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Die
vorliegende Hinterlegung beansprucht die Priorität der provisional U.S. patent
application 60/031,805 (eingereicht am 27. November 1996) sowie
die Priorität
der regulären
U.S. utility patent application 08/761,071 (eingereicht am 5. Dezember
1996) und die Priorität
der von Morales et al. am 24. Oktober 1997 eingereichten Patentanmeldung.
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GEBIET DER
ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung schlägt
Zusammensetzungen vor, die Proteine betreffen, die eine Funktion bei
der Kontrolle der Entwicklung, Differenzierung, beim Stofftransport
sowie bei der Physiologie von Säugetierzellen
(z. B. Zellen eines Säugetier-Immunsystems)
ausüben.
Sie stellt insbesondere Proteine bereit, die die Entwicklung, Differenzierung
und Funktion verschiedener Zelltypen, einschließlich hämatopoetischer Zellen, regulieren
oder belegen.
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HINTERGRUND
DER ERFINDUNG
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Der
zirkulierende Bestandteil des Kreislaufsystems eines Säugetiers
umfasst verschiedene Zelltypen, einschließlich roter und weißer Blutzellen
erythroider und myeloider Abstammung. Vgl. beispielsweise Rapaport
(1987) Introduction to Hematology (2. Auflage) Lippincott, Philadelphia,
PA; Jandl (1987) Blood: Textbook of Hematology, Little, Brown and
Co., Boston, MA; sowie Paul (Hrsg.) (1993) Fundamental Immunology
(3. Auflage) Raven Press, N.Y.
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Es
ist seit einiger Zeit bekannt, dass die Immunantwort des Säugetiers
auf einer Reihe von komplexen, zellulären Interaktionen beruht, die
als Immun-Netzwerk („immune
network") bezeichnet
werden. Neueste Forschungen führten
zu neuen Einsichten in die inneren Prozesse dieses Netzwerks. Während unzweifelhaft bleibt,
dass ein großer
Teil der Antwort tatsächlich
die Netzwerk-ähnlichen
Interaktionen von Lymphozyten, Makrophagen, Granulozyten und anderen
Zellen betrifft, sind Immunologen nunmehr im Allgemeinen der Ansicht,
dass lösliche,
als Lymphokine, Cytokine oder Monokine bekannte Proteine eine entscheidende
Rolle bei der Kontrolle dieser zellulären Interaktionen spielen.
Es besteht daher ein erhebliches Interesse an der Isolierung, Charakterisierung
und an den Wirkmechanismen von Zell-modulierenden Faktoren, deren
Verständnis zu
einem signifikanten Fortschritt bei der Diagnose und Therapie von
zahlreichen medizinischen Abnormalitäten (z. B. Erkrankungen des
Immunsystem und anderen Erkrankungen) führen sollte.
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Lymphokine
vermitteln zelluläre
Aktivitäten
offenbar über
eine Vielzahl von Wegen. Es konnte gezeigt werden, dass sie die
Proliferation, das Wachstum und die Differenzierung der pluripotenten
hämatopoetischen Stammzellen
in eine große
Anzahl von Vorläuferzellen
unterstützen,
welche verschiedene zelluläre
Abstammungen umfassen und ein komplexes Immunsystem bilden. Diese
Interaktionen zwischen den zellulären Bestandteilen sind für eine gesunde
Immunantwort notwendig. Diese verschiedenen zellulären Abstammungen antworten
oftmals in verschiedener Weise, wenn Lymphokine in Verbindung mit
anderen Mitteln verabreicht werden.
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Die
Chemokine sind eine große
und diverse Superfamilie von Proteinen. Die Superfamilie ist in
zwei klassische Zweige unterteilt; dies richtet sich danach, ob
die ersten beiden Cysteine in dem Chemokin-Motiv nebeneinander angeordnet
sind (als der „C-C"-Zweig bezeichnet)
oder durch einen dazwischen liegenden Rest voneinander getrennt
sind („C-X-C"). Einem erst kürzlich identifizierten
Zweig von Chemokinen fehlen die zwei Cysteine in dem entsprechenden
Motiv; dieser Zweig wird durch die als Lymphotaktine bekannten Chemokine
repräsentiert.
Ein weiterer kürzlich
identifizierter Zweig weist drei zwischen den beiden Cysteinen angeordnete
Reste auf, z. B. CX3C-Chemokine. Vgl. beispielsweise Schall und
Bacon (1994) Current Opinion in Immunology 6: 865–873; sowie
Bacon und Schall (1996) Int. Arch. Allergy & Immunol. 109: 97–109.
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Es
wurden zahlreiche Faktoren identifiziert, die den Differenzierungsprozess
von Vorläuferzellen
beeinflussen oder die Physiologie- oder Wanderungseigenschaften
von spezifischen Zelltypen regulieren. Diese Beobachtungen verweisen
darauf, dass weitere Faktoren existieren, deren Funktionen im Zusammenhang
mit der Immunität
bislang nicht erkannt worden sind. Diese Faktoren stellen biologische
Aktivitäten bereit,
deren Wirkungsspektren sich von bekannten Differenzierungs- oder
Aktivierungsfaktoren unterscheiden könnten. Die mangelnde Kenntnis
hinsichtlich der strukturellen, biologischen und physiologischen
Eigenschaften der Regulierungsfaktoren, die die Zellphysiologie
in vivo regulieren, verhindert das Modulieren der Wirkungen solcher Faktoren.
Daher bleiben medizinische Zustände,
die eine Regulation der Entwicklung oder Physiologie der relevanten
Zellen erfordern, nicht behandelbar.
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ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung offenbart die Existenz eines zuvor unbekannten
Chemokin-Motivs und umfasst Moleküle, die vorliegend als DNAX
Vic-1 (DVic-1) bezeichnet werden. Ausgehend von der Sequenzanalyse
der hier beschriebenen Chemokin-Proteinsequenzen
ist es offensichtlich, dass DVic-1 zur CC-Chemokinfamilie gehört.
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Demnach
stellt die vorliegende Erfindung gemäß eines ersten Aspektes ein
im wesentlichen reines DVic-1-Polypeptid bereit, das die reife Aminosäuresequenz
des in SEQ ID NO: 2 dargestellten Polypeptids umfasst. Gemäß bevorzugter
Ausführungsformen
stellt die Erfindung ein Fusionsprotein bereit, das dieses Polypeptid
umfasst. Das Polypeptid kann glykosyliert sein; es kann ein synthetisches
Polypeptid sein; es kann an ein festes Substrat gebunden sein; es
kann an einen anderen chemischen Rest konjugiert sein. Die erfindungsgemäßen Polypeptide
können
als Zusammensetzung formuliert sein, umfassend: ein steriles DVic-1-Protein oder
-Peptid; das DVic-1-Protein oder -Peptid und einen Träger, wobei
der Träger:
eine wässrige
Verbindung, einschließlich
Wasser, Saline und/oder Puffer ist; und/oder formuliert ist für die orale,
rektale, nasale, topische oder parenterale Verabreichung.
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Weitere
Polypeptid-Formen schließen
ein Fusionsprotein ein, umfassend: die reife Proteinsequenz von
SEQ ID NO: 2, ein Detektions- oder Reinigungs-Tag, einschließlich eine
FLAG-, His6- oder Ig-Sequenz; oder eine Sequenz eines weiteren Chemokin-Proteins.
Die erfindungsgemäßen Polypeptide
können
in Kits verwenden werden, die ein solches Protein oder Polypeptid
umfassen, sowie: ein Fach, welches das DVic-1-Protein oder -Polypeptid
umfasst; ein Fach, welches das DVic-1-Protein oder -Polypeptid umfasst;
oder Instruktionen zur Verwendung oder Entsorgung von Reagenzien
des Kits.
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Bindungs-Verbindungen
und -Zusammensetzungen werden bereitgestellt, die beispielsweise
einen Antigen-bindenden Anteil eines Antikörpers umfassen, der spezifisch
an das erfindungsgemäße DVic-1-Protein
bindet. Die Bindungs-Verbindung kann ein Fv-, Fab- oder Fab2-Fragment
sein; die Bindungs-Verbindung kann an einen weiteren chemischen
Rest konjugiert sein; oder der Antikörper wird gegen eine Peptidsequenz eines
reifen Polypeptids erzeugt, das SEQ ID NO: 2 umfasst; er wird gegen
ein reifes DVic-1 erzeugt; er wird gegen ein gereinigtes DVic-1
erzeugt; er wird immunselektiert; er ist ein polyklonaler Antikörper; er
bindet an ein denaturiertes DVic-1; er weist einen Kd-Wert von mindestens
30 mM gegenüber
dem Antigen auf; er ist an ein festes Substrat gebunden, einschließlich einem
Kügelchen
oder einer Kunststoffmembran; er liegt in einer sterilen Zusammensetzung
vor; oder er ist detektierbar markiert, einschließlich mittels
einer radioaktiven oder fluoreszenten Markierung.
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Kits
mit Bindungs-Zusammensetzungen umfassen diejenigen mit einer solchen
Bindungs-Verbindung, und: einem Fach, das die Bindungs-Verbindung
umfasst; und/oder Instruktionen zur Verwendung oder Entsorgung von
Reagenzien des Kits. Üblicherweise
ist das Kit in der Lage, die Durchführung einer qualitativen oder quantitativen
Analyse zu ermöglichen.
Verschiedene weitere Zusammensetzungen werden beschrieben; beispielsweise
umfassen sie: eine solche sterile Bindungs-Verbindung, oder eine solche Bindungs-Verbindung und
einen Träger,
wobei der Träger:
eine wässrige
Verbindung, einschließlich
Wasser, Saline, und/oder Puffer ist; und/oder für die orale, rektale, nasale,
topische oder parenterale Verabreichung formuliert ist.
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Es
werden Nukleinsäuren
bereitgestellt, einschließlich
einer isolierten oder rekombinanten Nukleinsäure, die für ein Protein gemäß des vorliegend
besprochenen, ersten Aspektes oder für ein Fusionsprotein (wie beschrieben)
kodiert. Die erfindungsgemäße Nukleinsäure kann
ein Expressionsvektor sein; sie kann ferner einen Replikationsursprung
umfassen; sie kann natürlicher
Herkunft sein; sie kann eine detektierbare Markierung umfassen;
sie kann eine synthetische Nukleotidsequenz umfassen; sie kann kleiner
als 6 kb, vorzugsweise kleiner als 3 kb sein; sie kann von einem
Primaten, einschließlich
einem Menschen stammen; sie kann eine natürliche kodierende Sequenz vollständiger Länge umfassen;
sie kann als Hybridisierungssonde für ein Gen verwendet werden,
welches für
das DVic-1-Protein
kodiert; sie kann als PCR Primer verwendet werden; sie kann ein
PCR Produkt oder ein Mutagenese-Primer sein.
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Ferner
wird eine Zelle oder ein Gewebe bereitgestellt, welches) eine solche
Nukleinsäure
umfasst, einschließlich
der Tatsache, dass die Zelle eine prokaryontische Zelle; eine eukaryontische
Zelle; eine bakterielle Zelle, eine Hefe-Zelle, eine Insekten-Zelle; eine Säugetier-Zelle;
eine Maus-Zelle; eine Primaten-Zelle oder eine humane Zelle ist.
Die Nukleinsäuren
können
in Kits verwendet werden, die z. B. die Nukleinsäure und ein Fach, das die Nukleinsäure enthält; ein
Fach, das darüber
hinaus ein DVic-1-Protein oder Polypeptid enthält; und/oder Instruktionen
zur Verwendung oder Entsorgung von Reagenzien des Kits umfassen. Üblicherweise ist
das Kit in der Lage, die Durchführung
einer qualitativen oder quantitativen Analyse zu ermöglichen.
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Solche
Nukleinsäuren
umfassen diejenigen, die: unter Wasch-Bedingungen von: 30°C und weniger als
2 M Salz, 45°C
und/oder 500 mM Salz oder 55°C
und/oder 150 mM Salz mit SEQ ID NO: 1 hybridisieren; die mindestens
etwa 85% Identität über einen
Abschnitt von mindestens etwa 30 Nukleotiden zu einem DVic-1 aufweisen,
mindestens 90% zu einem DVic-1 aufweisen und/oder wobei der Abschnitt
mindestens 55 Nukleotide lang ist, oder mindestens 95% zu einem
DVic-1 aufweisen und/oder wobei der Abschnitt mindestens 75 Nukleotide
lang ist.
-
Zusätzlich wird
ein Verfahren zur Modulierung der Physiologie oder Entwicklung einer
Zelle oder einer Gewebekulturzelle bereitgestellt, welches das in
Kontakt bringen der Zelle mit einem Agonisten oder Antagonisten
eines DVic-1 umfasst. Ferner wird vorliegend ein Verfahren zum Detektieren
einer spezifischen Bindung an eine Verbindung offenbart, umfassend:
in Kontakt bringen der Verbindung mit einer Zusammensetzung, die ausgewählt ist
aus der Gruppe bestehend aus: einer Antigen-Bindungsstelle, die
spezifisch an ein DVic-1-Chemokin bindet; einem Expressionsvektor,
der für
ein DVic-1-Chemokin oder ein Fragment desselben kodiert; einem im
Wesentlichen reinen Protein, das spezifisch durch die beschriebene
Antigen-Bindungsstelle erkannt wird; einem im Wesentlichen reinen
DVic-1-Chemokin oder einem Peptid desselben oder einem Fusionsprotein,
das einen Sequenzteil von 30 Aminosäuren der DVic-1-Chemokin-Sequenz
umfasst.
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Es
ist offensichtlich, dass in der nachfolgenden, detaillierten Beschreibung
und in den Beispielen DGWCC nur zum Zwecke der Veranschaulichung
erwähnt
wird, und dass analoge Verfahren und Methoden im Zusammenhang mit
der beanspruchten Erfindung verwendet werden können.
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DETAILLIERTE BESCHREIBUNG
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1. Allgemeines
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Die
vorliegende Erfindung stellt Primaten-DNA-Sequenzen bereit, die
für Proteine
kodieren, welche strukturelle Eigenschaften oder Motive aufweisen,
die charakteristisch für
ein Cytokin oder Chemokin sind. Um einen Überblick über die Chemokin-Familie zu erhalten,
vgl. z. B. Lodi et al. (1994) Science 263: 1762–1767; Gronenborn und Clore
(1991) Protein Engineering 4: 263–269; Miller und Kranger (1992)
Proc. Nat. Acad. Sci. USA 89: 2950–2954; Matsushima und Oppenheim
(1989) Cytokine 1: 2–13;
Stoeckle und Baker (1990) New Biol. 2: 313–323; Oppenheim et al. (1991)
Ann. Rev. Immunol. 9: 617–648;
Schall (1991) Cytokine 3: 165–183 und
The Cytokine Handbook, Academic Press, NY.
-
Die
vorliegend beschriebenen, neuen Cytokine werden DNAX Vic-1 (DVic-1)
und DNAX Groin Wound expressed CC chemokine (DGWCC) genannt.
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SEQ
ID NO: 3 und 4 stellen zwei EST's
dar, die jeweils von der HHFFQ25R humanen fötalen Herz-Bibliothek bzw.
der HOEDH11R humanen Osteoblasten-Bibliothek erhalten wurden. Diese zeigen
hohe Homologie und sind wahrscheinlich EST's von einem ähnlichen Transkript. Die Chemokin-Motive
dieser zwei EST's wurden
verglichen, und es wurde eine Consensus-Sequenz erhalten; anschließend wurde
bestätigt,
dass diese für
humanes DVic-1 (SEQ ID NO: 1) kodiert. Eine Signal- Sequenz ist zwischen
Ala und Ile angedeutet, obwohl dies in verschiedenen Zelllinien
variieren kann. Ferner wird ein alternatives, längeres Transkript für Maus-DGWCC offenbart,
das eine N-terminale Extension aufweist, die keine charakteristischen
Chemokin-Motive zeigt (SEQ ID NO: 11 und 12).
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Die
Polypeptid- und Nukleinsäuresequenzen
von humanem DGWCC werden als SEQ ID NO: 5 und 6 offenbart. Die kodierende
Sequenz der humanen DGWCC-Chemokin-Nukleinsäuresequenz
beginnt etwa bei Nukleotid 1 von SEQ ID NO: 5 und endet etwa bei
Nukleotid 336. Das charakteristische CC-Motiv kann bei den Aminosäureresten
9–10 der
SEQ ID NO: 6 gefunden werden. Eine Signalsequenz ist angedeutet;
basierend auf verwandten Genen kann jedoch in verschiedenen Zelltypen
eine geringfügig
andere Prozessierung stattfinden. Die Nukleinsäuresequenz und die korrespondierende
Aminosäuresequenz
von Maus-DGWCC-Chemokin
(früher
als mDVic-1 bezeichnet; vgl. USSN 08/761,071) werden als SEQ ID
NO: 7 und 8 offenbart. Ein PolyA-Signal reicht von den Nukleotiden
384–389
und enthält
einen Teil des Stop-Codons. SignalP sagt eine Spaltung zwischen
Ala(–1)
und Leu1 voraus; die tatsächliche
Spaltung kann um einen Rest o. ä.
zu einer der beiden Seiten verschoben sein.
-
Die
nachfolgenden Beschreibungen beziehen sich beispielhaft auf Ausführungsformen
beim Primaten (z. B. beim Menschen), sind jedoch in ähnlicher
Weise auf verwandte Ausführungsformen
anwendbar, wenn es sich z. B. um natürliche Bezugsquellen aus Säugetieren,
einschließlich
Nagetieren handelt. Diese Bezugsquellen sollte verschiedene Vertebraten
umfassen, üblicherweise
warmblütige
Tiere, z. B. Vögel
und Säugetiere,
insbesondere Haustiere, Nagetiere und Primaten. Ein Vergleich mit
anderen Chemokinen wird in Tabelle 1 gezeigt.
-
Tabelle
1: Vergleich von Proteinsequenzen. Humanes MCP-1 (SEQ ID NO: 9),
das GenBank-Hinterlegungsnummer S71513 entspricht; humanes MIP-3a
(SEQ ID NO: 10), das GenBank-Hinterlegungsnummer 077035 entspricht;
mit humanem DVic-1
(SEQ ID NO: 2). Eine ähnliche
Gegenüberstellung
von Nukleinsäuresequenzen
wird auf identische und unterschiedliche Regionen verweisen.
-
-
Die
erfindungsgemäßen Chemokin-Proteine
werden teilweise durch ihre physikochemischen und biologischen Eigenschaften
definiert. Die biologischen Eigenschaften der vorliegend beschriebenen
Chemokine, z. B. DVic-1 oder DGWCC, werden teilweise durch ihre
Aminosäuresequenz
sowie durch ihre Größe im reifen Zustand
definiert. Sie sollten ferner zumindest einige biologische Eigenschaften
mit anderen ähnlichen
Chemokinen gemeinsam haben. Der Fachmann wird problemlos erkennen,
dass einige Sequenzabweichungen tolerierbar sind, z. B. konservative
Substitutionen oder Positionen, die von den für die Rezeptor-Interaktion
oder für
wichtige Tertiärstruktur-Eigenschaften
entscheidenden Resten entfernt sind, wobei die biologische Aktivität des Moleküls nicht
in signifikanter Weise verändert
wird. Umgekehrt können
nicht-konservative Substitutionen angepasst werden, um ausgewählte Funktionen
zu entfernen.
-
Diese
Chemokine sind in spezifischen Gewebetypen vorhanden (z. B. Hautgewebe),
und die Interaktion des Proteins mit einem Rezeptor wird für das Vermitteln
verschiedener Aspekte der zellulären
Physiologie und Entwicklung wichtig sein. Die zellulären Typen,
die ein Botenmolekül
exprimieren, das für
DVic-1 oder DGWCC kodiert, lassen darauf schließen, dass für die Zelldifferenzierung und
Zellentwicklung wichtige Signale von ihnen vermittelt werden. Vgl.
beispielsweise Gilbert (1991) Developmental Biology (3. Auflage)
Sinauer Associates, Sunderland, MA; Browder et al. (1991) Developmental
Biology (3. Auflage) Saunders, Philadelphia, PA; Russo et al. (1992)
Development: The Molecular Genetic Approach Springer-Verlag, New
York, N.Y.; und Wilkins (1993) Genetic Analysis of Animal Development
(2. Auflage) Wiley-Liss, New York, N.Y. Darüber hinaus sollten die Expression
von oder das Ansprechen auf DVic-1 oder DGWCC als Marker dienen,
z. B. um bestimmte Subpopulationen von Zellen zu definieren.
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Die
neuen Chemokine wurden durch Durchsuchen und sorgfältige Analyse
von Datenbank-Sequenzen entdeckt. Das Fehlen von Sequenzen in verfügbaren Datenbanken
verweist stark darauf, dass die Botenmoleküle selten und/oder in geringen
Mengen exprimiert werden. Dies könnte
auf eine stark eingeschränkte Zellexpression
und/oder sehr geringe Mengen in den meisten Zelltypen verweisen.
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Eine
Northern-Blot-Analyse kann unter Verwendung von Standardverfahren
durchgeführt
werden, vgl. beispielsweise Maniatis, et al. (1982) Molecular Cloning.
A Laboratory Manual Cold Spring Harbor Laboratory, Cold Spring Harbor
Press, NY; Sambrook, et al. (1989) Molecular Cloning: A Laboratory
Manual (2. Auflage), Bd. 1–3,
CSH Press, NY; Ausubel, et al., Biology Greene Publishing Associates,
Brooklyn, NY; und Ausubel, et al. (1987 und Ergänzungsbände) Current Protocols in Molecular
Biology Wiley/Greene, NY.
-
II. Definitionen
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Der
Begriff „Bindungs-Zusammensetzung" bezieht sich auf
Moleküle,
die mit Spezifität
und Selektivität an
das DVic-1-Chemokin binden, z. B. durch eine Antikörper-Antigen-Interaktion.
Andere Verbindungen (z. B. Rezeptorproteine) können jedoch ebenfalls spezifisch
und/oder selektiv mit DVic-1-Chemokinen assoziieren, wobei andere
Moleküle
ausgeschlossen werden. Üblicherweise
wird die Assoziierung durch eine natürliche, physiologisch relevante
Protein-Protein-Interaktion
erfolgen, die entweder kovalent oder nicht-kovalent sein kann, und
Mitglieder eines Multiprotein-Komplexes umfassen kann, einschließlich Trägerverbindungen
oder Dimerisierungspartner. Das Molekül kann ein Polymer oder ein
chemisches Reagenz sein. Es wird keine Feststellung darüber getroffen,
ob ein DVic-1-Chemokin unbedingt ein konvex geformtes Molekül sein muß (z. B. der
Ligand oder der Rezeptor einer Ligand-Rezeptor-Interaktion), wohl
aber eine Feststellung darüber,
ob die Interaktion eine ähnliche
Spezifität
(z. B. spezifische Affinität)
aufweist. Ein funktionelles Analog kann ein Ligand mit strukturellen
Modifikationen sein, oder ein vollständig unverwandtes Molekül, z. B.
ein Molekül,
das eine Molekülform
aufweist, die mit den entsprechenden Liganden-Bindungs-Determinanten interagiert.
Die Liganden können
als Agonisten oder Antagonisten des Rezeptors fungieren, vgl. beispielsweise
Goodman, et al. (Hrsg.) (1990) Goodman & Gilman's: The Pharmacological Bases of Therapeutics
(8. Auflage) Pergamon Press, Tarrytown, N.Y.
-
Der
Begriff „Bindungsmittel:Chemokin-Protein-Komplex" bezieht sich wie
vorliegend verwendet auf einen Komplex eines Bindungsmittels und
eines Chemokin (z. B. eines DVic-1)-Proteins, das durch spezifische Bindung
eines Bindungsmittels an das Chemokin-Protein gebildet wird. Spezifische
oder selektive Bindung des Bindungsmittels bedeutet, daß das Bindungsmittel
eine spezifische Bindungsstelle aufweist (z. B. eine Antigen-Bindungsstelle),
die eine Stelle auf dem DVic-1-Chemokin-Protein
erkennt, die nicht in vielen anderen Proteinen vorkommt. Antikörper, die
gegen ein DVic-1-Chemokin-Protein erzeugt wurden und ein Epitop
auf dem Chemokin-Protein erkennen, sind beispielsweise in der Lage,
einen Bindungsmittel:DVic-1-Chemokin-Protein-Komplex durch spezifische
und selektive Bindung zu bilden. Üblicherweise erlaubt die Bildung
eines Bindungsmittel:DVic-1-Chemokin-Protein-Komplexes
die Messung von DVic-1-Chemokin-Protein in einer Mischung von anderen
Proteinen und biologischen Substanzen. In ähnlicher Weise bezeichnet der
Begriff „Antikörper:DGWCC-Chemokin-Protein-Komplex" eine Ausführungsform,
bei der das Bindungsmittel beispielsweise der Antigen-bindende Anteil
eines Antikörpers
ist. Der Antikörper
kann monoklonal, polyklonal oder ein bindendes Fragment eines Antikörpers (z.
B. ein Fab- oder F(ab)2-Fragment) sein. Der Antikörper wird
vorzugsweise ein polyklonaler Antikörper zum Zwecke der Untersuchung
der Kreuz-Reaktivität
sein.
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„Homologe" Nukleinsäuresequenzen
weisen (wenn sie verglichen werden) signifikante Ähnlichkeit oder
Identität
auf. Die Homologie-Standards bei Nukleinsäuren sind entweder die im Stand
der Technik üblichen
Messungen der Homologie durch Sequenzvergleich und/oder phylogenetische
Verwandtschaft, oder sie basieren auf Hybridisierungsbedingungen.
Hybridisierungsbedingungen werden nachfolgend ausführlich beschrieben.
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Eine „isolierte" Nukleinsäure ist
eine Nukleinsäure
(z. B. eine RNA, DNA oder ein gemischtes Polymer), die im wesentlichen
von anderen biologischen Bestandteilen getrennt ist, die natürlicherweise
eine native Sequenz begleiten, z. B. Proteine und flankierende genomische
Sequenzen der ursprünglichen
Spezies. Der Begriff umfasst eine Nukleinsäuresequenz, die aus ihrer natürlich vorliegenden
Umgebung entfernt worden ist, und schließt rekombinante oder klonierte
DNA-Isolate und chemisch synthetisierte oder durch heterologe Systeme
biologisch synthetisierte Analogy ein. Ein im Wesentlichen reines
Molekül
umfasst isolierte Formen des Moleküls. Eine isolierte Nukleinsäure wird üblicherweise
homogene Nukleinsäuremoleküle enthalten;
sie wird jedoch in einigen Ausführungsformen
Nukleinsäure
mit geringfügiger
Sequenzheterogenität
enthalten. Diese Heterogenität
wird üblicherweise
an den Polymerenden oder in Abschnitten gefunden, die für die gewünschte biologische
Funktion oder Aktivität
nicht entscheidend sind.
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Der
Begriff „DVic-1-Chemokin-Protein" soll vorliegend
(sofern im Zusammenhang mit einem Protein verwendet) ein Protein
einschliessen, das Aminosäuresequenzen
(insbesondere aus den Teilen des Chemokin-Motivs) aufweist, die
in SEQ ID NO: 2 dargestellt sind, oder ein signifikantes Fragment,
das einzigartig und/oder charakteristisch für ein solches Protein ist,
vorzugsweise eine natürliche
Ausführungsform.
Die Erfindung beschreibt ferner ein Polypeptid, das eine Struktur
aufweist, die der Struktur dieser Chemokine ähnelt, und das z. B. mit den
DVic-1-Chemokin-spezifischen
Bindungskomponenten interagiert. Diese Bindungskomponenten (z. B.
Antikörper)
binden üblicherweise
mit hoher Affinität
entweder an das DVic-1- oder das DGWCC-Chemokin, z. B. mindestens
etwa 100 nM, üblicherweise
besser als etwa 30 nM, vorzugsweise besser als etwa 10 nM und besonders
bevorzugt besser als etwa 3 nM.
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Eine „rekombinante" Nukleinsäure ist
entweder durch die Methode ihrer Herstellung oder durch ihre Struktur
definiert. In Bezug auf die Methode ihrer Herstellung (z. B. ein
Produkt, das durch ein Verfahren hergestellt wird) nutzt das Verfahren
rekombinante Nukleinsäure-Methoden,
z. B. das menschliche Eingreifen in die Nukleotidsequenz, üblicherweise
durch Selektion oder Herstellung. Daneben kann es sich um eine Nukleinsäure handeln,
die durch Erzeugung einer Sequenz hergestellt wird, die die Fusion
von zwei Fragmente umfasst, die natürlicherweise nicht miteinander
verbunden sind; natürliche
Produkte, z. B. natürlich
vorkommende Mutanten, sollen jedoch nicht mit umfasst sein. Somit
werden beispielsweise Produkte erfasst, die durch Transformieren
von Zellen mit irgendeinem nicht natürlich vorkommenden Vektor hergestellt
worden sind, wie auch Nukleinsäuren,
die eine Sequenz umfassen, welche unter Anwendung irgendeines synthetischen
Oligonukleotid-Verfahrens abgeleitet worden ist. Dies wird oft durchgeführt, um
ein Codon durch ein redundantes Codon zu ersetzen, das für dieselbe
oder eine konservative Aminosäure
kodiert, wobei üblicherweise
eine Sequenz-Erkennungsstelle
eingeführt
oder entfernt wird. Außerdem
wird es durchgeführt,
um Nukleinsäure-Segmente
mit erwünschten
Funktionen zusammenzufügen,
um eine einzelne genetische Einheit zu erzeugen, die eine erwünschte Kombination
von Funktionen umfasst, welche in den herkömmlich verfügbaren, natürlichen Formen nicht gefunden
werden kann. Oft sind Erkennungsstellen für Restriktionsenzyme das Ziel
solcher künstlichen
Manipulationen; jedoch können
auch andere ortsspezifische Ziele (z. B. Promotoren, DNA-Replikationsstellen,
Regulationssequenzen, Kontrollsequenzen oder andere nützliche
Eigenschaften) durch Konstruktion eingebracht werden. Ähnliches
wird für
rekombinante Polypeptide (z. B. Fusions-Polypeptide) beabsichtigt. Insbesondere
sind synthetische Nukleinsäuren
umfasst, die (durch die Redundanz des genetischen Codes) Polypeptide
kodieren, die Fragmenten dieser Antigene ähneln, sowie Fusionen von Sequenzen
von zahlreichen verschiedenen Spezies-Varianten.
-
Die „Löslichkeit" zeigt sich anhand
der Sedimentation, die in Svedberg-Einheiten gemessen wird und ein
Maß für die Sedimentations-Geschwindigkeit
eines Moleküls
unter den bestimmten Bedingungen ist. Die Bestimmung der Sedimentations-Geschwindigkeit wurde
gewöhnlich
in einer analytischen Ultrazentrifuge durchgeführt; sie wird jedoch nunmehr üblicherweise
in einer Standard-Ultrazentrifuge
durchgeführt.
Vgl. Freifelder (1982) Physical Biochemistry (2. Auflage) W. H.
Freeman & Co.,
San Francisco, CA; und Cantor und Schimmel (1980) Biophysical Chemistry
Teile 1–3,
W. H. Freeman & Co.,
San Francisco, CA. Um eine grobe Bestimmung durchzuführen, wird
eine Probe, die ein vermeintlich lösliches Polypeptid enthält, in einer
Standard-Ultrazentrifuge vollständiger
Größe bei etwa
50K rpm für
etwa 10 Minuten zentrifugiert, wobei die löslichen Moleküle im Überstand
verbleiben. Ein lösliches
Partikel oder Polypeptid wird typischerweise weniger als 30S entsprechen,
noch typischer weniger als etwa 15S, üblicherweise weniger als etwa
10S, noch üblicher weniger
als etwa 6S, und gemäß besonderer
Ausführungsformen
vorzugsweise weniger als etwa 4S und insbesondere bevorzugt weniger
als etwa 3S. Die Löslichkeit
eines Polypeptids oder Fragments hängt von der Umgebung sowie
von dem Polypeptid ab. Zahlreiche Parameter, einschließlich Temperatur,
Elektrolyte der Umgebung, Größe und molekulare
Eigenschaften des Polypeptids sowie die Natur des Lösungsmittels
beeinflussen die Löslichkeit
des Polypeptids. Üblicherweise
reicht die Temperatur, bei der das Polypeptid verwendet wird, von
etwa 4°C
bis etwa 65°C. Üblicherweise
liegt die Temperatur bei der Benutzung höher als etwa 18°C, wobei
höher als
etwa 22°C
noch üblicher
ist. Für
diagnostische Zwecke wird die Temperatur üblicherweise etwa der Raumtemperatur
oder einer wärmeren
Temperatur entsprechen, jedoch niedriger liegen als die Denaturierungs-Temperatur
der Assay-Komponenten. Für
therapeutische Zwecke wird die Temperatur üblicherweise der Körpertemperatur
entsprechen, üblicherweise
etwa 37°C
für Menschen,
obgleich die Temperatur in bestimmten Situationen in situ oder in
vitro erhöht
oder erniedrigt werden kann.
-
Die
Größe und die
Struktur des Polypeptids sollten üblicherweise im weitgehend
stabilen Zustand vorliegen, und nicht in einem denaturierten Zustand.
Das Polypeptid kann mit anderen Polypeptiden in einer Quartärstruktur
assoziiert sein (z. B. um Löslichkeit
zu verleihen), oder es kann mit Lipiden oder Detergenzien in einer
Weise assoziiert sein, die an die natürlichen Interaktionen des Lipid-Bilayer
heranreicht.
-
Das
Lösungsmittel
wird üblicherweise
ein biologisch kompatibler Puffer von der Art sein, wie er für die Erhaltung
von biologischen Aktivitäten
verwendet wird. Der Puffer wird üblicherweise
einem physiologischen Lösungsmittel ähneln. Das
Lösungsmittel
wird üblicherweise
einen neutralen pH-Wert aufweisen, üblicherweise etwa zwischen
5 und 10 und vorzugsweise etwa 7,5. In manchen Fällen wird ein Detergenz zugegeben
sein, üblicherweise
ein mildes, nicht-denaturierendes Detergenz (z. B. CHS (Cholesteryl-Hemisuccinat)
oder CHAPS (3-[3-Cholamidopropyl-Dimethylammonio]-1-Propansulfonat)),
oder eine Konzentration, die gering genug ist, um eine signifikante
Zerstörung
der strukturellen oder physiologischen Eigenschaften des Proteins
zu verhindern.
-
Im
Zusammenhang mit einem Protein bedeutet „im Wesentlichen rein" üblicherweise, dass das Protein von
anderen kontaminierenden Proteinen, Nukleinsäuren und anderen biologischen
Substanzen, die von dem ursprünglichen
als Bezugsquelle dienenden Organismus stammen, isoliert wird. Die
Reinheit oder „Isolierung" kann mittels Standardverfahren überprüft werden
und wird üblicherweise
mindestens etwa zu 50% rein sein, noch üblicher mindestens etwa zu
60% rein, typischerweise mindestens etwa zu 70% rein, noch typischer
mindestens etwa zu 80% rein, oftmals mindestens etwa zu 85% rein, öfter mindestens
etwa zu 90% rein, vorzugsweise mindestens etwa zu 95% rein, noch
bevorzugter mindestens etwa zu 98% rein, und gemäß den am meisten bevorzugten
Ausführungsformen
mindestens zu 99% rein. Ähnliches
gilt beispielsweise für
Antikörper oder
Nukleinsäuren.
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Im
Zusammenhang mit einem Nukleinsäuresequenz-Vergleich
bedeutet „wesentliche Ähnlichkeit", dass entweder die
Segmente oder deren komplementäre
Stränge
bei einem Vergleich mit optimaler Gegenüberstellung und geeigneten
Nukleotid-Insertionen
oder -deletionen in mindestens etwa 50% der Nukleotide, üblicherweise
in mindestens 56%, noch üblicher
in mindestens 59%, gebräuchlicherweise
in mindestens 62%, noch gebräuchlicher
in mindestens 65%, oftmals in mindestens 68%, noch öfter in
mindestens 71%, typischerweise in mindestens 74%, noch typischer
in mindestens 77%, häufig
mindestens 80%, noch häufiger
in mindestens 85%, vorzugsweise in mindestens etwa 90%, mehr bevorzugt
in mindestens etwa 95–98%
oder mehr, und gemäß bestimmter
Ausführungsformen
in bis zu 99% oder mehr der Nukleotide übereinstimmen. Daneben besteht
eine wesentliche Ähnlichkeit, wenn
die Segmente unter selektiven Hybridisierungsbedingungen an einen
Strang oder sein Komplement hybridisieren, wobei üblicherweise
eine Sequenz verwendet wird, die von SEQ ID NO: 1, 5 oder 7 abgeleitet
ist. Üblicherweise
erfolgt eine selektive Hybridisierung, wenn mindestens etwa 55% Ähnlichkeit über einen
Abschnitt von mindestens 30 Nukleotiden vorliegt, vorzugsweise mindestens etwa
65% über
einen Abschnitt von mindestens etwa 25 Nukleotiden, mehr bevorzugt
mindestens etwa 75% und am meisten bevorzugt mindestens etwa 90% über 20 Nukleotide.
Vgl. Kanehisa (1984) Nuc. Acids Res. 12: 203–213. Die Länge des Ähnlichkeitsvergleichs kann
(wie beschrieben) über
längere
Abschnitte erfolgen und kann in bestimmten Ausführungsformen über einen
Abschnitt von mindestens etwa 17 Nukleotiden, üblicherweise von mindestens
etwa 20 Nukleotiden, noch üblicher
von mindestens etwa 24 Nukleotiden, typischerweise von mindestens
etwa 28 Nukleotiden, noch typischer von mindestens etwa 40 Nukleotiden,
vorzugsweise von mindestens etwa 50 Nukleotiden und mehr bevorzugt
von mindestens etwa 75 bis 100 oder mehr Nukleotiden (z. B. 150,
200 usw.) erfolgen.
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„Stringente
Bedingungen" in
Bezug auf Homologie oder wesentliche Ähnlichkeit bedeutet im Zusammenhang
mit der Hybridisierung stringente, kombinierte Bedingungen von Salz,
Temperatur, organischen Lösungsmitteln
und anderen Parametern, die üblicherweise
bei Hybridisierungsreaktionen kontrolliert werden. Die Kombination
der Parameter ist wichtiger als die Messung jedes einzelnen Parameters.
Vgl. beispielsweise Wetmur und Davidson (1968) J. Mol. Biol. 31:
349–370.
Eine Nukleinsäuresonde,
die unter stringenten Bedingungen an eine Ziel-Nukleinsäure bindet, ist für diese
Ziel-Nukleinsäure
spezifisch. Eine solche Sonde ist üblicherweise mehr als 11 Nukleotide
lang, und ist in dem Bereich, der durch die Sequenz der Sonde dazu
bestimmt ist, unter stringenten Hybridisierungsbedingungen das Ziel
zu binden, ausreichend identisch oder komplementär zu einer Ziel-Nukleinsäure.
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DGWCC-Chemokine
von anderen Säugetier-Spezies
können
mittels Kreuz-Spezies-Hybridisierung von
nah verwandten Spezies kloniert und isoliert werden. Vgl. z. B.
nachstehend. Da die Ähnlichkeit
zwischen entfernt verwandten Spezies relativ gering sein kann, ist
die Hybridisierung von relativ nah verwandten Spezies ratsam.
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Daneben
kann die Herstellung einer Antikörper-Präparation,
die geringere Spezies-Spezifität aufweist, bei
Expressions-Klonierungs-Ansätzen
ratsam sein.
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Der
Ausdruck „bindet
spezifisch an einen Antikörper" oder „ist spezifisch
immunoreaktiv mit" bezieht sich
bei einem Protein oder Peptid auf eine Bindungs-Reaktion, die für das Vorhandensein des Proteins
in Gegenwart einer hetereogenen Population von Proteinen und anderen
biologischen Komponenten bestimmend ist. Unter bekannten Bedingungen
eines Immunoassay binden daher die spezifizierten Antikörper an
ein bestimmtes Protein, und binden nicht im signifikanten Maße an andere
Proteine, die in der Probe vorhanden sind. Die spezifische Bindung
an einen Antikörper
unter solchen Bedingungen kann einen Antikörper erfordern, der im Hinblick
auf seine Spezifität
für ein
bestimmtes Protein selektiert wird. Beispielsweise können Antikörper, die
gegen das DVic-1-Chemokin-Protein-Immunogen mit der in SEQ ID NO:
2 gezeigten Aminosäuresequenz erzeugt
wurden, selektiert werden, um Antikörper zu erhalten, die in spezifischer
Weise mit den erfindungsgemäßen Chemokin-Proteinen
und nicht mit anderen Proteinen immunoreaktiv sind. Die Antikörper können Spezies-spezifisch
sein, z. B. also auch polymorphische Varianten sowie Splicing- oder
Entwicklungsvarianten erkennen.
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III. Nukleinsäuren
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Das
DGWCC-Chemokin steht beispielhaft für strukturell und funktionell
verwandte Proteine. Diese löslichen
Chemokin-Proteine dienen dazu, Signale zwischen verschiedenen Zelltypen
zu übertragen.
Die bevorzugten Ausführungsformen
(wie offenbart) werden nützlich
bei Standardverfahren zur Isolierung von Genen aus unterschiedlichen
Individuen oder anderen Spezies sein, z. B. aus Warmblütern, wie
beispielsweise Vögeln
oder Säugetieren.
Die Kreuz-Hybridisierung wird die Isolierung von verwandten Genen
erlauben, die für Proteine
von Individuen, Stämmen
oder Spezies kodieren. Ausgehend von den vorliegend bereitgestellten
Informationen ist eine Vielzahl von verschiedenen Ansätzen verfügbar, um
einen geeigneten Nukleinsäure-Klon erfolgreich
zu isolieren. Untersuchungen mittels Southern-Blot-Hybridisierung
können
unter spezifischen Hybridisierungsbedingungen qualitativ das Vorhandensein
von homologen Genen in den Genomen von Mensch, Affe, Ratte, Maus,
Hund, Katze, Kuh und Kaninchen bestimmen.
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Komplementäre Sequenzen
werden ferner als Sonden oder Primer verwendet werden. Ausgehend von
der Identifizierung des voraussichtlichen Amino-Terminus sollten
andere Peptide besonders nützlich
sein, z. B. verbunden mit einer „anchored vector"-Methode oder mit
einem PolyA-komplementären
PCR-Verfahren oder mit komplementärer DNA von anderen Peptiden.
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Verfahren
zur Nukleinsäure-Manipulation
von Genen, die für
DGWCC-Chemokin-Proteine
kodieren, wie beispielsweise das Subklonieren von für Polypeptide
kodierenden Nukleinsäuresequenzen
in Expressionsvektoren, das Markieren von Sonden, die DNA-Hybridisierung
und ähnliches
werden allgemein in Sambrook et al. (1989) Molecular Cloning: A
Laboratory Manual (2. Auflage) Bd. 1–3, Cold Spring Harbor Laboratory,
Cold Spring Harbor Press, NY, beschrieben. Dieses Handbuch wird
im folgenden als „Sambrook
et al." bezeichnet.
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Es
existieren zahlreiche Verfahren zur Isolierung von DNA-Sequenzen,
die für
DGWCC-Chemokin-Proteine kodieren. Beispielsweise wird DNA aus einer
genomischen Bibliothek oder einer cDNA-Bibliothek unter Verwendung
markierter Oligonukleotid-Sonden isoliert, die Sequenzen aufweisen,
welche identisch oder komplementär
zu den vorliegend offenbarten Sequenzen sind. Es können Sonden
in voller Länge
verwendet werden, oder es können
Oligonukleotid-Sonden durch Vergleich der vorliegend offenbarten
Sequenzen erzeugt werden. Solche Sonden können direkt im Rahmen von Hybridisierungs-Assays
verwendet werden, um DNA zu isolieren, die für DGWCC-Chemokin-Proteine kodiert,
oder es können
Sonden zur Verwendung in Amplifikationsverfahren (wie beispielsweise
einer PCR) erzeugt werden, um DNA zu isolieren, die für DGWCC-Chemokin-Proteine
kodiert. Computerprogramme zur reversen Translation können darüber hinaus
alternative Nukleinsäuresequenzen
bereitstellen, die für
diesselben Proteine kodieren.
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Um
eine cDNA-Bibliothek herzustellen, wird mRNA aus Zellen isoliert,
die ein DGWCC-Chemokin-Protein exprimieren. Die cDNA wird ausgehend
von der mRNA hergestellt und in einen rekombinanten Vektor ligiert.
Der Vektor wird zum Zwecke der Vermehrung, des Screenings und der
Klonierung in einen rekombinanten Wirt transfiziert. Verfahren zur
Herstellung und zum Screening von cDNA-Bibliotheken sind hinreichend
bekannt. Vgl. Gubler und Hoffmann (1983) Gene 25: 263–269 und
Sambrook et al..
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Zur
Herstellung einer genomischen Bibliothek kann DNA aus Geweben extrahiert
werden und entweder mechanisch zerkleinert oder enzymatisch verdaut
werden, was zu Fragmenten von etwa 12–20 kb führt. Diese Fragmente werden
dann durch Gradientenzentrifugation getrennt und in Vektoren des
Bakteriophagen Lambda kloniert. Diese Vektoren und Phagen werden
in vitro verpackt (wie in Sambrook et al. beschrieben). Rekombinante
Phagen werden durch Plaque-Hybridisierung wie in Benton und Davis
(1977) Science 196: 180–182
beschrieben analysiert. Die Kolonie-Hybridisierung wird durchgeführt, wie
sie beispielsweise allgemein in Grunstein et al. (1975) Proc. Nat.
Acad. Sci. USA 72: 3961–3965
beschrieben ist.
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DNA,
die für
ein DGWCC-Chemokin-Protein kodiert, kann entweder in cDNA-Bibliotheken oder
in genomischen Bibliotheken anhand ihrer Fähigkeit, mit den vorliegend
beschriebenen Nukleinsäure-Sonden
zu hybridisieren, identifiziert werden, z. B. in Kolonie- oder Plaque-Hybridisierungsassays.
Die entsprechenden DNA-Regionen werden mittels Standardverfahren,
die dem Fachmann bekannt sind, isoliert. Vgl. z. B. Sambrook et
al..
-
Zahlreiche
Verfahren zur Amplifikation von Zielsequenzen, wie beispielsweise
die Polymerase-Kettenreaktion, können
ebenfalls dazu verwendet werden, um DNA herzustellen, die für DGWCC-Chemokin-Proteine kodiert.
Die Technologie der Polymerase-Kettenreaktion (PCR) wird angewendet,
um solche Nukleinsäuresequenzen
direkt aus mRNA, cDNA sowie aus genomischen Bibliotheken oder cDNA-Bibliotheken
zu amplifizieren. Die isolierten Sequenzen, die für DGWCC-Chemokin-Proteine
kodieren, können
ferner als Matrizen für eine
PCR-Amplifikation
verwendet werden.
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In
PCR-Verfahren werden üblicherweise
Oligonukleotidprimer synthetisiert, die zu zwei 5'-Bereichen der zu
amplifizierenden DNA-Region komplementär sind. Die Polymerase-Kettenreaktion
wird anschließend unter
Verwendung der zwei Primer durchgeführt. Vgl. Innis et al. (Hrsg.)
(1990) PCR Protocols: A Guide to Methods and Applications Academic
Press, San Diego, CA. Die Primer können so ausgewählt werden,
dass die gesamten Bereiche amplifiziert werden, die für ein DGWCC-Chemokin-Protein
vollständiger
Länge kodieren, oder
so ausgewählt
werden, dass je nach Wunsch kleinere DNA-Segmente amplifiziert werden.
Sobald diese Regionen mittels PCR amplifiziert worden sind, können sie
sequenziert werden, und Oligonukleotid-Sonden können aus der Sequenz hergestellt
werden, die unter Verwendung von Standardverfahren erhalten wurde. Diese
Sonden können
anschließend
dazu verwendet werden, DNAs zu isolieren, die für DGWCC-Chemokin-Proteine kodieren.
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Oligonukleotide,
die als Sonden verwendet werden sollen, werden üblicherweise auf chemischen
Weg mittels der Festphasen-Phosphoramidit-Triester-Methode, die
zuerst von Beaucage und Carruthers (1983) Tetrahedron Lett. 22 (20):
1859–1862
beschrieben wurde, oder unter Verwendung eines automatisierten Synthesegerätes (wie
in Needham-VanDevanter, et al. (1984) Nucleic Acids Res. 12: 6159–6168 beschrieben)
synthetisiert. Die Aufreinigung der Oligonukleotide erfolgt beispielsweise
durch native Acrylamid-Gelelektrophorese oder durch eine Anionen-Austausch-HPLC, wie
sie in Pearson und Regnier (1983) J. Chrom. 255: 137–149 beschrieben
wird. Die Sequenz des synthetischen Oligonukleotids kann beispielsweise
unter Verwendung des chemischen Degradations-Verfahrens von Maxam
und Gilbert (in Grossmann und Moldave (Hrsg. 1980) Methods in Enzymology
65: 499–560,
Academic Press, New York) verifiziert werden.
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Es
wurden isolierte Nukleinsäuren
identifiziert, die für
Chemokin-Proteine kodieren. Die Nukleotidsequenzen und die entsprechenden
offenen Leserahmen sind in SEQ ID NO: 1 oder 5 oder 7 gezeigt.
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Diese
DVic1- und DGWCC-Chemokine weisen eine begrenzte Ähnlichkeit
zu Teilen von Chemokinen auf. Vgl. z. B. Matsushima und Oppenheim
(1989) Cytokine 1: 2–13;
Oppenheim et al. (1991) Ann. Rev. Immunol. 9: 617–648; Schall
(1991) Cytokine 3: 165–183
und Gronenborn und Clore (1991) Protein Engineering 4: 263–269. Andere
Vergleichsmerkmale sind zwischen den DGWCC-Chemokinen und den Chemokin-Familien offensichtlich.
Vgl. beispielsweise Lodi et al. (1994) Science 263: 1762–1766.
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Insbesondere β-Faltblatt-Reste
und α-Helix-Reste
können
bestimmt werden, beispielsweise unter Verwendung des RASMOL-Programms
(vgl. Sayle und Milner-White
(1995) TIBS 20: 374–376;
oder Gronenberg et al. (1991) Protein Engineering 4: 263–269); weitere
strukturelle Merkmale sind in Lodi et al. (1994) Science 263: 1762–1767 definiert.
Diese sekundären
und tertiären
Merkmale helfen dabei, die strukturellen Merkmale der C, CC, CXC
und CX3C zusammen mit den Abständen
geeigneter Cystein-Reste weiter zu definieren.
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Die
Erfindung stellt eine isolierte DNA bereit, die für ein DVic-1-Chemokin-Protein
kodiert. Zusätzlich stellt
die Erfindung isolierte oder rekombinante DNA bereit, die für ein Protein
oder Polypeptid kodiert, und in der Lage ist, unter geeigneten Bedingungen
(z. B. hohe Stringenz) mit den vorliegend beschriebenen DNA-Sequenzen zu hybridisieren.
Das besagte biologisch aktive Protein oder Polypeptid kann ein intakter
Ligand sein und eine wie in SEQ ID NO: 2 offenbarte Aminosäuresequenz
aufweisen, insbesondere natürliche
Ausführungsformen.
Bevorzugte Ausführungsformen
werden natürliche
Sequenzen von Isolaten in voller Länge sein, z. B. Sequenzen einer
Größe von etwa
11.000–12.500
Dalton (sofern diese unglykosyliert sind), oder Fragmente von mindestens
etwa 6.000 Dalton, mehr bevorzugt mindestens etwa 8.000 Dalton.
Bei glykosylierten Formen kann das Protein 12.500 Dalton übersteigen.
Die Erfindung schlägt
ferner die Verwendung von isolierter oder rekombinanter DNA vor,
die für
Proteine kodiert, die zu einem DVic-1-Chemokin-Protein homolog sind oder unter
Verwendung einer cDNA als Sonde isoliert worden sind, die für ein DVic-1-Chemokin-Protein
kodiert. Die isolierte DNA kann die entsprechenden regulatorischen
Sequenzen an den 5'-
und 3'-Seiten aufweisen,
z. B. Promotoren, Verstärker
(enhancer), PolyA-Additions-Signale und ähnliches. Ebenfalls umfasst
sind Verfahren zur Herstellung von Expressionsvektoren mit diesen
Sequenzen, oder zur Herstellung (z. B. Expression und Aufreinigung)
von Proteinprodukten.
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IV. Herstellung von DVic-1-Chemokinen
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DNAs,
die für
ein DVic-1-Chemokin oder Fragmente desselben kodieren, können durch
chemische Synthese, durch Screening von cDNA-Bibliotheken oder durch Screening
von genomischen Bibliotheken, die aus einer großen Vielzahl von Zelllinien
oder Gewebeproben hergestellt worden sind, erhalten werden. Verfahren
für eine
solche Vorgehensweise oder für
die Herstellung von Expressionsvektoren werden vorliegend beschrieben.
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Diese
DNAs können
zum Zwecke der Synthese eines Proteins in vollständiger Länge oder eines Fragments in
einer großen
Vielzahl von Wirtszellen exprimiert werden, die beispielsweise wiederum
verwendet werden können,
um polyklonale oder monoklonale Antikörper zu erzeugen; für Bindungsstudien;
zur Konstruktion und Expression von modifizierten Molekülen; sowie
für Struktur/Funktions-Studien.
Jedes DVic-1-Chemokin oder sein Fragment können in Wirtszellen exprimiert
werden, die mit geeigneten Expressionsvektoren transformiert oder
transfiziert worden sind. Diese Moleküle können im wesentlichen aufgereinigt
sein, so dass sie frei von Protein oder zellulären Kontaminationen sind, die
nicht vom rekombinanten Wirt stammen, und daher insbesondere nützlich in
pharmazeutischen Zusammensetzungen sein, wenn sie mit einem pharmazeutisch verträglichen
Träger
und/oder einem Verdünnungsmittel
kombiniert werden. Das Antigen (z. B. das DGWCC-Chemokin) oder Teile
desselben können
als Fusionen mit anderen Proteinen oder mit einem Epitop-Tag exprimiert
werden.
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Expressionsvektoren
sind üblicherweise
selbstreplizierende DNA- oder RNA-Konstrukte, die das gewünschte Antigen-Gen
oder seine Fragmente enthalten, wobei diese üblicherweise funktionell mit
geeigneten genetischen Kontrollelementen verbunden sind, die in
einer geeigneten Wirtszelle erkannt werden. Die spezifische Art
der Kontrollelemente, die notwendig sind, um die Expression zu bewirken,
wird von der im Einzelfall verwendeten Wirtszelle abhängen. Üblicherweise
können
die genetischen Kontrollelemente ein prokaryontisches Promotorsystem
oder ein eukaryontisches Promotor-Expressions-Kontrollsystem umfassen,
und sie schließen
in der Regel einen transkriptionalen Promotor, ein optionalen Operator
zur Kontrolle des Transkriptionsstarts, Transkriptionsverstärker zur
Erhöhung
des Grads der mRNA-Expressions,
eine für
eine geeignete Ribosomenbindungsstelle kodierende Sequenz sowie
Sequenzen, die die Transkription und Translation terminieren, ein.
Expressionsvektoren umfassen darüber
hinaus üblicherweise
einen Replikationsursprung, der dem Vektor erlaubt, sich unabhängig von
der Wirtszelle zu replizieren.
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Die
erfindungsgemäßen Vektoren
enthalten DNAs, die für
ein DVic-1-Chemokin oder ein Fragment desselben kodieren, üblicherweise
z. B. ein biologisch aktives Polypeptid oder Protein. Die DNA kann
unter der Kontrolle eines viralen Promotors stehen und für einen
Selektionsmarker kodieren. Die Erfindung schlägt ferner die Verwendung solcher
Expressionsvektoren vor, die in der Lage sind, für ein DVic-1-Chemokin-Protein kodierende,
eukaryontische cDNA in einem prokaryontischen oder eukaryontischen
Wirt zu exprimieren, wobei der Vektor mit dem Wirt kompatibel ist
und die für
das Protein kodierende eukaryontische cDNA so in den Vektor insertiert
ist, dass durch das Wachstum des den Vektor enthaltenden Wirts die
betreffende cDNA exprimiert wird. Üblicherweise werden Expressionsvektoren
für die
stabile Replikation in ihren Wirtszellen oder zur Amplifikation
konstruiert, um die Gesamtzahl von Kopien des erwünschten
Gens pro Zelle im hohen Maße
zu steigern. Es ist nicht in jedem Fall erforderlich, dass ein Expressionsvektor
in einer Wirtszelle repliziert wird; es ist z. B. möglich, die
transiente Expression des Proteins oder seines Fragments in zahlreichen
Wirten zu bewirken, wobei Vektoren verwendet werden, die keinen
Replikationsursprung besitzen, der von der Wirtszelle erkannt wird.
Es ist ferner möglich,
Vektoren zu verwenden, die durch Rekombination die Integration eines DVic-1-Chemokin-Gens
oder seines Fragments in die DNA des Wirts bewirken; ferner ist
es möglich,
einen Promotor zu integrieren, der die Expression eines endogenen
Gens kontrolliert.
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Vektoren
(wie vorliegend verwendet) umfassen Plasmide, Viren, Bakteriophagen,
integrierbare DNA-Fragmente und andere Vehikel, die die Integration
von DNA-Fragmenten in das Genom des Wirts ermöglichen. Expressionsvektoren
sind spezialisierte Vektoren, die genetische Kontrollelemente umfassen,
welche die Expression von funktional verbundenen Genen bewirken.
Plasmide sind die am häufigsten
verwendete Form eines Vektors, jedoch sind auch andere Formen von
Vektoren, die einer äquivalenten
Funktion dienen, für
die vorliegende Verwendung geeignet. Vgl. z. B. Pouwels et al. (1985
und Ergänzungsbände) Cloning
Vectors: A Laboratory Manual Elsevier, N.Y.; und Rodriquez et al.
(Hrsg.) (1988) Vectors: A Survey of Molecular Cloning Vectors and
Their Uses Buttersworth, Boston, MA.
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Geeignete
Wirtszellen umfassen Prokaryonten, niedere Eukaryonten und höhere Eukaryonten.
Prokaryonten umfassen sowohl gramnegative als auch grampositive
Organismen, z. B. E. coli und B. subtilis. Niedere Eukaryonten umfassen
Hefen (z. B. S. cerevisiae und Pichia) sowie Spezies der Gattung
Dictyostelium. Höhere
Eukaryonten umfassen etablierte Gewebekultur-Zelllinien tierischer
Zellen, sowohl von Nichtsäugern (z.
B. Insektenzellen und Vögel)
als auch von Säugern
(z. B. Menschen, Primaten und Nagetiere).
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Prokaryontische
Wirt-Vektor-Systeme umfassen eine große Vielzahl von Vektoren von
vielen verschiedenen Spezies. Wie vorliegend verwendet, werden E.
coli und seine Vektoren generisch verwendet werden, wobei äquivalente
Vektoren, die in anderen Prokaryonten verwendet werden, eingeschlossen
sind. Ein repräsentativer
Vektor zur Amplifikation von DNA ist pBR322 oder seine Derivate.
Vektoren, die dazu verwendet werden können, DGWCC-Chemokine oder
DGWCC-Chemokin-Fragmente
zu exprimieren, umfassen (sind jedoch nicht beschränkt auf)
solche Vektoren, die den lac-Promotor (pUC-Serie); trp-Promotor
(PBR322-trp); lpp-Promotor
(die pIN-Serie); Lambda-pP oder pR-Promotoren (pOTS); oder hybride
Promotoren, wie beispielsweise ptac (pDR540) umfassen. Vgl. Brosius
et al. (1988) „Expression
Vectors Employing Lambda-, trp-, lac-, and lpp-derived Promotors", in Rodriquez und
Denhardt (Hrsg.) Vectors: A Survey of Molecular Cloning Vectors
and Their Uses 10: 205–236,
Buttersworth, Boston, MA.
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Niedere
Eukaryonten, z. B. Hefen und Dictyostelium, können mit Vektoren transformiert
werden, die die DVic-1-Chemokin-Sequenz enthalten. Im Rahmen der
vorliegenden Erfindung ist der gebräuchlichste Wirt aus der Gruppe
der niederen Eukaryonten die Bäckerhefe
Saccharomyces cerevisiae. Sie wird generisch verwendet werden, um
niedere Eukaryonten zu repräsentieren,
obwohl eine Vielzahl von anderen Stämmen und Spezies ebenfalls
verwendet werden kann. Hefe-Vektoren
bestehen üblicherweise
aus einem Replikationsursprung (sofern sie nicht vom Integrations-Typ
sind), einem Selektions-Gen, einem Promotor, aus DNA, die für das gewünschte Protein
oder sein Fragment kodiert, sowie aus Sequenzen für die Termination
der Translation, die Polyadenylierung und die Termination der Transkription.
Geeignete Expressionsvektoren für
Hefe umfassen konstitutive Promotoren wie den Promotor der 3-Phosphoglyceratkinase
und zahlreiche andere glykolytische Promotoren von Enzym-Genen oder
induzierbare Promotoren wie den Alkohol-Dehydrogenase-2-Promotor
oder den Metallothionin-Promotor. Geeignete Vektoren schließen Derivate
der folgenden Typen ein: selbstreplizierende Vektoren mit geringer
Kopienzahl („low
copy number", wie
beispielsweise die YRP-Serie), selbstreplizierende Vektoren mit
hoher Kopienzahl („high
copy number, wie beispielsweise die YEP-Serie); integrierende Vektortypen
(wie beispielsweise die YIp-Serie) oder Mini-Chromosomen (wie beispielsweise
die YCp-Serie).
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Höhere eukaryontische
Gewebekulturzellen sind üblicherweise
die bevorzugten Wirtszellen für
die Expression von funktionell aktivem DVic-1-Chemokin-Protein.
Grundsätzlich
können
zahlreiche höhere
eurkaryontische Gewebekultur-Zelllinien verwendet werden, z. B.
Insekten-Baculovirus-Expressionssysteme, entweder von Invertebraten
oder Vertebraten. Säugetierzellen
werden jedoch bevorzugt, um eine angemessene Prozessierung (sowohl
co-translational als auch posttranslational) zu erreichen. Die Transformation
oder Transfektion und Vermehrung solcher Zellen ist Routine. Nützliche
Zelllinien umfassen HeLa-Zellen, Zelllinien aus den Ovarien chinesischer
Hamster (chinese hamster ovary; CHO), Zelllinien aus Nieren von
Ratten (baby rat kidney; BRK), Insekten-Zelllinien, Vogel-Zelllinien
und Affen (COS)-Zelllinien.
Expressionsvektoren für
solche Zelllinien umfassen üblicherweise
einen Replikationsursprung, einen Promotor, eine Translation-Initiationsstelle,
RNA-Spleiß-Stellen (z. B. wenn
genomische DNA verwendet wird), eine Polyadenylierungs-Stelle und
eine Transkriptions-Terminationsstelle. Diese Vektoren können ferner
ein Selektions-Gen oder ein Amplifikations-Gen umfassen. Geeignete
Expressionsvektoren können
Plasmide, Viren oder Retroviren sein, die Promotoren aufweisen,
welche z. B. von dem Adenovirus, SV40, Parvoviren, Vacciniavirus
oder Cytomegalovirus abgeleitet sind. Representative Beispiele geeigneter
Expressionsvektoren umfassen pCDNA1; pCD, vgl. Okayama, et al. (1985)
Mol. Cell Biol. 5: 1136–1142;
pMC1neo Poly-A, vgl. Thomas et al. (1987) Cell 51: 503–512; sowie
einen Baculovirus-Vektor, wie beispielsweise pAC 373 oder pAC 610.
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Es
ist wahrscheinlich, dass DVic-1-Chemokine nicht glykosyliert sein
müssen,
um biologische Antworten auszulösen.
Es wird jedoch gelegentlich erstrebenswert sein, ein DVic-1-Chemokin-Polypeptid
in einem System zu exprimieren, das ein spezifisches oder definiertes
Glykosylierungsmuster bereitstellt. In diesem Fall wird das übliche Muster
dasjenige sein, das natürlicherweise
durch das Expressionsystem bereitgestellt wird. Das Muster wird
sich jedoch modifizieren lassen, indem das Polypeptid (z. B. in
unglykosylierter Form) geeigneten glykolysierenden Proteinen ausgesetzt
wird, die in ein heterologes Expressionssystem eingebracht wurden.
Das DGWCC-Chemokin-Gen kann beispielsweise mit einem oder mehreren
Genen, die für
glykosylierende Enzyme aus Säugetieren
oder für
andere glykosylierende Enzyme kodieren, co-transformiert werden.
Es sollte ferner verständlich
sein, dass die Glykosylierung für
die biologische Aktivität
des DGWCC-Chemokins entscheidend sein kann und dass der Fachmann
routinemäßige Untersuchungen
durchführen
kann, um den Grad der Glykosylierung zu optimieren, was zu einer
optimalen biologischen Aktivität
führt.
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Ein
DVic-1-Chemokin oder ein Fragment desselben kann so erzeugt werden,
dass es über
Phosphatidyl-Inositol (PI) mit der Zellmembran verbunden ist; es
kann jedoch durch Behandlung mit einem Enzym, das Phosphatidyl-Inositol
spaltet (z. B. Phosphatidyl-Inositol Phospholipase-C) von den Membranen
entfernt werden. Dies setzt das Antigen in einer biologisch aktiven
Form frei und erlaubt die Aufreinigung durch Standardverfahren der
Proteinchemie. Vgl. z. B. Low (1989) Biochem. Biophys. Acta 988:
427–454;
Tse et al. (1985) Science 230: 1003–1008; und Brunner et al. (1991)
J. Cell Biol. 114: 1275–1283.
-
Da
DVic-1-Chemokine nunmehr charakterisiert worden sind, können Fragmente
oder Derivate derselben durch herkömmliche Verfahren zur Synthese
von Peptiden hergestellt werden. Diese umfassen Verfahren wie beispielsweise
diejenigen, die von Stewart und Young (1984) Solid Phase Peptide
Synthesis Pierce Chemical Co., Rockford, IL; Bodanszky und Bodanszky
(1984) The Practice of Peptide Synthesis Springer-Verlag, New York,
NY; und Bodanszky (1984) The Principles of Peptide Synthesis Springer-Verlag,
New York, NY, beschrieben worden sind. Es kann beispielsweise ein
Azid-Verfahren, ein Säurechlorid-Verfahren,
ein Säureanhydrid-Verfahren, ein gemischtes
Anhydrid-Verfahren, ein Verfahren mit einem aktiven Ester (beispielsweise p-Nitrophenylester,
N-Hydroxysuccinimidester oder Cyanomethylester), ein Carbodiimidazol-Verfahren,
ein Redox-Verfahren oder ein Dicylclohexyl-carbodiimid (DCCD)/additives
Verfahren verwendet werden. Sowohl Festphasen- als auch Flüssigphasensynthesen
sind für
die vorgenannten Verfahren anwendbar. Vgl. ferner die chemische
Ligation, z. B. Dawson et al. (1994) Science 266: 776–779, ein
Verfahren zur Verbindung von langen synthetischen Peptiden durch
eine Peptidbindung.
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Das
hergestellte Protein und die Fragmente desselben können isoliert
und durch Verfahren zur Peptidtrennung, beispielsweise durch Extraktion,
Präzipitation,
Elektophorese sowie zahlreiche Formen der Chromatographie u. ä. aus der
Reaktionsmischung gereinigt werden. Die erfindungsgemäßen DVic-1-Chemokine können abhängig von
der angestrebten Verwendung in verschiedenen Reinheitsstufen erhalten
werden. Die Aufreinigung kann durch Anwendung von bekannten Protein-Aufreinigungsverfahren
oder durch die Vewendung der hier beschriebenen Antikörper oder
Bindungspartner, z. B. durch Immunoabsorbant-Affinintäts-Chromatographie erreicht
werden. Diese Immunabsorptions-Affinintäts-Chromatographie wird durchgeführt, indem zunächst die
Antikörper
an einen festen Träger
gebunden werden, und die gebundenen Antikörper anschließend mit
solubilisierten Lysaten von geeigneten Zellen, mit Lysaten von anderen
den Liganden exprimierenden Zellen, oder mit Lysaten oder Überständen von
Zellen, die die DVic-1-Chemokine als Ergebnis rekombinanter DNA-Verfahren
exprimieren (vgl. unten) in Kontakt gebracht werden.
-
Zahlreiche
Zelllinien können
einem Screening nach einer Zelllinie unterworfen werden, die ein
DGWCC-Chemokin im Vergleich zu anderen Zellen in einer hohen Menge
exprimiert. Natürliche
DVic-1-Chemokine können
aus natürlichen
Bezugsquellen oder durch Expression von einer tranformierten Zelle
unter Verwendung eines geeigneten Expressionsvektors isoliert werden.
Die Aufreinigung des exprimierten Proteins wird mittels Standardverfahren
erreicht oder kann mit technischen Mitteln kombiniert werden, um
eine wirksame Aufreinigung von den Zelllysaten oder Zellüberständen mit
hoher Effizienz zu erreichen. Epitope oder andere Tags, z. B. FLAG-
oder His6-Segmente, können für solche Aufreinigungen verwendet
werden.
-
V. Antikörper
-
Antikörper können gegen
zahlreiche DVic-1-Chemokine, einschließlich individuelle, polymorphische, allelische
Varianten, Stamm- oder Spezies-Varianten sowie Fragmenten derselben,
die sowohl in ihren natürlich
vorkommenden Formen (volle Länge)
als auch in ihren rekombinanten Formen vorliegen können, erzeugt werden.
Zusätzlich
können
Antikörper
gegen DVic-1-Chemokine erzeugt werden, die entweder in ihrer aktiven Form
oder in ihrer inaktiven Form vorliegen. Anti-idiotypische Antikörper können ebenfalls verwendet werden. Die
Antikörper
können
zahlreiche Bindungsspezifitäten
für Spezies-Varianten,
individuelle oder polymorphische Varianten aufweisen.
-
A. Antikörper-Herstellung
-
Eine
Vielzahl von Immunogenen kann verwendet werden, um Antikörper herzustellen,
die in spezifischer Weise mit DVic-1-Proteinen reaktiv sind. Rekombinantes
Protein ist das bevorzugte Immunogen für die Herstellung von monoklonalen
oder polyklonalen Antikörpern.
Natürlich
vorkommendes Protein kann darüber hinaus
entweder in reiner oder unreiner Form verwendet werden. Synthetische
Peptide, die unter Verwendung der vorliegend beschriebenen DVic-1-Chemokin-Proteinsequenzen
hergestellt worden sind, können
ebenfalls als Immunogen für
die Herstellung von Antikörpern
gegen DVic-1-Chemokine verwendet werden. Rekombinantes Protein kann
wie vorliegend beschrieben in eukaryontischen und prokaryontischen
Zellen exprimiert werden und wie beschrieben aufgereinigt werden.
Natürlich
gefaltetes oder denaturiertes Material kann – sofern geeignet – zur Herstellung
von Antikörpern
verwendet werden. Es können
entweder monoklonale oder polyklonale Antikörper für die nachfolgende Verwendung
in Immunoassays zur Messung des Proteins erzeugt werden.
-
Verfahren
zur Herstellung polyklonaler Antikörper sind dem Fachmann bekannt. Üblicherweise
wird ein Immunogen, vorzugsweise ein gereinigtes Protein, mit einem
Adjuvans vermischt, und es werden Tiere mit der Mischung immunisiert.
Die Immunantwort des Tiers auf die Immunogen-Präparation wird durch Entnahme von Testblut
und Bestimmung des Reaktivitäts-Titers
gegen das jeweilige DVic-1-Chemokin-Protein
verfolgt. Wenn geeignete hohe Antikörper-Titer gegen das Immunogen
erhalten werden (üblicherweise
nach wiederholter Immunisierung) wird Blut von dem Tier gesammelt,
und es werden Antiseren hergestellt. Sofern es erwünscht ist,
kann eine weitere Fraktionierung der Antiseren vorgenommen werden,
um Antikörper
anzureichern, die gegen das Protein reaktiv sind. Vgl. z. B. Harlow
und Lane; oder Coligan.
-
Monoklonale
Antikörper
können
durch verschiedene, dem Fachmann bekannte Verfahren erhalten werden. Üblicherweise
werden Zellen der Milz von einem Tier, das mit dem gewünschten
Antigen immunisiert worden ist, immortalisiert, was in der Regel
durch Fusion mit einer Myelomzelle erfolgt (vgl. Kohler und Milstein (1976)
Eur. J. Immunol. 6: 511–519).
Alternative Verfahren der Immortalisierung umfassen die Transformation mit
einem Epstein-Barr-Virus, mit Onkogenen oder Retroviren, oder andere
Verfahren, die im Stand der Technik bekannt sind. Kolonien, die
aus einzelnen immortalisierten Zellen entstehen, werden auf die
Produktion von Antikörpern
mit der gewünschten
Spezifität
und Affinität
für das
Antigen geprüft,
und die Ausbeute an monoklonalen Antikörpern, die von solchen Zellen
produziert werden, kann durch zahlreiche Verfahren verstärkt werden,
einschließlich
der Injektionen in die Peritonialhöhle eines Vertebraten-Wirts.
Daneben können
DNA-Sequenzen, die
für einen
monoklonalen Antikörper
oder ein bindendes Fragment desselben kodieren, durch Screening
einer DNA-Bibliothek aus humanen B-Zellen isoliert werden, z. B.
gemäß dem allgemeinen
Protokoll von Huse et al. (1989) Science 246: 1275–1281.
-
Antikörper (einschließlich bindende
Fragmente und Einzelketten-Versionen) gegen vorbestimmte Fragmente
von DGWCC-Chemokinen können
wie oben beschrieben durch Immunisierung von Tieren mit Konjugaten
aus den Fragmenten und Trägerproteinen
erzeugt werden. Monklonale Antikörper
werden mit Hilfe von Zellen hergestellt, die den gewünschten
Antikörper
ausscheiden. Diese Antikörper
können
auf die Bindung an normale oder defekte DVic-1- oder DGWCC-Chemokine
untersucht werden, oder auf agonistische oder antagonistische Aktivität, z. B.
die durch einen Rezeptor vermittelte Aktivität. Diese monoklonalen Antikörper werden üblicherweise
mit mindestens einem KD von 1 mM binden,
noch üblicher
mit einem KD von mindestens etwa 300 μM, typischerweise
mit einem KD von mindestens etwa 10 μM, noch typischer
mit einem KD von mindestens etwa 30 μM, vorzugsweise
mit einem KD von mindestens etwa 10 μM, und noch
bevorzugter mit einem KD von mindestens
etwa 3 μM
oder besser.
-
In
manchen Fällen
ist es erstrebenswert, monoklonale Antikörper von zahlreichen Säugetier-Wirten, wie
beispielsweise von Mäusen,
Nagetieren, Primaten, Menschen usw., herzustellen. Die Beschreibung
von Verfahren zur Herstellung solcher monoklonalen Antikörper können beispielsweise
in Stites et al. (Hrsg.) Basic and Clinical Immunology (4. Auflage)
Lange Medical Publications, Los Altos, CA und den darin zitierten
Literaturhinweisen; Harlow und Lane (1988) Antibodies: A Laboratory
Manual CSH Press; Goding (1986) Monoclonal Antibodies: Principles
and Practice (2. Auflage) Academic Press, New York, NY; und insbesondere
in Kohler und Milstein (1975) Nature 256: 495–497, gefunden werden, die
ein Verfahren zur Herstellung monoklonaler Antikörper diskutieren. Zusammenfassend
dargestellt, betrifft dieses Verfahren die Injektion eines Immunogens
in ein Tier. Das Tier wird anschließend getötet, und die Zellen der Milz
werden entnommen und anschließend
mit Myelomzellen fusioniert. Das Ergebnis ist eine hybride Zelle
oder ein „Hybridom", das in der Lage
ist, sich in vitro zu reproduzieren. Die Population von Hybridomen
wird anschließend
untersucht, um einzelne Klone zu isolieren, von denen jeder eine
einzige Antikörper-Art
gegen das Immunogen ausscheidet. Somit sind die einzelnen Arten
von Antikörpern,
die erhalten werden, die Produkte von immortalisierten und klonierten
einzelnen B-Zellen aus dem immunen Tier, die als Antwort auf eine
spezifische Stelle erzeugt werden, die auf der immunogenen Substanz
erkannt wird.
-
Andere
geeignete Verfahren betreffen die Selektion von Antikörper-Bibliotheken
in Phagen oder ähnlichen
Vektoren. Vgl. z. B. Huse et al. (1989) „Generation of a Large Combinatorial
Library of the Immunoglobulin Repertoire in Phage Lamda," Science 246: 1275–1281; und
Ward et al. (1989) Nature 341: 544–546. Die erfindungsgemäßen Polypeptide
und Antikörper
können
mit oder ohne Modifikationen verwendet werden, einschließlich chimere
oder humanisierte Antikörper.
Oftmals werden die Poylpeptide und Antikörper markiert werden, indem
entweder kovalent oder nicht-kovalent eine Substanz angehängt wird,
die für
ein detektierbares Signal sorgt. Eine große Vielzahl von Markierungen
und Konjugations-Verfahren sind bekannt und werden in umfassender
Weise sowohl in der wissenschaftlichen als auch in der Patentliteratur
beschrieben. Geeignete Markierungen umfassen Radionuklide, Enzyme,
Substrate, Cofaktoren, Inhibitoren, fluoreszente Reste, chemilumineszente
Reste, magnetische Partikel und ähnliche.
Patente, die die Verwendung solcher Markierungen betreffen, umfassen
U.S.-Patentnummern 3,817,837; 3,850,752; 3,939,350; 3,996,345; 4,277,437;
4,275,149 und 4,366,241. Darüber
hinaus können
rekombinante Immunglobuline hergestellt werden. Vgl. Cabilly, U.S. Patent
No. 4,816,567; und Queen et al. (1989) Proc. Nat'l. Acad. Sci. USA 86: 10029–10033.
-
Die
erfindungsgemäßen Antikörper sind
für die
Affinitätschromatography
zur Isolierung des DVic-1-Chemokin-Proteins nützlich. Es können Säulen hergestellt
werden, wobei die Antikörper
an einen festen Träger
(z. B. an Partikel, wie beispielsweise Agarose, Sephadex oder ähnliches)
gebunden werden, und wobei ein Zelllysat oder ein Zellüberstand
durch die Säule
geleitet werden kann, die Säule
gewaschen wird, gefolgt von aufsteigenden Konzentrationen eines
milden denaturierenden Mittels, wodurch gereinigtes DVic-1-Chemokin-Protein
freigesetzt wird. In ähnlicher
Weise kann die Antikörperbindung
an das Chemokin in der Lage sein, die Rezeptorbindung zu neutralisieren,
und kann als ein Rezeptor-Antagonist dienen. Sie können ferner
als Western-Blot-Detektionsreagenzien oder ELISA-Reagenzien nützlich sein.
-
Die
Antikörper
können
ferner dazu verwendet werden, um Expression-Bibliotheken auf bestimmte
Expressions-Produkte zu untersuchen. Üblicherweise werden die bei
einer solchen Vorgehensweise verwendeteten Antikörper mit einem Rest markiert
sein, der einen einfachen Nachweis des Vorhandenseins eines Antigens
durch Antikörperbindung
erlaubt.
-
Antikörper gegen
DVic-1-Chemokine können
zur Identifizierung von Zellpopulationen verwendet werden, die DVic-1-Chemokine
exprimieren. Durch Untersuchen der Expressionsprodukte von Zellen,
die die erfindungsgemäßen Chemokine
exprimieren, ist es möglich,
eine Krankheit zu diagnostizieren, z. B. Zustände mit geschwächtem Immunsystem.
-
Antikörper, die
gegen jedes DVic-1-Chemokin erzeugt wurden, werden ferner nützlich sein,
um anti-idiotypische Antikörper
zu erzeugen. Diese werden bei der Detektion oder Diagnose zahlreicher
immunologischer Zustände,
die im Zusammenhang mit der Expression des Antigens stehen, nützlich sein.
-
B. Immunoassays
-
Ein
bestimmtes Protein kann durch eine Vielzahl von Immunoassay-Verfahren
gemessen werden. Für eine Übersicht über immunologische
Verfahren und Immunoassay-Verfahren im allgemeinen, vgl. Stites
und Terr (Hrsg.) (1991) Basic and Clinical Immunology (7. Auflage).
Darüber
hinaus können
die erfindungsgemäßen Immunoassays
in zahlreichen Ausgestaltungen durchgeführt werden, die umfassend in
Maggio (Hrsg.) (1080) Enzyme Immunoassay CRC Press, Boca Raton,
Florida; Tijan (1985) „Practice
and Theory of Enzyme Immunoassays", Laboratory Techniques in Biochemistry
and Molecular Biology, Elsevier Science Publishers B. V., Amsterdam;
und Harlow und Lane Antibodies, A Laboratory Manual, s. o., behandelt
werden, wobei jeder Literaturhinweis hiermit durch Querverweis eingeschlossen
ist. Vgl. ferner Chan (Hrsg.) (1987) Immunoassay: A Practical Guide
Academic Press, Orlando, FL; Price und Newman (Hrsg.) (1991) Principles
and Practice of Immunoassays Stockton Press, NY; und Ngo (Hrsg.)
(1988) Non-isotopic Immunoassays Plenum Press, NY.
-
Immunoassays
zur Messung (z. B.) des DVic-1-Chemokin-Proteins können mittels
einer Vielzahl von dem Fachmann bekannten Verfahren durchgeführt werden.
Die Immunoassays zur Messung des Proteins können entweder kompetitive oder
nicht-kompetitive
Bindungs-Assays sein. In kompetitiven Bindungs-Assays konkurriert
die zu analysierende Probe mit einem markierten Analyten um spezifische
Bindungsstellen auf einem Capture („Einfang")-Mittel, das an eine feste Oberfläche gebunden
ist. Vorzugsweise ist das Capture-Mittel ein Antikörper, der
spezifisch mit den DVic-1-Chemokin-Proteinen reaktiv ist und wie
oben beschrieben hergestellt wird. Die Konzentration des markierten
Analyten, der an das Capture-Mittel gebunden hat, ist umgekehrt
proportional zu der Menge des freien Analyen, der in der Probe vorliegt.
-
In
einem kompetitiven Immunoassay konkurriert das in der Probe vorhandene
DVic-1-Chemokin-Protein
mit einem markierten Protein um die Bindung an ein spezifisches
Bindungsmittel, beispielsweise einen Antikörper, der spezifisch mit dem
DVic-1-Chemokin-Protein reaktiv ist. Das Bindungsmittel kann an
eine feste Oberfläche
gebunden sein, um die Trennung des gebundenen markierten Proteins
von dem ungebundenen markierten Protein zu bewirken. Der kompetitive
Bindungs-Assay kann
alternativ in einer Flüssigphase
durchgeführt
werden, und eine Vielzahl von Verfahren, die im Stand der Technik
bekannt sind, können
angewendet werden, um das gebundene markierte Protein von dem ungebundenen
markierten Protein zu trennen. Nach der Trennung wird die Menge
des gebundenen markierten Proteins bestimmt. Die Menge des Proteins,
das in der Probe vorhanden ist, ist umgekehrt proportional zu der
Menge der Bindung von markierten Proteinen.
-
Daneben
kann ein homogener Immunoassay durchgeführt werden, bei dem der Trennungsschritt
nicht erforderlich ist. In diesen Immunoassays wird die Markierung
auf dem Protein durch die Bindung des Proteins an sein spezifisches
Bindungsmittel verändert.
Diese Veränderung
des markierten Proteins führt
zu einer Abschwächung
oder Verstärkung
des Signals, das von der Markierung emittiert wird, sodass die Messung
der Markierung am Ende des Immunoassays die Detektion oder Quantifizierung
des Proteins erlaubt.
-
Die
DVic-1-Chemokin-Proteine können
darüber
hinaus durch eine Vielzahl von nicht kompetitiven Immunoassay-Verfahren
bestimmt werden. Beispielsweise kann ein „two site"-Festphasen-Sandwich-Immunoassay durchgeführt werden.
Bei dieser Art von Assay ist ein Bindungsmittel für das Protein
(z. B. ein Antikörper)
an einen festen Träger
gebunden. Es wird ein zweites Protein-Bindungsmittel markiert, das
ebenfalls ein Antikörper
sein kann und an eine andere Stelle des Proteins bindet. Nachdem
eine Bindung an beiden Stellen auf dem Protein erfolgt ist, wird
das ungebundene markierte Bindungsmittel entfernt, und die Menge
des an die feste Phase gebundenen markierten Bindungsmittels wird
gemessen. Die Menge des gebundenen markierten Bindungsmittels ist
direkt proportional zu der Menge des Proteins in der Probe.
-
Eine
Western-Blot-Analyse kann verwendet werden, um (z. B.) das Vorhandensein
von DGWCC-Chemokin-Proteinen in der Probe zu bestimmen. Eine Elektrophorese
wird z. B. bei einer Gewebeprobe durchgeführt, von der angenommen wird,
dass sie das Protein enthält.
Nach der zur Trennung der Proteine durchgeführten Elektrophorese und dem
Transfer der Proteine auf einen geeigneten festen Träger (z.
B. auf einen Nitrozellulosefilter) wird der feste Träger mit
einem Antikörper
inkubiert, der mit dem Protein reaktiv ist. Dieser Antikörper kann
markiert sein oder alternativ dazu durch eine anschließende Inkubation
mit einem zweiten markierten Antikörper, der an den ersten Antikörper bindet,
nachgewiesen werden.
-
Die
oben beschriebenen Arten von Immunoassays verwenden markierte Assay-Komponenten. Die Markierung
kann gemäß im Stand
der Technik hinreichend bekannten Verfahren direkt oder indirekt
an die gewünschte
Komponente des Assays gekoppelt sein. Eine große Vielzahl von Markierungen
und Verfahren können
verwendet werden. Üblicherweise
wird eine radioaktive Markierung verwendet, die 3H, 125I, 35S, 14C oder 32P einbaut.
Nicht-radioaktive Markierungen umfassen Liganden, die an markierte
Antikörper,
Fluorophore, chemilumineszente Mittel, Enzyme und Antikörper binden,
welche als spezifische Bindungspaar-Mitglieder für einen markierten Liganden
dienen können.
Die Wahl der Markierung hängt
von der erforderlichen Sensitivität, von der Handhabung der Konjugation
mit der Verbindung, den Stabilitätserfordernissen
und der verfügbaren Ausstattung
ab. Für
einen Überblick über verschiedene
Markierungs- oder Signal-produzierende Systeme, die verwendet werden
können,
vgl. U.S. Patent Nr. 4,391,904.
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Antikörper, die
mit einem bestimmten Protein reaktiv sind, können ferner mittels einer Vielzahl
von Immunoassay-Verfahren gemessen werden. Für einen Überblick an immunologischen
Verfahren und Immunoassay-Verfahren, die bei der Messung von Antikörpern durch
Immunoassay-Methoden anwendbar sind, vgl. Stites und Terr (Hrsg.)
Basic and Clinical Immunology (7. Auflage) s. o.; Maggio (Hrsg.)
Enzyme Immunoassay, s. o.; und Harlow und Lane Antibodies, A Laboratory
Manual s. o.
-
Immunoassays
zur Messung von Antiseren, die beispielsweise mit DVic-1-Chemokin-Proteinen
reaktiv sind, können
entweder kompetitive oder nicht-kompetitive
Bindungs-Assays sein. In kompetitiven Bindungs-Assays konkurriert
der Probenanalyt mit einem markierten Analyten um spezifische Bindungsstellen
auf einem Capture-Mittel, das an eine feste Oberfläche gebunden
ist. Vorzugsweise ist das Capture-Mittel ein aufgereinigtes, rekombinantes
DVic-1-Chemokin-Protein, das wie oben beschrieben hergestellt worden
ist. Andere Bezugsquellen der DVic-1-Chemokin-Proteine, einschließlich isolierter
oder partiell aufgereinigter natürlich vorkommender
Proteine, können
ebenfalls verwendet werden. Nicht-kompetitive Assays umfassen Sandwich-Assays
in denen der Probenanalyt zwischen zwei Analyt-spezifischen Bindungsreagenzien
gebunden wird. Eines dieser Bindungsmittel wird als Capture-Mittel
verwendet und ist an eine feste Oberfläche gebunden. Das zweite Bindungsmittel
ist markiert und wird verwendet, um den resultierenden Komplex durch
visuelle oder instrumentale Mittel zu messen oder zu detektieren.
Es kann eine Vielzahl von Kombinationen von Capture-Mittel und markiertem
Bindungsmittel verwendet werden. Eine Vielzahl von verschiedenen
Arten von Immunoassay, Separationsverfahren und Markierungen kann
verwendet werden, die denen für
die Messung von DGWCC-Chemokin-Proteinen beschriebenen ähneln.
-
VI. Aufgereinigte DVic-1-Chemokine
-
Die
Nukleotid- und Aminosäuresequenzen
von humanem DVic-1 werden in SEQ ID NO: 1 und 2 bereitgestellt.
Die Nukleotid- und Aminosäuresequenz
von humanem DGWCC wird in SEQ ID NO: 5 und 6 gezeigt; die Nukleotidsequenz
und Aminosäuresequenz
von DGWCC der Maus wird in SEQ ID NO: 7 und 8 gezeigt.
-
Gereinigtes
Protein oder definierte Peptide sind für die Erzeugung von Antikörpern durch
Standardverfahren (wie oben beschrieben) nützlich. Synthetische Peptide
oder gereinigtes Protein können
einem Immunsystem präsentiert
werden, um polyklonale und monoklonale Antikörper herzustellen. Vgl. z.
B. Coligan (1991) Current Protocols in Immunology Wiley/Greene,
NY; und Harlow und Lane (1989) Antibodies: A Laboratory Manual Cold
Spring Harbor Press, NY. Daneben kann ein DVic-1- oder DGWCC-Chemokin-Rezeptor
als spezifisches Bindungs-Reagenz nützlich sein. und seine Bindungsspezifität kann z.
B. als Vorteil für
die Aufreinigung eines DGWCC-Chemokin-Liganden
genutzt werden.
-
Die
spezifische Bindungszusammensetzung kann für das Screening einer Expressions-Bibliothek
verwendet werden, die aus einer Zelllinie hergestellt worden ist,
welche ein DGWCC-Chemokin exprimiert. Zahlreiche Verfahren für das Screening
sind verfügbar,
z. B. Standardfärbung
von Oberflächen-exprimierten
Liganden oder durch Panning. Das Screening nach einer intrazellulären Expression
kann ferner durch verschiedene Färbungs-
oder Immunfluoreszenz-Verfahren durchgeführt werden. Die Bindungszusammensetzungen
können
verwendet werden, um Zellen, die den Liganden exprimieren, mittels
Affinität
aufzureinigen oder auszusortieren.
-
Die
Peptidsegmente können
in Verbindung mit einem Vergleich mit homologen Genen ferner dazu
verwendet werden, um geeignete Oligonukleotide für das Screening einer Bibliothek
herzustellen. Der genetische Code kann verwendet werden, um geeignete
Oligonukleotide auszuwählen,
die als Sonden für
das Screening nützlich
sind. Die synthetischen Oligonukleotide werden in Kombination mit
Polymerase-Kettenreaktions (PCR)-Verfahren bei der Selektion von
gewünschten
Klonen aus einer Bibliothek nützlich
sein (einschließlich bei
der Selektion von natürlichen,
allelischen und polymorphischen Varianten).
-
Die
Peptidsequenzen erlauben die Herstellung von Peptiden, um Antikörper zu
erzeugen, die solche Segmente erkennen, und erlauben die Herstellung
von Oligonukleotiden, die für
solche Sequenzen kodieren. Die Sequenz erlaubt ferner die synthetische
Herstellung, siehe z. B. Dawson, et al. (1994) Science 266: 776–779. Da
DVic-1- und DGWCC-Chemokine sekretorische Proteine sein können, wird
das Gen normalerweise eine N-terminale Signalsequenz aufweisen,
die bei der Prozessierung und der Sekretion entfernt wird. Der exakte
Prozessierungspunkt kann jedoch bei verschiedenen Zelltypen variieren
und Formen mit unterschiedlicher Länge werden oftmals detektiert.
Die Vorhersage des Signal-Spaltungspunktes kann z. B. unter Verwendung
der Verfahren von Nielsen, et al. (1997) Protein Eng. 10: 1–8 durchgeführt werden.
Die Analyse der strukturellen Merkmale im Vergleich mit den am nächsten verwandten,
beschriebenen Sequenzen hat Ähnlichkeiten
mit anderen Cytokinen aufgezeigt, insbesondere mit der Klasse von
Proteinen, die als CC- und CXC-Chemokine bekannt sind.
-
VII. Physikalische Varianten
-
Vorliegend
werden ferner Proteine oder Peptide beschrieben, die wesentliche
Aminosäuresequenz-Ähnlichkeit
mit einer Aminosäuresequenz
eines DVic-1- oder DGWCC-Chemokins aufweisen. Natürliche Varianten
umfassen individuelle, polymorphische, allelische Varianten, Stamm-
oder Speziesvarianten.
-
Die
Aminosäuresequenz-Ähnlichkeit
(oder Sequenzidentität)
wird – sofern
erforderlich – durch
Optimierung der Aminosäurerest-Übereinstimmung
optimiert, indem je nach Notwendigkeit Lücken eingeführt werden. Dies ändert sich,
sobald konservative Substitutionen als Übereinstimmungen angesehen
werden. Konservative Substitutionen umfassen üblicherweise Substitutionen
innerhalb der folgenden Gruppen: Glycin, Alanin; Valin, Isoleucin,
Leucin; Aspartatsäure,
Glutaminsäure;
Asparagin, Glutamin; Serin, Threonin; Lysin, Arginin; und Phenylalanin,
Tyrosin. Homologe Aminosäuresequenzen
umfassen natürliche,
polymorphische, allelische und Interspezies-Variationen der Proteinsequenz.
Typische homologe Proteine oder Peptide werden von 50% bis 100% Ähnlichkeit
(wenn Lücken
eingeführt
werden können),
und von 75% bis 100% Ähnlichkeit (wenn
konservative Substitutionen eingeschlossen sind) mit der Aminosäuresequenz
des DGWCC-Chemokins aufweisen. Die Messungen der Ähnlichkeit
werden mindestens etwa 50% betragen, üblicherweise mindestens 60%,
noch üblicher
mindestens 65%, gebräuchlicherweise
mindestens 70%, noch gebräuchlicher mindestens
75%, vorzugsweise mindestens 80% und mehr bevorzugt mindestens 80%,
und in besonders bevorzugten Ausführungsformen mindestens 85%
oder mehr. Vgl. ebenfalls Needleham, et al. (1970) J. Mol. Biol. 48:
443–453;
Sankoff et al. (1983) Time Warps, String Edits, and Macromolecules:
The Theory and Practice of Sequence Comparison Chapter One, Addison-Wesley,
Reading, MA; sowie die Software-Pakete von IntelliGenetics, Mountain
View, CA; und University of Wisconsin Genetics Computer Group, Madison,
WI.
-
Nukleinsäuren, die
für DVic-1-Chemokin-Proteine
aus dem Säugetier
kodieren, werden üblicherweise unter
stringenten Bedingungen mit der Nukleinsäuresequenz von SEQ ID NO: 1
hybridisieren. Nukleinsäuren beispielsweise,
die für
DVic-1-Chemokin-Proteine
kodieren, werden unter normalen Umständen mit der Nukleinsäure von
SEQ ID NO: 1 unter stringenten Hybridisierungsbedingungen hybridisieren. Üblicherweise
werden stringente Bedingungen so ausgewählt, dass sie bei einer definierten
Ionenstärke
und einem definierten pH etwa 10°C
geringer sind als der thermale Schmelzpunkt (Tm) für die Sondensequenz.
Der Tm ist die Temperatur (bei definierter Ionenstärke und
definiertem pH) bei der 50% der Zielsequenz mit einer perfekt übereinstimmenden
Sonde hybridisieren. Üblicherweise
werden stringente Bedingungen diejenigen sein, bei denen die Salzkonzentration
etwa 0,2 M bei pH 7 beträgt,
und die Temperatur mindestens etwa 50°C beträgt. Andere Faktoren können die
Stringenz der Hybridisierung beeinflussen, einschließlich, u.
a., die Basenzusammensetzung und die Größe des komplementären Strangs,
das Vorhandensein von organischen Lösungsmitteln wie beispielsweise
Formamid, sowie das Ausmaß der
Basen-Fehlpaarung. Eine bevorzugte Ausführungsform wird Nukleinsäuren einschließen, die
bei 42° Celsius
in 50% Formamid und 200 mM NaCl an die offenbarten Sequenzen binden.
-
Eine
isolierte DGWCC-Chemokin-DNA kann problemlos durch Nukleotid-Substitutionen, Nukleotid-Deletionen,
Nukleotid-Insertionen und durch kurze Invertierungen von Nukleotidabschnitten
modifiziert werden. Diese Modifikationen führen zu neuen DNA-Sequenzen,
die für
DVic-1- oder DGWCC-Chemokin-Antigene,
ihre Derivate oder Proteine mit im hohen Maße ähnlichen physiologischen, immunogenen
oder antigenischen Aktivitäten
kodieren.
-
Modifizierte
Sequenzen können
verwendet werden, um Antigen-Mutanten herzustellen oder die Expression
zu verstärken.
Die verstärkte
Expression kann eine Gen-Amplifikation, eine erhöhte Transkription, eine erhöhte Translation
oder andere Mechanismen betreffen. Solche mutierten DGWCC-Chemokin-Derivate schließen vorbestimmte
oder ortsspezifische Mutationen des Proteins oder seiner Fragmente
ein. Der Begriff „DGWCC-Chemokin-Mutanten" umfasst ein Polypeptid,
das andernfalls in die oben beschriebene Homologie-Definition des
humanen DGWCC-Chemokins
fallen würde,
jedoch eine Aminosäuresequenz
aufweist, die sich von der eines DGWCC-Chemokins, das in der Natur
vorgefunden wird, entweder durch Deletion, Substitution oder Insertion
unterscheidet. Der Begriff „ortsspezifisch
mutiertes DGWCC-Chemokin" umfasst üblicherweise
Proteine mit signifikanter Ähnlichkeit
mit einem Protein, das die Sequenz von SEQ ID NO: 6 oder 8 aufweist, und
verschiedene biologische Aktivitäten
(z. B. antigenische oder immunogene) mit diesen Sequenzen gemeinsam
hat und den überwiegenden
Teil oder die gesamte offenbarte Sequenz umfassen kann. Dies gilt ebenfalls
für polymorphische
Varianten von verschiedenen Individuen. Ähnliches gilt für verschiedene
DVic-1- oder DGWCC-Chemokin-Proteine,
insbesondere für
diejenigen, die in verschiedenen warmblütigen Tieren gefunden werden,
z. B. in Säugetieren
oder Vögeln.
Wie oben dargestellt, ist zu beachten, dass die Beschreibungen im
Allgemeinen andere DVic-1- oder DGWCC-Chemokin-Proteine umfassen
sollen, und nicht auf die im einzelnen diskutierten Proteine der
Maus oder die menschlichen Proteine beschränkt sind.
-
Obwohl
ortsspezifische Mutations-Stellen vorbestimmt sind, müssen die
Mutanten nicht ortsspezifisch zu sein. Eine DGWCC-Chemokin-Mutagenese
kann beispielsweise durch Aminosäure-Insertionen
oder -Deletionen durchgeführt
werden. Substitutionen, Deletionen, Insertionen oder sämtliche
andere Kombinationen können
erzeugt werden, um zu einem endgültigen
Konstrukt zu gelangen. Insertionen umfassen Amino- oder Carboxy-terminale
Fusionen, z. B. Epitop-Tags. Es kann eine Zufallsmutagenese bei
einem Ziel-Codon durchgeführt
werden, und die exprimierten Mutanten können anschließend auf
die erwünschte
Aktivität
untersucht werden. Verfahren zur Herstellung von Substitutions-Mutationen
an vorbestimmten Stellen in einer DNA mit bekannter Sequenz sind
im Stand der Technik hinreichend bekannt, z. B. durch M13 Primer-Mutagenese
oder Polymerase-Kettenreaktions (PCR)-Verfahren. Vgl. ferner Sambrook
et al. (1989) und Ausubel et al. (1987 und Ergänzungsbände). Die Mutationen in der
DNA sollten unter normalen Umständen
die kodierenden Sequenzen nicht aus den Leserahmen bringen, und
sie werden vorzugsweise keine komplementären Regionen erzeugen, die
hybridisieren könnten,
wodurch mRNA-Sekundärstrukturen,
wie beispielsweise Schleifen- oder Haarnadel-Strukturen gebildet werden.
-
Die
vorliegende Erfindung stellt ferner rekombinante Proteine bereit,
z. B. heterologe Fusionsproteine, wobei Segmente dieser Proteine
verwendet werden. Ein heterologes Fusionsprotein ist eine Fusion
von Proteinen oder Segmenten, die unter normalen Bedingungen in
der Natur nicht in derselben Weise fusioniert sind. Daher ist das
Fusionsprodukt eines Immunglobulins mit einem DGWCC-Chemokin-Polypeptid
ein kontinuierliches Proteinmolekül mit Sequenzen, die mit einer
typischen Peptid-Bindung fusioniert sind, und das üblicherweise
als einzelnes Translations produkt hergestellt wird und Eigenschaften
aufweist, die sich von den ursprünglichen
Peptiden ableiten. Ähnliches
gilt für
heterologe Nukleinsäuresequenzen.
-
Darüber hinaus
können
neue Konstrukte durch Kombination ähnlicher funktioneller Domänen von
unterschiedlichen Proteinen hergestellt werden. Es können beispielsweise
Protein-bindende Segmente oder andere Segmente zwischen verschiedenen
neuen Fusionspolypeptiden oder -Fragmenten „getauscht" werden. Vgl. z. B. Cunningham et al.
(1989) Science 243: 1330–1336;
und O'Dowd et al.
(1988) J. Biol. Chem. 263: 15985–15992. Daher werden aus der
funktionellen Verknüpfung
von Protein-bindenden Spezifitäten
und anderen funktionellen Domänen
neue chimäre
Polypeptide resultieren, die neue Kombinationen von Spezifitäten aufweisen.
-
VIII. Bindungsmittel:
Chemokin-Protein-Komplexe
-
Ein
DVic-1-Chemokin-Protein, das spezifisch (oder selektiv) an einen
Antikörper
bindet oder in spezifischer Weise mit einem Antikörper immunoreaktiv
ist, der gegen ein definiertes Immunogen erzeugt worden ist, wie
beispielsweise gegen ein Immunogen, das aus der Aminosäuresequenz
von SEQ ID NO: 2 oder SEQ ID NO: 8 besteht, wird üblicherweise
mit Hilfe eines Immunoassays bestimmt. Der Immunoassay verwendet ein
polyklonales Antiserum, das gegen ein Protein gemäß SEQ ID
NO: 2, 6 oder 8 erzeugt worden ist. Dieses Antiserum wird selektiert,
so dass es eine geringe Kreuzreaktivität mit anderen Chemokinen aufweist,
und jegliche Kreuzreaktivität
wird durch Immunoabsorption vor der Verwendung in dem Immunoassay
entfernt.
-
Um
Antiseren für
eine Verwendung in einem Immunoassay herzustellen, wird das Protein
gemäß SEQ ID
NO: 2 oder 6 oder 8 wie vorliegend beschrieben isoliert. Beispielsweise
kann rekombinantes Protein in einer Säugetier-Zelllinie hergestellt
werden. Ein Inzucht-Stamm von Mäusen,
wie beispielsweise BALB/c, wird mit dem Protein von SEQ ID NO: 2
oder 6 oder 8 immunisiert, wobei ein Standard-Adjuvans (wie beispielsweise Freud'sches Adjuvans) sowie
ein Standard-Immunisierungs-Protokoll
für Mäuse (vgl.
Harlow und Lane, oben aufgeführt)
verwendet werden.
-
Daneben
kann ein synthetisches Peptid (vorzugsweise ein Peptid von annähernd voller
Länge)
als Immunogen verwendet werden, das sich von den vorliegend offenbarten
Sequenzen ableitet und an ein Trägerprotein
konjugiert ist. Polyklonale Seren werden gesammelt und gegen das
Immunogene Protein in einem Immunoassay titriert, z. B. in einem
Festphasen-Immunoassay, bei dem das Immunogen an einen festen Träger immobilisiert
ist. Polyklonale Antiseren mit einem Titer von 104 oder
höher werden
ausgewählt
und auf ihre Kreuzreaktivität
gegen C-, CC-, CX3C-, und CXC-Chemokine untersucht, wobei ein kompetitiver
Bindungsimmunoassay verwendet wird, wie er beispielsweise in Harlow
und Lane, oben aufgeführt,
Seiten 570–573,
beschrieben wird. Vorzugsweise werden im Rahmen dieser Bestimmung
zwei Chemokine in Verbindung mit humanem DGWCC-Chemokin verwendet.
-
Immunoassays
vom Typ der kompetitiven Bindung können für die Bestimmung der Kreuzreaktivität verwendet
werden. Ein Protein gemäß SEQ ID
NO: 2 oder SEQ ID NO: 6 und/oder SEQ ID NO: 8 kann beispielsweise
an einen festen Träger
immobilisiert werden. Proteine, die dem Assay zugegeben werden,
konkurrieren mit der Bindung der Antiseren an das immobilisierte
Antigen. Die Fähigkeit
der obigen Proteine, mit der Bindung der Antiseren an das immobilisierte
Protein zu konkurrieren, wird mit dem Protein gemäß SEQ ID
NO: 2 oder SEQ ID NO: 6 und/oder 8 verglichen. Der prozentuale Wert
für die
Kreuzreaktivität
der obigen Proteine wird berechnet, wobei Standardberechnungsverfahren
benutzt werden. Diejenigen Antiseren mit weniger als 10%iger Kreuzreaktivität mit jedem
der oben aufgeführten
Proteine werden ausgewählt
und vereinigt. Die kreuzreaktiven Antikörper werden anschließend aus
den vereinigten Antiseren durch Immunabsorption mit den oben aufgeführten Proteinen
entfernt.
-
Die
immunabsorbierten und vereinigten Antiseren werden anschließend in
einem wie oben beschriebenen kompetitiven Bindungsimmunoassay verwendet,
um ein zweites Protein mit dem immunogenen Protein (z. B. dem DGWCC-Chemokin-Motiv
gemäß SEQ ID
NO: 6 oder 8) zu vergleichen. Um diesen Vergleich durchzuführen, werden
die beiden Proteine jeweils in einem großen Konzentrationsbereich in
den Assay eingesetzt, und es wird die Menge jedes Proteins bestimmt,
die erforderlich ist, um 50% der Bindung der Antiseren an das immobilisierte
Protein zu inhibieren. Wenn die dazu erforderliche Menge des zweiten
Proteins weniger als doppelt so hoch wie die erforderliche Menge
des Proteins ist (z. B. des Proteins gemäß SEQ ID NO: 6 oder 8), wird
von dem zweiten Protein angenommen, dass es spezifisch an einen
Antikörper
bindet, der gegen das Immunogen erzeugt wurde.
-
Es
ist verständlich,
dass das DGWCC-Chemokin-Protein eine Spezies-Form aus einer Gruppe
von homologen Proteinen von Spezies ist, die nah verwandte Gene
umfasst. Für
ein bestimmtes Gen-Produkt (wie beispielsweise das DGWCC-Chemokin-Protein)
bezeichnet der Begriff nicht nur die vorliegend offenbarten Aminosäuresequenzen,
sondern darüber
hinaus auch andere Proteine, die polymorphische, allelische oder nicht-allelische
Varianten darstellen. Es ist ferner selbstverständlich, dass der Begriff „DGWCC" nicht-natürliche Mutationen
umfasst, die durch eine gezielte Mutation unter Verwendung herkömmlicher
rekombinanter Verfahren, wie beispielsweise einer Mutation an einer
einzelnen Stelle (single site muation), oder durch Ausschneiden
kurzer Bereiche der für
DGWCC-Chemokin-Proteine
kodierenden DNA, oder durch Substitution neuer Aminosäuren oder
durch Zufügen
neuer Aminosäuren
eingeführt
worden sind. Solche geringfügigen Veränderungen
sollten im Wesentlichen die Immunidentität des ursprünglichen Moleküls und/oder
seine biologische Aktivität
erhalten. Daher umfassen diese Veränderungen Proteine, die in
spezifischer Weise mit einem natürlich
vorkommenden DGWCC-Chemokin-Protein, z. B. dem DGWCC-Chemokin-Protein,
das in SEQ ID NO: 6 oder 8 dargestellt ist, immunoreaktiv sind.
Die biologischen Eigenschaften der veränderten Proteine können durch
Exprimieren des Proteins in einer geeigneten Zelllinie und Messung
einer geeigneten biologischen Aktivität (z. B. einer chemotaktischen
Wirkung) gemessen werden. Bestimmte Protein-Modifikationen, die als geringfügig eingeschätzt werden,
umfassen konservative Substitutionen von Aminosäuren mit ähnlichen chemischen Eigenschaften,
wie oben für
das Gesamt-DGWCC-Chemokin beschrieben ist. Die erfindungsgemäßen Proteinzusammensetzungen
lassen sich durch optimales Gegenüberstellen eines Proteins mit
dem Protein gemäß SEQ ID
NO: 6 oder 8 sowie unter Verwendung der vorliegend beschriebenen,
herkömmlichen
Immunoassays zur Bestimmung der Immunidentität, oder durch Verwendung des
Lymphozyten-Chemotaxis-Assays bestimmen.
-
IX. Funktionelle Varianten
-
Die
Blockierung der physiologischen Antwort auf ein DVic-1- oder DGWCC-Chemokin kann aus
der Inhibierung der Bindung des Proteins an seinen Rezeptor resultieren,
z. B. durch kompetitive Inhibierung. Daher werden in vitro-Assays
häufig
isoliertes Protein, Membranen von Zellen, die ein rekombinantes,
Membran-assoziiertes
erfindungsgemäßes DVic-1
exprimieren, lösliche
Fragmente, die Rezeptor-bindende Segmente dieser Proteine umfassen,
oder Fragmente, die an Festphasen-Substrate gebunden sind, verwendet. Diese
Assays werden ferner die diagnostische Bestimmung der Auswirkung
von Mutationen und Modifikationen der bindenden Segmente, oder von
Mutationen und Modifikationen des Proteins (z. B. Proteinanaloga)
erlauben. Diese Erfindung schlägt
ferner die Verwendung eines kompetitiven Wirkstoff-Screening-Assays
vor, z. B. eines Assays, bei dem neutralisierende Antikörper gegen
Antigen- oder Rezeptorfragmente mit einer Testverbindung um die
Bindung an das Protein konkurrieren. Auf diese Weise können die
Antikörper
verwendet werden, um das Vorhandensein eines Polypeptids nachzuweisen,
das eine oder mehrere Antigen-Bindungsstellen mit dem Protein gemeinsam
hat, und sie können
ferner verwendet werden, um Bindungsstellen auf dem Protein zu besetzen,
die andernfalls mit einem Rezeptor interagieren könnten.
-
„Derivate" (beispielsweise
von DGWCC-Chemokin-Antigenen) umfassen Aminosäuresequenz-Mutanten, Glykosylierungs-Varianten
sowie kovalente und aggregierte Konjugate mit anderen chemischen
Resten. Kovalente Derivate können
mit Hilfe von im Stand der Technik hinreichend bekannten Mitteln
durch Bindung von Funktionalitäten
an Gruppen hergestellt werden, die in Aminosäure-Seitenketten des DGWCC-Chemokins
oder an den N- oder C-Termini vorgefunden werden. Diese Derivate
können
ohne Einschränkung
umfassen: aliphatische Ester oder Amide des Carboxy-Terminus oder
von Resten, die Carboxyl-Seitenketten enthalten, O-Acyl-Derivate von Hydroxylgruppen-enthaltenden
Resten sowie N-Acylderivate der aminoterminalen Aminosäure oder
Aminogruppen-enthaltende Reste, z. B. Lysin oder Arginin. Acylgruppen
werden aus der Gruppe von Alkyl-Resten ausgewählt, einschließlich z.
B. C3-C18-Normalalkyl, wodurch Alkanoyl-Aroyl-Arten gebildet werden.
Eine kovalente Anbindung an Trägerproteine
kann wichtig sein, wenn die immunogenen Reste Haptene sind.
-
Insbesondere
sind Änderungen
der Glykosylierung umfasst, die z. B. durch Modifizieren des Glykosylierungs-Musters
eines Polypeptids während
seiner Synthese und Prozessierung oder in weiteren Prozessierungsschritten
erreicht wird. Besonders bevorzugte Mittel zur Erreichung dieses
Ziels bestehen darin, daß das Polypeptid
glykosylierenden Enzymen ausgesetzt wird, die von Zellen stammen,
die normalerweise eine solche Prozessierung bereitstellen, z. B.
Glykosylierungsenzyme aus einem Säugetier. Deglykosylierungsenzyme
werden ebenfalls vorgeschlagen. Ferner umfasst sind Versionen der
gleichen primären
Aminosäuresequenz,
die andere geringfügige
Modifikationen aufweisen, einschließlich phosphorylierte Aminosäurereste,
z. B. Phosphotyrosin, Phosphoserin oder Phosphothreonin, oder andere
Reste, einschließlich
Ribosyl-Gruppen oder quervernetzende Reagenzien.
-
Eine
große
Gruppe von Derivaten sind kovalente Konjugate des DGWCC-Chemokins oder von
Fragmente desselben mit anderen Proteinen oder Polypeptiden. Diese
Derivate können
in rekombinanter Kultur (wie beispielsweise N- oder C-terminale Fusionen) oder durch
die Verwendung von Mitteln, die im Stand der Technik für ihre Verwendbarkeit
in quervernetzenden Proteinen durch reaktive Seitengruppen bekannt
sind, synthetisiert werden. Bevorzugte Protein-Derivatisierungsstellen mit quervernetzenden
Mitteln befinden sich an freien Aminogruppen, Kohlenhydrat- und
Cysteinresten.
-
Fusionspolypeptide
zwischen dem erfindungsgemäßen Chemokin
und anderen homologen oder heterologen Proteinen werden ebenfalls
bereitgestellt. Zahlreiche Wachstumsfaktoren und Cytokine sind homodimere
Gebilde und ein Wiederholungs-Konstrukt
könnte
verschiedene Vorteile haben, einschließlich der verringerten Empfindlichkeit
gegenüber
proteolytischer Degradation. Darüber
hinaus benötigen
zahlreiche Rezeptoren eine Liganden-Dimerisierung, um ein Signal
zu transduzieren, und mehrere dimere Proteine oder Domaine-Wiederholungen
können
erstrebenswert sein. Heterologe Polypeptide können aus Fusionen zwischen verschiedenen
Oberflächenmarkern
bestehen, die beispielsweise zu einem Hybridprotein führen, das
Rezeptor-Bindungsspezifität
aufweist. Auf ähnliche
Weise können
heterologe Fusionen konstruiert werden, die eine Kombination von
Eigenschaften oder Aktivitäten
der Derivat-Proteine aufweisen würden.
Typische Beispiele sind Fusionen von einem Reporterpolypeptid (z.
B. Luziferase) mit einem Segment oder einer Domäne eines Proteins (z. B. einem
Rezeptor-bindenden Segment), sodass das Vorhandensein oder die Lokalisierung
des fusionierten Proteins problemlos festgestellt werden kann. Vgl.
z. B. Dull et al., U.S. Patent-Nr. 4,859,609. Andere Gen-Fusionspartner
umfassen bakterielle β-Galaktosidase,
trpE, Protein A, β-Laktamase, alpha-Amylase,
Alkohol-Dehydrogenase sowie den Mating-Faktor α aus der Hefe. Vgl. z. B. Godowski
et al. (1988) Science 241: 812–816.
-
Solche
Polypeptide können
darüber
hinaus Aminosäurereste
aufweisen, die chemisch durch Phosphorylierung, Sulfonierung, Biotinylierung
oder durch Zusatz oder Entfernen von anderen Resten (insbesondere
solchen, die eine den Phosphatgruppen ähnliche molekulare Form haben)
modifiziert werden. In einigen Ausführungsformen werden die Modifikationen
nützliche
Markierungs-Reagenzien sein oder als Aufreinigungsziele (z. B. Affinitätsliganden)
dienen. Diese Erfindung schlägt
ferner die Verwendung von Derivaten des erfindungsgemäßen Chemokins
vor, die keine Variationen der Aminosäuresequenz oder Glykosylierung
darstellen. Solche Derivate können
die kovalente oder aggregative Assoziierung mit chemischen Resten
betreffen. Diese Derivate fallen üblicherweise in drei Klassen:
(1) Salze, (2) kovalente Modifikationen der Seitenkette und kovalente
Modifikationen des terminalen Rests und (3) Adsorptionskomplexe,
beispielsweise mit Zellmembranen. Diese kovalenten oder aggregativen
Derivate sind nützlich
als Immunogene, als Reagenzien in Immunoassays oder bei Aufreinigungsverfahren,
wie beispielsweise die Affinitäts-Aufreinigung
von Liganden oder anderen bindenden Liganden. Ein DGWCC-Chemokin-Antigen
kann beispielsweise durch im Stand der Technik hinreichend bekannte
Verfahren über
die kovalente Bindung an einen festen Träger (wie beispielsweise Cyanbromid-aktivierte
Sepharose) immobilisiert werden, oder es kann mit oder ohne Glutaraldehyd-Quervernetzung
auf Polyolefin-Oberflächen
absorbiert werden, um in dem Assay oder bei der Aufreinigung von
Anti-DGWCC-Chemokin-Antikörpern oder
seinem Rezeptor verwendet zu werden. Das DGWCC-Chemokin kann ferner für die Verwendung
in diagnostischen Assays mit einer detektierbaren Gruppe markiert
werden; es kann z. B. durch das Chloramin T-Verfahren mit radioaktivem Iod iodiniert,
kovalent an seltene Erd-Chelatverbindungen gebunden oder an andere
fluoreszente Reste konjugiert werden. Die Aufreinigung von DGWCC-Chemokinen
kann durch immobilisierte Antikörper
oder durch den Rezeptor bewirkt werden.
-
Isolierte
DGWCC-Chemokin-Gene werden die Transformation von Zellen erlauben,
denen die Expression eines entsprechenden DGWCC-Chemokins fehlt,
z. B. von anderen Spezies-Typen oder Zellen, denen die entsprechenden
Proteine fehlen, und die eine negative Hintergrund-Aktivität aufweisen.
Die Expression von transformierten Genen wird die Isolierung von
antigenisch reinen Zelllinien mit definierten oder einzelnen Spezies-Varianten
erlauben. Diese Vorgehensweise wird eine sensitivere Detektion und
Unterscheidung der physiologischen Wirkungen von DGWCC-Chemonkin-Rezeptor-Proteinen
ermöglichen.
Subzelluläre
Fragmente, z. B. Cytoplasten oder Membranfragmente können isoliert
und verwendet werden. Die Beschreibungen, die sich beispielhaft
auf DGWCC stützen,
werden üblicherweise
alternativ auf DVic-1 anwendbar sein.
-
X. Verwendungen
-
Die
vorliegende Erfindung stellt Reagenzien bereit, die in diagnostischen
Anwendungen Verwendung finden, wie vorliegend an anderer Stelle
beschrieben wird, z. B. bei der allgemeinen Beschreibung der Entwicklungs-Abnormalitäten oder
nachstehend im Rahmen der Beschreibung von Kits für die Diagnose.
-
DGWCC-Chemokin-Nukleotide
(z. B. DGWCC-Chemokin-DNA oder -RNA) können beispielsweise als Komponente
in einem forensischen Assay verwendet werden. Die bereitgestellten
Nukleotidsequenzen können
beispielsweise unter Verwendung von z. B. 32P
oder Biotin markiert werden und verwendet werden, um in standardmäßigen Restriktions-Fragmentlängen-Polymorphismus-Blots
als Sonde eingesetzt zu werden, vorausgesetzt es existiert eine
messbarere Größe, die
dabei hilft, zwischen Individuen oder z. B. nach Spezies-Herkunft
zu unterscheiden. Solche Sonden können in hinreichend bekannten
forensischen Verfahren, wie beispielsweise dem genetischen Fingerabdruck,
verwendet werden. Zusätzlich
können
die Nukleotid-Sonden, die
aus DGWCC Cheomokin-Sequenzen hergestellt worden sind, in in situ-Assays verwendet
werden, um chromosomale Abnormalitäten zu detektieren. Es können beispielsweise
Umlagerungen im menschlichen Chromosom, das für ein DGWCC-Chemokin-Gen kodiert,
mittels hinreichend bekannter in situ-Verfahren unter Verwendung
von DGWCC-Chemokin-Sonden in Verbindung mit anderen bekannten Chromosom-Markern
detektiert werden.
-
Antikörper und
andere Bindungsmittel, die gegen DGWCC-Chemokin-Proteine oder DGWCC-Chemokin-Nukleinsäuren gerichtet
sind, können
dazu verwendet werden, um das entsprechende DGWCC-Chemokin-Molekül zu reinigen.
Wie in den nachfolgenden Beispielen beschrieben wird, ist die Antikörper-Aufreinigung von
DGWCC-Chemokin-Komponenten sowohl möglich als auch ausführbar. Antikörper und
andere Bindungsmittel können
ferner in diagnostischer Weise verwendet werden, um zu bestimmen,
ob DGWCC-Chemokin-Komponenten in einer Gewebeprobe oder Zellpopulation
vorhanden sind, wobei die vorliegend beschriebenen, hinreichend
bekannten Verfahren angewendet werden. Die Fähigkeit, ein Bindungsmittel
an ein DGWCC-Chemokin anzuheften, stellt ein Mittel zur Diagnose
von Störungen
bereit, die mit einer fehlerhaften Regulierung des DGWCC-Chemokins
assoziiert sind. Antikörper
und andere DGWCC-Chemokin-Bindungsmittel können ferner
als biologische Marker nützlich
sein. Wie in den nachfolgenden Beispielen beschrieben wird, ist die
DGWCC-Chemokin-Expression auf spezifische Gewebetypen beschränkt. Indem
man eine Sonde, wie beispielsweise ein Antikörper oder eine Nukleinsäure, gegen
ein DGWCC-Chemokin richtet, ist es möglich, die Sonde dazu zu verwenden,
um Gewebe- und Zell-Typen in situ oder in vitro zu unterscheiden.
-
Diese
Erfindung stellt ferner Reagenzien von signifikantem therapeutischen
Wert bereit. Die erfindungsgemäßen Chemokine
(natürlich
vorkommende oder rekombinante), Fragmente derselben und Antikörper gegen
selbige sind zusammen mit Verbindungen, bei denen eine Bindungsaffinität für das Chemokin
nachgewiesen wurde, bei der Behandlung von Zuständen nützlich, die mit abnormaler
Physiologie oder Entwicklung assoziiert sind, einschließlich abnormaler
Proliferation (z. B. krebsartige Zustände) oder degenerativen Zuständen. Abnormale
Proliferation, Regeneration, Degeneration und Atrophie können durch
geeignete therapeutische Behandlung unter Verwendung der vorliegend
bereitgestellten Zusammensetzungen moduliert werden. Eine Erkrankung
oder Störung,
die mit abnormaler Expression oder abnormaler Signalübertragung durch
ein DGWCC-Chemokin assoziiert ist, stellt beispielsweise ein Ziel
für einen
Argonisten oder Antogonisten des Proteins dar. Die Proteine spielen
wahrscheinlich eine Rolle bei der Regulation oder Entwicklung von neuronalen
oder hämatopoetischen
Zellen (z. B. lymphoiden Zellen), die immunologische Antworten bewirken.
-
Andere
abnormale Entwicklungszustände
sind in Zelltypen bekannt, bei denen durch Northern-Blot-Analyse
gezeigt wurde, dass sie DVic-1- oder DGWCC-Chemokin-mRNA besitzen. Vgl.
Berkow (Hrsg.) The Merck Manual of Diagnosis and Therapy Merck & Co., Rahway,
NJ; und Thorn et al. Harrison's Principles
of Internal Medicine, McGraw-Hill, N.Y. Entwicklungsabnormalitäten oder
funktionelle Abnormalitäten
(z. B. des neuronalen Systems oder des Immunsystems) verursachen
signifikante medizinische Abnormalitäten und Zustände, die
einer Vorbeugung oder Behandlung unter Verwendung der vorliegend
vorgeschlagenen Zusammensetzungen zugänglich sind.
-
Bestimmte
Chemokine stehen ferner mit viralen Replikationsmechanismen im Zusammenhang.
Vgl. z. B. Cohen (1996) Science 272: 809–810; Feng et al. (1996) Science
272: 872–877;
und Cocchi et al. (1995) Science 270: 1811–1816. Das DVic-1- oder DGWCC-Chemokin
könnte
in einem ähnlichen
Zusammenhang nützlich
sein.
-
Rekombinantes
DVic-1- oder DGWCC-Chemokin oder Chemokin-Antikörper können gereinigt und anschließend an
einen Patienten verabreicht werden. Diese Reagenzien können zur
therapeutischen Verwendung mit weiteren aktiven oder inerten Bestandteilen
kombiniert werden, z. B. in konventionellen, pharmazeutisch verträglichen
Trägern
oder Verdünnungsmitteln,
z. B. immunogenen Adjuvanzien, zusammen mit physiologisch unbedenklichen
Stabilisatoren und Arzneimittel-Trägerstoffen.
Diese Kombinationen können
steril filtriert und in Dosierungen eingebracht werden, wie z. B.
durch Lyophilisierung in Dosierungs-Gefäßen oder Lagerung in stabilisierten
wässrigen
Präparationen.
Diese Erfindung schlägt
ferner die Verwendung von Antikörpern
oder bindenden Fragmenten derselben vor, einschließlich Formen,
die keine Komplementbindung darstellen.
-
Ein
Wirkstoff-Screening unter Verwendung von Antikörpern oder des Rezeptors oder
Fragmenten derselben kann Verbindungen mit Bindungsaffinität für das DVic-1-
oder DGWCC-Chemokin identifizieren, einschließlich der Isolierung von assoziierten Bestandteilen.
Nachfolgende biologische Assays können anschließend angewendet
werden, um zu bestimmen, ob die Verbindung eine innewohnende stimulierende
Aktivität aufweist
und somit ein Blockierungsmittel oder einen Antagonisten darstellt,
da es die Aktivität
des Proteins blockiert. In ähnlicher
Weise kann eine Verbindung mit innewohnender stimulierender Aktivität den Rezeptor aktivieren
und daher einen Agonisten darstellen, da es die Aktivität z. B.
eines DGWCC-Chemokins stimuliert. Ferner wird vorliegend die therapeutische
Verwendung von Antikörpern
gegen DGWCC-Chemokin als Antagonisten offenbart. Dieser Ansatz sollte
insbesondere bei weiteren Spezies-Varianten von DGWCC-Chemokin nützlich sein.
-
Die
Mengen an Reagenzien, die für
eine wirksame Therapie erforderlich sind, werden von zahlreichen verschiedenen
Faktoren abhängen,
einschließlich
von den Verabreichungsmitteln, von der Zielstelle, vom physiologischen
Zustand des Patienten und von anderen verabreichten Medikamenten.
Aus diesem Grund sollten Behandlungs-Dosierungen titriert werden,
um Sicherheit und Wirksamkeit zu optimieren. Typischerweise können die
in vitro verwendeten Dosierungen einen nützlichen Hinweis für die Mengen
darstellen, die für
die in situ-Verabreichung dieser Reagenzien verwendet werden können. Untersuchungen
an Tieren in Bezug auf wirksame Dosierungen für die Behandlung von bestimmten
Störungen
werden weitere prediktive Aussagen für die Dosierung beim Menschen
ergeben. Verschiedene Überlegungen
werden, z. B. in Gilman et al. (Hrsg.) (1990) Goodman and Gilman's: The Pharmacological
Bases of Therapeutics (8. Auflage) Pergamon Press; und (1990) Remington's Pharmaceutical
Sciences (17. Auflage) Mack Publishing Co., Easton, PA, beschrieben.
Verfahren zur Verabreichung werden dort sowie im folgenden diskutiert,
z. B. für
die orale, intravenöse, intraperitoneale
oder intramuskuläre
Verabreichung, für
die transdermale Diffusion und andere. Pharmazeutisch verträgliche Träger werden
Wasser, Saline, Puffer und andere Verbindungen umfassen, die z.
B. im Merck Index, Merck & Co.,
Rahway, N.J., beschrieben sind. Normalerweise würde man erwarten, dass die
Dosierungsbereiche in Mengen vorliegen, die geringer sind als 1
mM-Konzentrationen, typischerweise geringer als etwa 10 μM, üblicherweise
geringer als etwa 100 nM, vorzugsweise geringer als etwa 10 pM (Picomolar),
und am meisten bevorzugt weniger als etwa 1 fM (Femtomolar), mit
einem geeigneten Träger.
Depot-Formulierungen oder Depot-Vorrichtungen
werden häufig
für eine
kontinuierliche Verabreichung verwendet.
-
Das
erfindungsgemäße DVic-1
Chemokin, Fragmente desselben sowie Antikörper gegen das Chemokin oder
seine Fragmente, Antagonisten und Argonisten können dem zu behandelnden Wirt
direkt verabreicht werden, oder es kann (abhängig von der Größe der Verbindungen)
erstrebenswert sein, diese vor ihrer Verabreichung an Trägerproteine,
wie beispielsweise Ovalbumin oder Serumalbumin zu konjugieren. Therapeutische
Formulierungen können
in jeder herkömmlichen
Dosierungs-Formulierung
verabreicht werden. Während es
für den
aktiven Bestandteil möglich
ist, allein verabreicht zu werden, wird es bevorzugt, diesen als
eine pharmazeutische Formulierung zu präsentieren. Formulierungen umfassen üblicherweise
mindestens einen wie oben definierten aktiven Bestandteil, zusammen
mit einem oder mehreren verträglichen
Trägern
desselben. Jeder Träger
sollte sowohl in pharmazeutischer als auch in physiologischer Hinsicht
in dem Sinne verträglich sein,
dass er mit den anderen Inhaltsstoffen kompatibel ist und dem Patienten
keinen Schaden zufügt.
Die Formulierungen umfassen solche, die für die orale, rektale, nasale
oder parenterale (einschließlich
subkutane, intramuskuläre,
intravenöse
und intradermale) Verabreichung geeignet sind. Die Formulierungen
können
zweckmäßigerweise
in Einheits-Dosierungen vorliegen und können durch jedes im Stand der
Technik im Bereich Pharmazie bekanntes Verfahren hergestellt werden.
Vgl. z. B. Gilman et al. (Hrsg.) (1990) Goodman and Gilman's: The Pharmacological
Bases of Therapeutics (8. Auflage), Pergamon Press; und (1990) Remington's Pharmaceutical
Sciences (17. Auflage) Mack Publishing Co., Easton, PA; Avis et
al. (Hrsg.) (1993) Pharmaceutical Dosage Forms: Parenteral Medications
Dekker, N.Y.; Liebermann et al. (Hrsg.) (1990) Pharmaceutical Dosage
Forms: Tablets Dekker, N.Y.; und Liebermann et al. (Hrsg.) (1990)
Pharmaceutical Dosage Forms: Disperse Systems Dekker, N.Y. Die erfindungsgemäße Therapie
kann mit anderen therapeutischen Mitteln kombiniert werden oder
in Verbindung mit anderen therapeutischen Mitteln verwendet werden.
-
Sowohl
die natürlich
vorkommenden Formen als auch die rekombinanten Formen der erfindungsgemäßen DVic-1-Chemokine
sind besonders nützlich
in Kits und Assay-Verfahren, die in der Lage sind, Verbindungen
auf eine Bindungsaktivität
an die Proteine zu untersuchen. Zahlreiche automatisierte Assays-Verfahren
sind in den vergangenen Jahren entwickelt worden, so dass das Screening
von zehntausenden von Verbindungen in einem kurzen Zeitraum möglich ist.
Vgl. z. B. Fodor et al. (1991) Science 251: 767–773, sowie andere Beschreibungen
von chemischen Diversitäts-Bibliotheken, die
Mittel für
die Untersuchung von Bindungsaffinität durch eine Vielzahl von Verbindungen
beschreiben. Die Entwicklung von geeigneten Assays kann durch die
Verfügbarkeit
von großen
Mengen an gereinigtem, löslichen
Chemokin, wie es erfindungsgemäß bereitgestellt
wird, erheblich erleichtert werden.
-
Beispielsweise
können
normalerweise Antagonisten gefunden werden, sobald das Protein strukturell definiert
worden ist. Die Untersuchung von potentiellen Protein-Analoga ist nunmehr
durch die Entwicklung von stark automatisierten Assay-Verfahren unter Verwendung
eines gereinigten Rezeptors möglich.
Unter Verwendung der vorliegend beschriebenen Screening-Verfahren
werden insbesondere neue Agonisten und Antagonisten entdeckt werden.
Besonders wichtig sind Verbindungen, bei denen man herausgefunden
hat, dass sie eine kombinierte Bindungs-Affinität für mehrere DGWCC-Chemokin-Rezeptoren
aufweisen, z. B. Verbindungen, die als Antagonisten für Spezies-Varianten
eines DGWCC-Chemokins
dienen können.
-
Diese
Erfindung ist insbesondere nützlich
für das
Screening von Verbindungen durch Verwendung eines rekombinanten
Proteins in einer Vielzahl von Wirkstoff-Screening-Verfahren. Die Vorteile
der Verwendung eines rekombinanten Proteins beim Screening nach
spezifischen Liganden umfassen: (a) eine verbesserte, erneuerbare
Bezugsquelle für
das DGWCC-Chemokin spezifischer Herkunft; (b) eine potentiell größere Anzahl von
Liganden pro Zelle, was zu einer besseren Signal/Hintergrund-Rate in einem Assay
führt;
und (c) eine Spezifität
für Spezies-Varianten
(was theoretisch zu größerer biologischer
Spezifität
und Krankheits-Spezifität führt.
-
Ein
Verfahren des Wirkstoff-Screenings verwendet eukaryontische oder
prokaryontische Wirtszellen, die stabil mit rekombinanten DNA-Molekülen transformiert
sind und einen Chemokin-Rezeptor exprimieren. Zellen, die einen
Rezeptor exprimieren, können
isoliert und von allen anderen Zellen getrennt werden. Solche Zellen
(entweder in lebensfähiger
oder fixierter Form) können
für Standard-Liganden/Rezeptor-Bindungs-Assays
verwendet werden. Vgl. ferner Parce et al. (1989) Science 246: 243–247; und
Owicki et al. (1990) Proc. Nat'l.
Acad. Sci USA. 87: 4007–4011,
die sensitive Verfahren zur Detektion zellulärer Antworten beschreiben. Kompetitive
Assays sind insbesondere nützlich,
wo die Zellen (Bezugsquelle für
das DGWCC-Chemokins) mit einem markierten Rezeptor oder mit einem
Antikörper
bekannter Bindungsaffinität
für den
Liganden (wie z. B. ein 125I-Antikörper), und
mit einer Testprobe, deren Bindungsaffinität für die Bindungs-Zusammensetzung gemessen
wird, in Kontakt gebracht und inkubiert werden. Die gebundenen und
freien markierten Bindungs-Zusammensetzungen werden anschließend getrennt,
um den Grad der Ligandenbindung festzustellen. Die Menge der gebundenen
Testverbindungen ist umgekehrt proportional zu der Menge an markiertem
Rezeptor, der an die bekannte Quelle bindet. Jede von zahlreichen
Methoden kann verwendet werden, um zur Feststellung des Grads der
Ligandenbindung gebundene Liganden von freien Liganden zu trennen.
Dieser Trennungsschritt kann üblicherweise
ein Verfahren, wie z. B. die Adhäsion
an Filter mit anschließendem
Waschen, die Adhäsion
an Kunststoff mit anschließendem
Waschen oder die Zentrifugation der Zellmembranen umfassen. Lebensfähige Zellen
können
ferner dazu verwendet werden, die Auswirkungen von Wirkstoffen auf
Funktionen zu untersuchen, die von DGWCC-Chemokin vermittelt werden,
z. B. die Mengen von „Second
Messenger"-Molekülen (d.
h. Ca++); die Zellproliferation; die Veränderungen
des Inositol-Phosphat-Pools und andere. Einige Detektionsverfahren
erlauben das Auslassen eines Trennungsschritts, z. B. ein Nähe-sensitives
Detektionssystem. Calcium-sensitive Farbstoffe werden nützlich sein,
um mittels eines Flourimeters oder eines Fluoreszenz-Zellsortierungsapparats
Ca++-Gehalte zu detektieren.
-
Ein
weiteres Verfahren verwendet Membranen von transformierten eukaryontischen
oder prokaryontischen Wirtszellen als Bezugsquelle für das DGWCC-Chemokin.
Diese Zellen sind stabil mit DNA-Vektoren transformiert, die die
Expression eines DGWCC-Chemokins steuern, z. B. einer konstruierten
Membran-gebundenen Form. Die Membranen würden im wesentlichen von den
Zellen präpariert
werden und in einem Rezeptor/Liganden-Bindungs-Assay verwendet werden,
wie beispielsweise dem zuvor erwähnten
kompetitiven Assay.
-
Ein
weiterer Ansatz ist die Verwendung von solubilisiertem ungereinigtem
oder solubilisiertem gereinigtem DGWCC-Chemokin aus transformierten
eukaryontischen oder prokaryontischen Wirtszellen. Dies ermöglicht einen „molekularen" Bindungs-Assay mit den Vorteilen
einer erhöhten
Spezifität,
der Möglichkeit
der Automatisierung sowie einem hohen Durchsatz bei der Wirkstoff-Untersuchung.
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Eine
weitere Methode zum Screening von Wirkstoffen betrifft einen Ansatz,
der ein Screening mit hohem Durchsatz nach Verbindungen mit einer
geeigneten Bindungsaffinität
für einen
DGWCC-Chemokin-Antikörper
bereitstellt und im Detail in Geysen, Europäische Patentanmeldung 84/03564,
veröffentlicht
am 13. Dezember 1984, beschrieben wird. Zunächst wird eine große Anzahl
von verschiedenen kleinen Peptid-Testverbindungen auf einem festen
Substrat synthetisiert, z. B. auf Kunststoff-Stiften („pins") oder anderen geeigneten Oberflächen, vgl.
Fodor et al., oben aufgeführt.
Anschließend
werden alle Stifte mit solubilisiertem ungereinigtem oder solubilisiertem
gereinigtem DGWCC-Chemokin-Antikörper
umgesetzt und gewaschen. Der nächste Schritt
umfasst das Detektieren von gebundenem DGWCC-Chemokin-Antikörper.
-
Die
Wirkstoff-Forschung („rational
drug design") kann
ebenfalls auf strukturellen Untersuchungen der molekularen Formen
des DGWCC-Ghemokins und anderen Effektoren oder Analoga basieren.
Vgl. z. B. Methods in Enzymology, Bände 202 und 203. Effektoren
können
andere Proteine sein, die andere Funktionen als Antwort auf die
Ligandenbindung vermitteln, oder andere Proteine, die normalerweise
mit dem Rezeptor interagieren. Ein Mittel zur Bestimmung, welche
Stellen mit spezifischen anderen Proteinen interagieren, ist eine physikalische
Strukturbestimmung, z. B. Röntgenstrahlen-Kristallographie
oder zweidimensionale NMR-Verfahren. Diese werden Aufschluss darüber geben,
welche Aminosäurereste
die molekularen Kontaktregionen bilden. Für eine ausführliche Beschreibung der Bestimmung
der Proteinstruktur vgl. z. B. Blundell und Johnson (1976) Protein
Crystallographx Academic Press, N.Y.
-
Ein
gereinigtes DGWCC-Chemokin kann zur Verwendung in den zuvor genannten
Verfahren des Wirkstoff-Screenings direkt auf Platten beschichtet
werden. Es können
jedoch nicht-neutralisierende Antikörper gegen diese Liganden als
Capture-Antikörper verwendet
werden, um den betreffenden Liganden an eine feste Phase zu immobilisieren.
Beispiele mit DGWCC werden abwechselnd mit DVic-1-Chemokin durchgeführt werden.
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XI. Kits
-
Die
erfindungsgemäßen DVic-1-Chemokin-Proteine
und ihre Fusionprodukte können
in einer Vielzahl von diagnostischen Kits und bei einer Vielzahl
von Verfahren zum Detektieren des Vorhandenseins eines Chemokins
oder eines Chemokin-Rezeptors verwendet werden. Das Kit wird üblicherweise
ein Fach aufweisen, das entweder ein definiertes DVic-1-Chemokin-Peptid
oder ein DVic-1-Chemokin-Gen-Segment oder ein Reagenz umfasst, das
entweder eines von beiden erkennt, z. B. Rezeptor-Fragmente oder Antikörper.
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Ein
Kit zur Bestimmung der Bindungsaffinität einer Testverbindung für ein DGWCC-Chemokin würde beispielsweise üblicherweise
eine Testverbindung umfassen; eine markierte Verbindung, z. B. einen
Rezeptor oder einen Antikörper
mit bekannter Bindungsaffinität
für das
DGWCC-Chemokin; eine Bezugsquelle für das DGWCC-Chemokin (natürlich vorkommend oder rekombinant);
sowie ein Mittel zur Trennung der gebundenen markierten von der
freien markierten Verbindung, wie z. B. eine Festphase zur Immobilisierung
des DGWCC-Chemokins. Sobald Verbindungen gescreent worden sind,
können
diejenigen mit geeigneter Bindungsaffinität für das DGWCC-Chemokin in geeigneten,
im Stand der Technik hinreichend bekannten biologischen Assays untersucht
werden, um zu bestimmen, ob diese gegenüber dem Rezeptor als Agonisten
oder Antagonisten wirken. Die Verfügbarkeit von rekombinanten
DGWCC-Chemokin-Polypeptiden stellt darüber hinaus hinreichend definierte
Standards für
die Kalibrierung solcher Assays bereit.
-
Ein
bevorzugtes Kit zur Bestimmung der Konzentration z. B. eines DGWCC-Chemokins in einer
Probe würde üblicherweise
eine markierte Verbindung umfassen (z. B. einen Rezeptor oder Antikörper mit
bekannter Bindungsaffinität
für das
DGWCC-Chemokin), eine Bezugsquelle für das DGWCC-Chemokin (natürlich vorkommendes
oder rekombinantes) sowie ein Mittel zur Trennung der gebundenen
markierten Verbindung von der freien markierten Verbindung, wie
z. B. eine Festphase zur Immobilisierung des DGWCC-Chemokins. Normalerweise
werden Fächer,
die Reagenzien enthalten, sowie Instruktionen bereitgestellt.
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Antikörper, einschließlich Antigen-bindender
Fragmente, die spezifisch für
das DGWCC-Chemokin oder die Liganden-Fragmente sind, sind im Rahmen
von diagnostischen Anwendungen nützlich,
um das Vorhandensein von erhöhten
Mengen an DGWCC-Chemokin und/oder seinen Fragmenten nachzuweisen.
Solche diagnostischen Assays können
mit Lysaten, lebenden Zellen, fixierten Zellen, Immunfluoreszenz,
Zellkulturen und Körperflüssigkeiten
arbeiten, und können
ferner die Detektion von mit dem Liganden verwandten Antigenen im
Serum oder ähnliches
einschließen.
Diagnostische Assays können
homogen (ohne Trennungsschritt zwischen dem freien Reagenz und dem
Antigen-DGWCC-Chemokin-Komplex) oder heterogen (mit einem Trennungsschritt)
sein. Es existieren zahlreiche kommerzielle Assays, wie beispielsweise
der Radioimmunassay (RIA), der Enzym-gebundene Immunossay (ELISA),
der Enzym-Immunoassay (EIA), das Enzym-verstärkte Immunoassay-Verfahren
(EMIT), der Substrat-markierte Fluoreszenz-Immunoassay (SLFIA) und
andere. Es können
z. B. unmarkierte Antikörper
verwendet werden, indem ein zweiter Antikörper verwendet wird, der markiert
ist und den Antikörper
gegen das DGWCC-Chemokin oder gegen ein bestimmtes Fragment desselben
erkennt. Ähnliche
Assays wurden ausführlich
in der Literatur diskutiert. Vgl. z. B. Harlow und Lane (1988) Antibodies:
A Laboratory Manual CSH Press, NY; Chan (Hrsg.) (1987) Immunoassay:
A Practical Guide Academic Press, Orlando, FL; Price und Newman
(Hrsg.) (1991) Principles and Practice of Immunoassay Stockton Press,
NY; und Ngo (Hrsg.) (1988) Nonisotopic Immunoassay Plenum Press,
NY.
-
Anti-idiotypische
Antikörper
könnten
eine ähnliche
Verwendung bei der Diagnose des Vorhandenseins von Antikörpern gegen
ein DGWCC-Chemokin finden, da dieses für zahlreiche abnormale Zustände diagnostisch
sein kann. Die Überproduktion
von DGWCC-Chemokin könnte
beispielsweise zu zahlreichen immunologischen und anderen medizinischen
Reaktionen führen,
die für
abnormale physiologische Zustände
diagnostisch sein können,
z. B. beim Zellwachstum, der Zellaktivierung oder der Zelldifferenzierung.
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Die
Reagenzien für
diagnostische Assays werden häufig
in Kits vertrieben, so daß die
Sensitivität
des Assays optimiert wird. Für
die Erfindung wird in Abhängigkeit
von der Art des Assays, dem Protokoll und der Markierung entweder
markierter oder unmarkierter Antikörper oder Rezeptor oder markiertes
DGWCC-Chemokin beschrieben. Dieses liegt üblicherweise in Verbindung
mit anderen Additiven vor, wie beispielsweise mit Puffern, Stabilisatoren,
Materialien, die für
die Erzeugung eines Signals notwendig sind (wie z. B. Substrate
für Enzyme)
und ähnlichem.
Vorzugsweise wird das Kit darüber
hinaus Anweisungen für
die geeignete Verwendung und Entsorgung der Inhalte nach Gebrauch
enthalten. Üblicherweise
verfügt
das Kit über
Fächer
für jedes
nützliche
Reagenz. Vorzugsweise werden die Reagenzien als trockenes, lyophilisiertes
Pulver bereitgestellt, wobei die Reagenzien in wäßrigem Medium wiederhergestellt
werden können,
wodurch geeignete Konzentrationen der Reagenzien für die Durchführung des
Assays bereitgestellt werden.
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Viele
der zuvor genannten Bestandteile des Wirkstoff-Screenings und der
diagnostischen Assays können
ohne Modifikation verwendet oder auf vielfältige Weise modifiziert werden.
Die Markierung kann beispielsweise durch kovalente oder nicht kovalente
Bindung eines Restes erreicht werden, der auf direkte oder indirekte
Art ein detektierbares Signal bereitstellt. In jedem dieser Assays
kann das Protein, die Testverbindung, das DGWCC-Chemokin oder die
Antikörper
gegen selbiges entweder direkt oder indirekt markiert werden. Möglichkeiten
für eine
direkte Markierung umfassen folgende Markierungsgruppen: Radiomarkierungen,
wie beispielsweise 125I, Enzyme (U.S. Patent
Nr. 3,645,090), wie beispielsweise Peroxidase oder alkalische Phosphatase,
sowie fluoreszente Markierungen (U.S. Patent Nr. 3,940,475), die
in der Lage sind, die Veränderung der
Fluoreszenzintensität,
der Wellenlänge
oder der Fluoreszenz-Polarisierung zu verfolgen. Möglichkeiten
für eine
indirekte Markierung umfassen die Biotinylierung eines Bestandteils
gefolgt von der Bindung an Avidin, welches an eine der obigen Markierungsgruppen
gekoppelt ist.
-
Es
existieren ferner zahlreiche Verfahren zum Trennen des gebundenen
Liganden vom freien Liganden oder alternativ dazu Verfahren zum
Trennen der gebundenen Testverbindung von der freien Testverbindung.
Das DGWCC-Chemokin kann auf verschiedenen Matrices immobilisiert
werden, gefolgt von einem Waschschritt. Geeignete Matrices umfassen
Kunststoffe, wie beispielsweise eine ELISA-Platte, Filter und Kügelchen
(beads). Verfahren zur Immobilisierung des DGWCC-Chemokins an eine Matrix umfassen (ohne
Einschränkung)
die direkte Adhäsion
an den Kunststoff, die Verwendung eines Capture-Antikörpers, die
chemische Kopplung sowie Biotin-Avidin. Der letzte Schritt bei diesem
Ansatz umfaßt
die Präzipitation
des Ligand/Rezeptor- oder Ligand/Antikörper-Komplexes durch eines
von zahlreichen Verfahren, einschließlich derjenigen Verfahren,
die beispielsweise ein organisches Lösungsmittel (wie z. B. Polyethylen-Glycol)
oder ein Salz (wie z. B. Ammoniumsulfat) verwenden. Andere geeignete
Trennungsverfahren umfassen (ohne Einschränkung) das Fluoreszein-Antikörper-Verfahren
unter Verwendung magnetisierbarer Partikel, das in Rattle, et. Al
(1984) Clin. Chem. 30: 1457–1461
beschrieben ist, und das Trennungsverfahren mit zwei Antikörpern unter
Verwendung magnetisierbarer Partikel, das in U.S. Patent Nr. 4,659,678
beschrieben ist.
-
Verfahren
zur Verbindung von Proteinen oder deren Fragmenten mit verschiedenen
Markierungen wurden ausführlich
in der Literatur beschrieben und erfordern an dieser Stelle keine
eingehende Erörterung. Viele
dieser Verfahren umfassen die Verwendung von aktivierten Carboxylgruppen,
entweder durch Verwendung von Carbodiimiden oder aktiven Estern
zur Bildung von Peptidbindungen, durch Bildung von Thioethern mittels
Reaktion einer Mercaptogruppe mit einem aktivierten Halogen (wie
beispielsweise Chloracetyl) oder durch Verwendung eines aktivierten
Olefins (wie beispielsweise Maleimid) zur Verbindung o. ä. Fusionsproteine
werden ebenfalls in diesen Anwendungen verwendet werden.
-
Ein
weiterer diagnostischer Aspekt, der vorliegend beschrieben wird,
betrifft die Verwendung von Oligonukleotid- oder Polynucleotid-Sequenzen,
die aus der Sequenz von einem DGWCC-Chemokin stammen. Diese Sequenzen
können
als Sonden für
den Nachweis der Mengen an Botenmolekül für das DGWCC-Chemokin in Proben
von natürlichen
Bezugsquellen oder von Patienten dienen, bei denen der Verdacht
besteht, daß sie
einen abnormalen Zustand aufweisen, z. B. Krebs- oder ein Entwicklungsproblem.
Die Herstellung von sowohl RNA- als auch von DNA-Nukleotidsequenzen, die Markierung der
Sequenzen und die bevorzugte Größe der Sequenzen
wurden in der Literatur ausführlich
beschrieben und diskutiert.
-
Normalerweise
sollte eine Oligonukleotid-Sonde mindestens etwa 14 Nukleotide,
und üblicherweise mindestens
etwa 18 Nukleotide umfassen, und die Polynukleotid-Sonden sollten bis
zu einigen Kilobasen groß sein.
Verschiedene Markierungen können
verwendet werden, wobei Radionuklide am gebräuchlichsten sind, insbesondere 32P. Es können
jedoch auch andere Methoden verwendet werden, wie beispielsweise
die Verwendung von Biotin-modifizierten Nukleotiden zum Einbau in
ein Polynukleotid. Das Biotin dient dabei als Stelle für die Bindung
an Avidin oder Antikörper,
die mit einer großen
Vielzahl von Markierungen markiert werden können, wie beispielsweise mit
Radionukliden, Fluorophoren, Enzymen oder ähnlichem. Daneben können Antikörper verwendet
werden, die spezifische Duplexe, einschließlich DNA-Duplexe, RNA-Duplexe, DNA-RNA-Hybrid-Duplexe
oder DNA-Protein-Duplexe
erkennen. Die Antikörper
wiederum können
markiert sein, und der Assay kann ausgeführt werden, wobei der Duplex
an eine Oberfläche
gebunden wird, so daß bei der
Bildung des Duplex auf der Oberfläche die Gegenwart des Antikörpers detektiert
werden kann, der an den Duplex gebunden hat. Die Verwendung von
Sonden gegen die neue Anti-Sense-RNA kann unter Verwendung zahlreicher
herkömmlicher
Verfahren durchgeführt
werden, wie beispielsweise der Nukleinsäure-Hybridisierung, dem Plus-
und Minus-Screening, der rekombinanten Sonden-Untersuchung, dem
Hybrid-released translation (HRT)-Verfahren und dem Hybrid-arrested
translation (HART)-Verfahren. Ferner sind dabei Amplifikationsverfahren
wie beispielsweise die Polymerase-Kettenreaktion (PCR) eingeschlossen.
-
Diagnostische
Kits, die ferner das qualitative oder quantitative Vorhandensein
dieser oder anderer Marker untersuchen, werden ebenfalls vorgeschlagen.
Die Diagnose oder Prognose kann von der Kombination zahlreicher
Anzeichen abhängen,
die als Marker verwendet werden. Daher können Kits der Untersuchung von
Marker-Kombinationen
dienen. Vgl. z. B. Viallet, et al. (1989) Progress in Growth Factor
Res. 1: 89–97. Die
qualitative oder quantitative Expression jedes Chemokins kann durch
Standardverfahren auf Protein-Ebene oder mRNA-Ebene untersucht werden.
-
XII. Rezeptor-Isolierung
-
Wenn
ein Bindungspartner einer spezifischen Interaktion isoliert worden
ist, existieren Verfahren zur Isolierung des anderen Partners. Vgl.
Gearing et al. (1989) EMPO J. 8: 3667–3676. Es können beispielsweise Mittel
zur Markierung eines DVic-1-Chemokins
bestimmt werden, ohne die Bindung an seinen Rezeptor zu stören. Beispielsweise
kann eine Affinitäts-Markierung
oder ein Epitop-Tag entweder an den Amino- oder an den Carboxy-Terminus
des Liganden fusioniert werden. Eine Expressions-Bibliothek kann
auf eine spezifische Bindung des DVic-1-Chemokins untersucht werden,
z. B. durch Zellsortierung oder ein anderes Screening zur Detektion
von Subpopulationen, die eine solche Bindungs-Komponente exprimieren.
Vgl. z. B. Ho et al. (1993) Proc. Nat'l Acad. Sci. USA 90: 11267–11271.
Alternativ dazu kann ein Panning-Verfahren verwendet werden. Vgl.
z. B. Seed und Aruffo (1987) Proc. Nat'l Acad. Sci. USA 84: 3365–3369. Ein
Zwei-Hybrid-Selektionssystem („two-hybrid") kann ebenfalls
verwendet werden, wobei mit den verfügbaren Chemokin-Sequenzen geeignete Konstrukte
erzeugt werden. Vgl. z. B. Fields und Song (1989) Nature 340: 245–246. Standard-Ca++-Flux-Verfahren können ebenfalls verwendet werden.
Vgl. z. B. Coligan et al. (Hrsg.) (1992 und regelmäßige Ergänzungsbände) Current
Protocols in Immunology Greene/Wiley, New York, NY.
-
Protein-Quervernetzungs-Verfahren
mit Markierung können
angewendet werden, um Bindungspartner eines DVic-1-Chemokins zu
isolieren. Dies würde
die Identifizierung von Proteinen erlauben, die spezifisch mit einem
DVic-1 Chemokin interagieren, z. B. in einer Weise, die der Interaktion
von Ligand und Rezeptor ähnelt. Üblicherweise
bindet die Chemokin-Familie an Rezeptoren der „Sieben-Transmembran-Rezeptor"-Familie, und der Rezeptor für das DVic-1-Chemokin
weist wahrscheinlich eine ähnliche
Struktur auf. Es ist daher wahrscheinlich, daß der Rezeptor durch Expressionen
in einem System gefunden wird, das in der Lage ist, ein solches
Membranprotein in einer Form zu exprimieren, die Liganden-Bindungsfähigkeit
aufweist.
-
Der
große
Umfang dieser Erfindung wird am besten anhand der nachfolgenden
Beispiele deutlich, die nicht dahingehend zu verstehen sind, daß sie die
Erfindung auf spezifische Ausführungsformen
beschränken.
-
BEISPIELE
-
1. Allgemeine Verfahren
-
Zahlreiche
der nachstehenden Standardverfahren werden beschrieben oder es wird
auf sie Bezug genommen, z. B. in Maniatis, et al. (1982) Molecular
Cloning, A Laboratory Manual Cold Spring Harbor Laboratory, Cold
Spring Harbor Press, NY; Sambrook, et al. (1989) Molecular Cloning:
A Laboratory Manual (2. Auflage), Bände 1 bis 3, CSH Press, NY;
Ausubel et al., Biology Greene Publishing Associates, Brooklyn,
NY; oder Ausubel et al. (1987 und Ergänzungsbände) Current Protocols in Molecular
Biology Wiley/Greene, NY; Innis et al. (Hrsg.) (1990) PCR Protocols:
A Guide to Methods and Applications Academic Press, NY. Verfahren
zur Proteinreinigung umfassen Verfahren wie beispielsweise Ammoniumsulfat-Präzipitation,
Säulenchromatographie,
Elektrophorese, Zentrifugation, Kristallisation und andere. Vgl.
z. B. Ausubel et al. (1987 und periodische Ergänzungsbände); Deutscher (1990) „Guide
to Protein Purification",
Methods in Enzymology Band 182 und andere Bände dieser Reihe; sowie die
Literatur des Herstellers zur Verwendung von Produkten zur Proteinaufreinigung,
z. B. Pharmacia, Piscataway, N.J., oder Bio-Rad, Richmond, CA. Die Kombination mit
rekombinanten Methoden ermöglicht
die Fusion an geeignete Segmente (Epitop-Tags), z. B. an eine FLAG-Sequenz
oder ein Equivalent, das z. B. über
eine Protease-entfernbare Sequenz fusioniert werden kann. Vgl. z.
B. Hochuli (1989) Chemische Industrie 12: 69–70; Hochuli (1990) „Purification
of Recombinant Proteins with Metal Chelate Absorbent" in Setlow (Hrsg.)
Genetic Engineering, Principle and Methods 12: 87–98, Plenum
Press, NY; und Crowe, et al. (1992) QIAexpress: The High Level Expression & Protein Purification
System QUIAGEN, Inc., Chatsworth, CA.
-
Immunologische
Standard-Methoden werden, z. B. in Coligan (1991) Current Protocols
in Immunology Wiley/Greene, NY; und Methods in Enzymology Bände 70,
73, 74, 84, 92, 93, 108, 116, 121, 132, 150, 162 und 163 beschrieben.
Assays für
neurale zellbiologische Aktivitäten
werden z. B. in Wouterlood (Auflage 1995) Neuroscience Protocols
Module 10, Elsevier; Methods in Neurosciences Academic Press; und
Neuromethods Humana Press, Totowa, NJ. Die Methodik von Entwicklungs-Systemen
wird z. B. in Meisami (Hrsg.) Handbook of Human Growth and Developmental
Biology CRC Press; und Chrispeels (Hrsg.) Molecular Techniques und Approaches
in Developmental Biology Interscience, beschrieben.
-
FACS-Analysen
werden in Melamed et al. (1990) Flow Cytometry and Sorting Wiley-Liss, Inc., New York,
NY; Shapiro (1988) Practical Flow Cytometry Liss, New York, NY;
und Robinson, et al. (1993) Handbook of Flow Cytometry Methods Wiley-Liss,
New York, NY beschrieben.
-
II. Isolierung eines DVic-1-
oder DGWCC-Chemokin-Klons
-
Ein
Klon, der für
das DVic-1- oder DGWCC-Chemokin kodiert, wird durch zahlreiche verschiedene mögliche Verfahren
von einer natürlichen
Bezugsquelle isoliert. Mit Hilfe der vorliegend bereitgestellten
Sequenzen werden PCR-Primer oder Hybridisierungs-Sonden ausgewählt und/oder
konstruiert, um entweder genomische DNA Segmente oder reverse Transkripte
von cDNA zu isolieren. Geeignete als Bezugsquellen dienende Zellen
umfassen die aufgelisteten Gewebe, z. B. Haut- oder Epithel- oder
Wundheilungs-Bibliotheken. Genetische und polymorphische oder allelische
Varianten werden durch Screening einer Population von Individuen
isoliert.
-
Die
auf einer PCR basierende Detektion wird mittels Standardverfahren
durchgeführt,
vorzugsweise unter Verwendung von Primern von entgegengesetzten
Enden der kodierenden Sequenz; für
bestimmte Zwecke können
jedoch flankierende Segmente ausgewählt werden.
-
Daneben
werden Hybridisierungs-Sonden ausgewählt. Bestimmte AT- oder GC-Gehalte von Sonden werden
in Abhängigkeit
von der erwarteten Homologie und der erwarteten Fehlpaarung ausgewählt. Geeignete
stringente Bedingungen werden gewählt, um ein geeignetes Verhältnis des
positiven Signals zum Hintergrund auszubalancieren. Die nachfolgenden
Waschschritte werden verwendet, um Klone mit größerer Homologie zu sammeln.
-
Weitere
Klone werden unter Verwendung eines Selektionsverfahrens isoliert,
das auf einem Antikörper basiert.
Es werden Standard-Expressions-Klonierungs-Verfahren angewendet,
einschließlich
z. B. FACS-Färbung
des Membran-assoziierten Expressionsprodukts. Die Antikörper werden
verwendet, um Klone zu identifizieren, die ein erkanntes Protein
produzieren. Daneben werden Antikörper verwendet, um ein DVic-1-
oder DGWCC-Chemokin aufzureinigen, wobei Protein-Sequenzierung sowie
Standardmittel zur Isolierung eines für dieses Protein kodierenden
Gens eingesetzt werden.
-
Verfahren,
die auf genomischen Sequenz basieren, werden ferner die Identifizierung
von natürlich
verfügbaren
Sequenzen oder anderenfalls von Sequenzen ermöglichen, die eine Homologie
mit den bereitgestellten Sequenzen aufweisen.
-
III. Isolierung eines
Gegenstücks
für einen
Chemokin-Klon aus Primaten
-
Ähnliche
Verfahren wie oben werden verwendet, um ein geeignetes Primaten-Chemokin-Gen aus
einem anderen Primaten zu isolieren. Es werden ähnliche Materialien als Bezugsquelle
verwendet, um natürliche
Gene, einschließlich
genetischer, polymorphischer, allelischer oder Stamm-Varianten,
zu isolieren. Andere Spezies-Varianten werden ebenfalls unter Verwendung ähnlicher
Verfahren isoliert. Daneben können
Gen-Datenbanken nach geeigneten Motiven durchsucht werden.
-
IV. Isolierung eines Chemokin-Klons
aus Nagetieren
-
Eine
geeignete Nagetier-Bezugsquelle wird wie oben beschrieben ausgewählt, z.
B. eine Ratte, ein Hamster, usw. Es werden ähnliche Verfahren verwendet,
um eine Spezies-Variante zu isolieren, obwohl der Grad der Ähnlichkeit üblicherweise
beim Nagetier-Chemokin im Vergleich zu einem menschlichen Chemokin oder
anderen Primaten-Sequenzen geringer sein wird.
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V. Chromosomale Lokalisierung
-
Die
cDNA wird markiert, z. B. durch Nick-Translation mit Biotin-14 dATP,
und in situ bei einer Endkonzentration von 5 ng/μl an Metaphasen von zwei normalen
Tieren (vorzugsweise Männchen)
hybridisiert. Das Fluoreszenz-in situ-Hybridisierungs (FISH)-Verfahren
kann gegenüber
dem von Callen et al. (1990) Ann. Genet. 33: 219–221 beschriebenen Verfahren
dadurch modifiziert werden, dass die Chromosomen vor der Analyse
sowohl mit Propidium-Iodid (als Gegenfärbung) als auch mit DAPI (zur
Chromosomen-Identifizierung) gefärbt
werden. Bilder der Metaphasen-Präparationen
werden mit einer CCD Kamera aufgenommen und mittels eines Computers
verstärkt.
Die Identifizierung von geeignet markierten Chromosomen wird bestimmt.
Die Lokalisierung an den herkömmlichen
Orten für
solche Moleküle
oder an abweichenden Orten kann ebenfalls Informationen über die
Funktion ergeben.
-
Das
humane DVic-1 wurde auf dem humanen Chromosom 9p13 lokalisiert.
-
VI. Expression, Aufreinigung,
Charakterisierung
-
Bei
einem geeigneten der oben aufgeführten
Klone wird die kodierende Sequenz in einen geeigneten Expressions-Vektor
insertiert. Dies kann ein Vektor sein, der spezifisch für einen
Prokaryonten, eine Hefe, ein Insekt oder einen höheren Vertebraten ausgewählt wurde,
z. B. ein Säugetier-Expressionssystem.
Standardverfahren werden verwendet, um das Gen-Produkt herzustellen,
vorzugsweise als lösliches,
sekretorisches Molekül;
es kann jedoch in bestimmten Fällen
auch als intrazelluläres
Protein hergestellt werden. Intrazelluläre Proteine erfordern üblicherweise
zur Gewinnung des Proteins eine Zelllyse, und unlösliche Einschlußkörper („inclusion
bodies") sind ein
gebräuchliches
Ausgangsmaterial für
weitere Aufreinigungen.
-
Bei
einem Klon, der für
ein DVic-1- oder DGWCC-Chemokin kodiert, werden rekombinante Herstellungsmittel
verwendet, obwohl natürliche
Formen von geeigneten Bezugsquellen gereinigt werden könnten. Das
Proteinprodukt wird durch Standardverfahren der Proteinreinigung
aufgereinigt, in einigen Fällen
z. B. in Verbindung mit Immunoaffinitäts-Verfahren. Immunoaffinitäts-Verfahren
werden entweder als Reinigungsschritt (wie oben beschrieben) oder
als Detektions-Assay zur Bestimmung der Trennungseigenschaften des Proteins
verwendet.
-
Vorzugsweise
wird das Protein in das Medium ausgeschieden, und das lösliche Produkt
wird in löslicher
Form aus dem Medium gereinigt. Daneben stellen Einschlußkörper von
prokaryontischen Expressionssystemen wie oben beschrieben eine nützliche
Bezugsquelle für
dieses Material dar. Üblicherweise
wird das unlösliche
Protein aus den Einschlußkörpern solubilisiert
und unter Verwendung von Standardverfahren zurückgefaltet. Es werden wie oben
beschrieben Aufreinigungsverfahren entwickelt.
-
Das
Produkt des oben beschriebenen Reinigungsverfahrens wird charakterisiert,
um zahlreiche strukturelle Eigenschaften zu bestimmen. Dazu werden
standardmäßige physikalische
Verfahren verwendet, wie z. B. Aminosäureanalyse und Protein-Sequenzierung. Das
resultierende Protein wird einer CD-Spektroskopie sowie anderen
spektroskopischen Verfahren (wie z. B. NMR, ESR, Massenspektroskopie
usw.) unterworfen. Das Produkt wird charakterisiert, um seine molekulare
Form und Größe zu bestimmen,
z. B. unter Verwendung von Gel-Chromatographie und ähnlichen
Methoden. Das Verständnis
der chromatographischen Eigenschaften wird zu milderen und wirksameren
Reinigungsverfahren führen.
-
Die
Vorhersage der Glykosylierungsstellen kann durchgeführt werden,
wie es beispielsweise in Hansen et al. (1995) Biochem. J. 308: 801–813 beschrieben
ist.
-
VII. Herstellung von Antikörpern gegen
Chemokine
-
Es
werden Tiere mit DNA zur Expression oder mit hergestelltem Protein
(z. B. wie oben beschrieben) immunisiert, um Antikörper herzustellen.
Es wird polyklonales Antiserum erzeugt, wobei in einigen Fällen nicht-gereinigtes
Antigen verwendet wird, obwohl das resultierende Serum einen stärkeren Hintergrund
aufweisen wird. Das Antigen wird vorzugsweise unter Verwendung von
Standard-Proteinreinigungs-Verfahren aufgereinigt,
einschließlich
z. B. Affinitäts-Chromatographie
unter Verwendung des oben erwähnten
polyklonalen Serums. Das Vorhandensein von spezifischen Antikörpern wird
unter Verwendung definierter synthetischer Peptidfragmente nachgewiesen.
-
Es
wird polyklonales Serum gegen ein wie oben beschrieben gereinigtes
Antigen erzeugt, oder unter Verwendung einer Vielzahl synthetischer
Peptide. Wird eine Vielzahl von überlappenden,
synthetischen Peptiden, die eine gesamte Sequenz in voller Länge erfassen,
einem Tier präsentiert,
so wird dieses Tier ein Serum produzieren, das die meisten der linearen
Epitope auf dem Protein erkennt. Ein solches Antiserum wird verwendet,
um das Protein über
seine Affinität
aufzureinigen; das Protein wiederum wird verwendet, um das intakte
Protein voller Länge
in ein anderes Tier einzubringen, um eine weitere Antiserum-Präparation
herzustellen.
-
Ähnliche
Verfahren werden verwendet, um monoklonale Antikörper entweder ausgehend von
ungereinigtem Antigen oder (vorzugsweise) ausgehend von gereinigtem
Antigen herzustellen. Das Antiserum oder die Antikörper können natives
Protein oder denaturiertes Antigen erkennen. Die Präparationen
können
je nach Wunsch immunselektiert oder gereinigt werden.
-
VIII. Zelluläre Verteilung
und Gewebeverteilung
-
Die
Verteilung des Proteins oder Gen-Produkts wird bestimmt, z. B. unter
Verwendung von Immunhistochemie mit einem wie oben produzierten
Antikörperreagenz
oder durch Screening nach Nukleinsäuren, die für das Chemokin kodieren. Die
Hybridisierungs- oder PCR-Verfahren werden verwendet, um den Gehalt
an DNA-, cDNA- oder mRNA nachzuweisen. Die Histochemie ermöglicht die
Bestimmung der spezifischen Zelltypen innerhalb eines Gewebes, die
höhere
oder geringere Mengen von mRNA oder DNA exprimieren. Methoden mit
Antikörpern
sind nützlich,
um Protein in einer biologischen Probe, einschließlich einer
flüssigen
Probe oder einer Gewebeprobe, zu quantifizieren. Immunoassays werden
entwickelt, um Protein zu quantifizieren. Darüber hinaus kann auch eine FACS-Analyse
verwendet werden, um die Expression in einer Zellpopulation zu untersuchen.
-
Die
DGWCC-Sequenz der Maus ist in einer fetalen Maus detektiert worden
(1 Sequenz aus einer Maus 14,5 Tage nach Empfängnis; und 3 Sequenzen aus
einer Maus 19,5 Tage nach Empfängnis).
Drei Sequenzen stammen aus der erwachsenen Maus, jeweils eine aus
der Leber, der Placenta und der Haut. Northern-Analysen zeigen,
dass das Signal in den Hoden um einiges größer ist als das Signal im Gehirn,
welches wiederum größer ist
als das in der Lunge.
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IX. Mikrochemotaxis-Assays
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Die
pro-migratorischen Aktivitäten
des DGWCC-Chemokins werden in Mikrochemotaxis-Assays festgestellt.
Vgl. z. B. Bacon et al. (1988) Br. J. Pharmacol. 95: 966–974. Andere
Stoffaustausch-Assays werden ebenfalls verwendet. Vgl. z. B. Quidling-Järbrink, et al. (1995) Eur.
J. Immunol. 25: 322–327;
Koch et al. (1994) J. Clinical Investigation 93: 921–928; und
Antony et al. (1993) J. Immunol. 151: 7216–7223.
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Chemokine
können
ferner auf ihre Aktivität
in hämatopoetischen
Assays untersucht werden (wie beispielsweise durch H. Broxmeyer
beschrieben). Vgl. Bellido, et al. (1995) J. Clinical Investigation
95: 2886–2895;
und Jilka et al. (1995) Exptl Hematology 23: 500–506. Sie können wie z. B. von Streiter
et al. (1992) Am. J. Pathol. 141: 1279–1284 beschrieben auf angiogenische
Aktivitäten
untersucht werden; oder auf eine Beteiligung am Entzündungsprozess.
Vgl. beispielsweise Wakefield et al. (1996) J. Surgical Res. 64: 26–31.
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X. Biologische Aktivitäten, direkte
und indirekte
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Ein
robuster und sensitiver Assay wird wie oben beschrieben ausgewählt, z.
B. für
Immunzellen, neuronale Zellen oder Stammzellen. Das Chemokin wird
in steigenden Dosen zum Assay zugesetzt, um zu beobachten, ob eine
Dosis-Antwort nachweisbar ist. In einem Proliferations-Assay werden
die Zellen beispielsweise in Platten ausplattiert. Geeignetes Kulturmedium
wird bereitgestellt, und das Chemokin wird in verschiedenen Mengen
zu den Zellen zugegeben. Das Wachstum wird über einen Zeitraum verfolgt,
wobei entweder eine direkte Wirkung auf die Zellen oder eine indirekte
Wirkung des Chemokins nachgewiesen wird.
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Alternativ
dazu wird ein Aktivierungs-Assay oder ein Attraktions-Assay verwendet.
Es wird ein geeigneter Zelltyp ausgesucht, z. B. hämatopoetische
Zellen, myeloide Zellen (Makrophagen, Neutrophile, polymorphonukleäre Zellen,
usw.) oder lymphoide Zellen (T-Zellen, B-Zellen oder NK-Zellen),
neuronale Zellen (Neuronen, Neuroglia, Oligodendrozyten, Astrozyten,
usw.) oder Stammzellen, z. B. Vorläuferzellen, die in andere Zelltypen
differenzieren, z. B. Darmkrypten-Zellen („gut crypt") und undifferenzierte Zelltypen.
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Andere
Assays werden diejenigen sein, die im Zusammenhang mit anderen Chemokinen
gezeigt wurden. Vgl. beispielsweise Schall und Bacon (1994) Current
Opinion in Immunology 6: 865–873;
und Bacon und Schall (1996) Int. Arch. Allergy & Immunol. 109: 97–109.
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XI. Struktur-Aktivitäts-Beziehungen
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Informationen
bezüglich
der Bedeutung von bestimmten Resten werden unter Verwendung von
Standardverfahren und -Analysen erhalten. Es wird eine Standard-Mutagene-Analyse
durchgeführt,
z. B. durch Erzeugung zahlreicher verschiedener Varianten an bestimmten
Positionen, z. B. an den oben beschriebenen Positionen, sowie durch
Evaluierung der biologischen Aktivitäten dieser Varianten. Dies
kann bis zu einem Ausmaß durchgeführt werden,
bei dem Positionen bestimmt werden, die die Aktivität modifizieren,
oder sich auf spezifische Positionen beschränken, um die Reste zu bestimmen,
die substituiert werden können,
um die biologische Aktivität
entweder zu erhalten, zu blockieren oder zu modulieren.
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Daneben
kann eine Analyse von natürlichen
Varianten zeigen, welche Position natürliche Mutationen tolerieren.
Dies kann sich aus einer Populationsanalyse der Variation unter
Individuen oder über
Stämme
oder Spezies hinausgehend ergeben. Es werden Proben von ausgewählten Individuen
analysiert, z. B. durch PCR-Analyse oder Sequenzierung. Dies erlaubt
die Bewertung von Populations-Polymorphismen.
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XII. Screening nach Agonisten/Antagonisten
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Agonisten
oder Antagonisten werden hinsichtlich ihrer Fähigkeit untersucht, die biologische
Aktivität zu
induzieren oder zu blockieren. Die Kandidatenverbindungen, z. B.
Sequenzvarianten von natürlichem DGWCC-Chemokin,
werden auf ihre biologischen Aktivitäten untersucht. Daneben werden
Verbindungen alleine oder in Kombination untersucht, um Auswirkungen
auf die biologische Aktivität
zu bestimmen.
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XIII. Isolierung eines
Chemokin-Rezeptors
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Ein
DVic-1- oder DGWCC-Chemokin kann als spezifisches Bindungsreagenz
verwendet werden, um seinen Bindungspartner zu identifizieren, wobei
seine Bindungsspezifität
als Vorteil genutzt wird (so als ob ein Antikörper verwendet werden würde). Ein
Bindungsreagenz ist entweder wie oben beschrieben markiert, z. B. mittels
Fluoreszenz oder anderweitig, oder zur Durchführung eines Panning-Verfahrens an ein
Substrat immobilisiert. Der typische Chemokin-Rezeptor ist ein Sieben-Transmembran-Rezeptor.
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Die
Bindungszusammensetzung, z. B. ein Chemokin, wird verwendet, um
eine Expressions-Bibliothek zu untersuchen, die aus einer Zelllinie
hergestellt worden ist, welche einen Bindungspartner (d. h. einen
Rezeptor) exprimiert. Standardfärbeverfahren
werden verwendet, um den intrazellulär exprimierten oder den Oberflächen-exprimierten
Rezeptor zu detektieren oder zu sortieren, oder es werden Oberflächen-exprimierende,
transformierte Zellen durch Panning untersucht. Das Screening der
intrazellulären
Expression wird durch verschiedene Färbungs- oder Immunfluoreszenz-Verfahren
durchgeführt.
Vgl. ferner McMahan et al. (1991) EMBO J. 10: 2821–2832.
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Ca++-Flux-Standardprotokolle (vgl. z. B. Coligan
et al. (Hrsg.) (1992 und regelmäßige Ergänzungsbände) Current
Protocols in Immunol. Greene/Wiley, New York, NY, können verwendet
werden, um einen Rezeptor für
DGWCC zu identifizieren.
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Am
Tag 0 werden beispielsweise 2-Kammer-Permanox-Objektträger mit
1 ml/Kammer Fibronectin, 10 ng/ml in PBS, für 30 Minuten bei Raumtemperatur
vorbeschichtet. Man wäscht
einmal mit PBS. Anschließend plattiert
man COS-Zellen bei 2–3 × 105 Zellen pro Kammer in 1,5 ml Wachstumsmedium
aus. Es wird über Nacht
bei 37°C
inkubiert.
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Am
Tag 1 wird für
jede Probe 0,5 ml einer Lösung
aus 66 mg/ml DEAE-Dextran, 66 mM Chloroquin und 4 mg DNA in serumfreiem
DME hergestellt. Für
jede Gruppe wird eine Positiv-Kontrolle hergestellt, z. B. aus humaner
DGWCC-Chemokin-cDNA in 1 und 1/200-Verdünnung sowie eine Negativ-Probe.
Die Zellen werden mit serumfreiem DME gespült. Die DNA-Lösung wird
zugesetzt und es wird 5 Stunden bei 37°C inkubiert. Das Medium wird
entfernt und 0,5 ml 10% DMSO in DME werden für 2,5 Minuten zugesetzt. Die
Lösung wird
entfernt und es wird einmal mit DME gewaschen. 1,5 ml Wachstumsmedium
werden zugesetzt und es wird über
Nacht inkubiert.
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Am
Tag 2 wird das Medium gewechselt. An den Tagen 3 oder 4 werden die
Zellen fixiert und gefärbt. Die
Zellen werden zweimal mit Hanks gepufferter Salzösung gespült (HBSS) und in 4% Paraformaldehyd (PFA)/Glukose
für 5 Minuten
fixiert. Es wird dreimal mit HBSS gewaschen. Die Objektträger können bei –80°C gelagert
werden, nachdem sämtliche
Flüssigkeit
entfernt wurde. Für
jede Kammer werden 0,5 ml-Inkubationen wie folgt durchgeführt: HBSS/Saponin
(0,1%) mit 32 ml/ml 1 M NaN3 wird für 20 Minuten
zugesetzt. Die Zellen werden anschließend mit HBSS/Saponin 1 × gewaschen.
Das Chemokin oder der Chemokin/Antikörper-Komplex wird zu den Zellen
gegeben und es wird für
30 Minuten inkubiert. Die Zellen werden zweimal mit HBSS/Saponin
gewaschen. Sobald es geeignet erscheint, wird der erste Antikörper für 30 Minuten
zugesetzt. Der zweite Antikörper,
z. B. ein Anti-Maus-Antikörper von
Vector, wird in einer 1/200-Verdünnung
zugesetzt, und es wird 30 Minuten inkubiert. Die ELISA-Lösung wird
hergestellt, z. B. Elite ABC-Meerrettich-Peroxidase-Lösung von Vector, und es wird
30 Minuten vorinkubiert. Es kann beispielsweise ein Tropfen der
Lösung
A (Avidin) und ein Tropfen der Lösung
B (Biotin) pro 2,5 ml HBSS/Saponin verwendet werden. Die Zellen
werden zweimal mit HBSS/Saponin gewaschen. ABC-HRP-Lösung wird
zugesetzt, und es wird 30 Minuten inkubiert. Die Zellen werden zweimal
mit HBSS gewaschen, wobei der zweite Waschschritt für 2 Minuten
durchgeführt
wird, wodurch die Zellen verschlossen werden. Anschließend wird
Diaminobenzoesäure
(DAB) von Vector für
5 bis 10 Minuten zugegeben. Es werden 2 Tropfen des Puffers mit
4 Tropfen DAB mit 2 Tropen H2O2 pro
5 ml des destillierten Wassers verwendet. Die Kammer wird vorsichtig
entfernt und in Wasser gespült.
Die Kammer wird für
einige Minuten an der Luft getrocknet; anschließend wird 1 Tropfen Crystal
Mount sowie ein Deckglas zugegeben. Es wird für 5 Minuten bei 85–90°C gebacken.
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Die
positive Färbung
der Pools wird ausgewertet, und anschließend wird stufenweise subkloniert,
um einzelne Gene zu isolieren, die für die Bindung verantwortlich
sind.
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Daneben
werden Chemokin-Reagenzien verwendet, um Zellen, die einen Rezeptor
exprimieren, über ihre
Affinität
aufzureinigen oder auszusortieren. Vgl. beispielsweise Sambrook
et al. oder Ausubel et al.
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Ein
weiterer Ansatz besteht darin, mittels Panning nach einem Membran-gebundenen Rezeptor
zu suchen. Die Rezeptor-cDNA wird wie oben beschrieben konstruiert.
Der Ligand kann immobilisiert und dazu verwendet werden, exprimierende
Zellen zu immobilisieren. Die Immobilisierung kann durch Verwendung
von geeigneten Antikörpern
erreicht werden, die beispielsweise eine FLAG-Sequenz oder ein Chemokin-Fusionskonstrukt
erkennen, oder durch Verwendung von Antikörpern, die gegen die ersten
Antikörper
erzeugt wurden. Rekursive Zyklen von Selektion und Amplifikation
führen
zur Anreicherung von geeigneten Klonen und schließlich zur
Isolierung von Klonen, die den Rezeptor exprimieren.
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Phagen-Expressions-Bibliotheken
können
mit Hilfe der Chemokine untersucht werden. Geeignete Markierungs-Methoden,
z. B. Anti-FLAG-Antikörper,
werden die spezifische Markierung von geeigneten Klonen ermöglichen.
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XIV. Immunhistochemische
Lokalisierung
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Der
oben beschriebene Antikörper
wird verwendet, um die Expression von DVic-1- oder DGWCC in verschiedenen Geweben
zu identifizieren. Methoden für
das immun histochemische Färben
sind beispielsweise in Sheehan et al. (Hrsg.) (1987) Theory and
Practice of Histotechnology, Battelle Press, Columbus, OH, beschrieben.
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Die
vorliegend beschriebenen spezifischen Ausführungsformen sind lediglich
beispielhaft, und die Erfindung wird ausschließlich durch den Wortlaut der
beiliegenden Ansprüche
beschränkt,
in Verbindung mit dem vollen Umfang von Äquivalenten, auf die sich diese
Ansprüche
beziehen.
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