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TECHNISCHES
GEBIET
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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Erzeugen von männlich sterilen
Pflanzen und hybriden Saaten, genetisches Material, das verwendet
wird, um das Merkmal der männlichen
Sterilität
zu verleihen, und neue Produkte, die sich durch dieses Verfahren
herstellen lassen, nämlich
genetisch transformierte Pflanzen, die das Merkmal der männlichen
Sterilität
tragen, männlich
sterile Pflanzen und hybrides Saatgut, das durch Bestäuben dieser
Pflanzen mit Pollen von männlich
befruchtungsfähigen
Pflanzen erzeugt wurde.
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HINTERGRUND-TECHNOLOGIE
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Die
Erzeugung von hybridem Saatgut für kommerziellen
Verkauf ist eine große
Industrie. Hybride Pflanzen, die aus hybriden Saaten gezüchtet wurden,
profitieren von den heterotischen Effekten beim Kreuzen von zwei
genetisch unterschiedlichen Zuchtlinien. Die agronomische Leistung
dieser Nachkommen ist der beider Eltern überlegen, typischerweise bezüglich Widerstandsfähigkeit,
Ausbeute und Uniformität.
Die bessere Leistung von hybriden Saatgut-Varietäten im Vergleich zu offen bestäubten Varietäten macht
das hybride Saatgut für
Bauern für
das Säen
oder Pflanzen attraktiver und erreicht daher Höchstpreise im Markt.
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Um
hybrides Saatgut zu erzeugen, das nicht mit selbstbestäubten Samen
kontaminiert ist, müssen
Verfahren zum Kontrollieren der Bestäubung eingeführt werden,
um Kreuz-Bestäubung
und keine Selbst-Bestäubung
sicherzustellen. Kontrollmechanismen für die Bestäubung können mechanisch, chemisch oder
genetisch sein.
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Ein
einfaches mechanisches Verfahren zur Erzeugung von hybridem Saatgut
kann verwendet werden, wenn die fragliche Pflanzen-Spezies räumlich getrennte
männliche
und weibliche Blüten
oder getrennte männliche
und weibliche Pflanzen aufweist. Die Maispflanze beispielsweise
besitzt Pollen erzeugende männliche
Blüten
in einem Blütenstand am
Apex der Pflanze und weibliche Blüten in den Blattachseln entlang des
Stengels. Das Kreuzen wird durch mechanisches Befreien der weiblichen
Pflanzen von den Fäden
sichergestellt, um die Selbst-Bestäubung zu verhindern.
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Die
meisten interessierenden kultivierbaren Pflanzen besitzen jedoch
sowohl funktionelle männliche
als auch solche weibliche Organe innerhalb derselben Blüte, und
deshalb ist die Beseitigung der männlichen Fortpflanzungsfähigkeit
kein einfaches Verfahren. Es ist möglich, von Hand die pollenbildenden
Organe zu entfernen, bevor sich die Pollen verbreiten, doch ist
diese Form der Erzeugung von hybridem Saatgut extrem arbeitsaufwendig
und daher sehr teuer. Saatgut erzeugt man auf diese Weise, wenn
der Wert und die Menge der gewonnenen Samen den Aufwand rechtfertigen.
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Ein
zweites allgemeines Verfahren zum Erzeugen von hybridem Saatgut
ist der Einsatz von Chemikalien, die lebensfähige Pollen abtöten oder deren
Bildung hemmen. Diese Chemikalien, die als Gametozide bezeichnet
werden, werden verwendet, um vorübergehend
männliche
Sterilität
zu verleihen. Die kommerzielle Produktion von hybridem Saatgut unter
Verwendung von Gametoziden ist durch die Kosten und die Verfügbarkeit
der Chemikalien und die Zuverlässigkeit
und Wirkungsdauer der Anwendungen beschränkt. Diese Chemikalien kann
man für Feldfrüchte mit
längerer
Blütenperiode
nicht einsetzen, da sich neue Blüten
bilden, die nicht beeinträchtigt
werden. Eine wiederholte Anwendung von Chemikalien ist wegen der
Kosten nicht praktikabel.
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Viele
der derzeit gängigen,
kommerziellen Produktionssysteme für hybrides Saatgut von bzw. für kultivierbare
Pflanzen stützen
sich auf ein genetisches Verfahren zur Steuerung der Pollenbildung. Pflanzen,
die in ihrer weiblichen Form eingesetzt werden, sind entweder nicht
in der Lage, Pollen zu produzieren oder zu verbreiten, oder sie
erzeugen Pollen, die aus biochemischen Gründen nicht in der Lage sind,
Selbstbestäubung
zu bewirken. Pflanzen, die (mit Hilfe unterschiedlicher Mittel)
aus biochemischen Gründen
unfähig
zur Selbstbestäubung
sind, werden als selbstinkompatibel bezeichnet. Mit dem Einsatz
von Selbstinkompatibilitäten
verbundene Schwierigkeiten sind: Verfügbarkeit und Vermehrung der
selbstinkompatiblen weiblichen Linie und Stabilität der Selbstinkompatibilität. In manchen
Fällen kann
die Selbstinkompatibilität
chemisch wieder beseitigt werden, oder es können unreife Knospen per Hand
bestäubt
werden, bevor der biochemische Mechanismus, der die Pollen unfruchtbar
macht, aktiviert wird. Desaktivierbare selbstinkompatible Systeme
sind gegenüber
belastenden klimatischen Bedingungen häufig sehr empfindlich; letztere
zerstören oder
verringern die Wirksamkeit der biochemischen Hemmung der Selbstbestäubung.
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Von
weiter verbreitetem Interesse für
die kommerzielle Erzeugung von Saatgut sind Systeme, bei denen die
Steuerung der Pollenbildung auf genetischen Mechanismen basiert,
die männliche
Sterilität verursachen.
Zwei allgemeine Arten dieser Systeme existieren: (a) genomische
männliche
Sterilität,
die das Unvermögen
einer Pollenbildung aufgrund eines oder mehrerer nuklearer Gene
ist, oder (b) cytoplasmatisch-genetische männliche Sterilität (im allgemeinen
als cytoplasmatische männliche
Sterilität
oder CMS bezeichnet), bei der die Pollenbildung aufgrund eines Defekts
in einer cytoplasmatischen Organelle (dem Mitochondrion) gehemmt
oder unterbrochen ist.
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Nukleare
(genbedingte bzw. genomische) Sterilität kann entweder dominant oder
rezessiv sein. Dominante Sterilität kann nur dann für die Erzeugung von
hybridem Saatgut eingesetzt werden, wenn die Fortpflanzung der weiblichen
Linie unkritisch ist und wenn die Vermehrung der weiblichen Linie
möglich ist
(z. B. durch klonale Fortpflanzung bzw. Vermehrung oder durch den
Einsatz eines selektierbaren Markers, der eng an das Sterilitätsgen gekoppelt
ist).
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Viele
erfolgreiche Hybridisierungs-Schemata nutzen die Verwendung von
CMS. In diesen Systemen kann eine spezifische Mutation im cytoplasmatisch
lokalisierten Mitochondrion bei geeignetem nuklearem Hintergrund
zu einem Unvermögen
der Bildung reifer Pollen führen.
In einigen anderen Fällen kann
der nukleare Hintergrund die cytoplasmatische Mutation kompensieren,
und es erfolgt eine normale Pollenbildung. Das nukleare Merkmal,
das in Pflanzen mit CMS-Mitochondrien die Pollenbildung ermöglicht,
wird als Wiederherstellung bezeichnet und ist eine Eigenschaft spezifischer "Wiederherstellungsgene". Im allgemeinen
erfordert die Verwendung von CMS für die kommerzielle Saatgutproduktion
den Einsatz von drei Zuchtlinien, nämlich der männlich sterilen Linie (weibliches
Elternteil), einer Weiterführungslinie,
die mit der männlich
sterilen Linie isogen ist, aber voll funktionsfähige Mitochondrien besitzt,
und der männliche
Elternlinie.
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Die
männliche
Elternlinie kann die spezifischen "Wiederherstellungsgene" tragen (und wird üblicherweise
als Wiederherstellungslinie bezeichnet), was dem hybriden Saatgut
dann Fertilität
verleiht. Für
Feldfrüchte
(z.B. Gemüse),
für die
die Gewinnung von Samen aus der Hybride unbedeutend ist, könnte ein
CMS-System ohne Wiederherstellung verwendet werden. Für Anbauarten,
für die
die Früchte
oder die Samen der Hybriden die in den Handel gelangenden Produkt
sind, muß die
Fertilität
des hybriden Saatguts durch spezifische Wiederherstellungsgene im
männlichen
Elternteil jeweils wiederhergestellt werden, oder die männlich sterile
Hybride muß bestäubt werden.
Die Bestäubung
von nicht-wiederhergestellten Hybriden kann dadurch erreicht werden,
dass man den Hybriden einen kleinen Prozentsatz an männlich fertilen
Pflanzen beimischt, um die Bestäubung
zu bewirken. In den meisten Arten wird das CMS-Merkmal über die
mütterliche
Linie vererbt (da der Erbgang aller cytoplasmatischen Organellen
ausschließlich über die
Eizelle erfolgt), was die Verwendung des Systems beschränken kann.
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Bei
einer vorliegend besonders interessierenden Feldfrucht, der Ölsaat der
Spezies Brassica napus oder Brassica campestris, üblicherweise
als Canola bezeichnet, ist es bis heute nicht gelungen, ein kommerzielles
Hybridsystem zu perfektionieren. Mechanisches Beseitigen der männlichen
Fortpflanzungsorgane von Blüten
ist für
die Erzeugung von hybridem Saatgut in jeder möglichen Größenordnung inpraktikabel. Die
Verwendung von derzeit verfügbaren
Gametoziden ist wegen der ungewissen Natur der Blütenbildung
nicht praktikabel. Wiederholte Anwendung von Chemikalien ist teuer,
und es kommt bei den Verfahren leicht zu einer Kontamination mit selbstbestäubten Samen.
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Gene,
die zu Selbstinkompatibilität
führen, sind
in Brassica-Sorten sehr verbreitet, und man hat selbstinkompatible
Hybridsysteme für
die Erzeugung von hybridem Saatgut von Gemüsepflanzen verwendet. Größere Schwierigkeiten
sind mit der Vermehrung und Fortpflanzung der weiblichen Linien
und der Zerstörung
von Selbstinkompatibilitäten
unter belastenden Bedingungen verbunden. Die Adaption dieser Systeme
auf Brassica-Ölsaaten
ist durch die Kosten der Vermehrung der weiblichen Linien und durch
die Verfügbarkeit
geeigneter selbstinkompatibler Gene in der dominanten Canola-Sorte,
Brassica napus, beschränkt.
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In
Brassica-Sorten sind mehrere Quellen für männliche Sterilität verfügbar. Sowohl
rezessive als auch dominante genomische Systeme sind beschrieben
worden; ihre Verwendung ist jedoch beschränkt, da eine groß angelegte
in-vitro-Vermehrung oder das Aussortieren weiblicher Linien in den
meisten Fällen für die Samenproduktion
in großem
Maßstab
nicht praktikabel ist.
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Darüber hinaus
wurde eine Reihe von CMS-Systemen in Brassica-Sorten beschrieben.
Vier dieser Systeme wurden als mögliche
Vehikel bei der Erzeugung von hybridem Saatgut untersucht: pol, nap,
anand und ogu. Das Polima-System (pol) wurde ausführlich untersucht;
es ist wahrscheinlich dasjenige, das einer kommerziellen Verwendung
am nächsten
ist. Man hat eine gute Wiederherstellung und Weiterführung von
pol CMS erzielt, aber das System leidet unter der potentiellen Instabilität des CMS
bei hohen Temperaturen, einer Reduktion des heterotischen Effekts
beim Kreuzen unterschiedlicher Linien (wegen der defekten Mitochondrien)
und einer Verminderung des Ölgehalts
in den hybriden Samen. Der Einsatz anderer CMS-Systeme ist ebenfalls
wegen Wärmempfindlichkeit
(nap), Schwierigkeiten bei der Wiederherstellung der Fertilität (ogu,
anand), Schwierigkeiten bei der Aufrechterhaltung der Sterilität (nap)
und mit dem sterilen Cytoplasma assoziierter Niedertemperatur-Chlorose
(ogu) beschränkt.
Die Verbesserung dieser Systeme ist Gegenstand eines bemerkenswerten
Forschungsumfangs; alle diese Systeme besitzen jedoch gewisse inhärente Schwächen, die
ihre Anwendung begrenzen.
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EP 344 029 A1 beschreibt
Pflanzen mit modifizierten Staubgefäß-Zellen und Verfahren zum
Erzeugen von männlich
sterilen Pflanzen, basierend auf Konstrukten, die Verbindungen exprimieren,
welche die Pollenbildung direkt (zum Beispiel cytotoxische Verbindungen)
oder indirekt (anti-sense) in einer staubgefäß-/pollenspezifischen Art zum
Abbruch bringen. In Beispiel 5 werden eine chimäre DNA-Sequenz einer Promotor-Kassette ("PTA 29") und ein Glucuronidase-Gen
beschrieben, wobei das Glucuronidase-Gen ausschließlich als Marker-Gen zum Untersuchen
des Expressionsmusters der eingesetzten Promotoren dient.
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EP 198 288 A2 ist
auf die Erzeugung von Pflanzen gerichtet, die ein Marker-Gen in großer Nähe verknüpft an einen
Zielort besitzen, insbesondere an einen nuklearen Zielort für männliche
Sterilität,
der in diesen Pflanzen natürlicherweise
vorkommen kann, oder der durch Züchten
oder Mutagenese eingeführt
wurde. Die Arten an Marker-Genen umfassen übliche Expressionsmarker, das
heißt
deren Gegenwart in der Pflanze nach Aufbringen einer chemischen
Substanz detektierbar ist. Ein Beispiel sind dominante lethale Marker,
deren Gen-Produkte einen Vorläufer
in ein Phytotoxin, beispielsweise Indol-essigsäure, umwandeln können.
EP 198 288 A2 beschäftigt sich
demnach ausschließlich
mit Toxizität für gesamte
Pflanzen.
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Es
ist offensichtlich, dass ein ideales System für die Produktion von hybridem
Saatgut in beliebigen kultivierbaren Pflanzen eine Form genomischer männlicher
Sterilität
wäre, die
sich regulieren oder beseitigen ließe, um eine männliche
Fertilität
für die Fortpflanzung
oder Vermehrung der weiblichen Linien oder die Fruchtbarkeit von
Hybriden zu ermöglichen.
Diese Erkenntnis hat die Forschung hinsichtlich des Einsatzes molekularer
Systeme zur Bewirkung genetisch männlicher Sterilität, die zur
Erzeugung von hybridem Saatgut eingesetzt werden könnten, beflügelt. Zusätzlich eröffnet das
Aufkommen und die weite Verbreitung von rekombinanten DNA-Methodologien
einen Mechanismus zum Einführen
neuer DNA-Sequenzen in eine große
Vielzahl von unterschiedlichen Feldfrucht-Spezies, was mit den begrenzten
geschlechtlichen Methoden des geschlechtlichen Austauschs zwischen
unterschiedlichen Spezies nicht möglich ist. Der molekulare Ansatz
hat den Vorteil, dass das Hybridisierungs-System auf alle Zuchtlinien
oder Kultivationen einer gegebenen Feldfrucht übertragen werden kann, ohne dass
es nötig
wäre, aufwendiges
Rückkreuzen
zu betreiben und etablierte Zuchtlinien zu unterbrechen, was zu
der schnellen Erzeugung männlich
steriler Linien mit gut charakterisierter und überlegener agronomischer Leistung
führt.
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Die
Entwicklung des molekularen Ansatzes basiert auf der Unterbrechung
eines beliebigen einer Anzahl von Entwicklungsschritten, die in
spezifischer Weise für
die Erzeugung von funktionsfähigen
Pollen innerhalb der Mikrospore oder für die Entwicklung eines beliebigen
somatischen Gewebes, das die Mikrospore hält oder stützt, erforderlich ist.
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OFFENBARUNG
DER ERFINDUNG
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Eine
Aufgabe der hier beanspruchten Erfindung ist es, ein Verfahren zum
Erzeugen genomischer männlicher
Sterilität
in Pflanzen bereitzustellen. Es ist außerdem eine Aufgabe der hier
beanspruchten Erfindung, ein Verfahren zum Erzeugung genomischer
männlicher
Sterilität
bereitzustellen, das leicht an die Erzeugung von hybridem Saatgut einschließlich von
solchem hybriden Saatgut angepasst werden kann, welches männlich fertil
ist.
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Bei
bestimmten interessierenden Feldpflanzen, beispielsweise Gemüse, gelangen
nur die Blätter,
Stengel oder Wurzeln in den Handel. Obwohl das Merkmal der männlichen
Sterilität
in der hybriden Pflanze vererbt und exprimiert werden kann, ist
es deshalb nicht notwendig, die männliche Fertilität in den
Samen der hybriden Pflanzen zu beseitigen oder wiederherzustellen.
Bei anderen Pflanzen sind Gegenstand des Handels dagegen die Samen
oder die Früchte,
die von der hybriden Pflanze hervorgebracht werden. Für den optimalen
Einsatz der Hybride im Handel ist es daher wünschenswert, dass die Hybride
selbstbefruchtend sind. Für
diesen Zweck ist es bei aus- oder fremdgekreuzten Spezies ausreichend, dass
das hybride Saatgut eine Mischung aus männlich sterilen und männlich fertilen
Samen aufweist.
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Darüber hinaus
erfordert die Verwendung von genomisch männlich sterilen Pflanzen für die Erzeugung
von kommerziellem Saatgut eine Vermehrung der Samen der genomisch
männlich
sterilen Linie (häufig
als Weiterführung
oder Aufrechterhaltung bezeichnet). Die Erfindung berücksichtigt
diese Anforderung.
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Wir
stellen ein Verfahren zum Erzeugen einer männlich sterilen Pflanze oder
einer Pflanze, die das Merkmal für
männliche
Sterilität
trägt,
bereit, bei welchem ein auf einen Pollen zielendes oder ausgerichtetes
rekombinantes DNA-Molekül,
das selektiv die Entwicklung von funktionsfähigen Pollenkörnern hemmt
oder das sich entwickelnde Pollenkörner empfindlich gegenüber einem
chemischen Mittel oder physiologischer Belastung macht, in das Genom
dieser Pflanze integriert wird. Ein auf einen Pollen zielendes oder
gerichtetes rekombinantes Molekül,
wie es vorliegend verwendet wird, ist ein rekombinantes DNA-Molekül, das selektiv
in Geweben exprimiert wird, die für die Pollenbildung und -funktion(sfähigkeit)
wesentlich oder entscheidend sind, einschließlich in Pollen selbst.
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Gewebe,
die für
die Pollenbildung oder -funktion(sfähigkeit) wesentlich oder entscheidend
sind, können
auch Gewebe sein, die im Zusammenhang mit dem Wachstum und der Entwicklung
von Mikrosporen oder der Funktion von Mikrosporen stehen, beispielsweise
das Filament (die Staubfäden),
das Tapetum und die Staubgefäßwand, ohne
dass sie darauf beschränkt
wären.
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Gemäß einer
Reihe von Ausführungsformen der
Erfindung, die unten näher
erläutert
werden, kann ein auf einen Pollen zielendes oder ausgerichtetes rekombinantes DNA-Molekül eingesetzt
werden, um selektiv die Erzeugung von funktionsfähigen Pollenkörnern zu
blockieren oder sich entwickelnde Pollenkörner empfindlich gegenüber einem
chemischen Mittel oder physiologischer Belastung zu machen. Es umfasst
den Einsatz eines auf einen Pollen ausgerichteten Promotors zur
Regulierung der Expression eines Gens, das für ein Molekül codiert, welches ein nicht-toxisches
Molekül
cytotoxisch macht.
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Wir
stellen Verfahren zur Erzeugung von hybridem Saatgut durch Bestäubung der
genannten männlich
sterilen Pflanze mit einer geeigneten männlich fertilen Pflanze bereit.
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Wir
stellen außerdem
Verfahren zur Erzeugung von hybridem Saatgut bereit, bei welchem
die das männlich
sterile Merkmal tragende Pflanze zu einem Zeitpunkt bestäubt wird,
wenn das männlich
sterile Merkmal exprimiert wird, wobei diese Pflanze mit einer geeigneten
männlich
fertilen Pflanze bestäubt wird.
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Wir
stellen außerdem
Verfahren zum Erzeugen von fertilem hybridem Saatgut durch Kompensieren
(Wiederherstellen) der Genfunktion, die wie oben diskutiert beeinträchtigt war,
oder durch Rückgängigmachen
der Störung,
die an den für
die Pollenbildung oder -funktion(sfähigkeit) entscheidenden Geweben bewirkt
worden war, bereit.
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Wir
erarbeiten außerdem
Verfahren zur Erzeugung von hybridem Saatgut, bei welchen spezifische
Wiederherstellungsmethoden nicht notwendig sind.
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Insbesondere
ist es möglich,
ein Verfahren zum Erzeugen von hybridem Saatgut durch Kreuzen einer
genetisch transformierten weiblichen Elternpflanze mit einer geeigneten
männlich
fertilen männlichen
Elternpflanze bereitzustellen, wobei die genetisch transformierte
weibliche Elternpflanze eine rekombinante DNA-Sequenz mit einem
Sense- oder Antisense-Gen aufweist, das, wenn es exprimiert wird,
die Erzeugung von Geweben blockiert, die wesentlich bzw. entscheidend
für die
Pollenbildung oder -funktion(sfähigkeit)
sind oder diese Gewebe empfindlich gegenüber einem chemischen Mittel
oder physiologischer Belastung macht, das/die die Funktionsfähigkeit
dieser Gewebe blockiert, wobei die geeignete männlich fertile männliche
Elternpflanze bei Bedarf eine rekombinante DNA-Sequenz aufweist, die
die zuvor beeinträchtigte
Gen-Funktion wiederherstellt
(kompensiert) oder die die an den für die Pollenbildung oder -funktion(sfähigkeit)
in dieser genetisch transformierten weiblichen Elternpflanze wesentlichen
oder entscheidenden Geweben bewirkte Zerstörung oder Unterbrechung negiert.
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Gemäß einer
Ausgestaltung dieses Verfahrens kann genomische männliche
Sterilität
hervorgerufen werden, indem Pflanzenzellen, die in der Lage sind,
sich in eine differenzierte ganze Pflanze zu regenerieren, mit einem
rekombinanten DNA-Molekül ("Antisense-Gen") transformiert werden,
das für
eine RNA codiert, die komplementär
zu der RNA ist, die durch ein Sense-Gen codiert wird, und mit dieser
hybridisieren kann, wodurch die Expression des Sense-Gens verhindert
wird.
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Das
Sense-Gen ist ein Gen, das in für
die Pollenbildung oder -funktion(sfähigkeit) wesentlichen Geweben
exprimiert wird, oder es ist ein Gen, das für die richtige Entwicklung
oder Funktion einer Vielzahl von Geweben, darunter Geweben, die
für die
Bildung oder Funktionsfähigkeit
von Pollen entscheidend sind, benötigt wird. Wenn das Sense-Gen
ausschließlich
in Geweben exprimiert wird, die für die Bildung oder Funktionsfähigkeit)
von Pollen entscheidend oder wesentlich sind, dann kann ein Promotor für die Konstruktion
eines Antisense-Gens verwendet werden, der in allen, vielen oder
verschiedenen Zelllarten funktionsfähig ist, einschließlich in
Geweben, die für
die Pollenbildung oder -funktion(sfähigkeit) entscheidend oder
wesentlich sind. Ein Beispiel für einen
solchen konstitutiven Promotor ist CaMV 35S oder vorzugsweise HP
101, den wir wie weiter unten beschrieben aus Brassica napus isoliert
und identifiziert haben. In dieser Art von Konstrukt kann der eingesetzte
Promotor in konstitutiver Weise aktiv in allen oder vielen Zellarten
sein, aber er beeinträchtigt
ausschließlich
die Entwicklung oder Funktionsfähigkeit) von
Pollen, da Gewebe, die für
die Bildung oder Funktionsfähigkeit
von Pollen wesentlich oder entscheidend sind, die einzigen Zellen
sind, die die in Rede stehende Sense-Gen-RNA produzieren. Wie weiter
nachstehend diskutiert wird, ist es auch möglich, einen induzierbaren
Promotor wie auch einen Pollen spezifischen Promotor einzusetzen.
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Alternativ
muss dann, wenn das Sense-Gen ein Gen ist, das für die Entwicklung oder Funktionsfähigkeit
aller Zellen oder einer Vielzahl von Zellen einschließlich von
Zellen, die für
die Pollenbildung oder Funktionsfähigkeit entscheidend oder wesentlich
sind, benötigt
wird, der zur Expression des Antisense-Gens eingesetzte Promotor
ein Promotor sein, der nur in Geweben aktiv ist, die für die Pollenbildung oder
-funktion(sfähigkeit)
wesentlich oder entscheidend sind.
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Das
Antisense-Gen ist eine DNA-Sequenz, die erzeugt wird, wenn das Sense-Gen im Verhältnis zu
seiner normalen Anordnung für
die Transkription umgedreht und strangabwärts eines Promotors eingesetzt
wird. Das Antisense-Gen kann in einer Anzahl von verschiedenen Arten
und Weisen konstruiert werden, vorausgesetzt, dass es in der Lage
ist, in RNA umgeschrieben zu werden, die komplementär zu der
vom Sense-Gen produzierten RNA ist und deren Translation blockieren
kann. Es sollte klar sein, dass es zur Regulation der Expression
eines Sense-Gens ausreichend ist, ein Antisense-Gen zu produzieren,
das im Ganzen oder in wesentlichen Teilen komplementär zu dem
Sense-Gen ist, das
reguliert werden soll.
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Das
Antisense-Gen wird vorzugsweise dadurch konstruiert, dass der codierende
Bereich des Sense-Gens relativ zu seiner normalen Präsentation für die Transkription
umgedreht wird, damit es möglich
wird, sein Komplement zu transkribieren, also die Komplementarität der von
diesen DNA's codierten entsprechenden
RNA's. Um die Produktion
von durch das Sense-Gen erzeugter mRNA zu blockieren, muss der Zeitpunkt
der Expression des Antisense-Gens derart passen, dass die Antisense-RNA
zu derselben Zeit wie die mRNA aus dem fraglichen Sense-Gen vorhanden
ist. Die zeitlich übereinstimmende
Expression von Sense- und Antisense-Gen kann auf verschiedenen Wegen
erreicht werden, indem Kombinationen von konstitutiven, induzierbaren und
organ-spezifischen Promotoren verwendet werden; sie kann jedoch
leicht dadurch erreicht werden, dass die Expression des Antisense-Gens
mit demselben Promotor reguliert wird, der das Sense-Gen kontrolliert,
was bewirkt, das beide im selben Zeitrahmen transkribiert werden.
Das Konzept der Regulation von Genexpression unter Verwendung von
Antisense-Genen ist bei Weintraub, H. et al., Antisense RNA as a
molecular tool for genetic analysis, Reviews-Trends in Genetics,
Vol. 1(1) 1986 beschrieben.
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Dementsprechend
können
verschiedene Arten von Sense- und Antisense-Genen und Promotoren eingesetzt werden,
um spezifische Ausführungsformen
dieser Erfindung auszuführen.
Diesbezüglich bestimmt
das Gen, das Ziel der Inaktivierung ist, den Promotor, der zur Ausführung der
Erfindung benötigt wird.
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Dementsprechend
kann ein Verfahren zum Erzeugen einer männlich sterilen Pflanze aus
einer Pflanze bereitgestellt werden, die unter denjenigen Arten
pollenproduzierender Pflanzen ausgewählt ist, die sich genetisch
transformieren lassen, wird aber vorliegend nicht beansprucht, wobei
das Verfahren umfasst:
- (a) Identifizieren und
Isolieren eines Sense-Gens, das für die Pollenbildung oder -funktion(sfähigkeit)
in dieser Pflanze wesentlich ist, vorzugsweise aus der genannten
pollenproduzierenden Pflanze;
- (b) Insertieren eines Gens, umfassend:
- (i) eine DNA-Sequenz, die für
RNA codiert, welche zu der durch das genannte Sense-Gen codierten
RNA-Sequenz komplementär
ist;
- (ii) einen Promotor, der in der genannten Pflanze funktionsfähig ist,
wobei er die Transkription der genannten DNA-Sequenz in RNA zu der
oder zu ungefähr
derselben Zeit bewirkt, in der das genannte Sense-Gen transkribiert
wird, und vorzugsweise
- (iii) eine Terminator-Sequenz, die ein Terminations-Signal während der
Transkription der genannten DNA-Sequenz definiert,
in das Genom
einer Pflanzenzelle der genannten Pflanze, aus der eine differenzierte
ganze Pflanze regeneriert werden kann,
- (c) Gewinnen einer transformierten Pflanzenzelle dieser Pflanze;
und
- (d) Regenerieren einer männlich
sterilen, genetisch transformierten Pflanze aus der genannten transformierten
Pflanzenzelle.
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Da
das in Rede stehende Sense-Gen anfänglich in seiner nativen Form
isoliert würde,
sollte klar sein, dass der Ausdruck "Sense-Gen" in der vorliegend benutzten Form sich
auf einen oder mehrere Teile des Gens, einschließlich 5'-untranslatierter Führungs-Sequenzen, codierender Sequenzen, Promotor-Sequenzen,
Intron-Sequenzen und untranskribierter 3'-Sequenzen, oder auf jedes beliebige
substantielle Fragment dieser Sequenzen beziehen kann. Es kann wünschenswert
sein, den Promotor in einem solchen Fall zu isolieren, in welchem
derselbe Promotor verwendet wird, um das Antisense-Gen zu steuern.
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Es
sollte außerdem
klar sein, dass es nicht wesentlich ist, das Sense-Gen de novo zu
identifizieren und zu isolieren. Stattdessen kann das Sense-Gen
auf beliebige Weise erhalten worden sein (beispielsweise: wie in
der Literatur beschrieben oder kommerziell erhältlich).
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Es
ist möglich,
dass die aus dem Antisense-Gen transkribierte RNA auch dann wirksam
die Translation der vom Sense-Gen codierten RNA blockiert, wenn
eine Terminator-Sequenz nicht von diesem rekombinanten DNA-Molekül, dass
das Antisense-Gen
enthält,
codiert wird.
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Es
sollte klar sein, dass das rekombinante DNA-Molekül vorzugsweise
ein Gen umfasst, das der Pflanzenzelle der genannten Pflanze Resistenz gegenüber einem
chemischen Agens oder physiologischer Belastung verleiht, derart,
dass die transformierten Pflanzenzellen leicht selektioniert werden können.
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Gemäß dem voranstehenden
Verfahren richtet sich die Erfindung auch auf eine Pflanzenzelle,
die mit einem rekombinanten DNA-Molekül wie in Schritt (b) definiert
transformiert wurde und die in der Lage ist, in eine männlich sterile
Pflanze regeneriert zu werden.
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Die
Erfindung richtet sich auch auf die Verwendung der genannten männlich sterilen
Pflanze bei einer Hybrid-Kreuzung.
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Um
hybrides Saatgut in kommerziellem Maßstab zu erzeugen, können verschiedene
Verfahren zum Vermehren männlich
steriler Pflanzen eingesetzt werden wie nachstehend diskutiert.
Gemäß einem
Schema kann das Antisense-Gen mit einem Gen verknüpft werden,
das Resistenz gegenüber
einem selektiven Agens verleiht. Nach diesem Schema ist es möglich, eine
männlich
sterile Linie durch Kreuzen der genetisch transformierten Pflanze
(männlich steril)
mit einer geeigneten nicht-transformierten männlich fertilen Pflanze zu
erzeugen und das genannte selektive Agens dazu zu verwenden, unter Pflanzen,
die aus dem Saatgut einer solchen Kreuzung gezüchtet wurden, auf Pflanzen,
die das Antisense-Gen enthalten, zu selektionieren. Theoretisch könnte jedes
beliebige wirksame selektive Agens, für das man ein Resistenz-Gen
identifiziert hat, im Rahmen dieser Ausgestaltung der Erfindung
eingesetzt werden, einschließlich
Genen, die für
die Resistenz gegenüber
Herbiziden, Antibiotika, toxischen Elementen und Pflanzenkrankheiten
codieren. Solch ein selektionierendes Agens könnte man als in zwei breite,
sich wechselseitig nicht ausschließende Kategorien fallend definieren,
nämlich
ein chemisches Agens und physiologische Belastung oder physiologischen Stress.
Ein chemisches Agens, beispielsweise ein Herbizid, könnte zur
Erzeugung männlich
steriler Pflanzen in handelsüblichem
Maßstab
verwendet werden. Beispiele für
Herbizide, für
die ein Resistenz-Gen identifiziert wurde, sind Glyphosat (beschrieben
in Comai, L., Facciotti, D., Hiatt, W. R., Thompson, G., Rose, R.
E., Stalker, D. M., 1985, Nature, Band 317, Seiten 741–744), Chlorsulfuron
(beschrieben in Haughn, G. W., und Somerville, C. R., 1986, Mol.
Gen. Genet., Band 210, Seiten 430–434) und Phosphinotricin (Murakami
T., el. al., Mol Gen. Genet. 205: 42–50, 1986).
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Gemäß einem
anderen Schema kann die Anzahl der männlich sterilen Pflanzen durch
klonale Vermehrung unter Verwendung von Gewebeausschnitten oder
durch andere in vitro erfolgende Propagations-Techniken vermehrt
werden.
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Andere
Schemata sollten für
Fachleute offensichtlich sein. Deshalb sollte klar sein, dass die Ausführungsformen
verschiedener hier definierter Ausgestaltungen der Erfindung unter
Einsatz einer beliebigen unter einer Mehrzahl solcher Methoden durchgeführt werden
können.
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Demzufolge
kann ein Verfahren zum Erzeugen von hybridem Saatgut aus Pflanzen,
die unter denjenigen Arten pollenproduzierender Pflanzen ausgewählt wurden,
die genetisch transformierbar sind, bereitgestellt werden, wird
vorliegend aber nicht beansprucht, umfassend die folgenden Schritte:
- (a) Erzeugen einer genetisch transformierten Pflanze,
die männlich
steril ist, durch:
- (i) Identifizieren und Isolieren eines Sense-Gens, das für die Pollenbildung
oder -funktion(sfähigkeit)
in dieser Pflanze wesentlich ist, vorzugsweise aus der genannten
pollenproduzierenden Pflanze;
- (ii) Insertieren eines Gens, das der Pflanze Resistenz gegenüber einem
chemischen Agens oder physiologischer Belastung verleiht, und verknüpft mit
diesem Gen eines Gens, umfassend:
- (A) eine DNA-Sequenz, die für
RNA codiert, welche zu der durch das genannte Sense-Gen codierten
RNA-Sequenz komplementär
ist;
- (B) einen Promotor, der in der genannten Pflanzenzelle funktionsfähig ist,
wobei er die Transkription der genannten DNA-Sequenz in RNA zu ungefähr derselben
Zeit bewirkt, in der die durch das genannte Sense-Gen codierte RNA
transkribiert wird; und vorzugsweise
- (C) eine Terminator-Sequenz, die ein Terminations-Signal für die Transkription
der genannten DNA-Sequenz definiert;
in das Genom einer Pflanzenzelle
der genannten Pflanze, aus der eine differenzierte ganze Pflanze regeneriert
werden kann;
- (iii) Gewinnen einer transformierten Pflanzenzelle aus dieser
Pflanze; und
- (iv) Regenerieren einer mit den in Schritt (a) ii) oben beschriebenen
Genen genetisch transformierten Pflanze aus der genannten transformierten
Pflanzenzelle; und
- (b) Vergrößern der
Anzahl genetisch transformierter Pflanzen durch:
- (i) klonales Vermehren unter Verwendung von Gewebeausschnitten
daraus oder anderen in vitro erfolgenden Propagations-Techniken;
oder
- (ii)
- A) Kreuzen der in Schritt (a) iv) oben beschriebenen genetisch
transformierten Pflanze mit einer geeigneten männlich fertilen Pflanze;
- B) Verwenden desselben chemischen Agens' oder derselben physiologischen Belastung
zur Beseitigung von Pflanzen, die die oben in Stufe (a) ii) beschriebenen
Gene nicht enthalten, unter Pflanzen, die aus den durch eine solche
Kreuzung erzeugten Samen gezogen wurden; und
- C) Wiederholen einer solchen Kreuzung mit den wie in Schritt
(b) ii) oben erhaltenen Pflanzen in Gegenwart des genannten chemischen
Agens' oder dieser
physiologischer Belastung über
mehrere Generationen hinweg, um die Anzahl der männlich sterilen Pflanzen zu
erhöhen;
- c) Bewirken einer Hybrid-Kreuzung durch Bestäuben der genannten männlich sterilen
Pflanzen mit Pollen von geeigneten männlich fertilen Pflanzen.
-
Durch
das voranstehende Verfahren erzeugtes Saatgut kann wegen der eine
Aufspaltung (Segregation) der männliche
Sterilität
verursachenden rekombinanten DNA eine Mischung aus sterilen hybriden
Samen und fertilen hybriden Samen enthalten. Bei fremd- oder auskreuzenden
Spezies erlauben die vorhandenen fertilen Pflanzen eine vollständige Bestäubung der
männlich
sterilen Hybride.
-
Es
sollte klar sein, dass die Eignung für den Zweck der Erzeugung von
hybridem Saatgut durch Standard-Kreuzen verschiedener Linien unter
nachfolgender Analyse der Nachkommen und Selektion einer Linie mit überlegenen
Kombinationsfähigkeiten und
gewünschten
agronomischen Merkmalen bestimmt wird. Die Eignung einer männlich fertilen Pflanze
zum Zwecke des Kreuzens mit einer männlich sterilen Pflanze zum
Vergrößern der
Anzahl an männlichen
Sterilen bedeutet den Einsatz einer Pflanze der gleichen Zuchtlinie,
aus der die männlich sterile
Pflanze stammt, ohne auf deren Verwendung beschränkt zu sein. In manchen Fällen, auf
die weiter unten Bezug genommen wird, kann die Weiterführung der
männlich
sterilen Linie einfach durch Selbstbestäubung in Isolation erzeugt
werden.
-
Gemäß dem voranstehenden
Verfahren ist die Erfindung außerdem
auf eine Pflanzenzelle, die mit wie in Schritt (a) ii) oben definierten
Genen transformiert wurde und aus der eine männlich sterile Pflanze regeneriert
werden kann, sowie auf Pflanzen und hybride Saaten gerichtet, die
die in (a) ii) oben definierten Gene enthalten.
-
In
einer Anordnung zur Erzeugung von hybridem Saatgut, in der sich
Reihen männlich
steriler Pflanzen und männlich
fertiler Pflanzen abwechseln, kann es einfacher sein, obwohl es
nicht entscheidend ist, die abschließende Selektion der männlich sterilen Pflanzen
im Feld entlang der männlich
fertilen Donorpflanzen vorzunehmen. Deshalb ist es wünschenswert,
dass die geeigneten männlich
fertilen Donorpflanzen zuvor so transformiert wurden, dass sie gegenüber dem
selektiven Agens resistent sind, um zu vermeiden, dass das genannte
Agens selektiv auf die Reihen der männlich sterilen Pflanzen aufgebracht werden
muss. Schritt (c) könnte
man daher ausführen,
indem man Samen, die aus einer Kreuzung zwischen den selektionierten
genetisch transformierten Pflanzen und geeigneten männlichen
fertilen Donorpflanzen erzeugt wurden, neben Samen von geeigneten
männlich
fertilen Donorpflanzen heranzieht, die zuvor gegenüber dem
genannten chemischen Agens oder der physiologischen Belastung (dem
selektionierenden Agens) resistent gemacht worden sind.
-
Wenn
das Sense-Gen, das identifiziert und isoliert wurde, Sequenzen aufweist,
die transkribiert, aber nicht translatiert werden, ist es möglich, hybrides
Saatgut mit wiederhergestellter Fertilität zu erzeugen, indem das Sense-Gen
unter Verwendung eines Antisense-Gens für diese Sequenzen inaktiviert wird,
um männlich
sterile Pflanzen zu erzeugen, und die Funktion des Sense-Gens in
einer Erneuerungslinie wieder hergestellt wird. Die Erneuerungslinie würde Pflanzen
umfassen, die genetisch mit einer modifizierten Form des Sense-Gens
transformiert wurden, das die Bereiche, die komplementär zu dem Antisense-Gen
sind, nicht enthält
und daher nicht der Antisense-Regulation
unterliegt.
-
Die
genannte transkribierte, aber untranslatierte Sequenz kann eine
untranslatierte 5'-Leader-Sequenz,
zwischenliegende Sequenzen und eine untranslatierte 3'-Sequenz oder ein
beliebiges substantielles Fragment dieser Sequenzen umfassen. Es
sollte klar sein, dass diese Sequenzen oder Fragmente davon natürlich auftreten
können
oder künstlich
eingeführt
werden können.
-
Demzufolge
kann ein Verfahren zum Erzeugen einer männlich sterilen Pflanze aus
Pflanzen, die unter denjenigen Pollen produzierender Pflanzen ausgewählt sind,
die genetisch transformierbar sind, bereit gestellt werden, wird
jedoch hier nicht beansprucht, umfassend die Schritte:
- (a) Erzeugen einer männlich
sterilen Pflanze durch:
- (i) Identifizieren und Isolieren eines Sense-Gens, das eine
codierende Sequenz, die für
die Pollenbildung oder -funktion(sfähigkeit) wesentlich oder entscheidend
ist, und eine transkribierte, jedoch untranslatierte Sequenz umfasst,
vorzugsweise aus der genannten pollenproduzierenden Pflanze;
- (ii) Insertieren eines Gens, das der Pflanze Resistenz gegenüber einem
chemischen Agens oder einer natürlich
auftretenden oder künstlich
induzierten physiologischen Belastung verleiht, und verknüpft mit
diesem eines rekombinanten DNA-Moleküls, umfassend:
- (A) eine DNA-Sequenz, die komplementär zu der genannten transkribierten,
aber untranslatierten Sequenz ist;
- (B) einen Promotor, der in der genannten Pflanze funktionsfähig ist,
wobei er die Transkription der DNA-Sequenz in RNA während oder
ungefähr während der
Zeit bewirkt, in der das Sense-Gen in sich entwickelnden Pollen
transkribiert wird; und vorzugsweise
- (C) eine Terminator-Sequenz, die ein Terminations-Signal für die Transkription
der genannten DNA-Sequenz definiert;
in das Genom einer Pflanzenzelle
der genannten Pflanze, aus der eine differenzierte ganze Pflanze regeneriert
werden kann;
- (iii) Gewinnen einer transformierten Pflanzenzelle dieser Pflanze;
und
- (iv) Regenerieren einer Pflanze aus der genannten transformierten
Pflanzenzelle, die mit den (a) (ii) oben beschriebenen DNA-Sequenzen genetisch
transformiert wurde und die männlich
steril ist.
-
Demzufolge
kann ein Verfahren zum Erzeugen von hybridem Saatgut mit wiederhergestellter Befruchtungsfähigkeit
aus Pflanzen, die unter denjenigen Arten Pollen produzierender Pflanzen
ausgewählt
sind, die genetisch transformierbar sind, bereit gestellt werden,
wird hier jedoch nicht beansprucht, umfassend die Schritte:
- (a) Erzeugen einer männlich sterilen Pflanze durch:
- (i) Identifizieren und Isolieren eines Sense-Gens, das eine
codierende Sequenz, die für
die Pollenbildung oder -funktion(sfähigkeit) entscheidend ist,
und eine transkribierte, jedoch untranslatierte Sequenz umfasst,
vorzugsweise aus der genannten pollenproduzierenden Pflanze;
- (ii) Insertieren eines Gens, das der Pflanze Resistenz gegenüber einem
chemischen Agens oder einer natürlich
auftretenden oder künstlich
induzierten physiologischen Belastung verleiht, und verknüpft mit
diesem eines rekombinanten DNA-Moleküls, umfassend:
- (A) eine DNA-Sequenz, die komplementär zu der genannten transkribierten,
aber untranslatierten Sequenz ist;
- (B) einen Promotor, der in der genannten Pflanze funktionsfähig ist,
wobei er die Transkription der DNA-Sequenz in RNA während oder
ungefähr während der
Zeit bewirkt, in der das Sense-Gen in sich entwickelnden Rollen
transkribiert wird; und vorzugsweise
- (C) eine Terminator-Sequenz, die ein Terminations-Signal für die Transkription
der genannten DNA-Sequenz definiert;
in das Genom einer Pflanzenzelle
der genannten Pflanze, aus der eine differenzierte ganze Pflanze regeneriert
werden kann;
- (iii) Gewinnen einer transformierten Pflanzenzelle dieser Pflanze;
und
- (iv) Regenerieren einer Pflanze aus der genannten transformierten
Pflanzenzelle, die mit den (a) (ii) oben beschriebenen DNA-Sequenzen genetisch
transformiert wurde und die männlich
steril ist; und
- (b) Vergrößern der
Anzahl genetisch transformierter, männlich steriler Pflanzen durch:
- (i) klonales Vermehren der genannten, in Schritt (a) beschriebenen,
genetisch transformierten männlich
sterilen Pflanze unter Verwendung von Gewebsausschnitten davon,
oder mit Hilfe anderer in vitro erfolgender Propagations-Techniken; oder
- (ii) Kreuzen der genannten genetisch transformierten männlich sterilen
Pflanze mit einer geeigneten männlich
fertilen Pflanze;
- (iii) Verwenden des chemischen Agens' oder der physiologischen Belastung
zur Eliminierung von Pflanzen, die die in (a) (ii) definierte DNA-Sequenz
nicht enthalten, unter Pflanzen, die aus dem durch eine solche Kreuzung
gewonnenen Saatgut gezüchtet
wurden; und
- (iv) Wiederholen einer solchen Kreuzung über mehrere Generationen hinweg
mit den wie in Schritt (b) (iii) oben gewonnen Pflanzen in Gegenwart
des genannten chemischen Agens' oder
der physiologischen Belastung, um die Anzahl der männlich sterilen
Pflanzen zu erhöhen;
- (c) Erzeugen einer männlich
fertilen Wiederherstellungs-Pflanze durch:
- (i) Insertieren eines Gens, das Resistenz gegenüber einem
chemischen Agens oder einer natürlich auftretenden
oder artifiziell induzierten physiologischen Belastung verleiht,
verknüpft
mit einer rekombinanten DNA-Sequenz, umfassend:
- (A) ein rekombinantes DNA-Molekül, das eine modifizierte Form
des genannten Sense-Gens aufweist, die diejenigen Regionen, die
komplementär
zum genannten Antisense-Gen sind, nicht enthält;
- (B) einen Promotor, der in der genannten Pflanze derart funktionsfähig ist,
dass er die Transkription der genannten modifizierten DNA-Sequenz
zu einer Zeit bewirkt, die die Funktion des Sense-Gens wieder herstellt,
vorzugsweise zu der oder ungefähr
zu der Zeit, in der das Antisense-Gen aktiv ist; und vorzugsweise
- (C) eine Terminator-Sequenz, die ein Terminations-Signal für die Transkription
der genannten DNA-Sequenz definiert;
in das Genom einer Pflanzenzelle
einer geeigneten männlichen
Elternpflanze, aus der eine differenzierte ganze Pflanze regeneriert
werden kann;
- (d) Vergrößern der
Anzahl genetisch transformierter Pflanzen durch Auswahl einer Pflanze,
die für das
genannte Wiederherstellungs-Merkmal homozygot ist, und Selbstbestäubung in
Isolation;
- (e) Bewirken einer Hybrid-Kreuzung durch Bestäuben der
genannten männlich
sterilen Pflanzen mit Pollen aus den genannten, männlich fertilen
Wiederherstellungs-Pflanzen.
-
Die
Selektion auf eine Pflanze, die homozygot für das genannte Wiederherstellungs-Merkmal ist,
kann durchgeführt
werden, indem man eine Staubgefäß-Zellkultur
oder eine Kultur isolierter Mikrosporen der genetisch transformierten,
das Wiederherstellungs-Merkmal tragenden Pflanze durchführt oder
vorzugsweise, indem man diese Pflanze vor der Selektion in Isolation
selbst bestäubt.
-
Es
ist besonders wünschenswert,
die Fertilität
wie oben diskutiert wieder herzustellen, wenn die ins Auge gefasste
Pflanzenart oder -sorte nicht fremd- oder auskreuzt. Wenn die ins
Auge gefasste Pflanzenspezies fremdkreuzt, ist es bevorzugt, aber nicht
notwendig, eine Wiederherstellungs-Linie wie in den Schritten (c)
und (d) oben beschrieben zu erzeugen. Das Kreuzen mit einer geeigneten
männlich
fertilen Pflanze führt
zu einem hybriden Saatgut, das wegen der Segregation der männliche
Sterilität
verursachenden, rekombinanten DNA eine Mischung aus sterilen hybriden
Samen und fertilen hybriden Samen umfasst. Die fertilen Pflanzen,
die vorhanden sind, ermöglichen
eine vollständige
Bestäubung
der männlich
sterilen Hybride.
-
Die
Expression des Wiederherstellungs-Gens kann durch einen beliebigen
Promotor angeschaltet werden, der eine Transkription während der
Zeit erlaubt, in der die Entwicklung des Pollens ansonsten unterbrochen
oder gestört
würde.
Es ist bevorzugt, dass das Wiederherstellungs-Gen von demselben
Promotor, der zum Anschalten des Antisense-Gens eingesetzt wird,
oder von einem beliebigen Promotor angetrieben wird, der in Geweben hochaktiv
ist, die für
die Pollenbildung oder -funktion(sfähigkeit) entscheidend sind.
-
Gemäß dem voranstehenden
Verfahren ist es auch möglich,
Folgendes bereit zu stellen:
- (i) eine Pflanzenzelle,
die mit einem in den Schritten (a) (ii) oder (c) (i) des oben beschriebenen
rekombinanten DNA-Molekül
transformiert wurde und in der Lage ist, sich zu einer Pflanze zu
entwickeln, die das männlich
sterile Merkmal trägt;
- (ii) eine Pflanze, die mit einem in den Schritten (a) (ii) oder
(c) (i) oben beschriebenen rekombinanten DNA-Molekül transformiert
wurde; und
- (ii) hybrides Saatgut, das mit einem in den Schritten (a) (ii)
und (c) (i) oben beschriebenen rekombinanten DNA-Molekül transformiert
wurde.
-
Weiterhin
ist es möglich,
hier jedoch nicht beansprucht, die Expression der codierenden Region des
Antisense-Gens durch Verwenden eines induzierbaren Promotors zu
regulieren. Nach diesem Schema kann der Promotor während der
gesamten Pollenbildung oder mindestens für einen Zeitraum, der den Zeitraum
der Transkription des Sense-Gens überspannt, in einem induzierten
Zustand belassen bleiben. Ein Promotor, der durch ein einfaches
chemisches Agens induzierbar ist, ist besonders geeignet, da die
männlich
sterile Pflanze leicht durch Selbstbestäubung weitergeführt werden
kann, wenn sie in Abwesenheit dieses chemischen Agens gezüchtet wird.
Die Wiederherstellung ist durch Vererbung vorhanden, wenn Pflanzen
aus hybridem Saatgut in Abwesenheit dieses Induktionsmittels gezüchtet werden.
-
Demzufolge
ist es möglich,
hier jedoch nicht beansprucht, ein Verfahren zum Erzeugen von hybridem
Saatgut mit wiederhergestellter Fertilität aus Pflanzen bereit zu stellen,
die unter denjenigen Arten Pollen produzierender Pflanzen ausgewählt wurden, die
genetisch transformierbar sind, umfassend die Schritte:
- (a) Erzeugen einer genetisch transformierten Pflanze, die das
Merkmal der männlichen
Sterilität trägt, durch
- i) Identifizieren und Isolieren eines Sense-Gens, das für die Pollenbildung
oder -funktionsfähigkeit in
dieser Pflanze wesentlich ist, vorzugsweise aus der genannten pollenproduzierenden
Pflanze;
- ii) Insertieren eines rekombinanten DNA-Moleküls, umfassend:
- (A) ein Antisense-Gen, das für
RNA codiert, die ganz oder teilweise zu der durch das Sense-Gen codierten
RNA-Sequenz komplementär
ist;
- (B) einen induzierbaren Promotor, der in der genannten Pflanzenzelle
funktionsfähig
ist, wobei er die Transkription der genannten DNA-Sequenz in RNA zu
der Zeit bewirkt, zu der das Sense-Gen oder die codierende Sequenz
transkribiert wird; und vorzugsweise
- (C) eine Terminator-Sequenz, die ein Terminations-Signal für die Transkription
der genannten DNA-Sequenz definiert,
in das Genom einer Pflanzenzelle
der genannten Pflanze, aus der eine differenzierte ganze Pflanze regeneriert
werden kann;
- iii) Gewinnen einer transformierten Pflanzenzelle dieser Pflanze;
und
- iv) Regenerieren einer Pflanze aus der genannten transformierten
Pflanzenzelle, die mit dem oben unter (ii) beschriebenen DNA-Molekül genetisch transformiert
ist und die durch das genannte Induktionsmittel männlich steril
gemacht werden kann;
- (b) Vergrößern der
Anzahl genetisch transformierter Pflanzen durch:
- (i) klonale Vermehrung der in Schritt (a) beschriebenen genetisch
transformierten Pflanze unter Verwendung von Gewebeausschnitten
daraus, oder andere in vitro erfolgende Propagations-Techniken;
oder
- (ii) Selbstbestäubung
der genetisch transformierten Pflanze, die das in (a) beschriebene
induzierbare männlich
sterile Merkmal trägt,
Auswählen einer
Pflanze, die für
das induzierbare männlich sterile
Merkmal homozygot ist, und Vermehren dieser Pflanze durch Selbstbestäubung in
Isolation über
eine Anzahl von Generationen hinweg in Abwesenheit des Induktionsmittels,
um die Anzahl genetisch transformierter Pflanzen zu steigern;
- (c) Bewirken einer Hybrid-Kreuzung zwischen den genannten genetisch
transformierten Pflanzen, die in Gegenwart des genannten Induktionsmittels gezogen
wurden, und geeigneten männlich
fertilen Pflanzen.
-
Gemäß Schritt
(a) des voranstehenden Verfahrens kann ein Verfahren zum Erzeugen
einer Pflanze bereitgestellt werden, die das männlich sterile Merkmal trägt.
-
Gemäß dem voranstehenden
Verfahren kann auch eine Pflanzenzelle bereit gestellt werden, die
mit einem rekombinanten DNA-Molekül transformiert wurde, das
der oben in Schritt (a) (ii) gegebenen Definition entspricht, wobei
die Pflanzenzelle in einer Pflanze regeneriert werden kann, die
das männlich
sterile Merkmal trägt.
-
Gemäß dem voranstehenden
Verfahren ist es auch möglich,
eine Pflanze bereitzustellen, die ein rekombinantes DNA-Molekül aufweist,
umfassend:
- (a) eine DNA-Sequenz, die für RNA codiert,
die komplementär
zu derjenigen RNA-Sequenz ist, welche durch ein Sense-Gen codiert
wird, das für die
Pollenbildung oder -funktion(sfähigkeit)
in dieser Pflanze wesentlich oder entscheidend ist;
- (b) einen induzierbaren Promotor, der in der genannten Pflanze
funktionsfähig
ist, wobei er die Transkription der genannten DNA-Sequenz in RNA
während
des Zeitraums bewirkt, in der das genannte Gen transkribiert wird;
und
- (c) eine Terminator-Sequenz, die ein Terminations-Signal für die Transkription
der genannten DNA-Sequenz definiert.
-
Gemäß den voranstehenden
Verfahren ist es auch möglich,
hybrides Saatgut bereitzustellen, das ein rekombinantes DNA-Molekül enthält, umfassend:
- (a) Eine DNA-Sequenz, die für RNA codiert, die komplementär zu derjenigen
RNA-Sequenz ist, welche durch ein Sense-Gen codiert wird, das für die Pollenbildung
oder -funktion(sfähigkeit)
in einer aus diesem Saatgut gewachsenen Pflanze entscheidend ist;
- (b) einen induzierbaren Promotor, der in der genannten Pflanze
funktionsfähig
ist, wobei er die Transkription der genannten DNA-Sequenz in RNA
während
des Zeitraums bewirkt, in der das genannte Gen transkribiert wird;
und
- (c) eine Terminator-Sequenz, die ein Terminations-Signal für die Transkription
der genannten DNA-Sequenz definiert.
-
Gemäß einer
Ausgestaltung der Erfindung wie beansprucht stellen wir codierende
DNA-Sequenzen bereit, isoliert aus einer Pflanze der Art bzw. Sorte
Brassica napus ssp oleifera w Westar, die nur in Mikrosporen exprimiert
werden und deren Expression für
die Entwicklung von Mikrosporen entscheidend ist. Eine schematische Darstellung
der Restriktionskarten und der codierenden Bereiche von mikrosporenspezifischen
Genen, die mit L4, L10, L16 und L19 bezeichnet werden, sind vorliegend
dargestellt. Die vollständige
Nukleotid-Sequenz der Klone L4 und relevanter Sequenzen von L10,
L16 und L19 werden hier ebenfalls vorgestellt. Die Nukleotid-Sequenzen isolierter
cDNA-Klone, die den Genen oder verwandten Gen-Familienmitgliedern innerhalb der Klone
L4, L10 und L19 entsprechen, werden hier ebenfalls vorgestellt.
-
Es
ist davon auszugehen, dass DNA-Sequenzen, die mit den hier beschriebenen
identisch oder zu ihnen homolog sind, in den Pollen anderer Spezies
von pollentragenden Pflanzen, insbesondere von Pflanzenarten innerhalb
des Geschlechts Brassica und der Familie Cruciferae (auch bekannt als
Brassicaceae) und ganz besonders anderen Kulturvarietäten von
Brassica napus gefunden werden können
und ausschließlich
darin exprimiert werden.
-
Das
Vorkommen dieser Sequenz in anderen Arten pollentragender Pflanzen
kann mit Hilfe bekannter Hybridisierungstechniken routinemäßig festgestellt
werden. Es ist anzunehmen, dass es die Ähnlichkeit von Pflanzengenen
zwischen den Sorten oder Arten untereinander möglich macht, dass die voranstehenden
Ausgestaltungen der vorliegenden Erfindung unter Verwendung des
genannten DNA-Fragments in einer beliebigen Anzahl Pollen tragender
Pflanzensorten oder -arten, die genetisch transformierbar sind,
ausgeführt
werden können.
Die Universalität
von Pflanzengenen ist in der Literatur in großem Umfang dokumentiert worden,
und homologe Pflanzengene wurden für Pflanzen-Actine (Shah, D.
M. et. al., J. Mol. Appl. Genet. 2: 111–126, 1983), Phytochrom (Hershey,
H. P. et. al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA 81: 2332–2337, 1984),
Speicherproteine (Singh, H. K. et. al., Plant Mol. Biol. 11: 633–639, 1988),
Enzyme wie Glutamin-Synthase (Lightfoot, D. A. et. al., Plant Mol.
Biol. 11: 191–202,
1988, und darin genannte Referenzen) und Nitrat-Reductase (Cheng,
C. et. al., EMBO Jour. 7: 3309–3314)
beschrieben. Diese und andere Beispiele aus der Literatur zeigen
deutlich, dass viele Pflanzengene in hohem Maße konserviert sind. Außerdem ist
klar, dass diese Konservierung nicht nur auf strukturelle Proteine
zutrifft, sondern auch auf enzymatische Proteine, die für die zelluläre Physiologie
wichtig sind. Deshalb ist anzunehmen, dass das genannte DNA-Fragment, wenn
es in einer anderen Pflanzenart gefunden wird, für die Entwicklung der Mikrosporen
wesentlich oder entscheidend ist und dass man es dazu verwenden kann,
die vorliegende Erfindungen in solchen Arten oder Sorten auszuführen.
-
Es
konnte auch gezeigt werden, dass Antisense-RNA-Sequenzen, die von
einer Pflanzenart oder -sorte stammen, wirksam die Expression von homologen
DNA-Sequenzen in
einer anderen Art oder Sorte inhibieren können (Van der Krol et. al., 1988,
Nature 333: 866–869).
Deshalb ist zu erwarten, dass Antisense-RNA, die insgesamt oder
teilweise aus Pollen spezifischen DNA-Sequenzen von Brassica stammt,
in anderen Pflanzen funktionsfähig
sein wird.
-
Darüber hinaus
sollte klar sein, dass eine beliebige Anzahl unterschiedlicher Gene,
die für
die Mikrosporenentwicklung oder für ausschließlich bei der Mikrosporenentwicklung
benötigte
und hierfür
wesentliche Gewebe unverzichtbar sind, gemäß den voranstehend beschriebenen
Verfahren isoliert und eingesetzt werden könnten.
-
Gemäß einer
Ausführungsform
in einer anderen Ausgestaltung der Erfindung stellen wir pollenspezifische
Promotor-Sequenzen und Transformations-Vektoren, die diese Sequenzen
wie hier vorgestellt enthalten, bereit. Diese Sequenzen können eingesetzt
werden, um die Expression einer beliebigen DNA-Sequenz auf Pollengewebe
und auf einen Zeitraum während
der Pollenbildung zu beschränken, und
deshalb sind sie als Bestandteil des rekombinanten DNA-Moleküls wie in
Anspruch 1 beansprucht hilfreich. Der pollenspezifische Promotor
kann verwendet werden, um die Expression der in seiner Nachbarschaft
befindlichen DNA-Sequenzen sowohl in der Solanacae- als auch in
der Cruciferae-Familie auf Pollengewebe zu beschränken, wie
es in den spezifischen Beispielen dargestellt ist, und es besteht
die feste Überzeugung,
dass diese DNA-Fragmente oder funktionelle Fragmente davon in einer Vielzahl
wenn nicht in allen Pollen tragenden Pflanzenarten oder -sorten,
die genetisch transformiert werden können, als pollenspezifische
Promotoren funktionsfähig
sind.
-
Diese
pollenspezifischen Promotoren können
in Kombination mit hier beschriebenen natürlich auftretenden flankierenden
codierenden oder transkribierten Sequenzen oder mit jeder beliebigen
anderen codierenden Sequenz verwendet werden, die für die Pollenbildung
oder -funktion(sfähigkeit)
wesentlich ist, um die voranstehenden Aspekte und Ausführungsformen
dieser Erfindung auszuführen.
-
Es
ist festzustellen, dass der Grad der DNA-Sequenzhomologie zwischen
den nativen pollenspezifischen Promotoren aus den L4-, L10- und L19-Klonen
nicht hoch ist. Test-Daten haben ergeben, dass der Zeitpunkt und
das Ausmaß der
Expression dieser Gene in den Pollen nicht identisch ist, aber dass
sie bezüglich
ihrer Aktivität
zu einem bestimmten Zeitpunkt alle überlappen. Dies zeigt auf, dass
es in Brassica napus voneinander abweichende Gen-Sequenzen gibt,
die jedoch alle als pollenspezifische Promotoren fungieren.
-
Es
ist zu erwarten, dass man eine beliebige Anzahl von unterschiedlichen
pollenspezifischen Promotoren verwenden kann, um die voranstehend erwähnten Ausgestaltungen
dieser Erfindung sowie weitere Ausgestaltungen der Erfindung, die
nachstehend diskutiert werden sollen, auszuführen. Es ist oft schwierig,
a priori zu bestimmen, welcher pollenspezifische Promotor verwendet
werden könnte,
um ein Gen zu inhibieren, das für
die Pollenentwicklung oder dessen zelluläre Funktion und Entwicklung
wesentlich oder entscheidend ist, aber bestimmte Bedingungen müssen eingehalten
werden.
-
Der
eingesetzte pollenspezifische Promotor sollte ein Promotor oder
eine Abwandlung des Promotors sein, der während des geeigneten Zeitraums aktiv
ist, um ausreichende Mengen an transkribierter RNA zu produzieren,
damit die Erfindung ausgeführt werden
kann. Pollenspezifische Promotoren, die aus pollenspezifischen Klonen
stammen, werden vorliegend offenbart, und diese sind in einem frühen Stadium
bei der Entwicklung von Mikrosporen aktiv, so dass eine Gen-Expression
sowohl während
als auch nach der meiotischen als auch der mitotischen Teilung von
Pollenmutterzellen stattfindet. Die Aktivität dieser Promotoren wird daher
durch Segregation (biologische Aufspaltung) nicht beschränkt.
-
Es
ist anzumerken, das die Identifizierung einer Promotor-Region üblicherweise
eher durch die Funktion als durch eine gegebene DNA-Sequenz definiert
wird. Gerade einmal 200 Basen oder noch weniger können eine
ausreichende DNA-Sequenz
sein, die immer noch die Promotor-Funktion besitzt. Es sollte auch
wahrgenommen werden, das manche strangaufwärts gelegene DNA-Sequenzen
in umgekehrter Orientierung angeordnet werden können und immer noch eine beschleunigte
Promotor-Funktion beibehalten oder zeigen. Darüber hinaus können auch "verstärkerartige" DNA-Sequenzen, bei
denen es sich üblicherweise
um kleine, konservierte DNA-Sequenzen in einem Größenbereich
von unter 10 Nukleotiden bis zu deutlich größeren Nukleotidzahlen handelt,
in Promotor-Regionen eingesetzt werden, um die Expression zu verstärken.
-
Es
kann auch wünschenswert
sein, die eine oder andere Intron-Sequenz in die Promotor-Konstrukte
einzuarbeiten, weil gezeigt werden konnte, dass der Einschluss von
Intron-Sequenzen in den codierenden Bereich zu einer verstärkten Expression und
Spezifität
führen
kann. Daher kann es vorteilhaft sein, die zu exprimierenden DNA-Fragmente an ein Promotor-Fragment
zu koppeln, das die ersten Intron- und Exon-Sequenzen eines pollenspezifischen Gens
enthält.
-
Zusätzlich können Bereich
eines (bestimmten) Promotors mit Bereichen eines anderen Promotors
verknüpft
werden, um die gewünschte
Promotor-Aktivität
zu erhalten. Spezifische Beispiele für chimäre Promotor-Konstrukte werden
offenbart, die eingesetzt werden können, um Ausgestaltungen dieser Erfindung
auszuführen.
-
In
Ausführungsformen
der Beschreibung, die hier nicht beansprucht sind, könnte der
pollenspezifische Promotor auch die Funktion besitzen, ausreichende
Mengen an Antisense-RNA zu produzieren, so dass die Mengen an Sense-Genprodukt
verringert werden. Untersuchungen des Mechanismus' einer Antisense-RNA-Inhibierung
der Gen-Expression in Modellsystemen haben es nahegelegt, dass gleiche oder
mehr als gleiche Mengen Antisense-RNA nötig sein können, um eine bemerkenswerte
Verringerung der Sense-Gen-Aktivität zu beobachten. In manchen Fällen kann
man jedoch beobachten, dass bereits geringe Mengen an Antisense-RNA
eine spezifische Verringerung der Aktivität des Sense-Gens bewirken. Deshalb
kann es manchmal der Fall sein, dass dann, wenn das Gen, das das
Ziel der Inaktivierung durch Antisense-RNA bildet, ein so genanntes "housekeeping"-Gen oder ein Gen
ist, das in allen Zellarten in geringer Menge exprimiert wird, ein Überschuss
an Antisense-RNA für
die Inhibierung nicht nötig
ist. Darüber
hinaus kann weniger als die vollständige Reduktion der Genaktivität mehr als
ausreichend sein, um die Pollenentwicklung zu unterbrechen, die
als sehr empfindlich gegenüber
vielen belastenden Bedingungen bekannt ist. Deshalb wird vorgeschlagen, dass
der einzusetzende pollenspezifische Promotor basierend auf der Beobachtung
ausgewählt
wird, dass der pollenspezifische Promotor die Funktion besitzt,
die Expression beliebiger, ihm benachbarter Sequenzen zu bewirken,
die zu einer Zeit transkribiert werden sollen, die parallel zu dem
Zeitabschnitt verläuft
oder mit ihm überlappt,
zu dem das zu inaktivierende Sense-Gen exprimiert wird, und dass
die Mengen an durch das Antisense-Gen exprimierter Antisense-RNA
ausreichend sein sollten, um die Expression des Sense-Gens zu inhibieren,
was üblicherweise
bedeutet, dass sie größer als
oder gleich groß wie die
Mengen an Sense-RNA sein sollten.
-
Es
ist auch verständlich,
dass die erfolgreiche Transformation und Gewinnung einer Pflanze, die
diese rekombinanten Sequenzen enthält, nicht immer zu einer angemessenen
pollenspezifischen Expression führt.
Das Transformationsverfahren führt zu
einer ungeordneten Insertion fremder DNA, so dass so genannte Positionseffekte überwiegen
und die Aktivität
gegebenenfalls eingeführter
DNA unterdrücken
können.
Es ist daher ratsam, eine Anzahl individuell transformierter Pflanzen
mit einem beliebigen rekombinanten Konstrukt zu generieren, um Individuen
zu gewinnen, die frei von möglicherweise
vorhandenen beschränkenden
Positionseffekten sind. Es kann auch bevorzugt sein, auf Pflanzen
zu selektionieren, die mehr als eine Kopie des eingeführten Antisense-Genkonstrukts
besitzen, so dass hohe Expressionsraten erhalten werden.
-
Die
Festlegung des wahrscheinlichsten Entwicklungsstadiums, in dem das
Sense-Gen ein Ziel für
die Inaktivierung bildet, kann dadurch erfolgen, dass eine Zeit
im Entwicklungsmuster der Pollenbildung gewählt wird, zu der das Sense-Gen
maximal exprimiert wird, und dass ein pollenspezifischer Promotor
verwendet wird, der ein ähnliches
Entwicklungsmuster zeigt.
-
Wir
diskutieren nun weitere Ausgestaltungen des Antisense-Gen-Verfahrens,
das einen pollenspezifischen Promotor benötigt.
-
Wenn
ein pollenspezifischer Promotor für die Regulation der Expression
des Antisense-Gens eingesetzt wird, kann in jeder beliebigen Pflanzen
in die normale Mikrosporen-Bildung eingegriffen werden, ohne dass
zuerst ein Gen aus der genomischen DNA dieser Pflanze isoliert werden
muss, das für
ein entwicklungsreguliertes Protein codiert, welches für die Mikrosporen-Entwicklung
wesentlich oder entscheidend ist. Wir beschreiben nun ein Verfahren
zum Erzeugen einer männlich
sterilen Pflanze, bei dem das Sense-Gen, auf dessen Inaktivierung
gezielt wird, ein Gen ist, das für
die zelluläre
Funktion oder Entwicklung wesentlich oder entscheidend ist und das
in metabolisch kompetenten Zelltypen exprimiert wird. Um eine männlich sterile
Pflanze zu erzeugen, wird ein solches Gen spezifisch in Pollen inaktiviert,
indem man einen pollenspezifischen Promotor verwendet, um die Transkription
seines Antisense-DNA-Komplements auf Pollengewebe zu beschränken.
-
Wir
beschreiben außerdem
ein Verfahren zum Erzeugen einer männlich sterilen Pflanze, in welchem
das Sense-Gen, auf dessen Inaktivierung gezielt werden soll, ein
natives oder fremdes Gen ist, das der Pflanze Resistenz gegenüber einem
chemischen Agens oder einer natürlicherweise
auftretenden oder künstlich
induzierten physiologischen Belastung verleiht. Wenn dieses Gen
ein fremdes Gen ist, kann es vor, nach oder gleichzeitig mit dem
Antisense-Gen in das Genom der Pflanze insertiert werden. Man kann
eine männlich
sterile Pflanze erzeugen, indem man eine Pflanze in Gegenwart einer
solchen Belastung während
der Pollenbildung heranzieht und ein den genannten pollenspezifischen
Promotor umfassendes Antisense-Gen verwendet, um spezifisch in Pollen,
während
der Pollenbildung, ein Gen zu inaktivieren, das den übrigen Teilen
der Pflanze Resistenz gegenüber
dieser Belastung verleiht. Jede beliebige Belastung, die in großem Maßstab angemessen
kontrolliert werden kann und für
die man ein Resistenz-Gen gefunden hat, kann theoretisch bei dieser
Anordnung eingesetzt werden, einschließlich möglicherweise, aber nicht beschränkt auf
Herbicide, pathogene Organismen, eine Reihe von Antibiotika und
toxische Substanzen. Gemäß diesem Schema
kann eine männlich
sterile Pflanzenlinie durch Selbstbestäubung weitergeführt werden,
wenn sie in Abwesenheit der biochemischen oder physiologischen Belastung
gezüchtet
wird. Wiederherstellung ist von Natur aus vorhanden, wenn aus hybridem Saatgut
erzeugte Pflanzen in der Abwesenheit der genannten Belastung gezüchtet werden.
-
Es
ist daher möglich,
ein Verfahren zum Erzeugen einer männlich sterilen Pflanze aus
einer Pflanze bereitzustellen, die unter denjenigen pollentragenden
Pflanzen ausgewählt
ist, die genetisch transformierbar sind, wobei das Verfahren die
folgenden Schritte umfasst:
- (a) Identifizieren
und Isolieren eines Sense-Gens oder einer codierenden Sequenz, das/die
für die zelluläre Funktion
oder Entwicklung wesentlich oder entscheidend ist und in metabolisch
kompetenten Zelltypen exprimiert wird, vorzugsweise aus der genannten
pollenproduzierenden Pflanze;
- (b) Insertieren eines rekombinanten DNA-Moleküls, umfassend:
- i) eine DNA-Sequenz, die für
RNA codiert, welche zu der durch das genannte Sense-Gen oder die genannte
codierende Sequenz codierten RNA komplementär ist;
- ii) einen pollenspezifischen Promotor, der in der genannten
Pflanzenzelle funktionsfähig
ist, wobei er die Transkription der genannten DNA-Sequenz in RNA
in einem Zeitrahmen bewirkt, der es der genannten RNA ermöglicht,
die Funktion der durch das genannte Sense-Gen oder die genannte
codierende Sequenz codierten RNA zu hemmen; und vorzugsweise
- iii) eine Terminator-Sequenz, die ein Terminationssignal für die Transkription
der genannten DNA-Sequenz definiert,
in das Genom einer Pflanzenzelle;
- (c) Gewinnen einer Pflanzenzelle, die mit der genannten DNA-Sequenz
genetisch transformiert wurde;
- (d) Regenerieren einer genetisch transformierten Pflanze aus
der genannten transformierten Pflanzenzelle, die männlich steril
ist.
-
Gemäß dem voranstehenden
Verfahren ist die Erfindung auch gerichtet auf:
- (i)
eine Pflanzenzelle, die mit dem wie in Schritt (b) oben definierten
rekombinanten DNA-Molekül transformiert
wurde und die in der Lage ist, in eine männlich sterile Pflanze regeneriert
zu werden; und
- (ii) eine Pflanze, die mit dem wie in Schritt (b) oben definierten
rekombinanten DNA-Molekül transformiert
wurde und die männlich
steril ist.
-
In
vergleichbarer Weise ist es möglich,
ein Verfahren zum Erzeugen von hybridem Saatgut aus Pflanzen bereit
zu stellen, die unter denjenigen Sorten oder Arten pollenproduzierender
Pflanzen ausgewählt
wurden, die genetisch transformierbar sind, umfassend die folgenden
Schritte:
- (a) Erzeugen einer männlich sterilen
Pflanze durch:
- i) Identifizieren und Isolieren eines Sense-Gens, das für die zelluläre Funktion
oder Entwicklung wesentlich oder entscheidend ist und in metabolisch
kompetenten Zelltypen exprimiert wird, vorzugsweise aus der genannten
pollenproduzierenden Pflanze;
- ii) Insertieren eines Gens, das der Pflanze Resistenz gegenüber einem
chemischen Agens oder physiologischer Belastung verleiht, und, verknüpft mit
diesem Gen, einer rekombinanten DNA-Sequenz, umfassend:
- (A) eine DNA-Sequenz, die für
RNA codiert, welche zu der durch das genannte Sense-Gen codierten
RNA komplementär
ist;
- (B) einen pollenspezifischen Promotor, der in der genannten
Pflanze funktionsfähig
ist, wobei er die Transkription der genannten DNA-Sequenz in RNA zu
oder ungefähr
zu der Zeit bewirkt, in der das Sense-Gen in für die Pollen-Funktionsfähigkeit
oder -bildung wesentlichen oder entscheidenden Geweben transkribiert
wird, und vorzugsweise
- (C) eine Terminator-Sequenz, die ein Terminations-Signal für die Transkription
der genannten RNA-Sequenz definiert,
in das Genom einer Pflanzenzelle
dieser Pflanze, aus der eine differenzierte ganze Pflanze regeneriert
werden kann,
- iii) Gewinnen einer transformierten Pflanzenzelle dieser Pflanze;
und
- iv) Regenerieren einer Pflanze aus der genannten transformierten
Pflanzenzelle, die mit den in Schritt (a) (ii) oben beschriebenen
Genen genetisch transformiert ist und die männlich steril ist;
- (b) Vergrößern der
Anzahl genetisch transformierter Pflanzen durch:
- i) klonale Vermehrung unter Verwendung von Gewebeausschnitten
daraus, oder eine andere in vitro erfolgende Propagationstechnik,
oder
- ii)
- A) Kreuzen der in Schritt (a) iv) oben beschriebenen genetisch
transformierten Pflanze mit einer geeigneten männlich fertilen Pflanze;
- B) Verwenden desselben chemischen Agens' oder derselben physiologischen Belastung
zur Eliminierung von Pflanzen, die die oben in Stufe (a) ii) beschriebenen
Gene nicht enthalten, unter Pflanzen, die aus den durch eine solche
Kreuzung erzeugten Samen gezogen wurden; und
- C) Wiederholen einer solchen Kreuzung über mehrere Generationen hinweg
mit den wie in Stufe (b) ii) oben gewonnenen Pflanzen in Gegenwart des
genannten chemischen Agens' oder
der genannten physiologischen Belastung, um die Anzahl männlich steriler
Pflanzen zu erhöhen;
- (c) Bewirken einer Hybrid-Kreuzung zwischen den genannten genetisch
transformierten Pflanzen und geeigneten männlich fertilen Pflanzen.
-
Wie
oben diskutiert, kann hybrides Saatgut, das nach dem obigen Verfahren
erzeugt wurde, wegen der Segregation (biologischen Aufspaltung)
der die männliche
Sterilität
verursachenden rekombinanten DNA eine Mischung von sterilen hybriden
Samen und fertilen hybriden Samen enthalten. In fremd- oder auskreuzenden
Arten oder Spezies ermöglichen
die vorhandenen fertilen Pflanzen die vollständige Bestäubung der männlich sterilen Hybriden.
-
Hier
sollte wiederum klar sein, dass es dann, wenn es wechselnde Reihen
von männlich
sterilen Pflanzen und männlich
fertilen Pflanzen gibt, einfacher sein kann, auch wenn es nicht
wesentlich ist, die endgültige
Selektion männlich
steriler Pflanzen im Feld entlang den männlich fertilen Donor-Pflanzen auszuführen. Deshalb
ist es wünschenswert,
wenn die geeigneten männlich
fertilen Donor-Pflanzen zuvor so transformiert wurden, dass sie
gegenüber
dem selektiven Agens resistent sind, um es zu vermeiden, dass das
genannte Agens selektiv auf die Reihen mit männlich sterilen Pflanzen aufgebracht
werden muss.
-
Gemäß dem voranstehenden
Verfahren ist es auch möglich,
eine Pflanzenzelle bereit zu stellen, die mit einem Gen und einer
wie in Schritt (a) (ii) oben definierten rekombinanten DNA-Sequenz
transformiert worden ist und zu einer männlich sterilen Pflanze regeneriert
werden kann.
-
Gemäß den voranstehenden
Ausgestaltungen ist es auch möglich,
eine Pflanze und hybrides Saatgut bereitzustellen, umfassend DNA
mit einem rekombinanten DNA-Molekül, welches aufweist:
- (a) eine DNA-Sequenz, die für RNA codiert, welche zu der
durch ein für
die zelluläre
Funktion oder Entwicklung in metabolisch kompetenten Zelltypen wesentliches
Gen codierten mRNA komplementär
ist;
- (b) einen auf Pollen zielenden oder darauf ausgerichteten Promotor,
der in der genannten Pflanze oder in einer aus dem genannten hybriden
Saatgut gezogenen Pflanze funktionsfähig ist, wobei er die Transkription
der genannten DNA-Sequenz in RNA innerhalb eines Zeitrahmens bewirkt,
der es möglich
macht, dass die genannte RNA die Funktion der durch das genannte
Gen codierten RNA hemmt; und vorzugsweise
- (c) eine Terminator-Sequenz, die ein Terminations-Signal für die Transkription
der genannten DNA-Sequenz definiert.
-
Es
sollte klar sein, dass ein Sense-Gen, das für ein Protein codiert, welches
für die
zelluläre
Funktion oder Entwicklung wesentlich oder entscheidend ist, in der
Literatur beschrieben sein kann und sich gemäß den weiter unten beschriebenen
Verfahren in einfacher Weise isolieren lässt.
-
Beispiele
für solche
Proteine sind Proteine wie Actin, Tubulin oder Ubiquitin, drei Proteine,
die für das
Zellwachstum und die Zellentwicklung wesentlich sind.
-
Sequenzen
für aus
Pflanzen isolierte Actin-Gene sind publiziert worden (siehe beispielsweise Baird,
W. V. und Meagher, R. B., EMBO J. 6: 3223–3231, 1987, oder Shah, D.
M., Hightower, R. C. und Meagher, R. B., Proc. Natl. Acad. Sci.
USA 79: 1022–1026,
1982), und man weiß von
Actin, dass es eine wesentliche oder entscheidende Rolle bei der normalen
zellulären
Funktion spielt, insbesondere während
der Mitose und der Meiose, bei denen Actin einen Teil des zellulären Apparats
für die
Zellteilung bildet.
-
Die
Sequenz für
Pflanzen-Tubulin ist ebenfalls beschrieben worden (Raha, D., Sen,
K. und Biswas, B. B., Plant. Mol. Biol. 9: 565–571, 1987). Von Tubulin weiß man, dass
es wie Actin im Lebenszyklus der Zelle wichtig ist, insbesondere
in Bezug auf die Zellform, den Transport und die Spindelbildung
während
Mitose und Meiose.
-
Auch
die DNA-Sequenz für
Pflanzen-Ubiquitin ist publiziert (Gausing, K. und Barkardottir,
R., Eur. J. Biochem. 158: 57–62,
1986). Ubiquitin ist ein in den Turnover von zellulären Proteinen
eingreifendes Protein und spielt als solches eine wesentliche Rolle in
der Mengenregulierung spezifischer zellulärer Proteine. Darüber hinaus
ist Ubiquitin eines der am stärksten
konservierten Proteine in eukaryontischen Zellen. Eine Beeinträchtigung
der Ubiquitin-Expression kann Abnormitäten im Metabolismus zellulärer Proteine
bewirken.
-
Das
Fehlen eines der voranstehend genannten Proteine in der Zelle beeinträchtigt die
reguläre Zellfunktion,
und die Zelle kann sich nicht richtig entwickeln.
-
Es
ist davon auszugehen, dass ein Gen, von dem man weiß, dass
es für
das Zellwachstum oder die Zellentwicklung in einer Pflanzenart oder
-sorte wesentlich ist, in anderen Pflanzensorten oder -arten vergleichbare
Gegenstücke
hat, da es allgemein anerkannt ist, dass es im Pflanzenreich annähernd identische
oder sehr homologe Gene gibt, die in die grundlegenden Prozesse
eingebunden sind, die die zelluläre
Entwicklung regeln oder deren Ergebnis sind. Es ist weiterhin anzunehmen,
dass ein Gen, das die Expression des genannten Gens in einer Pflanzenart
oder -sorte beeinträchtigt
(d.h. ein Antisense-Gen), diese Fähigkeit auch in anderen Pflanzenarten
oder -sorten haben wird.
-
Die Ähnlichkeit
und Universalität
dieser Gene ist in der Literatur anhand von Beispielen gezeigt worden.
Die gewebespezifische und entwicklungsregulierte Expression eines
Weizen-Endosperm-Proteins, das in mit diesem Weizen-Gen genetisch
transformierten Tabakpflanzen synthetisiert wird, ist beschrieben
worden (Flavell, R.B. et al., Second International Congress for
Plant Molecular Biology, Abstract #97). In diesem Beispiel war die
Funktion des Weizen-Gens in der Tabakpflanze identisch mit der,
die das Gen in einer Weizenpflanze ausübt. Andere Literatur zeigt
klar, dass die Regulation eines spezifischen Gens, die in vielen
Fällen
komplex sein kann, in transgenen Pflanzen aufrechterhalten wird. Ein
Beispiel hierfür
ist die Phytochrom-vermittelte Regulation eines Chlorophyll-a/b-Bindungsproteins
aus Weizen in transgenem Tabak (Nagy, F. et al., EMBO Jour. 5: 1119–1124, 1986).
In diesem Beispiel blieb die auf Licht reagierende spezifische Regulation
des Weizen-Gens
in der fremden genetischen Umgebung erhalten. Aber nicht nur Getreidegene
fungieren auf konservierte Art, sondern auch Gene aus anderen Pflanzenarten
oder -sorten, die enger verwandt sind, behalten ihre Funktionalität in heterologen
genetischen Systemen. Erbsensamen-Proteine werden in Tabakpflanzen
regulär
exprimiert (Higgins, T. J. V. et al., Plant. Mol. Biol. 11: 683–696, 1988),
wie auch Sojabohnensamen-Proteine (Barker, S. J. et al., Proc. Natl.
Acad. Sci. USA 85: 458–462,
1988) und rbcS-Gene aus Erbsen (Nagy, F. et al., EMBO Jour. 4: 3063–3068, 1985).
Die wissenschaftliche Literatur liefert zahlreiche andere Beispiele
von Genen, die eingesetzt wurden, um Pflanzen genetisch zu transformieren,
und diese Gene behalten ihre Fähigkeit,
in dieser neuen genetischen Umgebung normal zu funktionieren. Deshalb
ist die konservierte Natur dieser Gene in der Pflanzenwelt ähnlich,
und zwar nicht nur bezüglich
der DNA-Sequenzen, die die Expression dieser Gene steuern, sondern
auch bezüglich
der tatsächlichen
Proteinstrukturen, die durch diese Gene codiert werden.
-
Daraus
folgt, dass es möglich
sein sollte, die Erzeugung dieser Proteine spezifisch dadurch zu hemmen,
dass ein Antisense-Gen, das spezifisch für die durch die veröffentlichten
Sequenzen codierten mRNAs ist, und ein pollenspezifischer Promotor
in den oben beschriebenen Verfahren eingesetzt werden.
-
Weiterhin
ist es möglich,
ein Verfahren zum Erzeugen einer ein männlich steriles Merkmal tragenden
Pflanze aus einer Pflanze bereit zu stellen, die unter denjenigen
pollenproduzierenden Pflanzen ausgewählt ist, die genetisch transformierbar
sind, wobei das Verfahren die folgenden Schritte umfasst:
- (a) Transformieren einer Pflanzenzelle dieser Pflanze,
aus der eine differenzierte ganze Pflanze regeneriert werden kann,
mit einem Sense-Gen, das
der genannten Pflanze Resistenz gegenüber einem chemischen Agens
oder einer natürlich auftretenden
oder künstlich
induzierten physiologischen oder chemischen Belastung verleiht;
- (b) Regenerieren einer genetisch transformierten Pflanze aus
der genannten transformierten Pflanzenzelle, die resistent gegenüber dieser
selben Belastung ist;
- (c) Insertieren eines rekombinanten DNA-Moleküls, umfassend
- i) eine DNA-Sequenz, die für
RNA codiert, welche zu der durch das genannte Sense-Gen codierten RNA-Sequenz
komplementär
ist;
- ii) einen pollenspezifischen Promotor, der in dieser Pflanzenzelle
funktionsfähig
ist, wobei er die Transkription der genannten DNA-Sequenz in RNA bewirkt;
und vorzugsweise
- iii) eine Terminator-Sequenz, die ein Terminations-Signal für die Transkription
der genannten DNA-Sequenz definiert,
in das Genom einer Pflanzenzelle
der gegenüber Belastungen
widerstandsfähigen
Pflanze, aus der eine differenzierte ganze Pflanze regeneriert werden
kann;
- (d) Gewinnen einer Pflanzenzelle der genannten belastungsresistenten
Pflanze, die mit dem in Stufe (c) oben beschriebenen Gen transformiert
worden ist; und
- (e) Regenerieren einer Pflanze, die mit den in Stufe (a) und
in Stufe (c) oben beschriebenen Genen genetisch transformiert wurde
und die durch das genannte chemische Agens oder die genannte Belastung
männlich
steril gemacht werden kann, aus der genannten transformierten Pflanzenzelle.
-
Gemäß dem vorstehenden
Verfahren ist es auch möglich,
das Folgende vorzusehen:
- i) eine Pflanzenzelle,
die das in den Schritten (a) und (c) oben definierte Gen enthält und in
eine Pflanze regeneriert werden kann, die das männlich sterile Merkmal trägt.
- ii) eine Pflanze, die das in den Schritten (a) und (c) oben
definierte Gen enthält
und das männlich
sterile Merkmal trägt.
-
Es
sollte klar sein, dass die Pflanze, die man männlich steril machen möchte, nicht
mit einem Sense-Gen transformiert werden muss, das Resistenz gegenüber einem
chemischen Agens oder einer natürlich
auftretenden oder künstlich
induzierten physiologischen oder chemischen Belastung verleiht, wenn
dieses Sense-Gen natürlicherweise
in der Pflanze vorhanden ist.
-
Es
sollte klar sein, dass die voranstehende Ausgestaltung auch dadurch
erhalten werden kann, dass eine Pflanzenzelle gleichzeitig sowohl
mit dem in (a) als auch mit dem in (c) oben bezeichneten Gen und
damit ohne einen zwischenliegenden Regenerationsschritt (b) transformiert
wird.
-
Es
ist darüber
hinaus möglich,
en Verfahren zum Erzeugen von hybridem Saatgut mit wiederhergestellter
Fertilität
aus Pflanzen herzustellen, die unter denjenigen Arten pollenproduzierender
Pflanzen ausgewählt
sind, die genetisch transformierbar sind, wobei das Verfahren die
Schritte umfasst:
- (a) Erzeugen einer Pflanze,
die ein Merkmal für männliche
Sterilität
trägt,
durch:
- i) gleichzeitiges oder unabhängiges
Insertieren eines Sense-Gens, das dieser Pflanze Resistenz gegenüber einem
chemischen Agens oder einer natürlich
auftretenden oder künstlich
induzierten physiologischen Belastung verleiht, und eines rekombinanten
DNA-Moleküls, umfassend:
- (A) eine DNA-Sequenz, die für
RNA codiert, welche zu der durch das genannte Sense-Gen codierten
RNA-Sequenz komplementär
ist;
- (B) einen auf Pollen zielenden oder darauf ausgerichteten Promotor,
der in der genannten Pflanzenzelle funktionsfähig ist, wobei er die Transkription
der genannten DNA-Sequenz in RNA bewirkt; und vorzugsweise
- (C) eine Terminator-Sequenz, die ein Terminations-Signal für die Transkription
der genannten RNA-Sequenz definiert,
in das Genom einer Pflanzenzelle
der genannten pollenproduzierenden Pflanze, aus der eine differenzierte
ganze Pflanze regeneriert werden kann;
- ii) Gewinnen einer Pflanzenzelle einer Pflanze, die mit den
in Schritt (i) oben beschriebenen Genen transformiert wurde;
- iii) Regenerieren einer Pflanze, die mit den in Schritt (i)
oben beschriebenen Genen genetisch transformiert wurde und die durch
das chemische Agens oder die Belastung männlich steril gemacht werden
kann, aus der genannten transformierten Pflanzenzelle;
- (b) Vergrößern der
Anzahl genetisch transformierter Pflanzen durch:
- i) klonale Vermehrung unter Verwendung von Gewebeausschnitten
davon oder andere in vitro erfolgende Propagationstechniken;
- ii)
- A) Kreuzen der in Schritt (a) iv) oben beschriebenen, genetisch
transformierten Pflanze mit einer geeigneten männlich fertilen Pflanze;
- B) Verwenden desselben chemischen Agens' oder derselben physiologischen Belastung
zur Eliminierung von Pflanzen, die die in Schritt (a) ii) oben beschriebenen
Gene nicht enthalten, unter Pflanzen, die aus den durch eine solche
Kreuzung erzeugten Samen gezogen wurden; und
- C) Wiederholen einer solchen Kreuzung über mehrere Generationen hinweg
mit den wie in Schritt (b) ii) oben erhaltenen Pflanzen in Gegenwart
des genannten chemischen Agens' oder
dieser physiologischen Belastung zum Vergrößern der Anzahl von männlich sterilen
Pflanzen; oder vorzugsweise
- iii)
- A) Selbstbestäuben
der in (a) beschriebenen, genetisch transformierten Pflanze, die
mit Hilfe des genannten chemischen Agens' oder dieser Belastung männlich steril
gemacht werden kann, und Auswählen
einer Pflanze, die für
das männlich sterile
Merkmal homozygot ist, aus den Nachkommen dieser Selbstbestäubung;
- B) Heranziehen der in Schritt (a) (iii) oben beschriebenen genetisch
transformierten Pflanze isoliert von dieser selben Belastung oder
diesem chemischen Agens unter Erzeugen einer selbstbefruchtenden
Pflanze;
- C) Ermöglichen
einer Selbstbefruchtung und
- D) Ziehen von Saatgut aus dieser selbstbefruchtenden Pflanze über eine
Anzahl von Generationen hinweg isoliert gegenüber derselben Belastung oder
diesem chemischen Agens zum Vergrößern der Anzahl von genetisch
transformierten Pflanzen;
- (c) Bewirken einer Hybrid-Kreuzung zwischen den genannten genetisch
transformierten Pflanzen, die in Gegenwart dieser Belastung oder
dieses chemischen Agens herangezogen wurden, die/das während der
Pollenbildung anwesend war, und geeigneten männlich fertilen Pflanzen.
-
Wiederum
sollte klar sein, dass die Pflanze, die man männlich steril machen möchte, nicht
mit einem Sense-Gen transformiert werden muss, das Resistenz gegenüber einem
chemischen Agens oder einer natürlich
auftretenden oder künstlich
induzierten physiologischen oder chemischen Belastung verleiht, wenn
dieses Sense-Gen
natürlicherweise
in der Pflanze vorhanden ist.
-
Gemäß dem voranstehenden
Verfahren ist es auch möglich,
hybrides Saatgut mit DNA bereitzustellen, die umfasst:
- (a) ein Sense-Gen, das einer aus diesem Saatgut gezogenen Pflanze
Resistenz gegenüber
einem chemischen Agens oder einer natürlich auftretenden oder künstlich
induzierten physiologischen Belastung verleiht; und
- (b) ein rekombinantes DNA-Molekül, umfassend:
- i) eine DNA-Sequenz, die für
RNA codiert, welche zu der durch das genannte Sense-Gen codierten RNA-Sequenz
komplementär
ist;
- ii) einen pollenspezifischen Promotor, der in der genannten
Pflanze funktionsfähig
ist, wobei er die Transkription dieser DNA-Sequenz in RNA bewirkt;
und
- iii) eine Terminator-Sequenz, die ein Terminations-Signal für die Transkription
der genannten DNA-Sequenz definiert.
-
Weiterhin
ist es möglich,
ein Verfahren zum Erzeugen einer männlich sterilen Pflanze durch Transformieren
einer Pflanze mit einem rekombinanten DNA-Molekül bereitzustellen, das einen
pollenspezifischen Promotor und eine DNA-Sequenz umfasst, die für ein cytotoxisches
Molekül
codiert. Theoretisch kann jedes beliebige toxische Molekül, von dem
man weiß,
dass es durch eine oder mehrere identifizierbare DNA-Sequenzen codiert
wird, im Rahmen dieser Ausgestaltung der Erfindung eingesetzt werden,
einschließlich
von Ricin und Diphtherie-Toxin, aber nicht darauf beschränkt. Wir
stellen ein Verfahren zum Erzeugen von hybridem Saatgut mit wiederhergestellter
männlicher
Fertilität
bereit, in dem die genannte männlich
sterile Pflanze mit einer geeigneten männlich fertilen Pflanze gekreuzt
wird, die mit einem rekombinanten DNA-Molekül transformiert wurde, welches
eine DNA-Sequenz im Gegensinn zur Orientierung der DNA-Sequenz,
die für
das cytotoxische Molekül
codiert, und einen Promotor umfasst, der die genannte Antisense-Sequenz
kontrolliert und der bewirkt, dass deren Transkription ungefähr zu dem
Zeitpunkt der Transkription der genannten DNA-Sequenz erfolgt, die
für das
genannte cytotoxische Molekül
codiert, wodurch die Expression der genannten, für das cytotoxische Molekül codierenden
DNA-Sequenz in der hybriden Pflanze inhibiert wird. Der Promotor,
der die Antisense-Sequenz kontrolliert, ist vorzugsweise derselbe
pollenspezifische Promotor, der die Produktion des cytotoxischen
Moleküls
kontrolliert. Induzierbare und konstitutive Promotoren können ebenfalls
in vorteilhafter Weise eingesetzt werden, um den Zeitpunkt der Expression
der genannten Antisense-Sequenz zu kontrollieren.
-
Dementsprechend
ist es möglich,
ein Verfahren zum Erzeugen einer männlich sterilen Pflanze aus
einer Pflanze bereitzustellen, die unter denjenigen Arten pollenproduzierender
Pflanzen ausgewählt wurde,
die genetisch transformierbar sind, wobei das Verfahren die folgenden
Schritte umfasst:
- (a) Insertieren eines rekombinanten
DNA-Moleküls,
umfassend:
- (i) einen pollenspezifischen Promotor;
- (ii) eine DNA-Sequenz, die für
ein cytotoxisches Molekül
codiert, und
- (iii) eine Terminator-Sequenz, die ein Terminations-Signal für die Transkription
der genannten DNA-Sequenz definiert,
in das Genom einer Pflanzenzelle
der genannten Pflanze;
- (b) Gewinnen einer transformierten Pflanzenzelle; und
- (c) Regenerieren einer genetisch transformierten, männlich sterilen
Pflanze aus der genannten transformierten Pflanzenzelle.
-
Gemäß dem voranstehenden
Verfahren ist es auch möglich,
folgendes bereitzustellen:
- (i) eine Pflanzenzelle,
die mit einem wie in Schritt (a) oben definierten rekombinanten
DNA-Molekül transformiert
wurde und die in der Lage ist, in eine männlich sterile Pflanze regeneriert
zu werden;
- (ii) eine Pflanze, die mit einem wie in Schritt (a) oben definierten
rekombinanten DNA-Molekül transformiert
wurde und die männlich
steril ist.
-
Weiterhin
ist es möglich,
ein Verfahren zum Erzeugen von hybridem Saatgut mit wiederhergestellter
männlicher
Fertilität
aus Pflanzen bereitzustellen, die unter denjenigen Arten pollenproduzierender
Pflanzen ausgewählt
sind, die genetisch transformierbar sind, umfassend die Schritte:
- (a) Insertieren eines Gens, das der genannten Pflanze
Resistenz gegenüber
einem chemischen Agens oder physiologischer Belastung verleiht, und
verknüpft
mit diesem Gen, eines rekombinanten DNA-Moleküls, umfassend
- (i) eine DNA-Sequenz, die für
ein cytotoxisches Molekül
codiert;
- (ii) einen auf einen Pollen zielenden oder darauf ausgerichteten
Promotor, der in der genannten Pflanzenzelle funktionsfähig ist,
wobei er die Transkription der genannten DNA-Sequenz bewirkt; und
- (iii) eine Terminator-Sequenz, die ein Terminations-Signal für die Transkription
der genannten DNA-Sequenz definiert,
in das Genom einer Pflanzenzelle
der genannten pollenproduzierenden Pflanze, aus der eine differenzierte
ganze Pflanze regeneriert werden kann;
- (b) Gewinnen einer transformierten Pflanzenzelle;
- (c) Regenerieren einer männlich
sterilen, genetisch transformierten Pflanze aus der genannten Pflanzenzelle;
- (d) Vergrößern der
Anzahl genetisch transformierter Pflanzen durch:
- i) Kreuzen der in Schritt (c) oben beschriebenen genetisch transformierten
Pflanze mit einer geeigneten männlich
fertilen Pflanze;
- ii) Verwenden eines chemischen Agens' oder von physiologischer Belastung
zur Beseitigung von Pflanzen, die die in Schritt (a) oben beschriebenen
Gene nicht enthalten, unter Pflanzen, die aus durch eine solche
Kreuzung erzeugten Samen gezogen wurden; und
- iii) Wiederholen einer solchen Kreuzung mit den wie in Schritt
(d) ii) oben gewonnenen Pflanzen in Gegenwart des genannten chemischen
Agens' oder der
physiologischen Belastung über
mehrere Generationen hinweg, um die Anzahl der männlich sterilen Pflanzen zu
erhöhen;
- (e) Insertieren eines Gens, das der genannten Pflanze Resistenz
gegenüber
einem chemischen Agens oder physiologischer Belastung verleiht, und
verknüpft
mit diesem Gen eines rekombinanten DNA-Moleküls, umfassend:
- (i) eine DNA-Sequenz, die für
RNA codiert, welche zu der für
das genannte cytotoxische Molekül codierenden
RNA-Sequenz komplementär
ist;
- (ii) einen Promotor, der die Transkription der in Schritt (e)
i) oben definierten DNA-Sequenz zeitgleich oder in etwa zeitgleich
mit der Transkription der in Schritt (a) (i) definierten DNA-Sequenz
bewirkt;
- (iii) eine Terminator-Sequenz, die ein Terminations-Signal für die Transkription
der in Stufe (e) (i) oben beschriebenen DNA-Sequenz definiert;
in eine Pflanzenzelle
einer geeigneten männlich fertilen
Pflanze, ausgewählt
unter derselben Art oder Sorte;
- (f) Gewinnen einer transformierten Pflanzenzelle aus Schritt
(d);
- (g) Regenerieren einer genetisch transformierten männlich fertilen
Pflanze aus der genannten, in Schritt (d) oben beschriebenen transformierten Pflanzenzelle;
- (h) Erzeugen einer Wiederherstellungslinie durch:
- i) Selbstbestäuben
der in (g) beschriebenen genetisch transformierten Pflanze und Auswählen einer
für das
männliche
Wiederherstellungs-Merkmal
homozygoten Pflanze aus den Nachkommen dieser Selbstbestäubung;
- ii) Ermöglichen
von Selbstbefruchtung dieser für das
männliche
Wiederherstellungs-Merkmal homozygoten Pflanze; und
- iii) Ziehen von Saatgut dieser Pflanze über eine Anzahl von Generationen
hinweg, um die Anzahl genetisch transformierter Pflanzen zu erhöhen;
- (i) Bewirken einer Hybrid-Kreuzung durch Bestäuben der
genannten männlich
sterilen Pflanzen mit Pollen der genannten genetisch transformierten männlich fertilen
Pflanzen.
-
Die
Selektion auf eine Pflanze, die für das genannte Wiederherstellungs-Merkmal homozygot ist,
kann durchgeführt
werden, indem man eine Staubbeutel- oder isolierte Mikrosporen-Kultur
der das genannte Wiederherstellungs-Merkmal tragenden, genetisch
transformierten Pflanze anlegt, oder vorzugsweise durch Selbstbestäuben dieser
Pflanze in Isolation vor der Selektion.
-
Es
ist insbesondere dann wünschenswert, die
Fertilität
wie oben diskutiert wiederherzustellen, wenn die ins Auge gefasste
Pflanzen-Spezies sich nicht fremd- oder auskreuzen lässt. Wenn
sich die ins Auge gefasste Pflanzenart fremd- bzw. auskreuzen lässt, ist
es bevorzugt, aber nicht notwendig, eine Wiederherstellungs-Linie
wie in den Schritten (e) bis (h) oben beschrieben zu erzeugen. Das
Kreuzen mit einer geeigneten männlich
fertilen Pflanze liefert hybrides Saatgut, das wegen der Segregation
(der biologischen Aufspaltung) der die männliche Sterilität bewirkenden
rekombinanten DNA eine Mischung aus sterilen hybriden Samen und
fertilen hybriden Samen aufweist. Die vorhandenen fertilen Pflanzen
ermöglichen
eine volle Bestäubung
der männlich
sterilen Hybride.
-
Wie
oben diskutiert kann es in einer Anordnung zur Erzeugung von hybridem
Saatgut, in der sich Reihen männlich
steriler Pflanzen und männlich fertiler
Pflanzen abwechseln, bequemer sein, obwohl es nicht wesentlich ist,
die abschließende
Selektion männlich
steriler Pflanzen (Schritt (d) des voranstehenden Verfahrens) im
Feld entlang geeigneter männlich
fertiler Pflanzen vorzunehmen. Deshalb ist es wünschenswert, dass die geeigneten
männlich fertilen
Pflanzen zuvor so transformiert wurden, dass sie gegenüber dem
selektionierenden Agens resistent sind, um zu vermeiden, dass das
genannte Agens selektiv auf die Reihen der männlich sterilen Pflanzen aufgebracht
werden muss.
-
Gemäß dem voranstehenden
Verfahren ist es auch möglich,
Folgendes bereitzustellen:
- (i) eine Pflanzenzelle,
die mit einem wie in Schritt in (e) oben definierten rekombinanten
DNA-Molekül
transformiert wurde und in der Lage ist, zu einer männlich fertilen
Pflanze regeneriert zu werden, die das Wiederherstellungs-Merkmal
trägt;
- (ii) eine Pflanze, die mit einem wie in Schritt in (e) oben
definierten rekombinanten DNA-Molekül transformiert wurde und die
das Wiederherstellungs-Merkmal trägt;
- (iii) hybrides Saatgut, das die in den Schritten in (a) und
(e) oben beschriebenen Gene enthält.
-
Verbesserungen
und weitere Ausführungsformen
von pollenspezifische Cytotoxizität betreffenden Verfahren sollen
nun diskutiert werden.
-
Eine
Verbesserung betrifft die Natur der Moleküle, die das Pollenkorn schädigen oder
toxisch dafür
sind. Zusätzlich
zu zellulären
Giften wie Ricin und Diphtherie-Toxin, für die Abrin ein anderes Beispiel ist,
umfassen diese Substanzen, ohne darauf beschränkt zu sein, abbauende oder
destruktive Enzyme wie Ribonuclease, DNAse, Lipase oder Protease, Moleküle, die
die cytoplasmatische Integrität
zerstören
oder destabilisieren, beispielsweise Polylysin oder Polyprolin,
oder Cryptocytotoxine, die in cytotoxische Moleküle zerfallen. Beispiele für Cryptocytotoxine
umfassen spaltbare Konjugate von Molekülen, die nach der Spaltung
cytotoxisch sind, zum Beispiel ein spaltbares Konjugat von Glucuronat
und einem Herbicid (zum Beispiel: Glyphosat), Naphtalin-acetamid
und Indol-acetamid. Die vorliegende Erfindung wie in den beigefügten Ansprüche beansprucht
richtet sich auf dieses cryptocytotoxische Verfahren, wobei das
in Anspruch 1 beanspruchte rekombinante DNA-Molekül eine DNA-Sequenz
unter der Kontrolle eines auf Pollen zielenden oder darauf ausgerichteten
Promotors umfasst, die für
ein Gen-Produkt codiert, das dann, wenn es in einer Zelle/einem
Gewebe einer pollenproduzierenden Pflanze erzeugt wird, in der Lage
ist, eine nicht-toxische
Substanz cytotoxisch gegenüber
dieser Zelle/diesem Gewebe zu machen.
-
Demzufolge
ist es möglich,
die voranstehenden Verfahren durch Regulieren der Expression eines
Gens durchzuführen,
das für
ein beliebiges der verbesserten Crypto-Cytotoxine codiert, indem
ein auf Pollen ausgerichteter oder darauf zielender Promotor eingesetzt
wird, um männlich
sterile Pflanzen zu erzeugen, und diese männlich sterilen Pflanzen mit
beliebigen geeigneten fertilen männlichen
Pflanzen gekreuzt werden, um ein Saatgut zu erhalten, das eine Mischung
aus männlich
sterilen und männlich
fertilen Samen aufweist, oder durch Kreuzen dieser männlich sterilen
Pflanzen mit einer Wiederherstellungs-Linie, um fertiles hybrides
Saatgut zu erhalten.
-
Abwandlungen
der Art der Wiederherstellungs-Linie, die eingesetzt werden kann,
werden nachstehend diskutiert.
-
Bezüglich der
destruktiven Enzyme kann eine geeignete Wiederherstellungs-Linie Wiederherstell-Pflanzen
aufweisen, die DNA-Sequenzen enthalten, welche für die Produktion eines spezifischen Enzym-Inhibitors
codieren.
-
Im
Hinblick auf das cryptocytotoxische Verfahren ist eine Wiederherstellungs-Linie nicht notwendigerweise
erforderlich, da die Wiederherstellung durch das Ziehen von Pflanzen
in Abwesenheit des cryptocytotoxischen Moleküls erfolgen kann. Wie oben
im Hinblick auf beliebige der cytotoxischen Verfahren einschließlich des
cryptocytotoxischen Verfahrens diskutiert, ist es nicht wesentlich,
eine Wiederherstellungs-Linie einzusetzen, wenn die männlich sterile
Linie mit einer geeigneten männlich
fertilen Linie gekreuzt wird, so dass man hybrides Saatgut gewinnt,
das eine Mischung aus fertilen Samen und sterilen Samen aufweist.
-
Zusammenfassend
stellen wir ein Verfahren zum Erzeugen von hybridem Saatgut mit
wiederhergestellter männlicher
Fertilität
aus solchen Arten oder Spezies pollenproduzierender Pflanzen bereit,
die genetisch transformierbar sind und in eine differenzierte ganze
Pflanze regeneriert werden können,
wobei dieses Verfahren umfasst:
- (a)
- (i) Insertieren eines Gens, das der genannten Pflanze Resistenz
gegenüber
einem chemischen Agens oder einer natürlich auftretenden oder künstlich
induzierten physiologischen Belastung verleiht, und, verknüpft mit
diesem, eines rekombinanten DNA-Moleküls, umfassend:
- (A) eine DNA-Sequenz, die dann, wenn sie transkribiert und translatiert
wird, für
ein Molekül
codiert, das eine Substanz cytotoxisch macht;
- (B) einen auf Pollen ausgerichteten Promotor, der in der genannten
Pflanze funktionsfähig
ist, wobei er die Transkription der genannten DNA-Sequenz in RNA
zu der Zeit oder ungefähr
zu der Zeit der Transkription des Sense-Gens in sich entwickelnden Pollen bewirkt;
und vorzugsweise
- (C) eine Terminator-Sequenz, die ein Terminations-Signal für die Transkription
der genannten DNA-Sequenz definiert, in das Genom einer Pflanzenzelle
dieser Pflanze, die in eine differenzierte ganze Pflanze regeneriert
werden kann;
- (iii) Gewinnen einer transformierten Pflanzenzelle dieser Pflanze;
und
- (iv) Regenerieren einer Pflanze aus dieser Pflanzenzelle, die
mit den in (a) (ii) oben beschriebenen DNA-Sequenzen genetisch transformiert wurde
und männlich
steril ist, und
- (b) Vergrößern der
Anzahl genetisch transformierter männlich steriler Pflanzen durch:
- (i) klonale Vermehrung der genannten, in Schritt (a) oben beschriebenen
genetisch transformierten, männlich
sterilen Pflanze unter Verwendung von Gewebeausschnitten daraus,
oder durch andere in vitro erfolgende Propagationstechniken; oder
- (ii)
- A) Kreuzen der in (a) beschriebenen genetisch transformierten
männlich
sterilen Pflanze mit einer isogenen männlich fertilen Pflanze;
- B) Verwenden des in (a) (ii) oben definierten chemischen Agens' oder dieser physiologischen
Belastung zur Beseitigung von Pflanzen, die die in Schritt (a) (ii)
definierte DNA-Sequenz nicht enthalten, unter Pflanzen, die aus
durch eine solche Kreuzung erzeugten Samen gezogen wurden; und
- C) Wiederholen einer solchen Kreuzung mit den wie in Schritt
in (b) (iii) oben gewonnen Pflanzen in der Gegenwart des genannten
chemischen Agens' oder
der entsprechenden physiologischen Belastung über mehrere Generationen hinweg, um
die Anzahl der männlich
sterilen Pflanzen zu erhöhen;
- (c) Erzeugen einer männlich
fertilen Wiederherstellungs-Pflanze durch:
- (i) Insertieren eines Gens, das Resistenz gegenüber einem
chemischen Agens oder einer natürlich auftretenden
oder künstlich
induzierten physiologischen Belastung verleiht, verknüpft mit
einer rekombinanten DNA-Sequenz, umfassend:
- (A) ein Gen, das für
ein Molekül
codiert, welches die Zerstörung
ungeschehen macht oder negiert, die an für die Pollenbildung oder -funktionsfähigkeit
in der genannten genetisch transformierten weiblichen Elternpflanze
wesentlichen Geweben bewirkt wurde;
- (B) einen Promotor, der in den genannten für die Pollenbildung oder -funktionsfähigkeit
wesentlichen oder entscheidenden Geweben funktionsfähig ist,
so dass er die Transkription des genannten Gens in RNA zu der oder
ungefähr
zu der Zeit bewirkt, in der das in (a) (i) beschriebene Sense-Gen aktiv
ist, vorzugsweise ein auf Pollen zielender oder ausgerichteter Promotor;
und vorzugsweise
- (C) eine Terminator-Sequenz, die ein Terminations-Signal für die Transkription
der genannten DNA-Sequenz definiert,
in das Genom einer Pflanzenzelle
einer geeigneten männlichen
Elternpflanze, aus der eine differenzierte ganze Pflanze regeneriert
werden kann;
- (d) Vergrößern der
Anzahl von genetisch transformierten männlich fertilen Wiederherstellungs-Pflanzen
durch:
- (i) Selbstbestäubung
der genetisch transformierten Pflanze, die das in (c) beschriebene
Wiederherstellungs-Merkmal trägt,
und Auswählen
einer Pflanze, die für
das Wiederherstellungs-Merkmal homozygot ist, und Vermehren dieser
Pflanze durch Selbstbestäubung
in Isolation; oder
- (ii) soweit anwendbar, Anlegen einer Staubbeutel- oder isolierten
Mikrosporen-Kultur der genetisch transformierten Pflanze, die das
in (C) beschriebene Wiederherstellungs-Merkmal trägt, und
Auswählen
einer Pflanze, die für
das Wiederherstellungs-Merkmal homozygot ist, und Vermehren dieser
Pflanze durch Selbstbestäubung
in Isolation;
- (e) Bewirken einer Hybrid-Kreuzung durch Bestäuben der
in (a) beschriebenen und gemäß (b) vermehrten
männlich
sterilen Pflanzen in Gegenwart des in (a) (ii) definierten chemischen
Agens' oder der
entsprechenden physiologischen Belastung (soweit erforderlich) mit
Pollen von männlich fertilen
Wiederherstellungs-Pflanzen, die wie in (c) beschrieben und gemäß (d) vermehrt
worden waren.
-
Es
ist wünschenswert,
die Fertilität
wie oben diskutiert wiederherzustellen, wenn die ins Auge gefasste
Pflanzen-Spezies sich nicht fremd- bzw. auskreuzen lässt. Wenn
sich die ins Auge gefasste Pflanzenart fremd- oder auskreuzen lässt, ist
es bevorzugt, aber nicht notwendig, eine Wiederherstellungs-Linie
wie in den Schritten (c) bis (e) oben beschrieben zu erzeugen. Das
Kreuzen mit einer geeigneten männlich
fertilen Pflanze liefert hybrides Saatgut, das wegen der Segregation
(der biologischen Aufspaltung) der die männliche Sterilität bewirkenden
rekombinanten DNA eine Mischung aus sterilen hybriden Samen und
fertilen hybriden Samen aufweist. Die vorhandenen fertilen Pflanzen
ermöglichen
eine volle Bestäubung
der männlich
sterilen Hybride.
-
Wie
oben diskutiert, kann eine Wiederherstellung auch für das cryptocytotoxische
Verfahren nicht erforderlich sein.
-
Spezifische
Ausführungsformen
des cryptocytotoxischen Verfahrens werden nachstehend diskutiert.
-
Theoretisch
kann im Rahmen der Erfindung jede beliebige Aktivität eingesetzt
werden, von der bekannt ist, dass sie durch eine oder mehrere identifizierbare
DNA-Sequenzen codiert
wird und die eine nicht-toxische in eine toxische Substanz überführen kann.
Dies umfasst Verfahren, mit denen die sich entwickelnden Pollen
empfänglich
für die
cytotoxischen Effekte von IAA (Indol-essigsäure) oder NAA (alpha-Naphthalin-essigsäure) gemacht
werden, indem Pflanzen mit einem pollenspezifischen rekombinanten
DNA-Molekül
transformiert werden, das für
das Enzym Indol-acetamid-Hydrolase
(IaMH) codiert. Eine Quelle für
das Enzym IaMH ist das Bakterium Agrobacterium tumefaciens (Inze,
D. et. al., 1984, Mol. Gen. Genet. 194: 265–74). Dieses Enzym wandelt
nicht-toxisches Indol-acetamid in IAA oder nicht-toxisches Naphthalin-acetamid in toxisches NAA
um.
-
Alternativ
zieht die vorliegende Erfindung in Betracht, die sich entwickelnden
Pollen empfänglich für die cytotoxischen
Effekte von Methoxyvinyl-glycin zu machen, indem Pflanzen mit einem
pollenspezifischen rekombinanten DNA-Molekül transformiert werden, das
für das
Enzym Methoxinin-Dehydrogenase (MDH) codiert. Eine Quelle für MDH ist
das Bakterium Pseudomonas aeruginosa (Margraff, R. et. al., 1980,
Experimentia 36: 486). MDH wandelt nicht-toxische 2-Amino-4-methoxy-buttersäure (Methoxinine)
in toxisches Methoxyvinyl-glycin um.
-
Alternativ
zieht die vorliegende Erfindung auch in Betracht, die sich entwickelnden
Pollen empfänglich
für die
cytotoxischen Effekte von Rhizobitoxin (2-Amino-4-[2-amino-3-hydroxypropy]-trans-3-buttersäure) zu
machen, indem Pflanzen mit einem pollenspezifischen rekombinanten DNA-Molekül transformiert
werden, das für
das Enzym Rhizobitoxin-Synthase codiert, für welches das Bakterium Rhizobium
japonicum (Owens, L. D. et. al., 1973, Weed Science 21: 63–66) eine
Quelle ist. Rhizobitoxin-Synthase
wandelt 2-Amino-4-methoxy-buttersäure in Rhizobitoxin um.
-
Alternativ
zieht die vorliegende Erfindung auch in Betracht, die sich entwickelnden
Pollen empfänglich
für die
toxischen Effekte von Glyphosat (N-[Phosphormethyl]-glycin) zu machen,
indem Pflanzen mit einem pollenspezifischen rekombinanten DNA-Molekül transformiert
werden, das für
das Enzym β-Glucuronidase
codiert, das toxisches Glyphosat aus nicht-toxischen Glyphosat-glucuronsäure-Konjugaten freisetzt.
-
Gemäß den voranstehenden
Verfahren ist die Erfindung auch auf eine Zelle, die mit rekombinanter
DNA wie in den Schritten (a) und/oder (c) oben definiert transformiert
wurde, Pflanzen, die die in (a) und/oder (c) oben definierte rekombinante
DNA enthalten, und hybrides Saatgut, das die in (a) und (c) oben
definierte rekombinante DNA enthält,
gerichtet.
-
KURZE BESCHREIBUNG
DER ZEICHNUNGEN
-
1 ist
eine Darstellung der Konstruktion eines Antisense-Gen-Vektors, der
für die
Antisense-RNA-Inhibierung der Aktivität des β-Glucuronidase-Gens in transgenen
Pflanzen eingesetzt wurde.
-
2a ist eine schematische Darstellung einer Restriktionskarte
und des codierenden Bereichs des Klons mit der Nummer L 4, eines
mikrosporen-spezifischen Klons, der aus einer genomischen Bibliothek
von Brassica napus isoliert wurde. Der Klon enthält drei ähnliche Kopien eines einzelnen Gens.
Diese Gene werden als Bp4A, Bp4B und Bp4C identifiziert. Das erste
(Bp4A) und das dritte (Bp4C) Gen sind funktionsfähig, das zweite Gen weist Veränderungen
auf, die es wahrscheinlich nicht-funktionsfähig machen. Die Restriktionskarte
ist schematischer Natur, wobei die nicht-transkribierten Bereiche als
einzelne Linie gezeigt sind, während
die transkribierten Bereiche als mit einem Kästchen umgebene Bereiche gezeigt
sind. Das zweite Gen (Bp4B) wird auf Basis von Sequenz-Homologie identifiziert
und ist als von einem Kästchen
umgebener Bereich mit gepunkteter Linie gezeigt. Die Bezeichnung "del 220" bezieht sich auf
eine ungefähr
220 Basenpaare lange Deletion/Umordnung, die wahrscheinlich das
zweite Gen (Bp4B) in diesem Klon inaktiviert hat. Der Start der
Transkription befindet sich ganz links außen in jedem des mit einem
Kästchen
umgebenen Bereiches (ausgenommen im Falle des Gens Bp4B), und Exon- und
Intron-Stellungen sind bezeichnet, indem die Exons schwarz ausgefüllt sind,
während
die Intron-Positionen ungefüllt
geblieben sind. Ein kleiner Pfeilkopf ist am untranskribierten 5'-Bereich eines jeden
Gens gezeigt, und dieser Pfeilkopf dient dazu, den Promotor-Bereich
eines jeden Gens anzuzeigen. Restriktionsschnittstellen sind so
angegeben, das die Nummer des ersten Nucleotids der Restriktionsenzym-Erkennungsstelle
gezeigt ist. Nicht alle Restriktionsschnittstellen sind gezeigt,
sondern solche, die für
die nachstehend beschriebenen Konstruktionen relevant sind. Die
Gene sind mit dem 5'-Ende
auf der linken Seite und dem 3'-Bereich
auf der rechten Seite dargestellt. Die Zählung der DNA-Sequenz erfolgt von
links nach rechts, 5' nach
3' in allen Fällen.
-
2b ist eine schematische Darstellung einer Restriktionskarte
und des codierenden Bereichs des Klons L 10 eines mikrosporenspezifischen
Klons, der aus einer genomischen Bibliothek von Brassica napus isoliert
wurde. Der Klon enthält
ein einziges Gen. Der Start der Transkription, die Exon-, Intron- und
Promotor-Stellungen sind wie in 2a bezeichnet.
Restriktionsschnittstellen sind derart angegeben, dass die Zahl
des ersten Nucleotids der Restriktionsenzym-Erkennungsstelle gezeigt
ist. Die Gene sind mit dem 5'-Bereich
auf der linken Seite und dem 3'-Bereich
auf der rechten Seite gezeigt. Die Zählung der DNA-Sequenz erfolgt
von links nach rechts, von 5' nach
3' in allen Fällen.
-
2c ist eine schematische Darstellung der Restriktionskarte
und des codierenden Bereichs von Klon Nummer L 16, einem mikrosporenspezifischen
Klon, der aus einer genomischen Bibliothek von Brassica napus isoliert
wurde. Der Klon enthält ein
einziges Gen, das Ähnlichkeit
mit dem Klon L 10 zeigt. Die Intron- und die Exon-Stellungen sind
wie in 1 bezeichnet. Restriktionsschnittstellen
sind so angegeben, dass die Nummer des ersten Nucleotids der Restriktionsenzym-Erkennungsstelle
gezeigt ist. Die Gene sind mit dem 5'-Bereich auf der linken Seite und dem
3'-Bereich auf der
rechten Seite gezeigt. Die Zählung
der DNA-Sequenz erfolgt von links nach rechts, von 5' nach 3' in allen Fällen.
-
2d ist eine schematische Darstellung der Restriktionskarte
und des codierenden Bereichs von Klon Nummer L 19, einem mikrosporenspezifischen
Klon, der aus einer genomischen Bibliothek von Brassica napus isoliert
wurde. Der Klon enthält ein
einziges Gen. Der Start der Transkription, Exon-, Intron- und Promotor-Stellungen
sind wie in 1 bezeichnet. Restriktionsschnittstellen
sind so angegeben, dass die Nummer des ersten Nucleotids der Restriktionsenzym-Erkennungsstelle
gezeigt ist. Die Gene sind mit dem 5'-Bereich auf der linken Seite und dem
3'-Bereich auf der
rechten Seite gezeigt. Die Zählung
der DNA-Sequenz erfolgt von links nach rechts, von 5' nach 3' in allen Fällen.
-
3a ist die vollständige Nucleotid-Sequenz des
in 2a dargestellten Klons L 4. Aus Klarheitsgründen ist
nur der codierende Strang gezeigt.
-
3b ist die Nucleotid-Sequenz desjenigen Teils
des Klons L 10, der in der Figur als unterstrichen in der 2b gezeigt ist. Aus Klarheitsgründen ist
nur der codierende Strang dargestellt.
-
3c ist die Nucleotid-Sequenz desjenigen Teils
des in der Figur gezeigten Klons L 16, der in der 2c unterstrichen ist. Aus Klarheitsgründen ist einzig
der codierende Strang gezeigt.
-
3d ist die Nucleotid-Sequenz desjenigen Teils
des in der Figur gezeigten Klons L 19, der in der 2d unterstrichen ist. Aus Klarheitsgründen ist
nur der codierende Strang gezeigt.
-
4 ist
die Nucleotid-Sequenz von drei cDNA-Klonen, die aus einer aus Mikrosporen
stammenden cDNA-Bibliothek von Brassica napus isoliert wurden. Diese
Klone sind mit cBp401, cBp405 und cBp408 bezeichnet. Diese drei
cDNA-Klone sind zu Mitgliedern der mikrosporenspezifischen Gen-Familie
von L 4 aus Brassica napus (Bp4A, Bp4B, Bp4C) extrem homolog. Die
Nucleotid-Sequenz von zweien dieser drei Mitglieder der mikrosporenspezifischen Gen-Familie
von L 4 aus Brassica napus sind in dieser Figur dargestellt (Bp4A,
Bp4C). Das Gen Bp4C wurde zum Vergleich als Muster- oder Hauptsequenz ausgewählt. Die
abgeleitete codierende Nucleotid-Sequenz für die Gene Bp4A und Bp4C ist
als Sequenz gezeigt, aus der die beiden Exons der Gene an den Stellen
heraus und -zusammengespleißt
wurden, aus denen sie in vivo normalerweise gespleißt werden.
Dies führte
zu der codierenden Sequenz in der reifen mRNA. Die cDNA-Klone sind
derart über die
Sequenz von Bp4C gelegt, dass nur Nucleotid-Veränderungen
gezeigt sind. Die Sequenzen werden deshalb als Varianten einer einzigen
Hauptsequenz des Gens Bp4C dargestellt, das in Linie 1 gezeigt ist.
Das ATG-Startcodon
wie auch das TGA- oder das TAA-Stopcodon sind unterstrichen. Diese drei
cDNA-Klone entsprechen verwandten Mitgliedern der mikrosporenspezifischen
Gen-Familie von Brassica
napus, von der ein Teil im Klon L 4 enthalten ist.
-
5 ist
eine Nucleotid-Teilsequenz eines cDNA-Klons, der zu dem in Klon
L 10 enthaltenen Gen, dessen Restriktionskarte in 2b gezeigt ist, äußerst homolog ist.
-
6 ist
die Nucleotid-Sequenz des cDNA-Klons, der das Gen-Produkt von Klon
L 19 ist, dessen Restriktionskarte in 2d gezeigt
ist.
-
7 (7A, 7B, 7C, 7D) sind
schematische Darstellungen der zu beschreibenden Produktion von
Vektoren, die den Promotor und Promotorbereiche aus Klon L 4 enthalten.
Die spezifischen Beispiele werden in Einzelheiten weiter unten diskutiert.
-
8 ist
eine schematische Darstellung der Produktion von Vektoren, die die
Promotor-Bereiche des
Klons L 10 enthalten; die Details hierzu werden weiter unten diskutiert.
-
9 ist
eine schematische Darstellung der Produktion von Vektoren, die die
Promotor-Bereiche des
Klons L 19 enthalten, wobei die Details hierzu weiter unten diskutiert
werden.
-
10 ist eine schematische Darstellung einer Restriktionskarte
eines genomischen Klons von Brassica napus der ein Gen enthält, das
in hohen Mengen in allen Zellen konstitutiv exprimiert wird, darunter
auch in sich entwickelnden Pollenzellen. Derjenige Teil des Klons,
der eingesetzt wurde, um Promotor-Bereiche für die Erzeugung von Antisense-RNA
bereitzustellen, ist gezeigt; dieses Konstrukt führt zu einer Antisense-RNA, die einen Bereich
transkribierter RNA aus diesem Gen enthält.
-
11 ist eine schematische Darstellung der Produktion
eines Gens, das für
ein Polylysin-Protein codiert.
-
12 ist eine schematische Darstellung der Produktion
eines Antisense-Gens, das spezifisch für den Intron-Bereich des Klons
L 19 ist, und eines Wiederherstellers, dem der Intron-Bereich, der
für die Antisense-RNA-Inhibition
vorgesehen ist, fehlt.
-
13 ist eine Darstellung des Verfahrens, das verwendet
wird, um das T-DNA-Gen 2 (das IamH-Gen) des Agrobacterium tumefaciens
Ti-Plasmids zu isolieren, und der Herstellung einer promotorlosen
Version dieses Gens.
-
14 ist eine schematische Darstellung der Herstellung
von Klonen, die Versionen eines für die A-Kette von Ricin codierenden
Bereichs enthalten.
-
15 ist ein Histogramm, das die GUS-Aktivität in Pflanzen
zeigt, die mit Sense- und Antisense-GUS-Genen transformiert sind.
-
DETAILLIERTE
BESCHREIBUNG DER FIGUREN
-
In 1 ist
eine schematische Darstellung der Erzeugung des Antisense-Vektors PAL 1302
gezeigt. Ein Plasmid, das das GUS-Gen (beta-Glucuronidase, beschrieben
in Jefferson, R. A., Plant Molecular Biology Reporter, 1987, 5:
387–405)
in Antisense-Orientierung und flankiert durch den CaMV 35S-Promotor
und das nos ter-Terminationssignal enthielt,
wurde aus dem Vektor pBI 221.1 (zu beziehen von Clonetech Laboratories,
Palo Alto, CA, USA) erhalten. Die zwischen dem CaMV 35S-Promotor und dem
nos ter des Vektors pBI 221.1 gefundene, für GUS codierende Sequenz wurde
ausgeschnitten und mit den Restriktions-Enzymen Sma I und Sst I verdaut.
Die Sst I-Schnittstelle wurde mit Hilfe des Klenow-Fragments der
DNA-Polymerase I
glattendig gemacht, und der glattendige Vektor und die für GUS codierende
Sequenz wurden religiert. Ein Plasmid (pPAL 303), welches die für GUS codierende
Sequenz bezüglich
der Transkriptions-Richtung des CaMV 35S-Promotors invertiert enthielt,
wurde identifiziert.
-
Der
binäre
Vektor PAL 1302, der das Antisense-GUS-Gen enthält, wurde unter Verwendung des
Vektors pVU 1011 (bezogen vom Plant Breeding Institute, Cambridge, UK)
konstruiert. pVU 1011 enthält
die für
Hygromycin-Phosphotransferase codierende Sequenz, flankiert durch
den CaMV 35S-Promotor und das nos ter, insertiert in den Polylinker
des binären
Agrobacterium-Vektors Bin 19, wie von Bevan, M., Nucl. Acids Res.
1984, 12: 8711–8721
beschrieben. Der Vektor pVU 1011 kann transformierten Pflanzen sowohl
Resistenz gegenüber
Hygromycin als auch gegenüber
Kanamycin verleihen. Die Insertion des Fragments aus dem CaMV 35S-Promotor,
der Antisense-GUS
und nos ter wurde derart bewirkt, dass das NPT II-Gen dieses Vektors
inaktiviert wurde, und wurde wie folgt durchgeführt. Ein kleines Sph I-Pst
I-Restriktionsfragment, das den rechten Rand ("right border", RB), den NOS-Promotor und den Anfang
der für
NPT II codierenden Sequenz von pVU 1011 enthielt, wurde zuerst in
die dem CaMV 35S-Promotor von pPAL 303 vorangehenden Sph I- und
Pst I-Schnittstellen subkloniert, wobei pPAL 306 gebildet wurde.
Die Verdauung von pPAL 306 mit Sph I und Eco RI setzte ein Fragment
frei, das aus dem RB, dem NOS-Promotor, dem Beginn der für NPT II
codierenden Sequenz und dem CaMV 35S-Promotor-Antisense-GUS nos
ter-Kontrukt bestand.
Dieses Fragment wurde sodann in die Sph I-Schnittstellen von pVU
1011 ligiert, indem der Ligationsmischung mit Eco RI und Sph I geschnittenes pGEM-4Z
(Promega Biotech, Madison, WI, USA) zugesetzt wurde, um ein kleines
Fragment aus Polylinker als Brücke
zwischen der Sph I-Schnittstelle von pVU 1011 und der Eco RI-Schnittstelle des
aus pPAL 306 eingesetzten Stücks
zu liefern. Die Orientierung des Insertionsstücks wurde bestätigt, und
ein binärer Vektor
(PAL 1302), der ein rekonstruiertes RB-Fragment und ein NPT II-Gen
besaß,
das durch die Insertion von CaMV 35S-Promotor-Antisense-GUS-Gen-nos
ter inaktiviert war, wurde identifiziert. Dieser Vektor kann Pflanzen
eine Resistenz nur gegenüber
Hygromycin verleihen und trägt
das Antisense-GUS-Gen.
-
In
den 2a–d sind die in den vier mikrosporenspezifischen
Klonen enthaltenen Gene aus Brassica napus in der Orientierung 5' nach 3' gezeigt. Wie dargestellt,
entspricht der 5'-Bereich
dem Promotor-Bereich; er ist mit einem kleinen Pfeilkopf bezeichnet.
Der 3'-Bereich bezeichnet
den Endpunkt der Transkription des Gens. Die Klone L 4, L 10 und L
19 wurden für
die Isolation von mikrosporenspezifischen Promotor-Fragmenten und
für die
Isolierung von mikrosporen-spezifischen codierenden Bereichen verwendet.
Die nicht transkribierten Bereiche sind als einzelne dünne Linie
dargestellt, während
die Bereiche der Klone, die transkribiert werden, durch einen in einem
Kästchen
angeordneten Bereich markiert sind. Innerhalb dieses mit einem Kästchen versehenen
Bereichs ist derjenige Teil der transkribierten DNA, die die Exon-Bereiche darstellt,
schwarz ausgefüllt,
während
die Intron-Sequenzen ungefüllt bleiben.
Die ungefähren
Bereiche der DNA, die für die
Klone L 10, L 16 und L 19 sequenziert wurden, sind durch Unterstreichen
gezeigt. Die angegebenen Restriktions-Schnittstellen sind diejenigen,
die für
die nachstehend im Einzelnen beschriebenen Konstrukte von Bedeutung
sind. Der rechte und der linke Arm des Lambda-Klonierungs-Vektors
sind nicht gezeigt.
-
In
den 3a–d ist die vollständige DNA-Sequenz
des Klons L 4 zusammen mit den DNA-Sequenzen derjenigen Teile der
Klone L 10, L 16 und L 19 gezeigt, die in den 2a–d
angegeben sind. In 3a, dem Klon L 4, befindet
sich das Nucleotid 1 in der vollständigen Sequenz an der am weitesten links
befindlichen Eco R1-Schnittstelle, während das Nucleotid 8579 das
erste Nucleotid der am weitesten rechts gelegenen Eco R1-Schnittstelle
ist. Der Start der Transkription des Gens 1 in Klon L 4 ist das
Nucleotid 235. Die 5'-
und 3'-Intron-Spleißstellen
sind fett gedruckt. Das ATG-Startcodon
ist genauso gezeigt wie das Stopcodon für die Termination. Die abgeleitete
Aminosäuren-Sequenz
der durch diese Gene codierten Proteine ist ebenfalls gezeigt. Das
Ende der Transkription für
Gen 1 liegt ungefähr
bei Nucleotid 1427. Das zweite Gen in Klon L 4 ist sehr wahrscheinlich
infolge einer Insertion und einer Deletion, die im Bereich des Promotors
und des ersten Exons auftreten, nicht-funktionell. Dieses Gen wurde
nicht für
Konstrukte eingesetzt. Das dritte Gen in Klon L 4 besitzt einen
Transkriptionsstart in der Position mit der Nummer 6298 in der DNA-Sequenz,
und die Transkription endet ungefähr bei Nucleotid 7490. Das ATG-Startcodon,
die Intron-Spleißstellen
und das Stop-Codon für
die Termination sind alle wie oben dargestellt. Vektoren wurden
aus diesem Klon konstruiert, wobei sowohl Promotor-Fragmente aus
den beiden Genen 1 und 2 als auch Promotor-Fragmente aus den Genen
1 und 2, die die ersten Exon- und Intron-Sequenzen und einen kurzen
Teil des zweiten Exons für
jedes der Gene enthielten, eingesetzt wurden. Die spezifischen Promotorfragment-Konstrukte werden
nachstehend im Einzelnen erläutert.
-
In 3b ist die Nucleotid-Sequenz des in 2b markierten Bereichs des Klons L 10 gezeigt. Der
Start der Transkription liegt bei Nucleotid 1. In dieser Sequenz
befindet sich das ATG-Startcodon bei den Nucleotiden 45–47, das
erste Exon endet bei Nucleotid 315, das zweite Exon beginnt bei
Nucleotid 476 und erstreckt sich bis zum Nucleotid 1586. Das dritte
Exon beginnt bei 1673 und erstreckt sich ungefähr bis zu dem Nucleotid 1989;
das genaue Ende der Transkription wurde nicht bestimmt. Die abgeleitete
Aminosäure-Sequenz
ist ebenfalls gezeigt. Für einige
Promotor-Konstrukte wurde der Bereich des Klons 5' des sequenzierten
Teils eingesetzt. Die spezifischen Einzelheiten der Konstrukte sind
weiter unten aufgelistet.
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In 3c ist die Nucleotid-Sequenz des Klons L 16 gezeigt.
Der Klon L 16 zeigt eine bemerkenswerte Homologie zu dem Klon L
10, insbesondere in den Teilen der beiden Klone, die für eine Protein-Sequenz
codieren. Die Intron-Sequenzen zwischen den beiden Klonen unterscheiden
sich dagegen deutlich. Der Klon L 16 enthält keine 5'-Promotor-Region
und wurde als solcher nur als Quelle für codierende Sequenzen für Antisense-RNA-Konstrukte
eingesetzt. Das Nucleotid 1 markiert eine Eco RI-Schnittstelle, die in einem codierenden
Bereich der DNA auftritt, die homolog zu dem ersten Exon des Klons
L 10 ist. Dieser codierende Bereich erstreckt sich homolog bis zum
Nucleotid 124, wo sich das erste Intron befindet. Dieses Intron,
das sich an derselben relativen Stellung wie das erste Intron des Klons
10 befindet, ist länger
als das Intron in Klon L 10 und erstreckt sich bis zum Nucleotid
688. Das Nucleotid 689 ist der Beginn des zweiten Exons, und dieses
Exon, das eine strenge Homologie mit dem zweiten Exon des Klons
L 10 zeigt, erstreckt sich bis zum Nucleotid 1793. An diesem Punkt
gibt es ein zweites Intron, und dieses Intron erstreckt sich bis
zu dem Nucleotid 1909. Das dritte Exon beginnt bei 1910 und reicht
ungefähr
bis zu dem Nucleotid 2210. Die abgeleitete Aminosäure-Sequenz
ist ebenfalls für spezifische
Bereiche des Klons gezeigt, die eine deutliche Homologie zu dem
Klon L 10 zeigen. Das genaue Nucleotid, an dem die Transkription
aufhört, ist
nicht ermittelt worden.
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In 3d ist die Nucleotid-Sequenz des in 2d markierten Bereichs von Klon L 19 gezeigt. Der
Beginn der Transkription befindet sich in Position 1 in der Sequenz.
Das ATG-Startcodon liegt bei den Nucleotiden 136 bis 138, und das
erste Intron beginnt bei Nucleotid 1201. Dieses Intron endet bei
Nucleotid 1338, wo das zweite Exon anfängt. Das Ende der Transkription
liegt ungefähr
bei dem Nucleotid 2074. Die abgeleitete Aminosäure-Sequenz ist ebenfalls gezeigt.
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In 4 sind
die DNA-Sequenzen von drei cDNA-Klonen gezeigt, die homolog zu den
in Klon L 4 enthaltenen Genen sind. Die DNA-Sequenz dieser drei cDNA-Klone
wie auch die Sequenz der korrekt gespleißten, transkribierten Bereiche
der Gene Bp4A und Bp4C im genomischen Klon L 4 sind passend untereinander
dargestellt, wobei nur die Nucleotid-Unterschiede innerhalb dieser
Klone gezeigt sind, während
Nucleotide, die zwischen den Sequenzen konserviert sind, nur in
der oberen Sequenz erscheinen. Die in 4 dargestellten
Sternchen markieren das 5'-Ende
der cDNA-Klone cBp401,
cBp405 und cBp408.
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In 5 ist
der Teil der Nucleotid-Sequenz eines cDNA-Klons gezeigt, der homolog
zu dem codierenden Bereich des Klons L 10 ist. Dieser cDNA-Klon
ist ungefähr
1,3 kB lang und besitzt Eco R1-Schnittstellen an den 5'- und 3'-Enden der cDNA-Sequenz, die mit
Hilfe von synthetischen Linkem während
des cDNA-Klonierungsverfahrens
angefügt worden
waren.
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In 6 ist
die Nucleotid-Sequenz desjenigen cDNA-Klons gezeigt, der dem codierenden
Bereich des Klons L 19 entspricht. Identifiziert in dieser Sequenz
ist die Eco RV-Schnittstelle, die sich am 5'-Ende des transkribierten Bereichs von
L 19 befindet. Ein Teil des poly-A-Schwanzes ist gezeigt. Nicht gezeigt
sind die Eco RI-Schnittstellen, die als Linker während des cDNA-Klonierungsverfahrens
angefügt wurden;
diese Schnittstellen befinden sich benachbart zu den 5'- und 3'-Enden des cDNA-Klons.
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In 7 (a, b, c, d, e) wird die Konstruktion von
sechs Vektoren beschrieben, die den Promotor und Promotor-Fragmente
aus dem Klon L 4 enthalten. Der erste Schritt in der Konstruktion
dieser Vektoren erfolgte, indem zuerst das Eco R1-Sst 1 (Nucl. 1-2132)
Fragment, das das erste Gen des Klons L 4 (235 Basenpaare von Promotor/Exon/Intron/zweitem Exon)
enthielt, in den kommerziell erhältlichen
Vektor pGEM-4Z (Promega Biotech, Madison, WI, USA) unter Verwendung
der Eco R1-Sst 1-Schnittstellen des Polylinkers dieses Vektors subkloniert
wurde. Dieses Plasmid wurde mit pPAL 0402 bezeichnet. Das 2,7 kB
lange Eco RI-Fragment des Klons L4, das das dritte Gen (Bp4C) enthält, wurde
dann in die Eco RI-Schnittstelle von pGEM 4Z einkloniert, was zu
einem Plasmid führte,
das pPAL 0411 genannt wurde. Das Plasmid pPAL 0402 wurde dann mit
Eco R1 verdaut, und das 2,7 kB Eco R1-Fragment aus pPAL 0411 (Nucl.
5859–8579),
das das Gen Nummer drei (Bp4C) aus Klon L4 enthält, wurde hinzugefügt. Es wurden
Klone gewonnen, die dieses insertierte 2,7 kB lange Eco R1-Fragment
in beiden Orientierungen relativ zur Promotorregion des ersten Gens
enthalten. Ein Klon, der dieses dritte Genfragment in einer solchen
Orientierung enthielt, dass der Promotor des dritten Gens in gegensätzlicher
Richtung zum Promotor im ersten Gen lag, wurde ausgewählt und
mit pPAL 0403 bezeichnet. Das Plasmid pPAL 0403 enthält das gesamte
dritte Gen aus Klon L4 in einer solchen Art und Weise orientiert,
dass sich die Promotorregion in unmittelbarer Nachbarschaft zur
235 Basenpaare langen Promotorregion des ersten Gens in pPAL 0403
befindet. Dieses Plasmid, pPAL 0403, wurde mit Dde I verdaut, wodurch
ein Fragment mit einer Länge
von ungefähr
1,9 kB entstand. Die Dde I-Schnittstellen
befinden sich auf den Nukleotiden 303 und 7366. Wegen der Orientierung
dieser Fragmente führt
die Verdauung mit Dde I zu einem 1,9 kB-Fragment. Dieses 1,9 kB
lange Fragment enthält eine
Kopie des dritten Gens (Bp4C) in einer solchen Orientierung, dass
die Transkriptionsrichtung dieses dritten Gens von rechts nach links
verläuft,
fusioniert mit dem 235 Basenpaare langen Promotorfragment des ersten
Gens von Klon L4 (Bp4A), das von links nach rechts transkribiert
wird, endend in einer Dde I-Schnittstelle, die sich 67 Basenpaare
strangabwärts zur
hauptsächlichen
Startstelle der Transkription befindet und zwei Nucleotide vor diesem
ATG Translationsstart-Codon steht. Dieses 1,9 kB lange Dde I-Fragment wurde mit
Klenow-Fragment glattendig gemacht und in die Xba 1-Schnittstelle der
Polylinker-Region von pGEM 4Z kloniert, die zuvor mit Klenow-Fragment glattendig
gemacht worden war. Das gebildete Plasmid pPAL 0408 wurde isoliert
und anschließend
mit Sal 1 und Sst 1 verdaut, wodurch das klonierte Dde I-Fragment freigesetzt
wurde, auf der linken Seite (Nucl. 7366) von Sal 1 begrenzt und
auf der rechten Seite (Nucl. 303) dieses Konstrukts, und das einen
Teil des Polylinkers von pGEM 4Z mit den folgenden jeweils nur einmal
vorkommenden Schnittstellen enthält:
Die Restriktionsenzym-Schnittstellen Bam HI, Sma I, Kpn I und Sst
I. Dieses Sal I-Sst I-Fragment wurde in die Sal I-Sst I-Schnittstellen
von PAL 1001 kloniert. PAL 1001 ist der binäre Vektor Bin 19 (beschrieben
von Bevan, M., Nucleic Acids Res., 1984, 12: 8711–8721),
dem das nos ter Polyadenylierungssignal als aus dem Plasmid pRAJ
221 (zu beziehen von Clonetech Laboratories, Palo Alto, CA USA)
isoliertes 260 Bp langes Sst 1-Eco R1-Fragment in die Sst 1-Eco
R1-Schnittstellen der Polylinker-Region von Bin 19 hinzugefügt worden
war. Dieses nos ter wird als gepunkteter Kasten dargestellt. Der
binäre
Transformationsvektor, der aus der Insertion des Sal I-Sst I-Fragments
von pPAL 0408 in PAL 1001 resultierte, wurde mit PAL 1107 bezeichnet.
Die Einzelheiten der Konstruktion sind in 7a dargestellt.
Dieser Vektor besitzt eine Kopie des dritten Gens in einer solchen
Orientierung, dass die Transkription dieses dritten Gens von rechts
nach links gerichtet ist, fusioniert mit dem 235 Basenpaare langen Promotor-Fragment
des ersten Gens von Klon L4, das von links nach rechts transkribiert
wird, und gefolgt von einem Polylinker mit singulären Schnittstellen
für die
Insertion von DNA, bestehend aus: Bam HI, Sma I, Kpn I und Sst I,
woran sich das nos ter-Signal anschließt. Dieser Vektor hat die Eigenschaft, dass
zusätzlich
in 5'-Richtung nicht
codierende Sequenzen strangaufwärts
zum 235 Basenpaare langen Core-Promotor auf Bp4A angeordnet sind,
diese zusätzlichen
5'-Sequenzen sich
aber in einer entgegengesetzten Orientierung befinden. Das Vorliegen dieser
Sequenzen in dieser Orientierung beeinträchtigt die Pollenspezifität des 235
Basenpaare langen Core-Promotors nicht.
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Zusätzlich zu
diesem Vektor wurden ähnlich strukturierte
Vektoren hergestellt, die im Wesentlichen die gleiche Art der Genpromotor-Anordnung enthielten,
aber das Intron des ersten Gens (Bp4A) von Klon L4 enthielten. Es
ist gezeigt worden, dass Intron-Sequenzen in Pflanzengenen in manchen
Fällen
eine Rolle bei der Genexpression spielen. Dieser intronhaltige Vektor
wurde erzeugt, indem eine Deletionsreihe des Klons pPAL 0402 gemacht
wurde. pPAL 0402 wurde zuerst mit Pst I und Sma I verdaut. Exonuclease
III wurde eingesetzt, um die DNA wie dargestellt in einer Richtung
zu verdauen (7b). Nach Behandlung mit S1-Nuclease
und Reparatur mit Klenow wurde das Plasmid religiert, und es wurden
Klone gewonnen, bei denen verschiedene Teile der codierenden Regionen
des Gens Bp4A herausverdaut worden waren. Die Deletions-Subklone
wurden sequenziert. Einer wurde für Vektorkonstrukte ausgewählt. Dieser
wird als Deletion 23B bezeichnet. Dieser Subklon war Vertreter für eine Deletion,
aus der das meiste des zweiten Exons von Gen Bp4A entfernt war,
der aber die Intron-Spleißstelle
und das erste Exon des Gens Bp4A enthält. Dieser Subklon enthält einen
Teil des Klons L4, der sich von Nucleotid 1 bis Nucleotid 1166 erstreckt.
Zu diesem Subklon wurde das 2,7 kB lange Eco R1-Fragment von pPAL 0411
gegeben, das das dritte Gen von L4 (Bp4C) in einer solchen Orientierung
enthält,
dass die Transkriptionsrichtung des dritten Gens von rechts nach links
ist (wie in PAL 1107, pPAL 0408), fusioniert mit der 235 Basenpaare
langen Promotorregion des ersten Gens von Klon L4, das so orientiert
ist, dass die Transkription von links nach rechts verläuft, gefolgt vom
ersten Exon des Gens 1, dem gesamten Intron von Gen 1 und 33 Nucleotiden
des zweiten Exons von Gen Bp4A aus Klon L4. Dieses Plasmid, das
die Deletion 23B und das 2,7 kB lange Eco R1-Fragment mit dem dritten
Genfragment enthielt, wurde pPAL 0406 genannt. Dieses Plasmid wurde
mit Hind III verdaut, was zu einem Fragment führt, das einen kleinen Teil
des Promotors des dritten Gens sowie den gesamten Promotor des ersten
Gens, das erste Exon, Intron und einen Teil des zweiten Exons enthält. Dieses
Hind III-Fragment wurde in die Hind III-Schnittstelle von PAL 1001
insertiert, woraus der Vektor PAL 1106 (abstammend von der Deletion
23B) resultiert. Dieser Vektor besitzt, in der nachstehenden Reihenfolge,
einen Teil des Promotors aus dem dritten Gen in Klon L4, den gesamten
235 Basenpaare langen Promotor des ersten Gens in Klon L4, gefolgt
vom ersten Exon, dem Intron und einem Teil des zweiten Exons von
Gen 1 von Klon L4, gefolgt von einem Polylinker mit den folgenden
singulären
Klonierungsschnittstellen: Sal I, Xba I, Bam HI, Sma I, Kpn I und Sst
I, und dem nos ter-Polyadenylierungssignal. Das Konstrukt ist in 7b dargestellt.
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Weitere
Konstrukte mit den Promotor-Regionen der in Klon L4 enthaltenen
Gene wurden gemacht, um eine Anzahl geeigneter Vektoren bereitzustellen,
die für
die pollenspezifische Expression von Gensequenzen eingesetzt werden
können.
Die drei Gene in Klon L4 (Bp4A, Bp4B, Bp4C) zeigen eine sehr beinahe-exakte
DNA-Homologie, und dies ist zwischen dem ersten (Bp4A) und dem dritten
(Bp4C) Gen besonders offensichtlich. Das zweite Gen (Bp4B) ist eine
homologe Kopie, die Sequenzveränderungen
unterworfen wurde, die anscheinend zu einer Inaktivierung geführt haben.
Die ausgedehnte Ähnlichkeit
zwischen dem ersten, dem zweiten und dem dritten Gen in Klon L4
ist auch in der Promotor-Region vorhanden, so dass es unter den
ersten 235 Nucleotiden der ersten und der dritten Genpromotor-Region
nur 5 Nucleotide gibt, die voneinander abweichen. Strangabwärts zur
TATA-Box in diesen beiden Promotoren ist der einzige Unterschied
zwischen beiden das Vorhandensein eines zusätzlichen Nucleotids am Start
der Transkription. Beispielsweise zeigt der Vergleich von Promotor
1, Bp4A in einer teilweisen Darstellung als:
.......TATGTTTtAAAA...
mit dem Promotor 3, Bp4C, in einer teilweisen Darstellung als:
.......TATGTTTAAAA....,
dass die unterstrichene transkribierte Region im einzelnen Nucleotid
in Kleinbuchstaben differiert. Innerhalb der Sequenz des ersten
Gens tritt jedoch eine Nucleotidveränderung auf, die eine Dde I-Schnittstelle
(Nucl. 303) in die nicht-translatierte 5'-Leader-Sequenz strangaufwärts des
ATG-Startcodons einführt,
die in der nicht-transkribierten Leader-Sequenz des dritten Gens
in Klon L4 nicht vorhanden ist. Es wurden chimäre Promotor-Konstrukte hergestellt,
die diese Dde I-Schnittstelle im ersten Gen zur Kombination mit
Sequenzen aus dem dritten Genpromotor nutzten. Die Region des für diese
Konstrukte eingesetzten ersten Promotors bestand aus den Sequenzen,
die zwischen der Sna BI-Schnittstelle (Nucl. 210) nahe der TATA-Box bis
zur unmittelbar strangaufwärts
vor dem ATG-Startcodon gelegenen Dde I-Schnittstelle im ersten Gen
enthalten waren (das Nucleotid 303 ist das erste Nucleotid in der
Erkennungssequenz für Dde
I). Die andere Region dieses chimären Promotors (5' zur TATA-Box gelegen)
war ein Fragment, das sich von der Eco R1-Schnittstelle des dritten
Promotors (Nucleotid 5858) bis zu der Sna B1-Schnittstelle nahe
der TATA-Box (Nukleotid 6272) erstreckte. Um die Konstruktion dieser
pollenspezifischen Vektoren zu erleichtern, wurden deshalb die folgenden
Rekonstruktionen durchgeführt.
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Das
von Eco R1 bis Dde 1 reichende Fragment, das die Promotor-Region
des ersten Gens in Klon L4 umfaßt,
wurde isoliert, indem zuerst pPAL 0402 mit Dde 1 geschnitten, mit
Klenow glattendig gemacht und schließlich mit Eco R1 geschnitten
wurde. Das dieser Region entsprechende 235 Basenpaare lange Fragment
wurde in die Eco R1-Sma 1-Schnittstellen von pGEM 4Z kloniert. Dieses
Plasmid (pPAL 0422) wurde dann mit Eco R1 und Sna B1 geschnitten.
Ein DNA-Fragment, das den von Eco RI bis Sna BI reichenden Teil
des Promotors für
das Gen 3 in Klon L4 enthielt, wurde isoliert, indem pPAL 0411 mit
Eco R1 und Sna B1 verdaut wurde. Dies setzte ein ungefähr 415 Basenpaare
langes, von Eco RI (Nucl. 5858) bis Sna BI (Nucl. 6273) reichendes Fragment
frei, das den größten Teil
der 5'-Region des Gen
3-Promotors aus Klon L4 enthält
(die Sna B1-Erkennungsstelle befindet sich 2 Basenpaare strangabwärts der
TATA-Box). Dieses Eco R1-Sna B1-Fragment wurde verwendet, um das
kürzere
Eco R1-Sna B1-Fragment, das aus dem ersten Promotor-Subklon (pPAL
0422) entfernt worden war, zu ersetzen, wodurch ein Promotor-Fragment
mit einer Länge
von ungefähr
550 Basenpaaren rekonstruiert wird. Dieses Plasmid wird mit pPAL
0421 bezeichnet. Dieses chimäre
Promotor-Fragment enthält 415
Basenpaare des Promotors von Gen Drei in Klon L4, gefolgt von ungefähr 99 Nukleotiden
der ersten Genpromotor-/untranslatierten Leader-Sequenz.
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Für die Konstruktion
eines pollenspezifischen Kassetten-Vektors wurden zuerst die folgenden
Plasmide konstruiert. Das erste konstruierte Plasmid enthielt das
nos ter-Polyadenylierungssignal mit einem Polylinker vor dem nos
ter-Signal. Dies wurde bewirkt, indem zuerst aus pRAJ 221 das nos ter
als Sst 1-Eco R1-Fragment isoliert wurde und dieses Fragment unter
Verwendung der Sst 1- und Eco R1-Schnittstellen
im Polylinker in pGEM 4Z kloniert wurde. Dieser Subklon wird als
pPAL 001 bezeichnet. An pPAL 001 wurde ein Fragment in Antisense-Orientierung
angefügt,
das für
Neomycin-Phosphotransferase (NPT II) codiert und aus dem Plasmid
pRAJ 162 stammt, und zwar wie folgt: Das Plasmid pRAJ 162 enthält das NPT
II-Gen aus dem Transposon TN 5 insertiert als Sal I-Fragment und
begrenzt von einem Polylinker im Plasmid pUC-9 (das vom Plant Breeding
Institute, Cambridge, UK erhalten wurde). pRAJ 162 wurde mit Hind
III und Sma I verdaut. Das das NPT II-Gen enthaltende DNA-Fragment
wurde durch Elution aus einem Agarosegel isoliert. pPAL 001 wurde
mit Hind III und Sma I verdaut, und das NPT II-Gen-Fragment wurde
insertiert. Das resultierende Plasmid wurde pPAL 002 genannt und
hatte die folgende Orientierung der Restriktions-Schnittstellen
und des NPT II-Gens und von nos ter: HIND III, Pst I, Sal I, 3'-Ende NPT II-codierende
Sequenz 5'-Ende,
Sal I, Bam HI, Sma I, Kpn I, Sst I, nos ter, Eco RI. pPAL 002 wurde
mit Hind III geschnitten, und die Schnittstellen wurden durch den
Einsatz von Klenow-Fragment glattendig gemacht. pPAL 0421 wurde mit
Hinc II und Pvu II verdaut, die beide glatte Ende hinterlassen,
und das Promotor-Fragment wurde in mit Hind III geschnittenes, glattendiges
pPAL 002 ligiert. Man erhielt Plasmide, die den Promotor in beiden
Orientierungen relativ zum nos ter-Signal enthielten. Ein Plasmid
mit der richtigen Orientierung (5' Promotor/Antisense NPT II/nos ter)
wurde ausgewählt
und pPAL 0419 genannt. pPAL 0419 besitzt die folgenden DNA-Fragmente:
Einen kleinen Teil (ungefähr
130 Bp) pGEM 4Z, das den SP6-Promotor enthält, den 550 Basenpaare langen
chimären
Promotor, das NPT II-Gen in Antisense-Orientierung relativ zum Promotor,
gefolgt vom nos ter Polyadenylierungssignal. Dieses gesamte Promotor/NPT
II/nos ter-Konstrukt kann mit Hilfe von Eco RI ausgeschnitten werden.
pPAL 0419 wurde mit Eco RI verdaut, und die Promotor-NPT II-nos
ter-Struktur wurde unter Verwendung der einzelnen Eco RI-Schnittstelle
im Polylinker von BIN 19 in letzteres hineinkloniert. Der resultierende
Transformations-Vektor wurde mit PAL 1419 bezeichnet. Zusätzlich zum
NPT II-Antisense-Gen enthält
der Vektor ein konstitutives NPT II-Gen unter der Kontrolle des
nos-Promotors. Dieser Vektor verleiht daher Resistenz gegenüber Kanamycin
in allen Zelltypen mit der Ausnahme von Pollenzellen, in denen die
Genexpression vom konstitutiven Promotor durch die Antisense-RNA,
die vom in PAL 1419 enthaltenen Promotor/NPT II/nos ter-Konstrukt gebildet
wird, inhibiert ist.
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Um
Promotor-Sequenzen bereitzustellen, die mit zusätzlichen Genkonstrukten eingesetzt
werden könnten,
wurde das Plasmid pPAL 0419 mit Sal I verdaut. Diese Verdauung entfernt
die für
NPT II codierende Region, und dieses mit Sal I verdaute pPAL 0149
wurde religiert, was zu pPAL 0420 führte. pPAL 0420 umfasst den
pollenspezifischen Promotor, gefolgt von einem Polylinker für die Insertion
von Genen, der die folgenden singulären Schnittstellen besitzt:
Hinc II, Pst I, Sal I, Bam HI, Sma I, Kpn I, Sst I, gefolgt vom
nos ter-Polyadenylierungs-Signal. Das gesamte Promotor/Polylinker/nos
ter-Konstrukt kann bequem als einzelnes Eco R1-Fragment ausgeschnitten werden. Die
Einzelheiten dieses Konstrukts sind in 7c dargestellt.
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Zur
Erzeugung zusätzlicher
Konstrukte mit pollenspezifischen Promotoren wurde der folgende Weg
eingeschlagen. Der intakte L4-Klon im Lambda-Klonierungsvektor wurde mit den Restriktionsenzymen
Sst I und Hha I vollständig
verdaut. Die resultierenden Fragmente wurden mittels Gelelektrophorese
getrennt, und ein 2,65 kB langes Fragment wurde isoliert, das den
Promotor/erstes Exon/Intron/Teilbereich des zweiten Exons von Gen
drei in Klon L4 enthält
und den Nucleotiden 4565 bis 7216 in der Sequenz von Klon L4 entspricht.
Dieses Fragment wurde mit Klenow glattendig gemacht und in den zuvor beschriebenen
binären
Transformationsvektor PAL 1001 kloniert. PAL 1001 wurde zuerst mit
Hind III geschnitten und mit Klenow glattendig gemacht. Klone mit
diesem Fragment (Promotor/erstes Exon/Intron/Teil des zweiten Exons)
wurden gewonnen. Man wählte
einen Klon, der dieses Fragment in der korrekten Orientierung enthielt,
so dass die Transkriptions-Richtung in Richtung des nos ter in PAL
1001 erfolgte. Dieser Vektor wurde PAL 1421 genannt. Dieser Vektor
enthält
ungefähr
1,9 kB der strangaufwärts gelegenen
Promotor-Region aus dem Gen 3 in Klon L4, gefolgt vom ersten Exon,
dem vollständigen
Intron und 15 Basen des zweiten Exons von Gen Drei, gefolgt von
einem Polylinker, der die folgenden singulären Schnittstellen aufweist:
Sal I, Xba I, Bam HI, Sma I, Kpn I, Sst I, und schließlich das
nos ter-Polyadenylierungs-Signal.
Eine Variante dieses Vektors wurde konstruiert, indem PAL 1421 mit
Eco RI verdaut und das Fragment dieses Klons isoliert wurde, das
die Promotor-Polylinker-nos ter-Sequenzen enthält, aber weniger der strangaufwärts gelegenen
Region des Promotors enthielt. Dieses Fragment wurde in PAL 1009
re-kloniert. PAL 1009 ist ein von BIN 19 stammender Vektor, aus
dem der größte Teil
des Polylinkers entfernt worden ist. Dieser Vektor wurde konstruiert,
indem BIN 19 mit Hind III und Sst I verdaut wurde, diese Schnittstellen
mit Klenow glattendig gemacht und so religiert wurden, dass ein
Vektor entstand, der eine einzige Eco RI-Schnittstelle für die Insertion
von Fragmenten enthielt. PAL 1009 wurde mit Eco RI verdaut, und
das Eco RI-Fragment aus PAL 1421, das eine kürzere Struktur aus Promotor/Exon/Intron/zweitem
Exon/Polylinker/nos ter enthält,
wurde hieran angefügt.
Dies führte
zum Vektor PAL 1422, einem Vektor, der im wesentlichen mit PAL 1421
identisch ist, mit der Ausnahme, dass weniger 5'-Promotor-Region vorhanden ist. Es sollte
angemerkt werden, dass sowohl PAL 1421 als auch PAL 1422 das Intron
aus dem dritten Gen enthalten. Für Konstrukte,
in denen das Vorhandensein des Introns möglicherweise nicht wünschenswert
ist, wurden Intron-Sequenzen aus PAL 1421 entfernt, indem PAL 1421
zuerst mit Eco RI verdaut und dann die Struktur aus Promotor/Exon/Intron/zweitem
Exon/Polylinker/nos ter mit Hilfe von Eco R1 gegen die Promotor/Polylinker/nos
ter-Struktur von pPAL 0420 ausgetauscht wurde, so dass im binären Transformations-Vektor
eine längere
5'-Promotor-Region
rekonstruiert wird. Der gebildete Vektor wurde PAL 1423 genannt.
Die Erläuterung
zu dieser Konstruktion ist in 7d dargestellt.
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In 7e wird ein schematisches Diagramm der Verwandtschaft
der oben beschriebenen Vektoren gezeigt. Es sollte angemerkt werden,
dass die in dieser Figur dargestellten Vektoren in drei Kategorien fallen:
1. Vektoren, die 5'-strangaufwärts gelegene Promotor-Regionen
enthalten, die im wesentlichen aus der strangaufwärts gelegenen
Region des Gens Bp4C stammen (pPAL 0420, PAL 1420, PAL 1423), 2.
Promotorkonstrukte, die 5'-strangaufwärts gelegene
Promotor-Regionen und Intron-Sequenzen
aus dem Gen Bp4C enthalten (PAL 1422, PAL 1421), und 3. Promotoren, die
eine chimäre
5'-strangaufwärts gelegene
Region enthalten, in der ein Teil der 5'-DNA-Sequenz im Verhältnis zu der Anordnung, die im
genomischen Klon erscheint, invertiert ist, und die das Promotor-Fragment
von Bp4A als Core-Promotor-Struktur nutzen (PAL 1107, PAL 1106).
Es sollte angemerkt werden, dass das Funktionieren eines jeden dieser
Konstrukte von Pflanzenart bzw. -sorte zu Pflanzenart bzw. -sorte
schwanken kann, und es kann wünschenswert
sein, eine Anzahl dieser Promotor-Konstrukte zu testen, wenn man bestimmte Ausführungsformen
dieser Erfindung durchführen möchte.
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Die
Konstruktion von pollenspezifischen Vektoren, in denen die Promotor-Regionen der Klone L10
und L19 verwendet werden, wurde wie folgt ausgeführt. Die Konstruktion der in 8 dargestellten pollenspezifischen
Vektoren nutzt Promotor-Regionen
aus Klon L10. Der Start der Transkription des Klons L10 befindet
sich bei Nucleotid 1. Das ATG-Startcodon befindet sich bei den Nucleotiden
45 bis 47. Die Promotor-Region dieses Klons wurde ausgeschnitten,
indem zuerst das Eco RI-Xba
I-Fragment des Klons, das die gesamte Promotor-Region und einen
Teil des ersten Exons (die Xba I-Schnittstelle ist in der DNA-Sequenz
Nukleotid 359) umfasst, subkloniert wurde. Dieser Subklon (pPAL 10EX)
wurde dann mit Hinc II und Nde I verdaut. Die Nde I-Schnittstelle
befindet sich unmittelbar strangaufwärts vom ATG-Startcodon bei
Nucleotid 60, und die Hinc II-Schnittstelle befindet sich bei Nucleotid Nummer –399. Die
Verdauung mit diesen beiden Enzymen setzt ein DNA-Fragment mit 459
Nucleotiden frei, das 62 Nucleotide der untranslatierten, transkribierten
Leader-Sequenz und 397 Nucleotide der 5'-Promotor-Region enthält. Die
Nde I-Schnittstelle in diesem Fragment wurde durch Verwendung von
Klenow-Fragment
glattendig gemacht, und dieses Fragment wurde in die Hinc II-Schnittstelle
des Polylinkers von pGEM 4Z subkloniert. Man fand Klone in beiden Orientierungen,
und der Klon, der das Fragment in der folgenden Orientierung enthielt:
Hind III, Sph I, Pst I. Hinc II, Promotor-62 Basenpaare langes Leader-Fragment
(glattendig gemachtes Nde I/Hinc II wird weder mit Hinc II noch
mit Nde I geschnitten) Xba I, Bam HI, Sma I, Kpn I, Sst I, Eco RI
wurde ausgewählt
und mit pPAL 1020 bezeichnet. Um zusätzliche Regionen strangaufwärts anzufügen, wurde
das Hinc II-Hinc II-Fragment,
das ungefähr
1 kB lang ist und in der DNA-Sequenz unmittelbar strangaufwärts zur
Hinc II-Schnittstelle in Position –391 liegt, aus pPAL 10EX durch Verdauen
mit Hinc II und Gel-Elution dieses Fragments isoliert. Dieses Hinc
II-Fragment wurde
in die Sma I-Schnittstelle von pGEM 4Z kloniert. Man erhielt Klone,
die das Fragment in beiden Orientierungen enthielten, und es wurde
ein Klon ausgewählt,
der das Fragment in der folgenden Orientierung enthielt: Hind III,
Sph I, Pst I, Hinc II, Sal I, Xba I, Bam HI, das Hinc II-Fragment
in derselben Orientierung wie im genomischen Klon, jenes, das von rechts
nach links orientiert ist, 5'-3' (als Hinc II/Sma I-Insertion,
die von keinem der Enzyme geschnitten wird), Kpn I, Sst I, Eco RI.
Dieser Subklon (pPAL10Hc) wurde mit Knp I verdaut, durch den Einsatz
von Klenow-Fragment
glattendig gemacht, dann mit Eco RI verdaut. Zu diesem geschnittenen
Subklon wurde die Promotor-/untranslatierte Leader-Sequenz von pPAL
1020 hinzugefügt,
indem pPAL 1020 mit Hinc II und Eco RI verdaut wurde und dieses
Promotor-Fragment zu dem geschnittenen pPAL 10Hc hinzugefügt wurde.
Der gebildete Subklon enthielt eine rekonstruierte Promotor-Region
des Klons L10, die sich von der intakten Region nur durch die aufgefüllte Kpn
I-Schnittstelle unterschied, die für die Verknüpfung der beiden Promotor-Fragmente
eingesetzt wurde. Dieses Konstrukt wurde pPAL 1021 genannt. Dieser
Vektor enthält
in der folgenden Reihenfolge: Hind III, Pst I, Sph I, Hinc II, Sal
I, Xba I, Bam HI, das ungefähr
1 kB lange Hinc II-Fragment, gebunden an das Hinc II-Nde I-Promotor-Fragment,
gefolgt von Xba I, Bam HI, Sma I, Kpn I, Sst I und Eco RI. Dieser Subklon
ermöglicht
die bequeme Entfernung der Promotor-Region des Klons L10 derart,
dass der Promotor leicht in Kassetten-Transformations-Vektoren eingesetzt
werden kann. Die Erläuterung
dieser Konstruktion ist in 8 zu sehen.
Die Promotor-Region von pPAL 1021 wurde für die Konstruktion eines pollenspezifischen
Kassetten-Transformations-Vektors eingesetzt,
indem die folgenden Konstrukte gemacht wurden: Das Plasmid pPAL
1021 wurde mit Nco I und Pst I verdaut. Das Plasmid wurde mit Klenow
behandelt und religiert. Dieses Verfahren entfernte wirksam denjenigen
Teil des Polylinkers, der in pPAL 1021 5' zum Promotor angeordnet war. Dieses
Plasmid wurde dann mit Hind III und Sst I verdaut und in die Hind III-
und Sst I-Schnittstellen von PAL 1001 kloniert, wodurch PAL 1121
entstand. PAL 1121 besitzt in der folgenden Reihenfolge: den pollenspezifischen
Promotor von Klon L10 (ungefähr
1,1 bis 1,2 kB), gefolgt von einem Polylinker mit den folgenden,
jeweils nur einmal auftretenden Schnittstellen: Xba I, Bam HI, Sma
I, Kpn I, Sst I, gefolgt von nos ter. Die Konstruktion hiervon ist
in 8 erläutert.
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Die
Promotor-Region des Klons L19 wurde ebenfalls für die Konstruktion von pollenspezifischen Vektoren
benutzt. Die Konstruktion dieser Vektoren ist wie in 19 dargestellt. In Klon L19 ist ein einziges
pollenspezifisches Gen enthalten. Der Anfang der Transkription in
diesem Gen befindet sich an Position 1 in der DNA-Sequenz. Das ATG-Startcodon befindet
sich in der Nukleotid-Position 136–138. Das einzige Intron befindet
sich auf den Nukleotiden 1202–1387,
das Translations-Stopcodon
befindet sich auf den Nukleotiden 2024–2026. Das Ende der Transkription
befindet sich ungefähr
bei Nukleotid 2074. Das gesamte Eco RI-Fragment dieses Klons wurde
unter Ausnutzung der Eco RI-Schnittstelle, die sich im Polylinker
befindet, in pGEM 4Z subkloniert. Der resultierende Klon wurde pPAL
1901 genannt. Die Promotor-Region dieses Klons wurde durch Verdauung
von pPAL 1901 mit Bam HI und Eco RV als einzelnes Fragment ausgeschnitten,
und es wurde ein 2177 Basenpaare langes Fragment isoliert, das der
Promotor-Region entspricht. Dieses Fragment reicht von Nukleotid –2200 (Bam
HI) bis Nukleotid 156 (Eco RV). Dieses Promotor-Fragment enthält mehr
als 2 kB der 5'-strangaufwärts gelegenen
Region des Promotors in Klon L19, 134 Basenpaare 5'-untranslatierte
Leader-Sequenz und 23 Basenpaare translatierte Sequenz. Die Bam
HI-Schnittstelle in diesem Fragment wurde durch Verwendung von Klenow
glattendig gemacht und in PAL 1001 kloniert. Dieser Schritt wurde
bewerkstelligt, indem PAL 1001 mit Hind III geschnitten wurde, diese
Schnittstelle unter Verwendung von Klenow glattendig gemacht wurde
und das glattendige Bam HI-Eco RV-Fragment in einer solchen Richtung
insertiert wurde, dass der Promotor bezüglich Polylinker/nos ter Polyadenylierungs-Signal
eine Orientierung von 5' nach
3' aufwies. Dieser
Vektor wurde PAL 1920 genannt und enthielt in sich in der folgenden
Reihenfolge: Den Promotor von Klon L19 mit 134 Basenpaaren der 5'-untranslatierten
Leader-Sequenz, 23 Basenpaare der translatierten Sequenz, fusioniert
mit einem Polylinker, der eine frühere Hind III-Schnittstelle
enthielt, die durch glatte Enden inaktiviert worden war, Sph I, Pst
I, Sal I, Hinc II, Xba I, Bam HI, Sma I, Kpn I, Sst I (die jeweils
nur einmal vorhandenen Klonierungs-Schnittstellen sind unterstrichen),
das nos ter Polyadenylierungs-Signal. Dieser Vektor eignet sich für die Insertion
von DNA- Sequenzen,
die in Pollenzellen transkribiert werden sollen. Die Erläuterung dieses
Konstrukts ist in 9 gezeigt.
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In 10 ist die Restriktionskarte eines Klons (HP 101)
aus dem Genom von Brassica napus, der ein konstitutiv exprimiertes
Gen enthält,
gezeigt, und das Fragment dieses Klons, das eine 5'-Promotorregion zusammen
mit einem Teil an transkribierter Sequenz enthält, ist bezeichnet. Dieses
Fragment wurde isoliert, in dem zuerst das kleine 2,5 kB lange Eco
RI-Fragment in pGEM 4Z kloniert und ein Subklon erhalten wurde,
der dieses Fragment in der angezeigten Richtung relativ zum Polylinker
von pGEM 4Z insertiert enthielt. Dieser Klon wurde als pPAL 0101
bezeichnet. Er wurde am 26. Januar 1990 bei der American Type Culture
Collection (ATCC), 12301 Parklawn Drive, Rockville, MD, 20852, USA
als pPAL0101/E. coli Stamm DH5 Alpha unter der Hinterlegungsnummer
ATCC 68210 hinterlegt. Dieser E. coli-Stamm wächst auf standardmäßigem E.
coli-Medium (LB) mit 100 μg
pro ml Ampicillin. Dieser Subklon, pPAL 0101, wurde dann mit Eco
RI verdaut, mit dem Klenow-Fragment behandelt, dann mit Bam HI verdaut,
wodurch die angegebene Promotor-/transkribierte Region freigesetzt
wird. Dieses Fragment wurde in Hinc II-Bam HI geschnittenes pGEM 4Z kloniert,
wodurch der Subklon pPAL HP101 entstand. Der Subklon kann für die Isolierung
von Promotor-Sequenzen in Vektorkonstrukten verwendet werden, die
einen konstitutiven Promotor zur Synthese von pollenspezifischer
Antisense-RNA nutzen.
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In 11 ist eine schematische Darstellung der Erzeugung
eines für
Polylysin codierenden Gens gezeigt. In diesem Konstrukt wurde der
Klonierungsvektor pGEM 4Z als Empfänger eines synthetischen Oligonucleotids
genutzt, das ein ATG-Startcodon
enthielt, und hierzu wurde ein Polynucleotid gegeben, das aus einem
einzigen Nucleotid bestand. Deshalb ist dieses Gen in Abhängigkeit
vom eingesetzten Nucleotid ein Gen, das vorwiegend ein Codon aufweist und
für ein
Protein codiert, das aus einer Polyaminosäure gebildet ist. Die Konstruktion
erfolgte auf die folgende Weise: Um ein ATG-Startcodon in einem Umfeld
bereitzustellen, das für
die Initiation wünschenswert
ist, wurde ein synthetisches Oligonucleotid konstruiert und zwischen
die Hind III- und die Sph I-Schnittstelle in pGEM 4Z insertiert.
Dieses Nucleotid besaß die
Sequenz: 5'-ACGTGGATCCAAGATGACATG-3'. Der gebildete Subklon
hatte deshalb die DNA-Sequenz (die Restriktions-Schnittstelle für eine eingeführte Bam
HI- Schnittstelle
ist unterstrichen, das ATG-Startcodon wird hervorgehoben) AACGT GGATCC
AAG ATG ACA TGC GCA ACA TGG im 5'-Bereich,
so dass es ein ATG-Startcodon
in einer für
die Initiation günstigen
Umgebung und eine Bam HI-Schnittstelle
strangaufwärts
dieser Stelle zum Ausschneiden der codierenden Sequenz gab. Dieser Subklon
wurde mit Pst I verdaut, in zwei gleiche Teilmengen unterteilt,
von denen eine unter Verwendung terminaler Transferase und TTP mit
T-Schwänzen und
eine unter Verwendung von terminaler Transferase und dATP mit A-Resten
als Schwanz versehen wurde. Die beiden mit einem Schwanz versehenen Plasmide
wurden vermischt, mit Phenol-Chloroform extrahiert, mit Ethanol
ausgefällt
und resuspendiert. Die Plasmid-Mischung wurde mit Sst I geschnitten und
reloziert. Klone, die gewonnen wurden, waren entweder Klone, die
polyA oder polyT am codierenden Strang enthielten. Die Klone wurden
mit Bam HI geschnitten, die Größe des Insertionsstücks wurde durch
Gel-Elektrophorese bestimmt und sequenziert, um festzustellen, ob
der Klon für
Polylysin (polyA) oder Polyphenylalanin (polyT, polyU in der mRNA) codierte.
Ein Klon, der für
Polylysin codierte und annäherend
300 Nucleotide aufwies, wurde ausgewählt und pPAL pLys genannt.
Dieser Klon kann mit Xba I oder Sal I geschnitten und mit dem Klenow-Fragment glattendig
gemacht werden, bevor ein universeller Terminator (zu beziehen von
Pharmacia PL Biochemicals, Montreal, Canada) hinzugesetzt wird,
um die Konstruktion des Gens zu vervollständigen. Diese Konstruktion
ist in 11 dargestellt.
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In 12a ist ein Schema für die Erzeugung eines Antisense-Gens,
das spezifisch für
die Intron-Region des Klons L 19 ist, und für die Produktion einer intronfreien
Version des Gens mit der Nummer L 19 gezeigt. Für den ersten Schritt hierbei
wurde ein Restriktions-Fragment des Klons L 19 isoliert, der im Wesentlichen
nur aus Intron besteht. Dieses Fragment wurde unter Verwendung des
Restriktions-Enzyms
Dde I isoliert, das eine Anzahl von Stellen im genomischen Klon
schneidet, aber die Schnittstellen an den Nucleotiden 1186 und 1348
führen
zu einem Restriktions-Fragment, das im Wesentlichen aus Intron-Sequenzen
besteht, die nur ungefähr
16 Nucleotide an der 5'-Seite
des Introns aufweisen, die im letztendlich erhaltenen Transkript
enthalten sind, und 10 Nucleotide an der 3'-Seite des Introns, die im letztendlich
erhaltenen Transkript enthalten sind. Dieses Dde I Fragment wurde
durch Gel-Elektrophorese isoliert, glattendig gemacht und in mit
Sma I geschnittenes pGEM 4Z kloniert. Man erhielt Klone in beiden Ausrichtungen,
und derjenige Klon wurde ausgewählt,
der den Intron-Bereich in folgender Orientierung enthielt: Hind
III, Sph I, Pst I, Sal I, Xba I, Bam HI (zuvor Sma I), 3'-Ende des Introns,
Intron-Sequenzen, 5'-Ende
des Introns (zuvor Sma I), Kpn I, Sst I, Eco RI. Dieser Klon wurde
pPAL 1914 genannt und mit Bam HI und Sst I verdaut und in PAL 1920
insertiert, das zuvor mit Bam HI und Sst I geschnitten worden war,
wobei der Vektor PAL 1954 entstand.
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Um
einen spezifischen Promotor für
die Wiederherstellung zu erzeugen, wurde der cDNA-Klon 19 cDNA (5)
wie folgt mit der Promotor-Region fusioniert: Der cDNA-Klon wurde
mit Eco RV und Sma I wie in 11 gezeigt
verdaut. Zu diesem verdauten Vektor wurde das Eco RV-Sma I-Fragment aus
Klon L 19 hinzugegeben. Es wurden Klone gewonnen, die den rekonstruierten
5'-Bereich des Promotors
und codierende Sequenz enthielten, aber codierende Sequenzen trugen,
denen das Intron fehlte, wobei der größte Teil der codierenden Bereiche
aus dem cDNA-Klon stammte. Dieser Klon wurde mit Eco RI verdaut,
mit Klenow glattendig gemacht und dann mit Sma I verdaut. Ein DNA-Fragment,
das den gesamten codierenden Bereich und einen Teil des Promotor-Bereichs
aufweist, wurde isoliert und in mit Sma I geschnittenes PAL 1920
kloniert, was zu einer Rekonstruktion der Promotor-Region und einem
codierenden Bereich, dem ein Intron fehlt, führte. Dieser Vektor wurde mit
PAL 1955 bezeichnet.
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Gemäß 13 wurde das IamH-Gen des Plamids pTiC58 von Agrobacterium
tumefaciens erhalten, in dem der Gen 2-Bereich des Plasmids pPCV311
(Koncz, C. und Schell, J., Molecular and General Genetics, (1986),
204: 383–396)
isoliert wurde. Dieser Bereich wurde durch Verdauung mit Hind III
und Apa I isoliert, wodurch ein Gen-Fragment entsteht, das DNA-Sequenz
in einer Länge
von annähernd
47 Nucleotiden strangaufwärts
des ATG-Startcodons enthält
und ungefähr
500 Nucleotide von DNA-Sequenz über
das TAA-Stopcodon hinaus enthält.
Dieses Fragment wurde durch die Verwendung von T4 DNA Polymerase
I mit glatten Enden versehen und in mit Sma I geschnittenes pGEM
4Z insertiert. Klone wurden ausgewählt, die das Gen in der dargestellten
Orientierung aufweisen, und einer von diesen wurde mit pPAL IamH
bezeichnet. Dieser Klon wurde mit Bam HI und Sst I verdaut und in
mit Bam HI-Sst I geschnittenes PAL 1402 insertiert, wobei man PAL
1424 erhielt.
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In 14 ist die Erzeugung von Klonen im Einzelnen dargestellt,
die die codierenden Sequenzen eines Proteins enthalten, das funktionell
dem aus Ricinus communis isolierten Ricin-A-Kettenprotein verwandt
ist. Dies erfolgte, indem zuerst ein zu Ricin homologer genomischer
Klon aus einer genomischen DNA-Bibliothek von Ricinus zanzabarenis
isoliert wurde, die unter Verwendung von Standardverfahren in den
Vektor Lambda gt10 konstruiert worden war. Die Bibliothek wurde
mit einer DNA-Sonde durchsucht,
die der N-terminalen Leader Sequenz des Ricin-Gens entspricht. Die
Sondensequenz wurde aus der veröffentlichten
Sequenz eines Ricin-Gens aus Ricinus communis (Halting et. al.,
Nucl. Acids Res 13: 8019–8033,
1985) gewonnen. Ein genomischer Klon wurde isoliert, der die Leader-Sequenz
und einen Teil der A-Kette
enthielt, und mit RIC 1B bezeichnet. Dieser Klon enthielt die Promotor-Region,
den 5'-untranslatierten
Bereich, die N-terminale Leader-Sequenz und codierenden Bereich,
der sich bis zur Aminosäure
191(Ile) in der veröffentlichten Sequenz
(Hailing et. al., Nucl. Acids Res 13: 8019–8033, 1985) erstreckt. Der
Unterschied zwischen der veröffentlichten
Sequenz und RIC 1B liegt darin, dass die veröffentlichte Nucleotid-Sequenz im Bereich
von Ile 191 wie folgt war: (Ile 191 unterstrichen) ACG AGA ATT CGG,
was für
die Aminosäuren The
Arg Ile Arg codiert, während
in RIC 1B die Nucleotid-Sequenz ACG AGA ATT CGG ist, die für dieselben
Aminosäuren
(The Arg Ile Arg) codiert, wobei der einzige Unterschied darin liegt,
dass das letzte Arg in RIC 1B durch CGG codiert wird, während es
in der veröffentlichten
Sequenz durch AGG codiert wird. Diese einzelne Nucleotid-Substitution
hat die Wirkung, das an Ile 191 eine Eco RI-Schnittstelle eingeführt wird.
Dem Klon RIC 1B fehlten deshalb diejenigen Aminosäuren, die
sich hinter Ile 191 befinden, da der Klon als einzelnes Eco RI-Fragment isoliert
wurde. Diese verkürzte
Version von Ricin wurde eingesetzt, um N-terminale Deletionen der Ricin-A-Kette wie
folgt zu konstruieren: Der Klon RIC 1B wurde mit Hinc II und Eco
RI verdaut. Das Fragment wurde in mit Eco RI-Sma I geschnittenes
pGEM 4Z kloniert. Der gebildete Klon, pPAL R1B, wurde mit Pst I
und Bam HI verdaut. Dieser geschnittene Klon wurde mit Exo III Nuclease
verdaut, mit S1 Nuclease und Klenow-Fragment versetzt und dann religiert.
Subklone wurden erhalten, die Deletionen verschiedener Teile des
5'-Bereichs aufwiesen,
und einige dieser Deletionen wurden sequenziert. Einer Deletion
mit Namen pPAL-Ridefin fehlte der größere Teil der N-terminalen Leader-DNA-Sequenz,
und sie besaß Hind
III und Sph I-Schnittstellen in 5'-Stellung zu diesem Bereich, so dass
die DNA-Sequenz die Folgende war: AAGCTT GCATGC GCA ACA TGG....,
worin die ersten sechs Nucleotide für eine in pGEM 4Z gefundene Hind
III-Schnittstelle codieren, die nächsten sechs Nucleotide für die Sph
I-Schnittstelle in pGEM 4Z codieren, und die folgenden drei Triplets
für die
Aminosäuren –20, –19, –18 ....
(Ala The Trp ...) in der veröffentlichten
Sequenz (Halling et. al., Nucl. Acids Res 13: 8019–8033, 1985)
codieren. Dieser Subklon hatte dementsprechend eine Deletion, durch
die die ersten 15 Aminosäuren
der A-Ketten-Leader-Sequenzen von Ricin entfernt worden waren. Um
ein ATG-Startcodon in einer günstigen
Umgebung für
die Initiation bereit zu stellen, wurde ein synthetisches Oligonucleotid
konstruiert und zwischen den Hind III- und Sph I-Schnittstellen in den Subklon
insertiert. Dieses Nucleotid hatte die Sequenz: 5'-ACGTGGATCCAAGATGACATG-3'. Der rekonstruierte
Klon (pPAL Rictr) besaß demzufolge
die DNA-Sequenz (die Restriktions-Schnittstelle für eine eingeführte Bam
HI-Schnittstelle ist unterstrichen, das ATG-Startcodon ist hervorgehoben)
AACGT GGATCC AAG ATG ACA TGC GCA ACA TGG im 5'-Bereich, so dass sich ein ATG-Startcodon in einer
günstigen
Umgebung für
die Initiation befand und es eine Bam HI-Schnittstelle für das Ausschneiden der codierenden
Sequenz gab. Der Klon pPAL Rictr wurde mit Eco RI verdaut, am Ende
mit Klenow aufgefüllt
und mit alkalischer Phosphatase dephosphoryliert. Zu diesem Vektor
wurde ein universaler Translations-Terminator zugegeben, der von Phamacia-PL
biochemicals (Montreal, Canada) bezogen worden war, um ein Terminations-Codon
bereit zu stellen. Der codierende Bereich aus diesem Klon wurde
durch Verdauen mit Bam HI und Pvu II isoliert, was den codierenden
Bereich und einem kleinen Teil von pGEM 4Z freisetzte, und dieses
Fragment kann in die Bam HI- und Sma I-Schnittstellen von Transformationsvektoren
kloniert werden. Dieses DNA-Fragment codiert für eine Version einer A-Kette
von Ricin, in der ein C-terminaler Teil deletiert ist. Es ist anzumerken,
dass eine Anzahl von C-terminalen und N-terminalen Deletionen der Ricin
A-Kette in vitro auf ihre Toxizität untersucht wurden, und diese
Berichte haben zu dem Schluss geführt, das die N-terminale Hälfte der
Ricin A-Kette in vitro für
eine Cytotoxizität
ausreichend ist (siehe beispielsweise: Sudan et. al., Nucl. Acids
Res., 17: 1717–1732,
1989). Um einen vollständigen
codierenden Bereich für
die Ricin A-Kette zu erhalten, wurde unter Verwendung der veröffentlichten
Sequenz eine synthetische Version der restlichen A- Kette synthetisiert.
Dieser synthetische Teil des Gens verlängerte die DNA-Sequenz bis
zu Nucleotid 1182 in der veröffentlichten
Sequenz und besaß an
beiden Enden jeweils eine Eco RI-Schnittstelle, was es ermöglichte, dass
dieses Fragment mit der Eco RI-Schnittstelle in der Gegend der Aminosäure-Nummern
190–192
verknüpft
wurde. Diese rekonstruierte Version des Gens besaß auch eine
Bam HI-Schnittstelle hinter dem Stopcodon, so dass die DNA-Sequenz
des Gens am 3'-Ende
wie folgt war: (Nucleotid 1181 ist mit * markiert) CCT CCA* TAA
GGATCC GAATTC, was für
die Aminosäuren:
Pro Pro Stop und dann eine Bam HI- und eine Eco RI-Schnittstelle
codiert, wobei die Eco RI-Schnittstelle für die Insertion des synthetischen Teils
des Gens verwendet wird, während
die Bam HI-Schnittstelle verwendet wird, um die vollständige Sequenz
der A-Kette von Ricin herauszuschneiden, da sich eine synthetische
Bam HI-Schnittstelle auch am 5'-Ende
des codierenden Bereichs befindet. Der Klon wurde mit pPAL Riccom
bezeichnet.
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In 15 sind die Ergebnisse der Inhibition der Aktivität des β-Glucuronidase-Gens
durch Antisense-RNA in einem Treppenpolygon der GUS-Genaktivität gezeigt,
die man in transgenen Pflanzen findet, die ein GUS-Sense-Gen enthielten
und mit einem Vektor transformiert worden waren, der ein GUS-Antisense-Gen enthielt. Das
Niveau der GUS-Aktivität
wurde als Prozentsatz der GUS-Aktivität, die man in der ursprünglichen
GUS+ Pflanze TTR-48 findet, ausgedrückt. Gewebe wurde von jungen
(Y), mittleren (M) und alten (O) Blättern gewonnen, und die GUS-Aktivität wurde
spektrophotometrisch bestimmt. Die Reihen 1 bis 5 bezeichnen Proben
aus den re-transformierten Pflanzen TTR-1 bis TTR-5 (TTR-48/PAL
1302); Reihe 6 bezeichnet Proben aus der Pflanze TTR-48; Reihe 7
bezeichnet Proben aus TTR-88 (TTR-48/pVU 1011), und Reihe 8 bezeichnet
Proben aus untransformiertem Tabak.
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BESTE AUSZUFÜHRUNGSART
DER ERFINDUNG
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Es
ist bekannt, das die Anzahl von Pflanzensorten oder -arten, die
bisher erfolgreich genetisch transformiert wurden, nur einen bescheidenen
Prozentsatz der Gesamtzahl von Pflanzensorten oder -arten darstellen,
die von potentiellem kommerziellem Interesse sind. Es ist jedoch
wahr, dass die Anzahl transformierter Arten ständig angestiegen ist, und es
gibt jeden Grund, anzunehmen, dass im Verlauf der Zeit Transformationssysteme
für jede
interessierende Feldfrucht entwickelt werden können. Eine routinemäßige Transformation
wurde anfänglich mit
Arten oder Sorten aus zwei Pflanzenfamilien erzielt: Solanaceae
und Brassicaceae. Beispiel für kommerziell
interessierende Arten aus diesen Familien, die transformiert worden
sind, umfassen: Tabak, Nicotiana tabacum L., Tomate, Lycopersicon
esculentum Mill, Kartoffel, Solanum tuberosum L., und Petunie, Petunia
hybrida (Solanaceae); Canola/Rapssaat, Brassica napus L., Kohl,
Brokkoli, Grünkohl etc.,
Brassica oleracea L., Senfarten, Brassica juncea L., Brassica nigra
L. und Sinapis alba L. (Brassicaceae).
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In
jüngster
Zeit wurde über
die Transformation kommerziell wichtiger Arten aus anderen Familien berichtet,
beispielsweise Zuckerrübe,
Beta vulgaris, (Chenoprodiaceae), Gurke, Curcurbita sp., (Curcurbitaceae),
Baumwolle, Gossypium sp., (Malvaceae), Sonnenblume, Helianthus annuus
und Salat (Lactuca sativa, (Asteraceae=Compositae), und Erbsen, Pisum
sativum, Sojabohne, Glycine max und Alfalfa, Medicago sp Fabaceae=Leguminoseae).
Transformation wurde auch mit drei Arten wie Pappel, Populus sp.
(Salicaceae) und Walnuß,
Juglans migra (Juglandaceae) erreicht.
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Transformationserfolge
mit Spezies der Monocotyledonen hat sich nicht derart schnell eingestellt,
da diese Spezies im allgemeinen nicht sehr empfänglich für eine durch Agrobacterium
vermittelte Transformation sind. Bemerkenswerten Erfolg hat man
jedoch unter anderem bei Spargel, Asparagus officinalis; Gladiolen,
Gladiolus sp., (Liliaceae); Mais, Zea mays und Reis, Oryza sativa
Poaceae) erzielt. Die jüngste
Entdeckung, dass eine Transformation mit Agrobacterium durch Infektion
von keimenden Samen erreicht werden kann, ohne das Erfordernis einer
Regeneration aus Zellkultur (Chee, P. P. et. al., 1989, Plant Physiol.
91: 1212–1218),
eröffnet
neue Horizonte für
Sorten oder Arten, die möglicherweise schwierig
zu regenerieren sind. Außerdem
sind weit gestreute Studien über
den Gebrauch von Teilchenkanonen zum Übertragen von in DNA gehüllten Mikroprojektilen
in Pflanzenzellen von Sorten oder Arten, die anderen Verfahren nicht
leicht zugänglich sind,
sehr vielversprechend. Es ist zu erwarten, dass die vorliegende
Erfindung mit jeder beliebigen der oben genannten Sorten oder Arten
und mit jeder anderen Spezies durchgeführt werden kann, die genetisch
transformierbar ist.
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Die
pollenspezifischen Promotoren, auf die voranstehend Bezug genommen
wurde, wurden aus einer Pflanze der Spezies (Sorte oder Art) Brassica napus
isoliert.
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Im
Hinblick auf jede der oben aufgeführten Pflanzenarten oder -sorten
ist anzunehmen, dass es möglich
ist, die genannten Promotoren einzusetzen, um die Expression einer
gegebenen DNA-Sequenz auf Mikrosporen und auf einen spezifischen
Zeitraum während
der Pollenbildung zu beschränken.
Die veröffentlichte
wissenschaftliche Literatur hat deutlich gezeigt, dass Pflanzengene
universell sind und dass die für
Pflanzengewebe spezifischen Promotorfragmente ihre Funktion in anderen
Arten oder Sorten beibehalten. Beispielsweise sind Promotor-Fragmente
von Weizen-Endosperm derart funktionsfähig, dass sie eine geeignete
samenspezifische Expression in Tabak ergeben (Simpson, J. et. al.,
EMBO Jour. 4: 2723–2729,
1985), und der Alkohol-Dehydrogenase-Promotor (Adh-1) aus Mais (Zea
mays) kann in Verbindung mit anderen Promotor-Fragmenten eingesetzt
werden, um eine angemessene Expression in Tabak zu liefern (Ellis,
J. G. et. al., 1987, EMBO J. 6: 11–16). Außerdem ist das transponierbare Mais-Element
Ac in Tabak und anderen Pflanzenarten oder -sorten aktiv (Taylor
et. al., 1989, Plant Mol. Biol. 13: 109–118), was einen weiteren Beweis
für die Universalität der Struktur
und Funktion von Pflanzengenen liefert. Diese Beispiele zeigen die äquivalente gewebespezifische
Funktion derselben Promotoren in sehr stark voneinander abweichenden
Arten (Monocotyledonen bis Dicotyledonen). Unsere eigene Forschung
und die Studien anderer haben eine äquivalente Promotor-Funktion
bei enger verwandten Arten innerhalb derselben Familie oder zwischen
Familien wie den Solanaceae und den Brassicaceae gezeigt.
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Es
sollte jedoch klar sein, dass Verbesserungen oder Verfeinerungen
der Promotor-Funktion für individuelle
Pflanzen oder Pflanzenarten erforderlich sein könnten, um den passenden Zeitraum
oder das geeignete Ausmaß der
Expression zu maximieren oder zu modulieren, damit die eine oder
andere Ausgestaltung der Erfindung ausgeführt werden kann. Dementsprechend
werden hier Verfahren für
die Modifikation von Promotoren zur Veränderung oder Verbesserung ihrer
Funktion in verschiedenen Pflanzen unterschiedlichen Ursprungs bereitgestellt.
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Mit
der vorliegenden Erfindung werden die folgenden Vorteile im Vergleich
gegenüber
anderen Hybridisierungssystemen erzielt:
- (a)
Die Erzeugung von hybridem Saatgut ist arbeitsunaufwendig und kann
bei für
den Handel annehmbaren Kosten in großem Maßstab erfolgen;
- (b) Männliche
Sterilität
wird in einfacher Weise vererbt und ist in Reaktion auf Belastungen
durch die Umgebung, die die Wirksamkeit von auf Selbst-Inkompatibilität und CMS
basierenden Systemen beschränken,
stabil.
- (c) Erzeugtes Saatgut ist relativ wenig mit selbstbestäubten Samen
kontaminiert.
- (d) Das System vermeidet den Einsatz von defekten cytoplasmatischen
Organellen, die als solche die Leistung des hybriden Saatguts beeinträchtigen
können;
und
- (e) Das System beschleunigt in hohem Maße die Entwicklung und erhöht die Anzahl
der Linien, die als Eltern in einer Hybridkreuzung getestet werden
können,
da es auf jede Pflanze oder Zuchtlinie angewendet werden kann, die
transformierbar ist und in Pflanzen regeneriert werden kann, ohne Einschluß zusätzlicher
genomischer DNA. Außerdem
können
Pflanzenlinien auf Kombinationsfähigkeit
untersucht werden, bevor sie in das Hybridisierungssystem eingebunden
werden, was die Züchtungsstrategie
modifizieren kann.
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Die
folgenden Bezeichnungen und Ausdrücke sollen, soweit sie im Verlauf
der vorliegenden Offenbarung und Ansprüche verwendet werden, in Übereinstimmung
mit den nachstehenden Definitionen verstanden werden, es sei denn,
der Zusammenhang gibt vor, dass diese Bezeichnungen und Ausdrücke nicht
als derart beschränkt
verstanden werden sollen.
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Die
voranstehende Beschreibung der Erfindung definiert in allgemeinen
Ausdrücken
die Schritte, die verwendet werden können, um erfindungsgemäß männlich sterile
Pflanzen, Pflanzen für
die Wiederherstellung und hybrides Saatgut mit einer Mischung von
männlich
fertilen und männlich
sterilen Pflanzen oder mit wiederhergestellter männlicher Fertilität zu erzeugen.
Es sollte klar sein, dass diese verschiedenen Schritte mit Hilfe
einer Vielzahl unterschiedlicher Verfahren ausgeführt werden
können.
In der nachstehenden Beschreibung bevorzugter Verfahren werden verschiedene
alternative Methoden offenbart, mit denen diese Schritte durchgeführt werden
können.
Es sollte jedoch im Auge behalten werden, dass dem Fachmann auch andere
Abwandlungen bewusst sind. Dementsprechend soll der Rahmen der vorliegenden
Erfindung nur durch den Rahmen oder Umfang der beigefügten Ansprüche beschränkt sein.
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Die
Isolierung von Genen, die für
die Pollenbildung wesentlich bzw. entscheidend sind, kann mit Hilfe
verschiedener Verfahren bewerkstelligt werden. Gemäß einer
Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens
können
Gene identifiziert werden, die nur in spezifischen Zeitabschnitten
während
der Pollenentwicklung exprimiert werden, deren Regulation streng
kontrolliert ist. Die Gene können
gemäß den unten
in Einzelheiten beschriebenen Verfahren durch Klonierungstechniken
isoliert werden. Der Identifizierungsschritt kann auch dadurch bewirkt
werden, dass man in Übereinstimmung
mit weiter unten beschriebenen Standard-Klonierungstechniken feststellt,
ob ein bestimmtes "grünes" Gen, von dem man
weiß, dass
es für
die Pollenbildung wesentlich oder entscheidend ist und dass es ausschließlich in
Mikrosporengewebe in einer (bestimmten) Pflanze exprimiert wird,
dieselbe Verwendbarkeit auch in einer anderen Pflanze besitzt. Es
ist auch bekannt, dass bestimmte Gene für die zelluläre Funktion
wesentlich oder entscheidend sind und in allen Typen lebender Zellen
exprimiert werden. Diese Gene können
unter Verwendung der veröffentlichten
DNA-Sequenzen für
diese essentiellen Gene isoliert werden, von denen manche in der
Pflanzen- und Tierwelt konserviert vorliegen, und in Verbindung
mit einem Promotor, der die Gen-Expression auf ausschließlich Pollengewebe
beschränkt,
für die
Konstruktion einer rekombinanten DNA, die männliche Sterilität verleiht,
verwendet werden.
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Das
Gen gemäß Anspruch
1, das Cryptocytotoxizität
verleiht, kann gemäß einer
beliebigen unter einer Vielzahl bekannter Methoden in die Pflanzenzelle
eingeführt
werden; vorzugsweise dadurch, dass zuerst dieses Gen in einen geeigneten
Vektor eingesetzt und dann dieser Vektor verwendet wird, um das
Gen in eine Pflanzenzelle einzuführen.
Die Selektionierung auf die transformierte Zelle erfolgt mit Hilfe
der Aktivität
eines Marker-Gens, das in der Lage ist, transformierten Zellen Resistenz
gegenüber einem
toxischen Mittel zu verleihen. Auf diese Weise selektionierte transformierte
Pflanzenzellen können dazu
veranlasst werden, in Pflanzenstrukturen zu differenzieren, die
schließlich
ganze Pflanzen ergeben. Außerdem
sollte klar sein, dass in Fällen,
in denen in bestimmten Ausgestaltungen dieser Erfindung die Transformation
einer Pflanzenzelle mit zwei unterschiedlichen Genen erforderlich
ist, diese Gene physisch miteinander verknüpft sein können, indem sie beide auf demselben
Vektor liegen, oder physisch voneinander getrennt auf verschiedenen
Vektoren vorhanden sind. Die Transformation der Zelle kann mit zwei
Vektoren gleichzeitig erfolgen, vorausgesetzt, dass jeder Vektor
einen einzeln selektierbaren Marker besitzt. Alternativ kann die
Transformation mit zwei Vektoren nacheinander erfolgen, wobei man nach
der Transformation mit dem ersten Vektor einen zwischengeschalteten
Regenerationsschritt ermöglicht.
Es sollte darüber
hinaus klar sein, dass es möglich
ist, eine geschlechtliche Kreuzung individueller Pflanzen, die unterschiedliche
rekombinante DNA-Moleküle
enthalten, durchzuführen
und deren Nachkommen auf die gekreuzten Pflanzen zu selektionieren,
die beide rekombinanten DNA-Moleküle enthalten.
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Wenn
es die Kosten rechtfertigen und die Aufrechterhaltung wie oben diskutiert
nicht leicht bewirkt werden kann, können transformierte Pflanzenzellen
nach Standardmethoden in Kultur gezüchtet werden, um eine Zell-Linie
mit einer großen
Anzahl transformierter Zellen zu erzeugen. Eine große Anzahl
transformierter Zellen kann routinemäßig aus dieser transformierten
Zell-Linie regeneriert werden, um die männlich sterile Linie zu vermehren
und zu erhalten. Routineverfahren zum Kultivieren solcher Zellen
und zum Regenerieren transformierter Pflanzen aus solchen Zellen
sind in Pflanzengewebekultur-Standardhandbüchern beschrieben. Plant Tissue and
Cell Culture, Green, C. E., Somers, D. A., Hackett, W. P., and Biesboer,
D. D., Hrsg. 1987, Alan R. Liss, Inc., New York, Experiments in
Plant Tissue Culture, Dodds, J. H. und Roberts, L. W. Hrsg., 1985, Cambridge
University Press, oder Cell Structure and Somatic Cell Genetics
of Plants, Vasil, I. K., Scowcroft, W. R. und Frey K. J., Hrsg.,
1984, Academic Press, New York, Handbook of Plant Cell Culture, Band
1–4, Evans,
D. A., Sharp, W. R., Ammirato, P. V. und Yamada, Y., Hrsg., 1984–1986, Macmillan, New
York, Bio-technology in Agriculture and Forestry, Band 1 und 2,
Bajaj, Y. P. S. Hrsg., 1986, Springer-Verlag, Berlin oder Plant
Propagation by Tissue Culture-Handbook
and Directory of Commercial Laboratories, George, E. F. und Sherrington,
P. D., 1984, Eastern Press, Reading).
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Es
kann auch möglich
sein, männlich
sterile Pflanzen durch Fusion von Zellen der transformierten Pflanzenzell-Linie
mit Zellen von Pflanzenarten zu erzeugen, die sich nach Standardverfahren
nicht transformieren lassen. Man erhält eine fusionierte Pflanzenzell-Linie,
die eine genetische Komponente aus jeder der beiden Pflanzenzellen
trägt.
Fusionierte Zellen können
auf Zellen selektioniert werden, die das rekombinante Gen enthalten,
und in vielen Fällen in
Pflanzen regeneriert werden, die das männlich sterile Merkmal tragen.
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Es
sollte klar sein, dass ein beliebiger unter einer Vielzahl unterschiedlicher
Promotoren verwendet werden kann, um die Expression des rekombinanten
Gens zu regulieren, vorausgesetzt, dass der Promotor die Transkription
dieses Gens zum geeigneten Zeitpunkt und in ausreichenden RNA-Mengen bewirkt,
um die gesunde Mikrosporenentwicklung zu hemmen oder zu blockieren.
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Wenn
ein pollenspezifischer Promotor zur Inaktivierung eines Sense-Gens,
das für
die Pollenbildung oder -funktionsfähigkeit wie hier voranstehend diskutiert
wesentlich oder entscheidend ist, eingesetzt wird, kann es schwierig
sein, a priori zu bestimmen, welcher pollenspezifische Promotor
oder welches modifizierte Promotor-Konstrukt wirksam die Funktion dieses
Gens hemmen wird. Es ist bevorzugt, einen pollenspezifischen Promotor
einzusetzen, der ein ähnliches
Entwicklungsmuster zeigt wie dieses Gen. Ein bequemes Verfahren
zum Bestimmen, wann das Sense-Gen, dessen Inaktivierung man wünscht, exprimiert
wird, ist es, RNA aus sich entwickelnden Mikrosporen in unterschiedlichen
Stadien zu isolieren und diese RNA mit Hilfe der so genannten Northern-Blot-Analyse
auf die Expression des gesuchten Ziel-Gens zu analysieren. Dieses
Verfahren ermöglicht
die Bestimmung des genauen Entwicklungszeitraums, in dem das Sense-Gen
exprimiert wird. Um den Zeitabschnitt in der Pollenentwicklung zu
bestimmen, in welchem der pollenspezifische Promotor, dessen Verwendung
zur Inaktivierung des genannten Sense-Gens man wünscht, exprimiert wird, kann
eine vergleichbare Analysenreihe vorgenommen werden, wobei man als
Sonde für
die Expression dieses pollenspezifischen Promotors ein Reporter-Gen verwendet, das
mit dem genannten Promotor oder dem natürlich vorkommenden Sense-Gen
unter der Kontrolle desjenigen pollenspezifischen Promotors, der
in der ursprünglich
für die
Isolierung des Sense-Gens verwendeten Pflanze gefunden wird, verknüpft ist.
Wenn der pollenspezifische Promotor aus einer Pflanze isoliert und
in einer anderen Pflanzenart oder -sorte verwendet wird, ist es
das bevorzugte Verfahren, ein mit diesem Promotor verknüpftes Reporter-Gen
zu verwenden, um den exakten Entwicklungszeitablauf zu bestimmen,
den dieses Promotor-Fragment in dieser besonderen Pflanzenart besitzt.
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Darüber hinaus
sollte klar sein, dass die Aktivität des pollenspezifischen Promotors
unabhängig davon,
ob er für
dieselbe oder für
eine andere Art vorgesehen ist, strukturell verändert werden kann, um die Aktivität in diesen
Pflanzen zu verändern
oder abzuwandeln. Veränderungen,
die ins Auge gefasst sind, umfassen, ohne darauf beschränkt zu sein:
Hinzufügung
oder Deletion von Sequenzen, Orientierung von strangaufwärts oder
strangabwärts
gelegenen Sequenzen und den Einschluß von Introns oder von Teilen
der codierenden Sequenz des pollenspezifischen Gens. Die oben erwähnte Abwandlung kann
dazu dienen, die Expression zu steigern oder die Regulation der
Expression hinsichtlich ins Auge gefasster Stadien der Entwicklung
zu verbessern.
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Um
Gene zu isolieren, die spezifisch in sich entwickelnden Mikrosporen
exprimiert werden, kann eine Genom-Bibliothek von Pflanzen-DNA aus
DNA konstruiert werden, die nach Standardverfahren Molecular Cloning,
a Laboratory Manual Maniatis, T., Fritsch, E. F., und Sambrooks,
J., Cold Spring Harbour Laboratory, Cold Spring Habour, New York, 1982)
aus frischem, jungem Blattmaterial isoliert und mit aus verschiedenen
Geweben stammenden Sonden gescreent wird, von denen eine aus Mikrosporen-RNA
hergestellt ist. Die anderen Sonden sollten aus von unterschiedlichen
Geweben stammender RNA hergestellt sein, um in Geweben der Pflanze
exprimierte Gene zu repräsentieren,
von denen man nicht erwartet, dass sie in Mikrosporen exprimierte Gene
umfassen. Beispiele hierfür
umfassen, ohne darauf beschränkt
zu sein, Gewebe wie Blätter,
Wurzeln, Samen, Narben, Stengel und andere Organe. Einige Gene werden
in allen Geweben exprimiert, und andere nur in einer beschränkten Anzahl
von Geweben, und durch den Vergleich vieler Pflanzengewebe ist es
möglich,
Gene zu isolieren, die ausschließlich in Mikrosporen exprimiert
werden.
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Die
Mikrosporen-RNA kann aus Mikrosporen isoliert werden, die sich im
frühen
bis späten
einkernigen Stadium befinden. Auch wenn man andere Mikrosporen-Stadien nutzen kann,
kann die Isolierung der Mikrosporen während früher liegender Entwicklungsstadien
mit technischen Schwierigkeiten verbunden sein, und ältere Zellen
können
eine beschränkte
Aktivität
der im Kern befindlichen Gene besitzen, und Promotoren können für den Einsatz
wie in der vorliegenden Anmeldung beschrieben ungeeignet sein.
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Mikrosporen
können
in bequemer Weise isoliert werden, indem man manuell die Knospen
abtrennt, um die Antheren zu entfernen, die sodann durch vorsichtiges
Verreiben in einem Mörser
mit Pistill in Gegenwart einer 10%-igen Saccharose-Lösung aufgebrochen
werden. Der Extrakt wird dann durch ein 44 μm Nylonsieb bzw. -tuch filtriert,
und die Mikrosporen werden durch einminütiges Zentrifugieren bei 3000 × g gesammelt.
Die pelletierten Mikrosporen werden in 10%-iger Saccharose resuspendiert,
filtriert und wie zuvor pelletiert. Auch andere Isolierungsverfahren
können
verwendet werden.
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Andere
Gewebe als Mikrosporen können durch
verschiedene Methoden aufgebrochen oder zerkleinert werden, und
das zerkleinerte Gewebe kann für
eine RNA-Isolierung eingesetzt werden. In bequemer Weise kann das
Gewebe unter Verwendung eines motorgetriebenen Homogenisators mit
10 ml einer Lösung
aus 6 M Guanidinium-HCl, 0,1 M Na-acetat, pH 6,0, 0,1 M beta-Mercaptoethanol
pro Gramm Gewebe zerkleinert werden. Das Homogenat wird mit 5000 × g zentrifugiert,
und der Überstand wird über eine
Lösung
von 6 M CsCl in Tris-EDTA-Puffer (TE-Puffer) geschichtet. Man zentrifugiert 12
bis 20 Stunden lang bei 15°C
bei 100.000 × g,
um die RNA zu pelletieren, die anschließend in Wasser resuspendiert
und in Gegenwart von 0,3 M Na-acetat und 2 Volumina Ethanol wiederum
präzipitiert
wird. Die RNA wird abzentrifugiert und in Wasser resuspendiert.
Die durch ein solches Verfahren gewonnene RNA kann mit Hilfe von
Oligo-d-T-Cellulose-Chromatographie fraktioniert werden, um die
polyadenylierte mRNA von der Hauptmenge der nicht polyadenylierten
RNA zu trennen. Die Mikrosporen-RNA wird isoliert, indem man einen
dicht sitzenden, motorgetriebenen Glas-Homogenisator verwendet,
um die Mikrosporen zu zerkleinern. Die Homogenisierung von 300 μl gepackten
Mikrosporen wird in 1 ml einer Lösung
aus 6 M Guanidinium-HCl, 0,1 M Na-acetat, pH 6,0, 0,1 M beta-Mercaptoethanol
durchgeführt. Das
Homogenat wird mit 5000 × g
zentrifugiert, und der trübungsfreie Überstand
wird über
eine Lösung von
6 M CsCl in TE-Puffer geschichtet. Man zentrifugiert über Nacht
bei 100.000 × g,
um die RNA zu pelletieren, die anschließend in Wasser resuspendiert und
in Gegenwart von 0.3 M Na-acetat und 2 Volumina Ethanol wieder ausgefällt wird.
Auch andere RNA-Extraktionsverfahren können eingesetzt werden, um
die RNA aus den beschriebenen Geweben zu gewinnen. Man setzt Standardmethoden
unter Verwendung von Oligo-dT-Cellulose ein, um polyadenylierte
mRNA aus diesen RNA-Gesamtpräparationen
zu erhalten.
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Die
mRNA wird für
Detektionszwecke markiert. Bequemerweise wird radioaktive cDNA hergestellt,
indem man die genannte mRNA sowie AMV reverse Transcriptase in Gegenwart
von randomisierten Hexanucleotid-Primern und alpha-[32P]-dCTP einsetzt.
Man benutzt Sonden für
die Hybridisierung an Erhebungen auf Nitrocellulose-Plaque-Platten
mit den Klonen der genomischen Bibliothek. Ausgewählt werden
Klone, die sich als nur mit Mikrosporen-cDNA und nicht mit cDNA
aus einem anderen untersuchten Gewebe fest hybridisierend erweisen.
Diese Klone werden plaqueweise gereinigt und für eine DNA-Isolierung gezüchtet. Alternative
Techniken für
das Handhaben von DNA und RNA sowie rekombinanter DNA, das Züchten und
das Isolieren von Klonen kann in Handbüchern für die standardmäßige Laboratoriumstechnik
gefunden werden, beispielsweise in Molecular Cloning, A Laboratory
Manual (Maniatis, T., Fritsch, E. F., und Sambrook, J., Cold Spring
Harbour Laboratory, Cold Spring Habour, New York, 1982).
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Für Anwendungen,
bei denen die genomische DNA-Sequenz von L4, L10, L16 oder L19 aus Brassica
napus verwendet wird, um bestimmte Ausgestaltungen dieser Erfindungen
auszuführen,
besteht das bevorzugte Verfahren zur Gewinnung (Isolierung) eines
Sense-Gens, das für
die Pollenbildung oder -funktion entscheidend oder wesentlich ist,
darin, mit Hilfe von Standardverfahren (siehe Gait, M. J., Hrsg.
(1984), Oligonucleotide synthesis, a practical approach, S. 1–22, IRL
Press, Oxford, U. K.) synthetisch eine homologe DNA-Sequenz zu erzeugen, diese
Sequenz für
Detektionszwecke zu markieren und die genannte markierte Sequenz
zu verwenden, um eine nach den beschriebenen Verfahren erzeugte Genom-Bibliothek
von Brassica napus zu screenen.
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Die
Identität
des Promotors und der codierenden Region eines gegebenen genomischen
Klons wird durch Restriktionskartierung und Hybridisierungs-Analyse
bestimmt. Dies läßt sich
durch Hybridisierung von aus Mikrosporen-RNA erzeugten cDNA-Sonden
mit Restriktionsfragmenten der genannten DNA-Klone erreichen, die
auf Nitrocellulose immobilisiert sind. Restriktionsendonuclease-Fragmente,
die sowohl die codierende Region als auch DNA-Bereiche an beiden
Seiten der codierenden Region enthalten, werden durch Subklonieren
in geeignete Vektoren isoliert. Wenn sie einmal isoliert sind, ist
es bequem, Techniken wie beispielsweise S1-Kartierung und DNA-Sequenzierung
einzusetzen, um exakte Informationen über die codierenden Regionen und
Restriktionsschnitte innerhalb der subklonierten DNA zu gewinnen.
Diese Analyse läßt sich
leicht durchführen,
sobald die Polarität
bezüglich
der Gen-Transkription
bekannt ist.
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Um
die Polarität
der Transkription des Sense-Gens zu bestimmen, können einzelne Restriktionsfragmente
in käufliche
Vektoren wie pGEM3, pGEM4 oder pGEM3Z, pGEM4Z (zu beziehen von Promega
Biotech, Madison, WI, USA) subkloniert werden. Wenn man diese Vektoren
verwendet, ist man in der Lage, einzelsträngige RNS-Sonden zu erzeugen,
die zu dem einen oder dem anderen Strang der DNA-Doppelhelix in
einem gegebenen Subklon komplementär sind. Diese strangspezifischen
Sonden werden mit mRNA hybridisiert, um die Polarität der Transkription
festzustellen. Unter diesen Sonden kann man diejenigen Sonden isolieren,
die mit der mRNA hybridisieren und daher zu ihr komplementär sind.
Mit Hilfe dieser Information ist es möglich, unzweideutig festzustellen,
von welchem DNA-Strang des
doppelsträngigen
genomischen DNA-Moleküls die
Sense-mRNA transkribiert wurde.
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Um
Promotor-DNA-Sequenzen einzugrenzen und zu isolieren, kann die pGEM-Vektorenreihe für die unidirektionale
Deletion von Sequenzen aus den einzelnen Subklonen in Hybridisierungs-Protektions-Experimenten
verwendet werden. Detaillierte Beschreibungen dieser experimentellen
Verfahren lassen sich in einer Anzahl von Laborhandbüchern und
in den technischen Anweisungen des Herstellers finden, die mit der
pGEM-Vektorreihe ausgeliefert werden. Mit diesen Experimenten lassen
sich der Promotor- und der codierende Bereich der pollenspezifischen
genomischen Klone sicher feststellen.
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Die
Sequenz individueller Deletionen in den pGEM-Vektoren kann durch
Didesoxy-Sequenzierung von Plasmid-Minipreps nach der Beschreibung in
den technischen Erläuterungen
des Herstellers bestimmt werden. Deletierte Subklone, die bis ganz nahe
an den Start der Transkription deletiert sind, oder spezifische
Restriktions-Fragmente, die die Promotor-Region oder die Promotor-Region
und den Transkriptionsstart umfassen, werden für die Konstruktion von Genen
ausgewählt,
die nur in sich entwickelnden Mikrosporen von pollentragenden Pflanzen
exprimiert werden. Gewöhnlich
wird das Promotor-Fragment strangaufwärts zu einem Terminator, beispielsweise
dem in pRAJ-221 (zu beziehen von Clonetech Laboratories, Palo Alto,
CA) zu findenden nos Terminator insertiert, und spezifische Restriktions-Fragmente,
die in Antisense-RNA transkribiert werden sollen, werden zwischen
die Promotor- und die Terminator-Sequenzen insertiert. Das gesamte Konstrukt
wird durch eine Kombination von Sequenzierung und Restriktionsverdauungen
verifiziert. Das so konstruierte und verifizierte Antisense-Gen
kann für
die Transformation von Pflanzenzellen in T-DNA basierte Vektoren
eingebaut werden. T-DNA-Vektoren mit einem selektionierbaren Marker
sind bevorzugt. Es sollte klar sein, dass das Antisense-Gen in Abhängigkeit
von der Wahl der eingesetzten Vektoren, Restriktionsenzyme und einzelnen
Gene auf verschiedenen Wegen konstruiert werden kann. So kann es
beispielsweise günstig
sein, Restriktions-Fragmente,
die in Antisense-RNA transkribiert werden sollen, in einen T-DNA
basierten Vektor zu insertieren, dem zuvor eine Promotor- und eine
Terminator-Struktur
zugefügt
worden waren. Alternativ ist es möglich, ein Promotor-Fragment
strangaufwärts zu
einer codierenden Region und einem Terminator zu insertieren, die
zuvor einem T-DNA basierten Vektor zugefügt worden waren. Außerdem kann
es für manche
anbaubare Pflanzen wünschenswert
sein, das Antisense-Gen nicht in einen T-DNA basierten Vektor einzubauen,
sondern statt dessen in einen Vektor, der sich für einen direkte DNA-Aufnahme
eignet. Promotoren, die keine mikrosporenspezifische Promotoren
sind, können
genutzt und mit spezifischen Restriktions-Fragmenten von Genen und
Terminatoren verknüpft
werden, vorausgesetzt, dass diese Promotoren in Mikrosporen funktionsfähig sind.
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Die
Einführung
fremder DNA in Pflanzen hat man auf verschiedenen Wegen erreicht.
Die am weitesten verbreiteten und allgemein erfolgreichen Verfahren
sind abhängig
vom Einsatz eines infektiösen Agens', beispielsweise
dem Ti-Plasmid vom Agrobacterium tumefaciens als Vektor für die Einschleusung
der fremden DNA. Andere Verfahren, die eingesetzt wurden, bedienen
sich mechanischer Mittel, beispielsweise der direkten DNA-Aufnahme,
Liposomen, Elektroporation (Guerche, P. et. al., 1987, Plant Science
52: 111–116)
und Mikroinjektion (Neuhaus, G. et. al., 1987, Theor. Appl. Genet.
75: 30–36).
In jüngster
Zeit ist die Möglichkeit
des Einsatzes von Mikroprojektilen und einer Kanone oder anderen
Vorrichtung zum Erzwingen des Eindringens kleiner, mit DNA beschichteter
Metallpartikel in Zellen auf bemerkenswerte Aufmerksamkeit gestoßen (Klein,
T. M. et. al., 1987, Nature 327: 70–73). Bis heute wurde über einen
Erfolg mit dieser und anderen mechanischen Methoden nicht in größerem Umfang
berichtet.
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Die
Verwendung des Blumenkohl-Mosaikvirus' (Cauliflower Mosaic Virus, CaMV) (Howell,
S. H. et. al., 1980, Science 208: 1265) und von Gemini-Viren (Goodman,
R. M., 1981, J. Gen. Virol. 54: 9) als Vektoren ist vorgeschlagen
worden, aber die bei weitem größten Erfolge
hat man gemäß den entsprechenden
Berichten mit Aprobacteria sp. (Horsch, R. B. et. al., 1985, Science
227: 1229–1231)
erzielt. Verfahren für
den Einsatz von auf Agrobacterium basierenden Transformationssystemen
sind nun für
viele verschiedene Arten und Sorten beschrieben worden. Im Allgemeinen
werden Bakterienstämme
eingesetzt, die modifizierte Versionen des natürlich auftretenden Ti-Plasmids
beherbergen, derart, dass DNA ohne die nachfolgende Ausbildung von
Tumoren auf die Wirtspflanze übertragen
wird. Diese Verfahren beinhalten die Insertion der in das Pflanzengenom
zu insertierenden und an einen selektierbaren Marker, der zur Identifizierung
und Selektionierung transformierter Zellen eingesetzt wird, verknüpften DNA
innerhalb der Grenzen des Ti-Plasmids. Die Bakterien und Pflanzengewebe
werden zusammen kultiviert, um die Übertragung fremder DNA in Pflanzenzellen zu
ermöglichen,
und dann werden die transformierten Pflanzen auf Selektionsmedien
regeneriert. Eine beliebige Anzahl von verschiedenen Organen und Geweben
kann als Ziel für
eine durch Agrobacterium mediierte Transformation dienen, wie es
spezifisch für
Mitglieder der Brassicaceae beschrieben wurde. Diese umfassend dünne Zellschichten
(Charest, P. J. et. al., 1988, Theor. Appl. Genet. 75: 438–444) Hypocotyle
(DeBlock, M. et. al., 1989, Plant Physiol. 91: 694–701), Blattscheiben
(Feldman, K. A. und Marks, M. D., 1986, Plant Sci. 47: 63–69), Stengel
(Fry J. et. al., 1987, Plant Cell Repts, 6: 321–325), Keinblätter (Moloney
M. M., et. al., 1989, Plant Cell Repts 8: 238–242) und Embryoide (Neuhaus,
G. et. al., 1987, Theor. Appl. Genet. 75: 30–36). Es sollte jedoch klar sein,
dass es bei manchen Feldfrüchten
wünschenswert
sein kann, ein anderes Gewebe oder eine andere Transformationsmethode
auszuwählen.
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Aus
transformierten Pflanzenzellen regenerierte Pflanzen werden auf
die Expression des Marker-Gens getestet, bei dem es sich gewöhnlich um das
Gen handelt, das Resistenz gegenüber
dem selektionierenden Agens verleiht. Im Fall des häufig eingesetzten
Gens Neomycin-Phosphotransferase (NPT II), das Resistenz gegenüber Kanamycin
und dem Antibiotikum G-418 verleiht, wird auf Gen-Expression getestet,
indem Kanamycin unter Verwendung von in der verfügbaren Literatur beschriebenen Techniken
in vitro phosphoryliert wird, oder indem man durch Northern-Blot-Analyse von
RNA aus dem Gewebe der transformierten Pflanze auf das Vorhandensein
der mRNA testet, die für
das NPT II-Gen codiert.
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Das
Vorhandensein eines stabil integrierten Sense- oder Antisense-Gens
in der genetischen Komponente der Pflanzenzelle kann auch durch
Einsatz der sogenannten Southern-Blot-Techniken sichergestellt werden.
In diesem Verfahren wird die gesamte zelluläre oder nukleäre DNA aus
der transformierten Pflanze oder Pflanzenzelle isoliert und vorzugsweise
mit einem Restriktionsenzym geschnitten, das üblicherweise den für die Transformation
eingesetzten Vektor an spezifischen oder singulären Stellen schneidet, wodurch
diskrete Fragmente entstehen. Diese diskreten Vektor-Fragmente können in der
nukleären
oder der gesamten DNA der transformierten Pflanze oder Pflanzenzellen
mit Hilfe standardmäßiger Gelelektrophorese
oder Hybridisierungstechniken detektiert werden.
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Die
Bildung von Mikrosporen in Pflanzen, die die Antisense-Gene enthalten,
wird zuerst durch Untersuchung der Antheren-Strukturen mit dem Auge und
dem Mikroskop beobachtet. Wenn die Blütenstrukturen reifen, sollte
die Staubbeutelbildung verzögert
oder vollständig
gehemmt sein, so dass keine reifen Pollenkörner gebildet oder freigesetzt
werden.
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Da
die Aktivität
und damit die Wirksamkeit eines jeden eingeführten rekombinanten DNA-Moleküls nach
dem Zufallsprinzip durch die Position der Insertion des rekombinanten
DNA-Moleküls
in die Pflanze beeinflusst wird, kann der Grad, bis zu dem das insertierte
rekombinante DNA-Molekül
die Pflanze empfindlich gegenüber
Agentien macht, die eine verringerte männliche Fertilität bewirken,
oder dies verursacht, von Pflanze zu Pflanze schwanken. Daher ist
es notwendig, eine Pflanze auszuwählen, die keine funktionsfähigen Pollenkörner erzeugt.
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Die
Erzeugung von hybridem Saatgut erfolgt durch Bestäubung transformierter
männlich
steriler Pflanzen mit Pollen, die von ausgewählten männlich fertilen Pflanzen stammen.
Die Bestäubung
kann in beliebiger Weise erfolgen, einschließlich, ohne darauf beschränkt zu sein,
von Hand, durch Wind oder durch Insektenbestäubung oder durch mechanischen
Kontakt zwischen der männlich
fertilen und der männlich
sterilen Pflanze. Für
die Erzeugung von hybridem Saatgut in kommerziellem Maßstab sind
die Bestäubung
durch Wind oder durch Insekten bei den meisten Pflanzenarten zu
bevorzugen. Die Selektion von Pflanzen auf Pollendonation wird durch
standardmäßiges Kreuzen
unterschiedlicher Pflanzen mit anschließender Analyse der Nachkommen
und Selektion der Linien mit den besten kombinatorischen Fähigkeiten
und überlegenen
agronomischen Merkmalen bewirkt. Die Wiederherstellung der Fertilität in den
Hybriden wird durch Einsatz der in den spezifischen Beispielen dargelegten
Methoden bewirkt.
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Die
Erfindung und andere, vorliegend beschriebene Verfahren werden durch
die nachstehenden Beispiele erläutert:
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Beispiel 1 (erläutert keine
beanspruchte Ausführungsform
der Erfindung)
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In
diesem Beispiel wurde Antisense-RNA spezifisch für die Inhibition von Gen-Aktivität in Pflanzen
eingesetzt. Eine Tabakpflanze, die das β-Glucuronidase-Gen unter der
Kontrolle des CaMV 35S-Promotors exprimiert, wurde durch Transformation
einer nicht transformierten Tabak-Kulturvarietät als Kontrolle, N. tabaccum,
cv. Delgold, erzeugt. Um dies zu bewirken, wurden Tabakblätter mit
einer Länge
von weniger als 8 inches (20,32 cm) oberflächensterilisiert, indem sie
5–6 Sekunden
lang mit Ethanol behandelt und daran anschließend einige Minuten lang, gewöhnlich 5–10 Minuten
oder bis sich die Schnittkante des Blattstiels weiß verfärbte, 1%-igem Natriumhypochlorit
ausgesetzt wurden, und dann wurden sie mehrmals mit sterilem destilliertem
Wasser gespült.
Blattsegmente von ungefähr
0,5–1,0 Quadratzentimetern
wurden auf sprossinduzierenden Medien zwei Tage lang mit Agrobacterium
tumefaciens GV 3101 cokultiviert, welches das Ti-Plasmid pMP 90
zur Bereitstellung von vir-Funktionen in trans trägt (beschrieben
von Koncz, C. und Schell, J., 1986, Mol. Gen. Genet. 204: 383–396), das
den binären
Vektor pBI 121.1 trägt.
Dieser Vektor stammt von Bin 19 ab, der das GUS-Gen unter der Kontrolle
des CaMV 35S-Promotors und terminiert durch das nos ter enthält und von
Clonetech Laboratories, Palo Alto, CA., USA bezogen werden kann.
Transformierte Tabak-Zellen wurden auf einem sprossinduzierenden Medium
mit 0,8% Agar, MS Salzen, B5-Vitaminen, 3%
Saccharose, 1 mg/l Benzyladenin, 0,1 mg/l alpha-Naphtalinessigsäure (NAA)
300 μg/ml
Kanamycin und 500 μg/ml
Carbenicillin selektioniert (im Wesentlichen wie von Horsch et.
al., 1985, Science, 227: 1229–1231
beschrieben). Regenerierte Schösslinge wurden
dann in ein wurzelinduzierendes Medium übertragen, das aus B5-Medium
mit 2% Saccharose, 500 μg/ml
Carbanicillin und jeweils 0,5 mg/l NAA und Indolessigsäure (IAA)
bestand. Nach der Selektion auf Kanamycin wurde eine Tabak-Transformante,
die ein relativ hohes konstitutives Niveau an GUS-Aktivität zeigte
und eine einzelne, nicht wieder neu- oder umgeordnete Insertion
des 35S CaMV-Promotor-GUS-nos-ter-Konstrukts enthielt, ausgewählt. Diese
Pflanze (TTR-48, GUS+) wurde dann retransformiert, und zwar mit
einem binären
Vektor PAL 1302, der ein Antisense-GUS-Gen enthält und dessen Konstruktion
in 1 beschrieben ist. In Experimenten, die die Retransformation
der Tabakpflanze TTR-48 mit PAL 1302 einschlossen, enthielt das sprossinduzierende
Medium 20 μg/ml
Hygromycin und 300 μg/ml
Kanamycin, um die Selektion auf Pflanzen sicherzustellen, die sowohl
das Sense- als auch das Antisense-GUS-Konstrukt enthalten. Transformanten
wurden im Gewächshaus
bis zur Geschlechtsreife gezogen und selbst bestäubt.
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Die
Blätter
von Tabakpflanzen, die aus der Retransformation von TTR-48 (GUS+)
mit dem Antisense-GUS-Vektor PAL 1302 stammten, wurden auf GUS-Aktivität getestet.
Die GUS-Aktivität
in Blattextrakten wurde spektrophotometrisch bestimmt. Ungefähr 0,5 g
Blattgewebe wurden mit einem Polytron in 2 ml GUS-Extraktionspuffer
(50 mM NaPO4 pH 7,0, 1 mM EDTA, 0,1% Triton
X-100, 10 mM β-Mercaptoethanol,
1 mM p-Nitrophenylglucuronid, 100 μg/ml Rinderserumalbumin, 0,2%
Natriumazid) zerkleinert, 6 Stunden lang bei 30°C inkubiert, und die Reaktion wurde
durch den Zusatz von 0,4 ml 2,5 M 2-Amino-2-methyl-1,3-propandiol
abgebrochen. Die gebildete Menge an p-Nitrophenol wurde berechnet,
indem die Absorption bei 415 nm gemessen wurde. Eine ebenfalls zum
Abbruch gebrachte Reaktionsmischung, die eine identische Menge an
Blattextrakt enthielt, wurde als Leerprobe eingesetzt. Die relativen
Enzymaktivitäten
in den Extrakten wurden berechnet und als Nanomol p-Nitrophenol,
gebildet pro mg Protein pro Minute, ausgedrückt. Zehn Pflanzen wurden durchgetestet,
und sie alle zeigten eine starke Verringerung des GUS-Aktivitäts-Niveaus
im Vergleich zu denjenigen, die in TTR-48 beobachtet werden. Fünf Pflanzen
(TTR-1 bis TTR-5) wurden für eine
genaue Analyse des Effekts einer Antisense-RNA-Inhibition der GUS-Genaktivität ausgewählt. Die
retransformierten Tabakpflanzen TTR-1 bis TTR-5 (15, Reihen 1 bis 5) zeigten alle eine deutliche
bis vollständige
(Reihe 4) Absenkung der GUS-Aktivität, ungeachtet des Entwicklungsstadiums
der untersuchten Blätter.
Ein Vergleich des höchsten
Niveaus an GUS-Aktivität,
das in der ursprünglichen
GUS+-Pflanze TTR-48 beobachtet wurde (15,
Reihe 6) mit dem höchsten
Wert, der in einer der mit PAL 1302 retransformierten Pflanzen gefunden
wurde (Reihen 1 bis 5), zeigt, dass die Absenkung der GUS-Aktivität mindestens
90% betrug. Das Niveau der GUS-Aktivität, das man in der Kontrollpflanze
TTR-88 (15, Zeile 7) fand, war ähnlich demjenigen
der ursprünglichen
GUS+-Pflanze (Reihe 6), was zeigt, das der Retransformations- und Regenerationsprozess,
dem TTR-48 unterzogen worden war, nicht für den Abfall der in TTR-1 bis TTR-5
beobachteten GUS-Aktivität
verantwortlich war. Eine Western-Blot-Analyse der gesamten Protein-Extrakte,
die man aus jungen Blättern
erhielt, wurde durchgeführt.
Für die
Extraktion von Blattprotein wurden ungefähr 100 mg Gewebe in einem 1,5
ml großen
Eppendorf-Röhrchen,
das 0,7 ml des oben beschriebenen GUS-Extraktionspuffers enthielt, zerkleinert.
Ein gleiches Volumen an SDS PAGE 2X-Probenaufgabepuffer (1,3 M Tris-Cl pH
6,8, 2% β-Mercaptoethanol,
50% Glycerin, 5 mM EDTA, 0,1% Bromphenolblau) wurde zugesetzt, und
die Proben wurden 15 Minuten lang bei Raumtemperatur inkubiert.
Der Extrakt wurde bei 12.000 Upm 2 Minuten zentrifugiert, und der Überstand
wurde auf –80°C eingefroren,
bis er benutzt wurde. Die Proteine in 10% SDS PAGE Gelen wieder
aufgelöst
und sofort elektrophoretisch auf einen Nitrocellulose-Filter übertragen.
Das GUS-Protein wurde dann in den Gelen detektiert, wobei man den
Kaninchen-Anti-β-Glucuronidase-Antikörper, erhalten
von Clontech Laboratories, und einen Kit (Promega Biotech, Madison,
WI, USA) mit einem Anti-Kaninchen 1 gG alkalische-Phosphatase-Konjugat
gemäß den Angaben
des Herstellers einsetzte. Gleiche Mengen an Protein wurden durch Natrium-Dodecylsulfat-Polyacrylamid-Gelelektrophorese
(SDS PAGE) getrennt, auf Nitrocellulose übertragen und mit für das GUS-Protein
spezifischen Antikörpern
zur Kreuzreaktion gebracht. Die auf dem Westernblot detektierte
Menge an GUS-Protein korrelierte gut mit der GUS- Aktivität, die man in den Blättern aller
untersuchten Tabakpflanzen gefunden hatte, unabhängig davon, ob diese ein hohes
Aktivitätsniveau
wie TTR-48 oder keine unterscheidbare Aktivität besaßen wie TTR-3 (15, Reihe 3). Die Verringerung der GUS-Aktivität in TTR-1
bis TTR-5 kann deshalb direkt geringeren Mengen an GUS-Enzym innerhalb dieser
Pflanzen zugeordnet werden. Southern-Blot-Analysen wurden durchgeführt, um
sicherzustellen, dass das GUS-Sense-Gen in TTR-1 bis TTR-5 immer
noch vorhanden und intakt war und um zu verifizieren, dass das GUS-Antisense-Konstrukt korrekt
in die DNA dieser Pflanzen integriert war. Es wurde gefunden, dass
die Anordnung des originalen GUS-Sense-Gens TTR-48 von der Transformation
mit dem das Antisense-Gen enthaltenden Vektor unbeeinflusst geblieben
war, und es wurde weiterhin auch sichergestellt, dass unter den
für diese
Analyse ausgewählten
Pflanzen zwischen 1–3
Kopien des Antisense-Gens in das Genom der Pflanze insertiert waren,
die das Sense-Gen enthielt. Es wurde auch festgestellt, dass ein
einziges insertiertes Antisense-Gen zu einer nahezu vollständigen Reduktion
der Aktivität
des Sense-Gens führen
konnte. Eine Northern-Blot-Analyse wurde an der gesamten Blatt-RNA
durchgeführt,
um festzustellen, ob die Reduktion der Mengen an GUS-Enzym, die
in TTR-1 bis TTR-5 beobachtet worden war, mit ihren Mengen an GUS
mRNA korrelierte. Der Gesamtgehalt an RNA wurde aus Tabakblättern präpariert,
indem 0,5 g Gewebe unter Verwendung eines Polytron 10 bis 30 Sekunden
lang in 2 ml Extraktionspuffer (6 M Guanidin-HCl, 0,1 M NaAc pH
6,0, 1,0% β-Mercaptoethanol)
zerkleinert wurden. Die Mischung wurde dann 3 Minuten lang bei 5.000
Upm zentrifugiert, mit dem Überstand
wurde ein gleiches Volumen von 5,7 M CsCl in 0,1 M NaCl, 10 mM Tris-Cl
pH 7,5, 1 mM EDTA überschichtet,
und man zentrifugierte nochmals 16 Stunden lang bei 15°C mit 35.000
Upm. Das gebildete RNA-Pellet wurde in 0,1 M NaAc pH 6,0, 0,1% SDS
resuspendiert und mit einem gleichen Volumen Phenol-Chloroform (50
: 50, v/v) extrahiert. Die wässrige
Phase wurde auf 0,3 M NaAc eingestellt, und die RNA wurde mit 2
Volumina Ethanol ausgefällt.
Nach der Zentrifugation wurde das Pellet in 70%-igem Ethanol gewaschen
und in sterilem destilliertem Wasser resuspendiert. RNA-Proben wurden in
Gegenwart von Methylquecksilberhydroxid auf 1,3%-igen Agarose-Gelen
getrennt und auf eine Nylon-Membran überführt. Die Membranen wurden mit Sonden
versehen, bei denen es sich um (32P) UTP-markierte
Transkripte von GUS-Sense- oder Antisense-RNA handelte. Diese Transkripte
wurden aus pGEM-GUS hergestellt, einem Plasmid, das man durch Insertieren
des Bam HI-Sst I-Fragments von pBI 221.1 (das die gesamte, für GUS codierende
Sequenz enthält)
in die Bam HI-Sst I-Schnittstellen von pGEM-4Z erhalten hatte. Sonden
wurden erzeugt, indem pGEM-GUS mit Eco RI geschnitten und sodann T7
RNA-Polymerase verwendet wurde, um ein Transkript bereitzustellen,
das mit GUS-Antisense-RNA hybridisieren kann, oder indem man eine
Verdauung mit Hind III und eine Transkription mit SP6 RNA-Polymerase
durchführte,
wobei ein Antisense-Transkript gebildet wurde, das nur mit mRNA
des GUS-Sense-Gens hybridisieren kann. Eine radiomarkierte, Sense-spezifische
GUS-RNA-Sonde zeigte, dass die Mengen an GUS mRNA, die man in TTR-1
bis TTR-5 fand, deutlich geringer waren als diejenigen, die in TTR-48,
der ursprünglichen GUS+-Pflanze,
beobachtet wurden. Wie vorhergesagt, besaß untransformierter Tabak das
GUS-Transkript nicht. Die Mengen an Sense-mRNA korrelieren gut mit
der Menge an GUS-Protein und -Aktivität, die in diesen Pflanzen beobachtet
werden. Eine Norfhern-Blot-Analyse unter Verwendung einer Antisense-spezifischen
GUS RNA-Sonde zeigte das Vorhandensein des Antisense-GUS-Transkripts
in den retransformierten Pflanzen. Die verringerten Mengen an GUS-Protein
und GUS-Aktivität,
die in TTR-1 bis TTR-5 beobachtet wurden, können dementsprechend den in
diesen Pflanzen gefundenen geringen Mengen an GUS mRNA zugeordnet
beziehungsweise mit diesen korreliert werden. Geringe Mengen an GUS-mRNA
sind immer mit dem Vorhandensein der Antisense-GUS-RNA verknüpft. Diese
Ergebnisse zeigen deutlich, das ein ins Auge gefasstes Sense-Gen
erfolgreich unter Einsatz von Antisense-RNA inhibiert werden kann.
-
Beispiel 2 (erläutert keine
beanspruchte Ausführungsform
der Erfindung)
-
Wir
richten unsere Aufmerksamkeit nun auf die Verwendung von konstitutiven
Promotoren, die pollenspezifische Antisense-RNA produzieren. Der CaMV
35S-Promotor aus pB1 221 wurde als Hind III-Xba I-Fragment isoliert
und in PAL 1001 kloniert, das zuvor mit Hind III und Xba I geschnitten
worden war. Dies erzeugte einen Vektor, der den CaMV 35S-Promotor
verknüpft
mit den nos ter enthielt, und zwischen dem Promotor und dem Terminator
befanden sich singuläre
Schnittstellen für:
Xba I, Bam HI, Sma I, Kpn I und Sst I. Dieser Vektor wurde mit PAL 1007
bezeichnet. PAL 1007 wurde mit Bam HI verdaut, und zu diesem verdauten
Vektor gab man ein 2,4 kB langes Bam HI-Fragment, das den codierenden
Bereich des Klons L16 in Antisense-Orientierung enthielt. Dieser
Vektor wurde mit PAL 1305 bezeichnet und zur Transformation von
Brassica napus eingesetzt. Die Transformation wurde entweder mit
Hilfe des Verfahrens durchgeführt,
das bei Moloney, M. M. et. al. (Plant Cell Reports (1989) 8: 238–242) beschrieben
ist, oder die Transformation kann mit oberflächensterilisierten Schichten
von Stengel-Epidermis durchgeführt
werden. Für
dieses Verfahren wurden Samen von B. napus L. ssp. Oleifera cv.
Westar in ca. 20 cm großen
Töpfen
ausgesät,
die "Promix" vermischt mit 2
g/l des Langzeitdüngers "Nutricoate" enthielten. Im Gewächshaus
wurden Pflanzen unter einer 16 (stündigen) Photoperiode (unter
Verwendung von natürlichem
und künstlichem
Licht) gezogen. Für
die Cokultivations- und Regenerationsexperimente wurden Stengelabschnitte
von den drei obersten Stengel-Blattknoten von ungefähr 1,5 Monate
alten Pflanzen eingesetzt (das heißt solchen mit länglichen
floralen Blütenähren und
mehreren offenen Blüten).
Intakte Stengelabschnitte wurden 30 Sekunden lang in 70%-igem Ethanol
und 10 Minuten lang in 1%-igem Natriumhypochorit oberflächensterilisiert,
woran sich drei Waschgänge
in sterilem destilliertem Wasser anschlossen. Für die Transformation wurden
Agrobacterium tumefaciens GV 3101, das das Ti-Plasmid pMP 90 zur
Bereitstellung der vir-Funktionen in trans trägt, und der binäre Vektor PAL
1110 auf YEP-Medium (das aus 10 g/l Hefeextrakt, 10 g/l Bacto-pepton
und 5 g/l NaCl, pH 7,0, enthaltend 100 μg/ml Kanamycin für die Selektion
auf bakterielle Zellen, die die binären Vektoren enthielten) vermehrt.
Die Zellen wurden ein bis zwei Tage bei 28°C gezüchtet. Die Zellen wurden durch
Zentrifugation gesammelt und mit einer annähernden Dichte von 106–107 Zellen pro ml in flüssigem EL resuspendiert, das
aus MS Mikro- und Makronährstoffen und
B5-Vitaminen mit 40 mg/l FeNa-EDTA (erhalten von BDH chemicals)
und 3% Saccharose, 10 mg/l Benzyladenin und 0,5 mg/l alpha-Naphtalinessigsäure (NAA)
und 18,8 mM KNO3 plus 20,6 mM NH4NO3 besteht. Das
Medium wurde mit 0,8%-igem Agar (Sigma) verfestigt, wenn die EL-Medien für feste
Mediumplatten eingesetzt wurden.
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Die
Zellsuspension wurde auf den Boden einer sterilen Petrischale gegossen,
und sterilisierte Stengel wurden direkt in die Bakteriensuspensionen hineingeschnitten.
Die Segmente wurden der Länge nach
in Halbsegmente unterteilt und in ungefähr 5 mm lange Abschnitte geschnitten.
Die zerteilten Segmente wurden für
eine dreitägige
gemeinschaftliche Kultur unter kontinuierlichem fluoreszierendem
Licht (60 Microeinstein/m2/sec2)
bei 25°C
auf Filterpapierscheiben auf festem EL- Medium gegeben. Nach einer zwei- bis
dreitägigen
gemeinschaftlichen Kultur wurden die Gewebeschnitte auf festes EL-Medium transferiert,
das 500 μg/ml
Carbenicillin und 100 μg/ml
Bekanamycin (Sigma) enthielt. Innerhalb von vier bis acht Wochen
bildeten sich Schösslinge,
und Abschnitte wurden alle drei bis vier Wochen auf frisches festes
EL-Medium mit Carbinicillin und Bekanamycin transferiert. Schösslinge,
die sich gebildet hatten und die nicht ausbleichten, wurden ausgeschnitten
und zur Wurzelbildung auf PDR-Medium (85 – mit 2% Saccharose und 0,5
mg/l sowohl von NAA als auch von IAA) gegeben. In manchen Fällen wurde
grüner,
sich nicht regenerierender Callus, der auf selektivem Medium wuchs,
von den Pflanzenausschnitten abgetrennt und auf frisches Medium
gegeben, um eine Regeneration zu stimulieren. Transformierte Pflanzen
wurden in eine Mistkammer gesetzt und nach zwei bis vier Wochen
in das Gewächshaus überführt. Pflanzen
wurden unter einer 16-stündigen Photoperiode
gezüchtet
und zum Blühen
gebracht. Klonale Vermehrung wurde genauso wie Kreuzen von Hand
und Selektion von Keimlingen aus gekreuzten Pflanzen auf kanamycinhaltigem
Medium verwendet, um die Pflanzenlinien zu vermehren. Das genannte
Medium bestand aus 0,8% Agar, einem Zehntel MS Salzen und 100 μg/ml Bekanamycin ohne
Saccharose im Medium. Es wurden oberflächensterilisierte Samen eingesetzt.
Die Samen wurden oberflächensterilisiert,
indem sie einige Sekunden lang in 70%-igem Ethanol gespült, 15 Minuten lang
in 1%-igem Natriumhypochlorit eingeweicht und schließlich dreimal
mit sterilem destilliertem Wasser gespült wurden. Man legte die Samen
in sterile Schalen auf die Oberfläche des Agars und ließ sie sprossen.
Pflanzen, die das Kanamycin-Gen verknüpft mit dem Antisense-Gen nicht
trugen, blichen aus und starben, während diejenigen, die das Antisense-Gen trugen,
grün blieben
und anschließend
in Erde überführt und
zum Blühen
gebracht wurden.
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Beispiel 3 (erläutert keine
beanspruchte Ausführungsform
der Erfindung)
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In
diesem Beispiel nutzen wir einen anderen pollenspezifischen codierenden
Bereich in dem Vektor PAL 1007. In diesem Fall wurde ein 1,3 kB
langes Hind III-Fragment
aus dem Klon L 19 isoliert, glattendig gemacht und die Sma I-Schnittstelle
von pGEM 4Z kloniert. Dieser Subklon wurde pPAL 1914 genannt und
wurde dann mit Xba I und Sst I verdaut. Dieses Fragment wurde zu
mit Xba I-Sst I geschnittenem PAL 1007 gegeben, wodurch ein Vektor
mit der Bezeichnung PAL 1307 entstand.
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Dieser
Vektor enthält
den CaMV 35S-Promotor fusioniert mit einem codierenden Bereich des Klons
L 19 in Antisense-Orientierung. Dieser Vektor wurde benutzt, um
Brassica napus wie in Beispiel 2 erläutert zu transformieren.
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Beispiel 4 (erläutert keine
beanspruchte Ausführungsform
der Erfindung)
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Wir
richten nun unsere Aufmerksamkeit auf die Verwendung von induzierbaren
Promotoren für die
Erzeugung von pollenspezifischer Antisense-RNA. In diesem Beispiel
wurde das 1,2 kB lange Hind III-Pst I-Fragment des 70 kD großen Hitzeschockprotein-Promotors
aus D. melanogaster aus dem Subklon pPW 229 (Holmgren, R. et. al.,
1979, Cell 18: 1359–1370)
isoliert und in mit Hind III-Pst I geschnittenes pGEM 42 kloniert.
Der Hitzeschock-Promotor wurde als Hind III-Sma I-Fragment ausgeschnitten
und in mit Hind III-Sma I geschnittenes PAL 1001 kloniert. Dies
erzeugte einen Vektor (PAL 1009), der einen Hitzeschock-Promotor
und danach einen Teil des Polylinkers und nos ter enthält. Die
Sma I-Schnittstelle wurde verwendet, um das 1,3 kB lange Hind III-Fragment
aus dem Klon L 19 zu klonieren, worauf dieses Fragment glattendig
gemacht wurde. Der Klon, der dieses Fragment in der Antisense-Orientierung
relativ zum Hitzeschock-Promotor enthält, wurde PAL 1403 genannt.
Dieser Vektor wurde eingesetzt, um Brassica napus wie in Beispiel
2 zu transformieren. Zusätzlich
wurde, weil eine einzelne Eco RI-Schnittstelle am Ende des nos ter
in diesem Konstrukt existiert, diesem Konstrukt ein Marker-Gen hinzugefügt, nämlich das
Enzym beta-Glucuronidase, gesteuert durch den CaMV 35S-Promotor,
wobei man diese einzelne Eco RI-Schnittstelle für die Insertion dieses Gens
verwendete. Dieser Vektor, der der gleiche wie PAL 1403 ist, mit
der Ausnahme, dass er nun ein geeignetes Gen für die Beobachtung der Transformation
enthielt, wurde mit PAL 1408 bezeichnet und für die Transformation von Brassica
napus wie in Beispiel 2 beschrieben eingesetzt.
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Beispiel 5 (erläutert keine
beanspruchte Ausführungsform
der Erfindung)
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Dieses
Beispiel betrifft die Verwendung eines pollenspezifischen Promotors,
um pollenspezifische Antisense-RNA in Pollenzellen spezifisch zu
exprimieren. Hierfür
wurde der Vektor PAL 1107 für
die Erzeugung von Antisense-RNA aus dem in 4 beschriebenen
cDNA-Klon 4F eingesetzt. Um diesen Antisense-Vektor zu konstruieren,
wurde das Eco RI-Fragment aus dem cDNA-Klon 4F isoliert, mit Klenow
glattendig gemacht und in die Sma I-Schnittstelle von PAL 1107 kloniert.
Ein Vektor, der den cDNA-Klon
in Antisense-Orientierung enthielt (wie mit Hilfe von Restriktionsenzym-Analyse
festgestellt), wurde ausgewählt.
Dieser Vektor wurde mit PAL 11074F bezeichnet und eingesetzt, um
Brassica napus wie in Beispiel 2 zu transformieren.
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Beispiel 6 (erläutert keine
beanspruchte Ausführungsform
der Erfindung)
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Für dieses
Beispiel wurde der Vektor PAL 1107 für die Erzeugung von Antisense-RNA
aus dem 2,4 kB langen Bam HI-Fragment des Klons L 16, der in Beispiel
4 beschrieben ist, verwendet. Um diesen Antisense-Vektor zu konstruieren,
wurde das 2,4 kB lange Bam HI-Fragment aus dem Klon L 16 isoliert und
in die Bam HI-Schnittstelle von PAL 1107 kloniert. Ein Vektor, der
dieses Fragment in Antisense-Orientierung
(wie bestätigt
durch Restriktionsenzym-Analyse) enthielt, wurde ausgewählt. Dieser Vektor
wurde mit PAL 1107-16CRAS bezeichnet und eingesetzt, um Brassica
napus wie in Beispiel 2 beschrieben zu transformieren.
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Beispiel 7 (erläutert keine
beanspruchte Ausführungsform
der Erfindung)
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Für dieses
Beispiel wurde der Vektor PAL 1107 für die Erzeugung von Antisense-RNA
aus dem 1,3 kB langen Hind III-Fragment des Klons L 19, das in Beispiel
5 beschrieben ist, verwendet. Um diesen Antisense-Vektor zu konstruieren,
wurde das 1,3 kB lange Hind III-Fragment aus dem Klon L 19 isoliert, glattendig
gemacht und in die Sma I-Schnittstelle von PAL 1107 kloniert. Ein
Vektor, der dieses Fragment in Antisense-Orientierung (wie bestätigt durch
Restriktionsenzym-Analyse) enthielt, wurde ausgewählt. Dieser
Vektor wurde mit PAL 1107-19CRAS bezeichnet und eingesetzt, um Brassica
napus wie in Beispiel 2 beschrieben zu transformieren.
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Beispiel 8 (erläutert keine
beanspruchte Ausführungsform
der Erfindung)
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Hierfür wurde
der Vektor PAL 1107 für
die Erzeugung von Antisense-RNA aus dem in 5 beschriebenen,
dem Klon L 10 verwandten cDNA-Klon eingesetzt. Um diesen Antisense-Vektor
zu konstruieren, wurde das Eco RI-Fragment aus dem cDNA-Klon isoliert, mit
Klenow glattendig gemacht und in die Sma I-Schnittstelle von PAL
1107 kloniert. Ein Vektor, der den cDNA-Klon in Antisense-Orientierung enthielt
(was durch Restriktionsenzym-Analyse festgestellt wurde), wurde
ausgewählt.
Dieser Vektor wurde mit PAL 110710G bezeichnet und dazu verwendet,
Brassica napus wie in Beispiel 2 zu transformieren.
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Beispiel 9 (erläutert keine
beanspruchte Ausführungsform
der Erfindung)
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Hierfür wurde
der Vektor PAL 1107 für
die Erzeugung von Antisense-RNA aus dem in 6 beschriebenen,
dem Klon L 19 verwandten cDNA-Klon eingesetzt. Um diesen Antisense-Vektor
zu konstruieren, wurde das Eco RI-Fragment aus dem cDNA-Klon isoliert, mit
Klenow glattendig gemacht und in die Sma I-Schnittstelle von PAL
1107 kloniert. Ein Vektor, der den cDNA-Klon in Antisense-Orientierung enthielt
(was durch Restriktionsenzym-Analyse festgestellt wurde), wurde
ausgewählt.
Dieser Vektor wurde mit PAL 110719 bezeichnet und dazu verwendet,
Brassica napus wie in Beispiel 2 zu transformieren.
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Beispiel 10 (erläutert keine
beanspruchte Ausführungsform
der Erfindung)
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In
diesem Beispiel wurde der pollenspezifische Promotor im Vektor PAL
1421 für
die Erzeugung von Antisense-RNA unter Verwendung des cDNA-Klons
eingesetzt, der zu dem in L 10 enthaltenen Gen homolog ist. Dies
wurde bewerkstelligt, indem der cDNA-Klon mit Eco RI aus dem Klonierungsvektor
ausgeschnitten und dieses Fragment mit Klenow glattendig gemacht
wurde. Dieses glattendige cDNA-Fragment wurde in die Sma I-Schnittstelle
von PAL 1421 kloniert. Es wurden Klone erhalten, die das cDNA-Insertionsstück in beiden
Orientierungen enthielten, und unter diesen wurde einer ausgewählt, der
das insertierte Stück
in der Antisense-Orientierung relativ zu dem Promotor von PAL 1421
enthielt, was zur Bildung eines binären Transformations-Vektors
PAL 1492 führte.
PAL 1492 wurde verwendet, um Brassica napus wie in Beispiel 2 beschrieben
zu transformieren.
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Beispiel 11 (erläutert keine
beanspruchte Ausführungsform
der Erfindung)
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In
diesem Beispiel wurde der pollenspezifische Promotor im Vektor PAL
1121 für
die Erzeugung von Antisense-RNA unter Verwendung des cDNA-Klons
eingesetzt, der zu dem in L 10 enthaltenen Gen homolog ist. Dies
wurde bewerkstelligt, indem der cDNA-Klon mit Eco RI aus dem Klonierungsvektor
ausgeschnitten und dieses Fragment mit Klenow glattendig gemacht
wurde. Das glattendige cDNA-Fragment wurde in die Sma I-Schnittstelle
von PAL 1121 kloniert. Es wurden Klone erhalten, die das cDNA-Insertionsstück in beiden
Orientierungen enthielten, und unter diesen wurde einer ausgewählt, der
das insertierte Stück
in der Antisense-Orientierung relativ zu dem Promotor von PAL 1121
enthielt, was zur Bildung eines binären Transformations-Vektors PAL
1110 führte.
PAL 1110 wurde verwendet, um Brassica napus wie in Beispiel 2 beschrieben
zu transformieren.
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Beispiel 12 (erläutert keine
beanspruchte Ausführungsform
der Erfindung)
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In
diesem Beispiel wurde der pollenspezifische Promotor aus Klon 19
für die
Expression von pollenspezifischer Antisense-RNA eingesetzt. Der Transformations-Vektor PAL 1920 wurde
mit Sma I verdaut. In die Sma I-Schnittstelle wurde das DNA-Fragment eingefügt, das
dem cDNA-Klon entspricht, der zu Klon L 10 homolog ist, und zwar
durch das Verdauen des diesen Klon enthaltenden Vektors mit Eco
RI und Auffüllen
des Fragments. Dieses glattendige cDNA-Fragment wurde in die Sma
I-Schnittstelle von PAL 1920 kloniert. Es wurden Klone erhalten,
die das cDNA-Insertionsstück
in beiden Orientierungen enthielten, und darunter wurde einer ausgewählt, der
das Insertionsstück
in der Antisense-Orientierung relativ zum Promotor von pPAL 1920
enthielt, was zur Bildung eines binären Transformations-Vektors
PAL 1921 führte.
PAL 1921 wurde verwendet, um Brassica napus wie in Beispiel 2 beschrieben
zu transformieren.
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Beispiel 13 (erläutert keine
beanspruchte Ausführungsform
der Erfindung)
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In
diesem Beispiel wird Antisense-RNA spezifisch für den Intron-Bereich von Klon
L 19 erzeugt, und es wird ein spezifisches Wiederherstellungs-Gen erzeugt,
dem das Intron aus Klon L 19 fehlt. Die Konstruktion dieser beiden
Vektoren ist in 12 gezeigt. PAL 1954 wurde
eingesetzt, um Brassica napus wie in Beispiel 2 zu transformieren,
so dass man eine männlich
sterile Linie erhielt. Um eine spezifische Wiederherstellungs-Pflanzenlinie
zu erzeugen, wurde der Vektor PAL 1955 verwendet, um Brassica napus
wie in Beispiel 2 zu transformieren.
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Beispiel 14 (erläutert keine
beanspruchte Ausführungsform
der Erfindung)
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In
diesem Beispiel benutzen wir das hochaktive Promotor-Fragment des
Klons HP 101, um eine Antisense-RNA zu dem Intron-Bereich des Klons
19 zu synthetisieren. Für
dieses Beispiel wurde der den Intron-Bereich von Klon 19 tragende
Subklon, der in 12 erläutert ist, pPAL 1914, mit Hind
III und Bam HI verdaut. Das Promotor-Fragment aus dem Klon pPAL 101 wurde
diesem Konstrukt als Hind III-Bam HI-Fragment zugegeben, was zu Klonen führte, die das
Promotor-Fragment in Antisense-Orientierung relativ
zu dem Intron enthalten. Dieser Klon enthielt den Promotor in einer
derartigen Orientierung, dass die Transkription des Promotors die
Produktion einer RNA bewirken würde,
von der ein Teil Antisense-RNA enthalten würde, die homolog zu dem Intron-Bereich
des Klons 19 ist. Dieser Klon wurde mit pPAL 19 HP bezeichnet. Der
Klon pPAL 19 HP wurde mit Hind III und Sst I verdaut und unter Verwendung der
Hind III- und Sst I-Schnittstellen von PAL 1001 in den Vektor PAL
1001 kloniert, wobei PAL HP 19 erzeugt wurde. PAL HP 19 wurde verwendet,
um Brassica napus wie in Beispiel 2 zu transformieren. Es ist anzumerken,
das der Vektor PAL 1955 zur Wiederherstellung der Fertilität von Pflanzen
eingesetzt werden kann, die PAL HP 19 tragen.
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Beispiel 15 (erläutert keine
beanspruchte Ausführungsform
der Erfindung)
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Der
in dem Subklon pPAL 0420 enthaltene pollenspezifische Promotor wurde
für die
Konstruktion eines Antisense-RNA-Gens unter der Kontrolle eines
pollenspezifischen Promotors wie folgt eingesetzt: Ein DNA-Fragment,
das für
ein Polyubiquitin von Arabadopsis codierte, wurde aus einem Plasmid isoliert,
das ein Polyubiquitin-Gen mit 5 Kopien des monomeren Ubiquitin-Proteins
enthält.
Dieses wurde von der Universität
von Wisconsin, Madison, WI, USA erhalten und ist in Burke et. al.,
Molecular and General Genetics, im Druck, beschrieben. Ein Bam HI-Bgl
II-Fragment wurde isoliert, das 3 der 5 Kopien des Polyubiquitin-Gens
enthielt, und dieses Fragment wurde unter Ausnutzung der singulären Bam HI-Schnittstelle
des Polylinkers von PAL 0420 in pPAL 0420 insertiert. Dabei entstand
ein Plasmid, das den pollenspezifischen Promotor aus Klon L 4 und
dahinter ein DNA-Fragment mit für
Ubiquitin codierenden Sequenzen in Antisense-Orientierung, gefolgt
von dem nos ter Polyadenylierungs-Signal enthielt. Dieses Promotor-/Antisense-Genkonstrukt
wurde durch Verdauung mit Eco RI aus pPAL 0420 ausgeschnitten. Das
Eco RI-Fragment, das den Promotor und das Antisense-Gen enthält, wurde
in die Eco RI-Schnittstelle des Polylinkers von BIN 19 insertiert, was
zur Bildung eines binären
Transformations-Vektors führte,
der mit PAL 1479 bezeichnet wurde. PAL 1479 wurde verwendet, um
Brassica napus wie in Beispiel 2 beschrieben zu transformieren.
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Beispiel 16 (erläutert keine
beanspruchte Ausführungsform
der Erfindung)
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Der
Vektor PAL 1479 wurde eingesetzt, um Tabak wie in Beispiel 1 beschrieben
zu transformieren.
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Beispiel 17 (erläutert keine
beanspruchte Ausführungsform
der Erfindung)
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Der
pollenspezifische Promotor, der in dem Subklon pPAL 0420 enthalten
ist, wurde für
die Konstruktion eines pollenspezifischen Antisense-RNA-Gens wie
folgt eingesetzt: Ein DNA-Fragment, das für Kiefern-Actin (pine actin)
codiert, wurde von J. Kenny-Byrne, Petawawa, Kanada, erhalten. Es
wurden zwei Klone erhalten, Pac 1-A und Pac 2, wobei der Klon Pac
1-A in: Canadian Journal of Forestry Research (1988) 18: 1592–1602 beschrieben
ist, und der zweite Klon Pac 2 (dessen Sequenz eine enge Homologie
zu derjenigen von Pac 1-A besitzt und dessen Nucleotid-Sequenz zur
Veröffentlichung eingereicht
ist). Ein Sph I-Fragment wurde aus Pac 2 isoliert, das die gesamte
codierende Sequenz von Kiefern-Actin enthält. Dieses Fragment enthält außerdem eine
kleine Menge des 5'-
und 3'-nichtcodierenden
Bereichs. Dieses Sph I-Fragment
wurde in die einzige Sph I-Schnittstelle von pGEM 4Z kloniert. Aus
diesem Subklon wurde ein Xba I-Fragment isoliert, das nur codierenden
Bereich enthält,
und dieses Xba I-Fragment wurde in die einzige Eco RI-Schnittstelle
von pGEM 4Z kloniert. Ein Klon wurde ausgewählt, der eine solche Orientierung
besaß,
dass das 5'-Ende
des Gens sich in der Nähe
zur Bam HI-Schnittstelle im Polylinker und das 3'-Ende des Gens sich ganz nahe bei der
Sal I-Schnittstelle im Polylinker befand. Dieses Plasmid wurde mit
pPAL PAC bezeichnet. Die für
Actin codierende Region wurde durch Verdauung mit Bam HI und Sal
I aus pPAL PAC isoliert. Dieses Bam HI-Sal I-Fragment wurde unter
Verwendung der Bam HI- und Sal I-Schnittstellen, die im Polylinker
von pPAL 0420 enthalten sind, in pPAL 0420 kloniert. Dies führte zu
einem Plasmid, das den pollenspezifischen Promotor aus Klon L 4
und im Anschluss daran ein die für
Actin codierende Sequenz in Antisense-Orientierung enthaltendes
DNA-Fragment, gefolgt vom nos ter Polyadenylierungs-Signal, enthielt.
Dieses Promotor-/Antisense-Gen-Konstrukt wurde durch Verdauung mit Eco
RI aus pPAL 0420 ausgeschnitten. Das Eco RI-Fragment, das das Promotor-Antisense-Gen
enthält,
wurde in die Eco RI-Schnittstelle des Polylinkers von BIN 19 insertiert,
was zur Bildung eines binären Transfotmations-Vektors PAL 1498
führte.
PAL 1498 wurde eingesetzt, um Brasssica napus wie in Beispiel 2
beschrieben zu transformieren.
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Beispiel 18 (erläutert keine
beanspruchte Ausführungsform
der Erfindung)
-
Der
Vektor PAL 1498 wurde verwendet, um Tabakpflanzen wie in Beispiel
1 ausgeführt
zu transformieren.
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Beispiel 19 (erläutert keine
beanspruchte Ausführungsform
der Erfindung)
-
In
diesem Beispiel transformieren wir Tabak, der zuvor auf Hygromycin-Resistenz transformiert worden
war, mit einem Antisense-Gen, das die Hygromycin-Resistenz spezifisch in den Pollenzellen blockiert,
und zwar aufgrund der Tatsache, dass sich das Antisense-Gen unter
der Kontrolle eines pollenspezifischen Promotors im Vektor PAL 1106
befindet. Transformierter Tabak, der gegenüber Hygromycin resistent war,
wurde unter Verwendung des Vektors PAL 1302 erhalten, der in Beispiel
1 beschrieben ist. Die Selektion von gegenüber Hygromycin resistenten Tabakpflanzenzellen
erfolgte über
eine Co-Kultur mit PAL 1302 und Selektion durch 50 μg Hygromycin
pro ml. Eine Southern-Blot-Analyse zeigte das Vorhandensein von
5 bis 6 Kopien des Hygromycin-Phosphortransferase-Sense-Gens
in einer Pflanze an. Diese Pflanze, mit TTR-122 bezeichnet, wurde
mit einem Vektor mit dem Namen PAL 1107A retransformiert. PAL 1107A
ist der Vektor PAL 1106, an den das 0,8 kB lange Bam HI-Hygromycin-Phosphotransferase-Fragment
angefügt
ist, das aus PAL 1302 isoliert und in Antisense-Orientierung relativ zu dem pollenspezifischen
Promotor in PAL 1106 in diesen Vektor insertiert ist. Der resultierende
Vektor wurde mit PAL 1107A bezeichnet. Durch diese Transformation
erhaltene Pflanzen waren im Blattgewebe resistent sowohl gegenüber Hygromycin
als auch gegenüber
Kanamycin, und man konnte anhand von Southern-Blot-Analyse zeigen, dass sie das Antisense-Gen
enthielten. Man ließ diese
Pflanzen im Gewächshaus
heranwachsen und sich selbst befruchten. Klonale Vermehrung dieser
Pflanzen wurde als anfängliche
Vermehrung einzelner Pflanzen eingesetzt, und diese klonal vermehrten
Pflanzen wurden für
die Erzeugung einer männlich
sterilen Pflanzenlinie verwendet. Beispielsweise wurde eine Pflanze, die
eine einzelne Kopie des Antisense-Gens enthielt und aus der Transformation
von TTR-122 stammte, in eine Sand-Erde-Mischung gepflanzt und im
Gewächshaus
herangezogen. Diese Pflanze wird als TTR-203 bezeichnet. Die Messung
der Hygromycin-Phosphotransferase-Aktivität in dieser Pflanze zeigte
eine hohe Aktivität
in den Blättern,
den Blütenblättern, der
Narbe und den Pistill- (Stempel-) und Staubgefäß-Wänden, aber nur sehr geringe
Mengen in Pollen. TTR-122 zeigte ein hohes Niveau an Hygromycin-Phosphotransferase-Aktivität in den
Blättern,
den Blütenblättern, der
Narbe und den Pistill- (Stempel-) und Staubgefäß-Wänden
und in Pollen. Dies zeigte, dass das Antisense-Gen bezüglich der Blockierung
der Expression des Sense-Gens nur in den Pollen wirksam war. Die
Northern-Blot-Analyse bestätigte das
Vorhandensein des Antisense-Transkripts spezifisch in den Pollen
von TTR-203 und zeigte darüber
hinaus (nur) geringe Mengen des Sense-Gen-mRNA. Wenn zum ersten Mal Blütenknospen
erschienen, wurde TTR-203 dreimal wöchentlich mit einer Hygromycin-Lösung (250 μg pro ml)
gegossen, wobei die Sand-Erde-Mischung
vollständig
gesättigt
wurde. Diese Bewässerung
wurde etwa vier Wochen lang oder für den Zeitraum fortgesetzt,
in dem der größte Teil
der Blüten
erschien. Blüten,
die während
dieser Zeit auf Pflanzen mit dem Antisense-Gen hervorgebracht wurden,
waren männlich
steril. Die Staubgefäß- und Pollenbildung
war gestört, und
es entwickelten sich keine reifen Pollen. Die weibliche Befruchtungsfähigkeit
wurde durch diese Behandlung nicht beeinträchtigt, denn eine von Hand erfolgende
Bestäubung
konnte für
die Bestäubung des
weiblichen Teils der männlich
sterilen Blüten
benutzt werden. Pollen, der von einer hygromycinresistenten Pflanzen
stammte, wurde für
die Erzeugung von hybridem Saatgut eingesetzt. Das Bewässern der
Pflanzen mit Hygromycin wurde beendet, und eine normale Bewässerung
wurde aufgenommen. Blüten,
die sich auf den Pflanzen bildeten, nachdem die Bewässerung
mit Hygromycin beendet worden war, waren männlich fertil und führten zu
selbstbestäubtem
Saatgut.
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Beispiel 20 (erläutert keine
beanspruchte Ausführungsform
der Erfindung)
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Der
pollenspezifische Vektor PAL 1107 wurde für die Erzeugung männlich-steriler Pflanzen
eingesetzt. Die oben beschriebene Pflanze TTR-122 wurde mit einem
Vektor retransformiert, der PAL 1107HYGAS genannt wird. Die Transformation
erfolgte wie in Beispiel 2 beschrieben. PAL 1107HYGAS ist der Vektor
PAL 1107, an den das 0,8 kB lange Bam HI-Hygromycin-Phosphotransferase-Fragment
angefügt
ist, das aus PAL 1302 isoliert und in Antisense-Orientierung relativ
zu dem pollenspezifischen Promotor in PAL 1107 in PAL 1107 insertiert
wurde. Durch diese Transformation erhaltene Pflanzen waren im Blattgewebe
resistent sowohl gegenüber
Hygromycin als auch gegenüber
Kanamycin, und es wurde anhand von Southern-Blot-Analyse gezeigt,
dass sie das Antisense-Gen enthielten. Diese Pflanzen wurden im
Gewächshaus
herangezogen und bestäubten
sich selbst. Klonale Vermehrung dieser Pflanzen wurde für eine anfängliche Vermehrung einzelner
Pflanzen eingesetzt, und diese klonal vermehrten Pflanzen wurden
für die
Erzeugung männlich
steriler Pflanzenlinien wie in Beispiel 19 benutzt.
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Beispiel 21 (erläutert keine
beanspruchte Ausführungsform
der Erfindung)
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Für die Erzeugung
männlich
steriler Pflanzen wurde der Vektor 1419 benutzt, um Tabak wie in
Beispiel 1 erläutert
zu transformieren. Der Vektor PAL 1419 enthält den pollenspezifischen Promotor
aus Klon L 4, der die Expression des NPT II-Gens steuert, das sich
in Antisense-Orientierung relativ zum pollenspezifischen Promotor
befindet. Dieser Vektor enthält auch
eine konstitutive Version des NPT II-Gens in Sense-Orientierung, dessen
Expression sich unter der Kontrolle des nos-Promotors befindet.
Der Vektor kann deshalb allen Pflanzenzellen mit Ausnahme der Pollenzellen
Resistenz gegenüber
Kanamycin verleihen, wobei die Expression des Sense-Gens in diesen Zellen
durch die Expression des Antisense-Gens, das spezifisch in den Pollen
exprimiert wird, inhibiert wird. Nach der Transformation des Vektors
PAL 1419 wurden Tabakpflanzen gewonnen. Diese Pflanzen wurden eingewurzelt
und zum Blühen
gebracht. Während
der Blühperiode
wurden die Pflanzen mit Kanamycin gegossen.
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Beispiel 22 (erläutert keine
beanspruchte Ausführungsform
der Erfindung)
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Der
Vektor PAL 1419 wurde eingesetzt, um Brassica napus wie in Beispiel
2 erläutert
zu transformieren.
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Beispiel 23 (erläutert keine
beanspruchte Ausführungsform
der Erfindung)
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Der
Vektor PAL 1419 wurde für
die Transformation von Petunienblattscheiben verwendet.
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Beispiel 24 (erläutert keine
beanspruchte Ausführungsform
der Erfindung)
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In
diesem Beispiel wurde die vollständige
Ricin A-Kette (pPAL Riccom), die in 14 beschrieben
ist, als Bam HI-Fragment in den Vektor PAL 1420 insertiert. Es wurden
Vektoren gewonnen, die das Ricin-Gen sowohl in Sense- als auch in
Antisense-Orientierung
enthielten. Ein Vektor, der die Ricin A-Kette in Sense-Orientierung
enthielt, wurde gewonnen und PAL 1420RIC genannt. Ein Vektor, der
das Gen in Antisense-Orientierung
enthielt, wurde PAL 1420RICAS genannt. PAL 1420RIC und PAL 1420RICAS
wurden eingesetzt, um Brassica napus wie in Beispiel 2 beschrieben
zu transformieren, was zu Pflanzen führte, die entweder die Sense-
oder die Antisense- Kopie
des Ricin A-Ketten-Gens unter der Kontrolle des pollenspezifischen
Promotors in PAL 1420 trugen.
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Beispiel 25 (erläutert keine
beanspruchte Ausführungsform
der Erfindung)
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In
diesem Beispiel wird die verkürzte
Version der in 14 beschriebenen Ricin A-Kette
(pPAL Rictr) als Bam HI-Fragment in den Vektor PAL 1420 insertiert.
Es wurden Vektoren gewonnen, die das verkürzte Gen sowohl in Sense- als
auch in Antisense-Richtung enthielten. Ein Vektor, der die Ricin A-Kette
in Sense-Orientierung enthielt, wurde gewonnen und mit PAL 1420tRIC
bezeichnet. Ein Vektor, der das Gen in Antisense-Orientierung enthielt, wurde
als PAL 1420tRICAS bezeichnet. PAL 1420tRIC und PAL 1420tRICAS wurden
gemäß Beispiel
2 für die
Transformation von Brassica napus eingesetzt, was zu Pflanzen führte, die
entweder die Sense- oder die Antisense-Kopie des Gens für die verkürzte Ricin A-Kette unter der
Kontrolle des pollenspezifischen Promotors in PAL 1420 enthielten.
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Beispiel 26 (erläutert keine
beanspruchte Ausführungsform
der Erfindung)
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PAL
1420RIC und PAL 1420RICAS wurden wie in Beispiel 1 für die Transformation
von Tabakpflanzen eingesetzt, was zu Pflanzen führte, die entweder die Sense-
oder die Antisense-Kopie des Gens für die Ricin A-Kette unter der
Kontrolle des pollenspezifischen Promotors in PAL 1420 trugen.
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Beispiel 27 (erläutert keine
beanspruchte Ausführungsform
der Erfindung)
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Die
Vektoren PAL 1420tRIC und PAL 1420tRICAS wurden wie in Beispiel
1 für die
Transformation von Tabakpflanzen eingesetzt, was zu Pflanzen führte, die
entweder die Sense- oder die Antisense-Kopie des verkürzten Gens
für die
Ricin A-Kette unter der Kontrolle des pollenspezifischen Promotors
in PAL 1420 trugen.
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Beispiel 28 (erläutert keine
beanspruchte Ausführungsform
der Erfindung)
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Für dieses
Beispiel wurde der Vektor PAL 1423 benutzt, um das im Subklon pPAL
pLys enthaltene Polylysin-Gen zu exprimieren. Der codierende Bereich
von pPAL pLys wurde durch Verdauung mit Bam HI isoliert und in Sense-Orientierung
in mit Bam HI geschnittenes PAL 1423 kloniert, was zu PAL 1487 führte. PAL
1487 wurde eingesetzt, um Tabak wie in Beispiel 1 zu transformieren.
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Beispiel 29 (erläutert keine
beanspruchte Ausführungsform
der Erfindung)
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Für dieses
Beispiel wurde der Vektor 1920 benutzt, um das im Subklon pPAL pLys
enthaltene Polylysin-Gen zu exprimieren. Der codierende Bereich
von pPAL pLys wurde durch Verdauung mit Bam HI isoliert und in Sense-Orientierung
in mit Bam HI geschnittenes PAL 1920 kloniert, was zu PAL 1987 führte. PAL
1987 wurde eingesetzt, um Tabak wie in Beispiel 1 zu transformieren.
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Beispiel 30 (erläutert keine
beanspruchte Ausführungsform
der Erfindung)
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In
diesem Beispiel nutzen wir einen pollenspezifischen Promotor, um
ein Proteinmolekül
zu synthetisieren, das gegenüber
der Zellfunktion und -entwicklung zerstörerisch wirkt, nämlich die
Protease Trypsin. Die cDNA-Sequenz, die für Trypsin codiert, wurde von
Stevenson et. al., Nucl. Acids Res., 1986, 14: 8307–8330 beschrieben.
Der cDNA-Klon pMPt9 wurde erhalten und für die Erzeugung eines modifizierten
Trypsin-Moleküls benutzt,
in dem die N-terminalen Aminosäurereste
entfernt waren, so dass ein Protein entstand, das ausschließlich aus
der aktiven Protease-Form von Trypsin bestand und sich von der reifen
Form dadurch unterschied, dass sich ein Methionin-Rest an der N-terminalen
Position des reifen Proteins befand, der das Isoleucin ersetzt,
das an dieser Position im aktiven reifen Protein gefunden wird.
Dies erfolgte dadurch, dass das Plasmid pMPt9 mit Fok I und Pst
I verdaut und ein Fragment gewonnen wurde, das die Nucleotide 81
bis 835 umspannt, wobei die Nucleotide nach 835 den G:C-Schwanz
bilden, der für
das Klonieren der cDNA genutzt wird, und dass dieses Fragment mit
Klenow behandelt und in glattendiges, mit Sma I geschnittenes M13mp19RF
kloniert und ein einzelsträngiger
Phagenklon isoliert wurde, der für
eine punktspezifische Mutagenese genutzt wurde, um das Isoleucin-Codon der
Nucleotide 84 bis 86 gemäß der veröffentlichten Sequenz
von ATT in ATG umzuwandeln, das an diejenige Stelle ein Initiations-Codon
einführt,
wo sich zuvor das Isoleucin-Codon befand. Das gewonnene, mutierte
Gen wurde mit Sal I und Sst I ausgeschnitten und in PAL 1421 insertiert,
und das Produkt wurde mit PAL 1456 bezeichnet. Der Vektor PAL 1456 wurde
genutzt, um Tabak wie in Beispiel 1 zu transformieren. Es ist anzumerken,
dass ein Wiederherstellungs-Gen hergestellt werden kann, wenn ein Trypsin-Inhibitor
in analoger Weise unter Verwendung eines aus Klon L 4 stammenden
Promotors insertiert wird und die Transformation in eine männliche
Elternlinie erfolgt. Die Expression des Trypsin- Inhibitors in der Hybride wird dann
spezifisch die Aktivität
des Trypsin-Enzyms blockieren. Man kann eine Anzahl von cDNA- und
genomischen DNA-Sequenzen für
Sojabohnen- und andere Trypsin-Inhibitoren auffinden, siehe beispielsweise:
Jofuku, K. D. und Goldberg, R. B., The Plant Cell, 1989, 1: 1079–1093.
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Beispiel 31 (erläutert eine
beanspruchte Ausführungsform
der Erfindung)
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In
diesem Beispiel nutzen wir einen pollenspezifischen Promotor, um
das Enzym IamH spezifisch in Pollenzellen zu synthetisieren. Das
Enzym besitzt eine Aktivität,
die die Erzeugung von NAA aus NAM bewirken kann, wobei die Substanz
NAA als Pflanzenhormon fungiert, das gegenüber sich entwickelnden Pollenkörnern im
Wesentlichen toxisch ist, während
der Vorläufer
NAM relativ nicht-toxisch ist. Für
dieses Beispiel wurde das IamH-Gen in den Vektor PAL 1423 insertiert.
Das IamH-Gen wurde aus pPCV311 wie in 12 beschrieben
isoliert und als Bam HI-Sst I-Fragment in die Bam HI-Sst I-Schnittstellen
von PAL 1423 kloniert, was PAL 1424 ergab. Dieser Vektor besitzt
das IamH-Gen (T-DNA-Gen 2) unter der Kontrolle eines pollenspezifischen
Promotors aus dem Klon L 4. PAL 1424 wurde eingesetzt, um Tabak
wie in Beispiel 1 erläutert
zu transformieren.
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Beispiel 32 (erläutert eine
beanspruchte Ausführungsform
der Erfindung)
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Der
Vektor PAL 1424 wurde eingesetzt, um Brassica napus wie in Beispiel
2 erläutert
zu transformieren.
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Beispiel 33 (erläutert eine
beanspruchte Ausführungsform
der Erfindung)
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In
diesem Beispiel wurde der Vektor PAL 1107 für die Erzeugung des gewebespezifischen GUS
(β-Glucuronidase)
Enzyms benutzt. Das Gen für
dieses Enzym kann von Clonetech Laboratories, Palo Alto, CA, USA
bezogen werden. Das Gen wurde als Bam HI-Sst I-Fragment in PAL 1107
insertiert und genutzt, um Tabak wie in Beispiel 1 zu transformieren.
Hergestellte Pflanzen besaßen
eine detektierbare GUS-Aktivität nur in
sich entwickelnden Pollenzellen, aber in keinem anderen untersuchten
Gewebe. Es ist anzumerken, dass man ein nicht-toxisches Analogon
von Glucuronsäure,
das mit einem toxischen Molekül
wie Glyphosat konjugiert ist, auf die Pflanzen aufbringen könnte, und
eine Abspaltung der toxischen Einheit von der Glucuronsäure würde nur in
Pollenzellen auftreten. Dies liefert ein Beispiel für ein Enzym,
das für
die Erzeugung, und zwar in gewebespezifischer Weise, einer toxischen
Substanz aus einem nicht-toxischen Analogon eingesetzt werden könnte.