTES verdrängt
werden. Interessanterweise wurde ein gleichzeitiger Anstieg von 125I-RANTES,
gebunden an Zellen, beobachtet, wenn die Menge von unmarkiertem
RANTES im Bindungstest gesteigert wurde (Daten nicht dargestellt).
Da C-C CKR-1 ein Signal als Reaktion auf RANTES transduziert (Ca++ mobilisiert) (4)
und der Ligand sich daher an den klonierten Rezeptor binden muss,
ist der Grund für
das unübliche
Bindungsprofil, das für 125I-RANTES beobachtet wurde, nicht klar. Ähnliche Bindungsphänomene werden
erhalten, wenn andere Targetzellen, die auf RANTES reagieren, verwendet
werden. Interessanterweise konnte 125I-RANTES
durch unmarkiertes HuMIP-1α an
293-Zellen, die vorübergehend
C-C CKR-1 exprimierten, verdrängt
werden (6B). Scatchard-Analyse dieser
heterologen Ersetzung ließ auf
eine Kd von 7,6 ± 1,5 nM (etwa 350.000 Stellen/Zelle)
schließen,
was mit der Kd von zuvor beschriebenen HuMIP-1α-Bindungsdaten übereinstimmt. Diese
Beobachtungen ließen
die Erfinder darauf schließen,
dass sich C-C CKR-1 an HuMIP-1α und
RANTES bindet und daraufhin ein Signal durch Steigerung der intrazellulären Ca++-Konzentrationen
transduziert.
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Beispiel VI
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Ersetzung von HuMIP-1α durch heterologe
Chemokine
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Um
die Bindungseigenschaften von C-C CKR-1 näher zu charakterisieren, und
insbesondere um zu versuchen, eine Kd für RANTES-Bindung
an den klonierten C-C CKR-1 zu definieren, wurde heterologe Ersetzung
von 125I-HuMIP-1α mit RANTES und auch mit HuMIP-1β, MCP-1,
IL-8 und Maus-MIP-1α durchgeführt. Interessanterweise
ersetzten alle C-C-Chemokine (RANTES, MIP-1β und MCP-1) 125I-HuMIP-1α, aber das C-X-C-Chemokin
IL-8 tat es nicht (7). Die Kd von
RANTES, HuMIP-1β und
MCP-1 sowie Maus-MIP-1α, bestimmt
durch Scatchard-Analyse, beträgt
468 ± 280,
232 ± 70,1,
122 ± 39,3
bzw. 4,2 ± 2,7
nM, und in jedem Fall waren etwa 250.000–350.000 Stellen/Zelle vorhanden
(7). Diese Resultate zeigten eine umfassende Ligandenspezifität des C-C
CKR-1, einschließlich
eines gewissen Mangels an Speziesspezifität bei Bindung. Noch wichtiger
war, dass sie darauf schließen
ließen,
dass die Bindungsaffinität
zwischen dem Liganden und dem Rezeptor die aus dieser Wechselwirkung
resultierende Signalgebungseffizienz nicht vorhersagt, d.h. obwohl
sich HuMIP-1β und
MCP-1 mit einer höheren
Affinität
binden als RANTES, übertragen
100 nM von MIP-1β oder
MCP-1 kein Signal über
den klonierten Rezeptor, während
RANTES dies sehr wohl tut (4).
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Beispiel VII
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Calcium-Mobilisierung
in Reaktion auf HuMIP-1β und
MCP-1
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Um
die Bedeutung von HuMIP-1β-
und MCP-1-Bindung an C-C CKR-1 zu bestimmen, wurden mit C-C-CKR-1-cDNA
transfizierte 293-Zellen hohen Dosen an HuMIP-1β und
MCP-1 ausgesetzt, und intrazelluläre Ca++-Konzentrationen
wurden bestimmt. Eine Konzentration von 1 mM des rekombinanten MCP-1
musste verwendet werden, um einen Ca++-Fluss
auszulösen.
Dieser Ca++-Fluss belief sich jedoch auf
nur etwa 20% der maximalen Reaktion, die durch HuMIP-1α oder RANTES
erreicht wurde (8). Geringere Konzentrationen
ergaben einen fast nicht nachweisbaren Fluss (Daten nicht dargestellt).
Kontrollversuche unter Verwendung von THP-1-Zellen und 50–100 nM von MCP-1 ergaben die
erwarteten starken Ca++-Flüsse (einen
vorübergehenden
Anstieg auf 200–300
nM Ca++, Daten nicht dargestellt). In ähnlicher
Weise waren 250 nM von HuMIP-1β erforderlich,
um einen Ca++-Fluss in 293-Zellen, die vorübergehend
C-C CKR-1 exprimieren, zu produzieren, der etwa 20%. des maximalen
Signals betrug, das durch HuMIP-1α oder
RANTES erhalten wurde (8). Diese Resultate unterstützen die
Vermutung, dass die Bindungsaffinitäten von HuMIP-1β und MCP-1 nicht
deren Signalgebungsfähigkeiten
widerspiegeln.
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Beispiel VIII
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Bindung von HuMIP-1α an 293-Zellen
die das durch US28 kodierte Protein exprimieren
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Da
die Aminosäuresequenz
von C-C CKR-1 etwa zu 35% identisch mit einem offenen Leseraster
des menschlichen CMV-Genoms ist, das als US28 bezeichnet wird, versuchten
die Erfinder zu bestimmen, ob das durch diesen offenen Leseraster
kodierte Protein HuMIP-1α binden
würde.
Der offene Leseraster US28 wurde aus einem Ausgangsmaterial von
Zytomegalie-Virus des Towne-Stamms (freundlicherweise von Dr. Philip
Dormitzer zur Verfügung
gestellt) mit Primern, die die Kodierregion flankierten, unter Verwendung
von PCR und der wärmestabilen
DNA-Polymerase Pfu amplifiziert. Das PCR-Produkt wurde in den Expressionsvektor
pRK5 subkloniert und seine Identität durch Sequenzieren bestätigt. Plasmid-DNA,
die US28 in der Sense-Ausrichtung und der entgegengesetzten Antisense-Ausrichtung
enthielt, wurde in 293-Zellen transfiziert. Transfizierte Zellen
wurden dann verwendet, um Bindung an radioaktiv markiertes HuMIP-1α zu bestimmen.
293-Zellen, die mit der US28-Kodiersequenz in der Sense-Ausrichtung
transfiziert waren, banden 125I-HuMIP-1α, während vernachlässigbare
Bindung in Zellen erhalten wurde, die mit der Antisense-Ausrichtung
transfiziert wurden (10). Das radioaktiv markierte
HuMIP-1α konnte auch
durch 1 μM
von Maus-MIP-1α,
HuMIP-1β,
RANTES und MCP-1 ersetzt werden, jedoch nicht durch das C-X-C-Chemokin
IL-8 (10). Diese Resultate weisen darauf
hin, dass das Protein, für
das US28 kodiert, zwar C-C-Chemokine spezifisch bindet, jedoch C-X-C-Chemokine
nicht.
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