DE4414479A1 - Nadelfilz mit Musterung als Fußbodenbelag - Google Patents
Nadelfilz mit Musterung als FußbodenbelagInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen Nadelfilz mit Musterung als Fußbodenbelag gemäß dem
Oberbegriff des Anspruchs 1 sowie Verfahren seiner Herstellung und seine
Verwendung.
Nach dem Stand der Technik sind verschiedene Verfahren bekannt, gemusterte
Nadelfilze, die insbesondere als Fußbodenbelag verwendet werden, herzustellen.
Häufig werden die im wesentlichen einfarbigen Nadelfilze dadurch gemustert, daß das
Muster auf die Oberfläche des Nadelfilzes, beispielsweise mittels Flockprint aufgedruckt
oder auf eine andere Art und Weise in einem separaten Arbeitsgang aufgebracht wird.
Mittels dieses Verfahrens können auch vielfarbige Musterungen hergestellt werden.
Diese Art der Musterung hat jedoch - insbesondere bei Fußbodenbelägen - den
Nachteil, daß das nur an der Oberfläche aufgebrachte Muster abgerieben werden kann
und das Muster so - je nach Beanspruchung der jeweiligen Fläche - verblassen oder
sogar völlig verschwinden kann.
Nach dem Stand der Technik ist ebenfalls das sogenannte "Zwei-Vlies-Verfahren"
bekannt. Bei dieser Technik zum Herstellen von Nadelfilzen werden zwei
verschiedenfarbige Vliese übereinandergelegt. Bei der Herstellung des Nadelfilzes
nach dem "Zwei-Vlies-Verfahren" wird nun das unten liegende andersfarbige Vlies
unter Verwendung von speziellen musterbildenden Nadeln an die Oberfläche des
Filzes gezogen. Bei diesem Verfahren ist zum einen der maschinelle Aufwand groß, da
spezielle Maschinen benötigt werden, und zum anderen können mittels dieses
Verfahrens nur zweifarbige Nadelfilze erhalten werden. Ein weiterer Nachteil beim
"Zwei-Vlies-Verfahren" besteht darin, daß der Hersteller des gemusterten Nadelfilzes
auf die durch die Nadelfilzmaschine vorgegebenen Muster-Möglichkeiten beschränkt
ist: Mit dem "Zwei-Vlies-Verfahren" können nur strichförmige Musterungen hergestellt
werden.
Um gemusterte Nadelfilze zu erhalten, wurden auch spezielle Maschinen entwickelt, bei
denen - parallel der Einzugsrichtung der Nadelfilzmaschine - aus zueinander parallelen,
ggfs. teilweise schwenkbaren Röhren bzw. Fadenführern austretende Fäden mit dem
Vlies vernadelt werden. Mittels dieses Verfahrens können einerseits nur Längsmuster
hergestellt werden, und zum anderen ist der maschinelle Aufwand groß. Überdies
können bei diesem Verfahren Schwierigkeiten auftreten, da sich die Fäden
gegeneinander verschieben, so daß die Musterung unregelmäßig verläuft.
Aufgabe der Erfindung ist es, neue Nadelfilze mit Musterung für Fußbodenbeläge und
Verfahren ihrer Herstellung bereitzustellen, welche in einfacher Weise die Herstellung
von abriebfesten Musterungen von Nadelfilzen erlauben, ohne daß der Hersteller auf
die Anzahl an Farben oder die Art des Musters beschränkt ist.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch die aus dem kennzeichnenden Teil des
Hauptanspruchs ersichtlichen Merkmale gelöst.
Der Nadelfilz weist wenigstens teilweise ein flächiges Fadensystem auf, das die
gewünschte Musterung und Farbe enthält. Durch die Verwendung von flächigen
Fadensystemen sind die Musterungen an bestimmten Orten des Fadensystems relativ
zueinander fixiert, so daß es nicht zu ungewollten Beeinträchtigungen des
Gesamtmusters durch eine relative Verschiebung der Einzelmuster zueinander
kommen kann. Das Fadensystem ist durch Vernadeln fest in den Nadelfilz
eingearbeitet, so daß eine Abnutzung der Oberfläche nicht zu einer Verblasung oder
zum Verschwinden des Musters führt. Der Hersteller hat die Möglichkeit, durch die
Auswahl des flächigen Fadensystems die spätere Musterung des Teppichs und die
Farben zu bestimmen, ohne daß er dabei durch das Filzherstellungsverfahren auf eine
bestimmte Anzahl von Farben oder auf bestimmte Muster beschränkt wäre. Der
Nadelfilz weist im wesentlichen eine Musterung entsprechend den Farben und der
Muster des Fadensystems auf. Durch die Vernadelung des farbigen und/oder
gemusterten Fadensystems mit dem Nadelfilz kann die Stabilität des Nadelfilzes auf
einfache Weise erhöht und der Nadelfilz weiter verfestigt werden.
Zur Musterung des Nadelfilzes können sehr unterschiedliche Fadensysteme verwendet
werden: Gemäß Anspruch 2 können Fadengelege verwendet werden, wobei für die
verschiedenen Fadensysteme auch Fäden unterschiedlicher Art, Dicke und Farbe
einsetzbar sind. Je nach gewünschtem Muster steht es dem Hersteller ebenfalls frei,
gekreuzte oder ungekreuzte Fadengelege zu verwenden. Die Fadengelege können je
nach Anforderung und/oder Muster mehr oder weniger große Durchbrüche und
Öffnungen aufweisen. Damit die einzelnen Fäden ihre relative Lage zueinander
beibehalten, hat es sich als vorteilhaft erwiesen, die Fadengelege gemäß Anspruch 3
zu fixieren.
In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform wird gemäß Anspruch 4 als flächiges,
wenigstens teilweise farbiges und/oder gemustertes Fadensystem vorzugsweise ein
Trägersubstrat mit Musterfäden verwendet. Es können unterschiedliche Materialien
verwendet werden. Als Trägersubstrate eignen sich insbesondere gemäß Anspruch 5
bis 7 Grundgewirke, Folien und/oder Papier oder Vliese und Nähwirkstoffe, es können
aber auch Gewebe verwendet werden. Unter Nähwirkstoffen werden im Rahmen dieser
Beschreibung Stoffe verstanden, die mit dem Malimo-, dem Malipol-, dem Maliwatt-
oder damit verwandten Verfahren hergestellt sind. Die Musterfäden sind in die
Trägersubstrate, insbesondere wenn es sich um Grundgewirke oder Folien handelt,
vorzugsweise gemäß Anspruch 8 eingewirkt. Die Musterfäden können jedoch - in
Abhängigkeit von dem gewählten Trägersubstrat - auch durch Nähen, Kleben etc. mit
dem Trägersubstrat verbunden werden. Wird als Trägersystem ein Nähwirkstoff
verwendet, so ist es vorteilhaft, wenn die Musterfäden in diesen Nähwirkstoff schon bei
seiner Herstellung eingearbeitet werden.
Um zu verhindern, daß das Trägersubstrat an der Oberfläche des fertigen Nadelfilzes
störend in Erscheinung tritt, sieht die Erfindung verschiedene Weiterbildungen vor:
Gemäß Anspruch 9 kann eine optische Beeinträchtigung dadurch verhindert werden, daß das Trägersubstrat die Farbe der den Nadelfilz bildenden Einzelfasern aufweist.
Gemäß Anspruch 9 kann eine optische Beeinträchtigung dadurch verhindert werden, daß das Trägersubstrat die Farbe der den Nadelfilz bildenden Einzelfasern aufweist.
Gemäß Anspruch 10 ist es ebenfalls möglich, daß das Trägersubstrat wenigstens
teilweise aus synthetischen Garnen mit hohem Schrumpfvermögen hergestellt ist, so
daß die Fasern des Trägersubsubstrats bei thermischer Behandlung schrumpfen und von
der Oberfläche des Nadelfilzes zurücktreten.
Gemäß Anspruch 11 ist es ebenfalls vorgesehen, Trägersubstrate zu verwenden, die
sich durch Lösen oder Atzen aus dem fertigen Nadelfilz entfernen lassen. Besonders
vorteilhaft und umweltschonend ist es in diesem Zusammenhang, wenn
Trägersubstrate verwendet werden, die in Wasser oder wäßrigen Lösungen löslich
sind. Es ist jedoch ebenfalls möglich, in organischen Lösungsmitteln lösliche
Trägersubstrate zu verwenden oder auf solche Trägersubstrate auszuweichen, welche
durch Ätzen aus dem vernadelten Nadelfilz entfernt werden können.
Eine weitere vorteilhafte Weiterbildung sieht gemäß Anspruch 12 die Verwendung
eines Vlies mit eingewirktem Grundgewirke und Musterfäden vor. Solche Vliese mit
eingewirktem Grundgewirke und Musterfäden werden mit der Verbundraschelmaschine
mit Vliesstoffeinrichtung hergestellt, indem in ein Vlies ein Grundgewirke eingewirkt
wird, das das Vlies stabilisiert. Dabei können gleichzeitig die gewünschten Musterfäden
eingewirkt werden, und dieses Gesamtsystem wird dann als flächiges, wenigstens
teilweise farbiges und/oder gemustertes Fadensystem verwendet. Vorteilhaft ist bei
dieser Ausführungsform, daß für das in das Vlies eingewirkte Grundgewirke Fäden sehr
geringer Fadenstärke verwendet werden können, die an der Oberfläche des späteren
Nadelfilzes praktisch überhaupt nicht mehr auftragen bzw. nicht mehr zu sehen sind.
Um eine optisch ansprechende Musterung zu erreichen und zu gewährleisten, daß die
Musterfäden nach der Vernadelung an der Oberfläche sichtbar sind, haben sich
Garnstärken gemäß Anspruch 13 und 14 als besonders vorteilhaft herausgestellt. In
einem Nadelfilz können sowohl unterschiedliche unifarbene Musterfäden als auch in
sich gemusterte Musterfäden verwendet werden. Die Weiterbildungen gemäß
Anspruch 15 bis 16 tragen ebenfalls dazu bei, daß das durch die Musterfäden gebildete
Muster an der Oberfläche des Nadelfilzes sichtbar ist und daß die Fäden des
Trägersubstrats zwar genügend reißfest, aber an der Oberfläche des Nadelfilzes nicht
sichtbar sind.
Bei der Wahl der Fasern für das Grundgewirke ist es im allgemeinen vorteilhaft, wenn
die Fasern gut zu verwirken sind. Damit die Fäden des Grundgewirkes nicht an der
Oberfläche des Nadelfilzes sichtbar sind, hat es sich als günstig erwiesen, wenig
auftragende und unauffällige Garne zu verwenden. Bevorzugt sind relativ dünne
Endlosgarne und Monofile, vorzugsweise transparente. Solche Fasern sind nicht nur für
Grundgewirke, sondern auch für andere Trägersysteme geeignet.
Die Merkmale des Anspruchs 17 tragen zur Mustervielfalt, zur "Ortsfestigkeit" des
Musters und zu einer weiteren Verfestigung des Nadelfilzes bei.
Generell sollte bei der Auswahl der verwendeten Musterfäden berücksichtigt werden,
daß diese gut zu vernadeln sind. Besonders eignen sich gemäß Anspruch 18
Fasergarne mit wenig Verbund. Vorzugsweise finden Zwirne und Einfachgarne
Verwendung, die nach jeglichem beliebigen Zwirn- oder Spinnverfahren hergestellt sein
können. Es ist jedoch ebenfalls möglich, Endlosgarn zu verwenden. Generell sollte der
Faserverbund des Fasergarnes so gut sein, daß sich die Garne noch von der Spule
abziehen lassen.
Durch die Weiterbildungen gemäß Anspruch 19 und 20 wird erreicht, daß das
wenigstens teilweise farbige und/oder gemusterte Fadensystem nicht
notwendigerweise die gleiche Breite besitzen muß, wie das watteähnliche Vlies von
Einzelfasern, wenn beide miteinander vernadelt werden. Durch den sich
wiederholenden Musterrapport können auch verschiedene Bahnen von Fadengelegen
nebeneinander auf oder unter das watteähnliche Vlies von Einzelfasern gelegt oder
zwischen wenigstens zwei Vliese gelegt werden, und nach der Vernadelung weist der
Nadelfilz in der gewünschten Weise die sich periodisch wiederholende Musterung auf.
Diese Merkmale sind auch insofern vorteilhaft, als es nicht notwendig ist, das
wenigstens teilweise farbige und/oder gemusterte Fadensystem auf den ansonsten
notwendigen sehr breiten Rollen aufzubewahren.
Eine Schwankung der Farbintensität der Musterfäden kann gemäß Anspruch 21
dadurch erreicht werden, daß die Musterfäden bei der Vernadelung statistisch über die
gesamte Dicke des Nadelfilzes verteilt sind: So liegt der Musterfaden an manchen
Stellen des Nadelfilzes an der Oberfläche, an anderen Stellen des Nadelfilzes liegt er
an der unteren Seite des Filzes, oder er wird oben und unten von einer unterschiedlich
dicken Lage reinen Nadelfilzes bedeckt. Ein gleichmäßiges Durchscheinen der
Musterfäden kann jedoch, falls gewünscht, gemäß Anspruch 22 erreicht werden.
Eine besonders vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung sieht gemäß Anspruch 23 vor,
daß das flächige Fadensystem durch eine mechanische und/oder chemische
Behandlung und/oder durch Zusatzmittel mit bestimmten Eigenschaften ausgestattet
werden kann, die das spätere Nadelfilz dann ebenfalls, wenigstens teilweise, aufweist.
Möglich ist beispielsweise, daß das flächige Fadensystem antibakteriell,
flammenhemmend und/oder fungizid behandelt ist. Es kann gemäß Anspruch 24 auch
antistatische Eigenschaften aufweisen. Dies kann neben einer chemischen Behandlung
gemäß Anspruch 25 dadurch erfolgen, daß in das flächige Fadensystem metallisierte
Polyamidfasern und/oder metallische Fasern eingearbeitet werden.
Gemäß den Merkmalen nach Anspruch 26 ist es auf einfache Weise möglich, z. B. eine
eher rechteckige oder quadratische Musterung des Teppichs zu erreichen, ohne daß in
das musterbildende Gewirke zusätzliche Musterfäden eingewirkt werden müssen. Es
sind jedoch auch andere Musterungen möglich. Gemäß diesem Ausführungsbeispiel
bewirkt das Gewirke selbst die Musterung. Im allgemeinen werden für solche
musterbildenden Gewirke dickere Fäden verwendet, als es bei den als Trägersubstrat
dienenden Gewirken der Fall ist. Die Gewirke werden in der gewünschten Farbe
eingefärbt, oder es werden bei der Herstellung des Gewirkes Fäden der gewünschten
Farbe verwendet. Die verwendeten Fäden sollten gut zu verwirken sein. Bei der
Auswahl der Fäden ist aber auch die Vernadelbarkeit zu berücksichtigen.
Die Nadelfilze mit Musterung können nach verschiedenen Verfahren hergestellt
werden. Prinzipiell wird dabei gemäß Anspruch 27 das wenigstens teilweise flächige,
wenigstens teilweise farbige und/oder gemusterte Fadensystem auf oder unter
wenigstens ein watteähnliches Vlies von Einzelfasern oder zwischen zwei oder mehr
watteähnliche Vliese von Einzelfasern gelegt, und anschließend wird dieses System
vernadelt. Prinzipiell kann das Vernadeln in einem oder mehreren Arbeitsgängen
erfolgen. Anstelle der Verwendung von watteähnlichen, noch nicht vernadelten Vliesen
von Einzelfasern können jedoch gemäß Anspruch 28 auch ein oder mehrere bereits
mehr oder weniger stark vorvernadelte Vliese oder gar Filze verwendet werden, auf,
unter oder zwischen die dann das Fadensystem gelegt wird und die Vernadelung des
Gesamtsystems erfolgt. Es ist ebenfalls möglich, beispielsweise zunächst eine Lage
des watteähnlichen Vlieses wenigstens leicht zu vernadeln und anschließend das
flächige Fadensystem aufzulegen und nochmals zu vernadeln. Anschließend können
weitere Schichten des Vlies aufgelegt und mit dem Gesamtsystem wiederum vernadelt
werden und so fort. Die Verwendung von bereits vorvernadelten Vliesen, auf die dann
das flächige Fadensystem aufgelegt wird, ist insofern von Vorteil, als sich das Vlies
relativ zum flächigen Fadensystem beim Vernadeln weniger verzieht, so daß das
vernadelte Muster nicht beeinträchtigt wird.
Das Verfahren kann mit Vliesen unterschiedlicher Masse, unterschiedlichen
Legewinkels und unterschiedlicher Dicke durchgeführt werden. Das Verfahren läßt sich
beispielsweise mit Längsfaservliesen, Querfaservliesen, Krempelvliesen und
Wirrfaservliesen durchführen. In Abhängigkeit von den gewünschten Eigenschaften des
Nadelfilzes und der zu erzielenden Musterung können die Einzelfasern des
watteähnlichen Vlieses und die Fasern des flächigen Fadensystems unterschiedliche
Feinheiten, Längen, Querschnittsformen, Kräuselungen, Präparationen, Steifigkeiten,
Festigkeiten, Dehnungen etc. aufweisen.
Das Verfahren kann ebenfalls für Filznadelmaschinen mit unterschiedlichen
Bewegungsmechanismen und Bewegungsrichtungen der Nadeln, Anordnungen der
Nadeln, Stichtiefen, Stichdichten, Hubfrequenzen und Lochdurchmessern der
Stichplatte Anwendung finden. Auch bei der Auswahl der Nadeln, beispielsweise in
bezug auf Art, Feinheit, Form und Anordnung sowie Anzahl der Widerhaken stehen
dem Hersteller sämtliche Möglichkeiten frei.
Ist gewünscht, daß das Trägersubstrat nur dazu dient, die Musterfäden während der
Nadelfilzherstellung zu fixieren, so kann ein solches Material ausgewählt werden, das
nach dem Herstellungsprozeß wieder aus dem Nadelfilz herausgeätzt oder
herausgelöst werden kann. Es ist ebenfalls möglich, bei der Herstellung des Nadelfilzes
eine Nadeltechnik einzusetzen, die das Gitternetz von der Sichtseite des Nadelfilzes
wegnadelt.
Das Verfahren kann gemäß Anspruch 29 selbstverständlich auch unter Verwendung
von Vlies mit eingewirktem Grundgewirke und Musterfäden durchgeführt werden. Das
Verfahren kann auch mit den bisher bekannten Musterungsmöglichkeiten und
Musterverfahren der Nadelfilzmaschine kombiniert werden, wie beispielsweise dem
Zwei-Vlies-Verfahren.
Der so hergestellte Nadelfilz kann anschließend weiteren Herstellungs- und
Veredelungsschritten unterzogen werden und/oder in Fliesen geschnitten oder
beispielsweise zu Formteilen geformt werden.
Die Nadelfilze mit Musterungen können auch zu anderen Zwecken, beispielsweise zur
Innenraumverkleidung in Fahrzeugen, verwendet werden.
Weitere Vorteile und Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus der
nachfolgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen anhand der Zeichnungen. Es
zeigt:
Fig. 1 ein gewirktes Trägersubstrat mit eingewirkten Musterfäden gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform der Erfindung,
Fig. 2 einen Nadelfilz, der das gewirkte Trägersubstrat mit Musterfäden aus
Fig. 1 umfaßt.
In Fig. 1 ist ein gewirktes Trägersubstrat, das Grundgewirke 11, maßstabsgetreu
dargestellt. Es wird aus den Kettfäden 12 und den Schußfäden 13 gebildet. Im
statistischen Mittel beträgt die Stärke des Garns, aus dem das Trägersubstrat gebildet
ist, 16 tex. Das verwendete Filament-Endlos-Garn weist somit eine hinreichende
Reißfestigkeit auf, und das Grundgewirke ist genügend formstabil, um die Musterfäden
14 darin ortsfest zu fixieren. Die Garnstärke wurde jedoch so dünn gewählt, daß das
Grundgewirke in dem späteren Nadelfilz nicht störend in Erscheinung tritt. Das in
diesem Ausführungsbeispiel verwendete Garn ist transparent bis weiß.
Bei den verwendeten Musterfäden 14 handelt es sich um verschiedenfarbige
Musterfäden der Garnstärke 2000 tex. Um eine gute Vernadelbarkeit zu gewährleisten,
sind sie aus Fasergarn mit wenig Verbund. Diese Musterfäden 14 sind in das
Grundgewirke 11 eingewirkt. Durch die Musterfäden werden viele Kreuzungspunkte 16
gebildet, so daß ein sich wiederholendes, rautenaufweisendes Muster entsteht, das
zusätzlich zu einer Stabilisierung des gewirkten Trägersubstrats mit den eingewirkten
Musterfäden beiträgt. Das flächige Grundgewirke wird aus nahezu quadratischen, über
Kanten verknüpfte Einheiten einer durchschnittlichen Kantenlänge von ca. 0,8 cm
gebildet.
In Fig. 2 ist ein Nadelfilz 21 maßstabsgerecht dargestellt, der unter Verwendung des
gewirkten Trägersubstrats mit Musterfäden 17 aus Fig. 1 hergestellt wurde. Man
erkennt die Musterfäden 14 und die Kreuzungspunkte 16. Ebenfalls erkennt man die
Einzelfasern 22, aus denen der Nadelfilz 21 im wesentlichen hergestellt ist. Die
Einzelfasern sind im vorliegenden Ausführungsbeispiel grau und weisen eine
Einzelfaserstärke von 0,17 bis 15 tex auf. Das Grundgewirke 11, bestehend aus den
Kettfäden 12 und den Schußfäden 13, ist an der Oberfläche des Nadelfilzes 21 nicht
sichtbar. Die sichtbaren Musterfäden 14 und das nicht sichtbare Grundgewirke 11 sind
in den Nadelfilz 21 vernadelt. Die Musterfäden 14 verlaufen nicht nur an der Oberfläche
des Nadelfilzes 21, sondern sie sind über die ganze Dicke des Nadelfilzes 21 verteilt.
Claims (29)
1. Nadelfilz mit Musterung als Fußbodenbelag, dadurch gekennzeichnet, daß der
Nadelfilz wenigstens teilweise ein flächiges, mit dem Nadelfilz vernadeltes,
wenigstens teilweise farbiges und/oder gemustertes Fadensystem umfaßt.
2. Nadelfilz nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Fadensystem ein
Musterfäden umfassendes Fadengelege ist.
3. Nadelfilz nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Fadengelege
thermisch und/oder durch Verkleben fixierbar ist.
4. Nadelfilz nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das wenigstens
teilweise farbige und/oder gemusterte flächige Fadensystem ein Trägersubstrat
mit Musterfäden ist.
5. Nadelfilz nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Trägersubstrat ein
Grundgewirke ist.
6. Nadelfilz nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Trägersubstrat eine
Folie und/oder Papier ist.
7. Nadelfilz nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Trägersubstrat mit
Musterfäden ein Nähwirkstoff mit Musterfäden ist.
8. Nadelfilz nach Anspruch 4, 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß die
Musterfäden in das Trägersubstrat eingewirkt sind.
9. Nadelfilz nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Trägersubstrat die
Farbe der das Nadelfilz bildenden Einzelfasern aufweist.
10. Nadelfilz nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Trägersubstrat
wenigstens teilweise aus synthetischen Garnen mit hohem Schrumpfvermögen
bei thermischer Behandlung ist.
11. Nadelfilz nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Trägersubstrat
wenigstens teilweise aus dem Nadelfilz durch Lösen in einem organischen oder
anorganischen Lösungsmittel und/oder Atzen entfernbar ist.
12. Nadelfilz nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das flächige,
wenigstens teilweise farbige und/oder gemusterte Fadensystem ein Vlies mit
eingewirktem Grundgewirke mit oder ohne Musterfäden ist.
13. Nadelfilz nach Anspruch 2, 4, 7 oder 12, dadurch gekennzeichnet, daß die
Musterfäden im statistischen Mittel im wesentlichen eine Garnstärke von 50 tex
bis 3500 tex im nicht vernadelten Zustand aufweisen.
14. Nadelfilz nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß die Musterfäden im
statistischen Mittel im wesentlichen eine Garnstärke von 200 tex bis 2500 tex im
nicht vernadelten Zustand aufweisen.
15. Nadelfilz nach Anspruch 2, 4, 7 oder 12, dadurch gekennzeichnet, daß die
Musterfäden im Mittel wenigstens die 20-fache gemittelte Dicke der Einzelfasern
des watteähnlichen Vlieses aufweisen.
16. Nadelfilz nach Anspruch 4 oder 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Fäden des
Trägersubstrats im statistischen Mittel eine Garnstärke von 5 bis 25 tex
aufweisen.
17. Nadelfilz nach Anspruch 2, 4 oder 12, dadurch gekennzeichnet, daß sich die
Musterfäden wenigstens teilweise kreuzen.
18. Nadelfilz nach Anspruch 2, 4 oder 12, dadurch gekennzeichnet, daß die
Musterfäden aus Fasergarn mit wenig Verbund sind.
19. Nadelfilz nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Fadensystem einen
sich wiederholenden Musterrapport aufweist.
20. Nadelfilz nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet, daß Einzelmuster den
Musterrapport ergeben.
21. Nadelfilz nach Anspruch 2, 4 oder 12, dadurch gekennzeichnet, daß die
Musterfäden statistisch über die ganze Dicke des Nadelfilzes verteilt sind.
22. Nadelfilz nach Anspruch 2, 4 oder 12, dadurch gekennzeichnet, daß die
Musterfäden im wesentlichen parallel der Oberfläche des Nadelfilzes verlaufen.
23. Nadelfilz nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das flächige
Fadensystem nicht nur als Musterträger, sondern auch als Träger weiterer
Eigenschaften dient.
24. Nadelfilz nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das flächige
Fadensystem wenigstens teilweise antistatische Eigenschaften aufweist.
25. Nadelfilz nach Anspruch 23 oder 24, dadurch gekennzeichnet, daß das flächige
Fadensystem metallisierte Polyamidfasern und/oder metallische Fasern enthält.
26. Nadelfilz nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß als flächiges Fadensystem ein Gewirke ohne zusätzliche
Musterfäden verwendet wird.
27. Verfahren zur Herstellung von Nadelfilzen mit Musterung gemäß einem oder
mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß ein
wenigstens teilweise farbiges und/oder gemustertes flächiges Fadensystem auf
oder unter wenigstens ein watteähnliches Vlies von Einzelfasern oder zwischen
wenigstens zwei Vliese gelegt wird und daß das oder die Vliese und das
Fadensystem in einem oder mehreren Arbeitsgängen gleichzeitig oder
nacheinander miteinander vernadelt werden.
28. Verfahren nach Anspruch 27, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens ein Vlies
zuvor wenigstens leicht vorvernadelt wurde.
29. Verfahren nach Anspruch 27 oder 28, dadurch gekennzeichnet, daß das
wenigstens teilweise farbige und/oder gemusterte flächige Fadensystem ein Vlies
mit eingewirktem Grundgewirke und Musterfäden ist.
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