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Technisches
Gebiet
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Die
vorliegende Erfindung betrifft Zusammensetzungen zum Stimulieren
von Immunantworten bei Säugetieren.
Genauer gesagt, betrifft die Erfindung Verfahren und Zusammensetzungen
zum Stimulieren von mukosaler Immunität.
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Hinterrund
der Erfindung
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Viele
infektiöse
Pathogene, z.B. HIV-1, dringen in ihre Säugetierwirte über ein
mukosales Gewebe ein, bevor eine systemische Infektion begründet wird
(Veazey et al., Science 280: 427-431, 1998). Dementsprechend sollten
Vakzine, die in der Lage sind, gegen HIV zu schützen, in der Lage sein, langfristige
mukosale Immunantworten zu induzieren. Etliche neueste Studien haben
gezeigt, daß derartige
Immunantworten eine direkte Stimulation mukosaler Gewebe erfordern,
und durch ein lebendes, abgeschwächtes
Virus (Cranage et al., Virology 229: 143-154, 1997), eine Untereinheit
der SIV-Hülle
(Lehrer et al., Nature Medicine 2: 767-775, 1996), HIV-rekombinante
Viren, einschließlich
dem rekombinanten MVA 89.6 env (Belyakov et al., unveröffentlicht)
oder HIV-Peptidkonstrukte (Belyakov et al., Proc. Nat. Acad. Sci.
95: 1709-1714, 1998 erreicht werden können (siehe auch Gallichan,
et al., J.Ext. Med. 184:1879-1890, 1996; Cranage, et al., Virology
229:143-154, 1997; und Rosenthal, et al., Semin. Immunol. 9: 303-314,
1997).
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Zahlreiche
Fragen bleiben allerdings im Hinblick darauf bestehen, welche Vakzin-Kandidaten
den wirksamsten Schutz gegen einen mukosaler „Angriff" oder eine mukosale „Herausforderung" („challenge") durch ein Virus
bieten und welche Mechanismen am Vermitteln einer protektiven Immunität beteiligt
sein können.
Während
etliche Studien eine Rolle von CTL beim Schutz gegen Infektionen,
wie etwa Influenza, die eine mukosale Komponente aufweisen (Taylor
und Askonas, Immunology 58: 417-420, 1986; Epstein et al., J. Immunol.
160: 322-327, 1998; Kulkarni et al., J. Virol. 69:1261-1264, 1995),
gezeigt haben, haben diese Berichte nicht festgestellt, ob sich
die CTL an einem lokalen Ort der Mukosa befinden müssen, um
zu schützen.
Während
umgekehrt andere Studien die Induktion von CTL in der Mukosa gezeigt
haben, haben sie nicht festsgestellt, daß diesen Zellen eine Rolle
beim Schutz zukommt (Gallichan and Rosenthal, J. Exp. Med. 184: 1879-1890,
1996; Bennink et al., Immunology 35: 503-509, 1978; Lohman et al.,
J. Immunol. 155: 5855-5860, 1995; und Klavinskis, et al., J. Immunol.
157: 2521-2527, 1996 J. Immunol. 155: 5855-5860, 1995). Noch weitere
Studien haben die Induktion einer protektiven Immunität in der
Mukosa durch Vakzine gezeigt, waren jedoch angesichts der Vielfalt
von Immunantworten nicht in der Lage, auszusortieren, welche Antworten
an dem Schutz beteiligt sind (Lehrer et al., Nature Medicine 2:
767-775, 1996; Putkonen et al., J. Virol. 71: 4981-4984, 1997; Miller
et al., J. Virol. 71: 1911-1921, 1997; Quesada-Rolander et al.,
AIDS Res Hwn Retroviruses 12: 993-999, 1996; Bender et al., J. Virol.
70: 6418-6424, 1996; Wang et al., Vaccine 15: 821-825, 1997).
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Obwohl
demnach die Rolle von CTL beim Schutz gegen mukosale Infektionen über Jahrzehnte
von Interesse gewesen ist, insbesondere im Fall des Influenzaviruses,
haben frühere
Untersuchungen darin versagt, grundlegende Mechanismen, die Immunantworten
mit dem Schutz verknüpfen,
zu identifizieren. Da eine mukosale Infektion durch ein Virus eine
lokale IgA-Anwort induziert, ist in dieser Hinsicht zu leicht angenommen
worden, daß diese
Antwort und nicht etwa eine begleitende CTL-Antwort für den Schutz
vor einer viralen Infektion über
den mukosalen Weg verantwortlich war. Allerdings ist die Rolle von
sekretorischem IgA beim Neutralisieren und Schützen gegen einen mukosalen
HIV-Angriff ebenfalls nicht klar.
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CTL
sind entscheidende Mediatoren einer Immunität gegen intrazelluläre Mikroorganismen,
wie etwa Viren ebenso wie bestimmte Bakterien und parasitäre Protozoa.
CTL erkennen spezifisch artigene "Nicht-Selbst"-Peptide, die an Haupthistokompatibilitätskomplex
(major histocompatibility complex, MHC)-Klasse I-Moleküle auf der
Oberfläche
von "Zielzellen" gebunden sind, und
töten dann
die Zielzellen, welche die artigenen Nicht-Selbst-Peptide exprimieren,
ab. Nicht-Selbst-Polypeptide, von denen sich die Nicht-Selbst-Peptide
ableiten sind, können
folgende sein; (a) Proteine, die durch intrazelluläre Mikroben
kodiert werden, (b) wirtskodierte Proteine, deren Expression durch
eine Mikrobe induziert wird, oder (c) mutierte wirtskodierte Proteine,
die beispielsweise von Tumorzellen exprimiert werden.
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Demnach
kann eine Erzeugung von CTL-Antworten in dem induktiven und effektorischen
mukosalen Immunsystem wichtig sein, um eine wirksame protektive
Immunität
gegenüber
intrazellulären
mikrobiellen Pathogenen, die eine Infektion über die mukosalen Barrieren
begründen,
zu begründen.
In einigen Fällen
versagt eine Verabreichung von Antigenen auf parenteralen Wegen
(z. B. subkutan, intramuskulär,
intravenös
oder intraperitoneal), eine mukosale Immunität zu induzieren, entweder oder
tut dies extrem unwirksam.
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Wie
oben angemerkt, haben frühere
Berichte von mukosalen Immunantworten, die durch einen mukosalen
Angriff mit Viren ausgelöst
wurden, offengelegt, daß letzterer
antivirale Antikörperantworten,
und in einigen Fällen
CTL-Antworten, in den intraepithelialen lymphoiden Populationen
induziert (Chen et al., J. Virol. 71: 3431-3436, 1997; Sydora, et
al., Cell Immunol. 167: 161-169, 1996). Allerdings ist nicht klar,
ob jede derartige Antwort für
einen Schutz gegen eine virale Infektion im allgemeinen oder eine
HIV-Infektion im besonderen von Bedeutung ist. Zusätzliche
Studien haben eine Rolle von CTL beim Schutz gegen Infektionen,
an denen die Mukosa beteiligt ist, wie etwa durch das Influenzavirus
oder das respiratory syncytial-Virus nahegelegt (Taylor et al.,
Immunology 58: 417-420, 1986; Epstein et al., J. Immunol. 160: 322-327,
1998; Kulkarni et al., J. Virol. 69: 1261-1264, 1995). Allerdings
haben diese Studien sich nicht mit der Frage beschäftigt, ob
CTL am mukosalen Ort der Infektion präsent sein müssen, oder ob ihre prinzipielle
Aktivität
systemisch auftritt. Der Bericht im Journal of Immunological Methods,
158(8), 1997, 3947-3958,
offenbart chimäre
Peptide, die zu systemischen Antworten führen.
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Demnach
besteht ein Bedarf im Stand der Technik, die Rollen und Mechanismen
von CTL beim Vermitteln einer Immunität besser zu definieren und
neue Werkzeuge zum Vermitteln eines Immunschutzes gegen HIV und
andere Pathogene zu entwickeln, insbesondere, indem ein Immunschutz
an mukosalen Orten, an denen derartige Pathogene anfänglich proliferieren,
verliehen wird.
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Kurzfassung
der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung betrifft Zusammensetzungen zum Induzieren
einer protektiven mukosalen CTL-Antwort in einem Versuchsobjekt
in Übereinstimmung
mit den Patentansprüchen.
Die Zusammensetzungen können
entweder als ein lösliches
Antigen selbst oder ein Polynukleotid, welches das lösliche Antigen
kodiert, an eine mukosale Oberfläche
verabreicht werden. Die löslichen
Antigene können
natürlich
vorkommende Vollänge-Polypeptide oder
Fragmente (d.h. Peptide), die sich davon ableiten, sein. Zu verabreichende
Peptide können
jede Länge,
die weniger als die der natürlich
vorkommenden Polypeptide beträgt,
aufweisen. Sie können
beispielsweise 5 bis 100 Aminosäurenreste
lang, vorzugsweise 20 bis 75 Aminosäurenreste lang, stärker bevorzugt
25 bis 60 Aminosäurenreste
lang und am stärksten
bevorzugt 30 bis 50 Aminosäurenreste
lang sein.
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Das
lösliche-
Antigen wird mit einem Adjuvanz an dem mukosalen Ort oder ohne ein
Adjuvanz verabreicht. Adjuvanzien können beispielsweise Choleratoxin
(CT), mutiertes CT (MCT), hitzelabiles E. coli-Enterotoxin (LT)
oder mutiertes LT (MLT) sein. Mit dem löslichen Antigen können IL-12
und/oder IFNγ entweder
in Gegenwart eines Adjuvanzes oder ohne ein Adjuvanz verabreicht
werden. Alternativ können
die beiden Cytokine (IL-12 und/oder IFNγ) systemisch und getrennt von
dem löslichen
Antigen, das über
die Mukosa verabreicht wird, verabreicht werden, wahlweise mit einem
Adjuvanz. Mukosale Verabreichungswege schließen IR, intranasale (IN), intragastrale
(IG), intravaginale (IVG) oder intratracheale (IT) Wege ein.
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Lösliche Antigene
können
sich von pathogenen Viren (z.B. HIV-1, Influenzavirus oder Hepatitis-A-Virus),
Bakterien (z.B. Listeria monocytogenes), Protozoa (z.B. Giardia
lamblia) abgeleitet sein. Alternativ kann das lösliche Antigen ein Tumor-assoziiertes
Antigen sein, z.B. das Prostata spezifische Antigen, das durch Prostatatumorzellen
produziert wird oder eine Tyrosinase, die durch Melanomzellen produziert
wird. Peptidantigene können
Cluster-Peptid-Vakzin-Konstukte
(cluster peptide vaccine constructs, CLUVAC) sein.
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Beispielsweise
kann ein HIV-1-CLUVAC eine oder mehrere der folgenden Sequenzen
einschließen:
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Vorzugsweise
schließt
das CLUVAC die Aminosäuresequenz
nach SEQ ID NO:2, SEQ ID NO:9 oder SEQ ID NO:12 ein. Antigene Peptide
können
länger
sein als es der Länge,
die durch die hier aufgeführten
SEQ ID NOs festgelegt wurde, entspricht, d.h. die Peptide können durch
Hinzufügen
einer Aminosäure
oder mehrerer (z.B. 5, 10, 15, 20) Aminosäuren an die Amino- und/oder
Carboxytermini des Peptids mit jeder vorgegebenen SEQ ID NO verlängert sein.
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Die
Offenbarung umfaßt
auch Verfahren zum Induzieren einer protektiven mukosalen CTL-Antwort in einem
Versuchsobjekt, bei dem das lösliche
Antigen IR verabreicht wird. Vorzugsweise beträgt das Ausmaß der CTL-Aktivität, die durch
eine IR Immunisierung induziert wird, mindestens 10% mehr als die,
die auf anderen Wegen einer mukosalen Verabreichung (z.B. IN) induziert
wird. Stärker
bevorzugt ist eine mukosale CTL-Aktivität, die durch eine IR Immunisierung
induziert wird, mindestens 2-fach, stärker bevorzugt mindestens 5-fach
und am stärksten
bevorzugt mindestens 10-fach größer als
die, die auf anderen Wegen einer mukosalen Immunisierung (z.B. IN
oder IG) induziert wird.
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Versuchsobjekte,
an denen die Erfindung angewendet wird, sind Säugetiere, z.B. Menschen, nicht-menschliche
Primaten, Katzen oder Mäuse.
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Mit
der Erfindung ebenfalls verfügbar
gemacht werden immunogene Zusammensetzungen zum Induzieren einer
protektiven mukosalen CTL-Antwort in einem Versuchsobjekt, die an
eine intrarektale Verabreichung angepaßt sind. Die Zusammensetzungen
schließen
ein gereinigtes lösliches
Antigen, das zur intrarektalen Abgabe an das Rektum, Kolon, sigmoidale
Kolon oder distale Kolon formuliert ist, ein. Sie können als
ein rektales Klistier, ein Schaum, Zäpfchen oder topisches Gel formuliert
sein und umfassen im allgemeinen eine Grundlage, einen Träger oder
einen absorptionsfördernden
Wirkstoff, der an eine intrarektale Verabreichung angepaßt ist.
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Unter
genaueren Aspekten können
die immunogenen Zusammensetzungen der Erfindung eine rektale Emulsion
oder Gel-Präparation
einschließen,
worin das lösliche
Antigen vorzugsweise mit einem homogenen Emulsions- oder Gelträger, z.B.
einem Polyoxyethylen-Gel, zusammengemischt ist. Alternativ kann
das lösliche
Antigen mit einem rektal kompatiblen Schaum zusammengemischt sein.
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Unter
anderen bevorzugten Aspekten sind die imunogenen Zusammensetzungen
der Erfindung in einem Zäpfchen
formuliert. Das Zäpfchen
umfaßt
eine Grundlage oder einen Träger,
die speziell an eine intrarektale Abgabe des Antigens angepaßt sind.
Bevorzugte Grundlagen können
ausgewählt
sein aus einem Polyethylenglycol, wie Witepsol H15, Witepsol W35,
Witepsol E85, Polyethylenglycoldicaprylat (Sefsol 228), Miglyol
810, Hydroxypropylcellulose-H (HPC) oder Carbopol-934P (CP). Stärker bevorzugt
umfaßt
das Zäpfchen mindestens
zwei Grundlagenmaterialien, um die Leistungsfähigkeit in bezug auf Struktur
und Verabreichung zu optimieren. Unter anderen Aspekten schließt das Zäpfchen einen
stabilisierenden Wirkstoff ein, um den intrarektalen Abbau des löslichen
Antigens zu minimieren.
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Um
die intrarektale Abgabe zu optimieren, schließen die immunogenen Zusammensetzungen
der Erfindung vorzugsweise auch einen absorptionsfördernden
Wirkstoff, beispielsweise ein oberflächenaktives Agens, eine gemischte
Mizelle, ein Enamin, einen Stickoxid-Donor, Natriumsalicylat, einen
Glycerinester der Acetoessigsäure,
Cyclodextrin oder ein beta-Cyclodextrin-Derivat
oder eine mittelkettige Fettsäure
ein.
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Unter
noch weiteren Aspekten der Erfindung werden immunogene Zusammensetzungen
verfügbar gemacht,
die ein Adjuvanz einschließen,
welches die CTL-Antwort verstärkt.
Geeignete Adjuvanzien sind entgiftete Bakterientoxine, beispielsweise
Choleratoxin (CT), mutiertes Choleratoxin (MCT), mutiertes hitzelabiles E.
coli-Enterotoxin und Pertussistoxin. Vorzugsweise ist das Adjuvanz
mit einem Mukosagewebe- oder T-Zell-bindenden Wirkstoff, wie etwa
Protein A, einem Antikörper,
der an ein Mukosagewebe- oder T-Zell-spezifisches Protein bindet,
oder einem Liganden oder Peptid, die an ein Mukosagewebe- oder 7-Zellspezifisches Protein
binden, konjugiert. Unter stärker
bevorzugten Aspekten ist das Adjuvanz ein rekombinantes Choleratoxin
(CT) mit einer B-Kette von CT, substituiert durch Protein A, konjugiert
mit einer CT-A-Kette, welches eine reduzierte Toxizität aufweist
und eine durch Protein A vermittelte Mukosagewebebindung verstärkt. Alternativ kann
das Adjuvanz mit einem Protein oder Peptid, das spezifisch an T-Zellen
bindet, beispielsweise durch Bindung von CD4 oder CD8, konjugiert
sein (z.B. die HIV-V3-Schleife oder ein T-Zell-bindendes Peptidfragment der
HIV-V3-Schleife).
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Wenn
nicht anders definiert, haben alle technischen und wissenschaftlichen
Begriffe, die hier verwendet werden, die gleiche Bedeutung, wie
sie gewöhnlich
durch einen Durchschnittsfachmann auf dem Fachgebiet, zu dem die
Erfindung gehört,
verstanden wird. Obwohl Verfahren und Materialien, die den hier
beschriebenen ähnlich
sind, beim Ausführen
oder Ausprobieren der vorliegenden Erfindung verwendet werden können, werden
geeignete Verfahren und Materialien unten beschrieben. Im Fall eines
Konflikts wird die vorliegende Anmeldung einschließlich der
Definitionen maßgeblich
sein. Weiterhin sind die hier beschriebenen Materialien, Verfahren
und Beispiele nur zur Veranschaulichung gedacht und beabsichtigen
nicht, zu beschränken.
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Weitere
Merkmale und Eigenschaften der Erfindung, z.B. eine Verhütung viraler
oder anderer Infektionserkrankungen werden aus der folgenden genauen
Beschreibung, aus den Zeichnungen und den Patentansprüchen offensichtlich
werden.
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Kurze Beschreibung
der Zeichnungen
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1 zeigt
eine Folge von Liniendiagrammen, welche die Ergebnisse eines CTL-Tests zeigen. Eine IR
Immunisierung mit HIV-1-Peptid induzierte eine langfristige mukosale
und systemische CTL-Aktivität.
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2 zeigt
eine Folge von Liniendiagrammen, welche die Ergebnisse eines CTL-Tests zeigen. CT verstärkt (was
jedoch nicht wesentlich war) zur Induktion von CTL durch IR Verabreichung
eines antigenen Peptids.
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3 zeigt
eine Folge von Liniendiagrammen, welche die Ergebnisse eines CTL-Tests zeigen. CTL, induziert
durch IR-Immunisierung mit einem HIV-1 gp160-Peptid, lysierte spezifisch
Zielzellen, die mit einem HIV-1-gp160-Gen transfiziert waren und
das entsprechende Protein exprimierten.
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4 zeigt
eine Folge von Liniendiagrammen, welche die Ergebnisse eines CTL-Tests zeigen, der zeigte,
daß eine
IR-Induktion der CTL von IL-12 abhängig war.
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5 zeigt
ein Balkendiagramm, welches zeigt, daß eine IR Immunisierung vor
einem IR Angriff durch ein HIV-1 gp160 exprimierendes rekombinantes
Vacciniavirus schützt.
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6A zeigt
ein Liniendiagramm, welches die Ergebnisse eines CTL-Tests unter
Verwendung von SP-Zellen, die aus Tieren sechs Monate nach IR Immunisierung
mit einem antigenen Peptid erhalten wurden, zeigt.
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6B zeigt
ein Liniendiagramm, welches die Ergebnisse eines CTL-Tests unter
Verwendung von SP-Zellen, die von Tieren sechs Monate nach intranasaler
(IN) Immunisierung mit einem antigenen Peptid erhalten wurden, zeigt.
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7A zeigt
ein Balkendiagramm, welches die Ergebnisse eines Tests unter Verwendung
von PP als Effektorzellen zeigt.
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7B zeigt
ein Balkendiagramm, welches die Ergebnisse eines CTL-Tests unter
Verwendung von SP-Zellen als Effektorzellen zeigt. PP- und SP-Zellen
wurden aus Tieren 35 Tage nach mukosaler (IR, IN, IG) oder systemischer
(subkutaner, SC) Immunisierung mit einem antigenen Peptid erhalten.
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8A zeigt
ein Balkendiagramm, welches die Ergebnisse eines CTL-Tests unter
Verwendung von Effektorzellen aus Wildtyp-BALB/c-Mäusen zeigt.
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8B zeigt
ein Balkendiagramm, welches die Ergebnisse eines CTL-Tests unter
Verwendung von Effektorzellen aus BALB/c-Mäusen, denen die Fähigkeit,
funktionelles IFNγ zu
produzieren, fehlt, zeigt Diese Experimente zeigen die Abhängigkeit
einer IR Induktion der CTL von IFNγ.
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9A zeigt
ein Liniendiagramm, welches die Ergebnisse eines CTL-Tests unter
Verwendung von PP als Effektorzellen zeigt.
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9B zeigt
ein Liniendiagramm, welches die Ergebnisse eines CTL-Tests unter
Verwendung von SP-Zellen als Effektorzellen zeigt. PP- und SP-Zellen
wurden aus BALB/c-Mäusen 35 Tage
nach IR Immunisierung mit entweder einem antigenen Peptid, CT und
IL-12 (Zusammensetzung A) oder einem antigenen Peptid und CT (ohne
IL-12; Zusammensetzung B) erhalten.
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10A und 10B zeigen,
daß eine
IR Immunisierung mit PCLUS3-18IIIB oder PCLUS3-18MN eine langfristige
Immunität
sowohl der Peyer-Plaques (Tafel A) als auch der Milz (Tafel B) induziert.
Allerdings ist das Ausmaß der
Induktion von CTL unterschiedlich. Das Abtöten von mit P18IIIB-I10- (geschlossene
Quadrate) oder P18MN-T10-Peptid gepulsten Zielen (geschlossene Kreise)
wird mit dem Abtöten
von ungepulsten Zielen (offene Quadrate oder Kreise) verglichen.
Sowohl in Tafel A als auch in Tafel B betrugen alle Werte für den SEM
von Dreifachbestimmungen < 5%
des Mittelwerts.
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11 zeigt,
daß ein
Schutz, induziert durch eine mukosale Immunisierung mit einem HIV-1-Peptid-Vakzin,
spezifisch ist. Am Tag 35 wurden die Mäuse intrarektal mit 2,5 × 107 Plaque-bildenden Einheiten (plaque forming
units, pfu) eines Vacciniaviruses, der gp160IIB (vPE16) exprimiert,
oder mit 2,5 × 107 pfu eines Vacciniaviruses, der β-Galactosidase
(vSC8) exprimiert, „herausgefordert" („to challenge"). Balken = SEM von 5
Mäusen
pro Gruppe. Der Unterschied ist signifikant bei p < 0,01, ermittelt
durch den Student-T-Test.
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12 zeigt,
daß ein
Schutz, induziert durch eine mukosale Immunisierung mit einem HIV-1-Peptid-Vakzin
langfristig ist. Am Tag 35 oder sechs Monate nach Beginn der Immunisierung
wurden die Mäuse
intrarektal mit 2,5 × 107 pfu des Vacciniaviruses, der gp 160IIIB
exprimiert, „herausgefordert". Balken = SEM von 5
Mäusen
pro Gruppe. Der Unterschied ist signifikant bei p < 0,01, ermittelt
durch den Student T-Test.
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13 zeigt,
daß ein
Schutz, induziert durch eine mukosale Immunisierung mit einem HIV-1-Peptid, von
den CD8-positiven T-Zellen abhängig
ist. BALB/c-Mäuse
wurden IP mit 0,5 mg monoklonalem anti-CD8-Antikörper (Klon 2.43, NIH Frederick,
MD) einen Tag vor und nach jeder Immunisierung behandelt und ebenfalls
zwei Tage vor und drei Tage nach dem Angriff durch vPE16. Die Mäuse wurden
intrarektal mit 2 × 107 pfu vPE16-Vacciniavirus, das gp 160IIIB exprimiert, „herausgefordert".
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14A und 14B zeigen,
daß eine
mukosale Immunisierung mit einem HIV-1-Peptid mukosale CTL-Antworten induziert
und eine protektive Immunität
gegen einen intrarektalen Angriff mit rekombinantem HIV-1-Vakzin
stimuliert. 14A stellt eine Induktion der
mukosalen und systemischen CTL-Antworten auf verschiedenen Immunisierungswegen
mit synthetischem HIV-Peptid-Vakzin dar. Ein Abtöten der Peptidgepulsten Ziele
(geschlossene Balken) wird mit dem Abtöten von ungepulsten Zielen
(offene Balken) bei einem Effektor-zu-Ziel-Verhältnis von 50:1 verglichen.
Tafel A stellt die Ergebnisse einer Immunisierung am Tag 35 (IR
oder SC, Balken 1, kein Immunogen; Balken 2, SC; Balken 3, IR) von
BALB/c-Mäusen
dar, die intrarektal mit 2,5 × 107 Plaque-bildenden Einheiten (pfu) eines
Vacciniaviruses, das gp 160IIIB exprimiert, herausgefordert wurden.
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15A und 15B zeigen
die Verstärkung
der mukosalen (Figur A) und systemischen (Figur B) CTL-Anworten
auf ein HIV-1-Peptid durch die mukosale (nicht systemische) Behandlung
mit rmIL-12. BALB/c-Mäuse
wurden auf dem IP Weg (rechte Tafeln) oder dem IR Weg (linke Tafeln)
mit 1 μg
rmIL-12 an jedem Tag der IR-Immunisierung
mit PCLUS3-18IIIB (50μg/Maus)
behandelt. Am Tag 35 wurden die HIV-spezifischen CTL der Peyer-Plaques (15A) und die Milz-CTL (15B)
untersucht.
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16 zeigt,
daß eine
mukosale Behandlung mit rmIL-12 in DOTAP gemeinsam mit einem HIV-Peptid-Vakzin
den Schutz gegen einen mukosalen Angriff durch ein Vacciniavirus,
das gp160IIIB (vPE16) exprimiert, verstärkt. Fünf Mäuse pro Gruppe wurden am Tag
0, 7, 14 und 21 ohne Immunogen (Balken 1), mit 50μg PCLUS3-18IIIB
allein (Balken 2) oder mit Peptid plus 1μg rmIL-12 in DOTAP (Balken 3)
IT immunisiert und am Tag 35 intrarektal mit 5 × 107 pfu
eines Vacciniaviruses, das gp160IIIB exprimiert, herausgefordert.
Die viralen pfu in den Ovarien wurden sechs Tage später bestimmt.
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17A und 17B zeigen,
daß IL-12
nicht direkt auf die Induktion von mukosalen CD8+-CTL in Abwesenheit
von IFNγ wirken
kann. IFNγ-/-Mäuse
(BALB/c-Hintergrund)
wurden mit dem rmIL-12 (1 μg/Maus) +
DOTAP zusammen mit dem Peptid IR immunisiert. Am Tag 35 wurden
die HIV-spezifischen CTL der Peyer-Plaques (17A)
und die Milz-CTL (17B) untersucht. Das Abtöten von
mit P18IIIB-I10 gepulsten Zielen durch Effektorzellen aus immunisierten
IFNγ-/--Mäusen
(geschlossene Quadrate) oder gewöhnlichen BALB/c-Mäusen (geschlossene
Kreise) wird mit den Abtöten
von ungepulsten Zielen (offene Quadrate oder Kreise) verglichen.
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Genaue Beschreibung
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A. Induktion von mukosalen
Immunität
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Die
vorliegende Erfindung beruht auf der Entdeckung, daß eine IR
Verabreichung eines Peptids, z.B. eines synthetischen multideterminanten
HIV-1-gp160-Hüll-Glycoprotein-Peptids an eine mukosale
Oberfläche eine
antigenspezifische protektive CTL-Antwort im mukosalen Immunsystem
sogar in Abwesenheit eines mukosalen Adjuvanzes induzieren kann.
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Die
beispielhaften synthetischen multideterminanten Peptide (CLUVAC)
sind zusammengesetzt aus Subregionen, welche Epitope enthalten,
die einige der oder alle folgenden Antworten hervorrufen: (a) eine T-Helferzell-Antwort,
(b) eine CTL-Antwort und (c) einen hohen Titer von neutralisierenden
Antikörpern
in einer Vielzahl von Wirten einer vorgegebenen Spezies, die einen
breiten Bereich von MHC-Haplotypen exprimiert. Eine IR-Immunisierung mit
dem HIV-1-CLUVAC-PCLUS318IIIB (SEQ ID NO:2) und dem mukosalen Adjuvanz CT
induzierte peptidspezifische CTL sowohl an den induktiven (PP) als
auch den effektorischen (LP) Orten des mukosalen Immunsystems, ebenso
wie in systemischen lymphoiden Geweben, d.h. der Milz. Im Gegensatz dazu
erzeugte eine systemische Immunisierung mit einem Peptid-Vakzin
HIV-1-Peptid-spezifische CTL nur in der Milz.
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Eine
IR Immunisierung induzierte langfristige protektive Immunantworten.
Beispielsweise wurden antigenspezifische CTL sowohl an mukosalen
als auch systemischen Orten sechs Monate nach der Immunisierung
gefunden. Eine IR Immunisierung mit dem antigenen Peptid löste signifikant
stärkere
CTL-Antworten aus als eine IN Immunisierung mit dem selben Peptid.
Während
eine IR Verabreichung mit PCLUS3-18IIIB (SEQ ID NO:2) eine signifikante
Antwort induzierte, wenn das Peptid allein verabreicht wurde, war
die Antwort durch die Einbeziehung von CT gesteigert. Die CTL waren
CDB+ T-Lymphozyten, beschränkt
durch MHC-Klasse-I-Moleküle,
welche MHC-Klasse-I-positive Zielzellen, die entweder HIV-1 gp160
endogen exprimierten oder mit einem geeigneten gp160-Peptid gepulst
waren, erkannten. Eine Induktion einer sowohl mukosalen als auch
systemischen CTL-Antwort
durch IR Immunisierung war IL-12-abhängig, wie durch die Hemmung
der Induktion von CTL in Mäusen,
die i.p. mit anti-IL-12-Antikörper
behandelt wurden, gezeigt. Weiterhin führte die Einbeziehung von IL-12
in die Zusammensetzung mit antigenem Peptid und CT, die zur IR Immunisierung
verwendet wurde, zu gesteigerten mukosalen und systemischen CTL-Anworten
im Verhältnis
zu den Antworten, die durch ein antigenes Peptid und CP ohne IL-12
ausgelöst
wurden. Die Abhängigkeit
von IFNγ von
einer mukosalen und systemischen CTL-Bildung nach IR Immunisierung
wurde durch das Fehlen derartiger Anworten bei Mäusen, denen die Fähigkeit,
funktionelles IFNγ zu
produzieren, fehlt, z.B. als Ergebnis eines unreifen Stopcodons
im IFNγ kodierenden
Gen, gezeigt. Die Mutation des Stopcodons veranlaßte das
Gen, ein trunkiertes Protein zu kodieren, welchem die Aktivität von IFNγ fehlt.
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Eine
IR Immunisierung mit PCLUS3-18IIIB (SEQ ID NO:2) schützte Mäuse vor
einen IR Angriff mit einem rekombinanten Vacciniavirus, das HIV-1
IIIB gp160 exprimierte. Demnach induzierte ein HIV-1-Peptid CTL-Antworten
in den mukosalen und systemischen Immunsystemen nach IR Immunisierung
und schützte
gegen einen mukosalen Angriff mit einem Virus, das HIV-1 gp160 exprimierte.
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Das
Immunisierungsverfahren ist nützlich,
um eine mukosale CTL-Antwort auf jedes lösliche Antigen zu induzieren.
Demnach macht die Erfindung ein neues Verfahren zur Verabreichung
eines Vakzins verfügbar, um
einen immunologischen Schutz gegen Viren, einschließlich HIV-1,
auszulösen,
die über
mukosale Barrieren eindringen. Das Verfahren kann auch angewendet
werden, um einen Schutz vor einer Infektion mit bestimmten Bakterien
(z.B. L. monocytogenes) und Protozoa (z.B. G. lamblia) zu erreichen,
die eine Infektion über
Schleimhäute
begründen.
Da zusätzlich
eine mukosale Immunisierung zu einer systemischen Bildung von CTL-Aktivität führt, kann
das Protokoll auch zur Verhütung
einer Infektion durch Mikroorganismen, die über nicht-mukosale Wege eindringen,
nützlich
sein. Das Verfahren ist auch zur Immuntherapie von Infektionen,
die mukosomal oder nicht-mukosomal
begründet
sind, nützlich.
Schließlich
können
die Verfahren zur Immuntherapie von Krebs verwendet werden, sowohl
im Bereich einer mukosalen Oberfläche als auch davon entfernt.
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B. Immunisierungsverfahren
-
Die
Erfindung betrifft das Schützen
von Versuchsobjekten vor einer Infektion durch intrazelluläre Mikroorganismen,
wie etwa Viren ebenso wie intrazellulären Bakterien und Protozoa.
Das Verfahren umfaßt
eine Induktion von CTL-Anworten, die spezifisch sind für antigene
Peptide, die sich von Proteinen ableiten, welche durch Gene relevanter
Mikroben kodiert werden und gemeinsam mit MHC-Klasse-I-Molekülen auf
der Oberfläche
infizierter Zellen exprimiert werden. Dies wird erreicht durch die
Abgabe eines geeigneten löslichen
Antigens an eine mukosale Oberfläche,
z.B. rektale, vaginale, nasopharyngeale, gastrale oder tracheale
Mukosae. Relevante Mikroorganismen schließen jene ein, die in ihre Wirte über mukosale
Barrieren, z.B. HIV-1, Influenzavirus, enterische Viren, wie etwa
Rotaviren, Hepatitis-A-Virus, Papillomavirus, feline immunodeficiency virus,
feline leukemia virus, simian immunodeficiency virus, intrazelluläre bakterielle
Pathogene, z.B. L. monocytogenes und Mykobakterien, wie etwa M.
tuberkulosis und M. leprae, ohne darauf beschränkt zu sein. Da die Antworten,
die durch eine mukosale Immunisierung ausgelöst werden, in dem systemischen
ebenso wie dem mukosalen Immunsystem auftreten, können die
Verfahren auch zum Schutz vor einer Infektion durch intrazelluläre Pathogene
angewendet werden, die in ihre Wirte auf nicht-mukosalen (z.B. HIV-1
in manchen Szenarien, wie etwa einem „Stich" durch eine kontaminierte Spritzennadel,
Rabiesvirus und Malaria-Protozoa) ebenso wie auf mukosalen Wegen
eindringen. Angesichts der oben dargestellten Überlegungen kann eine Immunisierung über Schleimhäute auch
zur Immuntherapie intrazellulärer
Infektionen verwendet werden.
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Schließlich kann
die mukosale Immuntherapie angewendet werden bei Versuchsobjekten
mit Krebs, insbesondere solchen mit soliden Tumoren im Bereich der
relevanten Mukosa, z.B. Kolon-, Rektal-, Blasen-, Ovarial-, Uterus-,
Vaginal-, Prostata-, Nasopharyngeal-, Lungen- oder bestimmte Melanomtumoren, ohne
darauf beschränkt
zu sein. Die Tumorimmunität
wird im wesentlichen vermittelt durch CTL mit einer Spezifität für Tumor-assoziierte
Peptide (z.B. Prostata-spezifische Antigen-Peptide bei Prostatakrebs,
karzinoembryonale Antigen-Peptide bei Kolonkrebs, menschliches Papillomavirus-Peptide
bei Blasenkrebs und MART1, gp100 und Tyronsinase-Peptide bei Melanomen;
Rosenberg et al. (1994) J.N.C.I. 76: 1159; Kawakami et al. (1994) Proc.
Natl. Acad. Sci. USA. 91: 3515), die an MHC-Klasse-I-Moleküle auf der
Oberfläche
von Tumorzellen gebunden sind.
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B.1 Antigene Polypeptide
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Ein
lösliches
Antigen, das gemäß der Erfindung
verabreicht werden soll, kann jedes lösliche Kohlenwasserstoff- oder
Peptidantigen sein, z.B. eines, das alle Aminosäuresequenzen oder einen Teil
eines Peptids enthält,
das natürlicherweise
im Zusammenhang mit einem MHC-Klasse-I-Molekül auf der
Oberfläche
einer Zelle, die mit einer relevanten Mikrobe infiziert ist, exprimiert
wird oder auf einer Tumorzelle exprimiert wird. Im Fall von infizierten
Zellen leitet sich das auf der Zelloberfläche exprimierte Peptid von
einem Protein ab, das entweder durch Gene des infektiösen Agens
kodiert oder dessen Expression durch das infektiöse Agens induziert wird. Deshalb
kann das lösliche
Antigen ein natürlich
vorkommendes Vollänge-Polypeptid, z.B.
Vollänge-HIV-1
gp160 oder gp120 oder ein antigenes Fragment davon, sein.
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Eine
antigenspezifische Erkennung durch CTL umfaßt Wechselwirkungen zwischen
Bestandteilen des antigenspezifischen T-Zell-Rezeptors auf der Oberfläche der
CTL und Resten an sowohl dem antigenen Peptid als auch dem MHC-Klasse
I-Molekül,
an welches das Peptid gebunden ist. Folglich kann das lösliche Antigen auch
ein Fragment (d.h. ein Peptid) des natürlich vorkommenden Polypeptids
sein, das entweder (a) selbst in der Lage ist, an MHC-Klasse-I-Moleküle einer
Vielzahl von Haplotypen auf der Oberfläche von Antigenpräsentierenden
Zellen (antigen presenting cells, APC) zu binden und CD8+-T-Zell-Antworten bei Versuchsobjekten, die
diese MHC-Klasse-I-Haplotypen exprimieren, zu stimulieren oder (b)
welches proteolytisch durch APC zu Fragmenten mit diesen Eigenschaften
prozessiert werden kann. Wege, diese Fähigkeit eines Peptid-Kandidaten,
eine CTL-Antwort im Zusammenhang mit einer Vielzahl von MHC-Klasse-I-Haplotypen
zu stimulieren, zu begründen,
sind einem Durchschnittsfachmann gut bekannt und werden ausführlich in
der PCT-Patentanmeldung WO 94/26785 beschrieben.
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Antigene
Peptide können
konstruiert werden, um an MHC-Klasse-II-Moleküle einer Vielzahl von Haplotypen
zu binden und werden durch CD4+-T-Helferzell-Vorläuferzellen
von Versuchsobjekten, die eine Vielzahl von MHC-Klasse-II-Haplotypen
exprimieren, erkannt. Wege, die Fähigkeit eines Peptid-Kandidaten,
eine T-Helferzell-Antwort im Zusammenhang mit einer Vielzahl von
MHC-Klasse II-Haplotypen zu stimulieren, zu begründen, sind einem Durchschittsfachmann
gut bekannt und werden ausführlich
in der PCT-Patentanmeldung WO 94/26785 beschrieben.
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Zusätzlich können antigene
Peptide Epitope enthalten, die neutralisierende Antikörper auslösen, d.h. solche,
die an die relevante Mikrobe oder eine Zelle, die mit der Mikrobe
infiziert ist, binden und diese neutralisieren oder abtöten. Wege,
die Eigenschaften eines Peptid-Kandidaten zu begründen, sind
einem Durchschittsfachmann gut bekannt und werden ausführlich in
der PCT-Patentanmeldung WO 94/26785 beschrieben.
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Antigene
Peptide können
auch Antikörper
auslösen,
die eine Antikörper-abhängige Zellzytolyse
(antibody-dependent cellular cytolysis, ADCC) von Zellen, die mit
der entsprechenden Mikrobe infiziert sind, oder von Tumorzellen,
die auf ihrer Oberfläche
das Protein, von dem sich das antigene Peptid ableitete, exprimieren,
induzieren. ADCC ist ein protektiver Mechanismus, durch den spezialisierte
Zellen des Immunsystems (K-Zellen) den Fc-Teil von IgG-Antikörpermolekülen, die
auf der Oberfläche
einer Zielzelle gebunden sind und die relevante Zielzelle lysieren,
erkennen. Seren oder andere Körperflüssigkeiten,
wie etwa rektale Spülungen, von
Versuchsobjekten, die mukosal mit einem Kandidatenpeptid immunisiert
wurden, können
auf ihre Fähigkeit,
ADCC zu vermitteln, durch Verfahren überprüft werden, die einem Durchschnittsfachmann
bekannt sind. Zum Überprüfen einer
zellvermittelten Lympholyse (cell mediated lympholysis, CML) wird
ein Standardtest verwendet. Kurz, eine Quelle von lymphoiden ADCC-Effektorzellen
(z.B. periphere mononukleäre
Blutzellen, peripheral blond mononuclear cells, PBMC, oder Milzzellen)
wird in vitro mit Zielzellen inkubiert, die das oben beschriebene
Zelloberflächenprotein
in Gegenwart verschiedener Verdünnungen
von Testseren exprimieren. Eine Lyse der Zielzellen, die durch die
Freisetzung einer nachweisbaren Markierung (z.B. 51Cr)
aus vormarkierten Zielzellen gemessen werden kann, ist ein Hinweis
auf das Vorhandensein von ADCC-induzierenden Antikörpern in
dem Testserum.
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Peptide
der Erfindung können
Cluster-Peptid-Vakzin-Konstrukte (CLUVAK) sein. Ein CLUVAK ist ein chimäres Peptid,
das folgendes enthält:
(a) eine Subregion mit einer Vielzahl von überlappenden, T-Helferzell-aktivierenden-Epitopen,
die durch eine Vielzahl von MHC-Klasse II-Molekülen präsentiert sein können (ein Clusterpeptid),
(b) eine Subregion mit einem CTL-aktivierenden Epitop und (c) eine
Subregion, welche die Produktion eines neutralisierenden Antikörpers auslöst. Die
Peptidsequenzen, die diese Epitope enthalten, können von verschiedenen Teilen
eines mikrobiellen oder Tumorassoziierten Polypeptids abgeleitet
werden. Alternativ können
die CTL-induzierenden und Antikörper-neutralisierenden
Epitope in einer Subregion eines Antigens lokalisiert sein und das/die
Helferepitop(e) können
sich in einer zweiten Subregion befinden. CLUVAK und deren Entwurf
werden ausführlich
in der PCT-Patentanmeldung WO 94/26785 beschrieben.
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Ein
HIV-I-CLUVAK kann die folgenden Sequenzen einschließen:
-
Es
ist beispielsweise möglich,
ein spezielles Clusterpeptid mit jedem Peptid, das ein CTL- und/oder neutralisierendes
Antikörper-Epitop
enthält,
zu verknüpfen.
Beispiele von Clusterpeptiden schließen folgende ein: Clusterpeptid
1, dessen Aminosäuresequenz (EQMHEDIISLWDQSLKPCVK)
(SEQ ID NO: 17) die ersten 20 Aminosäuren des HIV-1-CLUVAC mit Sequenz
ID NO: 1 darstellt; Clusterpeptid 3, dessen Aminosäuresequenz
(KQIINMWQEVGKAMYAPPISGQIR) (SEQ ID NO: 18) die ersten 24 Aminosäuren des
HIV-1-CLUVAC mit Sequenz ID NO: 2 darstellt; Clusterpeptid 4, dessen
Aminosäuresequenz
(RDNWRSELYKYKVVKIEPLGVAPT) (SEQ ID NO: 19) die ersten 24 Aminosäuren des
HIV-1-CLUVAC mit SEQ ID NO: 3 darstellt; und Clusterpeptid 6, dessen
Aminosäuresequenz
(AVAEGTDRVIEVVQGAYRAIRHIPRRIRQGLER) (SEQ ID NO: 20) die ersten 33
Aminosäuren
des HIV-1-CLUVAC mit SEQ ID NO: 4 darstellt.
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Von
besonderen Interesse sind Peptide, welche die Aminosäuresequenzen
von SEQ ID NO: 2, SEQ ID NO: 9 und SEQ ID NO: 12 enthalten. Mukosale
Antworten auf das erste (PCLUS3-18IIIB)
werden ausführlich
in den unten dargestellten Beispielen charakterisiert. PCLUS3-18MN (SEQ ID NO:
9) und PCLUS6.1-18MN (SEQ ID NO: 12) sind in klinischen Studien
am Menschen untersucht worden. Das CTL-Epitop innerhalb von PCLUS3-18IIIB
(SEQ ID NO: 2) ist die Aminosäuresequenz
RIQRGPGRAFVTIGK (SEQ ID NO: 15).
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In
einigen Beispielen werden mukosale Adjuvanzien am Mukosagewebeort
gemeinsam mit den löslichen
Antigenen verabreicht. Derartige Adjuvanzien schließen entgiftete
bakterielle Toxine, beispielsweise entgiftetes Choleratoxin (CT),
hitzelabiles E. coli-Toxin (LT), mutiertes CT (MCT) (Yamamoto et
al. J. Exp. Med. 185: 1203 (1997); Yamamoto et. al. Proc. Natl.
Acad. Sci. USA 58: 5267 (1997); Douce et al. Infect. Immunity 65:
2821 (1997)), mutiertes hitzelabiles E. coli-Toxin (MLT) (Di Tommaso
et al. Infect. Immunity 64: 974 (1996); Partidos et al. Immunology
89: 83 (1996)) und Pertussistoxin ein, ohne darauf beschränkt zu sein.
MCT und MLT enthalten Punktmutationen, welche eine wesentliche Ablation
der Toxizität
bedingen, ohne die Adjuvanzaktivität im Verhältnis zu der der elterlichen
Moleküle
wesentlich zu beeinträchtigen.
In anderen bevorzugten Ausführungen
ist das Adjuvanz modifiziert für
eine gesteigerte Bindung an mukosale Gewebe und/oder T-Zellen. Demnach sind
unter einem Aspekt der Erfindung CT oder andere bakterielle Toxine
mit einem Mukosagewebe-bindenden Agens, wie etwa Protein A, einem
Antikörper,
der an Mukosagewebe- oder T-Zell-spezifisches Protein (z.B. einen
Rezeptor) bindet oder einem Liganden oder Peptid, der/das an Mukosagewebe-
oder T-zellspezifisches Protein (z.B. CD4 oder CD8) bindet, konjugiert.
Beispielsweise kann die B-Kette von CT durch Protein A substituiert
sein, das mit der CT-A-Kette konjugiert ist, um eine Toxizität auszuschließen und die
durch Protein A vermittelte Mukosagewebebindung zu verstärken. Alternativ
kann die HIV-V3-Schleife, die CD4 auf T-Zellen bindet, mit dem Adjuvanz
konjugiert sein, um eine Verabreichung an T-Zellen zu verstärken.
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Die
CTL-steigernden Cytokine, z.B. IL-12 und IFNγ, werden beispielsweise entweder
systemisch oder vorzugsweise gemeinsam mit dem löslichen Antigen am Mukosagewebeort
verabreicht.
-
Varianten
von offenbarten antigenen Peptiden können Aminosäuren enthalten, die von den
elterlichen Molekülen
verschieden sind (vorzugsweise konservative Änderungen), behalten jedoch
die biologische Aktivität
der elterlichen Moleküle
bei, z.B. die Fähigkeit,
spezifische CTL-Antworten im Anschluß an eine mukosale Immunisierung
zu induzieren, aufrecht. Derartige Varianten können durch Standardmittel synthetisiert
werden und werden leicht in Tests nachgewiesen, die dem Fachmann
bekannt sind. Antigene Polypeptide sind normalerweise länger als
es der Länge
der hier aufgeführten
nominalen SEQ ID NOs entspricht, d.h. das Polypeptid kann durch
Hinzufügen
von Aminosäuren
zu den Amino- oder Carboxytermini des Peptids, das durch eine vorgegebene
SEQ ID NO: definiert ist, verlängert
werden.
-
Peptide
und Polypeptide der Erfindung werden auch jene einschließen, die
oben beschrieben wurden, jedoch zur Anwendung in vivo modifiziert
wurden durch:
- (a) chemische oder rekombinante
DNA-Verfahren, um Säugetier-Signalpeptide
einzuschließen
(Lin et al., J. Biol. Chem.
270: 14255 (1995)) oder das bakterielle Peptid Penetratin (Joliot
et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA 88: 1864 (1991)), das dazu dienen
soll, das Peptid über
zelluläre
und zytoplasmatische Membranen zu dirigieren und/oder es in das
endoplasmatische Retikulum (ER) von Antigen-präsentierenden Zellen (APC),
z.B. dendritischen Zellen, die wirksame CTL-Induktoren sind, zu
schleusen;
- (b) Hinzufügen
eines Biotin-Rests, der dazu dient, die Polypeptide oder Peptide über Zellmembranen
mittels ihrer Fähigkeit,
spezifisch an einen Translokator, der in der Oberfläche von
Zellen vorhanden ist, zu binden zu dirigieren (Chen et al., Analytical
Biochem. 227:168 (1995));
- (c) Hinzufügen
an jeweils eines der beiden oder an beide amino- und carboxyterminalen
Enden eines blockierenden Agens, um das Überleben des relevanten Polypeptids
oder Peptids in vivo zu erleichtern. Dies kann in solchen Situationen
nützlich
sein, in denen die Termini dazu neigen, vor der zellulären oder
ER-Aufnahme durch Proteasen abgebaut („angeknabbert") zu werden. Derartige
blockierende Agenzien können ohne
Einschränkung
zusätzliche
verwandte oder unverwandte Peptidsequenzen einschließen, die
an die amino- und/oder carboxyterminalen Reste des Polypeptids oder
Peptids, das verabreicht werden soll, angehängt werden. Dies kann entweder
chemisch während
der Synthese des Peptids oder durch rekombinante DNA-Technologie vorgenommen
werden (siehe Abschnitt 3.3 unten). Alternativ können blockierende Agenzien,
wie etwa Pyroglutaminsäure
oder andere Moleküle,
die dem Durchschnittsfachmann bekannt sind, an die amino- und/oder
carboxyterminalen Reste angehängt
werden, oder die Aminogruppe am Aminoterminus oder die Carboxygruppe
am Carboxyterminus können
durch eine andere Gruppe ersetzt werden. Auf ähnliche Weise können die
Polypeptide oder Peptide kovalent oder nicht kovalent an pharmazeutisch
zulässige „Träger"-Proteine vor einer
Verabreichung gekoppelt werden.
-
Ebenfalls
von Interesse sind peptidomimetische Verbindungen, die auf der Aminosäuresequenz
der Peptide der Erfindung beruhen. Peptidomimetische Verbindungen
sind synthetische Verbindungen mit einer dreidimensionalen Struktur
(d.h. einem „Peptidmotiv"), die auf der dreidimensionalen
Struktur eines ausgewählten
Peptids beruht. Das Peptidmotiv macht die peptidomimetische Verbindung
mit der Bindungsaktivität an
MHC-Moleküle
von einer Vielzahl von Halplotypen und aktivierenden CD8+- und CD4+-T-Zellen aus Versuchsobjekten
verfügbar,
die MHC-Moleküle
exprimieren, die gleich oder größer ist
als die Aktivität
des Peptids, von dem sich das Peptidomimetikum ableitete.
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Peptidomimetische
Verbindungen können
zusätzliche
Merkmale aufweisen, die ihre therapeutische Anwendung verstärken, wie
etwa eine gesteigerte Zellpermeabilität, eine größere Affinität und/oder
Avidität und
eine verlängerte
biologische Halbwertszeit. Die Peptidomimetika der Erfindung weisen
normalerweise ein Rückgrat
auf, das teilweise oder vollständig
kein Peptid ist, jedoch Seitengruppen aufweist, die identisch sind mit
den Seitengruppen der Aminosäurenreste,
die in dem Peptid vorkommen, auf dem das Peptidomimetikum beruht.
Verschiedene Typen chemischer Bindungen, z.B. Ester-, Thioester-,
Thioamid-, Retroamid-, reduzierter Carbonyl-, Dimethylen- und Ketomethylen-Bindungen, sind auf
dem Fachgebiet als allgemein nützliche Substitute
für Peptidbindungen
bei der Konstruktion von Protease-resistenten Peptidomimetika bekannt.
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B.2 In vivo-Verfahren
zur Abgabe löslicher
Antigene an die Mukoaae eines Versuchsobjekts
-
Bei
Verfahren, die mukosale CTL-Antworten induzieren, wird ein lösliches
Antigen an Antigen-präsentierende
Zellen des induktiven mukosalen Immunsystems (z.B. PP des Intestinums)
abgegeben. Die Abgabe umfaßt
die Verabreichung an ein Versuchsobjekt entweder des löslichen
Antigens selbst, z.B. ein artigenes Peptid, ein Expressionsvektor,
der das lösliche
Antigen kodiert, oder von Zellen, die mit dem Vektor transfiziert oder
transduziert sind.
-
B.2.1 Verabreichung von
löslichem
Antigen
-
Lösliches
Antigene können
an das mukosale Immunsystem eines Säugetiers unter Verwendung von Techniken
abgegeben werden, die im wesentlichen die selben sind, wie jene,
die unten zur Abgabe an menschliche Versuchspersonen beschrieben
werden. Beispiele geeigneter Säugetiere
schließen
den Menschen, nicht-menschliche Primaten, Pferde, Rind, Schaf, Hunde,
Katzen, Mäuse,
Ratten, Meerschweinchen, Hamster, Kaninchen und Ziegen ein, ohne
darauf beschränkt
zu sein.
-
Ein
lösliches
Antigen der Erfindung kann an das mukosale Immunsystem eines Menschen
in seinem unmodifiziertem Zustand, gelöst, in einer geeigneten physiologischen
Lösung,
z.B. physiologische Salzlösung, abgegeben
werden. Alternativ kann es modifiziert sein, wie in Abschnitt B.1
genau beschrieben, um einen Transport durch zelluläre und/oder
intrazelluläre
Membranen zu erleichtern und um einen extrazellulären oder intrazellulären Abbau
zu verhüten.
Ihr Transport über
biologische Membranen kann auch verstärkt werden, indem es eingekapselt
in Liposomen unter Verwendung bekannter Verfahren (Gabizon et al.,
Cancer Res. 50: 6371 (1990); Ranade, J. Clin. Pharmacol. 29: 685
(1989)) oder in einen geeigneten bioabbaubaren polymeren Mikropartikel
(auch als eine "Mikrosphäre", "Nanosphäre", "Nanopartikel" oder "Mikrokapsel" bezeichnet) abgegeben
wird. Natürlich
ist es wünschenswert,
daß die
löslichen
Antigene die Mukosae selektiv anzielen. Dies kann erreicht werden,
indem die löslichen
Antigene direkt mit der relevanten Mukosaoberfläche in Kontakt gebracht werden,
z.B. durch IR, IVG, IN, intrapharyngeale (IPG) oder IT Infusion
oder Implantation. Die CTL-Aktivität (systemisch oder mukosal),
die durch IR Immunisierung induziert wird, kann zweifach, vorzugsweise fünffach,
starker bevorzugt 20-fach, noch stärker bevorzugt 50-fach und
am stärksten
bevorzugt 200-fach größer sein
als die durch IN Immunisierung induzierte.
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Lösliche Antigene
der Erfindung können
in Liposomen, in die Liganden für
Rezeptoren auf relevanten Zellen (z.B. dendritischen Zellen oder
Makrophagen-APC) oder Antikörper
für Zelloberflächenmarker,
die durch diese Zellen exprimiert werden, eingeschlossen wurden,
verabreicht werden. Demnach kann beispielsweise ein Antikörper, der
spezifisch ist für
einen dendritischen Zelloberflächenmarker,
Liposomen, die sowohl den anti-dendritischen Zell-Antikörper als
auch das relevante lösliche
Antigen enthält,
zu den dendritischen Zellen dirigieren.
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Die
löslichen
Antigene können
mukosal entweder alleine oder zusammen mit einem mukosalen Adjuvanz
verabreicht werden. Geeignete Adjuvanzen schließen CT, MCT und MLT ein, ohne
darauf beschränkt
zu sein. IL-12 und/oder IFNγ können dem
Versuchsobjekt ebenfalls verabreicht werden. Folglich kann ein lösliches
Antigen mit einem Adjuvanz, mit IL-12 (in Abwesenheit eines Adjuvanzes),
mit IFNγ (
in Abwesenheit eines Adjuvanzes, sowohl mit IL-12 als auch IFNγ (in Abwesenheit
eines Adjuvanzes), mit einem Adjuvanz und IL-12 mit einem Adjuvanz
und IFNγ oder
mit einem Adjuvanz und sowohl IL-12 und IFNγ verabreicht werden. IL-12 und
IFNγ können systemisch
oder gemeinsam mit dem Peptid mukosal verabreicht werden. Wenn das lösliche Antigen
eingekapselt in Liposomen oder Mikropartikel verabreicht wird, können IL-12
und/oder IFNγ gemeinsam
in die gleichen Liposomen/Mikropartikel aufgenommen werden oder
in getrennte Liposomen/Mikropartikel aufgenommen werden. Alternativ
können
die Cytokine in einer freien, löslichen
Form verabreicht werden. Beispiele anderer Cytokine, die einzeln
oder in Kombination verwendet werden können, sind granulocyte-macrophage
colony-stimulating factor (GM-CSF), Interleukin-2 (IL-2), Interleukin-7
(IL-7), oder Tumornekrosefaktor a (TNFa). Diese und andere immunverstärkenden
Cytokine werden verabreicht, wie oben für IL-12 und IFNγ diskutiert.
Eine Verabreichung kann einfach oder vielfach (z.B. 2, 3, 4, 5,
6, 8 oder 12 Verabreichungen) erfolgen. Wenn vielfache Verabreichungen
erfolgen, kann zwischen ihnen ein Abstand von einem Tag bis einem
Jahr liegen. Wenn Peptide ohne ein T-Helferzell-Epitop verwendet
werden, kann es notwendig sein, derartige vielfache Verabreichungen
durchzuführen.
-
Bei
der Erfindung werden Formulierungen eines löslichen Antigens zur intrarektalen
Abgabe (d.h. Abgabe an das Rektum , Colon, sigmoidale Colon oder
distale Colon, hergestellt, z.B. durch Formulierung des löslichen
Antigens in einem rektalen Klistier, Schaum, Zäpfchen oder topischen Gels.
Diese rektalen Abgabeformulierungen sind an eine verbesserte Abgabe,
Stabilität
und/oder Absorption im Rektum angepaßt, z.B. durch kombinieren
des löslichen
Antigens mit einer oder mehreren bekannten intrarektalen Verabreichungsgrundlagen
oder Trägermaterialien,
intrarektalen absorptionsfördernden
Materialien und/oder Stabilisatoren. Bevorzugte Grundlagenformulierungen
zur rektalen Verabreichung eines löslichen Antigens im Rahmen
der Verfahren der Erfindung schließen hydrophile und hydrophobe
Vehikel oder Träger,
wie etwa jene, die gewöhnlich
beim Formulieren von Zäpfchen
und einer Rektalemulsion oder Gelpräparationen verwendet werden,
ein. Folglich werden Emulsionsvehikel verwendet, die lösliches
Antigen in einer Öl/Wasser-Emulsion
einschließen, die
für die
intrarektale Verabreichung geeignet sind. Alternativ werden Gelformulierungen
verfügbar
gemacht, welche das lösliche
Antigen in einem homogenen Gelträger,
beispielsweise ein Polyoxiethylengel, wie etwa Polyoxyethylen (20)
Cetylether (BC20TX) einschließen.
Wenn das Antigen in einem rektal verträglichen Schaum formuliert ist,
wird ein Schaum bevorzugt, der keinen Fluorchlorkohlenstoff als
Treibmittel enthält.
-
Bevorzugte
Träger
oder Verabreichungsvehikel zur Verwendung im Zusammenhang mit der
Erfindung sind herkömmliche
Zäpfchengrundlagenmaterialien,
die an die intrarektale Verwendung angepaßt sind, wie etwa Polyethylenglycole.
Beispielhafte Polyethylenglycole, die im Stand der Technik bekannt
und verfügbar sind,
schließen
PEG 400, PEG 1500, PEG 2000, PEG 4000 oder PEG 6000 ein. Bevorzugte
Grundlagen in diesem Zusammenhang schließen Witepsol H15, Witepsol
W35, Witepsol E85 ein. Diese werden nach ihren gewünschten
lipophilen und/hydrophilen Eigenschaften ausgewählt und werden häufig ausgewählt, um
ein Vielschicht-Zäpfchen
mit sowohl lipophilen als auch hydrophilen Grundstoffschichten zu
bilden. Bevorzugte lipophile Grundstoffmaterialien sind Makrogole
mit niedrigem Molekulargewicht. Spezielle Beispiele geeigneter lipophiler
Grundstoffe schließen
Polypropyleneglycoldicaprylat (Sefsol 228) und Miglyol 810 ein.
Ein bevorzugter hydrophiler Grundstoff ist PEG, z.B. PEG 400. In
einer Formulierung, die im Zusammenhang mit der Erfindung nützlich ist,
werden Hydroxypropylcellulose-H (HPC) und/oder Carbopol- 934P (CP) als Grundstoffe
für eine
innere Zäpfchenschicht
und ein Witepsol-Grundstoff für
die äußere Schicht
verwendet.
-
Kristalline
Zellulose oder andere gewöhnliche
stabilisierende Agenzien können
in ausgewählten
Mengen, z.B. 30-60 Gew.-%) dem Grundstoff zugesetzt werden, um eine
verzögerte
Freisetzung zu fördern.
-
Die
Auswahl von Grundstoffmaterialien, Stabilisatoren und absorptionsfördernden
Agenzien zur Formulierung von intrarektalen Verabreichungszusammensetzungen,
insbesondere Zäpfchen,
wird nach herkömmlichen
Verfahren bestimmt, z.B. auf der Grundlage von Schmelz- und Pfropfraten,
Bruchhärte,
Sprengung und speziellen Bruchzeiten, Teilungseigenschaften und
Diffusionsraten. Bevorzugte Werte dieser verschiedenen Eigenschaften
sind bekannt und können
leicht bestimmt werden, um Antigenformulierungen entsprechend- einzustellen,
damit sie zur intrarektalen Verwendung geeignet sind. Insbesondere
sind geeignete Werte zur Formulierung eines Zäpfchens mit zeitabhängiger Freisetzung,
das entsprechende strukturelle und chemische Eigenschaften zur rektalen
Verabreichung besitzt, bekannt oder können leicht ermittelt werden.
In diesem Zusammenhang sind herkömmliche
Additive, z.B. Weichmacher wie etwa neutrale Öle, Estasan, etc., eingeschlossen
sein, um die Konsistenz, die Abgaberate und andere Eigenschaften
der Formulierung zu optimieren.
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Beim
Formulieren mukosaler Abgabezusammensetzungen ist auch gewünscht, absorptionsfördernde Agenzien
einzuschließen,
um die Abgabe des löslichen
Antigens und wahlweise des CTL-stimulierenden Cytokins an die mukosale
Oberfläche
zu verstärken.
Eine Vielzahl von absorptionsfördernden
Agenzien (d.h. Agenzien, welche die Freisetzung oder Diffusion des
Antigens und/oder CTL-stimulatorischen Cytokins aus dem Abgabevehikel
oder der Grundlage verstärken
oder die Abgabe des Antigens und/oder des CTL-stimulatorischen Cytokins an das Mukosagewebe
oder an T-Zellen verstärken,
beispielsweise durch Verstärken
der Membranpenetration) sind im Stand der Technik bekannt und sind
bei mukosalen Abgabeformulierungen der Erfindung nützlich,
z.B. zum Einschließen
in intrarektale Abgabeformulierungen, insbesondere Zäpfchen.
Diese schließen
oberflächenaktive
Agenzien (z.B. Tween 80), gemischte Mizellen, Enamine, Stickoxid-Donoren (z.B. S-Nitroso-N-acetyl-DL-penicillamin,
NOR1, NOR4 die vorzugsweise mit einem No-Fänger, wie etwa Carboxy-PITO
oder Natriumdoclofenac verwendet werden), Natriumsalicylat, Glycerinester
von Acetoessigsäure (z.B.
Glycerin-1,3-diacetoacetat oder 1,2-Isopropylidenglycerin-3-acetoacetat)
und andere freisetzungs-diffusions-/absorptionsfördernde Agenzien, die an eine
mukosale Abgabe angepaßt
sind, ein, ohne darauf beschränkt
zu sein.
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Absorptionsfördernde
Agenzien, die im Zusammenhang mit der Erfindung nützlich sind,
schließen eine
Vielfalt von Verwendung ein, die speziell an die intrarektale Verwendung
angepaßt
sind. In diesem Zusammenhang ist die Rate und das Ausmaß einer
rektalen Wirkstoffabsorption häufig
geringer als bei einer oralen Absorption, möglicherweise ein inhärenter Faktor,
bedingt durch den relativ kleinen Oberflächenbereich, der für die Wirkstoffaufnahme
zur Verfügung
steht. Zusätzlich
ist die Zusammensetzung von rektalen Formulierungen (fest gegen
flüssig,
Art der Zäpfchengrundlage)
ein wichtiger Faktor bei dem Absorptionsvorgang. Die Beziehung zwischen
der Formulierung und der Wirkstoffaufnahme ist eindeutig gezeigt
worden. Folglich stellt eine gemeinsame Verabreichung von absorptionsfördernden
Agenzien (z.B. oberflächenaktiven
Agenzien Natriumsalycilat, Enamine) einen Schlüsselansatz zum Optimieren der
rektalen Wirkstoffabsorption dar.
-
Die
rektale Wirkstoffabgabe auf eine orts- und ratengesteuerte Weise
unter Verwendung von Zäpfchen,
Klistieren, osmotischen Pumpen oder Hydrogelformulierungen macht
einen Bereich von Optionen zum Handhaben einer mukosalen Abgabe
verfügbar,
z.B. Steuern von Konzentrationen, zeitabhängige Freisetzung und Immunogen-Wirkstoff-Wirkungen.
Eine Absorption aus wäßrigen und
alkoholischen Lösungen
kann sehr rasch erfolgen, eine Absorption aus Zäpfchen allerdings ist im allgemeinen
langsamer und in sehr starkem Maß abhängig von der Art des Grundlage,
der Verwendung von oberflächenaktiven
Agenzien oder anderen Additiven, der Partikelgröße der aktiven Inhaltsstoffe
etc.
-
Dementsprechend
werden bevorzugte Formulierungen zur Verabreichung löslicher
Antigene und CTL-stimulatorischer Cytokine im Zusammenhang mit dem
Verfahren der Erfindung entworfen, um eine mukosale Abgabe zu optimieren.
Diese Agenzien können
folglich Cyclodextrine und beta-Cyclodextrin-Derivate (z.B. 2-Hydroxypropyl-beta-cyclodextrin
und Heptakis-(2,6-di-O-methyl-beta-cyclodextrin), einschließen. Für diese
Verbindungen, die vorzugsweise mit einem oder mehreren der aktiven
Inhaltsstoffe konjugiert und in einer fettigen Grundlage formuliert
sind, ist gut dokumentiert, daß sie
die Bioverfügbarkeit
in intrarektalen Formulierungen verstärken. Andere absorptionssteigernde
Agenzien, die an eine intrarektale Abgabe angepaßt sind, schließen mittelkettige
Fettsäuren,
einschließlich
Mono- und Diglyceride
(z.B. Natriumcaprat, Extrakte von Kokosnußöl, Capmul) und Triglyceride
(z.B. Amylodextrin, Estaram 299, Miglyol 810) ein.
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Auf
dem Gebiet der Medizin ist gut bekannt, daß Dosierungen für irgendeine
menschliche Versuchsperson von vielen Faktoren abhängen, ebenso
wie von der besonderen Verbindung, die verabreicht werden soll,
der Zeit und dem Weg der Verabreichung und weiteren Wirkstoffen,
die gleichzeitig verabreicht werden sollen. Dosierungen für die löslichen
Antigene der Erfindung werden variieren, können jedoch ungefähr 0,01 mg
bis 100 mg pro Verabreichung betragen. Dosierungen für die mukosalen
Adjuvanzien werden ungefähr 0,001
mg bis 100 mg pro Verabreichung betragen. Dosierungen für IL-12
werden ungefähr
25μg pro
Kilogramm bis 500 μg/kg,
und für
IFNγ werden
sie 300 KU bis 30.000 KU pro Verabreichung betragen, vergleichbare
Dosierungen werden für
andere Cytokine verwendet werden. Beispielsweise können 3.000
KU IFNγ an einen
menschlichen Patienten einmal pro Woche verabreicht werden. Verfahren
zum Bestimmen optimaler Dosen sind Pharmakologen und Ärzten als
Durchschnittsfachleuten gut bekannt. Die Wege werden, wie oben aufgeführt, mukosal
sein, z.B. IR, IG, IVG, IN, IPG oder IT.
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B.2.2 Verabreichung löslicher
Antigene unter Verwendung von Expressionsvektoren, welche die löslichen
Antigene kodieren
-
Ein
Expressionsvektor ist aufgebaut aus oder enthält eine Nukleinsäure, in
welche eine Polynukleotidsequenz, die ein Peptid oder Polypeptid
der Erfindung kodiert, funktionsfähig mit einem Promotor oder
einer Enhancer-Promotor-Kombination verknüpft ist. Ein Promotor ist ein
transkriptionsregulatorisches Element, aufgebaut aus einem Bereich
eines DNA-Moleküls, normalerweise
im Bereich von 100 Nukleotidpaaren stromaufwärts von dem Punkt, an dem die
Transkription beginnt. Ein anderes transkriptionsregulatorisches
Element ist ein Enhancer. Ein Enhancer macht eine Spezifität in bezug
auf Zeit, Örtlichkeit
und der Expressionsstärke
verfügbar.
Anders als ein Promotor kann ein Enhancer wirken, wenn er in verschiedenen
Abständen
vom Transkriptionsart lokalisiert ist, vorausgesetzt, ein Promotor
ist vorhanden. Ein Enhancer kann auch stromabwärts vom Ort der Transkriptionsinitiation
lokalisiert sein. Eine kodierende Sequenz eines Expressionsvektors
ist funktionsfähig
mit einer die Transkription beendenden Region verknüpft. Um
eine kodierende Sequenz unter die Kontrolle eines Promotors zu bringen,
ist es erforderlich, den Ort der Translationsinitiation des translationalen
Leserasters des Peptids oder Polypeptids zwischen einem und ungefähr 50 Nukleotiden
stromabwärts (3') des Promotors zu
plazieren. Beispiele von besonderen Promotoren werden unten zur
Verfügung
gestellt. Expressionsvektoren und Verfahren für deren Konstruktion sind denen,
die mit dem Fachgebiet vertraut sind, bekannt.
-
Geeignete
Vektoren schließen
unter anderen, Plasmide und virale Vektoren, wie etwa Herpesviren, Retroviren,
Vacciniaviren, abgeschwächte
Vacciniaviren, Canarien-Pockenviren,
Adenoviren und Adeno-assoziierte Viren ein.
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Die
Anwendung von Antigen-kodierende Genen auf die mukosale Induktion
von CTL beim Menschen kann entweder in vivo- oder ex vivo-basierte
Ansätze
nutzen.
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Das
ex vivo-Verfahren schließt
die Schritte des Erntens von Zellen (z.B. dendritische Zellen) aus
einem Versuchsobjekt, des Kultivierens der Zellen, ihr Transduzierens
mit einem Expressionsvektor und des Haltens der Zellen unter Bedingungen,
die zur Expression des löslichen
Antigens geeignet sind, ein. Diese Verfahren sind auf dem Fachgebiet
der Molekularbiologie gut bekannt. Die Transduktionsschritte werden
durch jedes Standartmittel erreicht, das für eine ex vivo-Gentherapie
verwendet wird, einschließlich
Kalziumphosphat, Lipofectin, Electroporation, virale Infektion und
biolistischen Gentransfer. Zellen, die erfolgreich transduziert
worden sind, werden dann beispielsweise im Hinblick auf die Expression
eines Wirkstoffresistenzgens selektiert. Die Zellen werden dann
letal bestrahlt (falls gewünscht)
und in das Versuchsobjekt injiziert oder implantiert. IL-12 und
IFNγ können entweder
systemisch oder an die relevante Mukosaoberfläche verabreicht werden, wie oben
diskutiert (Abschnitt B.2.1)
-
Der
in vivo-Ansatz erfordert die Abgabe eines genetischen Konstrukts
direkt in die Mukosa eines Versuchsobjekts, vorzugsweise indem es
zielgerichtet zu den Zellen oder dem Gewebe von Interesse (z.B.
dendritische Zellen in dem PP) geführt wird. Dies kann erreicht
werden, indem es direkt an die relevante Mukosa (z.B. IR im Fall
von PP) verabreicht wird. Gewebespezifisches Anzielen („targeting") kann auch durch
die Verwendung eines molekularen Konjugats, das aus einem Plasmid
oder einem anderen Vektor, der an Poly-L-Lysin durch elektrostatische oder kovalente
Kräfte
angehängt
ist, aufgebaut ist, erreicht werden. Poly-L-Lysin bindet an einen
Liganden, der an einen Rezeptor auf einer Zielzelle binden kann
(Cristiano et al., J. Mol. Med. 73: 479 (1995)). Auf ähnliche
Weise können zellspezifische
Antikörper
von dem Typ, der oben in Abschnitt B.2.1 beschrieben wurde, an Vektoren
gebunden werden und dabei diese zielgerichtet zu den relevanten
Zellen des mukosalen Immunsystems führen. Ein Promotor, der eine
relative gewebe- oder zellspezische Expression induziert, kann verwendet
werden, um ein weiteres Ausmaß eines
Targetings zu erreichen. Geeignete gewebespezifische Promotoren
schließen
beispielsweise die induzierbaren IL-2 (Thompson et al., Mol. Cell.
Biol. 12: 1043 (1992)), IL-4 (Todd et al., J.Exp. Med. 177:1663
(1993)) und IFNγ (Penix
et al., J.Exit. Med. 178: 483 (1993)) T-Zellen anzielenden Promotoren
ein. Diese Promotoren würden
eine Produktion der löslichen
Antigene in lymphoidem Gewebe, einschließlich mukosalem lymphoiden
Gewebe, z.B. PP, erlauben. Natürlich
wäre ein
idealer Promotor ein für
dendritische Zellen spezifischer Promotor.
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Vektoren
können
auch durch Aufnahme in Liposomen oder andere Abgabevehikel entweder
alleine oder gemeinsam mit zellspezifischen Antikörpern abgegeben
werden, wie oben in Abschnitt B 2.1. beschrieben.
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DNA
oder transfizierte Zellen können
in einem pharmazeutisch zulässigem
Träger
verabreicht werden. Pharmazeutisch zulässige Träger sind biologisch kompatible
Vehikel, die zur Verabreichung an einen Menschen geeignet sind,
z.B. physiologische Salzlösung.
Eine therapeutisch wirksame Menge ist eine Menge an DNA der Erfindung,
die in der Lage ist, ein medizinisch wünschenswertes Ergebnis in einem
behandelten Tier hervorzurufen. Wie auf dem medizinischen Fachgebiet
gut bekannt, hängt
die Dosierung für
jeden Patienten von vielen Faktoren ab, einschließlich der
Größe des Patienten,
der Fläche
der Körperoberfläche, dem
Alter, der besonderen Verbindung, die verabreicht werden soll, dem
Geschlecht, der Zeit und dem Weg der Verabreichung, dem allgemeinen
Gesundheitszustand und anderen Wirkstoffen, die gleichzeitig verabreicht
werden. Die Dosierungen werden variieren, eine bevorzugte Dosierung
zur Verabreichung von DNA beträgt
jedoch ungefähr
106 bis 1012 Kopien
des DNA-Moleküls.
Diese Dosis kann wiederholt verabreicht werden, falls notwendig.
Wege einer Verabreichung werden die oben im Abschnitt B.2.1. aufgeführten mukosalen
Wege für
lösliche Antigene
sein. Die mukosalen Adjuvanzien, IL-12 und IFNγ können ebenfalls in den gleichen
Kombinationen, über
die auf den gleichen Wegen und in den selben Dosierungen verabreicht
werden, wie in Abschnitt B.2.1. aufgeführt.
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B.3 Quellen von Peptiden
und Polypeptiden
-
Peptide
und Polypeptide, die im Zusammenhang mit der Erfindung verwendet
werden, können
durch eine Vielfalt von Mitteln erhalten werden. Kleinere Peptide
(mit einer Länge
von weniger als 100 Aminosäuren) können auf
herkömmliche
Weise durch chemische Standardverfahren synthetisiert werden, die
demjenigen, der sich auf dem Fachgebiet auskennt, vertraut sind,
(z.B. siehe Creighton, Proteins: Structures and Molecular Principles,
W.H. Freeman and Co., N.Y. (1983)). Längere Peptide (mit einer Länge von
mehr als 100 Aminosäuren)
können
durch eine Reihe von Verfahren, einschließlich rekombinanter DNA-Technologie, hergestellt werden
(siehe oben). Einige Polypeptide (z.B. HIV-1, gp160, CT, LT, IL-12
oder IFNγ)
können
von kommerziellen Quellen bezogen werden.
-
Polypeptide,
wie etwa HIV-1, gp160, CT, IL-12 oder IFNγ können aus biologischen Quellen
durch Verfahren gereinigt werden, die den Fachleuten bekannt sind
(Protein Purification, Principles and Practice, 2. Auflg. (1987)
Scopes, Springer Verlag, N.Y.). Sie können auch in ihren natürlich vorkommenden,
trunkierten, chimeren (wie beispielsweise in den CLUVAC) oder Fusionsprotein-Formen
durch rekombinante DNA-Technologie unter Verwendung von Techniken,
die auf dem Fachgebiet gut bekannt sind, hergestellt werden. Diese
Verfahren schließen
beispielsweise rekombinante DNA-Techniken in vitro, synthetische
Techniken und genetische Rekombination in vivo ein. Siehe beispielsweise
die Techniken, die in Sambrook et al. (1989) Molecular Cloning,
A Laboratory Manual, Cold Spring Harbor Press, N.Y.; und Ausubel
et al., Hrsg. (1989), Current Protocols in Molecular Biology, Green
Publishing Associates, Inc., and John Wiley & Sons, Inc., N.Y. beschrieben werden.
Alternativ kann RNA, welche die Proteine kodiert, chemisch synthetisiert
werden. Siehe beispielsweise die Techniken, die in Oligonukleotide
Synthesis, (1984) Gait, M.J. Hrsg, IRL Press, Oxford, beschrieben
werden.
-
Eine
Vielfalt von Wirtsexpressionsvektorsystemen kann verwendet werden,
um die Nukleotidsequenzen zu exprimieren. Wenn das Peptid oder das
Polypeptid löslich
ist, kann es wie folgt gewonnen werden aus: (a) der Kultur, d.h.
aus der Wirtszelle in Fällen,
in denen das Peptid oder Polypeptid nicht sezerniert wird; oder (b)
aus dem Kulturmedium in Fällen,
in denen das Peptid oder Polypeptid durch die Zellen sezerniert
wird. Die Expressionssysteme umfassen auch konstruierte Wirtszellen,
die das Polypeptid in situ exprimieren, d.h. verankert in der Zellmembran.
Eine Reinigung oder Anreicherung des Polypeptids aus einem solchen Expressionsystem
kann erreicht werden, indem geeignete Detergenzien und Lipidmizellen
und Verfahren, die dem Fachmann bekannt sind, verwendet werden.
Alternativ können
derartig konstruierte Wirtszellen selbst in Situationen verwendet
werden, in denen es wichtig ist, nicht nur die strukturellen und
funktionellen Merkmale des Proteins zu erhalten, sondern auch die
biologische Aktivität
zu bestimmen.
-
Die
Expressionssysteme, die zum Zwecke der Erfindung verwendet werden
können,
schließen
Mikroorganismen, wie etwa Bakterien (z.B. E. coli und B. subtilis),
die mit rekombinanter Bakteriophagen-DNA transformiert sind, Plasmid-DNA-
oder Cosmid-DNA-Expressionsvektoren, welche die Nukleotidsequenzen
enthalten, Hefe, die mit den rekombinanten Hefe-Expressionsvektoren transformiert sind,
Insektenzellen, die mit rekombinanten Virusexpressionsvektoren (Baculovirus)
infiziert sind, Pflanzenzellsysteme, die mit rekombinanten Virusexpressionsvektoren
(z.B. Blumenkohlmosaikvirus, cauliflower mosaic virus, CAMV; Tabakmosaikvirus,
TMV) infiziert sind oder mit rekombinanten Plasmidexpressionsvektoren
transformiert sind oder Säugetierzellen
(z.B. COS, CHO, BHK, 293, 3T3), welche rekombinante Expressionskonstrukte
beherbergen, die Promotoren enthalten, die sich von dem Genom der
Säugetierzellen
(z.B. Metallothionein-Promoter) oder von Säugetierviren ableiten, ein.
-
In
bakteriellen Systemen können
eine Reihe von Expressionsvektoren vorteilhafterweise ausgewählt werden,
was von der Verwendung, für
die das Genprodukt, das exprimiert wird, vorgesehen ist, abhängt. Wenn beispielsweise
eine große
Menge eines solchen Proteins hergestellt werden soll, z.B. zur in
vivo-Immunisierung, können
Vektoren, welche die Expression großer Mengen von Fusionsproteinprodukten,
die leicht gereinigt werden können,
steuern, wünschenswert
sein. Derartige Vektoren schließen
den E.coli-Expressionsvektor pUR278 (Ruther et al., EMBO J. 2: 1791
(1983)), in dem die kodierende Sequenz individuell in den Vektor
im Leseraster mit der lacZ-kodierenden Region ligiert sein kann,
damit ein Fusionsprotein produziert wird, pIN-Vektoren Inouye & Inouye, Nucleic
Acids Res. 13: 3101 (1985); Van Heeke & Schuster, J. Biol. Chem. 264:5503
(1989)) und derartiges ein, ohne darauf beschränkt zu sein. pGEX-Vektoren
können
auch verwendet werden, um fremde Polypeptide als Fusionsproteine
mit Glutathion-S-Transferase (GST) zu exprimieren. Im allgemeinen
sind derartige Fusionsproteine löslich
und können
leicht aus lysierten Zellen durch Adsorption an Glutathion-Agarose-Kügelchen
(„beads"), gefolgt durch
Elution in Gegenwart von freiem Glutathion gereinigt werden. Die
pGEX werden so entworfen, daß sie Thrombin-
oder Faktor-Xa-Protease-Spaltungsstellen einschließen, damit
das klonierte Zielgenprodukt aus der GST-Gruppe freigesetzt werden
kann.
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Bei
Säugetierwirtszellen
können
eine Anzahl von Expressionssystemen auf viraler Grundlage verwendet
werden. In Fällen,
in denen ein Adenovirus als ein Expressionsvektor verwendet wird
kann die interessierende Nukleotidsequenz mit einem Adenovirus-Transkriptions/Translationskontrollkomplex,
z.B. der späte Promotor
und eine dreiteilige Leadersequenz, ligiert sein. Dieses chimere
Gen kann dann in das Adenovirus-Genom durch in vitro- oder in vivo-Rekombination
eingefügt
werden. Die Insertion in eine nicht-essentiellen Region des viralen
Genoms (z.B. Region E1 oder E3) wird zu einem rekombinanten Virus
führen,
das lebensfähig
und in der Lage ist, das Genprodukt in infizierten Wirten zu exprimieren
(siehe z.B. Logan and Shenk, Proc. Natl. Acad. Sci. USA 81: 3655
(1984)). Spezifische Initiationssignale können auch zur wirksamen Translation
von eingefügten
Nukleotidsequenzen erforderlich sein. Diese Signale schließen das
ATG-Initiationscodon und benachbarte Sequenzen ein. In Fällen, in
denen ein ganzes Gen oder cDNA, einschließlich eines eigenen Initiationscodons
und angrenzender Sequenzen, in den entsprechenden Expressionsvektor
eingefügt werden,
werden oft keine zusätzlichen
translationalen Kontrollsignale benötigt. Allerdings müssen in
Fällen,
in denen nur ein Teil der kodierenden Sequenz eingefügt wird,
exogene translationale Kontrollsignale, einschließlich vielleicht
dem ATG-Initiationscodon, zur Verfügung gestellt werden. Weiterhin
muß das
Initiationscodon mit dem Leseraster der gewünschten kodierenden Sequenz
in Phase sein, um eine Translation des gesamten Inserts sicherzustellen.
Diese exogenen translationalen Kontrollsignale und Initiationscodons
können
aus einer Vielfalt von Ursprüngen
stammen, sowohl natürlichen
als auch synthetischen. Die Wirksamkeit der Expression kann durch
die Einbeziehung entsprechender Transkriptionsenhancerelemente,
Transkriptionsterminatoren etc. verstärkt werden (Bittner et al.,
Methods in Enzymol. 153: 516 (1987)).
-
Zusätzlich kann
ein Wirtszellstamm ausgewählt
werden, welcher die Expression der eingefügten Sequenzen moduliert oder
das Genprodukt auf die spezielle gewünschte Weise modifiziert und
prozessiert. Derartige Modifikationen (z.B. Glycosilierung) und
eine Prozessierung (z.B. Spaltung) von Proteinprodukten kann für die Funktion
des Proteins wichtig sein. Entsprechende Zellinien oder Wirtssysteme
können
ausgewählt werden,
um die richtige Modifikation und das richtige Prozessieren des fremden
exprimierten Proteins sicherzustellen. Säugetierwirtszellen schließen CHO,
VERO, BHK, HeLa, COS, MDCK, 293, 3T3, und WI38 ein, ohne darauf
beschränkt
zu sein.
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Für eine langfristige
Produktion von rekombinanten Proteinen mit hoher Ausbeute wird eine
stabile Expression bevorzugt. Beispielsweise können Zellinien, welche die
oben beschriebenen Sequenzen stabil exprimieren, konstruiert werden.
Eher als das Verwenden von Expressionsvektoren, welche virale Replikationsursprünge enthalten,
können
Wirtszellen mit DNA, welche durch entsprechende Expressionskontrollelemente (z.B.
Promotor, Enhancer-Sequenzen,
Transkriptionsterminatoren, Polyadenylierungsstellen etc.) und einem selektierbaren
Marker transformiert werden. Im Anschluß an das Einführen der
Fremd-DNA werden die konstruierten Zellen 1 bis 2 Tage in einem
angereichertem Medium wachsen gelassen, und werden dann in ein selektives
Medium überführt. Der
selektionsfähige
Marker in dem rekombinanten Plasmid verleiht eine Resistenz gegenüber der
Selektion und erlaubt den Zellen, das Plasmid stabil in ihre Chromosomen
zu integrieren und zu wachsen, um Foci zu bilden, die ihrerseits
in Zellinien kloniert und expandiert werden können. Dieses Verfahren kann
vorteilhafterweise verwendet werden, um Zellinien, welche das Genprodukt
exprimieren, zu konstruieren. Derartige konstruierte Zellinien können insbesondere
beim Durchmustern und bei der Evaluierung von Verbindungen nützlich sein,
welche die endogene Aktivität
des Genprodukts beeinflussen.
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Ein
Fusionsprotein kann leicht unter Verwendung eines Antikörpers oder
eines Liganden, der spezifisch an das exprimierte Fusionsprotein
bindet, gereinigt werden. Beispielsweise erlaubt ein System, beschrieben
durch Liebknecht et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA 88: 8972 (1991),
die leichte Reinigung von nicht-denaturierten Fusionsproteinen,
die in menschlichen Zellinien exprimiert werden. In diesem System
wird das interessierende Gen in ein Vaccinia-Rekombinationsplasmid subkloniert, derart,
daß das
offene Leseraster des Gens mit einer aminoterminalen Markierung
(„tag"), bestehend aus
6 Histidin-Resten, translational fusioniert wird. Extrakte aus Zellen,
die mit rekombinantem Vacciniavirus infiziert sind, werden auf Ni2+-Nitriloessigsäure-Agarose geladen, und Histidin-markierte
Proteine werden selektiv mit Imidazol enthaltenden Puffern eluiert. Falls
gewünscht,
kann die Histidin-Markierung selektiv mit einem entsprechenden Enzym
gespaltet werden.
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Die
folgenden Beispiele sollen die Erfindung veranschaulichen, aber
nicht beschränken.
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BEISPIELE
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Material und Methoden
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IR
Immunisierung beim Menschen: Lösliche
Antigene der Erfindung werden in einem pharmazeutisch zulässigen Träger, z.B.
physiologische Salzlösung,
gelöst
und mit oder ohne Adjuvanz und mit oder ohne Cytokine, z.B. I1-12
und/oder IFNγ verabreicht.
Letztere können
systemisch oder gemeinsam mit dem Antigen verabreicht werden. Dosierungen
des löslichen
Antigens betragen ungefähr
0,001 mg bis 100 mg pro Verabreichung. Die Verabreichung kann einfach
oder mehrfach erfolgen. Im Fall von vielfachen Immunisierungen können beispielsweise
vier wöchentliche
Verabreichungen erfolgen, gefolgt (falls gewünscht) durch eine erneute Immunisierung
(„booster") mehrere Monate
(z.B. 2, 3, 4, 6, 8, oder 12) oder mehrere Jahre (z.B. 2, 3, 4, 5,
10, 20 oder 30) danach. Eine Verabreichung des Antigens (mit oder
ohne Adjuvanz und mit oder ohne Cytokine) kann durch IR Einführung eines
Zäpfchens,
in welches die immunisierende Zusammensetzung aufgenommen worden
ist, durch ein Klistier oder ein flexibles Sigmoidoskop erfolgen.
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CTL-Aktivierungskulturen:
Zu verschiedenen Zeitpunkten nach der Immunisierung (bei jedem Experiment
verschieden) wurde die CTL-Aktivität bestimmt. BALB/c-Mäuse wurden
getötet
und Därme
und Milz wurden chirurgisch entfernt. Einzelzellsuspensionen wurden
aus den Organen hergestellt durch Verfahren, mit denen der Durchschnittsfachmann
vertraut ist. Im Fall von PP und LP, wurde die PP zunächst von
der äußeren Oberfläche des
Darms freipräpariert.
Der übrige
Darm wurde in kleine Abschnitte von 1 bis 3 mm Durchmesser geschnitten,
die in Phosphat-gepufferter Salzlösung (phosphate buffered saline,
PBS) suspendiert wurden. Die Suspension mit den Gewebeabschnitten
wurde 20 Minuten bei Raumtemperatur gerührt und unter den selben Bedingungen
geschüttelt,
um die intraepithelialen Lymphozyten (IEL) aus dem Gewebe freizusetzen.
Die suspendierten IEL wurden verworfen und Gewebestücke wurden
mit Collagenase Typ VIII (Sigma) (300 U/ml), gelöst in PBS, eine Stunde bei
Raumtemperatur behandelt, um die LP-Zellen freizusetzen. PP-Zellen
wurden aus den präparierten
PP durch die selbe Collagenase-Behandlung extrahiert. Die Zellen
(PP oder LP) wurden dann auf einen diskontinuierlichen Gradienten
aufgegeben, der 75% und 40% Percoll enthielt, gefolgt durch Zentrifugation
bei 2.000 Upm für
20 Minuten. Die Lymphozyten wurden aus der 75%/40%-Grenzschicht
geerntet und zweimal gewaschen. Die Immunzellen aus Milz, PP, LP
wurden mit 1μM
P18IIIB-I10-Peptid mit einer Zelldichte von 5 × 106/ml
in 24-Well-Kulturplatten in komplettem T-Zell-Medium (complete T
cell medium, CTM) kultiviert: RPMI 1640, das 10% fötales Rinderserum
enthielt, zwei mM L-Glutamin, Penicillin (100 U/ml), Streptomycin (100 μg/ml) und
5 × 10-5 M 2-Mercaptoethanol.
P18IIIB-I10 ist ein Peptid, welches das minimal-essentielle CTL-Epitop
von P18IIIB-I10 (SEQ ID NO:15) enthält und folgende Sequenz aufweist:
RGPGRAFVTI (SEQ ID NO:16). Drei Tage später wurde ein 10%iger Überstand
von mit Concanavalin A aktivierten Milzzellen als Quelle von Interleukin-2
(IL-2) zugesetzt. Nach sieben Tagen Kultivierung wurden LP-Lymphozyten
(LPL) in einer zweiten siebentägigen
Kultur mit 1 μM
P18IIIB-I10-Peptid (SEQ ID NO:16) zusammen mit 4 × 106 mit 3.300-rad bestrahlten, syngenen SP-Zellen
stimuliert. Immune SP- und PP-Zellen wurden in ähnlicher Weise in vitro für zwei siebentägige Kulturzeiträume vor
dem Test stimuliert. Die zytolytische Aktivität von CTL wurde durch einen
vierstündigen
Test mit 51Cr-markierten P815-Zielen unter
Verwendung eines Verfahrens gemessen, mit dem der Durschnittsfachmann
vertraut ist. Zum Überprüfen der
Peptidspezifität
von CTL wurden 51Cr-markierte P815-Ziele
zwei Stunden mit Peptid zum Beginn des Tests gepulst. Die prozentuale
spezifische 51Cr-Freisetzung wurde als 100x (experimentelle
Freisetzung – spontane
Freisetzung)/(maximale Freisetzung – spontane Freisetzung) berechnet.
Die maximale Freisetzung wurde anhand von Überständen von Zellen bestimmt, die durch
die Zugabe von 5% Triton-X 100 lysiert waren. Als eine Kontrolle
wurde die spontane Freisetzung aus Zielzellen, die ohne Zugabe von
Effektorzellen inkubiert wurden, bestimmt. Alle Werte für den Standardfehler des
Mittelwerts aus dreifachbestimmten Kulturen betrugen < 5% des Mittelwerts.
-
Virus-Plaque-Test:
Sechs Tage nach IR „Challenge" mit rekombinantem
Vacciniavirus, das HIV-1 IIIB gp160 (vPE16) exprimiert, wurden die
Mäuse getötet. Ihre
Ovarien wurden entfernt, in Einzelzellsuspensionen dissoziiert und
auf den vPE16-Titer untersucht, indem serielle 10-fach Verdünnungen
auf einer Platte von BSC-2-Indikatorzellen ausplattiert, mit Kristallviolett
gefärbt
und die Plaques bei jeder Verdünnung
gezählt
wurden. Das minimal meßbare
Maß an
Virus waren 70 Plaque-bildende Einheiten (pfu).
-
Beispiel 1: Vergleich
von mukosalen und systemischen CTL-Antworten nach mukosaler und
systemischer Immunisierung
-
Mäuse wurden
IR mit 4 Dosen (am Tag 0, 7, 14 und 21) des HIV-1-CLUVAC PCLUS3-18IIIB (SEQ ID NO:2)
(50 μg/Maus)
immunisiert. Fünf
Wochen bis sechs Monate nach der ersten Dosis wurden antigenspezifische
T-Zellen aus PP, LP und Milz isoliert und auf die Anwesenheit von
HIV-1-P18IIIB-Peptid-spezifische CTL getestet (1),
wie oben beschrieben. Geschlossene Quadrate zeigen das Abtöten von
mit P18IIIB-I10 (SEQ ID NO:16) gepulsten Zielen, und offene Rauten
zeigen das Abtöten
von ungepulsten Zielen. Die IR Immunisierung induzierte langanhaltende
protektive Immunantworten: antigenspezifische CTL wurden an mukosalen
induktiven (PP) und effektorischen (LP) Orten und an einem syntemischen
Ort (Milz) mindestens sechs Monate nach der Immunisierung nachgewiesen.
Im Gegensatz dazu induzierte eine systemische Immunisierung (s.c. in
unkomplettem Freund'schem
Adjuvanz) CTL in der Milz, jedoch nicht im mukosalen Immunsystem
(d.h. PP und LP).
-
Beispiel
2: Vergleich von CTL-Antworten mit und ohne mukosalem Adjuvanz BALB/c-Mäuse wurden IR
mit 4 Dosen des synthetischen HIV-1-CLUVAC PCLUS3-18IIIB (SEQ ID
NO:2) (50 μg/Maus
je Immunisierung) alleine, d.h. ohne Adjuvanz oder Cytokine, am
Tag 0, 7, 14 und 21 immunisiert. Parallel dazu wurde eine weitere
Gruppe von Mäusen
IR mit PCLUS3-P18IIIB (SEQ ID NO:2)-HIV-1-Peptid in Kombination
mit CT (1 μg/Maus)
immunisiert. Am Tag 35 wurden antigenspezifische T-Zellen aus PP,
LP und Milz isoliert. Immunzellen der Milz, PP oder LP wurden kultiviert
und auf antigenspezifische CTL überprüft (2),
wie oben beschrieben. Geschlossene Quadrate zeigen das Abtöten von
mit P18IIIB-I10 (SEQ ID NO:16) gepulsten Zielen, und offene Rauten
zeigen das Abtöten
ungepulster Ziele. Eine IR Verabreichung von Peptid allein induzierte eine
signifikante Antwort. Die Antwort wurde durch die gleichzeitige
Verabreichung von CT verstärkt.
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Beispiel 3: CTL, induziert
durch mukosale Immunisierung, lysieren Ziele, die HIV-1-gp160-Hüllprotein
exprimieren
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Mäuse wurden
IR mit 4 Dosen (am Tag 0, 7, 14 und 21) des HIV-1 CLUVAK PCLUS3-18IIIB (SEQ ID NO:2)
(5 μg/Maus
pro Immunisierung) in Gegenwart von CT (1 μg/Maus) immunisiert. Am Tag
35 wurden antigenspezifische T-Zellen aus PP, LP und Milz isoliert.
Immunzellen von SP, PP oder LP wurden wie oben beschrieben kultiviert.
Die zytolytische Aktivität
von CTL wurde unter Verwendung eines 51Cr-Freisetzung-Standardtests
gemessen (3).
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Drei
verschiedene Zellinien wurden als Zielzellen verwendet: 15-12-Zellen,
3T3 18 Neo BALB/c-Zellen und P815-Zellen. 15-12-Zellen sind BALB/c-3T3-Fibroblasten,
die mit einem Vektor transfiziert sind, der HIV-1-gp160 kodiert
(Takahashi et al. Proc. Natl. Acad. Sci. USA 85:3105 (1988)); 3T3
18 Neo BALB/c-Zellen sind BALB/c-373-Fibroblasten, die mit einem
Expressionsvektor transfiziert sind, der ein Neo-Gen, jedoch kein gp160-Gen
enthält;
und P815-Zellen sind untransfizierte Zellen, die antigene Peptide,
die der Kultur zugesetzt wreden, präsentieren. Eine CTL-Lyse von
gp160 exprimierenden 15-12-Zellen (geschlossene Quadrate in rechten
Tafeln) wurden mit der von gp160 nicht exprimierenden 3T3 18 Neo
BALB/c-Kontrollzellen (offene Rauten, rechte Tafeln) verglichen.
Die P815-Zielzellen (linke Tafel) wurden in Gegenwart von (geschlossene Quadrate)
oder ohne (offen Rauten) P18IIIB-I10-Peptid
(SEQ ID NO:16) (1 μM)
getestet. Die prozentuale spezifische 51Cr-Freisetzung
wurde wie oben beschrieben berechnet. Durch IR Immunisierung induzierte
CTL töteten
Zielzellen, die entweder HIV-gp160 endogen exprimierten oder mit
P18IIIB-Peptid (SEQ ID NO:15) gepulst waren, ab.
-
Beispiel 4: CTL, induziert
duch IR Immunisierung, sind von IL-12 abhängig
-
BALB/c-Mäusen wurden
IR mit 4 Dosen (am Tag 0, 7, 14 und 21) des CLUVAC PCLUS3-18IIIB (SEQ ID NO:2)
(50 μg/Maus
pro Immunisierung) in Kombination mit CT (1 μg/Maus) immunisiert. Einen Tag
vor und einen Tag nach der Immunisierung mit dem Peptid wurden die
Mäuse intraperitoneal
(i.p.) mit anti-IL-12-Antikörper
(0,5 mg pro Injektion: 4 mg/Maus Gesamtdosis) (4,
rechte Tafeln) behandelt oder blieben unbehandelt (4,
linke Tafeln). Am Tag 35 wurden antigenspezifische T-Zellen aus
PP, LP und Milz isoliert. Immunzellen aus Milz, PP oder LP wurden
wie oben beschrieben kultiviert. Die zytolytische Aktivität der CTL
wurde wie oben beschrieben gemessen (4). Zum Überprüfen der
Peptidspezifität
der CTL wurden 51Cr-markierte P815-Ziele
mit dem Peptid P18IIIB-I10 (SEQ ID NO:16) zu Beginn des Tests (geschlossene
Quadrate) gepulst oder blieben (als eine Kontrolle) ungepulst, d.h.
ohne Peptid (offene Rauten). Die Induktion sowohl von mukosalen
als auch systemischen CTL-Antworten durch IR Immunisierung war IL-12-abhängig, wie
durch die Hemmung der Induktion von CTL bei Mäusen, die i.p. mit anti-IL-12-Antikörper behandelt
wurden, gezeigt wurde.
-
BALB/c-Mäuse wurden
IR am Tag 0, 7, 14 und 21 mit entweder Zusammensetzung A, die das
synthetische HIV-1-CLUVAC PCLUS3-18IIIB (SEQ ID NO:2) (50 μg/Maus pro Immunisierung),
CT (10 μg/Maus
pro Immunisierung) und rekombinantes IL-12 (1 μg/Maus pro Immunisierung) enthielt
oder mit Zusammensetzung B, die das synthetische HIV 1-CLUVAC PCLUS3-18IIIB
(SEQ ID NO: 2) (50 μg/Maus
pro Immunisierung) und CT (10 μg/Maus
pro Immunisierung) enthielt, immunisiert. Am Tag 35 wurden antigenspezifische
T-Zellen aus den
PP und der Milz isoliert. Immunzellen aus den PP (9A)
und der Milz (9B) wurden getrennt kultiviert
und auf antigenspezifische CTL überprüft, wie
oben beschrieben. 9A zeigt das Abtöten von
mit dem Peptid P18IIIB-I10 (SEQ ID NO:16) gepulsten Zielzellen durch
Effektorzellen von Mäusen,
die mit der Zusammensetzung A (d.h. Antigen mit IL-12) (offene Quadrate)
immunisiert waren, und 9B zeigt das Abtöten der mit
P18IIIB-I10 (SEQ ID NO:16) gepulsten Zielzellen durch Effektorzellen
von Mäusen,
die mit Zusammensetzung B (d.h. Antigen ohne IL-12) (offen Rauten)
immunisiert waren. Sowohl in 9A als
auch 9B wurden die Kontrollwerte unter Verwendung der
zwei Effektorpopulationen, die auf ungepulsten Zielen getestet wurden,
erhalten. Die verstärkten
CTL-Antworten sowohl von PP- (9A) als
auch Milz- (9B) Effektorzellen von Mäusen, die
IR mit Zusammensetzung A immunisiert wurden, zeigten im Vergleich
zu den Antworten, die durch IR Immunisierung mit Zusammensetzung
B ausgelöst
wurden, daß eine
gleichzeitige Verabreichung von IL-12 die mukosalen und systemischen
CTL-Antworten erhöhten.
Diese Werte liefern beide unabhängig
voneinander einen Hinweis auf die Rolle von IL-12 beim Auslösen von
mukosaler (und systemischer) Immunität durch mukosale Verabreichung
von Antigenen und bestätigen
die Befunde der oben beschriebenen Werte für die Antikörperhemmung.
-
Beispiel 5: Intrarektale
Peptid-Immunisierung schützt
vor einem mukosalen Angriff durch HIV-gp160 exprimierendes rekombinantes
Vacciniavirus
-
Gruppen
von 5 Mäusen
wurden IR mit 4 Dosen des HIV-1-CLUVAC PCLUS3-18IIIB (SEQ ID NO:2) (50 μg/Maus pro
Immunisierung) am Tag 0, 7, 14 und 21 in Kombination mit C7 immunisiert.
Zum Tag 35 wurden die Mäuse
IR mit 2,5 × 107 pfu Vacciniavirus, das gp160IIIB (vPE16)
exprimierte, „herausgefordert". Nach 6 Tagen wurden
die Mäuse
getötet
und ihre Ovarien wurden auf das Vorhandensein von Virus untersucht (5),
wie oben beschrieben. Der linke Balken in 5 zeigt
den Virustiter in den Ovarien von nicht immunisierten Mäusen, und
der rechte Balken zeigt den Virustiter in Ovarien von immunisierten
Mäusen.
Eine IR Immunisierung mit PLCUS3-18IIIB (SEQ ID NO:2) schützte Mäuse gegen
einen IR Angriff mit vPE16, wie durch eine 4,5 log-Reduktion der
viralen pfu in Ovarien im Vergleich zu nicht immunisierten Tieren
gezeigt (p < 0,005).
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Beispiel 6: Vergleich
der systemischen CTL-Antworten sechs Monate nach IR und IN Immunisierung
-
Mäuse wurden
IR oder IN mit 4 Dosen (am Tag 0, 7, 14 und 21) des HIV-1 CLUVAC
PCLUS3-18IIIB (SEQ ID NO:2) (50 μg/Maus)
immunisiert. Sechs Monate nach der ersten Dosis wurden antigenspezifisch T-Zellen
aus der Milz isoliert und auf das Vorhandensein von HIV-1-P18IIIB-I10
(SEQ ID NO:16) -Peptid-spezifische CTL (6A und 6) überprüft, wie
oben beschrieben. Geschlossene Quadrate zeigen das Abtöten von
mit P18IIIB-I10 (SEQ ID NO:16) gepulsten Zielen, und offen Rauten
zeigen das Abtöten
ungepulster Ziele. Das Ausmaß der
CTL-Aktivität,
induziert durch IR-Immunisierung (6A), war
höher als
die, die durch IN-Immunisierung (6B) induziert
wurde. Diese Werte zeigen, daß eine
IR Immunisierung wirksame, langfristige antigenspezifische Immunantworten
der Milz induzierte.
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Um
verschieden Wege einer Immunisierung zu evaluieren, wurden Mäuse mukosal
(IR, IN, IG) oder systemisch (SC) mit 4 Dosen (amzum Tag 0, 7, 14
und 21) des HIV-1-CLUVAC PCLUS3-18IIIB (SEQ ID NO:2) (50 μg/Maus) immunisiert.
Fünfunddreißig Tage
nach der ersten Dosis wurden antigen-spezifische T-Zellen aus den
PP und der Milz isoliert und auf das Vorhandensein von HIV-1 P18IIIB-I10
(SEQ ID Nr.: 16) -Peptid-spezifischen CTL überprüft, wie oben beschrieben (7). Geschlossene Balken zeigen das Abtöten von mit
P18IIIR-I10 (SEQ ID NO:16) gepulsten Zielen, und offene Balken zeigen
das Abtöten
von ungepulsten Zielen. Das Ausmaß der durch IR Immunisierung
induzierten CTL-Aktivität
war in induktivem mukosalem Gewebe (PP) signifikant höher und
in systemischem immunologischem Gewebe (SP) viel höher als
wenn die Induktion auf anderen mukosalen Wegen (IN und IG) induziert
wurde. Eine CTL-Aktivität
wurde sowohl in PP als auch der Milz nach Immunisierung auf allen
drei mukosalen Wegen nachgewiesen. Nur die systemische Immunisierung
(SC) führte
zu einer signifikanten CTL-Aktivität in der Milz.
-
Beispiel 7: CTL, induziert
durch IR Immunisierung, sind von IFNγ abhängig
-
Wildtyp-BALB/c-Mäuse und
BALB/c-Mäuse,
denen die Fähigkeit,
funktionelles IFNγ herzustellen,
fehlte (IFNγ-/--Mäuse)
(Dalton et al., Science 259: 1739 (1993); Tishon et al., Virology
212: 244 (1995)) wurden IR mit 4 Dosen (am Tag 0, 7, 14 und 21)
des CLUVAC PCLUS3-18IIIB (SEQ ID NO:2) (50μg/Maus pro Immunisierung) in
Kombination mit CT (1 μg/Maus)
immunisiert. Am Tag 35 wurden antigenspezifische T-Zellen aus PP,
LP und Milz isoliert. Immunzellen aus Milz, PP oder LP von Wildtyp-BALB/c-
und IFNγ-/--Mäusen
wurden wie oben beschriebne kultiviert. Die zytolytische Aktivität der CTL
wurde gemessen (8A und 8B), wie oben
beschrieben. Die Peptid-Spezifität
von CTL wurde wie folgt getestet: 51Cr-markierte
P815-Ziele wurden mit dem Peptid P18IIIB-I10 (SEQ ID NO:16) zu Beginn
des Tests (geschlossene Balken) gepulst oder (als eine Kontrolle)
blieben ungepulst, d.h. ohne Peptid (offene Balken). Die Induktion
sowohl von mukosalen als auch systemischen CTL-Antworten durch IR
Immunisierung war IFNγ-abhängig, wie
durch das Fehlen von nachweisbarer CTL-Aktivität in Milz-, PP- und LP-Zellen
aus IFNγ-/--Mäusen
(8B) und wirksamer CTL-Aktivität in Milz-, PP- und LP-Zellen
von Wildtyp-BALB/c-Mäusen
( 8A) gezeigt.
-
Wenn
man die vorangehenden Ergebnisse zusammenfaßt, führt eine mukosale Verabreichung
eines antigenen Peptids an Mäuse
zur Induktion einer protektiven CTL-Antwort, die sowohl an induktiven
(Peyer-Plaques, PP) als auch effektorischen (Lamina propria, LP)
Orten des intestinalen mukosalen Immunsystems, ebenso wie in systemischem
lymphoidem Gewebe, d.h. der Milz (spieen, SP) nachweisbar sind.
Die mukosale CTL-Antwort wird durch gleichzeitiges Verabreichen
des mukosalen Adjuvanzes Choleratoxin (CT) mit dem antigenen Peptid
verstärkt,
wird durch einen Antikörper,
der spezifisch an Interleukin-12 (IL-12) bindet, (wodurch dessen
Aktivität
neutralisiert wird), gehemmt, und ist bei Mäusen, denen die Fähigkeit,
funktionelles Interferon-γ (IFNγ) herzustellen,
fehlt, nicht nachweisbar. Weiterhin führte die Aufnahme von IL-12
in die Zusammensetzung aus antigenem Peptid und CT, die zur IR Immunisierung
verwendet wurde, zu verstärkten
PP- und SP-CTL-Antworten im Verhältnis
zu denen, die durch IR Immunisierung mit antigenem Peptid, CT und ohne
IL-12 erhalten worden waren. Eine IR Immunisierung mit dem viralen
Peptid führte
zum Schutz vor einer viralen Infektion nach anschließendem IR
Angriff mit dem entsprechenden Virus.
-
Beispiel 8: Vergleich
verschiedener HIV-Vakzin-Peptide zur Verwendung beim Auslösen eines
viralen mukosalen Schutzes
-
Aufgrund
der Variabilität
der V3-Schleife von HIV wurden weitere Studien durchgeführt, wobei
zwei Cluster-Peptid-Konstrukte verglichen wurden, indem die V-Schleife
verwendet und das CTL-Epitop P18 aus dem Stamm IIIB (Ratner et al.,
Nature 313: 277-284, (1985)) oder MN (Gurgo et al., Virology 164:531-536, (1998))
von HIV-1 eingebaut wurden. Diese Studien wurden als eine beispielhafte
Analyse durchgeführt,
um zu zeigen, daß HIV-Vakzin-Cluster-Peptid-Konstrukte
aus verschiedenen HIV-Stämmen
hergestellt und in side-by-side-Tests
durchgemustert werden können,
um die Induktion einer mukosalen CTL-Immunität zu optimieren.
-
Versuchstiere:
Bei jedem der folgenden Beispiele wurden BALB/c-Mäuseweibchen
vom Frederick Cancer Research Center (Frederick, MD) bezogen. IFNγ-/--Mäuse wurden
von den Jackson Laboratories (Bar Harbor, ME) bezogen. Die in diesen
Studien eingesetzten Mäuse
waren 6-12 Wochen alt. Die IFNγ-/--Mäuse wurden
in einer speziellen pathogenfreien Mikroisolatorumgebung gehalten.
-
Immunisierung:
Die Mäuse
wurden mit vier Dosen des synthetischen HIV-Peptid-Vakzin-Konstrukts PCLUS3-18IIIB
(Ahlers et al., J. Immunol. 150: 5647-5665, (1993)) (50 μg/Maus bei
jeder Immunisierung) am Tag 0, 7, 14 und 21 in Kombination mit Choleratoxin
(CT) (10 μg/Maus)
(List Biological Laboratories, Campbell, CA) durch intrarektale
Verabreichung immunisiert. Zur subkutanen Immunisierung wurde inkomplettes Freund'sches Adjuvanz verwendet.
rmIL-12 (großzugigerweise
abgegeben vom Genetics Institute, Inc., Cambridge, MA) wurde entweder
intraperitoneal (IP) (1 μg)
oder intrarektal (1 μg),
gemischt mit DOTAP (Boehringer Mannheim), einem kationischen Lipofectionsmittel,
gemeinsam mit dem Peptidvakzin abgegeben.
-
Zellreinigung:
Fünf Wochen
bis 6 Monate nach der ersten Dosis wurden antigenspezifische T-Zellen aus
den Peyer-Plaques (PP), der Lamina propria (LP) und der Milz (SP)
isoliert. Es erfolgte eine sorgfältige Excision
der Peyer-Plaques aus der interstinalen Wand und sie wurden zu Einzelzellen
dissoziiert, indem Collagenase Typ VIII, 300 U/ml (Sigma) verwendet
wurde, wie beschrieben (Mega et al., Int. Immunol. 3: 793-805, (1991)).
Unsere Ergebnisse zeigen, daß die
meisten PP-CD3-T-Zellen, die aus normalen Mäusen isoliert wurden, CD4+ waren, während CD3+CD8+-T-Zellen weniger häufig vorkamen. Weiterhin veränderte Collagenase die
Expression von CD3, CD4 oder CD8 auf Milz-T-Zellen, die mit diesem
Enzym behandelt wurden, nicht. Die Isolierung von Lamina propria-Lymphozyten
(LPL) wurde durchgeführt,
wie beschrieben (Mega et al., Int. Immunol. 3: 793-805, (1991)).
Die Dünndärme wurden
aus einzelnen Mäusen
herauspräpariert
und die mesenterischen und konnektiven Gewebe sorgfältig entfernt.
Fäkalmaterial
wurde aus dem Lumen mit nicht-supplementiertem
Medium (RPMI 1640) gespült.
Nachdem die PP identifiziert und von der intestinalen Wand entfernt worden
waren, wurden die Därme
der Länge
nach geöffnet,
in kurze Abschnitte geschnitten und ausführlich in RPMI, das 2 % fötales Rinderserum
(FBS) enthielt, gewaschen. Um die Epithelzellschicht zu entfernen,
wurden die Gewebe in 100 ml 1 mM EDTA gelegt und zweimal (zunächst für 40 min.
und dann für
20 min.) bei 37°C
unter Rühren
inkubiert. Nach der EDTA-Behandlung wurden die Gewebe in komplettem
RPMI-Medium 10 min.
bei Raumtemperatur gewaschen und dann in 50 ml RPMI, das 10% FCS
enthielt, gelegt, und 15 min. bei 37°C unter Rühren inkubiert. Die Gewebe
und das Medium wurden in ein 50 ml-Röhrchen überführt und 15 sec. heftig geschüttelt, und
dann wurde das Medium, das die Epithelzellen enthielt, entfernt.
Diese mechanische Entfernung von Zellen wurde noch zweimal wiederholt,
wobei jedes Mal frisches Medium verwendet wurde, um die Epithelzellschicht
vollständig
zu entfernen. Die histologische Untersuchung zeigte, daß die Struktur
der Villi und der Lamina propria erhalten geblieben war. Um die
LPL zu isolieren, wurden die Gewebe in kleine Stücke geschnitten und mit RPMI
1640 das Collagenase Typ VIII, 300 U/ml (Sigma) enthielt, 50 min. bei
37°C unter
Rühren
inkubiert. Überstände, die
Zellen enthielten, wurden gesammelt, gewaschen und dann in komplettem
RPMI 1640 resuspendiert. Dieses Dissoziierungsverfahren mittels
Collagenase wurde zweimal wiederholt und die isolierten Zellen vereinigt
und nochmals gewaschen. Die Zellen wurden über eine Baumwolle-Glaswolle-Säule geschickt,
um tote Zellen und Gewebedebris zu entfernen, und dann auf einen
diskontinuierlichen Gradienten geschichtet, der 75% und 40% Percoll
(Pharmacia Fine Chemicals, Pharmacia Inc., Schweden) enthielt. Nach
Zentrifugation (4°C,
600g, 20 min.) wurde die Grenzschicht zwischen dem 75%igem und dem
40%igem Percoll sorgfältig
entfernt und mit inkomplettem Medium gewaschen. Dieses Verfahren
lieferte > 90% lebende
Lymphozyten mit einer Zellausbeute von 1,5-2 × 106 Lymphozyten/Maus.
Die Milz wurde aseptisch entfernt, und es wurden Einzelzellsuspensionen
hergestellt, indem sie vorsichtig durch sterile Siebe gedrückt wurden.
Die Erythrozyten wurden in Tris-gepuffertem Ammoniumchlorid lysiert,
und die restlichen Zellen wurden ausführlich in RPMI 1640, das 20%
FBS enthielt, gewaschen.
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Cytotoxische
T-Lymphozyten-Test: Immunzellen aus SP, PP und LP wurden in einer
Konzentration von 5 × 106/ml in 24-Well-Kulturplatten in komplettem
T-Zell-Medium (complete T cell medium, CTM) kultiviert: RPMI 1640,
das 10% FBS, 2 mM L-Glutamin, Penicillin (100 U/ml), Streptomycin
(100 μg/ml)
und 5 × 10-5 M 2-Mercaptoethanol enthielt. Drei Tage
später
wurden 10% eines Concanavalin A-Überstand
enthaltenden Mediums als eine Quelle von IL-2 zugesetzt. Die LPL
wurden nach siebentägiger
Stimulation mit 1 μM P18IIIB-I10-Peptid
zusammen mit 4 × 106 mit 3.300 rad bestrahlten syngenen Milzzellen
untersucht. SP- und PP-Zellen wurden in vitro auf ähnliche
Weise für
einen oder zwei siebentägige
Kultivierungszeiträume
vor dem Test stimuliert. Die zytolytische Aktivität der CTL-Linien
wurde durch einen vierstündigen
Test mit 51Cr-markierten Zielen gemessen.
Zwei verschiedene Zellinien wurden als Zielzellen verwendet: 1)
15-12 Zellen, (Takahashi et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA 85:
31053109 (1988), BALB/c-373 fibroblasts transfected with HIV-1IIIB gp160
and endogenously expressing HIV gp160), verglichen mit 18 Neo BALB/c
3T3 Fibroblasten, die nur mit NeoR transfiziert
waren, als eine Kontrolle , und 2) P815-Ziele, getestet in Gegenwart
von oder ohne I10-Peptid (1μM).
Zum Überprüfen der
Peptidspezifität
von CTL wurden 51Cr-markierte P815-Ziele
zwei Stunden mit Peptid zu Beginn des Tests gepulst. Die prozentuale
spezifische 51Cr-Freisetzung wurde berechnet
als 100 × (experimentelle
Freisetzung – spontane
Freisetzung)/(maximale Freisetzung – spontane Freisetzung). Die
maximale Freisetzung wurde anhand von Überständen von Zellen bestimmt, die
durch Zugabe von Triton-X 100 lysiert wurden. Die spontane Freisetzung
wurde aus Zielzellen bestimmt, die ohne Zugabe von Effektorzellen inkubiert
worden waren.
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Vacciniavirus:
Das rekombinante Vacciniavirus vPE16 exprimiert das HIV-1-gp160-Gen
aus dem Isolat IIIB (BH8) (Earl et al., J. Virol. 64: 2448-2451
(1990)). Die Expression wird durch den frühen/späten P7.5-Promotor gesteuert.
Zwei Kopien der Sequenz T5NT, welche als ein Transkriptionsterminationssignal
für frühe Vacciniavirus-Gene
dient, sind in dem IIIB gp 160-Gen vorhanden. Beide sind in vPE16
verändert
worden, damit die ursprüngliche
kodierende Sequenz erhalten bleibt und um eine frühe Transkription
des Gens zu ermöglichen.
Das Virus vSC8 wird als eine negative Kontrolle ohne gp160 verwendet
(Chakrabarti et al., Mol. Cell Biol. 5: 3403-3409 (1985)). Sowohl
vPE16 als auch VSC8 exprimieren beta-Galactosidase.
-
Bestimmung
des Virustiters im Ovar: Am Tag 35 oder 6 Monate nach der Cluster-Peptid-HIV-Vakzin-Immunisierung
wurden Mäuse
intrarektal mit 2,5 × 107 pfu des gp160IIIB (vPE16) exprimierenden
Vakziniavirus angegriffen. Sechs Tage nach dem Angriff mit dem rekombinanten
Vacciniavirus, das HIV-gp160 exprimierte, wurden die Mäuse getötet, und
die Ovarien wurden entfernt, homogenisiert, mit Ultraschall behandelt und
auf den vPE16-Titer untersucht, indem serielle 10-fache Verdünnungen
auf einer Platte von BSC-2-Indikatorzellen ausplattiert, mit Kritallviolett
gefärbt
und die Plaques von jeder Verdünnung
gezählt
wurden. Das minimal nachweisbare Maß an Virus betrug 100 pfu.
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Um
verschiedene HIV-Vakzin-Cluster-Peptid-Konstrukte zu vergleichen,
wurden BALB/c-Mäuse intrarektal
mit Peptid (PCLUS3-18IIIB oder PCLUS3-18MN) in Gegenwart von CT
als einem mukosalen Adjuvanz wöchentlich über 4 Wochen
(am Tag 0, 7, 14, und 21) immunisiert. Die Mäuse wurden entweder 2 Wochen später (Tag
35) oder nach 6 Monaten auf Memory-CTL-Antworten in den Peyer-Plaques
(PP) oder der Milz (SP) untersucht. Eine IR-Immunisierung mit beiden
Peptiden PCLUS3-18IIIB oder PCLUS3-18MN in Kombination mit CT induzierte
eine P18-spezifsche CTL-Antwort in den intestinalen PP (10, Tafel A) und in der Milz (10, Tafel B).
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Allerdings
war das Ausmaß einer
CTL-Anwort nach IR Immunisierung mit PCLUS3-18MN signifikant niedriger
als nach IR Immunisierung mit PCLUS3-18IIIB. Der Unterschied kann
eine höhere
Affinität
des mindestens 10-mer P18IIIB-I10 im Vergleich zu P18MN-T10 zu H-2Dd widerspiegeln
(Takahashi et al., Science 246: 118-121 (1989); Takeshita et al.,
J. Immunol. 154: 19731986 (1995)). Auch wurde eine sehr viel größere Produktion
von IFNγ durch
mukosale P18IIIB-spezifische CD8+-CTL im
Vergleich zu P18-MN-spezifischen CTL nach Stimulation mit spezifischem
Peptid in vitro für
48 Stunden beobachtet. Wenn sie auf 15-12 gp160IIIB-transfezierten
Fibroblastenzielen, die endogen gp 160IIIB exprimierten, getestet
wurden, töteten
die CTL, die durch Immunisierung mit PCLUS3-18IIIB ausgelöst worden
waren, ebenfalls diese Ziele. Auf der Grundlage dieser Beobachtungen
wurde das PCLUS3-18IIIB-Konstrukt in den unten beschriebenen Schutzexperimenten
eingesetzt.
-
Beispiel 9: Mukosale Immunisierung
von Mäusen
mit Cluster-Peptid-Konstrukt macht einen langfristigen Schutz vor
einer Infektion mit rekombinantem Vacciniavirus, das HIV 1g 60 exprimiert,
verfügbar
-
In
den vorangehenden Beispielen wird die Fähigkeit der mukosalen Immunantworten,
die durch das HIV-Cluster-Peptid-Vakzin induziert wurden, vor einem
Virusangriff auf dem mukosalen Weg zu schützen, gezeigt. Um die Spezifität diese
Schutzes vor rekombinantem Protein HIV-1 IIIB gp160 zu bestimmen,
wurden IR immunisierte Mäuse
am Tag 35 nach dem Beginn der Immunisierung durch IR Infusion mit
Vacciniavirus, das HIV-1 IIIB gp160 (vPE16) exprimiert, oder mit
Kontroll-Vacciniavirus, das beta-Galaktosidase (vSC8) exprimiert, „herausgefordert". Nicht-immunisierte
Tiere, die mit vPE16 oder vSC8 „herausgefordert" wurden, dienten
als Kontrollen. Sechs Tage nach dem Angriff wurden die Mäuse getötet, und
die Ovarien wurden entfernt und der Vaccinia-Titer untersucht (sechs
Tage nach Infektion mit Vaccinia enthalten die Ovarien den höchsten Virustiter).
-
Eine
IR Immunisierung mit dem synthetischen HIV-Peptid-Vakzin schützte Mäuse vor
einem IR Angriff mit Vacciniavirus, das HIV-1 IIIB gp160 exprimierte,
im Vergleich zu nichtimmunisierten Kontrollen, sie schützte jedoch
nicht vor einer IR Impfung mit Vacciniavirus, das nur ein unverwandtes
Protein, beta-Galactosidase, exprimierte (11). Demnach
war der Schutz spezifisch für
ein Virus, das HIV-1 gp160 exprimiert, und jede unspezifische inflammatorische
Antwort, intrarektal durch die Peptidinfusion induziert, war nicht
ausreichend, um vor einem viralen Angriff zwei Wochen nach der letzten
Dosis der Immunisierung zu schützen.
-
Obwohl
das Vorhandensein von mukosalen Memory-CTL-Vorläufern beobachtet wurde, was
eine Restimulierung der Aktivität
in vitro 6 Monate nach IR Immunisierung erforderte (Belyakov et
al., Proc. Natl. Acad. Sci. 95: 1709-1714 (1998)), blieb die Stärke und
Dauer des Schutzes unklar. Um diese Frage zu lösen, wurden die IR immunisierten
Mäuse 6
Monate nach Beginn der Immunisierung mit PCLUS3-18IIIB durch IR
Verabreichung mit Vacciniavirus, das HIV-1 IIIB (PE16) exprimierte, „herausgefordert". Diese Studie zeigte,
daß sogar 6
Monate nach HIV-Cluster-Peptid-Immunisierung BALB/c-Mäuse einen
Schutz gegen einen Angriff mit rekombinantem HIV-Vakzin zeigten
(12).
-
Beispiel 10: Ein Schutz
von Mäusen
gegen einen mukosalen viralen Angriff wird durch CD8+-CTL
am mukosalen Ort vermittelt
-
Um
den Immunmechanismus zu bestimmen, der für einen Schutz vor einem mukosalen
Angriff mit einem Virus, das gp160 exprimiert, verantwortlich ist,
wurden Mäuse
IP mit 0,5 mg monoklonalem anti-CD8-Antikörper (Klon 2.43, NIH, Frederick,
MD) einen Tag vor und nach jeder der vier Immunisierungen und ebenfalls zwei
Tage vor und drei Tage nach dem Angriff mit vPE16 behandelt. Diese
Behandlung führte
zu einer signifikanten Hemmung des Schutzes vor einem mukosalen
Angriff durch vPE16 (13). Folglich wird ein Schutz am
mukosalen Ort gegen das Virus, das HIV-1 gp160 exprimiert, durch
CD8+-Lymphozyten exprimiert, vermittelt.
-
Da
die hier offenbarten HIV-Peptid-Konstrukte sowohl starke mukosale
als auch systemische, auf MHC-Klasse I beschränkte CD8+-CTL-Antworten
auslösen
(Belyakov et al., Proc. Natl. Acad. Sci. 95: 1709-1714 (1998)),
wurde die Rolle dieser Antworten beim Vermitteln eines Schutzes
weiter untersucht. Da eine SC Immunisierung mit Peptidvakzin Milz-CTL,
jedoch keine mukosalen CTL auslöste,
während
eine IR Immunisierung beides auslöste (14),
können
SC und IR Immunisierungen verglichen werden, um zu bestimmen, ob
systemische CTL ausreichen, um vor einem mukosalen Angriff zu schützen, oder
ob lokale mukosale CTL erforderlich sind. Dementsprechend wurden
Mäuse mit
PCLUS3-18IIIB plus IFA auf dem SC Weg oder mit PCLUS3-18IIIB und
CT auf dem IR Weg am Tag 0, 7, 14 und 21 immunisiert, und diese
Ansätze
wurden verglichen. Am Tag 35 nach Beginn der Immunisierung wurden
diese Gruppen von Mäusen
ebenso wie nicht-immunisierte Kontrollmäuse durch IR Verabreichung
von Vacciniavirus, das HIV-1 gp160 (vPE16) exprimiert, „herausgefordert". Schließlich wurden
6 Tage nach dieser Impfung die Mäuse
getötet,
und der virale Titer ihrer Ovarien wurde untersucht.
-
Eine
SC Immunisierung mit PCLUS3-18IIIB schützte die Mäuse nicht vor einem mukosalen
Angriff mit vPE16, während
eine IR Immunisierung mit dem selben Peptid schützte ( 14B).
Folglich kann ein Schutz vor einem mukosalen Angriff mit einem Virus,
das HIV-1 gp160 exprimiert, nur durch eine mukosale Immunisierung
von Mäusen
induziert werden und korreliert mit der lokalen mukosalen CTL-Aktivität, jedoch
nicht mit der Aktivität
von Milz.-CTL. Auf
dieser Grundlage kann man schlußfolgern,
daß der
CD8+-CTL-vermittelte Schutz vor dem mukosalen
Angriff mit rekombinantem Vakzin, das HIV-1 gp160 exprimiert, lokale
mukosale CD8+-CTL erfordert, während eine
systemische CTL-Antwort nicht ausreichend ist.
-
Beispiel 11: Cytokin-Abhängigkeit
und Verstärkung
des Schutzes durch lokale Verabreichung von IL-12 mit dem Vakzin
-
Die
Induktion von mukosalen CTL durch Peptidvakzin ist abhängig von
endogenem IL-12, dergestalt, daß sie
durch Behandlung von Mäusen
in vivo mit anti-IL-12 unterbunden werden kann (Belyakov et al.,
Proc. Natl. Acad. Sci. 95:1709-1714, (1998)). Um die Rolle von IL-12
bei der CTL-Antwort und dem Schutz näher zu definieren, wurden BALB/c
(H-2Dd) -Mäuse auf dem IP Weg mit 1 μg des rmIL-12
an jedem Tag der IR Immunisierung mit PCLUS3-18IIIB (50 μg/Maus) behandelt. Diese Behandlung
führte
nicht zu signifikanten Änderungen
der HIV-spezifischen CTL-Aktivität
an entweder mukosalen oder systemischen Orten ( 15).
Wenn allerdings die Mäuse
mit rmIL-12 (1 μg)
+ DOTAP intrarektal zusammen mit dem Peptid behandelt wurden, fanden
wir einen signifikanten Antstieg der CTL-Anzahl sowohl an mukosalen
als auch systemischen Orten 35 Tage nach Beginn der Immunisierung
(15).
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Angesichts
der oben dargestellten Ergebnisse wurde die Möglichkeit, daß rmIL-12,
verabreicht am lokalen Ort und zum Zeitpunkt der mukosalen Immunisierung,
einen Schutz vor einem mukosalen Angriff mit Vacciniavirus, das
HIV-1 gp160 exprimiert, steigern könnte, untersucht. Um sich dieser
Frage zuzuwenden, wurden BALB/c-Mäuse mit rmIL-12 + DOTAP intrarektal
zusammen mit dem Peptid immunisiert. Die Mäuse wurden dann am Tag 35 nach
Beginn der Immunisierung durch IR Verabreichung von Vacciniavirus,
das HIV-1 IIIB gp160
exprimiert, „herausgefordert.
In dieser Studie wurde die zweifache Dosis des angreifenden Virus verwendet,
wobei die nicht-immunisierten Mäuse
eher einen Titer von mehrfach 1010 aufwiesen
als mehrfach 108, wie dies in den vorangehenden
Beispielen unter Verwendung einer geringeren Angriffsdosis beobachtet wurde.
Dennoch zeigten die immunisierten Mäuse eine Reduktion des Virustiters
von mehr als 4 logs, wie dies in früheren Experimenten beobachtet
worden ist (16, Balken 2).
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Wichtig
ist, daß eine
IR Immunisierung mit dem synthetischen HIV-Peptid-Vakzin + rmIL-12
die Mäuse vor
einem IR Angriff mit diesem gp160-rekombinanten Vacciniavirus sogar
wirksamer schützte
als nach der IR Immunisierung mit dem Peptid allein (6 log-Reduktion der
viralen pfu gegenüber
4 log-Reduktion, p < 0,05) (16,
Balken 3 im Vergleich zu Balken 2).
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Da
die Induktion von mukosalen CD8+-CTL stark
abhängig
ist von IL-12 und IFNγ (Belyakov
et al., Proc. Natl. Acad. Sci. 95: 1709-1714 (1998)), wurden hier
weitere Studien unternommen, um zu bestimmen, welches Cytokin direkt
auf die Erzeugung von mukosalen CTL wirkt und welches durch einen
Sekundärmechanismus
wirkt. Um sich dieser Frage zuzuwenden, wurden IFNγ-/--Mäuse (BALB/c-Hintergrund)
und herkömmliche
BALB/c-Mäuse mit
dem rmIL-12 (1 μg/Maus)
+ DOTAP zusammen mit dem Peptid IR behandelt. Eine mukosale Behandlung
von IR immunisierten IFNγ-/--Mäusen
mit rmIL-12 führte
nicht zur Induktion von mukosalen oder systemischen CTL (17). Es scheint deshalb, daß IL-12 nicht direkt auf
die Induktion von mukosalen CD8+-CTL ohne
IFNγ wirken
kann.
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Zusammenfassend
beinhalten die vorangehenden Beispiele ein neues virales Angriffssystem,
bei dem rekombinantes Vacciniavirus, das HIV-1 gp160 exprimiert,
als ein Surogat für
HIV-1 verwendet wird, da wir die Mäuse nicht mit HIV-1 infizieren
können.
Wichtig ist bei diesem System, daß gegen gp160 gerichtete neutralisierende
Antikörper
nicht vor rekombinantem Vaccinia, das gp160 exprimiert, schützen können, da
das Virus gp160 nicht in den Viruspartikel aufnimmt, sondern nur
in der infizierten Zellen exprimiert. Folglich muß die protektive
Immunantwort zu der infizierten Zelle dirigiert werden.
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Die
Ergebnisse hier zeigen durch Aufhebung des Schutzes nach einer Depletion
von CD8+-Zellen
in vivo, daß die
protektive Antwort vollständig
von CD8+-Zellen abhängt. Folglich zeigen die Ergebnisse
unzweifelhaft, daß es
CD8+-CTL sind, die schützen (entweder über eine
lytische Aktivität
oder über
eine Sekretion von Cytokinen und anderen löslichen Faktoren. Da gezeigt
worden ist, daß ein
Schutz gegen eine Vaccinia.-Infektion durch Interferon γ, welches
durch CD8+-CTL als Antwort auf eine Antigen-Stimulierung
sezerniert wird (Harris et al., J. Virol. 69: 910-915 (1995)), vermittelt
werden kann, ist es möglich,
daß der
Mechanismus eine lokale Sekretion dieses Cytokins durch die CTL
eher beteiligt als eine Lyse von infizierten Zellen. Durch jeden Mechanismus
sind die CTL verantwortlich für
das Vermitteln des Schutzes.
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Da
allerdings die mukosale Immunisierung CTL sowohl an dem lokalen
mukosalen Ort als auch in der Milz induziert, unterscheidet dieses
Ergebnis nicht, welche CTL für
den Schutz verantwortlich sind. Um sich dieser wichtigen Frage zuzuwenden,
machen sich die vorliegenden Beispiele die Tatsache zunutze, daß eine subkutane
Immunisierung mit dem Peptid-Vakzin systemische CTL in der Milz
in einem Ausmaß induziert,
das mindestens so groß ist
wie das, das durch eine mukosale Immunisierung induziert wird, jedoch
keine mukosalen CTL induziert. CTL aus der Milz, die aus beiden
Immunisierungswegen hervorgegangen sind, töten Zielzellen, die endogen
HIV gp 160 exprimieren, ab. Wenn folglich systemische CTL gegen
dieses Epitop vor einem mukosalen Angriff schützten, dann wäre zu erwarten,
daß die
subkutan immunisierten Mäuse
geschützt wären.
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Allerdings
zeigten die subkutan immunisierten Mäuse keinen Hinweis auf einen
Schutz vor einem mukosalen Angriff. Folglich korrelierte der Schutz
mit der CTL-Aktivität
an lokalen mukosalen Orten, den Peyer-Plaques und der Lamina propria,
nicht mit der CTL-Aktivität
in der Milz. Der Schutz wurde nicht nur durch CTL vermittelt, sondern
erforderte CTL an dem lokalen mukosalen Ort des Angriffs. Systemische
CTL reichten nicht aus.
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Ein
Schutz, der durch lokale mukosale CTL vermittelt wurde, schien unabhängig auszureichen,
um eine protektive Immunantwort zu vermitteln. Diese Schlußfolgerung
wird die Beobachtung unterstützt,
daß eine 2
log-Reduktion der viralen pfu in den Ovarien auftritt, sogar am
Tag 2 nach dem mukosalen viralen Angriff (von 2,37 × 106 pfu in nichtimmunisierten Mäusen zu
3,34 × 104 pfu in IR-immunisierten Mäusen), bevor
eine Replikation im großen
Umfang in dem Ovar hat auftreten können. Dieser Befund weist darauf
hin, daß die
Reduktion des Titers in dem Ovar eine Reduktion der Menge an Virus,
die dem initialen mukosalen Ort der Infektion entkommen können, widerspiegelt.
Zusätzlich
hing die Verstärkung
der CTL-Aktivität
und des Schutzes durch rmIL-12 von einer lokalen mukosalen Verabreichung
des Cytokins ab, nicht von einer systemischen Verabreichung.
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Ein
möglicher
Unterschied zwischen CTL, die durch mukosale im Vergleich zu systemischer
Immunisierung induziert wurden, ist, daß die CTL, die aus der SC Immunisierung
hervorgehen, keine „Homing"-Rezeptoren für die GI-Mukosa
aufweisen, was auf die Tatsache hinweist, daß sie nicht in der Lamina Propria
oder den Peyer-Plaques nachgewiesen werden.
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Die
vorliegende Offenbarung stellt die erste Demonstration eines Schutzes
vor einem GI-mukosalen Angriff
dar, welcher lokale mukosale CTL am Ort des Angriffs erfordert.
Diese Ergebnisse besitzen wichtige Implikationen für die Entwicklung
protektiver Vakzine gegen eine mukosale Exposition gegenüber Viren.
Zusätzlich
zu diesen Ergebnissen zeigen die hier verfügbar gemachten Beispiele auch
eine überraschende
Persistenz, nicht nur der Memory-CTL
in der Mukosa, sondern auch der protektiven Immunität gegen
einen mukosalen viralen Angriff. Faktoren, die das CTL-Gedächtnis steuern,
und die Rolle von persistierendem Antigen beim Erhalten von Memory-CTL
stellen ein anderes Problem dar, das eine zeitlang von Interesse
gewesen ist (Ahmed and Gray, Science 272:54-60 (1996); Kundig et
al., Proc. Natl. Acad. Sci. U.S.A. 93: 9716-9723 (1996); Ehl et
al., Eur. J. Immunol. 27: 3404-3413 (1997)), sind jedoch im Zusammenhang
mit mukosalen Immunantworten und Schutz wenig untersucht worden.
In Studien zur systemischen Immunität wurde gezeigt (Slifka et
al., Blood 90: 2103-2108, (1997)), daß nach Infektion mit Lymphozyten-Choriomeningitis-Virus (LCMV),
CTL-Memory-Antworten im Knochenmark für mindestens 325 Tage vorhanden
waren, was auf eine langfristige Persistenz antiviraler T-Zellen
an diesem Ort hinweist. Während
die antigenspezifische CD8+-Zellzahl nach
einer viralen Clearence abrupt abfiel, peristierte eine erhebliche
Anzahl während
des Lebens der Maus (Muraii-Krishna et al., Immunity 8:177-187,
(1998)). Nach wiederholtem Angriff („re-challenge") mit LCMV, trat
eine rasche Expansion von Memory-CD8+-T-Zellen
auf.
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Diese
Ergebnisse weisen darauf hin, daß eine systemische Infektion
mit einem Virus zu einem langfristigem Gedächtnis und einem langfristigen
Schutz führen
kann. Im Fall des mukosalen CTL-Gedächtnisses wurde gezeigt, daß Memory-CTL
an dem mukosalen Ort länger
bleiben, wenn die Immunisierung auf dem mukosalen Weg erfolgte (Gallichan
and Rosenthal, J. Exn. Med. 184:1879-1890 (1996)), die Dauer des
Schutzes durch derartige mukosale CTL wurde jedoch nicht untersucht.
Die Fähigkeit
von mukosalen Memory-CTL, zu schützen,
wird teilweise von der Schnelligkeit abhängen, mit der sie expandieren
und nach einer Virusexposition aktiviert werden können, was
mit dem Ausmaß der
Virusreplikation an dem mukosalem Ort im Zusammenhang steht. Aus
diesen Gründen
ist es wichtig, die Dauer des mukosalen Schutzes, der von lokalen
mukosalen CD8+-CTL abhängt, zu bestimmen. Die Ergebnisse
hier zeigen eine Persistenz von CTL sogar 6 Monate nach mukosaler
Immunisierung mit dem Peptid-Vakzin-Konstrukt ohne zusätzliche
Re-Immunisierung jenseits des anfänglichen 3-Wochen-Durchgangs.
Diese Antwort wird begleitet durch einen Schutz vor einem mukosalen Angriff
mit Vacciniavirus, das gp160 exprimiert.
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Dieses
letztere Ergebnis ist besonders auffallend, da es sich bei dem beispielhaften
Immunogen um ein Peptid handelt, das ohne jede Depotform von Adjuvanz,
welche das Vorhandensein des Antigens über verlängerte Zeiträume aufrecht
erhält,
verabreicht wird. Es wäre
zu erwarten, daß freies
Peptid, welches an das Lumen des Darms abgegeben wird, oder sogar
nach Transport durch mukosale Zellen, eine sehr kurze Halbwertszeit
hätte.
Deshalb können
entweder Memory-CTL in der Mukosa in einem Ausmaß persistieren, das ausreicht,
um einen Schutz in Abwesenheit des persistierenden Antigens zu vermitteln,
oder das Antigen muß lokal
in einer Art zellgebundener Form persisitieren, möglicherweise
auf N4HC-Molekülen
dendritischer Zellen. Noch eine andere Möglichkeit ist, daß das Peptid
mit einem der Antigene in der mukosalen Flora kreuzreagiert und
daß diese
kreuzreaktiven Antigene die Memory-CTL aufrecht erhalten.
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Ein
Schutz gegen eine virale Infektion durch CTL umfaßt mehr
als nur die Anzahl der induzierten CTL. Die Qualität von CTL
ist genauso wichtig für
einen Schutz in vivo wie die Quantität. Frühere Berichte haben gezeigt,
daß P18IIIB-spezifische
CTL mit hoher Avidität
die adoptiv in SCID (severe combined immunodeficient)-Mäuse übertragen
wurden, 100- bis 1000-fach wirksamer bei viraler Clearance, als
die CTLs mit niedriger Avidität,
die für
den selben Peptid-Komplex spezifisch waren, trotz der Tatsache,
daß alle
CTL-Linien virusinfizierte Ziele in vitro lysierten (Alexander-Miller
et al., Proc. Natl. Acad. Sci. U.S.A. 93: 4102-4107 (1996)). Folglich
müssen
die CTL, die durch mukosale Immunisierung mit dem synthetischen
Peptidvakzin induziert wurden, nicht nur in einer ausreichenden
Menge vorhanden sein, um zu schützen,
sondern müssen
auch eine ausreichend hohe Avidität aufweisen, um zu schützen. Andere
Aspekte der vorliegenden Offenbarung erlauben eine Optimierung der
Induktion der CTL-Antwort und der protektiven Immunität. Es ist
gezeigt worden, daß eine
systemische Abgabe bestimmte Cytokine, wie etwa IL-12, an den Ort
einer Antigen-Immunisierung systemische CTL-Antworten verstärkt (Ahlers
et al., J. Immunol.159: 3947-3958 (1997); Iwasaki et al., J. Immunol. 159:45914601
(1997); Xiang und Ert1, Immunity 2: 129-135 (1995); Irvine et al.,
J. Immunol. 156: 238-245 (1996)). Allerdings sind keine vergleichbaren
Studien für
mukosale CTL-Antworten durchgeführt
worden.
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Bei
den hier offenbarten Modellsystemen hängt die Induktion von mukosalen
CTL von einer edogenen Produktion von IL-12 durch die Maus ab, da
sie durch anti-IL-12-Antikörper,
verabreicht in vivo vor und nach ihrer Immunisierung, gehemmt werden
konnte. In den vorliegenden Beispielen verstärkt IL-12, gleichzeitig mit dem
Antigen intrarektal verabreicht, die CTL-Induktion und steigerte
auch den Schutz gegen einen intrarektalen Vacciniavirus-Angriff. Allerdings
war auffällig,
daß systemisch
abgegebenes (i.p.) IL-2 eine CTL-Induktion weder an den systemischen
Orten (d.h. der Milz) noch in der Mukosa verstärkte. Dieser Unterschied kann
auf die kurze Halbwertszeit von IL-12, das systemisch abgegeben
wird, zurückzuführen sei,
was verhinderte, daß IL-12
lange genug überlebte,
um an die Orte der CTL-Induktion zu gelangen. Deshalb ist es für eine mukosale CTL-Induktion
ebenso wie für
eine systemische CTL-Induktion wichtig, das Cytokin direkt an den
Orten einer Antigen-Verabreichung
und CTL-Induktion abzugeben.
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Eine
Verstärkung
der CTL-Induktion in der Mukosa mit rekombinanten IL-12 ist eine
nützliche
Strategie für
die Entwicklung mukosaler Vakzine. In diesem Zusammenhang ist es
nicht wahrscheinlich, daß kleine
Dosen, die lokal an die mukosalen Orte verabreicht werden, die umfassende
Toxizität
aufweisen, die mit einer systemischen Verabreichung dieses Cytokins
in Zusammenhang gebracht worden sind. Die Ergebnisse hier zeigen
weiterhin, daß eine
Verstärkung
der CTL-Antwort in vivo durch rmIL-12 von Interferon-γ abhängt, da eine
Verstärkung
nicht bei IFNγ-/--Mäusen
beobachtet wurde. Mindestens zwei Mechanismen können dieses Ergebnis erklären. Erstens,
IL-12 kann durch seine gut definierte Fähigkeit, eine Interferon-γ-Produktion
zu induzieren (Trinchieri, G., Blood 94: 4008-4027 (1994)), wirken,
welches dann direkt auf die CTL-Vorläufer wirkt. Alternativ, da
IFNγ wichtig
ist zur Expression des IL-12-Rezeptors (Szabo, et al., J. Exp. Med.
185: 817-824 (1997)), kann IL-12 direkt auf die CTL wirken, könnte jedoch
nicht in der Lage sein, in IFNγ-/--Mäusen
zu wirken, da diesen die IL-12-Rezeptor-Expression fehlt.
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Es
gibt Hinweise darauf, daß eine
CTL-Aktivität
eine Rolle bei der protektiven Immunität bei Menschen gegen HIV-1
spielt (zusammenfassend dargestellt in Rowland-Jones et al., Adv.
Immunol. 65: 277-346 (1997); Yang, O. O. and B. D. Walker, Adv.
Immunol. 66: 273-311 (1997); Berzofsky und Berkower, AIDS 9(A):
S 143-5 157 (1995)). Eine zellvermittelte Immunität gegenüber HIV-1
ist bei nicht infizierten Hochrisiko-Erwachsenen gezeigt worden
(Pinto et al., J. Clin. Invest. 96: 867-876, (1995); Rowland-Jones
et al., Nature Medicine 1: 59-64, (1995)) und bei nicht infizierten
Tieren, die von infizierten Tieren geboren wurden (Clerici et al.,
AIDS 7: 1427-1433 (1993); Luzuriaga and Sullivan, J. Cell. Blochem.
Supplement 17E: 98.(Abstract) (1993)). Eine CTL-Aktivität ist mit
einer niedrigen viralen Ladung und einem langfristigen Nichtprogressionsstatus
bei einigen infizierten Individuen korreliert worden (Cao et al.,
N. Ensl. J. Med. 332: 201-208 (1995)). CTL sind auch mit dem Wiederaufleben
einer akuten HIV- oder SIV-Infektion in Zusammenhang gebracht worden
(Yasutomi et al., J. Virol. 67: 1707-1711 (1993); Reimann et al.,
J. Virol. 68: 2362-2370 (1994); Koup et al. J. Virol. 68:4650-4655
(1994); Boderrow et al., Nature Medicine 3: 205-211, (1997)). Eine Induktion von Auswegmutationen
durch CTL legt nahe, daß CTL
die Masse des Wildtyp-Viruses eliminiert (Boderrow et al., Nature
Medicine 3: 205-211 (1997); Phillips et al., Nature 354: 453-459
(1991); Nowak et al., Nature 375: 606611 (1995); Goulder et al.,
Nature Medicine 3: 212-217 (1997); Couillin et al., J.Exp. Med.
180: 1129-1134 (1994);
Koenig et al., Nature Medicine 1: 330-336 (1995)). Weiterhin wurde
in einer SIV-Studie ein Schutz mit einem besonderen Klasse-I-MHC-Molekül des Affen
in Zusammenhang gebracht (Heeney et al., J.Exit. Med. 180: 769-774, (1994)).
Es ist gezeigt worden, daß CD8+-Zellen eine Replikation von Lentiviren
des Menschen und Affen in autologen CD4-Zellen durch einen nicht
lytischen Mechanismus unterdrücken,
woran lösliche
Faktoren, welche durch aktivierte CD8+-Zellen
synthetisiert und freigesetzt werden, beteiligt sind (Walker-et
al., Science 234: 1563-1566 (1986); Tsubota et al., J. ExD. Med.
169: 1421-1434 (1989);
Walker and Levy, Immunology 66: 628630 (1989); Mackewicz et al.,
J. Clin. Invest. 87: 1462-1466, (1991); van Kuyk et al., J. Immunol.
153: 4826-4833 (1994)). Derartige lösliche Faktoren schließen die
Chemokine RANTES, MIP-1α und
MIP-1β ein (Cocchi
et al., Science 270: 1811-1815 (1995)).
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Die
vorliegende Offenbarung macht die erste Demonstration eines Schutzes
gegen einen mukosalen viralen Angriff verfügbar, der durch CTL vermittelt
wird, die in der lokalen Mukosa vorhanden sein müssen. Ebenfalls verfügbar gemacht
werden Verfahren und Zusammensetzungen zum Verstärken der Induktion derartiger
lokaler mukosaler CTL durch ein Peptid-vakzin, das gemeinsam mit
rekombinantem IL-12 an den mukosalen Ort abgegeben wird. Diese Verfahren
und Zusammensetzungen zum Stimulieren der CTL-Immunität an lokalen Orten einer mukosalen
Exposition stellen wichtige Werkzeuge zur Vakzinentwicklung, um
eine HIV-Infektion oder -Erkrankung beim Menschen zu verhüten, dar.
Da der gastrointestinale Trakt ein Hauptort der frühen Replikation
von SIV und HIV, neben anderen Pathogenen, zu sein scheint, und
da diese und andere mukosale Orte häufige Orte des Eindringens
dieser Pathogene sind, ist es besonders bedeutsam, einen Schutz
an mukosalen Orten zu erreichen. Die vorliegende Offenbarung stellt
diese Ziele zufrieden und macht andere Vorteile verfügbar, wie
unten ausgeführt.
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Obwohl
die Erfindung unter Bezugnahme der vorliegend bevorzugten Ausführungsform
beschrieben worden ist, sollte verstanden werden, daß verschiedene
Modifikationen vorgenommen werden können. Dementsprechend ist die
Erfindung nur durch die folgenden Ansprüche beschränkt.
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