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Technisches Fachgebiet
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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung transgener
Pflanzen unter Verwendung eines gewebespezifischen Promotors für Gene,
die spezifisch in Pflanzensamen exprimiert werden können.
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Technischer Hintergrund
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Gerste
ist ein Beispiel für
eine Pflanze, die eine essentielle Nutzpflanze für Nahrungsmittel und für die Herstellung
von Lebensmitteln und Getränken
(Bier, Whisky etc.) darstellt und weltweit angebaut und konsumiert
wird. In Übereinstimmung
mit vielen Anwendungen für
Gerste wurden bisher verschiedene Gerstezüchtungen hergestellt. Eine
konventionelle Züchtung
von Gerste schließt
die Selektion einiger wirksamer Varietäten aus künstlichen oder natürlichen
Mutanten und deren darauffolgende Kombination durch Kreuzung oder ähnliches
ein, um dadurch die Hybride aus einer Anzahl der so erhaltenen Nachkommen
zu ermitteln, die in der Lage sind, den beabsichtigten Phänotyp zu
exprimieren. Da diese Art der Züchtung
jedoch das Kreuzen einschließt,
ist sie problematisch, weil der Genotyp, der eingeführt werden
soll, auf einen für
die Paarung zwischen verwandten Individuen („relative mating") beschränkt ist
und lange Zeit benötigt
wird, die geplanten Hybride zu erhalten.
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Andererseits
wurde durch die neueste Entwicklung in der Biotechnologie wie der
Gentechnik und der Zelltechnologie auch für Gerste ein System für die direkte
Einführung
eines gewünschten
Gens in Pflanzen etabliert und es wird erwartet, dass es in der
Lage ist, die Probleme in der konventionellen Züchtung zu überwinden (z. B. betrifft BIOTECHNOLOGY
13, 248, 1995 Brauereigerste). Das System erfordert einen gewebespezifischen
Promotor. Darin ist es erforderlich, dass genau dort, wo ein fremdes
Gen in eine Pflanze eingeführt
wird, das Gen in dem geplanten Gewebe rechtzeitig ausreichend exprimiert
wird. Zu diesem Zweck muss ein gewebespezifischer Promotor an ein
fremdes Gen gekoppelt werden, um das Gen unter der Kontrolle des
Promotors exprimierbar zu machen.
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Die
vorliegende Erfindung soll ein Verfahren zur Herstellung transgener
Pflanzen, wie in den Ansprüchen
spezifiziert, unter Verwendung eines Promotors, der in der Lage
ist, spezifisch in Pflanzensamen exprimiert zu werden, bereit stellen.
Als ein Beispiel gelang den hier genannten Erfindern die Isolierung
einer Promotorbereichs, der kontrollierend auf die Transkription
eines β-Amylase-Gens
der Gerste wirkt, und ebenfalls die Analyse der Nucleotidsequenz
der Promotorregion.
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Die β-Amylase
der Gerste ist eine aus Gerstesamen erhältliche β-Amylase (1,4-α-D-Glucanmaltohydrolase
[EC 3.2.1.2], die, wie die β-Amylase
der Sojabohne, als ein in der industriellen Herstellung von Maltose für die Injektion
und Maltose für
Lebensmittel und Getränke
verwendbares Enzym bekannt ist. Es ist ebenfalls bekannt, dass Gerste
zum Keimen gebracht werden kann, um Malz zu ergeben, das ein Rohmaterial
für Bier und
alkoholische Getränke
sein kann. In Malz vorhandene β-Amylase ist eines
der wichtigsten Enzyme für
die Verzuckerung von Stärke
im Maische-Schritt.
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In
Bezug auf die Gene der β-Amylase
der Gerste wurde die vollständige
Sequenz der cDNA einer Gerstenvarietät, Hiproly, die 1754 Basen
umfasst, berichtet und die 535 Reste umfassende Aminosäuresequenz
davon ebenfalls abgeleitet (siehe Eur. J. Biochem., 169, 517, 1987).
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Zusätzlich wurde
die vollständige
Sequenz der cDNA einer Gerstenvarietät, Haruna Nijo, die 1775 Basen
umfasst, berichtet und die 535 Aminosäuren umfassende Aminosäuresequenz
davon ebenfalls abgeleitet (siehe J. Biochem., 115, 47, 1994;
japanische offengelegte Patentanmeldung
Nr. 6-303983 ). Ferner wurde die vollständige Sequenz der Region des
Strukturgens der chromosomalen DNA der Varietät Haruna Nijo, die 3825 Basen
umfasst, berichtet (siehe
japanische
Patentanmeldung Nr. 7-92004 ).
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Yoshida
beschreibt die 5'-stromaufwärts gelegene
Region der β-Amylase
der Süßkartoffel.
Aus Yoshida et al. Gene 120 (1992), 255–259 ist vollkommen unklar,
ob die offenbarte 5'-Promotorsequenz
in der Lage ist, eine samenspezifische Genexpression zu kontrollieren
und dieses Dokument legt nicht nahe, dass es nützlich sein könnte, eine
solche Promotorregion für
eine samenspezifische Expression zu verwenden. Schließlich ist
die in Yoshida et al. offenbarte 5'-stromaufwärts gelegene
Region der Süßkartoffelsequenz
völlig
ohne Bezug zur 5'-Promotorsequenz,
die nach vorliegender Erfindung offenbart wird.
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Bei
Y. Hisahiro, Patent Abstracts of Japan (Publikationsnummer 06303983),
1994 handelt es sich um eine Zusammenfassung, die die β-Amylase
der Gerste codierende cDNA offenbart. In ähnlicher Weise beschreiben
Yoshigi et al., J. Biochem. 115 (1995), 47–51 die Clonierung der die β-Amylase
einer bestimmten Gerstensorte codierenden cDNA in voller Länge unter
Verwendung der Polymerase-Ketten-Reaktion
zur Amplifikation der mRNA. Nach den Autoren zielte diese Studie
darauf ab, eine cDNA der β-Amylase
des Gersten-Endosperms zu clonieren und die Primärstruktur der β-Amylase
der Gerste zu bestimmen.
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Chen
et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA83 (1986), 8560–8564 befasst
sich mit der funktionellen Analyse regulatorischer Elemente in einem
embryospezifischen Pflanzengen. Das embryospezifische Gen sollte
in Pflanzensamen aktiv sein. Die Autoren räumen jedoch ein, dass die funktionelle
Analyse der regulatorischen Sequenzen von β-Conglicinin nicht einfach war.
Dies ist unter anderem auf die Tatsache zurückzuführen, dass Unterschiede in
der Expression verschiedener Deletionsmutanten für einen „aus"- oder „an"-Zustand des fraglichen Gens verantwortlich
sein können
oder nicht. Wichtiger, ein ausschlaggebendes Merkmal der Promotoraktivität, das in Übereinstimmung
mit D8 entdeckt wurde, ist ein sechs
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Basenpaar
langes (G + C)-reiches Wiederholungsmotiv,
Diese Wiederholung ist in
dem nach der Erfindung verwendeten Promotor nicht vorhanden.
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Es
existiert jedoch hinsichtlich der Promotorregion, die als Kontrolle
der Transkription eines solchen β-Amylasegens
agiert, kein Bericht bezüglich
der Isolation des Promotorgens, geschweige denn der Analyse der
Nucleotidsequenz davon.
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Die
hier genannten Erfinder haben versucht, die Promorregion eines Gersten-β-Amylasegens zu isolieren,
das aktiv in Gerste entwickelnden Samen exprimiert werden kann,
um sie dabei für
die Verbesserung von Gerstensamen oder für die Herstellung von Produkten
aus Gerstensamen auszunützen,
haben uns ernsthaft damit befasst, dieses Ziel zu erreichen, und
haben als ein Ergebnis die vorliegende Erfindung vervollständigt.
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Nach
vorliegender Erfindung kann ein gewünschtes fremdes Gen und ein
Terminator dafür
mit der stromabwärts
gelegenen Stelle der erhaltenen Promotorregion verbunden und in
eine Pflanze wie Gerste eingeführt
werden, wobei das fremde Gen in den Pflanzen entwickelnden Samen
exprimiert werden kann. Somit kann die Promotorregion für die Verbesserung
von Gerstesamen und anderen Pflanzen und auch für die Herstellung von Substanzen
in solchen Samen verwendet werden.
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Offenbarung der Erfindung
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Der
erste Aspekt vorliegender Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung
transgener Pflanzen, wie in den Ansprüchen spezifiziert, unter Verwendung
eines Promotors, der agiert, um ein eingeführtes Gen in Pflanzensamen
zu exprimieren.
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Der
Promotor besitzt ein Molekulargewicht von 1,28 Kb und enthält Schnittstellen,
um mit Restriktionsenzymen gespalten zu werden, nämlich SalI,
ApaI, XbaI, BamHI, HindIII, EcoT221, XbaI und BamHI, in dieser Reihenfolge
(dies entspricht der in 2 gezeigten weißen Fläche) und
umfasst die Nucleotidsequenz von Sequenz Nummer 1 im Sequenzprotokoll.
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Die
vorliegende Erfindung verwendet einen Vektor, der diesen Promotor
enthält.
Wie angegeben, beschäftigt
sich die vorliegende Erfindung mit einem Verfahren zur Herstellung
transgener Pflanzen, das eine Transformation von Pflanzen mit diesem
Vektor einschließt.
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Ein
weiterer Aspekt der vorliegenden Erfindung ist eine transgene Pflanze,
die mit diesem Vektor transformiert ist.
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Kurze Beschreibung der Abbildungen
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1 ist
eine physikalische Karte, die einen Clon zeigt, der die Promotorregion
eines β-Amylasegens enthält.
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2 ist
eine physikalische Karte, die ein 2,4 Kb-SalI-SalI-Fragment zeigt,
das die 5'-terminale
Region einer Strukturgens eines β-Amylasegens
und die Promotorregion des β-Amylasegens
enthält.
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3 zeigt
einen Konstruktionsablauf für
ein Reporterplasmid.
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4 ist
ein Graph, der die GUS-Aktivität
verschiedener Zelllinien zeigt.
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5 zeigt
einen Expressionsvektor pSBG503 einer thermophilen β-Amylase.
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6 ist
ein Graph, der vergleichend die Thermophilie verschiedener β-Amylasen
zeigt, die aus Samen von Pflanzenindividuen extrahiert wurden, die
von Protoplasten, in die ein thermophiles β-Amylasegen nach vorliegender
Erfindung eingeführt
wurde, abgeleitet sind.
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Die beste Ausübungsart der Erfindung
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Wie
vorstehend erwähnt,
ist die β-Amylase
der Gerste eine β-Amylase
(1,4-α-D-Glucanmaltohydrolase
[EC 3.2.1.2], die aus Gerstesamen erhalten wird.
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Wie
vorstehend erwähnt,
wurde die vollständige
Sequenz der cDNA des Gens dieses Enzyms, wie von bestimmten Gerstevarietäten abgeleitet,
berichtet. Bis jetzt existiert jedoch hinsichtlich der Promotorregion,
die kontrollierend auf die Transkription solch eines β-Amylasegens
wirkt, kein Bericht in Bezug auf die Isolation des Promotorgens
und Analyse der Nucleotidsequenz davon.
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Es
ist bekannt, dass die β-Amylase
der Gerste in Gerstenpflanzen besonders in sich entwickelnden Samen
produziert wird und dass das Enzym ein wesentliches Protein darstellt,
das zu ungefähr
1 bis 2% zu den löslichen
Proteinen im Endosperm beiträgt
(siehe Hereditas, 93, 311, 1980).
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Mit
vorstehendem Wissen erwarteten die hier genannten Erfinder, dass
eine Promotorregion, die in der Lage ist, spezifisch in Pflanzensamen
exprimiert zu werden, als der transkriptionelle Kontrollfaktor für ein fremdes
Gen, das in eine Pflanze eingeführt
werden soll, zum Zweck, die Pflanzensamen zur Herstellung der zum fremden
Gen gehörenden
Substanz zu bringen, verwendet werden könnte. Außerdem bemerkten wir spezifisch
für Gerste,
dass sowohl die Isolation als auch die Identifikation der Promotorregion
eines β-Amylasegens der
Gerste wichtig ist, um ein fremdes Gen durch die Verwendung des
Promotors erfolgreich in Gerste einzuführen.
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Um
die vorliegende Erfindung konkret zu veranschaulichen, wird nachstehend
ein Verfahren im Detail beschrieben, das die Isolation und Analyse
der Promotorregion eines β-Amylasegens
der Gerste, die Konstruktion eines Expressionsvektors, der die Promotorregion
enthält,
die Einführung
des Expressionsvektors zusammen mit einem fremden Gen in eine Pflanze
und das Veranlassen der so transformierten Samen, das fremde Gen
zu exprimieren, einschließt.
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(1) Herstellung chromosomaler Gersten-DNA:
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In
Gerste existiert die gleiche chromosomale Gersten-DNA in allen Zellen
jeden Gewebes. Aus Gerstesamen, die im Dunkeln in Vermiculit bei
20°C für 7 Tage
zum Keimen gebracht wurden, können
die primären Blätter hierin
verarbeitet werden, um die beabsichtigte chromosomale Gersten-DNA
zu ergeben. Die Präparation
der DNA kann durch jede bekannte Methode durchgeführt werden.
Zum Beispiel wird auf das Verfahren, das in „Cloning and Sequencing – Manuals
for Experiments in Plant Biotechnology" (veröffentlicht von Nohson Bunka
Publishing Co., 1989), Seite 252, beschrieben ist, verwiesen.
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(2) Erzeugung einer genomischen Gerstenbank:
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Unter
Verwendung der chromosomalen Gersten-DNA kann durch jede bekannte
Methode eine genomische Gerstenbank erzeugt werden. Es wird zum
Beispiel auf das Verfahren, das in „Cloning and Sequencing – Manuals
for Experiments in Plant Biotechnology" (veröffentlicht von Nohson Bunka
Publishing Co., 1989), Seite 272 beschrieben wird, verwiesen.
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(3) Erzeugung einer Sonde:
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Sonden,
die zum Absuchen der genomischen Gerstenbank verwendet werden, können durch
das Markieren eines geeigneten DNA-Fragments, das heißt eines DNA-Fragments,
das eine zu der Sequenz des Gens komplementäre Sequenz aufweist, erzeugt
werden, um durch das Absuchen mit DIG-High Prime (hergestellt von
Boehringer Mannheim Co.) selektiert zu werden.
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(4) Clonierung der Promotorregion des β-Amylasegens
der Gerste:
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Um
die Promotorregion des β-Amylasegens
der Gerste zu clonieren, kann die genomische Gerstenbank unter Verwendung
der, wie vorstehend erwähnt
(3), erzeugten Sonde abgesucht werden. Dieses Absuchen kann durch
jedes bekannte Verfahren durchgeführt werden. Zum Beispiel wird
auf das in „Cloning
and Sequencing – Manuals
for Experiments in Plant Biotechnology" (veröffentlicht von Nohson Bunka
Publishing Co., 1989), Seite 134 beschriebene Verfahren verwiesen.
Der Nachweis der vorgesehenen Clone kann durch die Verwendung des
DIG Luminescent-Detection Kit (hergestellt von Boehringer Mannheim
Co.) durchgeführt werden.
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(5) Sequenzierung:
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Die
Promotorregion kann z. B. nach dem Verfahren der chemischen DNA-Degradation von Maxam-Gilbert
(siehe Methods in Enzymology, 65, 499, 1980) oder der Didesoxy-vermittelten
Ketten-Terminations-Methode von Sanger (siehe Gene, 19, 269, 1982)
sequenziert werden.
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(6) Konstruktion eines Reporter-Plasmids:
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Um
die Promotoraktivität
der so durch die vorstehend erwähnten
Schritte erhaltenen Promotorregion zu bestimmen, kann ein Reportergen
wie ein β-Gluclonidase
(GUS)-Gen und ein
Terminator wie ein Nopalinsynthasegen(NOS)-Terminator mit der stromabwärts gelegenen
Stelle der Promotorregion verknüpft
werden, um ein Reporterplasmid zu erzeugen, und die Aktivität des von
dem Reportergen translatierten Produkts kann gemessen werden. Verwendbar
als Reportergen und Terminator sind im Handel erhältliche
Produkte wie das Plasmid pBI 101 (hergestellt von Clontech Co.).
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(7) Nachweis der Promotoraktivität in Endospermzellen
sich entwickelnder Samen:
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Um
die Promotoraktivität
in Endospermzellen von sich entwickelnden Samen durch die Verwendung des,
wie vorstehend beschrieben, konstruierten Reporterplasmids zu bestimmen,
kann jedes bekannte Verfahren eingesetzt werden (siehe Plant Cell
Reports, 10, 595, 1992). In Kürze:
Aus den Endospermzellen sich entwickelnder Samen wird ein Protoplast
hergestellt, in den das Reporterplasmid nach einem bekannten Verfahren,
z. B. einer Polyethylenglykol-Methode (siehe z. B. Theor. Appl.
Genet., 91, 707, 1995;
japanische
offengelegte Patentanmeldung Nr. 7-184492 ) eingeführt wird,
und die GUS-Aktivität
in den resultierenden Zelllinien wird gemessen.
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(8) Erzeugung transgener Pflanzen:
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Unter
Verwendung des Promotors eines Gersten-β-Amylasegens der vorliegenden
Erfindung wird ein Expressionsvektor konstruiert. Dann wird der
Vektor in Pflanzenzellen eingeführt,
um eine transgene Pflanze zu erhalten.
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Als
ein Beispiel enthält
das Expressionsvektorplasmid zur Verwendung in vorliegender Erfindung
als Gen, das exprimiert werden soll, ein thermophiles β-Amylasegen, als transkriptionellen
Kontrollfaktor den Promotor der Erfindung und als Terminator einen
Blumenkohl-Mosaikvirus-35S-Terminator. Dieses Expressionsvektorplasmid
wird in Pflanzen eingeführt,
die dadurch die vorgesehene thermophile β-Amylase in den Samen herstellen
können.
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Das
thermophile β-Amylasegen,
das mit dem Promotor verbunden werden soll, kann von jedem Organismus
stammen oder kann sogar jedes modifizierte Gen sein, das durch Modifizierung
des von dem Organismus abgeleiteten Gens hergestellt wurde. Die
hier genannten Erfinder verwendeten hier ein thermophiles β-Amylasegen,
das durch ortsspezifische Mutation eines β-Amylasegens der Gerste (siehe
japanische offengelegte Patentanmeldung
Nr. 7-327681 ) erhalten wurde.
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Um
das rekombinante Plasmid direkt in Pflanzenzellen einzuführen, können jedes
Elektroporations-Verfahren (siehe z. B. Nature, 319, 791, 1986),
Polyethylenglykol-Verfahren,
Partikelkanonen-Verfahren (siehe z. B. Nature, 327, 70, 1987), Laserperforations-Verfahren
(siehe z. B. Barley Genetics VI, 231, 1991), Verfahren mit Agrobakterium
(siehe z. B. Plant J., 6, 271, 1994) und andere verwendet werden.
Die hier genannten Erfinder verwendeten hier Gerste als Testmaterial
und ein Polyethylenglykol-Verfahren unter Verwendung von Protoplasten
als Methode zur Geneinführung.
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Gersteprotoplasten
können
nach jeder üblichen
Protoplasten-Präparationsmethode
unter Verwendung von Cellulase und Pektinase vorzugsweise aus unreifem,
vom Embryo stammendem Kallus (siehe Kihara & Funatsuki, 1995, Plant Sci., 106:
115–120;
japanische offengelegte Patentanmeldung
Nr. 7-213183 ) oder aus Suspensionskulturzellen mit Regenerationsfähigkeit,
die aus solch einem unreifen, vom Embryo stammenden Kallus etabliert
wurden, hergestellt werden, siehe Kihara & Funatsuki, 1994, Breeding Sci.,
44:157–160; Funatsuki & Kihara, 1994,
Plant Cell Rep., 13:551–555;
Japanische offengelegte Patentanmeldung
Nr. 4-360633 ).
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Nach
der Bildung von Kolonien aus den Protoplasten wurden das flüssige Medium
und die als Ammenzellen verwendete Zellsuspension entfernt und die
Kolonien wurden weiter in einem ein Selektionsreagenz wie Geneticin
(G418), Hygromycin, Bialafos oder ähnnliches enthaltenden Flüssigmedium
kultiviert. In dem Medium wachsen somit nur resistente Kolonien.
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Die
so gezüchteten
Kolonien wurden auf ein festes Medium, das jedes der Selektionsreagenzien,
Geneticin (G418), Hygromycin, Bialafos und andere enthält, übertragen.
Weitere Kultur auf dem festen Medium ergibt embryonale Kalli oder
Embryoide, die dann auf ein anderes festes Medium, das kein selektives
Reagenz enthält, übertragen
werden, was zu ihrer Regeneration zu Pflanzen führt. Die auf diese Weise gezüchteten Pflanzenindividuen
werden dann in Töpfe
umgesetzt und darin unter üblichen
Kultivierungsbedingungen gezogen, z. B. bei einer Tageslänge von
16 Stunden, bei 10000 Lux und bei 18°C; sie sind dadurch fertile
transgene Pflanzen.
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Aus
den von den Pflanzen erhaltenen Samen wird eine β-Amylase extrahiert, die dann
hitzebehandelt wird. Die Aktivität
des auf diese Weise hitzebehandelten Enzyms wird gemessen, um seine
Thermophilie zu bestimmen. Die Amylase-Aktivität kann durch die Verzuckerung
von Stärke
mit dem Enzym gemessen werden. Die hier genannten Erfinder verwendeten
hierin ein Amylase-Bestimmungsreagens (Diacolor AMY, Handelsbezeichnung
eines Produkts von Ono Pharmaceutical Co.), mit dem nur die Aktivität von β-Amylase
selektiv bestimmt werden kann, sogar in einer kleinen Menge einer
Probe, die das Enzym enthält.
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Beispiele
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Die
vorliegende Erfindung wird nun im Detail nachstehend unter Bezugnahme
auf die folgenden Beispiele beschrieben, wobei jedoch nicht beabsichtigt
ist, den Gültigkeitsbereich
der vorliegenden Erfindung einzuschränken.
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Beispiel 1:
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Präparation
von chromosomaler Gersten-DNA:
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Etwa
1000 Gerstenkörner
(Haruna Nijo) wurden in Vermiculit im Dunkeln bei 20°C für 7 Tage
zum Keimen gebracht. Die auf dieser Weise gewachsenen primären Blätter (etwa
65 g) wurden abgenommen und dann in feine Stücke von etwa 1 cm Länge geschnitten,
aus denen chromosomale DNA präpariert
wurde. Aus 10 g Blättern
wurden als ein Ergebnis etwa 1 mg DNA extrahiert.
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Beispiel 2:
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Aufbau einer genomischen Gerstenbank:
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150 μg chromosomale
DNA, wie in Beispiel 1 hergestellt, wurde teilweise mit 1 E Sau
3A1 bei 37°C für 1 Stunde
gespalten und die resultierenden Fragmente wurden durch eine Saccharose-Dichte-Zentrifugation
fraktioniert. Die Fraktion, die Fragmente von etwa 18 kB enthielt,
wurde gereinigt und in einen λ-Phagenvektor
EMBL3 (hergestellt von Stratagene Co.) inseriert. Unter Verwendung
von Gigapack II Gold (hergestellt von Stratagene Co.) wurde der
resultierende Vektor in lambda-Phagen-Partikel verpackt, mit denen Escherichia
coli XL1-Blue MRA (P2) (hergestellt von Stratagene Co.) transformiert
wurde.
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Beispiel 3:
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Erzeugung einer Sonde:
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Ein
vom strukturellen β-Amylasegen
der Gerste abgeleitetes EcoRV-HindIII-Fragment, das in der
japanischen Patentanmeldung Nr. 7-92004 beschrieben
wurde, das heißt
das DNA-Fragment, das die Nucleotidsequenz von Sequenznummer 2 im
Sequenzprotokoll aufweist, wurde mit Digoxigenin unter Verwendung von
DIG-High Prime (hergestellt von Boehringer Mannheim Co.) markiert,
um eine Sonde zu erhalten.
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Beispiel 4:
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Clonierung der Promotorregion des β-Amylasegens
der Gerste:
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Der
Plaque der wie in Beispiel 2 erzeugten genomischen Gerstenbank wurde
auf eine Nylonmembran, „Hybond
N" (hergestellt
von Amersham Co.), übertragen
und dann durch eine übliche
Plaque-Hybridisierung unter Verwendung der in Beispiel 3 erzeugten
Sonde abgesucht. Um den vorgesehenen Clon nachzuweisen, wurde ein
DIG Luminescent Detection Kit (hergestellt von Boehringer Mannheim
Co.) verwendet. Als ein Ergebnis wurde ein positiver Clon erhalten.
Dieser Clon besaß die
5'-terminale Region
des strukturellen β-Amylasegens
und die stromaufwärts
gelegene Region, die eine Promotorregion für das Gen enthält.
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Die
physikalische Karte des so erhaltenen Clons wird in 1 gezeigt,
in der die Abkürzungen
die Stellen anzeigen, die durch das angegebene Restriktionsenzym
erkannt und gespalten werden, die dünnen Linien geben die Vektorstellen
an, die schwarze Fläche
zeigt die 5'-terminale
Region des strukturellen β-Amylasegens
und die weiße
Fläche
gibt die stromaufwärts
gelegene Stelle, die den Promotor enthält, an.
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Beispiel 5:
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Sequenzierung der Promotorregion des β-Amylasegens:
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Aus
dem wie in Beispiel 4 erhaltenen positiven Clon wurde das SalI-Salt-Fragment
von 2,4 Kb, das aus dem 5'-terminalen
Bereich des strukturellen β-Amylasegens
und der Promotorregion gebildet wird, ausgeschnitten. Dieses Fragment
wurde in ein Plasmid pUC119, von dem ein Deletions-Clon unter Verwendung
eines Kilo-Sequence
Deletion Kit (hergestellt von Takara Shuzo Co.) erzeugt wurde, inseriert.
Danach wurde die Promotorregion nach der Didesoxy-vermittelten Ketten-Terminations-Methode
nach Sanger sequenziert.
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Die
physikalische Karte des 2,4 Kb SalI-Salt-Fragments wird in 2 gezeigt,
in der die Abkürzungen die
Stellen angeben, die durch die angegebenen Restriktionsenzyme erkannt
und gespalten werden, die schwarze Fläche kennzeichnet die 5'-terminale Region
des strukrurellen β-Amylasegens
und die weiße
Fläche zeigt
die stromaufwärts
gelegene Stelle, die die Promotorregion enthält.
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Die
Nucleotidsequenz der auf diese Weise sequenzierten Promotorregion
des β-Amylasegens ist Sequenz
Nummer 1 im Sequenzprotokoll. Die teilweise Nucleotidsequenz des
so sequenzierten 2,4 Kb-SalI-Salt-Fragments ist Sequenz Nummer 3
im Sequenzprotokoll. Der Vergleich der Nucleotidsequenz der 5'-terminalen Region des strukturellen β-Amylasegens
mit der des strukturellen β-Amylasegens der Gerste,
die bereits erhalten wurde (siehe
japanische
Patentanmeldung Nr. 7-92004 ), bestätigte, dass das hier erhaltene DNA-Fragment
ein β-Amylasegen
ist. Die hier sequenzierte Promotorregion enthielt eine TATA-Box,
die in Promotorregionen in Eukaryonten weit verbreitet existiert.
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Beispiel 6:
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Erzeugung eines Reporterplasmids:
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In Übereinstimmung
mit dem in 3 dargestellten Verfahren wurde
ein Reporterplasmid erzeugt. Genau gesagt, wurde ein HindIII-EcoRI-Fragment,
das das GUS-Gen und den NOS-Terminator des Plasmids pBI 101 (hergestellt
von Clontech Co.) enthält,
in die HindIII-EcoRI-Stelle des Plasmids pUC118 inseriert, um Plasmid
pBI 11 herzustellen.
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Andererseits
wurde vom Fragment von Sequenz Nummer 3, das aus Base 1 bis 1672
der Nucleotisequenz des in Beispiel 5 erzeugten Deletions-Clons
besteht, das heißt,
das aus der Promotorregion von Sequenz Nummer 1 und der 5'-terminalen Region
aus 341 Bp des strukturellen β-Amylasegens
zusammengesetzt ist, ein PstI-EcoRI-Fragment,
das diese Promotorregion enthält,
herausgespalten. Die Enden des so gespaltenen PstI-EcoRI-Fragments
wurden unter Verwendung eines Blunting-Kits (hergestellt von Takara
Shuzo Co.) in glatte Enden überführt und
das so mit glatten Enden versehene Fragment wurde in die SmaI-Stelle
des Plasmids pBI 11 eingeführt,
um ein Reporterplasmid pSBG 530 zu ergeben.
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Ferner
wurde das HindIII-HindIII-Fragment, das die 5'-terminale Seite der β-Amylase-Promotorregion des
Plasmids pSBG 530 codiert, von dem Plasmid entfernt, um ein weiteres
Reporterplasmid pSBG 530dH zu ergeben.
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Beispiel 7:
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Nachweis von Promotoraktivität in Endospermzellen
in sich entwickelnden Samen:
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Die
Aktivität
der isolierten Promotorregion des β-Amylasegens in Endospermzellen
in sich entwickelnden Samen wurde in einem transienten Testsystem
unter Verwendung des Reporterplasmids von Beispiel 6 bestimmt.
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Zuerst
wurden sich entwickelnde Samen der Gerstenvarietät Bomi, die innerhalb von etwa
14 Tagen ab der Blühte
geerntet worden waren, geschält,
um ihre Spelzen zu entfernen, danach einmal mit 70% Ethanol und
noch einmal mit einer 1/5 Verdünnung
von Hypochlorsäure
sterilisiert und danach insgesamt dreimal mit Wasser gewaschen.
Daraus wurde das Endosperm extrahiert und über Nacht bei 25°C mit einer
CPW-Lösung (0,2
mM KH2PO4, 10 mM
CaCl2, 1 mM MgSO4,
1 mM KNO3), die 0,4% Cellulase und 11% Manit
enthielt, weiterverarbeitet.
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Die
so erhaltenen Protoplasten wurden mit der 11% Mannit enthaltenden
CPW-Lösung gewaschen und
dann in mehrere Sektionen von je 106 Protoplasten
pro Transformationssystem geteilt. Zu jeder Protoplasten-Sektion
wurden 30 μg
der DNA und 200 μl
einer C100S-Lösung
(7% Sorbit, 10 mM CaCl2, 4,7 mM MES, pH-Wert
5,7) gegeben und suspendiert. Die so erhaltene Lösung wurde dann mit 0,5 ml,
C100S-Lösung (pH-Wert
7,0), die zugegebene 40% Polyethylenglykol 1540 enthielt, für 10 Minuten
weiterverarbeitet.
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Dazu
wurden 10 ml einer LW-Lösung
(siehe Lazzeri et al., Theor. Appl. Genet., 81: 437, 1991) gegeben
und das so erhaltene Gemisch wurde zentrifugiert. 3 ml eines L1-Mediums
(siehe Theor. Appl. Genet., 81: 437, 1991) wurden zu dem so erhaltenen
Rest zugegeben, der dann über
Nacht bei 25°C
inkubiert wurde. 20 ml der LW-Lösung
wurde zu der so erhaltenen Kultur zugegeben, die dann zentrifugiert
wurde. Der so erhaltene Rest wurde in 200 μl eines GUS-Extrakts (0,05 M
NaPO4, 0,01 M EDTA, 0,1% Sarkosin, 0,1%
Triton X-100, 0,1% 2-Mercaptoethanol) suspendiert und die Suspension
wurde dann zweimal wiederholt eingefroren und aufgetaut. Dies wurde
zentrifugiert und der so erhaltene Überstand wurde als unverarbeitete
Enzymlösung für die Bestimmung
der Promotoraktivität
verwendet. Genau gesagt: die hier vorstehend erhaltene unverarbeitete
Enzymlösung
wurde mit 4-Methylumnelliferyl-β-gluconid
umgesetzt, dann wurde die Reaktion mit 0,2 M Natriumcarbonat-Lösung gestoppt
und der hergestellte 4-Methylumbelliferyl-Rest, von dem die Promotoraktivität bestimmt
wurde, quantifiziert. Um das Protein zu quantifizieren wurde ein
von Bio-Rad Co. hergestellter „Protein-Test" verwendet.
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In 4 wird
die GUS-Aktivität
in jeder Zelllinie gezeigt; somit wurde bestätigt, dass die isolierte β-Amylase-Promotorregion
in den Endospermzellen sich entwickelnder Gerstesamen aktiv war.
Die GUS-Aktivität
in der Zelllinie, in die pSBG 530dH eingeführt worden war, wurde auf etwa
2/3 der Zelllinie in die pSBG 530 eingeführt worden war, gesenkt; somit
wird bestätigt,
dass die Promotorregion die Nukleotidsequenz der Sequenz Nummer
1 im Sequenzprotokoll benötigt.
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Beispiel 8:
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Erzeugung von transgenen Pflanzen:
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In Übereinstimmung
mit dem Verfahren von Kihara & Funatsuki
(1994, Breeding Sci., 44: 157–160) oder
dem Verfahren von Funatsuki & Kihara
(1994, Plant Cell Rep., 13: 551–556)
wurden unreife Embryonen einer Gerstenvarietät, Igri, die eine Länge von
annähernd
0,5 bis 1,0 mm aufweisen, zur Kallus-Indikation auf L2-Medium gesetzt.
Nach einem Monat wurden die so erzeugten Kalli auf ein flüssiges L1-Medium
gesetzt und hierin für
2 bis 4 Monate bei schwacher Lichtexposition (bei 500 Lux) durch
Schüttelkulturen
gezüchtet.
So wurde eine flüssige
Suspensionskultur erzeugt, die Zellmassen enthielt, die einen Durchmesser
von annähernd
1 bis 3 mm aufwiesen.
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Zu
1 g der Zellen wurden etwa 10 ml einer Enzymlösung (1,0% Cellulase Onozuka
RS. 0,1% Pectolyase Y-23, 5 MM MES, gelöst in LW-Lösung) hinzugefügt und das
so erhaltene Gemisch wurde für
2 bis 3 Stunden bei 25°C
stehen gelassen.
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Die
so erhaltene Protoplasten-Suspension wurde durch eine 64-μ Netzmembran
und eine 26-μ Netzmembran
gefiltert und dann zentrifugiert, um die Protoplasten zu sammeln.
Diese wurden dann insgesamt dreimal mit einer LW-Lösung gewaschen.
1 × 106 bis 3 × 106 so erhaltene Protoplasten wurden weiter
in 250 μl eines
flüssigen
Mediums, Ca-S, das 10 μg/ml
des Plasmids pSBG503 (Expressionsvektor für thermophile β-Amylase – siehe 5),
100 mM CaCl2, 0,6 M Sorbit und 0,1% MES
enthielt und das auf einen pH-Wert von 5,7 angepasst worden war,
resuspendiert. Das Plasmid pSBG503 enthielt ein Kanamycinresistenz-Gen
und ein Gen für
thermophile β-Amylase,
in dem ein Reis-Aktin-Promotor und ein Blumenkohl-Mosaik-Virus-35S-Terminator
(35 St) mit dem Kanamycinresistenz-Gen verknüpft waren, während die
Gerste-β-Amylase-Promotorregion
von Sequenz Nummer 1 und ein Blumenkohl-Mosaik-Virus-35S-Terminator
mit dem Gen für
thermophile β-Amylase
verbunden waren, jeder als der transkriptionelle Kontrollfaktor
beziehungsweise der Terminator. Das Gen für thermophile β-Amylase
enthielt das erste Intron eines Gerste-ß-Amylasegens. Zu der so erhaltenen
Suspension wurden 600 μl
Ca-S, das 40% Polyethylenglykol enthielt und das auf einen pH-Wert von
7,0 eingestellt worden war, tropfenweise zugegeben. Dies wurde für 10 Minuten
stehen gelassen, wie es war, wobei es im Abstand von 5 Minuten geschüttelt wurde.
Dies wurde mit 10 ml einer LW-Lösung
verdünnt und
dann zentrifugiert, um die Protoplasten zu sammeln.
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Die
so gesammelten Protoplasten wurden dann in 1 ml L1-Medium, das 0,6
mM Maltose, 2,0 mg/Liter 2,4-D-und 1,8% Agarose enthielt, resuspendiert
und sofort auf einer 6-cm Petrischale verteilt, um darauf eine Scheibe
mit einem Durchmesser von etwa 4,5 cm herzustellen. Nach Verfestigung
wurde der so erhaltene Feststoff von der Schale geschält und dann
in 5 ml eines Flüssigmediums
(dieses enthielt die selben Verbindungen wie das vorstehend zur
Herstellung der Protoplastensuspension verwendete Medium), das 200
mg/ml Gerste-Suspensionszellen
enthielt, schüttelnd
bei einer Schüttelgeschwindigkeit
von 50 UpM inkubiert.
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15
Tage nach dem Start der Protoplastenkultur wurden das flüssige Medium
und die Suspensionszellen entfernt und 3 ml eines 20 μg/ml Geneticin
(G418) enthaltenden flüssigen
Mediums wurden zu der Protoplastenkultur gegeben. Dann wurde die
so erhaltene Protoplastenkultur für weitere 14 Tage schüttelnd kultiviert und
es resultierte das Wachstum von resistenten Kolonien in Agarose
und ringsherum und auch im flüssigen Medium.
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Die
auf diese Weise gewachsenen Kolonien wurden auf 20 μg/ml Geneticin
(G418) und als Hormone 0,5 mg/Liter 2,4-D und 1,0 mg/Liter Benzylaminopurin
(BAP) enthaltendes L3-Medium übertragen.
3 bis 15 Tage nach dem Transfer wurden auf dem Selektionsmedium
wachsende embryogene Kalli oder Embryoide gefunden.
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Diese
Kalli oder Embryoide wurden auf L3-Medium, das keine selektiven
Reagenzien, aber 0,5 mg/Liter 2,4-D und 1,0 mg/Liter BAP enthielt, übertragen.
Bis zu diesem Stadium wurde die Inkubation unter schwacher Beleuchtung
(bei etwa 500 Lux) bei 25°C
durchgeführt.
Nach etwa 3 bis 15 Tagen wurde eine Neubildung von Pflanzensprossen
aus den Kalli oder Embryoiden beobachtet. Nach ausreichender Triebentwicklung
wurden diese in einen hellen Ort überführt, wo sie starkem Licht von
etwa 7000 Lux ausgesetzt wurden.
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Die
so gewachsenen Gerste-Pflänzchen
wurden dann zur Induktion der Wurzelentwicklung auf L3-Medium, das
keine Hormone enthielt, verpflanzt. Nach etwa einem Monat wurden
diese in Töpfe
gepflanzt. Nach der Verpflanzung in Töpfe wurden diese bei einer
Tageslänge
von 16 Stunden bei 10000 Lux und 15°C gezüchtet; es handelte sich dabei
um eine große
Zahl transgener Gerstepflanzen. Die Anwesenheit oder Abwesenheit
des Genfragments für
thermophile β-Amylase
in den so gezüchteten
Gerstepflanzen wurde durch eine Polymerase-Ketten-Reaktion (PCR) überprüft, die
das Vorhandensein des Fragments darin bestätigte.
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Aus
den sich entwickelnden Samen dieser Gerstepflanzen wurde unter Verwendung
eines 50 mM Acetatpuffers, der 10 mM DTT enthielt, eine Amylase
extrahiert. Das so extrahierte Enzym wurde bei Temperaturen zwischen
50 und 75°C
(sich in Abständen
von 2,5°C ändernd)
für 30
Minuten hitzebehandelt und die β-Amylase-Aktivität des Enzyms
wurde unter Verwendung von Diacolor AMY gemessen, um seine Thermophilie
zu bestimmen. Die Ergebnisse werden in 6 gezeigt.
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Wie
aus den Daten in 6 deutlich, wurde bestätigt, dass
die Samenproben a und b, die beide das eingeführte Gen für thermophile β-Amylase
besitzen, die vorgesehene thermophile β-Amylase, die sich darin akkumulierte,
enthielten, während
die Kontrollsamenprobe p, die von den Protoplasten, die kein Gen
für thermophile β-Amylase
aufweisen, sie nicht enthielt. Insbesondere ist bekannt, dass die
Akkumulation der thermophilen β-Amylase
in der Samenprobe a bemerkenswert ist.
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Möglichkeit
zur industriellen Anwendung
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Nach
vorliegender Erfindung wird ein Verfahren zur Herstellung transgener
Pflanzen unter Verwendung eines Promotors für ein Gen, das in der Lage
ist, spezifisch in Pflanzensamen exprimiert zu werden, bereit gestellt.
Insbesondere hat die vorliegende Erfindung die Nukleotidsequenz
der Promotorregion für
ein β-Amylasegen aufgeklärt und die
Aktivität
des Promotors in sich entwickelnden Samen aufgeklärt. Nach
Verknüpfung
eines geeigneten fremden Gens und eines Terminators mit dem Promotor
kann der so erhaltene Vektor in Samen von Gerste oder anderen Pflanzen
eingeführt
werden; dabei werden die Samen von Gerste oder anderer Pflanzen
absichtlich modifiziert. Außerdem
ist es auch möglich,
die so erhaltenen transgenen Pflanzensamen dazu zu bringen, fremde
Substanzen darin zu produzieren. Daher bringt die vorliegende Erfindung viele
Vorteile auf dem Gebiet der Pflanzenzüchtung vor. SEQUENZPROTOKOLL
SEQUENZPROTOKOLL