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BIOAKTIVE FUSIONSPROTEINE
UND IHRE VERWENDUNG IN DER TUMORTHERAPIE
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Die
vorliegende Patentanmeldung betrifft bioaktive Fusionsproteine und
ihren Nutzen in der Tumortherapie.
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Die
Erzeugung therapeutischer Proteine, wie z. B. derjenigen, die dimer
sind, ist oft schwierig, ineffizient und teuer. Die Erzeugung eines
Dimers kann eine getrennte Expression der beiden Komponenten mit
anschließender
Verbindung dieser Komponenten zu einem funktionellen Dimer erfordern.
Alternative Verfahren zur Erzeugung funktioneller dimerer Proteine
wären nützlich.
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Eur.
J. Immunol. (1995) 25: 137–146
beschreibt die Expression der zwei Untereinheiten von Interleukin-12-Genen
(p35 und p40) aus einem Plasmid, wobei p35 und p40 durch eine interne
ribosomale Eintrittsstelle so gebunden werden, daß p35 und
p40 nach der Expression nicht durch Aminosäuren verbunden sind.
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J.
Bio. Chem., Bd. 268, 31, 23455–23459,
1933, offenbart die Konstruktion einer cDNA, die eine Na-Pumpe mit "Einzel-Untereinheit" codiert, in der
die α- und β-Untereinheiten
der Pumpe durch einen Linker von 17 Aminosäuren verbunden wurden.
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Hierin
werden Fusionsproteine, die mindestens zwei Polypeptidmonomere (Aminosäureketten)
aufweisen, die durch einen Polypeptid-Linker verbunden und bioaktiv
sind, sowie ihre Herstellung offenbart. In einigen Teilen der Offenbarung
weisen die bioaktiven Fusionsproteine zwei oder mehrere Polypeptide
auf, die als Untereinheiten oder Monomere in einem entsprechenden
bioaktiven nativen dimeren Protein auftreten und durch heterologe
Aminosäurereste
(Aminosäurereste,
die nicht zwischen zwei Untereinheiten in dem nativen Protein anwesend
sind) verbunden sind. Das Cytokin IL-12, wie es in der Natur auftritt,
ist ein Heterodimer, das aus einer 40 kDa-Untereinheit (p40) aufgebaut
ist, die durch eine Disulfidbindung an eine 35 kDa-Untereinheit (p35)
gebunden ist. Gillessen, S. et al., Eur. J. Immunology, 25: 200–206 (1995);
Ozmen et al., J. Exp. Med., 180: 907–915 (1995); Heinsel et al.,
Inf. & Immun.,
62(10): 4244–4249
(1994). Zum Beispiel ist das Fusionsprotein ein bioaktives Interleukin-12-(IL-12-)Fusionsprotein,
das zwei als p35 und p40 bezeichnete Untereinheiten aufweist, die
durch einen Polypeptid-Linker
miteinander verbunden sind. Gleichfalls offenbart wird ein Fusionsprotein,
das die Untereinheiten anderer dimerer, durch einen Polypeptid-Linker
verbundener hämatopoetischer
bzw. blutbildender Wachstumsfaktoren oder die Untereinheiten anderer
dimerer Cytokin-Proteine aufweist, die durch einen Polypeptid-Linker
verbunden sind. Gleichfalls offenbart wird ein bioaktives Fusionsprotein,
das zwei Untereinheiten aufweist, die bioaktive Monomere (z. B.
Interleukin-2, GMCSF) in ihrer nativen Form sind und über einen
Polypeptid-Linker verbunden sind, um ein Fusionsprotein zu erzeugen,
das seiner Natur nach insofern chimär oder hybrid ist, als es mindestens
zwei Komponenten oder Untereinheiten aufweist, die nicht zusammen
in einem nativen Protein auftreten (z. B. einem Interleukin-2/GMCSF-Fusionsprotein).
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Außerdem werden
Verfahren zur Herstellung derartiger Fusionsproteine, Konstrukte,
die bei ihrer Herstellung nützlich
sind, und Wirtszellen offenbart, welche die Konstrukte enthalten,
aus denen die codierten Fusionsproteine exprimiert werden. Die Fusionsproteine
werden in einem geeigneten Expressionssystem exprimiert, wie z.
B. durch einen Retrovirusvektor, der DNA enthält und exprimiert, welche die
Untereinheiten oder Monomere codiert, und den Polypeptid-Linker
des gewünschten
Fusionsproteins in einer geeigneten Wirtszelle, wie z. B. in Säugetierzellen.
Ferner werden Zellen offenbart, die transduziert worden sind, um
erfindungsgemäße IL-12-Fusionsproteine
abzusondern bzw. zu sekretieren, und insbesondere Tumorzellen, die
transduziert worden sind, um IL-12-Fusionsprotein zu sekretieren.
Außerdem
wird die Verwendung der transduzierten Tumorzellen besonders bei
der Behandlung von Tumoren offenbart.
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Unsere
Fusionsproteine sind für
die gleichen Zwecke (z. B. therapeutische oder diagnostische Zwecke)
wie das entsprechende native Protein anwendbar. Zum Beispiel können IL-12-Fusionsproteine
eingesetzt werden, um die lytische Aktivität von NK/Lymphokin-aktivierten
Killerzellen zu erhöhen,
wirken als Wachstumsfaktor für
aktivierte humane T- und NK-Zellen und stimulieren die Produktion
von IFN-γ durch
ruhende periphere mononukleäre
Blutzellen (PBMC). IL-12 ist auch bei der Behandlung verschiedener
Karzinome einsetzbar. Zum Beispiel ist IL-12 für die Verstärkung der Antitumorimmunität verwendbar,
und wie hierin beschrieben, können
Tumorzellen, die entweder natives IL-12 oder ein IL-12-Fusionsprotein gemäß der vorliegenden
Erfindung sekretieren, zur Behandlung etablierter Tumoren verwendet
werden, beispielsweise um die weitere Entwicklung eines Tumors zu
verhindern, die Rückbildung
etablierter Tumoren zu bewirken, die Überlebenszeit zu verlängern, oder
eine Kombination davon. Die Fusionsproteine haben gegenüber den
entsprechenden nativen Proteinen insofern gewisse Vorteile, als
sie durch die hierin beschriebenen Verfahren effizient und reproduzierbar
hergestellt werden können.
Ferner können
unsere Fusionsproteine auch im Sinne modifizierter oder verstärkter Aktivität, günstigerer
Bioverfügbarkeit
und verbesserter pharmakokinetischer Eigenschaften Vorteile gegenüber den
entsprechenden nativen Proteinen aufweisen.
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Nach
einem ersten Aspekt bietet die Erfindung DNA, die aufweist: eine
DNA, die eine IL-12 p35-Untereinheit
codiert, vorzugsweise von menschlichem (humanem) oder Maus-(murinem)Ursprung,
eine DNA, die einen Polypeptid-Linker codiert, und eine DNA die
eine IL-12 p40-Untereinheit codiert, vorzugsweise von humanem oder
murinem Ursprung, wobei die den Polypeptid-Linker codierende DNA
zwischen der die IL-12 p35-Untereinheit codierenden DNA und der
die IL-12 p40-Untereinheit codierenden DNA positioniert ist, und wobei
die Expression der DNA zur Erzeugung eines bioaktiven IL-12-Fusionsproteins
führt,
das die IL-12 p35-Untereinheit und die IL-12 p40-Untereinheit aufweist,
die durch den codierten Polpeptid-Linker miteinander verbunden sind.
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Nach
einem zweiten Aspekt der Erfindung stellen wir ein bioaktives IL-12-Protein
bereit, das eine IL-12 p35-Untereinheit, vorzugsweise von humanem
oder murinem Ursprung, und eine IL-12 p40-Untereinheit aufweist, vorzugsweise
von humanem oder murinem Ursprung, die durch einen Polpeptid-Linker miteinander
verbunden sind, der vorzugsweise 7 bis 16 Aminosäurereste aufweist.
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Nach
einem dritten Aspekt der vorliegenden Erfindung wird ein Verfahren
zur Herstellung eines bioaktiven IL-12-Proteins bereitgestellt,
das die folgenden Schritte aufweist:
- a) Bereitstellen
eines Expressionsvektors mit einer DNA, die eine IL-12 p35-Untereinheit
codiert, vorzugsweise von humanem oder murinem Ursprung, einer DNA,
die einen Polpeptid-Linker codiert, vorzugsweise mit 7 bis 16 Aminosäureresten,
und einer DNA, die eine IL-12 p40-Untereinheit codiert, vorzugsweise
von humanem oder murinem Ursprung, wobei die den Polpeptid-Linker
codierende DNA zwischen der die IL-12 p35-Untereinheit codierenden
DNA und der die IL-12 p40-Untereinheit codierenden DNA positioniert
ist;
- b) Einbringen des Expressionsvektors in eine geeignete Wirtszelle;
und
- c) Halten der aus Schritt (b) entstehenden Wirtszelle unter
Bedingungen, die sich für
eine Expression der in dem Expressionsvektor vorhandenen DNA eignen,
wodurch ein bioaktives IL-12-Protein erzeugt wird, in dem die zwei
Untereinheiten durch den Polpeptid-Linker verbunden sind.
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Hierin
werden IL-12 sekretierende Tumorzellen, die vorzugsweise unter CMS-5-Tumorzellen
und B16-Tumorzellen ausgewählt
sind, zur Verwendung bei der Therapie zur Behandlung einer Person
mit einer Erkrankung offenbart, die durch einen etablierten Tumor
charakterisiert ist, vorzugsweise durch Verkleinerung des Tumors,
stärker
bevorzugt durch Verkleinerung um mindestens 50%, Verlängern der Überlebenszeit
der Person im Vergleich zu einer unbehandelten Person, oder beides.
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Außerdem werden
Tumorzellen offenbart, die ein bioaktives IL-12-Protein sekretieren,
das eine IL-12 p35-Untereinheit und eine IL-12 p40-Untereinheit
aufweist, die durch einen Polypeptid-Linker verbunden sind, zur
Verwendung bei der Therapie zur Behandlung einer Person mit einer
Erkrankung, die durch einen etablierten Tumor charakterisiert ist,
oder um die Etablierung eines Tumors in einer Person durch Verabreichung
an die Person nach der Initiierung des Tumors und vor der Etablierung
des Tumors zu verhindern.
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Ferner
wird die Herstellung eines Medikaments zur Behandlung eines etablierten
Tumors, eines Fibrosarkoms, eines Melanoms oder eines Hypernephroms
aus IL-12 sekretierenden Tumorzellen, vorzugsweise CMS-5-Zellen,
B16-Zellen oder Hypernephromzellen offenbart.
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In
den beigefügten
Zeichnungen zeigen:
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1 die
Strukturen von retroviralen Konstrukten auf SFG-Basis für die Interleukin-12-Produktion (SD =
Spleiß-Donor,
IRES = interne ribosomale Eintrittsstelle; SA = Spleiß-Akzeptor;
LTR = lange terminale Wiederholung);
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2 die
Nucleinsäuresequenzen,
welche die Linkersequenzen in erfindungsgemäßen Interleukin-12-Fusionsproteinen
codieren, und flankierende IL-12 p35- und IL-12 p40-Sequenzen (SEQ
ID Nr.: 1 bis 4 und 35), sowie die codierten Aminosäuresequenzen
(SEQ ID Nr.: 5 bis 7 und 36);
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die 3A–3U die
vollständige
Restriktionskarte und die Nucleinsäuresequenz (SEQ ID Nr.: 8 und
9) von pUC19-SFG;
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die 4A–4C die
Nucleinsäuresequenz
(SEQ ID Nr.: 10 und 11), welche die murine IL-12-Untereinheit codiert, und die Aminosäuresequenz
der murinen IL-12 p35-Untereinheit (SEQ ID Nr.: 12);
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die 5A–5D die
Nucleinsäuresequenz
(SEQ ID Nr.: 13 und 14), welche die murine IL-12 p40-Untereinheit
codiert, und die Aminosäuresequenz
(SEQ ID Nr.: 15) der murinen IL-12 p40-Untereinheit;
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6 eine
Standardkurve, die unter Verwendung von rekombinantem muriner IL-12
erzeugt wurde;
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die 7A–7D graphische
Darstellungen der Wirkung der Immuntherapie von CMS-5-tumortragenden Mäusen mit
Wildtyp-, GM-CSF- und IL-12-sekretierenden CMS-5-Zellen.
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Die
Behandlung wurde entweder am Tag 7 (7A und
/B) oder am Tag 14 (7C und 7D) nach
dem Tumorangriff begonnen. Endpunkte sind entweder Überleben
(7A und 7C) oder
tumorfreies Überleben
(7B und 7D). Tumoren
wurden entweder nicht behandelt (a) oder mit GM-CSF sekretierenden
CMS-5-Zellen (b), IL-12 sekretierenden Zellen (c) oder Wildtyp-CMS-5-Zellen
(d) behandelt.
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8 ist
eine graphische Darstellung der Inzidenz von Regression etablierter
CMS-5-Tumoren nach Art der Immuntherapie. Tumoren wurden wie folgt
behandelt: Spalte 1 erhielt keine Immuntherapie; Spalte 2 wurde
mit Wildtyp-Tumorzellen behandelt; Spalte 3 wurde mit GM-CSF sekretierenden
Tumorzellen behandelt; und Spalte 4 wurde mit IL-12 sekretierenden
Tumorzellen behandelt.
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9 ist
eine graphische Darstellung der Tumor-Regression bei Mäusen, die
mit systemischem IL-12 behandelt wurden. Leeres und ausgefülltes Quadrat,
Dreieck, Kreis und Rhombus repräsentieren
5 individuelle Mäuse,
die mit systemischem IL-12 mit 0,1 μg/Tag behandelt wurden, das
4 Wochen lang an 5 Tagen pro Woche verabreicht wurde.
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Die 10A–10B zeigen graphische Darstellungen der höheren Überlebensrate,
die aus der Immuntherapie mit IL-12 sekretierenden CMS-5-Zellen
im Vergleich zu Verabreichung von systemischem IL-12 oder keiner
Behandlung (nil) resultierte. 10a stellt
Ergebnisse mit Verwendung eines Tumorimpfmaterials von 2 × 105 Zellen dar. 10B stellt
Ergebnisse mit Verwendung eines Tumorimpfmaterials von 4 × 105 Zellen dar.
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Die 11A–11B zeigen graphische Darstellungen des Wirksamkeitsvergleichs
(Anteil überlebender
Mäuse)
von CMS-5-Zellen, die unterschiedliche Formen von IL-12 sekretieren,
als Immuntherapie für etablierte
CMS-5-Tumoren. 11A zeigt Ergebnisse mit Verwendung
von Tumoren, die durch 2 × 105 CMS-5-Zellen initiiert wurden, mit einer
am Tag 14 beginnenden Behandlung (20 Mäuse pro Gruppe, gepoolt von
zwei Experimenten). 11B zeigt Ergebnisse mit Verwendung
von Tumoren, die durch 4 × 105 CMS-5-Zellen initiiert wurden, mit einer
am Tag 14 beginnenden Behandlung (1 Gruppe von 10 Mäusen). Die Tumoren
wurden entweder nicht behandelt (a) oder mit Wildtyp-CMS-5-Zellen
(b), GM-CSF sekretierenden CMS-5-Zellen (c), natives IL-12 sekretierenden
Zellen (d) oder IL-12-Fusionsprotein
sekretierenden CMS-5-Zellen (e) behandelt.
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Die 12A–12C sind graphische Darstellungen der Ergebnisse
einer Immuntherapie von B16-(Melanom-)Tumoren mit Cytokin sekretierenden
Tumorzellen. Für
das vorbestehende Tumormodell wurden Tumoren mit 4 × 105 B16-Zellen initiiert, und die Therapie
begann am Tag 7 (12A) oder am Tag 14 (12B). Für
das Angriffsmodell (12C) wurden 5 × 105 bestrahlte Zellen als Impfstoff 14 Tage
vor dem Tumorangriff mit 1 × 106 B16-Zellen verabreicht. Tumoren wurden
entweder nicht behandelt (a) oder mit Wildtyp-B16-Zellen (b), GM-CSF
sekretierenden B16-Zellen (c), natives IL-12 sekretierenden B16-Zellen
(d) oder IL-12-Fusionsprotein sekretierenden B16-Zellen (e) behandelt.
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Die 13A–13B sind graphische Darstellungen der Auswirkungen
einer IL-12-Abgabe durch unterschiedliche Zelltypen auf die Immuntherapie
bei Mäusen
mit vorbestehenden Hypernephrom(RENCA-)Tumoren. 13A zeigt Ergebnisse bei Behandlung von RENCA-Tumoren
entweder mit bestrahlten Wildtyp-CMS-5-Tumorzellen (C-wt) oder mit
CMS-5-Tumorzellen, die transduziert wurden, um entweder natives
IL-12 (C-nIL-12) oder das IL-12-Fusionsprotein (C-scIL-12) zu sekretieren. 13B zeigt Ergebnisse bei Behandlung von RENCA-Tumoren
entweder mit einer Kombination von Wildtyp-CMS-5- und -RENCA-Zellen (C-wt + R-wt),
einer Kombination von IL-12-Fusionsprotein sekretierenden RENCA-Zellen
und Wildtyp-CMS-5-Zellen (C-wt + R-IL-12) oder einer Kombination
von IL-12-Fusionsprotein
sekretierenden CMS-5-Zellen und Wildtyp-RENCA-Zellen (C-IL-12 +
R-wt).
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Die 14A–14B sind eine graphische Darstellung der Auswirkungen
auf die Immuntherapie von vorbestehenden CMS-5-Tumoren mit IL-12-Fusionsprotein
sekretierenden RENCA-Tumorzellen. 14A zeigt
die Ergebnisse bei Behandlung von CMS-5-Tumoren entweder mit Wildtyp-RENCA-Zellen
oder mit RENCA-Zellen, die zur Sekretion des IL-12-Fusionsproteins
transduziert wurden. 14B zeigt die Ergebnisse bei Behandlung
von CMS-5-Tumoren entweder mit einer Kombination von Wildtyp-RENCA- und Wildtyp-CMS-5-Zellen
(C-wt + R-wt), einer Kombination von IL-12-Fusionsprotein sekretierenden
RENCA-Zellen und Wildtyp-CMS-5-Zellen (C-wt + R-IL-12) oder einer
Kombination von IL-12-Fusionsprotein
sekretierenden CMS-5-Zellen und Wildtyp-RENCA-Zellen (C-IL-12 +
R-wt).
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Hierin
beschrieben werden bioaktive Fusionsproteine, die mindestens zwei
Untereinheiten aufweisen, die durch einen intervenierenden Aminosäure-Linker
gekoppelt oder verbunden sind, ein Verfahren zur Herstellung der
bioaktiven Fusionsproteine, für
die Herstellung der Fusionsproteine verwendbare Konstrukte, die in
Wirtszellen exprimiert werden können
und Wirtszellen, welche die Konstrukte enthalten.
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In
einer Offenbarung weisen die bioaktiven Fusionsproteine auf: 1)
mindestens zwei Polypeptid-Untereinheiten
oder Monomere, die Polypeptid-Untereinheiten entsprechen, die in
einem nativen dimeren Protein anwesend sind, das eine spezifizierte
Bioaktivität
aufweist, und 2) mindestens einen Polypeptid-Linker, der die Untereinheiten so miteinander
verbindet, daß das
entstehende Fusionsprotein bioaktiv ist. Wenn das entstehende Fusionsprotein
dimer ist (zwei Untereinheiten oder Monomere enthält), können die
zwei Komponenten Untereinheiten, die in dem gleichen nativen dimeren
Protein auftreten (z. B. zwei IL-12-Untereinheiten);
Untereinheiten, die in zwei verschiedenen nativen dimeren Proteinen
auftreten (z. B. eine Untereinheit von IL-12 und eine Untereinheit
von IL-3), oder Monomere sein, die individuell bioaktiv sind (z.
B. IL-12, GMCSF). Multimere Fusionsproteine, die drei oder mehr
Untereinheiten aufweisen, die durch Polypeptid-Linker miteinander
verbunden sind, können
beispielsweise drei oder mehr von den Untereinheiten, die im gleichen
nativen dimeren Protein auftreten (z. B. drei oder mehr IL-12-Untereinheiten),
drei oder mehr Untereinheiten, die in verschiedenen nativen dimeren
Proteinen auftreten (z. B. zwei IL-12-Untereinheiten und eine IL-3-Untereinheit),
drei oder mehr bioaktive Monomere (z. B. drei IL-12-Monomere, zwei
IL-2-Monomere und ein GMCSF-Monomer) oder eine Kombination von Untereinheiten
von nativen dimeren Proteinen und bioaktiven Monomeren (z. B. zwei IL-12-Untereinheiten
und ein GMCSFG-Monomer) aufweisen. In jedem Fall ist ein Polypeptid-Linker
zwischen zwei Untereinheiten vorhanden (die Reihenfolge ist zum
Beispiel Untereinheit-Linker-Untereinheit-Linker-Untereinheit). Die Begriffe "Untereinheit" und "Monomer", wie sie hier gebraucht
werden, werden austauschbar benutzt, um auf die Komponenten eines
dimeren oder multimeren Proteins und die einzelne Komponente eines
monomeren Proteins Bezug zu nehmen. Die Reihenfolge von Untereinheiten
in dem erfindungsgemäßen Fusionsprotein
kann p35-Linker-p40 oder p40-Linker-p35 sein. Im einen wie im anderen
Fall ist der Polypeptid-Linker zwischen den zwei Untereinheiten
positioniert. Ein bioaktives Fusionsprotein gemäß der vorliegenden Erfindung,
das Untereinheiten enthält,
die in dem gleichen nativen dimeren Protein auftreten, "imitiert" oder ist ähnlich dem,
was hierin als entsprechendes natives dimeres Protein im Sinne seiner
Bioaktivität
bezeichnet wird, unterscheidet sich aber insofern von dem entsprechenden
nativen dinieren Protein, als das Fusionsprotein zwischen jedem
Paar von Polypeptid-Untereinheiten
Linker-Aminosäurereste
enthält,
die nicht in dem entsprechenden nativen Protein auftreten (heterologe
Aminosäurereste).
Ein entsprechendes natives Protein ist ein Protein, das die in dem Fusionsprotein
anwesenden Untereinheiten enthält
und Bioaktivität
aufweist, die auch von dem Fusionsprotein aufgewiesen wird.
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In
dem bioaktiven IL-12-Fusionsprotein gemäß der vorliegenden Erfindung
sind die zwei mit p35 und p40 bezeichneten Untereinheiten eines
nativen Säugetier-IL-12-Proteins
(z. B. Human-, Maus-, Ratten, Hunde-, Katzen-, Affen-, Schimpansen-
oder Schweine-IL-12-Proteins) über
einen Polypeptid-Linker miteinander verbunden. Hier ist das entsprechende
native Protein das native Säugetier-IL-12-Protein.
Entsprechend ist im Fall eines anderen bioaktiven IL-12-Fusionsproteins,
wie z. B. IL-3, das entsprechende native Protein IL-3. Die Aminosäurereste
der Untereinheiten des bioaktiven Fusionsproteins können die
gleichen sein wie die der Untereinheiten des entsprechenden nativen
Proteins oder können
unterschiedlich sein, vorausgesetzt, daß das resultierende Fusionsprotein
die gewünschte
Bioaktivität
aufweist. Zum Beispiel kann (können)
die Untereinheit(en) eine andere Aminosäuresequenz als die der entsprechenden
Untereinheit eines nativen Proteins aufweisen (d. h. die Sequenz
der nativen Untereinheit kann sich darin unterscheiden, daß eine oder
mehrere Aminosäurereste
deletiert oder durch einen natürlich
auftretenden oder nicht natürlich
auftretenden Aminosäurerest
ausgetauscht worden sind, zusätzliche
Aminosäurereste
eingebaut worden sind oder ein Aminosäurerest modifiziert worden
ist). Die gewünschte
Bioaktivität
ist Aktivität
wie die des entsprechenden nativen Proteins (z. B. ruft sie eine
physiologische Antwort hervor, die auch aus der Aktivität des entsprechenden
nativen Proteins resultiert). Die Bioaktivität eines Fusionsproteins (z.
B. die Dauer seiner Wirkung, das Ausmaß der resultierenden Antwort)
kann stärker
oder schwächer
als die des entsprechenden nativen Proteins sein.
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Der
in dem Fusionsprotein vorhandene Polypeptid-Linker kann von irgendeiner
Länge und
Zusammensetzung sein, die geeignet sind, zwei Untereinheiten so
miteinander zu verbinden, daß das
entstehende Fusionsprotein die gewünschte biologische Aktivität aufweist
und seine Integrität
als Dimer oder Multimer bewahrt. Die geeignete Länge und Zusammensetzung eines
Linkers können
für das
zu erzeugende konkrete Fusionsprotein empirisch ermittelt werden.
Im allgemeinen besteht der Polypeptid-Linker aus mindestens 7 Aminosäureresten,
kann allerdings auch kürzer
sein (z. B. 2 bis 6 Aminosäurereste).
Typischerweise betragt die Länge
des Linkers weniger als 30 Aminosäurereste, wie z. B. 7 bis 25
Aminosäurereste
oder 7 bis 20 Aminosäurereste.
In einer Ausführungsform
weist der Polypeptid-Linker
7 bis 16 Aminosäurereste
auf, und in spezifischen Ausführungsformen
7, 11, 15 oder 16 Aminosäurereste.
Spezifische Linker, die bei der Erzeugung von bioaktiven IL-12-Fusionsproteinen
verwendet werden, sind in 2 dargestellt
und werden in Beispiel 4 beschrieben. In konkreten Ausführungsformen
werden die Polypeptid-Linker durch die Sequenzen (Gly4Ser)3, (Gly4Ser)3Ser; (Gly4Ser)2Ser und Gly6Ser
veranschaulicht, und diese Linker können verwendet werden, um Untereinheiten
von erfindungsgemäßen IL-12-Fusionsproteinen
zu verbinden. Alternativ können
andere Polypeptid-Linker verwendet werden, um zwei IL-12-Untereinheiten
zu verbinden und ein bioaktives IL-12-Fusionsprotein zu erzeugen.
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Die
DNA, die das bioaktive Fusionsprotein codiert, kann cDNA oder genomische
DNA sein und kann von verschiedenen Tieren stammen, insbesondere
von Säuretieren.
Zum Beispiel kann die DNA Human-, Maus-, Ratten-, Hunde-, Katzen-,
Affen-, Schimpansen-, Schweine- oder Frettchen-DNA sein. Die DNA
kann eine vollständige
oder ganze Untereinheit (z. B. eine komplette IL-12 p35-Untereinheit
und eine komplette IL-12 p40-Untereinheit) oder ein Fragment oder
einen Abschnitt einer oder mehrerer Untereinheiten codieren, vorausgesetzt,
daß das
codierte Fusionsprotein, wenn es exprimiert wird, die gewünschte biologische
Aktivität aufweist.
Die Nucleinsäuresequenzen
von DNA, die murine IL-12 p35- und
-p40-Untereinheiten codieren, sind in den 4 bzw. 5 dargestellt. Die Nucleinsäuresequenzen
von DNA, die humane IL-12 p35- und -p40-Untereinheiten codieren,
sind veröffentlicht
worden (Gubler et al., in Proceedings of the National Academy of
Sciences, USA, 88: 4134 (1991); 4A–4C und 5A–5D).
Die gesamte oder ein Abschnitt der IL-12-DNA kann verwendet werden,
um das betreffende IL-12-Fusionsprotein
herzustellen, vorausgesetzt, daß das
codierte Fusionsprotein bioaktiv ist (IL-12-Aktivität aufweist).
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Jedes
Expressionssystem, das sich zum Exprimieren eines Proteins eignet,
wie z. B. ein Säugetier-, Bakterien-,
Hefe- oder Insekten-Expressionssystem, kann verwendet werden, um
die erfindungsgemäßen Fusionsproteine
zu exprimieren. Zum Beispiel ist, wie hierin beschrieben, ein viraler
(z. B. ein retroviraler) Vektor verwendet worden, der DNA (z. B.
cDNA) exprimiert, die das gewünschte
Fusionsprotein in einer Säugetier-Wirtszelle
codiert. Wie gleichfalls hierin beschrieben, sind Retroviren, die
cDNA enthalten, welche die p35- und p40-Untereinheiten von IL-12
codiert, und ein intervenierender Polypeptid-Linker (ein IL-12-Fusionsprotein)
konstruiert und in Verpackungszellen transfiziert worden (z. B.
in BOSC23-Verpackungszellen).
Empfängerzellen
(z. B. die CMS-5-Fibrosarkom-Zellinie) wurden mit virushaltigen überstehenden
Kulturflüssigkeiten
infiziert und kultiviert; ein durch infizierte Zellen konditioniertes
Medium wurde unter Verwendung eines Splenozytenproliferations-Bioassays
mit Interleukin-2 und Concanavalin-A als Primer auf IL-12-Aktivität getestet.
Zur Produktion von infektiösen
Retroviren, welche die das Fusionsprotein codierende DNA enthalten,
können
andere Verpackungs- oder produzierende Zellinien als BOSC23-Zellen
verwendet werden. Außerdem
können zur
Produktion des Fusionsproteins andere Empfängerzellen als eine Fibrosarkom-Zellinie
verwendet werden, wie z. B. B16-Melanom- oder Hypernephrom-Zellinien.
IL-12-Bioaktivität
war in Zellen demonstrierbar, die mit den Retroviren infiziert wurden,
wie in Beispiel 4 beschrieben.
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Für die Expression
eines IL-12-Fusionsproteins sind spezifische Retroviren konstruiert
worden (Beispiel 1 und 1), und es ist gezeigt worden,
daß Zellen,
die mit den Retroviren infiziert wurden, bioaktive IL-12-Fusionsproteine
produzieren (siehe Beispiel 4). Die verwendeten Retroviren enthielten
alle das SFG-retrovirale Grundgerüst, dessen Sequenz in 3 dargestellt ist. Die mit pSFG.IL-12.p35
bzw. pSFG.IL-12.p40 bezeichneten Vektoren enthalten die cDNA für die IL-12
p35-Untereinheit bzw. die cDNA für
die IL-12 p40-Untereinheit. Der mit pSFG.IL-12.p35-IRES-p40 bezeichnete
Vektor enthält
cDNA, welche die IL-12 p35-Untereinheit codiert, und cDNA, welche
die IL-12 p40-Untereinheit codiert, getrennt durch eine IRES-Sequenz.
Der mit pSFG.IL-12.p40-IRES-p35 bezeichnete Vektor enthält die gleichen
Komponenten wie das Plasmid pSFG.IL-12.p35-IRES-p40, aber die Diniere
sind in der umgekehrten Reihenfolge angeordnet, wie angedeutet. Die
mit pSFG.IL-12.p35-linker-p40 bzw. pSFG.IL-12.p40-linker-p35 bezeichneten
Vektoren enthalten cDNA, die jede IL-12-Untereinheit codieren, die
durch die Linker (Gly4Ser)3Ser
bzw. (Gly4Ser)2Ser
gekoppelt wird. Die mit pSFG.IL-12.p35-linker-Δp40 bzw. pSFG.IL-12.p40-linker-Δp35 bezeichneten
Vektoren enthalten cDNA, in denen Sequenzen, die eine mutmaßliche 22-Aminosäuren-Leader-Sequenz
codieren, aus der zweiten cDNA deletiert wurden. Der mit pSFG.hIL-12.p40-linker-Δp35 bezeichnete
Vektor ist eine humane Form des IL-12-Fusionsproteins und ist analog
zu der murinen Form pSFG.hIL-12.p40-linker-Δp35, außer daß wegen einer beim Klonen aufgetretenen Deletion
(siehe 2, Konstrukt E) der Linker kürzer ist. Wie in Beispiel 4 beschrieben,
wurde IL-12-Bioaktivität in einem
konditionierten Medium von Zellen aufgewiesen, die mit den Retroviren
infiziert waren.
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Prokaryotische
und eukaryotische Wirtszellen, die durch die beschriebenen Vektoren
transfiziert werden, werden gleichfalls offenbart. Zellen, die mit
den erfindungsgemäßen Vektoren
transfiziert werden können, schließen z. B.
ein, sind aber nicht beschränkt
auf Bakterienzellen, wie z. B. E. coli, Insektenzellen (Baculovirus),
Hefe- oder Säugetierzellen,
wie z. B. Ovarialzellen des chinesischen Hamsters (CHO). Besonders
nützlich
sind Tumorzellen, die transduziert werden, um die erfindungsgemäßen IL-12-Fusionsproteine zu
sekretieren.
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Daher
können
hierin beschriebene Expressionsvektoren verwendet werden, um Wirtszellen,
entweder eukaryotische (Hefe-, Vogel-, Insekten- oder Säugetierzellen)
oder prokaryotische (Bakterienzellen), unter Anwendung von Standardverfahren,
die bei der Erzeugung anderer, bekannter Proteine eingesetzt werden,
zu transformieren, zu transfizieren oder zu transduzieren. Ähnliche
Verfahren oder Modifikationen davon können angewandt werden, um durch
mikrobielle Mittel oder Gewebekulturtechnologie erfindungsgemäße rekombinante
Proteine herzustellen. Zum Beispiel können von Fibroblasten abgeleitete
3T3-Zellen mit den erfindungsgemäßen Vektoren
transduziert werden, um erfindungsgemäße IL-12-Fusionsproteine zu
exprimieren und zu sekretieren. Tumorzellen und 3T3-Zellen sind
im Zusammenhang mit der vorliegenden Erfindung nützlich, da Zellen, die transduziert
werden, um IL-12 oder IL-12-Fusionsproteine gemäß der vorliegenden Erfindung
zu sekretieren, eine nützliche
Quelle des Proteins oder Fusionsproteins (z. B. zur Reinigung) sind.
Tumorzellen, die transduziert werden, um IL-12 oder IL-12-Fusionsproteine zu sekretieren,
sind gleichfalls von besonderem Nutzen als Cytostatika, wie hierin
beschrieben wird.
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Die
zu transduzierenden Tumorzellen können von der zu behandelnden
Person oder von einer anderen Person ausgewählt werden; ferner können die
zu transduzierenden Tumorzellen vom gleichen Typ wie die Tumorzellen
des zu behandelnden Tumors sein, oder die Tumorzellen können von
einem anderen Typ als dem des zu behandelnden Tumors sein. Zum Beispiel
kann ein CMS-5-Tumor mit CMS-5-Tumorzellen,
Hypernephrom-(RENCA-)Tumorzellen oder B16-Tumorzellen behandelt
werden, die IL-12 oder ein erfindungsgemäßes IL-12-Fusionsprotein sekretieren.
Alternativ kann der Tumor mit einer Kombination von IL-12 sekretierenden,
IL-12-Fusionsprotein sekretierenden und Wildtyp-Zellen vom gleichen
oder einem anderen Zelltyp behandelt werden. Zum Beispiel kann ein
RENCA-Tumor mit einer Kombination von Wildtyp-RENCA-Zellen und IL-12-Fusionsprotein
sekretierenden CMS-5-Zellen oder mit einer Kombination von natives
IL-12 sekretierenden CMS-5-Zellen und IL-12-Fusionsprotein sekretierenden
RENCA-Tumorzellen behandelt werden.
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Hierin
werden transduzierte Tumorzellen, die natives IL-12 oder erfindungsgemäße IL-12-Fusionsproteine exprimieren,
und ihre Anwendung bei der Behandlung von Tumoren offenbart. Das
heißt,
transduzierte Tumorzellen, die IL-12 oder IL-12-Fusionsproteine
exprimieren und sekretieren, sind als Therapeutika für die Behandlung
von Krebs oder zur Behandlung von etablierten Tumoren verwendbar
und bieten ein Mittel für
die Reversion von Tumoren (indem sie ihre Größe reduzieren oder ihre vollständige Rückbildung
bewirken) oder zur Verhinderung des weiteren Wachstums eines etablierten
Tumors. Wie hierin beschrieben, bewirken transduzierte Tumorzellen,
die IL-12 oder erfindungsgemäße IL-12- Fusionsproteine exprimieren,
die Rückbildung von
etablierten Tumoren, verhindern die Etablierung von Tumoren, verlängern die Überlebenszeit
oder kombinieren diese Wirkungen bei Tieren, denen sie in einer
therapeutisch geeigneten Dosis verabreicht werden.
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Zum
Beispiel können
die Tumorzellen, die IL-12 oder das erfindungsgemäße IL-12-Fusionsprotein
sekretieren, mit einem physiologisch akzeptierbaren Medium formuliert
werden, um eine pharmazeutische Zusammensetzung herzustellen. Das
spezielle physiologische Medium kann einschließen, ist aber nicht beschränkt auf
Wasser, gepufferte physiologische Kochsalzlösung, Polyole (z. B. Glycerin,
Propylenglycol, flüssiges
Polyethylenglycol) und Dextroselösungen.
Die optimale Konzentration des einen oder der mehreren Wirkstoffe
in dem gewählten
Medium kann nach Verfahren, die Pharmakochemikern bekannt sind,
empirisch ermittelt werden und wird von der gewünschten endgültigen pharmazeutischen
Formulierung abhängen.
Verfahren zum Einbringen der IL-12 sekretierenden oder IL-12-Fusionsprotein
sekretierenden Tumorzellen schließen ein, sind aber nicht beschränkt auf
intradermale, intramuskuläre,
intraperitoneale, intravenöse,
subkutane, orale oder intranasale Verfahren. Die Tumorzellen, die
natives IL-12 oder
ein IL-12-Fusionsprotein sekretieren, können an der Stelle eines m
behandelnden Tumors oder in der Nähe der Stelle oder an irgendeiner
anderen Stelle des Körpers
verabreicht werden, vorausgesetzt, daß das IL-12 oder IL-12-Fusionsprotein
die gewünschte
therapeutische Wirkung hervorruft (Rückbildung von etablierten Tumoren,
Verhinderung der Etablierung von Tumoren oder verlängerte Überlebenszeit).
Wie hierin beschrieben, ist die Nähe von Tumorstelle und Verabreichungsstelle
für die
Wirksamkeit der Behandlung nicht notwendig. Andere geeignete Verabreichungsverfahren
können
auch nachfüllbare
oder biologisch abbaubare Elemente und Polymerelemente mit verzögerter Freisetzung
einschließen.
Die hierin beschriebenen pharmazeutischen Zusammensetzungen können auch
als Teil einer Kombinationstheorie mit anderen Mitteln verabreicht
werden. Behandlungsregime werden von der Dosis, dem Abgabeweg, der
Verabreichungshäufigkeit
der Zusammensetzung, dem Typ, der Größe und dem Stadium des zu behandelnden
Tumors und vom Alter, der Gesundheit und anderen körperlichen
Eigenschaften der zu behandelnden Person abhängen.
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Zum
Beispiel wird eine therapeutisch wirksame Menge (Dosis) der transduzierten
Tumorzellen (wahlweise mit einem physiologisch geeigneten Medium
formuliert) einer Person mit einem Tumor verabreicht, der behandelt
werden soll (dessen Größe z. B.
vermindert oder dessen Größenzunahme
verhindert werden soll). Die transduzierten Tumorzellen können auch
in einer therapeutisch geeigneten Dosis einer Person verabreicht werden,
um die Ansiedlung eines Tumors zu verhindern. Zum Beispiel können die
transduzierten Tumorzellen einer Person verabreicht werden, die
eine Antikrebstherapie benötigt
(z. B. einer Person mit einem etablierten Tumor oder einer Person,
bei der die Ansiedlung eines Tumors zu verhindern ist). Alternativ
kann das erfindungsgemäße IL-12-Fusionsprotein
der Person direkt in einer therapeutisch wirksamen Dosis verabreicht
werden; das IL-12-Fusionsprotein kann wahlweise mit einem physiologisch
akzeptierbaren Medium kombiniert werden, wie oben beschrieben.
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Wie
hierin beschrieben, wurde die Wirksamkeit von IL-12 sekretierenden
Tumorzellen als Antitumor-Immuntherapie bei Mäusen mit Belastungen durch
etablierte Tumoren beurteilt. Es wurden die immunogenen CMS-5-(Fibrosarkom-)
und nichtimmunogene B16-(Melanom-)Tumorzellen verwendet; RENCA-Tumoren
wurden gleichfalls genutzt, wie hierin beschrieben.
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Wie
in den Beispielen 6–8
dargestellt, demonstriert die hierin beschriebene Arbeit, daß für die immuntherapeutische
Behandlung von 14 Tage alten etablierten tastbaren CMS-5-Tumoren
die Immuntherapie mit IL-12 sekretierenden und IL-12-Fusionsprotein
sekretierenden Tumorzellen die Überlebenszeit
verlängert,
indem sie die Rückbildung
von Tumoren einleitet. Ferner bewirkte die Immuntherapie mit IL-12
sekretierenden Tumorzellen eine Tumorrückbildung auch dann, wenn die
tastbare Tumorbelastung im Mittel mehr als 5% der Körpermasse
betrug. Obwohl IL-12 bei systemischer Verabreichung Antitumoraktivität gegen
CMS-5-Tumoren aufweist, ergab sich für Mäuse mit größeren Tumorbelastungen bei
Beginn der Therapie ein signifikanter Überlebensvorteil der Immuntherapie
mit IL-12 sekretierenden
Tumorzellen gegenüber
der systemischen IL-12-Therapie. Dies zeigt, daß in der Abgabe des IL-12 durch
transduzierte Tumorzellen statt lediglich als systemische Cytokin-Therapie
ein Vorteil liegt. Daten von Tumorzellen, die transduziert wurden,
um ein IL-12-Fusionsprotein (SFG. IL-12.p40.linker.Δp35) zu exprimieren,
zeigen, daß die
murinen und humanen Formen des Fusionsproteins eine spezifische
Aktivität
aufweisen, die in einem In-vitro-Bioassay mindestens gleich derjenigen
des nativen Moleküls
ist.
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Hierin
beschriebene Ergebnisse zeigen, daß eine Impfung mit IL-12 sekretierenden
B16-Zellen die Naturgeschichte des Wachstums von späteren etablierten
B16-Tumoren veränderte,
und sie scheinen außerdem in
der Lage zu sein, immunologische Mechanismen zu verstärken, die
das Tumorwachstum modulieren können.
IL-12 sekretierende B16-Zellen sind als Immuntherapie für etablierte
B16-Tumoren verwendbar, da sie die Überlebensdauer wirksam verlängern. Diese
Ergebnisse zeigen, daß es
auslösbare
angeborene Mechanismen gibt, welche die Naturgeschichte von etablierten
Tumoren bei der Maus verändern
können,
und daß IL-12
sekretierende Zellen bei ihrer Auslösung wirksamer sind als GM-CSF
sekretierende Zellen. Diese Ergebnisse, die in den nachstehenden
Beispielen ausführlicher
beschrieben werden, zeigen, daß IL-12
sekretierende Tumorzellen Wirksamkeit als Immuntherapie für etablierte
Tumoren aufweisen.
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Die
vorliegende Erfindung wird durch die folgenden Beispiele erläutert, welche
die Erfindung in keiner Weise einschränken sollen.
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BEISPIEL 1. KONSTRUKTION VON PLASMIDEN
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Die
allgemeine Struktur der in diesen Untersuchungen verwendeten Plasmide
ist schematisch in 1 dargestellt. Die bestätigten Sequenzen
der Linker in jedem der Fusionsproteine sind in 2 angegeben.
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QUELLE VON PLASMIDEN
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Die
Plasmide, die cDNA für
die murinen IL-12 p35- und -p40-Untereinheiten enthalten (pBS. IL-12.p35 und pBS. IL-12.p40),
wurden von Hoffmann-La Roche (Nutley, NJ) bereitgestellt. Die Numerierung
der Basenpaare in diesem Dokument entspricht den Karten der Inserts
dieser beiden Plasmide (4 und 5). Das Plasmid, welches das retrovirale
SFG-Grundgerüst
enthält,
wurde von Dr. Dan Ory (Whitehead Institute, Cambridge, MA) als pSFG-TPA
bereitgestellt, ein pUC-Plasmid, welches das retrovirale SFG-Grundgerüst zwischen
den HindIII- und EcoR1-Stellen mit einer Gewebe-Plasminogenaktivator-cDNA
zwischen den einmalig vorhandenen Nco1- und BamH1-Stellen in dem
SFG-Retrovirus enthält.
Eine Nucleotid-Sequenzkarte des retroviralen SFG-Grundgerüsts ist
in 3 dargestellt.
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PLASMID PSFG.IL-12.P35
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Die
IL-12p35-cDNA wurde in pBluescript bereitgestellt, wobei die das
Translationsinitiations-ATG
umgebenden Sequenzen gemäß den Regeln
von Kozak zu ACCATGG optimiert wurden. Das IL-12p35 cDNA-Fragment wurde als Nco1-EcoR1-Fragment
ausgeschnitten, wobei der EcoR1-Überstand
mit dem Klenow-Fragment von E. coli-DNA-Polymerase 1 gefüllt worden
war. Dieses Fragment wurde mit T4 DNA-Ligase in die Nco1-BamH1-Schnittstellen
von pSFG ligiert, wobei der BamH1-Überstand mit dem Klenow-Fragment von
E. coli-DNA-Polymerase 1 gefüllt
worden war. Das resultierende Plasmid wird als pSFG.IL-12.p35 bezeichnet.
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PLASMID PSFG.IL-12.P40
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Die
IL-12 p40-cDNA wurde in pBluescript bereitgestellt. Das Nco1-BamH1-Fragment,
das die IL-12p40-cDNA
enthielt, wurde ausgeschnitten und in die Nco1-BamH1-Stellen von
pSFG ligiert, um pSFG.IL-12.p40 herzustellen.
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ALLGEMEINE STRATEGIE FÜR DIE KONSTRUKTION VON VEKTOREN
AUF SFG-BASIS
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Die
allgemeine Strategie für
die Konstruktion der retroviralen Vektoren auf SFG-Basis für die Expression
von IL-12-Fusionsprotein ist wie folgt: Zwei Oligonucleotide, die
den Sense- und den Antisense-Strang eines (Gly4Ser)3-Linkerfragments und angrenzende IL-12 cDNA-Sequenzen
codieren, die (mit endständigen Sequenzen
für die
Erzeugung von kohäsiven
ligierbaren Überständen) zu
verbinden waren, wurden unter Verwendung eines "PCR-mate" 391 DNA-Synthetisierers (Applied Biosystems,
Foster City, CA) synthetisiert. Die Sequenz des (Gly4Ser)3-Linkers war die von Huston et al., (Proc.
Natl. Acad. Sci. USA), 85: 5879–5883
(1988)).
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Für die zwei
Fusionsproteine mit vollständigen
IL-12 cDNA wurden die Oligonucleotide so konstruiert, daß sie in
eine nur einmal vorhandene Restriktionsenzym-Bindungsstelle am 3'-Ende der ersten
cDNA geklont wurden, das 3'-Ende
der ersten cDNA wiederhergestellt und ermöglicht wurde, daß das Nco1-Nco1-Fragment, das
die vollständige
cDNA und die Linkersequenz umfaßt,
in die Nco1-Bindungsstelle
des SFG-Plasmids geklont wurde, das die andere cDNA enthält.
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Die
Klonierungsstrategie war für
die zwei Fusionsproteine ähnlich,
mit einer Deletion der 66 bp-Codierung
der ersten 22 Aminosäuren
der zweiten cDNA. Linker-Oligonucleotide wurden so gestaltet, daß sie in
nur einmal vorhandene Restriktionsenzym-Bindungsstellen geklont
wurden, die auf der 3'-Seite
von bp66 der translatierten Basen der zweiten cDNA in dem Fusionsprotein-Konstrukt
lagen. Dadurch konnte ein Fragment zum Klonieren ausgeschnitten
werden, welches das mit dem Linker verbundene 3'-Ende der ersten cDNA wiederherstellte
und den Linker enthielt, der mit dem Codon 23 der zweiten cDNA verbunden
war.
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Die
Sequenz des Linkers und angrenzender cDNA-Bereiche in Plasmiden
wurde unter Verwendung eines "Sequenase"-Kits (Amersham,
Cleveland, OH) ermittelt.
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PLASMID PSFG.IL-12.P35-LINKER-P40
-
Die
Oligonucleotide waren: Sense,
-
Diese
zwei Oligonucleotide wurden durch Hybridisierung gebunden (Annealing),
mit T4-Polynucleotidkinase
phosphoryliert und in die Sac1-Schnittstelle von pBS.IL-12.p35 ligiert,
das mit Kalbsdarmphosphatase dephosporyliert worden war. Das Nco1-Nco1-Fragment
des resultierenden Plasmids, das die IL-12p35-cDNA und den richtig
orientierten Linker enthielt, wurde ausgeschnitten und in die dephosporylierte
NcoI-Schnittstelle von pSFG.IL-12p40 ligiert, um pSFG.IL-12.p35-linker.p40
zu erzeugen (die richtige Orientierung dieses ligierten Fragments
wurde durch Sac1-Aufschluß nachgewiesen).
-
Dieses
Plasmid wurde unter Verwendung der folgenden zwei Primer sequenziert:
5'-CAGAGTGAAAATGAAGCT-3' (SEQ ID Nr: 18)
und 5'-GAAGCTCTGCATCCTGCT-3' (SEQ ID Nr: 19),
die bp 601-618 und 613-630 der IL-12p35-cDNA entsprechen. Die Sequenzierung
zeigte daß beim
Klonieren eine Deletion aufgetreten war, die zu einem Verlust von
15 bp aus den Linkersequenzen führte,
aber ein intaktes Leseraster bewahrte. Die Sequenz des Linkers in
diesem Plasmid ist in 2 angegeben.
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PLASMID PSFG.IL-12.P40.LINKER.P35
-
Die
Oligonucleotide waren: Sense,
-
Diese
zwei Oligonucleotide wurden durch Hybridisierung gebunden (Annealing)
und in die Sse83871- und BamH1-Schnittstellen von pBS.IL-12.p40
ligiert. Das Nco1-Nco1-Fragment des resultierenden Fragments, das
die IL-12p40-cDNA und den richtig orientierten Linker enthielt,
wurde ausgeschnitten und in die dephosporylierte Nco1-Schnittstelle
von pSFG.IL-12p35 ligiert, um pSFG.IL-12.p40.linker.p35 zu erzeugen (die richtige
Orientierung dieses ligierten Fragments wurde durch Xcm1-Aufschluß nachgewiesen).
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Dieses
Plasmid wurde unter Verwendung der folgenden zwei Primer sequenziert:
5'-CTATTACAATTCCTCATG-3' (SEQ ID Nr: 22)
und 5'-GAGGGCAAGGGTGGCCAA-3' (SEQ ID Nr: 23),
entsprechend den Basenpaaren 997-1014 der IL-12p40-cDNA und den
Basenpaaren 91-74 der IL-12p35-cDNA
(einem Antisense-Primer). Die Sequenzierung bestätigte, daß die Sequenz des Linkers und
angrenzende IL-12-cDNA-Sequenzen der Erwartung entsprachen.
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Eine
anschließende
Restriktionsenzymkartierung von pSFG.IL-12.p40.linker.35 nach Abschluß der Transfektions-
und Expressionsuntersuchungen zeigte, daß es wahrscheinlich ein Concatamer
von Nco1-Nco1-Fragmenten aus dem letzten Klonierungsschritt enthielt.
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PLASMID PSFG.IL-12.P35.LINKER.ΔP40
-
Die
Oligonucleotide waren: Sense,
-
Diese
zwei Oligonucleotide wurden durch Hybridisierung gebunden (Annealing),
mit T4-Polynucleotidkinase
phosphoryliert und in pBS.IL-12.p40 ligiert, aus dem das Fragment
5'-Xcm1-Xcm1 mit
30 Basenpaaren ausgeschnitten worden war. Das Sac1-Sac1-Fragment
aus dem resultierenden Plasmid wurde ausgeschnitten und in die Sac1-Schnittstelle
von pBS.IL-12.p35 ligiert, die mit Kalbsdarmphosphatase dephosporyliert
worden war (die richtige Orientierung des ligierten Fragments wurde
durch einen Nco1-EcoR1-Aufschluß nachgewiesen).
Das Nco1-EcoR1-Fragment des resultierenden Vektors wurde ausgeschnitten,
wobei der EcoR1-Überstand
mit dem Klenow-Fragment von E. coli DNA-Polymerase 1 gefüllt worden war, und in die
Nco1- und Klenow-gefüllten
BamH1-Scchnittstellen von pSFG ligiert, um pSFG.IL-12.p35.linker.Δp40 zu erzeugen.
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Dieses
Plasmid wurde unter Verwendung der folgenden Primer sequenziert:
5'-CAGAGTGAAAATGAAGCT-3' (SEQ ID Nr: 18)
und 5'-GAAGCTCTGCATCCTGCT-3' (SEQ ID Nr: 19),
die den Basenpaaren 601-618 und 613-630 der IL-12p35-cDNA entsprechen;
und 5'-GTCATCTTCTTCAGGCGT-3' (SEQ ID Nr: 34), ein
Antisense-Primer, der den Basenpaaren 217-200 der IL-12 p40 cDNA
entspricht. Die Sequenzierung bestätigte, daß die Sequenz des Linkers und
angrenzende IL-l2-cDNA-Sequenzen der Erwartung entsprachen.
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PLASMID PSFG.IL-12.P40.LINKER.ΔP35
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Die
Oligonucleotide waren: Sense,
-
Diese
zwei Oligonucleotide wurden durch Hybridisierung gebunden (Annealing),
mit T4-Polynucleotidkinase
phosphoryliert und in die Pf1M1-Schnittstelle in pBS.IL-12.p35 ligiert,
die mit Kalbsdarmphosphatase dephosporyliert worden war. Die Orientierung
dieses ligierten Fragments wurde durch einen Sse83871/EcoR1-Aufschluß bestätigt. Das
Sse83871-EcoR1-Fragment aus dem resultierenden Plasmid wurde ausgeschnitten,
wobei der EcoR1-Überstand
mit dem Klenow-Fragment von E. coli DNA-Polymerase 1 gefüllt worden war, und in die
Sse83871- und Klenow-gefüllten
BamH1-Schnittstellen von pSFG.IL-12.p40 ligiert, um pSFG.IL-12.p40.linker.Δp35 zu erzeugen.
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Dieses
Plasmid wurde unter Verwendung des Primers 5'-GCAAAGGCGGGAATGTCT-3' (SEQ ID Nr: 28)
sequenziert, der den Basenpaaren 960-977 der IL-12.p40-cDNA entspricht.
Die Sequenz des zweiten Linkercodons war schwer lesbar, aber seine
Sequenz wurde durch Sequenzierung des geklonten Linkers in dem Zwischenplasmid
unter Verwendung der Antisense-Primer 5'-AGGAATAATGTTTCAGTT-3' (SEQ ID Nr: 29) und
5'-CAGCAGTGCAGGAATAAT-3' (SEQ ID Nr: 30)
ermittelt, die den Basenpaaren 224-207 bzw. 233-216 der IL-12 p35-cDNA
entsprechen. Die Sequenzierung bestätigte, daß die Sequenz des Linkers und
angrenzende IL-12-cDNA-Sequenzen der Erwartung entsprachen.
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PLASMIDE PSFG.IL-12.P35. IRES.P40 UND
PSFG.IL-12.P40.IRES.P35
-
Das
interne ribosomale Eintrittsstellen-(IRES-)Fragment des Enzephalomyocarditis-Virus
(ECMV) wurde von Dr. Michael Sadelain (Whitehead Institute, Cambridge,
MA) zur Verfügung
gestellt und entsprach der früher
gegebenen Beschreibung (Ghattas et al., Mol. Cell. Biol., 11: 5848–5859 (1991)).
-
BEISPIEL 2. ZELLEN UND GEWEBEKULTUR
-
BOSC23-Verpackungszellen
(Pear et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA, 90: 8382–8396 (1993))
wurden von Dr. Dirk Lindemann (Whitehead Institute, Cambridge, MA)
bezogen. Sie wurden in Dulbeccos modifiziertes Eagles Medium (DMEM) überimpft,
das mit 10% Kälberserum,
50 Einheiten/ml Penicillin und 50 μg/ml Streptomycin ergänzt war.
-
CMS-5-Tumorzellen
(DeLeo et. al., J. Exp. Med. 146: 720–734 (1977)) wurden von Jason
Salter (Whitehead Institute, Cambridge, MA) bezogen. Sie wurden
in DMEM überimpft,
das mit 10% Kälberserum,
50 Einheiten/ml Penicillin und 50 μg/ml Streptomycin ergänzt war.
Das gleiche Medium wurde zum Sammeln von konditioniertem CMS-5-Medium
verwendet.
-
C57BL/6-Splenozyten
für IL-12-Assays
wurden gewonnen, indem eine Milz durch ein Sieb (Falcon 2350, Betton
Dickinson, Franldin Lakes, NJ) passiert wurde und die Zellen in
IL-12-Medium (wie ausführlich
in Schoenhaut et. al. (J. Immunol., 148: 3433–3440 (1992) beschrieben),
das mit 2% fötalem
Kälberserum
ergänzt
war, aufgefangen wurden.
-
BEISPIEL 3. ERZEUGUNG VON BOSC23-ABGELEITETEN
PRODUZENTENZELLEN UND SAMMELN VON KONDITIONIERTEM MEDIUM
-
BOSC23-Zellen
wurden mit 2 × 106 Zellen pro 6 cm-Gewebekulturschale ausgestrichen
und durch CaPO4-Transfektion mit den verschiedenen,
früher
beschriebenen Konstrukten transfiziert (Pear et al., Proc. Natl.
Acad. Sci. USA, 90: 8382–8396
(1993)). Vierundzwanzig Stunden nach der Transfektion wurde das
Medium durch 5 ml frisches Medium ausgetauscht. Virushaltige überstehende
Flüssigkeiten
wurden 24 h später gesammelt,
durch ein 0,45 μm-Filter
passiert, und Polybren wurde bis zu einer Endkonzentration von 8 μg/ml zugesetzt.
2,5 ml des virushaltigen Überstands
wurden verwendet, um CMS-5-Zellen unmittelbar 4 Stunden lang zu
infizieren (vorbereitend für
diese Infektion waren am Vortag CMS-5-Zellen mit 5 × 104 Zellen/6 cm-Gewebekulturschale ausgestrichen
worden), und die übrigen
2,5 ml wurden bei –70°C eingefroren.
Am folgenden Tag wurden die gefrorenen 2,5 ml virushaltiger Überstand
aufgetaut und für
eine zweite 4-Stunden-Infektion der CMS-5-Zellen benutzt. Zum Sammeln
von IL-12-haltigem konditioniertem Medium wurde das Medium am folgenden
Tag durch 5 ml frisches Medium ausgetauscht, das 24 Stunden später geerntet
wurde. Dieses konditionierte Medium wurde durch ein 0,2 μm-Filter
passiert und bei –70°C für einen
späteren
Assay auf IL-12-Bioaktivität
eingefroren. 5 ml des frischem Mediums wurden den CMS-5-Zellen zugesetzt,
und ein zweiter Ansatz von konditioniertem Medium wurde 24 Stunden
später
gesammelt, der gleichfalls gefiltert und für einen späteren Assay eingefroren wurde.
Die infizierten CMS-5-Zellen wurden dann lysiert, und genomische
DNA wurde zur späteren
Analyse präpariert.
-
BEISPIEL 4. BIOASSAY AUF MURINES INTERLEUKIN-12
-
Gehalte
an bioaktivem Interleukin-12 wurden unter Verwendung eines Splenozytenproliferationsassays
mit Interleukin-2 und Concanavalin-A als Primer bestimmt, wie in Schoenhaut
et al. (J. Immunol. 148: 3433–3440
(1992)) beschrieben. Das Concanavalin-A wurde kommerziell von Boehringer
(Mannheim, Deutschland) bezogen, und das rekombinante humane Interleukin-12
wurde kommerziell von Chiron Therapeutics (Emeryville, CA) bezogen.
Um Zellen für
die Messung des [3H]-Thymidineinbaus in
zelluläre
DNA zu ernten, wurden eine Skatron (Sterling, VA) Zellernteeinrichtung
und Filtermatten (#7031) benutzt. Zur Untersuchung auf inhibitorische
Aktivität
in konditionierten Medien wies das 50 μl-Probenvolumen 25 μl rekombinantes murines
IL-12 mit 1000 pg/ml und 25 μl
der Testprobe auf. Proben von konditionierten Medien wurden in mehreren
Verdünnungen
im Bereich von 1:1 bis 1:1000 doppelt analysiert. Für jeden
Bioassay wurde unter Verwendung von rekombinantem murinem IL-12
im Bereich von 20–10000
pg/l eine Standardkurve konstruiert. Das rekombinante murine IL-12
wurde von Hoffmann-La Roche (Nutley, NJ) bezogen. Um die Konzentration von
bioaktivem IL-12 in Testproben in pg/ml zu berechnen, wurde der
lineare Teil der Standardkurve mit der Kurvenanpassungsfunktion
der "KaleidaGraph
2.1.1"-Software
approximiert, und die resultierende Formel wurde für Berechnungen
verwendet. Konditionierte Medien wurden durch einen hIL-12 ELISA-Assay (handelsüblicher
Satz, R & D Systems)
auf hIL-12-Immunoreaktivität überprüft.
-
Die
folgenden Konstrukte (1) wurden bezüglich ihrer
Fähigkeit
zur Expression eines bioaktiven IL-12-Fusionsproteins beurteilt;
- A. pSFG.IL-12.p35.linker.p40
- B. pSFG.IL-12.p40.linker.p35
- C. pSFG.IL12-p35.linker.Δp40
- D. pSFG.IL12-p40.linker.Δp35;
und
- E. pSFG.hIL-12.p40.linker.Δp35.
-
Die
Sequenzen für
die Linker in jedem Konstrukt waren die folgenden, wie durch Sequenzieren
bestätigt
wurde (zur Orientierung werden einige benachbarte bestätigte IL-12-Sequenzen
angegeben):
-
Keine
IL-12-Bioaktivität
war in Medien nachweisbar, die durch mock-transfizierte CMS-5-Zellen
und durch mit dem SFG-Retrovirus allein oder durch ein verwandtes
Retrovirus (MFG) konditioniert wurden, welches das lac-z-Gen trug.
Durch diese Zellen konditionierte Medien enthielten jedoch eine signifikante
inhibitorische Aktivität
in Verdünnungen
von 1:2 bis 1:10 und hemmten so viel wie 95% der Bioaktivität von 500
pg/ml rmIL-12 (Tabelle 1 und andere, nicht dargestellte Daten).
Trotz dieses Hintergrunds von inhibitorischer Aktivität in den
konditionierten Medien erwies sich, daß die Produktion von bioaktivem
IL-12 noch nachweisbar war.
-
Konstrukte
für die
Expression einzelner Untereinheiten des IL-12-Proteins (pSFG.11-12.p35
und pSFG.IL-12.p40) ergaben von sich aus keine nachweisbare Bioaktivität. Cotransfektion
von BOSC23-Zellen
mit diesen Konstrukten führte
jedoch zur Sekretion von bioaktivem IL-12 durch infizierte CMS-5-Zellen. Entsprechend
produzierten CMS-5-Zellen, die mit dem SFG. IL-12.p35-Retrovirus
und 24 Stunden später
mit dem SFG. IL-12.p40-Retrovirus infiziert wurden, gleichfalls
bioaktives IL-12 (Tabelle 1).
-
Die
Dicistron-Konstrukte, die unter Verwendung der IRES-Sequenz zur
Expression beider IL-12-Untereinheiten
gestaltet wurden, ergaben ähnliche
Produktionswerte an bioaktivem IL-12 (trotz eines nicht nachweisbaren
viralen Infektionsgrades, bestimmt durch Southern-Hybridisierungsanalyse
(siehe unten)) (Tabelle 1). Die Fähigkeit der IRES-haltigen Retroviren,
die Produktion von bioaktivem IL-12 zu bewirken, ist durch Erzeugung
stabiler klonaler retrovirusproduzierender Zellinien unter Verwendung
dieser beiden Konstrukte bestätigt
worden.
-
Alle
IL-12-Fusionsproteinkonstrukte führten
zu signifikanter Produktion von bioaktivem IL-12 durch infizierte
CMS-5-Zellen. Von besonderer Bedeutung war das SFG.IL-12.p40.linker.Δp35-Konstrukt, für das IL-12-Bioaktivität in unverdünntem konditioniertem
Medium nachweisbar war (trotz des Hintergrunds erheblicher inhibitorischer
Aktivität),
und für
das eine Verdünnung
von 1:1000 von konditioniertem Medium eine Bioaktivität enthielt,
die 301 pg/ml rmIL-12 äquivalent
war (Tabelle 1). Alle Konstrukte führten ebenso zu titrierbarer IL-12-Bioaktivität trotz
signifikanter unspezifischer inhibitorischer Aktivität in dem
konditionierten Medium. Bioaktivität von hIL-12 wurde bei Hoffmann-La
Roche (Nutley, NJ, Labor von Dr. Gatley) bestätigt, und die spezifische Aktivität des hIL-12-Fusionsproteins wurde
als annähernd äquivalent
der spezifischen Aktivität
von rekombinantem nativem Human-IL-12 bestimmt. TABELLE 1
Konstrukt | Agonisten-Assay
(IL-12-Bioaktivität, pg/ml) | Antagonisten-Assay
(%
Inhibition von 500 pg/ml IL-12 im Assay) |
Verdünnung von
CM im Assay | Verdünnung von
CM im Assay |
1:1 | 1:100 | 1:1000 | 1:2 | 1:10 | 1:1000 |
Keine
DNA | < 50 | < 50 | < 50 | 56 | 62 | 8,6 |
SFG-frei | < 50 | < 50 | < 50 | 12 | 47 | –91 |
MFG-lac-z | < 50 | < 50 | < 50 | 66 | 56 | 64 |
SFG.IL-12p35 | < 50 | < 50 | < 50 | 65 | 76 | 45 |
SFG.IL-12p40 | < 50 | < 50 | < 50 | 94 | 84 | 38 |
2 × Infektiona | 199,7 | 234,2 | 137,2 | 1 | 1 | –84 |
2 × Transfektionb | 244,7 | 118,8 | < 50 | 12 | –3 | –2 |
A | 86,5 | < 50 | < 50 | 44 | 60 | 46 |
B | 253,8 | < 50 | < 50 | 41 | 12 | –14 |
C | 189,2 | 57,0 | < 50 | 43 | 42 | 47 |
D | 297,8 | 600,1 | 301,2 | –48 | –143 | –93 |
-
Diese
Daten stammen von einem von drei Assays.
- a.
Zielzellen, die nacheinander mit pSFG.IL-12.p35- und dann mit pSFG.IL-12.p40-Viren
infiziert wurden (die jeweils nur die entsprechende cDNA zwischen
den Nco1- und BamH1-Bindungsstellen enthielten)
- b. BOSC23-Zellen wurden mit einem Gemisch
von pSFG. IL-12p35- und pSFG.IL-I2.p40-Konstrukten transfiziert.
-
Diese
Daten lassen die Anwesenheit von IL-12-Agonistenaktivität in Medien
erkennen, die durch Zellen konditioniert wurden, die mit den retroviralen
Fusionsprotein-Konstrukten infiziert waren. Es wird angenommen,
daß dies
aus der Bioaktivität
von entsprechenden sekretierten Fusionsproteinen resultiert.
-
Die
Anwesenheit der Fusionsproteine wurde mit Western-Blotting nachgewiesen.
Serumfreies CM von Wildtyp-CMS-5-Zellen oder CMS-5-Zellen, die natives
IL-12 oder das IL-12-Fusionsprotein (SFG.IL-12.p35.IRES.p40 oder SFG.IL-12.p40.
linker.Δp35)
exprimieren, wurden gesammelt, gefiltert (0,2 μm) und bei –70°C gelagert. Diese CMs wurden
20- bis 30-fach konzentriert, und eine 20 μg-Gesamtproteinprobe wurde auf 10% Polyacrylamid-Gelen
mit oder ohne 10% β-Mercapotethanol
durchgeführt.
Der primäre
Antikörper
war ein polyklonaler Ziege-Anti-rmIL-12-Antikörper (Geschenk von D. Presky,
Hoffmann-La Roche, NJ). Das "Renaissance"-Detektionssystem
(NEN Dupont) wurde benutzt. Eine vorläufige Analyse ließ ein 4-fach größeres Signal
erkennen, das von CM resultierte, welches das einkettige IL-12-Fusionsprotein (SFG.IL-12.p40.linker.Δp35) enthielt,
und daher wurde eine 5 μg-Gesamtproteinprobe
von diesem CM geladen. Die Kontrollspuren waren CM von Wildtyp-Zellen
ohne oder mit Beimischung von rmIL-12.
-
BEISPIEL 5. SOUTHERN-HYBRIDISIERUNGSANALYSE
VON GENOMISCHER DNA VON INFIZIERTEN CMS-5-ZELLEN
-
Eine
Southern-Hybridisierungsanalyse von genomischer DNA aus den Populationen
von infizierten CMS-5-Zellen wurde durchgeführt, um die Anwesenheit eine
Hybridisierungsbande nachzuweisen, die mit der Infektion dieser
Zellen durch Retroviren der erwarteten Struktur vereinbar war, und
um die Effizienz der viralen Infektion zu ermitteln (durch genomweise
Bestimmung der Retrovirus-Kopienzahl).
-
Aus
diesen Nhe1-Verdauen von genomischer DNA wurde eine hybridisierende,
von Retroviren abgeleitete Bande von 985 bp plus der Größe des in
die Nco1-BamH1-Bindungsstellen von SFG geklonten Inserts vorausgesagt
(siehe 1). Die Größen der
verschiedenen geklonten Fragmente waren: IL-12.p35 cDNA, 0.6 kb;
IL-12.p40 cDNA, 1.0 kb; IRES, 0.7 kb; Linker, 0.05 kb; die in zwei
Konstrukten deletierte mutmaßliche Leitsequenz
war 0,066 bp.
-
Die
BOSC23-Zellen-Überstände führten zu
viralen Kopienzahlen zwischen 0,1 und 1,4 Kopien/Genom (meist 0,1–0,3 Kopien/Genom)
für alle
Konstrukte außer
den IRES-haltigen Konstrukten, wo keine hybridisierende Bande der
erwarteten Größe (3,2
kb) beobachtet wurde (Tabelle 2).
-
Von
besonderer Bedeutung sind die Vergleichsergebnisse für die IL-12-Fusionsprotein-Retroviruskonstrukte
in diesen Populationen infizierter Zellen. Obwohl das pSFG.IL-12.p35.linker.p40-Retrovirus in 1,4
Kopien/Genom anwesend war, entsprach dies einem relativ niedrigen
Produktionsniveau von bioaktivem IL-12 (Tabelle 2). Das SFG.IL-12.p40
linker.Δp35-Retrovirus
führte
jedoch zu einem relativ hohen IL-12-Bioaktivitätsniveau, obwohl es mit 0,2
Kopien/Genom anwesend war. TABELLE 2: RETROVIRUS-KOPIENZAHL IN CMS-5-ZELLEN,
DIE MIT SFG.IL-12-RETROVIREN INFIZIERT WAREN
SFG.IL-12-Konstrukt,
enthaltend: | Retrovirus-Kopienzahla |
nichts | 0 |
IL-12.p35 | 0,1 |
IL-12.p40 | 0,3 |
sequentielle
Infektion (p35/p40) | 0,3/0,3 |
Cotransfektion
(p35/p40) | 0,1/0,1 |
IL-12.p35-IRES.p40 | << 0,1b |
IL-12.p40-IRES.p35 | << 0,1b |
IL-12.p35.linker.p40 | 1,4b |
IL-12.p40.linker.p35 | 0,1b |
IL-12.p35.linker. Δp40 | 0,4b |
IL-12.p40.linker. Δp35 | 0,2b |
1
Kopie-Kontrolle | 1,0b |
0,1
Kopie-Kontrolle | 0,1b |
- a Bezüglich einer
Plasmid-Kopienzahl-Kontrolle von 13,5 pg pSFG.IL-12.p35.linker.p40,
berechnet äquimolar zu
1 Kopie/Genom für
10 μg genomische
DNA.
- b Mittelwert der Ergebnisse von einem
Southern-Blot, der zunächst
mit einer radioaktiv markierten p35- und dann mit einer radioaktiv markierten
p40-Sonde sondiert wurde. Die relative Intensität von Signalen wurde mit einem
Fuji BAS-II-Phosphoimager quantitativ bestimmt.
-
BEISPIEL 6. VERGLEICH DER IMMUNTHERAPIE
ETABLIERTER IMMUNOGENER CMS-5-TUMOREN
MIT GM-CSF SEKRETIERENDEN UND IL-12 SEKRETIERENDEN TUMORZELLEN CYTOKIN
SEKRETIERENDE TUMORZELLEN
-
Durch
CRE- oder CRIP-Verpackungszellinien erzeugte SFG-Retroviren wurden
für die
Transduktion von Tumorzellen verwendet. Die durch die in diesen
Untersuchungen verwendeten Tumorzellen in vitro sekretierte Cytokinmenge
betrug (in ng/ml/48h/106 bestrahlte Zellen
[alle in 10 ml gesammelt]): mit CRIP-verpacktem SFG.GM-CSF infizierte
Zellen, B16 > 250,
CMS-5 > 250; mit CRE-verpacktem SFG.p35.IRES.p40.IL-12 infizierte
Zellen, B16 1-3, CMS-5 60–400;
mit CRE-verpacktem SFG.IL-12.p40.linker. Δp35 infizierte Zellen, CMS-5
490–950;
mit CRIP-verpacktem SFG.IL-12.p35.IRES.p40
infizierte Zellen, B16 90; und mit CRIP-verpacktem SFG.IL-12.p40.linker. Δp35 infizierte
Zellen, B16 170 und RENCA 45. Die Tumorzellen wurden bestrahlt,
um die Bildung weiterer Tumoren nach Injektion in Mäuse zu verhindern,
und die Cytokinsekretion wurde für
die gleichen bestrahlten Zellen charakterisiert. GM-CSF-Konzentrationen
von konditionierten Medien (CM) wurden durch ELISA (Endogen, Cambridge)
und IL-12-Gehalte durch einen Bioassay auf der Basis der Proliferation
von Splenozyten mit Concanavalin-A- und Interleukin-2-Primern bestimmt
(Schoenhaut et al., J. Immunol. 148: 3433 (1992)).
-
In
einem Anfangsverfahren wurden Fibrosarkom-Tumoren mit 2 × 105 Tumorzellen initiiert, die am Rücken syngener
BALG/C-Mäuse
subkutan injiziert wurden, und die Immuntherapie (bestrahlte Wildtyp-, GM-CFS
sekretierende oder IL-12 sekretierende Tumorzellen) begann entweder
7 oder 14 Tage später.
In diesem Experiment wurden Mäuse
in mehrere Gruppen von 5 bis 10 Mäusen gegliedert, die 1, 2 oder
3 wöchentliche
Immuntherapiedosen mit entweder 1 × 106 oder
5 × 106 Zellen/Dosis erhielten. Die Primäranalyse
wurde jedoch nur nach dem Typ der als Immuntherapie verwendeten
Zellen und dem Tag des Behandlungsbeginns gegliedert, ungeachtet
anderer Terminierungsvariabler.
-
Mäuse, die
mit bestrahlten IL-12 sekretierenden Tumorzellen behandelt wurden,
wiesen für
Therapiepläne,
die entweder 7 oder 14 Tage nach dem Tumorangriff begannen, im Vergleich
zu unbehandelten Mäusen oder
zu Mäusen,
die mit Wildtyp- oder GM-CSF sekretierenden Tumorzellen behandelt
wurden, eine signifikant bessere tumorfreie Langzeitüberlebensrate
auf (7A und 7B, p < 0,05 für alle Vergleiche
der Immuntherapie mit IL-12 sekretierenden Tumorzellen). Wenn die
Immuntherapie 7 Tage nach der Tumortransplantation begonnen wurde,
war der Überlebensvorteil
von Mäusen,
die mit IL-12 sekretierenden Tumorzellen behandelt wurden, zum großen Teil
auf die Verhütung
der Entwicklung von Spättumoren
zurückzuführen (7C,
p < 0,05 für alle Vergleiche
nach dem Log-Rangtest).
Wenn die Immuntherapie 14 Tage nach der Tumortransplantation begann,
war der Überlebensvorteil
zum großen
Teil auf die Regression etablierter Tumoren zurückzuführen (7C, 7D und 8,
p < 0,005 im Vergleich
zu Mäusen,
die eine Immuntherapie mit Wildtyp- oder GM-CSF sekretierenden Tumorzellen
erhielten). Die tastbaren Tumoren, die in Mäusen regredierten, die eine
Immuntherapie mit IL-12 sekretierenden Tumorzellen erhielten, hatten
einen mittleren Durchmesser im Bereich von 1 bis 8,5 mm und wurden
20–43
Tage (Medianwert 30 Tage) nach der Tumortransplantation nicht tastbar.
Die Anzahl der Tiere pro Gruppe betrug jeweils: 7A und 7B,
137, 40, 40, 38: und 7C und 7D, 18,
39, 40, 40. Angegebene p-Werte gelten für die niedrigstwertige Differenz
zwischen Behandlung mit IL-12
sekretierenden Zellen und anderen Gruppen. Um die Gesamtwirkung
zu ermitteln, wurden Daten von Gruppen gepoolt, die ähnliche
Immuntherapiezellen nach verschiedenen Zeitplänen erhielten.
-
Untergruppen-Analysen
von Therapien, die am Tag 14 begannen, ließen darauf schließen, daß bessere Überlebensraten
nach Immuntherapie mit IL-12 sekretierenden Tumorzellen aus Therapieplänen mit mehr
als einer wöchentlichen
Immuntherapiedosis (p = 0,1) und Dosen von 5 × 106 statt
1 × 106 IL-12 sekretierenden Zellen (p < 0,02) resultierten.
Daher beinhalteten in allen nachfolgenden Experimenten mit Einsatz von
transduzierten Tumorzellen die Immuntherapieregime die höhere Zelldosis,
die 4 Wochen lang wöchentlich
verabreicht wurde.
-
STATISTISCHE ANALYSEN
-
Alle
Analysen wurden mit der Absicht durchgeführt, zum Zeitpunkt der zufälligen Verteilung
von Mäusen
in Gruppen zu behandeln. Deskriptive Statistiken wurden für die Hauptendpunkte
berechnet. Wo nicht anders angegeben, wurden Differenzen im Überlebensendpunkt
nach dem Wilcoxon-Rangsummentest beurteilt. Für Überlebensanalysen wurden gelegentliche
Todesfälle
nach Anästhesie
und Behandlung als zensierte Ereignisse behandelt. Der Chi-Quadrat-Test
wurde zur Messung der Assoziation kategorischer Variabler benutzt. Wo
p-Werte die Vergleiche zwischen mehreren Gruppen zusammenfassen,
ist nur der größte p-Wert
angegeben. Analysen wurden mit JMP-Sofware auf einem Power Macintosh
6100/60-Computer
durchgeführt.
-
BEISPIEL 7. UNTERSUCHUNG VON MECHANISMEN
DER IL-12-TUMORREGRESSION UND VERBESSERTER ÜBERLEBENSRATE
-
Um
zu ermitteln, ob die Immuntherapie mit IL-12 sekretierenden Tumorzellen
gegen größere Tumorbelastungen
wirksam war, wurden Tumoren mit 4 × 105 Tumorzellen
etabliert, die im Vergleich zu 2 × 105 Zellen zu
höherem
Tumorbefall (Tastbarkeitsraten am Tag 14 von 98/100 bzw. 83/100),
größerer mittlerer
Tumorgröße (Durchmesser
6,7 ± 3,0
bzw. 3,7 ± 2,4
am Tag 14) und kürzerer
mittlerer Überlebenszeit
ohne Behandlung (31 gegenüber
37 Tage) führten.
Nach Etablierung dieser größeren Tumoren überlebten
70% (7/10) der tumortragenden Mäuse
mit Immuntherapie durch IL-12 sekretierende Tumorzellen vom Tag
14 an mit vollständiger Tumorregression,
verglichen mit 0/10 Mäusen,
die mit Wildtyp-Tumorzellen behandelt wurden (p ≤ 0,001).
-
Die
systemische (intraperitoneale) Verabreichung von IL-12 an Mäuse mit
Tumoren, die durch 2 × 105 CMS-5-Zellen initiiert wurden, führte auch
zur Regression von etablierten Tumoren (9) und verbesserte die Überlebensrate
(4/5 nach 90 Tagen für
Mäuse,
die mit 0,1 μg/Tag
behandelt wurden, verglichen mit 0/5 für placebobehandelte Mäuse). Für Mäuse mit
Tumoren, die sich aus 2 × 105 CMS-5-Zellen
etablierten, war eine IL-12-Dosis von 0,1 μg/Tag (Überlebensrate 4/5) besser als
1 μg/Tag
(Überlebensrate
3/5), 0,01 μg/Tag
(Überlebensrate
1/5) und 0,001 μg/Tag
für Regime,
die entweder 7 oder 14 Tage nach der Tumortransplantation begannen.
-
Es
war daher möglich,
daß die
Regression von Tumoren in Mäusen,
die eine Immuntherapie mit IL-12 sekretierenden Zellen erhielten,
nicht von der lokalen Freisetzung von IL-12 am Ort der bestrahlten,
als Immuntherapie verabreichten Tumorzellen abhängig war, sondern vielmehr
von einer systemischen Wirkung von IL-12. Dies wurde durch Vergleich
unterschiedlicher Zeitpläne
beurteilt, die am Tag 14 begannen und Immuntherapie mit entweder
Wildtyp- oder IL-12 sekretierenden Zellen und systemische Therapie
mit entweder IL-12, Placebo oder nichts kombinierten. Bei Mäusen mit
Tumoren, die durch 2 × 105 CMS-5-Zellen initiiert wurden, gab es eine
Tendenz zu besseren mittleren und Gesamtüberlebensraten für Immuntherapie
mit IL-12 sekretierenden Zellen als für systemische IL-12-Therapie
(10A). Diese Tendenz war statistisch signifikant
für Mäuse mit
Tumoren, die durch 4 × 105 Zellen initiiert wurden (10B, p = 0,006 im Vergleich von Gruppen, die eine
systemische IL-12-Therapie (entweder allein oder in Kombination
mit Wildtyp-Zellen) erhielten, mit Mäusen, die eine Immuntherapie
mit IL-12 sekretierenden Zellen erhielten (entweder allein oder
zusammen mit systemischer Therapie mit Verdünnungsmittel)). Vergleiche
von kleineren, einheitlich behandelten Gruppen (n = 10/Gruppe, Tumoren
initiiert durch 4 × 105 Zellen) zeigten, daß eine Kombination der Verabreichung
von Wildtyp-Zellen mit systemischem IL-12 sich nicht von systemischer
IL-12-Therapie allein (p = 0,85) unterschied und anscheinend schlechter
war als die Impfung mit IL-12 sekretierenden Tumorzellen allein
(p = 0,04) oder zusammen mit systemischer Placebo-Therapie (p = 0,19).
-
BEISPIEL 8. ANTITUMORWIRKUNG VON IL-12-FUSIONSPROTEIN
-
In
dem bereits vorhandenen CMS-5-Tumormodell war die Immuntherapie
mit CMS-5-Tumorzellen,
die das IL-12-Fusionsprotein SFG.IL-12.p40.linker. Δp35 exprimieren,
ebenso wirksam wie die Therapie mit Tumorzellen, die natives IL-12
erzeugen (11A und 11B).
Für Mäuse mit
Tumoren, die entweder durch 2 × 105 oder durch 4 × 105 CMS-5-Zellen
initiiert wurden, war die Überlebensrate
größer als
90% für
Gruppen von Mäusen,
die mit CMS-5-Zellen behandelt wurden, welche die eine oder die
andere Form von IL-12 sekretieren, im Vergleich zu weniger als 40%
für Mäuse, die
keine Behandlung oder Behandlung mit Wildtyp- oder GM-CSF sekretierenden
Zellen erhielten (p ≤ 0,02).
-
BEISPIEL 9. VERGLEICH DER IMMUNTHERAPIE
VON ETABLIERTEN NICHTIMMUNOGENEN B16-TUMOREN MIT GM-CSF SEKRETIERENDEN
UND IL-12 SEKRETIERENDEN TUMORZELLEN
-
Um
die Wirksamkeit einer Immuntherapie mit IL-12 sekretierenden Tumorzellen
in einem anderen Tumormodell einzuschätzen, wurde das nichtimmunogene
B16-Melanom untersucht. B16-Tumorzellen wurden transduziert, um
natives IL-12 mit 90 ng/ml/48 h/106 bestrahlte
Zellen oder das einkettige IL-12 (SFG.IL-l2.p40.linker. Δp35) mit
170 ng/ml/48 h/106 bestrahlte Zellen herzustellen.
B16-Tumoren wurden mit 4 × 105 Zellen initiiert, und die Immuntherapie
von etablierten Tumoren begann entweder am Tag 7 (25% Tumortastbarkeit)
oder am Tag 14 (93% Tumortastbarkeit, mittlerer Tumordurchmesser
5,74 ± 3,23,
n = 56). Dieses Verfahren wurde nach 31 Tagen Nachsorge analysiert,
als nur 1/60 (2%) der mit Wildtyp-Zellen, GM-CSF sekretierenden Zellen
oder mit nichts als Immuntherapie behandelten Mäuse überlebten. Obwohl mit IL-12
sekretierenden Zellen behandelte Mäuse eine vergleichsweise schlechte
Gesamtüberlebenszeit
aufwiesen, war ihre mittlere Überlebenszeit
im Vergleich zu derjenigen der mit Wildtyp-Zellen behandelten Kontrollmäuse signifikant
länger
bei Beginn der Behandlung am Tag 7 ( 12A,
24 gegenüber
18 Tagen, p = 0,01) und am Tag 14 (12B,
28 gegenüber
18 Tagen, p = 0,0005). Entsprechend verlängerte sich die mittlere Überlebenszeit bei
einer Therapie mit IL-12-Fusionsprotein sekretierenden Tumorzellen
bei Beginn der Behandlung am Tag 7 (21 gegenüber 18 Tage, p = 0,08) und
am Tag 14 (24 gegenüber
18 Tage, p = 0,006). In 3/4 Szenarien waren IL-12 sekretierende
Tumorzellen GM-CSF
sekretierenden Zellen überlegen
(p-Werte von 0,01, 0,14, 0,003 bzw. 0,02).
-
In
Anbetracht der starken Wirkung von GM-CSF sekretierenden B16-Zellen
bei der Auslösung
von Antitumor-Immunität,
wenn sie als Impfstoff vor dem Tumorangriff eingesetzt wurden, aber
ihrer mangelnden Wirkung auf das Tumorwachstum bei Verabreichung
nach der Tumoretablierung, wurden die Wirkungen von IL-12 sekretierenden
und GM-CSF sekretierenden B16-Zellen als Impfstoffe in einem B16-Tumorangriffsmodell
verglichen. Die in einleitenden Untersuchungen verwendeten IL-12
sekretierenden B16-Zellen sekretierten natives IL-12 mit 1–3 ng/ml/48
h/106 bestrahlte Zellen. GM-CSF sekretierende
B16-Zellen lösten Antitumor-Immunität aus, wenn
sie als Impfstoffe vor der Tumortransplantation verwendet wurden
(12C, Überlebensrate 80%
nach 100 Tagen).
-
BEISPIEL 10. IMMUNTHERAPEUTISCHE WIRKUNG
VON IL-12-ABGABE DURCH TUMORZELLEN UNTERSCHIEDLICHEN URSPRUNGS VON
EINEM ZU BEHANDELNDEN TUMOR
-
Die
Wirkung der Abgabe von IL-12 durch Tumorzellen unterschiedlichen
Ursprungs von dem zu behandelnden Tumor auf die Überlebensrate wurde bei Hypernephrom-(RENCA-)Tumoren
eingeschätzt.
RENCA-Tumoren wurden mit 4 × 105 Zellen initiiert, und die Immuntherapie
von etablierten Tumoren begann am Tag 14. In einem Verfahren wurden
Gruppen von Mäusen
entweder mit bestrahlten Wildtyp-CMS-5-Zellen
oder mit CMS-5-Tumorzellen behandelt, die für die Sekretion entweder von
nativem IL-12 oder des Fusionsproteins SFG.IL-I2.p40.linker. Δp35 transduziert
wurden (13A). In einem anderen Verfahren
wurden zusätzliche Gruppen
von Mäusen
mit einer Kombination von bestrahlten CMS-5- und RENCA-Wildtyp-Zellen,
einer Kombination von bestrahlten Wildtyp-CMS-5-Zellen und IL-12
sekretierenden RENCA-Tumorzellen oder einer Kombination von bestrahlten
Wildtyp-RENCA-Tumorzellen
und IL-12 sekretierenden CMS-5-Tumorzellen behandelt (13B).
-
In
dem ersten Verfahren verlängerte
die Immuntherapie sowohl mit CMS-5-Tumorzellen, die natives IL-12
sekretierten, als auch mit dem IL-12-Fusionsprotein die mittlere Überlebenszeit
(p-Werte von p = 0,02 bzw. p = 0,06). In dem zweiten Verfahren wiesen
Mäuse,
die mit einer Kombination von bestrahlten RENCA-Tumorzellen und
IL-12 sekretierenden CMS-5-Tumorzellen behandelt wurden, eine Tendenz
zu erhöhter Überlebensrate
auf.
-
Außerdem wurden
CMS-5-Tumoren mit 4 × 105 Zellen initiiert, und die Immuntherapie
etablierter Tumoren begann am Tag 14. In einem Verfahren wurden
die etablierten CMS-5-Tumoren entweder mit bestrahlten Wildtyp-RENCA-Tumorzellen
oder mit RENCA-Tumorzellen behandelt, die für die Sekretion von nativem IL-12
oder des IL-12-Fusionsproteins SFG.IL-12.p40.linker. Δp35 transduziert
wurden (14A). In einem weiteren Verfahren
wurden zusätzliche
Mäusegruppen
mit einer Kombination von bestrahlten CMS-5- und RENCA-Wildtyp-Zellen,
einer Kombination von bestrahlten Wildtyp-CMS-5- und IL-12 sekretierenden
RENCA-Tumorzellen oder einer Kombination von bestrahlten Wildtyp-RENCA-Tumorzellen und IL-12
sekretierenden CMS-5-Tumorzellen behandelt (14B).
-
In
dem ersten Verfahren bewirkte die Immuntherapie
mit RENCA-Zellen, die das IL-12-Fusionsprotein sekretieren,
eine mäßige Verlängerung
der Überlebenszeit
der Mäuse
im Vergleich zu Mäusen,
die mit Wildtyp-RENCA-Zellen behandelt wurden; die Wirkung stand
im Einklang mit der niedrigeren IL-12-Dosis, die durch die transduzierten
RENCA-Zellen abgegeben wurde. In dem zweiten Verfahren zeigten sowohl
Mäuse, die
mit einer Kombination von IL-12 sekretierenden CMS-5-Zellen und
Wildtyp-RENCA-Zellen behandelt wurden, als auch Mäuse, die
mit einer Kombination von IL-12 sekretierenden CMS-5-Zellen und
Wildtyp-RENCA-Zellen behandelt wurden, eine signifikant verlängerte Überlebenszeit
(p-Werte von p = 0,004 und p = 0,04) im Vergleich zu Mäusen, die
mit Wildtyp-RENCA- und
Wildtyp-CMS-5-Zellen behandelt wurden.
-
ÄQUIVALENTE
-
Der
Fachmann wird viele Äquivalente
zu den konkreten Ausführungsformen
der hierin beschriebenen Erfindung erkennen oder mit nicht mehr
als Routineversuchen ermitteln können.
Derartige Äquivalente
sollen im Umfang der nachstehenden Patentansprüche enthalten sein. SEQUENZLISTE