DE69707354T2 - Verfahren zur Behandlung eines textilen Trägermaterials für einbügelbaren Einlagestoff aus texturierten Fäden - Google Patents

Verfahren zur Behandlung eines textilen Trägermaterials für einbügelbaren Einlagestoff aus texturierten Fäden

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Description

  • Die vorliegende Erfindung betrifft das Gebiet der Einlagestoffe für Kleidungsstücke, insbesondere der schmelzfixierten Einlagestoffe, bei denen ein textiles Trägermaterial auf einer seiner Seiten Beschichtungen aus wärmeschmelzbaren Polymeren aufweist. Sie betrifft insbesondere ein Verfahren zur Behandlung eines textilen Trägermaterials, das für den schmelzfixierten Einlagestoff bestimmt ist und aus texturierten, insbesondere luftdüsengebauschten Fäden besteht.
  • Unter den Trägermaterialien für schmelzfixierte Einlagestoffe wird zwischen einerseits den eigentlichen textilen Trägermaterialien und andererseits den Vliesstoffen unterschieden. Die eigentlichen textilen Trägermaterialien werden durch Weben oder Wirken von Fäden erhalten, während die Vliesstoffe durch Bildung und Verfestigung einer Lage von Fäden oder Filamenten erhalten werden.
  • Zur Herstellung des für den Einlagestoff bestimmten textilen Trägermaterials wurden bereits texturierte Kunststofffäden verwendet, die entweder durch das Verfahren der fixierten Vordrehung oder durch die Technik des Luftdüsenbauschverfahrens erhalten wurden.
  • Gemäß dieser besonderen Technik des Luftdüsenbauschverfahrens dringen ein erster Faden, genannt Kernfaden, und ein zweiter Faden, genannt Effektfaden, zusammen in eine Luftbauschdüse ein, wobei die Effektfäden im Verhältnis zu den Kernfäden in einer Übermenge zugeführt werden. Die Luftbauschdüse besitzt eine innere Kammer, die mit einem Druckluftstrom gespeist wird, der eine Wirbelwirkung hervorrufen kann, wodurch eine Durchmischung der die Kernfäden und die Effektfäden bildenden Filamente erzeugt wird, derart, daß ausgehend von den Filamenten des Effektfadens Schlingen entstehen, die in die Filamente des Kernfadens eingefügt und dort blockiert werden.
  • Die Verwendung diese Technik zur Herstellung eines textilen Trägermaterials mit einem guten Deckvermögen, wie es ein Vliesstoff haben kann, und mit einer guten Bauschigkeit, ist bereits aus der Druckschrift EP 578 527 (Oberbegriff des Anspruchs 1) der Anmelderin bekannt.
  • Bei der Verwendung eines schmelzfixierten Einlagestoffes, dessen texturierte Fäden auf beiden Seiten vorstehende Schlingen bilden, ist jedoch eine Schwierigkeit aufgetreten. Diese Schwierigkeit zeigt sich bei den verschiedenen Arbeitsgängen, die zur Vorbereitung der schmelzfixierten Einlagestoffteile bei der Konfektion der entsprechenden Kleidungsstücke gehören. Zu diesen Arbeitsgängen gehören insbesondere die Darbietung des textilen Trägermaterials in Form einer Matte, die durch die Übereinanderschichtung von mehreren Schichten gebildet wird, die aus dem textilen Trägermaterial für den schmelzfixierten Einlagestoff bestehen, sowie der Schnitt der so gebildeten und zusammengepreßten Matte, um mehrere Teile eines schmelzfixierten Einlagestoffes bestimmter Form zu erhalten. Diese Vielzahl von Teilen, die in Form einer übereinanderliegenden und zusammengepreßten Matte bleiben, wird zu einer nachfolgenden Konfektionsstation geleitet, vor der jedes Teil des schmelzfixierten Einlagestoffes einzeln von der Matte abgehoben wird.
  • Die ursprüngliche Mattenbildung des textilen Trägermaterials in großer Breite wird allgemein durch Bildung von aufeinanderfolgenden, übereinanderliegenden Falten durchgeführt. Diese Vorgehensweise bewirkt, daß immer die gleichen Seiten in den aufeinanderfolgenden Falten einander gegenüberliegen. In anderen Worten befindet sich bei einer gegebenen Falte die Seite des textilen Trägermaterials, die die Beschichtungen mit wärmeschmelzbarem Polymer aufweist, gegenüber und somit in Kontakt mit der Seite der benachbarten Falte, die auch die Beschichtungen mit wärmeschmelzbarem Polymer aufweist. Gleiches gilt natürlich auch für die entgegengesetzten Seiten, die einander gegenüberliegen und miteinander in Kontakt stehen.
  • Die Anmelderin hat festgestellt, daß, wenn der schmelzfixierte Einlagestoff ausgehend von einem textilen Trägermaterial hergestellt wurde, das aus einem Gewebe oder einer Kulierware mit texturierten Kunststoffläden besteht die insbesondere luftdüsengebauscht werden und vorstehende Schlingen auf der die Kleberpunkte aufweisenden Oberseite und auf der unteren, gegenüberliegenden Seite bilden, beim einzelnen Abheben eines schmelzfixierten Einlagestoffteils von der ausgeschnittenen Matte Verhakphänomene auftreten können, die das Abheben der Teile von der Matte erschweren.
  • Die Anmelderin hat sich die Aufgabe gestellt, diese Verhakphänomene beim Abnehmen eines Teils eines schmelzfixierten Einlagestoffs von der ausgeschnittenen Matte zu vermeiden.
  • Diese Aufgabe wird perfekt durch das Behandlungsverfahren für ein textiles Trägermaterial eines schmelzfixierten Einlagestoffes gelöst, das aus einem Gewebe oder einer Kulierware besteht, die texturierte, insbesondere luftdüsengebauschte Kunststofffäden aufweisen, die auf der Oberseite, die dazu bestimmt ist, die Kleberpunkte aufzunehmen, und auf der unteren, entgegengesetzten Seite Schlingen bilden.
  • In charakteristischer Weise besteht das erfindungsgemäße Verfahren darin, das textile Trägermaterial vor dem Aufbringen der Kleberpunkte einer Vorbehandlung des Schmirgelns oder ähnlichem auf der Unterseite und einer Vorbehandlung der Reduzierung der Höhe der Schlingen auf der Oberseite zu unterziehen.
  • Diese beiden Vorbehandlungen, die auf jeder Seite des textilen Trägermaterials vor dem Aufbringen der Schichten aus wärmeschmelzbarem Polymer durchgeführt werden, verringern in beträchtlicher Weise bzw. unterdrücken vollständig die Verhakphänomene zwischen gegenüberliegenden Seiten bei der ausgeschnittenen Matte.
  • Die gleiche Verbesserung wird festgestellt, wenn die Matte durch einfache Übereinanderschichtung ohne Bildung von Falten hergestellt wird, bei der die Oberseite einer gegebenen Schicht der Unterseite einer benachbarten Schicht gegenüberliegt und mit ihr in Kontakt steht.
  • Vorzugsweise ist die Vorbehandlung der Verringerung der Höhe der Schlingen auf der Oberseite eine Sengbehandlung, d.h. eine Behandlung bei der die Oberseite der Wirkung einer Flamme ausgesetzt wird, die ausgehend von einer mit Gas gespeisten Galerie von Brennern gebildet wird, welche quer zur Bewegungsrichtung des Trägermaterials angeordnet ist (siehe zum Beispiel FR-A-2 176 941).
  • Diese Sengbehandlung äußert sich in einem lokalisierten Wärmeschock an der Oberfläche, der zur Wirkung hat, die Schlingen, auf die er einwirkt, teilweise einzuziehen.
  • Gemäß einer anderen Ausführungsvariante besteht die Vorbehandlung der Höhenverringerung der Schlingen auf der Oberseite in einer Wärmebehandlung durch Strahlung oder durch Kontakt.
  • Man versteht, daß die Arbeitsbedingungen sowohl bei der Sengbehandlung als auch bei der Wärmebehandlung so bestimmt werden müssen, daß eine oberflächliche Reduzierung der Schlingen an der Oberseite ohne Veränderung der anderen Merkmale des textilen Trägermaterials erhalten wird.
  • Was nun die Vorbehandlung des Schmirgelns oder ähnlichem auf der Unterseite angeht, d.h. auf der Seite des textilen Trägermaterials, die keine Schicht aus wärmeschmelzbarem Polymer aufweist, so hat sie zur Wirkung, die Schlingen aufzubrechen und die obersten Schlingen zu öffnen.
  • Vorzugsweise besteht das erfindungsgemäße Verfahren darin, das textile Trägermaterial zunächst eine Schmirgel-Vorbehandlung oder ähnliches auf der Unterseite und dann einer Seng-Vorbehandlung auf der Oberseite zu unterziehen.
  • Die vorliegende Erfindung wird besser verstanden werden anhand der nachfolgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels, das ein Verfahren zur Behandlung eines aus luftdüsengebauschten Fäden bestehenden, textilen Trägermaterials für einen schmelzfixierten Einlagestoff anwendet, mit einer Vorbehandlung des Sengens auf der Seite, die die Punkte aus wärmeschmelzbarem Polymer aufnehmen soll, und einer Vorbehandlung des Schmirgelns auf der anderen Seite, das durch das beiliegende Schema illustriert wird, in dem
  • Fig. 1 eine schematische Schnittdarstellung einer Matte bestehend aus der gefalteten Übereinanderschichtung eines textilen Trägermaterials für einen schmelzfixierten Einlagestoff zeigt,
  • Fig. 2 eine Schnittdarstellung eines schmelzfixierten Einlagestoffes zeigt, der nicht die erfindungsgemäße Behandlung erfahren hat,
  • Fig. 3 eine schematische Schnittdarstellung eines textilen Trägermaterials zeigt, dessen Schußfaden aus luftdüsengebauschten Fäden besteht, nach einer Vorbehandlung des Schmirgelns auf einer Seite,
  • Fig. 4 eine schematische Schnittdarstellung des textilen Trägermaterials der Fig. 3 nach einer Vorbehandlung des Sengens auf der anderen Seite zeigt, und
  • Fig. 5 einen schmelzfixierten Einlagestoff zeigt, der durch Aufbringen von Punkten aus wärmeschmelzbarem Polymer auf die gesengte Seite des textilen Trägermaterials der Fig. 4 erhalten wurde.
  • Bei der Konfektion von Kleidungsstücken werden die Einlagestoffteile von der Bedienungsperson von einer Matte von übereinanderliegenden und in der erforderlichen Form zugeschnittenen Teilen abgenommen. Diese Matte wird in einem vorhergehenden Arbeitsgang ausgehend vom Einlagestoff-Trägermaterial in großer Breite erhalten, das in Form von aufeinanderfolgenden und übereinanderliegenden Falten angeordnet ist, wie es in Fig. 1 dargestellt ist. Zum besseren Verständnis wurde zwischen jeder Falte 1 ein Raum 2 freigelassen, der in Wirklichkeit natürlich nicht vorhanden ist.
  • Da es sich um einen schmelzfixierten Einlagestoff handelt, weist jede Falte 1 auf einer ihrer Seiten 1a Punkte 3 aus wärmeschmelzbarem Polymer auf.
  • Im in Fig. 1 dargestellten Beispiel liegt aufgrund der Bildung der Matte in aufeinanderfolgenden Falten die Seite 1a mit den Punkten 3 aus Polymer einer gegebenen Falte 1 immer gegenüber und in Kontakt mit der Seite 1a der benachbarten Falte, die ebenfalls Punkte 3 aus Polymer aufweist. Die gleiche Bemerkung gilt in bezug auf die andere Seite 1b ohne Polymerpunkte, die immer gegenüber und in Kontakt mit der gleichwertigen Seite 1b der benachbarten Falten liegt.
  • Wenn der schmelzfixierte Einlagestoff ausgehend von einem textilen Trägermaterial hergestellt wird, das ein Gewebe oder eine Kulierware ist, die ausgehend von texturierten Kunststofffäden hergestellt sind, und insbesondere ausgehend von solchen Fäden, die durch die Technik der Luftdüsenbauschung erhalten werden, hat die Anmelderin festgestellt, daß eine Gefahr des Verhakens zwischen den Einlagestoffteilen besteht, die die ausgeschnittene Matte bilden. Dies stellt ein großes Problem bei der Konfektion des Kleidungsstücks dar, wenn die Bedienungsperson ein Einlagestoffteil von der Matte wegnehmen soll. Es kommt nämlich vor, daß dieses Teil teilweise am folgenden Teil haften bleibt, was einen zusätzlichen Eingriff der Bedienungsperson erfordert, der zu einem Zeitverlust und auch zu einer schlechten Anordnung der Matte beim folgenden Abnahmevorgang führt.
  • Die Anmelderin glaubt, daß diese Verhakphänomene gleich denen sind, die bei den Systemen mechanischer, selbstklammernder Verschlüsse bewußt angewandt werden, die insbesondere unter der Bezeichnung Velcro (Klettverschluß) bekannt sind. Bei solchen Systemen erhält man ein wirksames Verhaken zwischen zwei gegenüberliegenden Oberflächen, von denen eine Elemente der Art Haken oder Klauen und die andere ineinander verschlungene Schlingen aufweist, so daß das Verhaken durch Eindringen der haken- oder klauenartigen Elemente in die Schlingen erfolgt. Nach Meinung der Anmelderin handelt es sich im vorliegenden Fall nicht eigentlich um Elemente der Art Haken oder Klaue, sondern das Vorhandensein von an der Oberfläche des textilen Trägermaterials vorstehenden Schlingen, die aus texturierten Kunststofffäden gebildet werden, bewirkt eine relative Durchmischung der Schlingen der übereinanderliegenden Schichten bei der Mattenbildung, Durchmischung die beim Vorgang des Zerschneidens der Matte noch verstärkt wird.
  • In Fig. 2 ist ein schmelzfixierter Einlagestoff 4 dargestellt, der aus einem Gewebe oder einer Kulierware besteht, deren Schußfaden (der alleine in Fig. 2 dargestellt ist) aus texturierten Kunststofffäden besteht, die durch Luftdüsenbauschung erhalten wurden. Genauer gesagt, enthalten diese Fäden 5 mindestens zwei Mehrfilamentfäden 6, 7, d.h. einen ersten Faden, genannt Kernfaden 6, und einen zweiten Faden, genannt Effektfaden 7, der vorstehende Schlingen 8 bildet, die weit über den Kernfaden 6 vorstehen und sich mit den diesen Kernfaden 6 bildenden Filamenten verwickeln.
  • In Fig. 2 weist die Oberseite 4a des Einlagestoffs 4 Punkte 9 aus wärmeschmelzbarem Polymer auf.
  • Zwischen den vom Effektfaden 7 gebildeten Schlingen 8 sieht man auf auf der die Punkte 9 aus Polymer tragenden Seite 4a und auch auf der anderen Seite 4b Schlingen 10, die stärker vorstehen als die anderen.
  • Nach Meinung der Anmelderin entstehen die Phänomene des Verhakens zwischen zwei benachbarten Einlagestoffstücken in der ausgeschnittenen Matte aus der Verschachtelung der Schlingen 8, und insbesondere der stärker vorstehenden Schlingen 10, der beiden einander gegenüberliegenden und miteinander in Kontakt stehenden Seiten 4a, 4b; sie schließt nicht aus, daß das Vorhandensein der Punkte 9 aus wärmeschmelzbarem Polymer auch ein Verschlechterungsfaktor in bezug auf das Verhaken von zwei einander gegenüberliegenden Seiten 4a sein kann.
  • Um diesem Nachteil abzuhelfen, wird das textile Trägermaterial 11 vor dem Vorgang des Aufbringens der Punkte 9 aus wärmeschmelzbarem Polymer auf die Seite 4a einer ersten Behandlung unterzogen, die aus einem Schmirgeln der Seite 4b besteht, die keinen Punkt 9 aus wärmeschmelzbarem Polymer erhalten wird. Ein Schmirgelvorgang, der außerdem gut bekannt ist, besteht darin, einen Textilartikel der mechanischen Wirkung einer rauhen Oberfläche der Art Schmirgeltuch zu unterwerfen; dieser Vorgang hat zur Wirkung, den Oberflächenzustand des Artikels zu verändern. Insbesondere, wenn dieser Artikel Schlingen aufweist, wie im vorliegenden Fall, bricht das Schmirgeln diese Schlingen auf und geht bis zur ihrer Öffnung durch Freigabe des freien Endes mancher Schlingen in bezug auf ihr Eingeschlossensein im Kernfaden 6, sogar bis zu ihrem Abschneiden. Wie in Fig. 3 dargestellt, erhält man so aufgrund des Schmirgeins Schlingen 8', die offener sind, und freie Enden 11.
  • Vorzugsweise ist der Vorgang des Schmirgeins intensiv genug, damit die so behandelte Fläche 4b eine Struktur ähnlich einer Schicht von zerschnittenen Fasern hat. Er wird zum Beispiel in einer Schmirgelmaschine durchgeführt, die zur Behandlung der Masche bestimmt und mit Mehrfachzylindern und einer Spannungssteuerung ausgestattet ist.
  • Eine solche Konfiguration der Seite 4b, aufgelegt auf eine andere Seite mit gleicher Struktur, führt nicht mehr zu Verhakkräften durch Ineinanderverschachteln von Schlingen, die störend sein können bei der Trennung von zwei Einlagestoffteilen auf einer zu zerschneidenden Matte.
  • Auf diese erste Behandlung des textilen Trägermaterials 13 folgt eine zweite Behandlung durch Sengen auf der Seite 4a, die die Punkte 9 aus Polymer aufnehmen soll.
  • Die Technik des Sengens, die übrigens wohl bekannt ist, besteht darin, die Oberfläche eines Textilartikels beim Vorbeilauf dieses Artikels vor einer Galerie von Gasbrennern der Wirkung einer Flamme auszusetzen. Üblicherweise ist dieser Vorgang dazu bestimmt, den Oberflächenflaum zu entfernen, der sich an der Oberfläche der Stoffe befindet.
  • Im vorliegenden Fall besteht die gewünschte Wirkung des Sengens darin, die Höhe der auf der Seite 4a des textilen Trägermaterials 11 vorstehenden Schlingen zu verringern, und insbesondere die Höhe der am meisten vorstehenden Schlingen 10. Die Einstellung der Sengparameter, insbesondere Bewegungsgeschwindigkeit des Artikels, Höhe und Temperatur der Flamme usw., werden so bestimmt, daß zumindest die am meisten vorstehenden Schlingen 10 in Kontakt mit der Flamme einen Wärmeschock erfahren, der sie schrumpft. Man erhält also, wie in Fig. 4 dargestellt, eine wesentlich ebenere, regelmäßigere und in der Höhe homogenere Seite 4a. Dieser Vorgang des Sengens verändert nicht wesentlich die Bauschigkeit des textilen Trägermaterials 13 oder seine anderen Eigenschaften. Es ist insbesondere wichtig, daß der Wärmeschock auf der Seite 4a ausreichend an der Oberfläche bleibt, um die die Schlingen 8 bildenden Fäden nicht zu stark schmelzen zu lassen, Schmelzvorgang, der eine Versteifung des textilen Trägermaterials 13 bewirken würde. Daher muß die Senganlage mit genauen Kontrolleinrichtungen für die Temperatur der Flamme ausgestattet sein, und vorzugsweise muß die Vorbeilaufgeschwindigkeit des Trägermaterials während des Sengens mindestens 80m/min betragen.
  • Wenn diese beiden Behandlungen durchgeführt wurden, kann das so vorbehandelte textile Trägermaterial einem gut bekannten Vorgang des Aufbringens von Punkten 9 aus wärmeschmelzbarem Polymer unterzogen werden, um den schmelzfixierten Einlagestoff 12 zu erhalten, wie er in Fig. 5 dargestellt ist. Es kann sich um Punkte handeln, die ausgehend von Pulver oder Paste oder auch aus doppelten Punkten erhalten wurden. In Fig. 5 sieht man auf der die Punkte 9 aus wärmeschmelzbarem Polymer tragenden Seite 12a regelmäßige und in der Höhe gleichmäßige Schlingen 8" und auf der anderen Seite 12' regelmäßige und weite Schlingen 8' und die freien Enden 11 von Filamenten.
  • Gemäß der Anmelderin wird in dieser Struktur das gesuchte Ergebnis erhalten, d.h., daß es zwischen den einander gegenüberliegenden und miteinander in Kontakt stehenden Seiten von zwei aufeinanderfolgenden Teilen in einer ausgeschnittenen Matte, unabhängig davon, ob es sich um die Seiten 12a mit den Punkten 9 aus Polymer oder die anderen Seiten 12b handelt, kein wesentliches Verhaken mehr gibt, das eine Einschränkung für das gute Ergreifen der Einlagestoffteile auf der Matte sein könnte.
  • Die vorliegende Erfindung ist nicht auf die soeben als nicht einschränkend zu verstehendes Beispiel beschriebene Ausführungsform begrenzt. Insbesondere kann die Schmirgelbehandlung durch eine gleichwertige Behandlung ersetzt werden, zum Beispiel durch ein Kratzen, d.h. ein mechanisches Bürsten der Oberfläche des Trägermaterials mit Hilfe von mit metallischen, umgebogenen Nadeln versehenen Zylindern. Auch kann die Sengbehandlung durch eine gleichwertige Behandlung ersetzt werden, insbesondere durch eine Wärmebehandlung, entweder durch Strahlung oder durch Kontakt.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren ist besonders vorteilhaft im Rahmen der schmelzfixierten Einlagestoffe entsprechend der Lehre der Druckschrift EP 578 527. Es kann aber auch interessant sein für andere Arten von Einlagestoffen, die aus texturierten Kunststofffäden bestehen, welche das oben beschriebene Phänomen des Verhakens aufweisen.

Claims (4)

1. Verfahren zur Behandlung eines textilen Trägermaterials für einen schmelzfixierten Einlagestoff, das aus einem Gewebe oder einer Kulierware mit texturierten, insbesondere luftdüsengebauschten Kunststofffäden besteht, die auf der zur Aufnahme von Kleberpunkten bestimmten Oberseite und auf der unteren, entgegengesetzten Seite Schlingen bilden, dadurch gekennzeichnet, daß es darin besteht, das textile Trägermaterial (13, 12) vor dem Aufbringen der Kleberpunkte (9) einer Vorbehandlung des Schmirgelns oder ähnlichem auf der Unterseite (12b) und einer Vorbehandlung der Verringerung der Höhe der Schlingen auf der Oberseite (12a) zu unterziehen.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorbehandlung der Verringerung der Höhe der Schlingen auf der Oberseite (12a) eine Sengbehandlung ist.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorbehandlung der Verringerung der Höhe der Schlingen auf der Oberseite (12a) aus einer Wärmebehandlung durch Strahlung oder durch Kontakt besteht.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß es darin besteht, das textile Trägermaterial zuerst einer Vorbehandlung des Schmirgelns oder ähnlichem auf der Unterseite (12b) und dann einer Vorbehandlung des Sengens auf der Oberseite (12a) zu unterziehen.
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